Archive for the ‘Interviews’ Category
VOICES OF DESTINY- INTERVIEW
Solide Lässigkeit
Als Newcomerband hat man es oft nicht leicht; Reizüberflutung auf dem Musikermarkt, Promotionkämpfe um neue Fans und Vergleiche mit bereits bekannten Bands. Mit „Power Dive“ melden sich VOICES OF DESTINY lautstark zurück. Jens nahm sich für uns etwas Zeit, um über Bandgeschehen und Entwicklung am Telefon zu plaudern.
Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und hier wurde ordentlich zugelangt. Neben den bereits hart abgemischten Gitarren, gibt´s vor allem Experimente am Gesang und in den orchestralen Ebenen zu hören. „Wir wollen einiges ausprobieren und nicht auf einem Entwicklungsstand stehen bleiben. Daher haben wir auch mal ein Keyboardsolo eingebaut, um kein starres Songwriting zu haben.Man hört im Vergleich zum Vorgänger deutlich raus, dass wir eine Entwicklung durchgemacht haben.“ Dabei spielt auch der Faktor Zeit eine große Rolle. „Bei unserem Erstling entstanden die Songs im Laufe vieler Jahre. Dieses Mal liegen gerade wenige Monate zwischen den Stücken.“ Neben dem Songwriting wurde aber auch großen Wert auf die Produktion gelegt. „Jedes Instrument soll klar hörbar sein, damit die Songs auch gescheit rüberkommen. Dadurch kommt das Gesamtbild gut zur Geltung.“ Herausgekommen ist dabei eine gesunde Mischung aus Härte und Symphonie inklusive progressivem Einschlag (siehe auch Review).
Vergleiche zu bereits bekannten Bands sind leider unumgänglich. „Viele vergleichen uns mit NIGHTWISH und ähnlichen Bands, obwohl wir einen eigenen Sound haben. Anfangs hat es schon genervt, aber mittlerweile sehen wir es lockerer. Man liest es in vielen Reviews raus, ob sich der Schreiber mit der Musik beschäftigt hat oder nicht. Wir freuen uns über jeden, der unsere Musik mag.“ Neben einer Langrille ist auch Live Präsenz von entscheidender Bedeutung. „Leider haben wir noch keine großartige Tour hinter uns. Einige lokale Auftritte, aber wir sind zur Zeit fleißig am planen.“ Auf die Frage des schrägsten Live Erlebnisses berichtet Jens lachend „ Das war beim City Fest in Ludwigsburg. Wir sind auf einem Anhänger voller Blumen aufgetreten und haben drei Songs zum besten gegeben. Atmosphäre sieht wirklich anders aus.“ Neben Live Erfahrungen gibt´s auch ein Video zum Song „My Separation“. Gerade für eine Newcomerband kein günstiges Unterfangen. „Wir haben einen Kumpel, der Medientechnik studiert. Daher haben wir es zu einem sehr guten Preis bekommen.“ Auch im Hinblick auf Promotion gibt man Vollgas. „Man muss immer auf dem laufenden sein. Bei Facebook bekommt man den ersten Eindruck von einer Band. Daher auch professionelle Fotos und das Video.“ Hier wird nichts dem Zufall überlassen.
Rückblickend auf die Anfänge der Band kommt gerade die grundfeste Einstellung zur Geltung. „Wir haben mit VOICES OF DESTINY angefangen, ohne andere Projekte zu haben. Wir waren im Schnitt ca. 16 Jahre alt und haben uns weiterentwickelt. Wir machen Musik, weil wir es wollen und es uns Spaß macht.“ Dabei werden Kritiken zwar beachtet, die Musik aber nicht komplett auf Reaktionen umgeschrieben. „Wir freuen uns über Feedback unserer Hörer, dann wissen wir, wo wir stehen und wie man sich verbessern kann. Allerdings würden wir nicht unser gesamtes Konzept umwerfen, weil es in einigen Reviews stehen würde.“ Viele Einflüsse auch aus dem nichtmetallischen Bereich fließen bei der Band mit rein. Das Songwriting geht dabei jedoch sehr strukturiert zu. „Die Vorarbeit leistet Chris, der mit den Ideen zu uns kommt. Das meiste ist dabei fertig strukturiert und wir spielen es noch ein. Beim Spielen wird dann noch Verfeinert.“ 8 Monate hat es gedauert, bis „Power Dive“ dabei fertig gestellt wurde. „Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis und schon gespannt, wie unsere Hörer es aufnehmen werden.“
Ein Album, das Lust auf mehr macht und das Potential der Newcomerband bereits mehr als andeutet. Man darf sich also auf die Weiterentwicklung und Live Präsenz freuen. Als Abschiedsworte gab Jens zu Protokoll: „Ja, wir hoffen euch gefällt unser Album und wir sehen uns auf Tour!“ Direkte Worte, wir freuen uns auf mehr.
Radu
COME CRASHING DOWN Interview
Fernab von Grenzen
Die sechsköpfige Quermosher von COME CRASHING DOWN krachen mit ihrem Debüt „Of Sacredness And Profanity“ ordentlich durchs Unterholz und hinterlassen eine Spur neugieriger Blicke aus verschiedenen Fanlagern. Neben ersten Live Erfahrungen und einer chaotischen Geburtsstunde warten die Jungs auch mit interessanten Perspektiven rund um das Newcomerleben auf.
„Ich denke unser Album ist lediglich ein Vorgeschmack dessen, was die Leute live von uns erwarten können“ kommentiert die Truppe, nachdem die ersten technischen Schwierigkeiten für ein Telefoninterview erfolgreich genommen werden. „Klar ist der Sound eines Albums sehr wichtig, aber es kommt auf die Energie an, die man dabei vermittelt. Da nehmen wir lieber in Kauf, dass der Sound auf dem Album nicht überproduziert ist, damit die Songs live besser knallen. Schließlich geht es um die Musik.“ Mit ihrem Erstling haben sich die Jungs aus dem Rhein-Sieg-Kreis bereits schnell einen Namen in einer bunten Fangemeinde gemacht, die von unterschiedlichen Musikstilen geprägt ist. „Es läuft sehr gut für uns. Bereits jetzt haben wir schon 80 CD´s unters Volk bringen können. Für eine unbekannte Band ist das ein korrekter Start.“ Gerade als Newcomer gilt es einige Hürden zu nehmen. Im Bereich Promotion muss man investieren, um den Bekanntheitsgrad zu steigern, weshalb die meisten Einnahmen wieder in die Promotion fließen.
So unterschiedlich die musikalischen Einflüsse auf dem Album sind, so vielfältig ist der Musikgeschmack der Jungs untereinander. Reicht er über Rock, Metal bis hin zu Hip Hop, ohne sich jedoch derartig auf das Songwriting auszuwirken. „Klar hören wir unterschiedliche Musik. Wir haben auch unterschiedliche Sideprojekte, die nichts mit der Hauptband zu tun haben. Dadurch haben wir in der Vergangenheit Erfahrungen sammeln können, die wir jetzt für COME CRASHING DOWN nutzen.“ Dabei gestaltet sich das Songwriting als ein gemeinsames Ergebnis, dass auf Augenhöhe abläuft. „Wir handhaben das noch old school mäßig. Wenn jemand mit einem Riff reinkommt, spielt er es den anderen vor. Dabei transponiert der andere dann seinen Gedanken auf das Instrument und spielt dazu etwas. Das geht so lange weiter, bis sich eigenständig etwas daraus entwickelt.“ Auch mit den Texten verhält es sich ähnlich. „Wir ergänzen uns sehr gut. Der eine schreibt seine Sicht der Dinge, während an anderer Stelle etwas eigenständiges verfasst wird. Auf wundersame Weise hat es bis jetzt immer zusammengepasst.“
Viel Einflüsse treffen bei dem Album zusammen, was eine Vielzahl unterschiedlicher Musikanhänger aufhorchen lassen wird, Kritiker jedoch den berühmten roten Faden suchen werden . „Wir haben das Album innerhalb von 9 Tagen aufgenommen, Zeit ist schließlich Geld. Im Nachhinein betrachtet hätten wir vielleicht das eine oder andere etwas anders gemacht, aber wir sind sehr stolz auf das Gesamtergebnis, auch im Vergleich zu Debütalben anderer Bands.“ Entstanden ist das Album in den GernHart Studios, wo bereits unter anderem SUIDAKRA und DESTRUCTION ihre Alben reingezimmert haben. „Produktionstechnisch können wir uns nicht beschweren. Obwohl es schnell gehen musste, können wir uns über einen gescheiten Sound freuen. Beim nächsten Mal werden wir jedoch mehr darauf achten, den roten Faden etwas mehr hervorzuheben.“
Live gab es auch die ersten Erfahrungen zu machen. „Bei unserem Live Auftritt waren wir sehr über die Reaktionen des Publikums überrascht. Sowohl Metalfans, als auch Leute, die sonst nicht viel mit der Musikrichtung zu tun haben, drückten uns ihr Interesse aus. Besonders überrascht war ich, als ich einem 70 jährigen Fan eine CD verkauft habe.“ Das Musik nicht nur verbindet sondern auch Grenzen des Alters und Geschmacks überwinden kann, wird bei der Truppe klar und deutlich. Sowohl im songwriting, als auch bei der Bandgeschichte fügen sich viele Teile zu einem großen Ganzen zusammen und ergeben eine interessante Band. „Wir hatten uns damals durch Zufall getroffen, weil wir untereinander für diverse Seitenprojekte Mitmusiker suchten. Irgendwann haben wir uns einfach getroffen, zusammen gezockt und die Chemie hat gestimmt.“ Auch bei längeren Entscheidungen kam das Zusammenspiel der Band zugute. „Wir haben 9 Monate gebraucht, um den Namen „COME CRASHING DOWN“ zu finden. Irgendwann kam einer in den Proberaum, kloppte den Namen raus und das war´s. der Name ist dabei Programm.“
Für die Zukunft hat die Truppe ebenfalls Pläne:“ Wir werden im Sommer ein Video zum Song „Barricade“ drehen. Die Location steht schon, aber wir wollen gescheites Wetter dafür haben. Lasst euch überraschen.“ Neben dem Video, laufen auch die Vorbereitungen für Live Auftritte auf Hochtouren. „Wir haben einer britischen Band mal einen Auftritt hier in Deutschland ermöglicht. Nun revanchieren sie sich und wir werden rüber fahren, um den Leuten einzuheizen.“ Auch in Deutschland wird es die Möglichkeit geben die Jungs live zu bewundern.
Der Focus bleibt auf das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Komponenten, sei es beim Songwriting, bei der Bandgeschichte, oder bei der Zusammenführung der Fans aus unterschiedlichen Musikerlagern. Musikalische Kreativität ohne Grenzen statt Schubladendenken ist ein Markenzeichen der Truppe, die sich bereits jetzt auf weitere Live Acts freut. Zum Abschluss des Interviews noch folgende Worte an die Fans zum neuen Album: „Um es mit den Worten von Duke Nukem zu sagen: `Come get some!´“
Radu
ALCEST INTERVIEW
Interview ALCEST
Mit ihrem aktuellen Werk „Les Voyages De L’Âme“ („Seelenreisen“) liefern ALCEST ein episches Werk ab, das den Hörer binnen Sekunden in die Tiefen der menschlichen Seele eintauchen lässt. Kurz vor dem Startschuss ihrer Tour mit LES DISCRETS und SOROR DOLOROSA (Band des Stammfotografen Andy Julia) nahm sich Neige etwas Zeit, um mit mir über die Entstehung des Albums, die Illusion der Realität und waghalsige Tourbuspannen zu plaudern.
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum aktuellen Album und ein großes merci für deine Zeit. Wie geht es dir?
Ich habe zu danken. Danke es geht mir gut. Ich komme gerade vom Proben, schließlich geht´s in 2 Wochen schon los. Das Interview ist eine schöne Abwechslung, weil ich nicht gerne zu viel am Stück probe.
Es hat sich ja einiges bei euch getan seit „Écailles De Lune“; euer aktuelles Album klingt viel atmosphärischer, hat aber einiges an Gradlinigkeit dafür eingebüßt. Wie seid ihr an die Arbeiten rangegangen und welche Unterschiede gibt es beim Komponieren?
Richtig, wir haben einiges verändert. Auf dem aktuellen Album haben wir mehr verzerrte Gitarren verwendet und die dunkle Atmosphäre etwas aufgelockert. Wir wollten diese Mal etwas weg von der melancholischen Stimmung und mehr in die Atmosphäre unserer ersten Werke eintauchen. Die Songs sind dabei epischer und bombastischer ausgefallen, womit wir eine träumerische Landschaft erschaffen konnten. Wir haben vielleicht einige Anhänger der härteren und melancholischen Töne etwas irritiert, aber letztendlich fühlen wir uns mit dem Ergebnis näher an uns selbst als jemals zuvor.
Durch die tiefere Atmosphäre hat man das Gefühl, dass du mehr von deiner Persönlichkeit in deiner Musik preisgibst. Was hat sich in deinem Leben verändert, seit „Écailles De Lune“?
Damals war ich in einem dunklen Kapitel meines Lebens, was sich natürlich auch in meine Musik wieder gespiegelt hat. Mittlerweile bin ich gelassener geworden und betrachte einige Dinge aus einer anderen Perspektive. Dadurch habe ich meine innere Balance gefunden und konnte mich wieder auf das ursprüngliche Gefühl von ALCEST konzentrieren. Musikalisch bin ich dadurch in höheren Sphären abgedriftet, was aber auch den Charakter des Albums ausmacht.
Das Cover ist dieses Mal auch wieder richtig schön geworden, erstmal Respekt dafür! Es macht den Eindruck, als würde es die Pforte zu einer anderen Welt öffnen. Was steckt deiner Meinung hinter dem Cover?
Mein bester Freund Fursy Teyssier hat das Kunstwerk angefertigt und es passt perfekt zu unserem Album. Inhaltlich stimme ich dir zu, es soll die Pforte zu einer anderen Welt öffnen. Ich wollte gerne verschiedene Aspekte der Kunst in das Album mit einbeziehen, dazu gehört natürlich auch das Cover. Es kann sowohl neugierig machen, als auch den Hörer darauf einstimmen, was er musikalisch erwarten kann. Auch die Lyrics sind als Kunst zu verstehen, und so setzt sich das Album als Gesamtkunstwerk zusammen.
Wo wir gerade beim Thema „Kunst sind“: herzlichen Glückwunsch zu eurem ersten Video! Damit dürftet ihr eine weitere Sparte der Kunst abgedeckt haben. Erzähl uns mal bitte etwas über die Entstehung des Videos.
(Lacht) Ja, tatsächlich. ALCEST ist für mich mehr, als nur die Musik. ALCEST setzt sich zusammen aus Musik, Lyrik und Bildern (z.B. das Cover). Da war das Video der nächste logische Schritt. Wir haben es unter professioneller Anleitung aufgenommen, damit sowohl die textlichen, als auch musikalischen Eindrücke in bewegenden Bildern festgehalten wird. Wir wollten kein typisches Video, in dem sich die Band präsentiert, sondern eine kleine Geschichte erzählen. Bei den beiden Hauptfiguren geht es darum,welche Perspektive man hat und welcher Mensch in einem wohnt. Im Zeitraffer erkennt man, dass die beiden älter werden, bis sie einen schönen Ort gefunden haben, an dem sie wieder Kinder sind. Es ist wie das Leben selbst, das man durch kindliche Augen betrachten kann. Die ganzen Dinge, die man während des Älterwerdens erfährt, schränken unsere Perspektive ein. Dadurch verlieren wir die Gabe, die ich als Kind erlebt habe. Ich habe Visionen von anderen Welten gehabt, die ich mit ALCEST versuche neu zu erleben und das Gefühl, das ich dabei hatte, auszudrücken. Das ist uns mit dem Video, denke ich, recht gut gelungen.
In dem Video ist auch eine wunderschöne Landschaft zu bestaunen. Wo wurde es gedreht?
Das war auch Hintergrund des Videos, dass man während des gesamten Clips nicht weiß, ob es in der realen Welt oder in einer Parallelwelt spielt. Es wurde in Frankreich, in der Normandie (Étretat) gedreht und durch professionelle Schauspieler unter einer professionellen Regie fertig gestellt. Dadurch konnten wir die Synopse von Bildern, Text, Musik und Atmosphäre in dem Video erschaffen.
Wir hatten bereits in der Vergangenheit auf eurer letzten Tour mit DORNENREICH das Vergnügen (siehe Interview). Wie ist die Tour danach gelaufen, ihr habt ja einiges von der Welt gesehen?
Ja, stimmt. Die Tour war sehr schön. Wir haben an vielen uns unbekannten Orten gespielt, eine Menge Menschen und deren unterschiedliche Kulturen kennen gelernt und uns auch essenstechnisch fortgebildet. Wir kamen gut mit den anderen Bands aus und hatten eine schöne Zeit.
Da hast du doch bestimmt auch mal die eine oder andere Touranekdote am Start, oder? Erzähl mal bitte.
Als wir in Australien waren, hat unser Drummer den Tourbus gefahren. Leider kannte er sich mit den Gegebenheiten nicht ganz aus und so hat er kurzerhand den Tourbus über eine Brücke ins Wasser befördert. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt und unser Equipment hat auch einen Schutzengel gehabt. In Sydney war mal die Tür unseres Tourbusses kaputt, und mitten während der Fahrt flog unser gesamtes Equipment auf die Straße. Unsre Instrumente haben schon einiges mitgemacht.
Ihr seid dieses mal mit euren Landsleuten von LES DISCRETS und SOROR DOLOROSA unterwegs. Es ist kein Geheimnis, das ihr euch untereinander schon länger kennt und auch musikalisch unterstützt. Wie siehst du der Tour entgegen, voller Anspannung oder eher wie ei Familienausflug?
Ich freue mich schon sehr auf die Tour. Ich bin mit Fursy Teyssier aufgewachsen und er ist wie ein Bruder für mich. Wir haben uns bereits oft auf Tour gegenseitig unterstützt und auch unsere Begleiter sind sehr gute Freunde von uns. Wir sind insgesamt 15 Leute, die sich untereinander blendend verstehen und eine schöne Zeit gemeinsam haben wollen.
Das wird sich bestimmt auf das Publikum übertragen. Wenn ihr eine schöne Zeit habt und dann noch euer neues Album im Gepäck habt, kann eigentlich nichts schief gehen. Wie sind eigentlich die Reaktionen euer Fans auf Konzerten?
Unterschiedlich; einige schauen uns verträumt an und genießen einfach nur die Musik, während andere die Haare fliegen lassen.
Gibt es eigentlich ein bestimmtes Ritual, um dich vor dem Auftritt zu entspannen?
Ich entspanne mich ehrlich gesagt auf der Bühne während ich spiele. Dabei konzentriere ich mich voll auf den Songablauf und bin ganz nah bei mir selbst. Für mich ist es ein sehr schöner Zustand, den ich sehr genieße und mit dem Publikum teile.
Gibt es eigentlich noch Orte, wo du gerne auftreten würdest und wo du noch nicht warst?
Japan wäre schön. Die Fans sind bekannt dafür auch Konzerte alles z geben. Auch Schottland wäre noch ein attraktives Ziel.
Im letzten Interview hast du erzählt, das du als Kind Visionen hattest, die aber später verschwanden und nicht wieder zurückgekommen sind. Was denkst du philosophisch darüber; haben wir die Möglichkeit diese Welt nach unserem Tod erneut zu betreten, oder bleibt es uns nur in jungen Jahren vorbehalten die Welt auf diese Weise zu betrachten?
Ich denke, dass wir im Leben durch den Körper und die eigene Lebenserfahrung in unserer Perspektive eingeschränkt sind. Als Kind entdecken wir die Welt mit kindlicher Neugierde, ohne sie aufgrund Lebenserfahrung gleich zu beurteilen. Vielleicht kommen diese Visionen aus einem früheren Leben, vielleicht sind es aber auch Boten aus einer Parallelwelt. Ob sie nach dem Tod noch mal präsent sind oder es ein Paradies gibt ist eine Theorie. Auf jeden Fall zeigen die Visionen das Leben aus den kindlichen Augen, die nicht bewerten sondern entdecken.
Vielen Dank für das Interview und für eure neue Scheibe. Noch einige abschließende Worte für eure Fans?
Ich hoffe ihr mögt unser neues Album und wir sehen uns auf Tour! Es tut mir leid, dass wir dieses mal nur eine Station in Deutschland haben, aber bei nächsten mal sehen wir uns hoffentlich öfter. Danke für das Interview und einen schönen Abend noch!
Radu
MY BLACK LIGHT INTERVIEW
Mit ihrem Erstling “Human Maze” wirbeln MY BLACK LIGHT ordentlich Staub auf. Obwohl das Kochrezept nicht neu ist, besticht die Band durch Leidenschaft und Herzblut ihrer Musik. Mony und Edoardo plauderten mit uns über die Entstehung des Albums, überfüllte Marksituation in der Musikszene und die Kunst des Zuhörens.
Hallo und danke für die Gelegenheit euch zu interviewen. Herzlichen Glückwunsch zu eurem Erstling! Wie fühlt sich das an und gibt es bereits erste Reaktionen auf euer Album?
Gerne! Wir sind extrem begeistert und zufrieden mit unserer Arbeit. Für uns ist ein Traum wahr geworden unser erstes Album mit Massacre Records aufzunehmen. Die Leute scheinen unsere Musik zu mögen und sogar einige Medien sind auf uns aufmerksam geworden Einige Reviews sind besser, andere schlechter, aber im Schnitt ist alles gut gelaufen für uns.
Stellt euch bitte kurz unseren Lesern vor, die euch noch nicht kennen.
Klar, gerne. Rudy und ich haben die Band 2008 aus der Taufe gehoben. Er hatte bereits eingie Songs fertig geschrieben und fragte mich ob ich nicht Lust hätte ein neues Projekt zu starten und unsere eigenen Musik zu schreiben. Seine Art zu schreiben gefiel mir, also sagte ich zu. Wir riefen Emanuele, Marco und Edoardo an und starteten als Cover Band, während wir gleichzeitig an den eigenen Songs arbeiteten. Am Ende beschlossen wir die Songs aufzunehmen und Ende 2010 war „Human Maze“ im Kasten.
Auf eurem Erstling sind einige Experimente in den Songs erkennbar. Wie habt ihr eure Stücke komponiert? Habt ihr alles im Vorfeld geplant oder kam das alles während euren Jam Sessions rum?
Den Großteil schreibt Rudy in seinem Studio an dem Piano. Nachdem er die instrumentalen Parts fertig hat, stellt er sie uns vor und jeder gibt seinen Teil dazu, ganz nach eigenem Geschmack und musikalischer Kreativität. Wir schreibe sie Songs zusammen, wobei Rudi immer die Zügel in der Hand hat, damit der rote Faden konstant bleibt. Er hört viele unterschiedliche Musikstile und ich denke, dass ihm genau das hilft die experimentellen Einflüsse in das Album einzubauen. Sobald der instrumentelle Part steht, fange ich mit den Texten an und am Ende fügen wir alles zusammen und machen noch einige Änderungen, bis wir es mögen.
Man hört sowohl progressive als auch brutalere Parts bei euch raus. Was sind konkret eure Einflüsse?
Das stimmt, wir haben mehrere unterschiedliche Musikstile als Einfluss. Das Album ist vielschichtig, obwohl viele es als Gothic Album abstempeln wegen dem weiblichen Gesang und den dominanten Keyboards. Im Detail sind auch straightere Stücke vorhanden im Stil von EVANESCENCE, LACUNA COIL, manchmal symphonisch wie WITHIN TEMPTATION und NIGHTWISH. Wieder andere songs sind progressiver wie DREAM THEATER und SYMPHONY X. Wir haben mehrere Einflüsse, sogar von der Dance Musik Szene. Unser Cocktail scheint aber ganz gut anzukommen (lacht).
Wie kommen die Texte zustande? Brauchst du dafür eine bestimme Atmosphäre?
Nö, keine spezielle Atmosphäre. An einigen Tagen kommen mir mehr, manchmal weniger Ideen. Normalerweise haben Rudy und ich schon die grobe Richtung und Themen, und dann schreibe ich alleine an den Texten. Da steckt kein bestimmtes System dahinter, ich schreibe einfach alles, was mir grad in den Sinn kommt. Später setzte ich mich mit Rudy zusammen und wir schauen, ob es mit dem Gesang stimmig ist. Sobald es stimmig ist, nehmen wir es dann auf.
Euer Album ist kein typisches Metal oder Gothic Album. Viele unterschiedliche Einflüsse fügen sich zu eurem persönlichen Stil zusammen. Als unbekannte Band versuchen viele bereits bekannte Bands wie LACUNA COIL oder WITHIN TEMPTATION zu kopieren, indem sie eine weibliche und guturale Gesangsstimme kombinieren. Obwohl ihr das gleiche Prinzip verwendet, habt ihr eurer Musik einen eigene Identität verpasst. Wie habt ihr das geschafft und was denkst du über die Musikszene als Musiker?
Wir haben das Glück, das Rudy ein eigenes Studio zuhause hat, wo wir jederzeit aufnehmen und spontan etwas verändern können. Bei den Aufnahmen ist es besonders wichtig sich die Zeit zu nehmen genau zu zuhören und daran zu arbeiten bis das Ergebnis uns gefällt. Dadurch habe wir unsere eigene musikalische Identität gefunden, obwohl wir natürlich auch durch andere Bands beeinflusst wurden.
Ich denke heute ist es einfacher eine CD aufzunehmen, als in der Vergangenheit. Durch da Internet kann man seine Musik einfacher an die Leute heranbringen und dein Album schneller bekannt machen, aber as ist nur eine Seite der Medalie. Auf der anderen Seite ist es schwierig etwas eigenes zu schreiben, weil es (speziell in Italien) schwierig ist etwas neues zu erschaffen. Die meisten Leute sind überfordert mit dem Musikangebot und sind kaum bereit Newcomerbands noch Aufmerksamkeit zu schenken, was ich auch nachvollziehen kann. Die meisten bleiben bei den bekannten Bands, weil der Markt immer unübersichtlicher wird und der Konkurrenzkampf immer größer wird. Trotzdem glaube ich, dass du etwas besodneres finden kannst, wenn du dir die Zeit nimmst zu zuhören.
Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen der Metalszene in Deutschland und Italien?
Nun, in Deutschland ist dieser Musikstil bereits länger angekommen, als bei uns in Italien. Bei uns wird eher Pop und Dance Musik, oder traditionelle Musik bevorzugt. Das erschwert jungen band s natürlich das Vorankommen, außer du hast natürlich einen Riesenerfolg wie zum Beispiel LACUNA COIL.
Mittlerweile dürftest du ja einiges an Tour Erfahrungen mitbringen. Gefällt dir das Tourleben und was war dein schrägstes Tourerlebnis?
Ja, das Tourleben ist das Größte für eine Band! Die eigenen Songs live zu performen gibt dir auch die Gelegenheit andere Bands und Menschen kennen zu lernen. Wir haben zur Zeit leider keine aktuellen Tourerfahrungen, aber 2009 haben wir 4 verrückte Tage auf einem Festival hier in Italien verbracht und viele Bands und Musiker getroffen. Wir sind alle sehr gut miteinander ausgekommen und es war einfach Spaß zu haben und Freunde zu werden, also haben wir jedes Konzert genossen!
Was sind eure Zukunftspläne? Wird es ein Video oder eine Tour geben, auf die sich eure fans freuen können?
Es wird sehr bald ein Video geben udn wir hoffen, dass wir euch 2012 eine Tour hinlegen werden.
Wie hat dich dein Weg zur Musik geführt und wie bist du Musiker geworden?
Ich habe immer gerne gesungen und als ich 15 war hab ich in einer Cover Band gesungen. Es war schon immer meine Leidenschaft und ich begann so schnell wie möglich Gesangsunterricht zu nehmen, sowohl in der klassischen als auch moderne Techniken. Zur Zeit nehme ich noch Unterricht für die modernen Techniken.
Einige Empfehlungen deiner Lieblingsbands für unsere Leser?
Ich liebe die Scorpions! Ich empfehle euch auf jeden Fall ihr letztes Album „Sting in The Tail“ und „Iconoclast“ von Symphony X
Danke für deine Worte und viel Glück mit MY BLACK LIGHT! Noch einige abschließenden Worte?
Danke für das Interview und an alle Leute, die uns unterstützen! Besucht uns auf www.myblacklight.com.
RADU
FARSOT INTERVIEW
Mit dem aktuellen Album „Insects“ definieren FARSOT den Schubladenbegriff „Avantgarde Black Metal“ auf ihre eigene Weise und lösen sich von jeden Rahmenbedingungen, um ein eigenständiges Stück Musikkunst zu schreiben. Gitarrist v.03/170 und Sänger 10.XIt stellten sich tapfer unseren Fragen zum Interview.
Hallo und erstmal danke für eure Zeit und herzlichen Glückwunsch zu eurer aktuellen Langrille! Wie geht´s dir und wie sind bis jetzt die Reaktionen auf „Insects“? Gab es bereits erste Feedbacks von den Fans?
v.03/170: Hallo, vielen Dank. Soweit ganz gut. Jetzt, da das Album nach langem Warten auf dem Markt ist, ist man doch ein wenig erleichtert, die schwere Geburt vollbracht zu haben. Die bisherigen Reaktionen sind, im Gegensatz zu unserem Erstling sehr kontrovers. Es gibt Leute, die das Album in den Himmel loben, genauso aber wird es von Grund auf als schlecht empfunden. Wir haben sicher einen Weg eingeschlagen, der viele Liebhaber der „IIII“ enttäuscht haben mag, aber sind uns selbst konsequent treu geblieben. Uns geht es nicht darum, Erwartungshaltungen zu erfüllen, sondern uns zu entwickeln und damit zu überraschen – sei es im positiven oder negativen Sinne.
Wie kam es zu dem Albumtitel? Von der philosophischen Seite her sind Insekten älter als die Menschheit selbst und dürften uns vielleicht sogar überleben. In Kombination mit eurem Albumcover macht das Album nicht nur musikalisch, sondern auch textlich und optisch was her. Erzählt uns bitte etwas über den Hintergrund der Covergestaltung und der Texte.
10.XIXt: Für den Titel entschieden wir uns noch vor Fertigstellung des Albums. Er ist direkt, prägnant – gibt dennoch genug Spielraum zur Eigeninterpretation und lässt Fragen offen, welche beim intensiven Beschäftigen mit dem Album auf individuelle Weise beantwortet werden. In Kombination mit dem Cover, dem Lyrik-Konzept und der Musik entstand die von uns erwünschte dichte, düstere und sogleich mysteriöse Melange „Insects“. Die Manipulationen im Booklet (basierend auf Kupferstichen von Gerard De Lairesse, angefertigt für einen anatomischen Bildband des Niederländers Govard Bidloo im Jahr 1685) und auf dem Cover erschienen uns das gesponnene Konzept perfekt abzurunden und den erdigen Charakter des Albums sehr stimmig zu untermalen. Durch das Einbinden der Insektenthematik in die Grafiken schufen wir einen abgründigen Plot, welcher einen intensiven Bezug zu dem in den Lyrics beschriebenen Vergleich zwischen der Menschheit und den Insekten. Der aufgeschlossene Hörer wird bei dieser Gegenüberstellung zum Nachdenken angeregt und stellt ihm Fragen, welche – wie er bald feststellen wird – mehr oder weniger rhetorischer Natur sind. „Inwiefern bin ich Insekt?”, „Degradiere ich mich durch meine Verhaltensweisen nicht etwa selbst zum sogenannten Ungeziefer?”, „Ist unsere Spezies überhaupt so anpassungsfähig, wie wir stets von uns behaupten?“ „Ist der Mensch in der Tat die Krone der Kreation, die er von sich behauptet zu sein?” und „Ist nicht etwa das Insekt das überlebensfähige Individuum im Kampf ums Überleben?”
Auf welche Art und weise finden die Texte ihren weg in eure Lieder? Gibt es eine bestimmte Inspiration oder Stimmung, die ihr dafür benötigt?
v.03/170: Die Stimmung haben die Lieder selbst mitgebracht. Anders, als beim Vorgängeralbum, ist das lyrische Konzept nicht vor’m Entstehungsprozess der Songs entstanden, sondern auf die fertigen Stücke angepasst. Unser Sänger hat sich hierbei vom Grundcharakter inspirieren lassen. Jedoch war schon im frühen Stadium des Albums zu bemerken, dass die Thematik eine Endzeitliche sein würde.
Stilistisch gibt es hier eine Menge zu entdecken; euer Album nimmt den Hörer schnell mit, lässt ihn aber auch langfristig immer neue Details erkennen. Habt ihr dafür eine bestimmte Vorgehensweise, oder verlasst ihr euch ganz auf euren Instinkt?
v.03/170: Ein Rezept gibt es dafür nicht. Wir schreiben mehr oder weniger aus dem Bauch heraus. Natürlich kommt uns dadurch eine musikalische Offenheit der einzelnen Bandmitglieder in seine spezielle Richtung zugute. Hier fließen Stilistiken aus den Geschmäckern sämtlicher Musiker zusammen.
Durch die englische Sprache werdet ihr auch international Leute erreichen, denen eure Texte vielleicht bis dato verschlossen war. Wie kam es dazu?
v.03/170: Was du da ansprichst, war garnicht die eigentliche Intention hinter den englischen Lyrics. Wir haben, wie oben schon angesprochen viel experimentiert, doch schon in der frühen Entstehungsphase der Werke war uns klar, dass zu dieser Art von Musik, deutsche Texte schlichtweg unpassend wären.
Wenn ihr jemandem, der noch nie etwas von euch und „Insects“ gehört hat, mit wenigen Worten einen Einblick auf euer letztes Werk geben würdest, wie würden sie lauten?
v.03/170: Trocken, erdig, vielseitig, durchdacht, intensiv. Blackmetal jenseits von Konventionen und Schubladen.
Rückblickend auf eure Bandgeschichte: wie kam es zu eurem Namen FARSOT und welche Bedeutung hat er?
v.03/170: Die Namenswahl ist bei jeder Band ein heikles Thema. Oft sind Namen einfach zu lang, zu kitschig, nicht sehr einprägsam oder schlicht und einfach schon vergeben. Das Wort „farsot“ stammt aus dem Alt-Schwedischen, bedeutet soviel wie „Epidemie“ und schien uns mit seiner Kürze und Prägnanz auf Anhieb als passend.
Wenn man euch auf „Insects“ in eurem Element hört scheint ihr sehr nah bei euch selbst zu sein. Vergleiche mit anderen Bands sind hier nebensächlich, weil ihr einen eigenen Stil habt. Somit seid ihr auch nur schwer in eine Richtung einzuordnen. Was denkt ihr über die Musikszene heute im Vergleich zu euren Anfangstagen? Hat sich vieles verändert und was bedeutet es für euch persönlich?
v.03/170: Die Musikszene ist mittlerweile gespalten. Es gibt diejenigen, die auf alten Werten und dem Grundgedanken des einstigen Black Metal beharren, der Rohheit, der Kälte und musikalischen Simplizität. Die andere Seite hingegen steht für Fortschritt und Entwicklung in der Musik. Sie beugen sich nicht den Konventionen, auf denen die „Old-Schooler“ beharren und sind offen für Einflüsse aus anderen Sparten. Die Darstellung ist hier sehr grob und dualistisch, aber wenn man einen ausführlicheren Überblick geben wollte, könnte man sicher ein Buch füllen. Sicher hat jede Ansichtsweise dahingehend ihre Berechtigung, für mich persönlich zählt allerdings eher die musikalische Weiterentwicklung, als der Grundgedanke der Szene.
Gibt es neben der Musik noch andere Dinge, in denen ihr euch kreativ entfaltet?
v.03/170: Die gibt es. Bestes Beispiel sind die Artworks unserer Alben. Die wurden alle von unserem Sänger entworfen. Einige Aufnahmen, wie beispielsweise das Demo „042103freitod“ oder das Katatonia-Cover „I break“ wurden von uns selbst aufgenommen, den kurzen Videotrailer für „Insects“ haben wir auch selbst angefertigt. Das sind bisher nur band-interne Beispiele, natürlich ragt die Palette auch über die Arbeit an und mit der Band hinaus.
Ihr habt euch mittlerweile auch einige Fans erspielt. Welche Veränderungen bei live Auftritten verspürt ihr, wenn ihr an eure ersten Gigs denkt?
v.03/170: Eigentlich hat sich da nicht so viel getan. Es macht nach wie vor genauso viel Spaß vor ein Publikum zu treten und die Musik zu präsentieren. Klar ist man etwas routinierter und spielt seine Parts konsequenter, aber das Grundgefühl ist das gleiche. Allerdings merkt man, dass immer mehr Leute vor der Bühne die Songs schon kennen und die Texte mitsingen. Ein tolles Gefühl.
Was war euer schrägstes Tourerlebnis?
v.03/170: Uh, wo soll man da anfangen, hehe? Da gab es einige. Aber das abgefahrenste war sicher, mit dem Nightliner in Ostende mitten in der Nacht auf einem verlassenen Dock zu stehen und keinen Strom mehr zu haben, weil der Veranstalter beim Verlassen des Clubs die Sicherungen gezogen hatte und so der Bus nicht mehr starten konnte. Telefonisch war er nicht erreichbar, Abschleppdienste wollten nicht ausrücken und so standen wir im Februar bei eisigen Temperaturen da, ohne funktionierende Heizung, ohne Licht und Musik im Bus und konnten nicht weiter.
Gibt es im musikalischen Sektor Bands/Alben, die euch besonders beeinflusst haben und die ihr unseren Lesern gerne ans Herz legen würdet?
v.03/170: Besonders beeinflusst hat mich eigentlich kein Album, keine Band so, dass ich favorisieren könnte, ohne damit anderen Künstlern unrecht zu tun, indem ich sie weglasse. Spontan könnte ich sicherlich Opeth, Faith No More oder Massive Attack nennen, aber eine Künstlerin, die definitiv mehr Beachtung verdient hätte, ist Elsiane mit ihrem Album „Hybrid“. Großartige, minimalistische, aber doch unter die Haut gehende Musik.
Welche Zukunftspläne schmiedet ihr gerade und worauf können sich die Fans freuen?
v.03/170: Im Moment genießen wir die Gegenwart und sind froh, uns über künftige Ereignisse keine großen Gedanken machen zu müssen. Es wäre schön, wenn wir im nächsten Jahr eine Tour mit kräftigem Line-Up spielen zu können, oder ein paar vielversprechende Festivalgigs. Alles Weitere wäre zu sehr nach vorn gedacht.
Vielen Dank für eure Zeit und Worte für unsere Leser! Noch einige Worte für eure Fans?
v.03/170: Vielen Dank für das Interview. Ich denke, das waren der Worte genug.
Radu
ZOMBIE INC INTERVIEW
Zombiealarm im CD Player! Mit „A Dreadful Decease“ streben die Zombies die Weltherrschaft an und hinterlassen musikalisch verbrannte Erde und diverse Moshpits. Wolfgang Rothbauer von ZOMBIE INC. nahm sich einige Minuten Zeit, um mit mir über den Erstling zu plaudern.
Hallo und erstmal danke für die Gelegenheit zum Interview. Herzlichen Glückwunsch zu eurem ersten Zombie Brett! Wie geht es dir?
Servus! Herzlichen Dank für deine Glückwunsch! Mir geht es soweit gut! Ich hoffe Dir auch!
Danke, alles top! Wie ist es eigentlich zur Entstehung von ZOMBIE INC gekommen? Ein durchdachtes Konzept, eine Idee nach einer Party oder etwas völlig anderes?
Nun, der Gedanke, eine old-school Death Metal Band zu gründen, geisterte schon sehr lange in meinem Kopf herum. Ich fand dann aber jedoch nie die Zeit dies umzusetzen. Erst 2009 nach einem sehr interessanten Gespräch mit Gerald, über modernen Death Metal und dem 90`er Death Metal, kam die Motivation wieder!
„A dreadful decease“ kommt ganz schön old school mäßig um die Ecke; Riffs direkt in die Fresse, ein wuchtiger Gesamtsound der ordentlich dreckig ist und textlich locker der Soundtrack zu „Dawn of the dead“ & Konsorten passen würde. Wie funktioniert bei euch das Songwriting? Hattet ihr bereits im Vorfeld das Ziel einen apokalyptischen Soundtrack zu machen oder entstand das beim songwriting?
Ja, das Konzept ermöglichte uns, dass Songwriting anzupassen. Gerald und ich hatten aber auch vorab schon einige Ideen für Songs gesammelt. Natürlich mussten wir dann die eine oder andere Idee verabschieden, da wir ja ein richtig dreckiges, fauliges und folgend eben authentisches Album im 90`er Stil produzieren wollten!
Ihr habt alle auch noch andere Bands in denen ihr aktiv seid. Ist ZOMBIE INC ein Just for fun Projekt oder können wir uns über eine feste Band freuen mit allem was dazu gehört (Tour, Video, weitere Alben)?
Anfangs sahen wir es ehrlich gesagt schon mehr als eine „just for fun“ „against the modern“ Band, aber mittlerweile hat jeden von uns die Euphorie gepackt. Wir haben Spaß an der Platte, und haben definitiv Lust, auf Tour zu gehen, Konzerte zu spielen und weitere Alben aufzunehmen… Mal schauen was kommt!
Wie sind eigentlich die Songs entstanden? Habt ihr euch zu regelmäßigen Proben getroffen oder hat sich jeder zuhause hingesetzt und schon was vorab geschrieben?
Die Songs entstanden, ohne uns wirklich den Kopf zu zerbrechen, was raus zukommen hat. Die Atmosphäre wurde vorgelegt, aber grundsätzlich verlief das Songwriting sehr spontan, intuitiv und instinktiv. Wie schon zuvor erwähnt, wollten wir ja ein authentisches Album abliefern. Da alle Musiker von Zombie Inc. mit dem 80`er und 90`er Death Metal aufgewachsen sind, fiel dies auch nicht allzu schwer!
Euer Album kommt dreckig und wuchtig zugleich rüber, was sowohl am songwriting als auch an der fetten Produktion liegt. Wie war die Zusammenarbeit mit Dan Swanö? Kanntet ihr euch bereits vorher?
Nun, das Album haben wir im Vato Loco Studio von Martin Schirenc in Wien aufgenommen. Martin weiß einfach wie man einen dreckigen aber fetten old-school Sound produziert. Dan Swanö bekam das gemixte Material danach um es zu mastern. Beide haben eine wahnsinnige Arbeit geleistet.
Ich nehme an, ihr seid auch in anderen Bereichen Zombiefans (Filme, Spiele)…? Was denkst du z.B. über die Filme oder die Serie „The Walking Dead“? Dort müsstet ihr doch tonnenweise Ideen bekommen…
Bzgl „The Walking Dead“ Serie musst du mit Martin reden, denn er hat alle Staffeln auf DVD zuhause. Grundsätzlich stehen wir aber alle auf Zombiefilme. Mir persönlich ist es aber egal ob Horror, Slasher, Gore, Splatter, oder Kannibalenfilme, aber Zombies sind dann doch einfach die coolsten!
Ihr frönt dem alten Stil der 90er Jahre Death Metal Szene. Mittlerweile ist auch einige Zeit vergangen und die Marschrichtung geht teilweise back to the roots. Was denkst du über die Szene, wenn du dir die Entwicklung von damals bis heute betrachtest? Was hat sich verändert für dich als Musikfan aber auch als Musiker?
Natürlich hat sich für mich sehr viel verändert, man latscht halt mit der Zeit, aber im Herzen werde ich immer in den 90`ern herumspazieren. Junge Metal-Fans werden mich genauso wenig verstehen wie umgekehrt, da man die Zeit am intensivsten in Erinnerung behält, in welcher man aufgewachsen ist!
Was inspiriert dich zum Musik machen? Gibt es eine bestimmte Atmosphäre, ein Ritual oder ist es immer wieder unterschiedlich, wie du an deine Ideen kommst?
Ich habe keine Ahnung was mich inspiriert und motiviert Musik zu machen, aber ich weiß das ich es von Herzen mache!
Du hast ja bestimmt auch mittlerweile einiges an Live Erfahrung gesammelt. Was war dein schrägstes Tourerlebnis?
Nö, das schrägste Tourerlebnis kann ich dir nicht verraten! Aber ich habe genug Stoff um ein Buch zu schreiben;)
Wie sehen die weiteren Pläne für dich und ZOMBIE INC aus?
Ja, mal schauen, ich bin kein Fan von großen Plänen! Was gerade ansteht wird gemacht!
Vielen Dank dass du dir die Zeit genommen hast und viel Spaß und Glück noch für die Zombies! Noch einige Worte für unsere neugierigen Leser?
Herzlichen Dank für deine Zeit und Interesse an Zombie Inc. Danke auch an die LeserInnen. Gebt Zombie Inc. und euch eine Chance, und hört euch das Album „A Dreadful Decease“ an!
Support Death Metal! Cheers
Radu
CORONATUS INTERVIEW
Im November erblickt „Terra Incognita“ als viertes Studioalbum von CORONATUS das Licht der Welt. Große Aufmerksamkeit lenkte die Band durch ihre Tour mit HAGGARD auf sich. Als weiteres Lebenszeichen gab es das aktuelle Video „Fernes Land“, was mich dazu brachte mit der Band über Erfahrungen, Zukunftspläne und Touranekdoten zu plaudern. Mats (Schlagzeug) nahm sich Zeit und stellte sich tapfer unseren Fragen:
Hallo und erstmal danke für die Zeit sich unseren Fragen zu
stellen. Ich muss zugeben, dass ich durch euren aktuellen Videoclip zu„Fernes Land“ auf euch aufmerksam geworden bin. Saubere Sache, geiler Song und ein schönes Video, Respekt!
Wenn man sich eure Bandhistorie so anschaut, gab es ja bereits einige Line Up Wechsel. Viele Bands zerbrechen an solchen Besetzungswechsel. Wie habt ihr euch durchgebissen und euch den langen Atem bewahrt?
In der Tat, bei uns war einiges an Besetzungswechseln! Vom Line Up der“Fabula Magna“, dem letzten Album, sind nur Aria und ich übrig geblieben. Wichtig ist einfach, nicht aufzugeben. Das sagt sich leicht, ist es aber nicht. Es ist extrem anstrengend, immer wieder zurückgeworfen zu werden und sich dann mit neuen Mitmusikern wieder soweit nach vorn zu kämpfen, dass unter dem Strich möglichst noch eine Verbesserung zum Vorgängeralbum herauskommt. Aber es geht. Es war ja auch nicht so, dass alle auf einmal ausgestiegen sind; das ging nach und nach; Am einschneidensten war sicherlich der Ausstieg von Carmen, als diese mit ihrem 2. Kind schwanger war. Das war dann letztlich ein Auslöser für weitere Ausstiege und hat schon sehr demotiviert, so dass ich mich eine kurze Zeit lang schon auch gefragt habe, ob ich nicht den Ganzen Kram hinschmeissen soll. Das Durchhalten hat sich aber echt gelohnt. Mittlerweile haben wir eine Besetzung, die nicht nur im Studio erstklassige Arbeit abliefert, sondern auch live echt das Haus rockt, wie wir auf der Dark Symphony Tour mit HAGGARD beweisen durften. Diese Tour war mit Sicherheit ebenfalls ein Katalysator für die Motivation in der Band, weiterzumachen!
Das aktuelle Video ist einfach großartig geworden. Viel Melodie, eine ordentliche Packung Härte und eine Priese Humor. Wie ist dieses Video entstanden?
Die Idee mit den Rheinfällen hatte der Dirk, und auf das Outfit als Seefahrer/Piraten war auch schnell geklärt. Bei einem Kostümverleih haben wir noch ein paar Devotionalien und Klamotten gemietet und los ging´s. Der Drehtag an sich war super lustig, super heiß und das Wasser absolut angenehm kühl. Am liebsten wäre ich rein gesprungen. Lustig war auch, dass wir ständig von irgendwelchen Touristen beguckt wurden. Für die Innenaufnahmen waren wir dann in einem Foto-Mietstudio. Das war auch spaßig, aber auch stressig, da mein Schlagzeug in dem ungedämmten Raumunglaublich laut war. Hinterher haben uns echt die Ohren geklingelt.
Ihr schreibt die Texte sowohl auf englisch, deutsch und lateinisch. Wie funktioniert das bei euch? Denkt sich jemand etwas aus und einer steht mit einem lateinischen Übersetzungsbuch daneben, oder spricht etwa einer von euch fließend Lateinisch?
Diesmal ist ja nicht soviel Latein dabei, wie früher. Allerdings gibt es schon die eine oder andere lateinische Textpassage. Darauf wollten wir nicht verzichten, dann es ist ein Markenzeichen von CORONATUS seit Anfang an. Der einzige Lateiner der jetzigen Besetzung ist der Simon (Keys).
Ihr deckt eine große Bandbreite an Musikstilen ab. Gothic, Rock, Metal aber auch mittelalterliche Klänge scheinen durch euer Soundgewand. Woher nehmt ihr eure Einflüsse und wie läuft bei euch das Songwriting?
Das kommt von den vielen unterschiedlichen Geschmäckern der Bandmitglieder und daran dass wir im Songwriting zusammenarbeiten. Die Grundkompositionen kommen in der Regel von einer einzelnen Person und werden dann gemeinsam bearbeitet. Somit kann sich jeder auch einbringen. Diesmal waren die Kompositionen von Dirk, Aria, Simon und mir. Wir haben aber auch noch je einen Song von Fabi, unserem früheren Keyboarder und dem George (ehemaliges Gründungsmitglied) im Programm. Klar, dass bei so vielen Leuten auch viele Stilelemente zusammenkommen.
Im Frühjahr 2011 ward ihr zusammen mit HAGGARD auf Tour und habt da für die eine oder andere offene Kinnlade gesorgt, weil wenige euch kannten und ihr ordentlich das Haus gerockt habt. Wie sehen eure weiteren Tourpläne aus? Werdet ihr uns auch live beglücken, sobald “Terra Incognita“ das Licht der Welt erblickt hat?
Wir sind dran, ein paar Gigs stehen auch schon, wie zum Beispiel eine Show auf dem WGT. Da wird sicher noch was zusammenkommen, denke ich. Ob es eine ganze Tour gibt, ist noch unklar, aber wir arbeiten daran. Wir würden auch gerne wieder als Support für eine bekanntere Band spielen, wenn sich etwas Passendes anbietet.
Zum Thema Tour: wie sieht euer Tourleben aus? Mehr so das gesittete und artige oder eher die partymäßige Kindergartenshow?
Sowohl als auch. Im Bus war es zum Teil schon ziemlich lustig und manchmal auch ziemlich feucht fröhlich! Ab und an waren wir aber auch einfach nur platt, da die Gigs ja immer wieder von der Notwendigkeit unterbrochen war, sich seine Brötchen auf herkömmliche Weise zu verdienen.
Was war euer lustigstes oder schrägstes Tourerlebnis?
Schräg war: wir hatten ja 2 Sopranistinnen auf der Tour dabei. Neben der Ada hat uns auch die Viola bei einigen Gigs ausgeholfen. Einmal kamen wir von einem Gig aus Frankfurt heim und haben die Ada zuhause abgeliefert, wollten dann die Viola fast 70 km weiter abholen, die diesen Gig aber irgendwie verpeilt hat und doch nicht konnte; da mussten wir die Ada dann wieder zurückholen und in letzter Sekunde beim nächsten Gig im Saarland zu sein. Das war ganz schön heiß! Ein anderes mal hatte ich unseren Sampler im Proberaum vergessen und musste kurz vor der Show in Karlsruhe noch mal nach Stuttgart heizen und dann wieder zurück. Gott sei dank war das nicht der Gig in Hamburg, sonst wäre das stressig geworden.
Lustig war es eigentlich fast immer, vor allem nach den Shows im Backstage. Besonders geil war auch mal der Rückweg von Glauchau. Stau auf der Autobahn und die Mareike in Hochform! Nur am gackern! Wir sind alle ausgestiegen um rumzualbern und mit irgendwelchen Leuten auf der Autobahn rumzustehen und zu quasseln. Plötzlich ging´s weiter, der Dirk lässt langsam anrollen, und die gesamte Mannschaft durfte einen echten Spurt auf der Autobahn hinlegen und per Hechtsprung wieder in den Bus hüpfen. Filmreif!
Im November wird euer Album veröffentlicht. Wenn ihr auf die Zeit der Anfangstage zurückblickt, was hat sich im Hinblick auf Songwriting und die Art Texte zu schreiben geändert?
Es ist unser viertes Album. Davor gab es mal eine CD Demo Single mit 2 Tracks, aber da hatten wir noch einen Sänger und keinen Deal. Geändert hat sich eben vor allem die Besetzung. Insgesamt ist der Metalfaktor deutlich höher als in den Anfangstagen und wie du schon selbst gesagt hast, auch die Bandbreite an Stilmitteln. Die Texte waren früher, na sagen wir mal, klar verbesserungsfähig, wie ich heute darüber denke. Da hat sich einiges zum Positiven gewandelt. (Wobei ich sagen muss, dass mir die kryptischen Texte von George immer noch am besten gefallen…)
Wenn ihr jemandem, der noch nie etwas von euch gehört hat, eure Musik grob beschreiben müsstet…
…würde ich sagen, wir machen melodischen Metal mit weiblichem Gesang in doppelter Ausfertigung, welche auch noch komplett unterschiedliche Stimmen haben. Eine gute Portion Symphonic und eine Prise Folk und Mittelalter, und da haben wir CORONATUS.
Was können eure Fans (aktuelle und zukünftige) von eurem aktuellen Album erwarten?
Eine Menge unterschiedlicher Musik. Ich selbst hasse Alben, auf denen ein Song wie der andere klingt, wo eigentlich immer der gleiche Song aufs Neue verwurstet wird. Wir haben wieder alles mögliche mit dabei. Die Vielfalt ist das Ziel. Jedoch zusammengehalten von einem roten Faden, welcher vor allem durch die Sängerinnen gesponnen wird. Es gibt Songs, die sehr straight daherkommen, dann aber auch viele Songs mit deutlichen Prog-Elementen. Auch orientalische Einflüsse durch Aria sind diesmal dabei.
Wie lange habt ihr an „Terra Incognita“komponiert, bevor es fertig im Kasten war?
Die hauptsächliche Arbeit geschah direkt nach der Tour bis zum Studiotermin im August, also April bis Juli. Zuvor war zwar schon das eine oder andere Stück teilweise fertig, aber die Hauptarbeit lag in dieser Zeitspanne. Unter Druck arbeiten wir scheinbar immer am besten. Teilweise haben wir an den Songs sogar noch im Studio herum gefeilt.
Wie ist deine persönliche Beziehung zu CORONATUS? Ist die Band dein Vollzeitjob oder stehst du sonst im „normalen“Berufsleben?
Die Band könnte ohne Probleme ein Vollzeitjob sein, aber leider geht das natürlich nicht. Ich lebe vom Schlagzeugunterricht und bin zusätzlich dabei, eine eigene Schule für Rockmusik aufzuziehen. Das macht ne Menge Arbeit und die Zeit ist auch sehr begrenzt zumal ich ja auch Kinder habe, um die ich mich kümmern muss. Gott sei dank haben wir mit Dirk einen absoluten Macher in der Band, welcher derzeit die meiste Zeit von uns in die notwendigen Bandangelegenheiten wie Management und Promo etc. steckt.
Gibt es eigentlich noch Seitenprojekte, in denen du zur Zeit mitwirkst?
Derzeit nicht! Ich konzentriere mich schon auf CORONATUS. Früher war das anders; da habe ich zum Teil bis zu 4 Bands gleichzeitig gemacht. Aber das ist vorbei, zumal man sich sonst auch irgendwie verzettelt. Bei ILLUMINATE habe ich bereits vor 2 Jahren, während der Aufnahmen zur “Fabula Magna“, aufgehört. Der Dirk hat noch ein neues Powermetal Projekt WE ARE LEGION, der Aria macht eine Akustik Sache, die Mareike und Ada singen in diversen Coverbands und Simon ist ja immer noch bei LYFTHRASYR und seinem eigenen Projekt zugange.
Neben der Musik, gibt es noch weitere künstlerische Gebiete, in denen du dich kreativ austobst?
Nein, keine Zeit, leider. Aber wenn, dann würde ich lieber noch das eine oder andere Instrument lernen.
Vielen Dank für die Zeit und die Mühe, alle Fragen zu beantworten. Ich würde mich freuen auch mal live zu sehen und mein CD Player giert bereits nach „Terra Incognita“. Die letzten Worte an eure Fans gehören dir.
Bleibt dran Leute! Metal rules! Schaut ab und zu auf unserer Homepage oder Facebook vorbei. Da erfahrt ihr die aktuellen News. Vielleicht sehen wir uns auf den kommenden Shows!
Radu
CORPSE MOLESTER CULT INTI
Interview mit Antti Åström von Corpse Molester Cult Unter dem Motto „Versteckte Todesmetall-Perlen des Nordens” präsentieren wir Euch hiermit einen Genre-Geheimtipp für alle diejenigen, die vom aktuellen Metalcore- und Nu-Metal-Hype die Schnauze voll haben und mal wieder Bock auf echten Death Metal haben, der so richtig schön Old-school-mäßig dahin groovt.
Der CMC-Sänger Antti hat uns, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ein paar neugierige Fragen zu seiner Band beantwortet, in welcher kein Geringerer als Tomi Joutsen (Amorphis) an den Gitarren-Saiten mitrockt.
Wir erhalten dank dem sympathischen Frontmann einige Einblicke in die schrägen Fantasien finnischer Horror-Freaks und noch etliche tolle Musik-Tipps mit dazu.
Hallo Antti, nett mit Dir zu sprechen. Leider ist es eine Tatsache, dass Ihr bisher recht unbekannt seid in Deutschland, aber ich versuche, dies zu ändern. Nun, ich persönlich bin ziemlich genervt von diesem ganzen Nu Metal und Metalcore Schrott, ich freue mich richtig dass es noch solche versteckten Schätze wie Eure Band gibt. Was genau war Deiner (oder Tomis) Grund, die Band einst ins Leben zu rufen?
Ich freue mich auch mit Dir zu sprechen, es ist mir ein Vergnügen. Ich denke, einer der Hauptgründe, diese Band zusammenzustellen war der Drang old school Death Metal zu spielen, diese Art von Musik, die unsere Köpfe zum Nicken bringt und andererseits ist es unser Tribut an das Genre, welches wir lieben und respektieren. Wir haben so vieles von diesen old school Death Metal Bands wie Entombed, Grave, Obituary, Napalm Death, Autopsy und vielen mehr gewonnen, dass wir dachten, es sei an nun der Zeit, etwas zurückzugeben. Ich stehe auch nicht auf diese (*Original-Zitat*) ‚Nu-Metalcoresupposedtoberoughnerdmetal‘ Bands. Sicher ist etwas an Potential vorhanden bei einigen dieser Bands, naja bestenfalls ein paar brutal klingende Riffs und unfassbares Gegrunze aber meistens sind mir all diese trendigen ‚Emo-Technical-Melo-Metal‘ Bands zuwider. Ich denke, es besteht eine Kluft zwischen den Generationen und wir sind wahrscheinlich zu alt, um zu verstehen, was diese jüngere Generation auszudrücken versucht.
Welche Bands haben Deiner Meinung nach den meisten Einfluss auf Euren Death Metal Stil genommen?
Wir alle fünf sind Langzeit-Death Metal-Fans und ich für meinen Teil kann sagen, dass mein Death Metal Enthusiasmus mit Bands wie Grave, Entombed und Dismember begann. Fast alle diese Bands der Stockholmer Szene haben zu meiner musikalischen Orientierung beigetragen. Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich Grave‘s „Into The Grave“ als junger Bursche hörte. Es war GEIL! Wie kann jemand so harte Musik machen? Das war es. Kein zurück. Nur wenige Tage später sah ich Grave zusammen mit Tomi und wir bekommen immer noch Gänsehaut, wenn „Morbid Way To Die“, „Into The Grave“ und „Soulless“ gespielt werden.
Eure Texte sind ziemlich brutal, haha, ein bisschen eklig manchmal, ist es richtig sie in einem ironischen Kontext zu betrachten?
Natürlich ist das richtig. Die Leute können die Texte an ihr Leben anpassen, jeder entdeckt unterschiedliche Dinge zwischen den Zeilen. Manchmal nehmen Menschen diese Art von Texten zu ernst, wir singen über Werwölfe, Religion, Tod, Vergewaltigung, Verstümmelungen, Zombies und viele andere verschiedene Dinge. Für jeden etwas. Ich bin ein Film-Freak und stolz darauf. Die meisten meiner Ideen für Texte stammen aus diesen alten, ‚blut-aus-der-fresse-triefenden‘ Filmen. Ich liebe Filme wie „Evil Dead“, „Braindead“, „Bad Taste“, „Night Of The Living Dead“ „Cannibal Holocaust“, „Zombie Holocaust“ und „Demons“. Manchmal versuche ich sogar etwas zu schaffen, was noch kranker als alles andere ist. Es ist witzig mit seiner Vorstellungskraft zu spielen und diese dunklere Seite zu entdecken. Obwohl manchmal erschreckt es mich selbst, solche Ideen zu haben, wie z.B. dass irgendwelche Typen Mädchen in ihrem Keller einschließen, sie schwängern und letztendlich die Neugeborenen essen, sozusagen ihre eigene Nahrungskette erschaffen. Denkt man normalerweise an sowas?
Soweit ich weiß, ist die Band ein Nebenprojekt, habt ihr bereits Pläne, CMC irgendwann auszuweiten? Nun, ich denke, das hängt von Eurer Zeit ab.
Wir schreiten von Tag zu Tag und schauen was passiert. Außerdem möchten wir diese Sache für uns frisch erhalten und sehen daher keine Notwendigkeit zur Eile. Neue Songs wurden bereits geschrieben und einige Pläne geschmiedet, nichts großes. Hoffentlich schmeißen wir bald ein paar Gigs und haben ein wenig Spaß, während wir unsere Songs spielen und was diese ‚Nebenprojekt‘-Sache anbelangt, jeder Einzelne von uns bringt hier 100% und das ist genau das, was wir beabsichtigen. Einfache Kerle spielen einfache Musik.
Nun, Euer Gitarrist ist gleichzeitig auch der Sänger von Amorphis, denkst Du, es ist ein Vorteil oder seid Ihr manchmal etwas genervt von seinem Mangel an Zeit für Corpse Molester Cult?
Ich glaube, einige Leute checken uns sicherlich bloß ab, weil Tomi in unseren Reihen ist aber wir kannten uns schon Jahre vor seiner Karriere bei Amorphis und es ist daher kein Thema für uns. Wir sind nun bereits seit fast 6 Jahren dabei und Tomi ist derjenige, der kontinuierlich versucht, Corpse Molester Cult-Proben zu arrangieren und er schreibt die ganze Zeit über neues Material für uns. Aber bei CMC ist Tomi „nur“ unser Gitarrist und nicht der „Amorphis-Typ“. Wir sind einfach fünf Kerle aus dem finnischen Lohja, die die Musik spielen wollen, welche sie lieben und Amorphis beeinflusst seine Arbeit bei uns nicht im Geringsten.
Was war bisher der größte Gig, den Ihr gespielt habt, ich denke im Ausland gab es noch keinen?
Wir haben bereits ein paar Gigs gespielt aber nichts Großes, nicht mal auf Death Metal Ebene, hoffentlich schmeißen wir zukünftig noch ein paar weitere Shows. Corpse Molester Cult ist immer offen für jegliche Vorschläge, wenn jemand daran interessiert ist uns auftreten zu lassen, sollte er nicht zögern uns zu kontaktieren.
Habt ihr bereits irgendwelche Pläne dafür, ein vollständiges Album aufzunehmen -falls ja, wann beginnen die Aufnahmen -falls nicht, warum nicht?
Nein, keine Pläne für ein vollständiges Album. Wir haben zwar schon unzählige Songs und Ideen auf Lager aber wir werden weitere Songs vorraussichtlich nur als Vinyl-Singles oder Split-EPs rausbringen.Es steht noch nichts fest und wir möchten die Dinge einfach und irgendwie im Untergrund behalten. Singles auf Schallplatte und EPs sind eine großartige Möglichkeit um alles neu und interessant bleiben zu lassen.
Denkst Du persönlich, dass es einen besonderen Reiz hat, in einem Land wie Finnland zu leben und eine Band zu haben, in welchem die Metal Szene sehr dicht ist oder ist es Deiner Meinung nach eher ein Fluch manchmal?
Es ist etwas Besonderes, im Land des ewigen Winters zu leben, das ist der Grund, weshalb finnische Musik so verdammt düster klingt. Nein,ernsthaft, es gibt unzählige großartiger Metal Bands in ganz Finnland und Metal Bars noch und nöcher. Sogar in einer Kleinstadt, wie in unserem Heimatort Lohja gibt es eine starke Metal Szene. Und wenn Du Dich für die finnische Death Metal Szene interessierst, solltest Du ganz sicher diese Bands nicht verpassen: „Sotajumala“, „Demigod“, „The Zombi“, „Total Devastation“, „Torture Killer“, „Hooded Menace“, „Avoimen Haudan Löyhkä“, „Lie In Ruins“, „Vorum“, „Winterwolf“, „Rolling Corpse“, „Tukkanuotta“ usw., usw. …
Ganz besonders hat es mir die einfache Covergestaltung Eurer EP angetan. Es gefällt mir sehr gut in der heutigen Zeit, in der absolut jede Band ihren eigenen weiterempfohlenen Künstler braucht. Ich hoffe, Ihr behaltet das so bei, seid Ihr auch zufrieden damit?
Sehr sogar. Unser Freund Sami Laakso hat das Cover gestaltet und das Logo hat Tomi entworfen. Es war eine klare Entscheidung, dass das Logo auf‘s Cover kommt. Alles einfach halten, auch wenn die frühen 90er und späten 80er Cover genial gezeichnet waren. Sepultura‘s „Arise“, Morbid Angels „Altars Of Madness“ usw., usw.
Wer hat Eure geilen Shirts entworfen? Ich freue mich eins davon zu besitzen, es erinnert mich an meine 90er Death Metal Shirts, verdammt!
Es wurde von Ville Anger (http://www.angerdesign.com/) gezeichnet, inspiriert von unserem Song „Benedictus Perverticus“. Großes Lob an Ville dafür, es entspricht genau unseren Wünschen und Vorstellungen. Purer old school. Eigentlich war es geplant, das Bild für weitere Veröffentlichungen zurückzuhalten aber wir fanden es einfach zu cool um es für uns zu behalten.
Natürlich überlasse ich Dir das berühmte ‚letzte Wort‘, jetzt hast Du die Gelegenheit, Euren deutschen Fans noch einmal mitzuteilen, was Du magst (solange es die Zensur übersteht, hehe).
Hoffentlich bekommen wir einmal die Gelegenheit rüberzukommen, um deutschen Metalheads Death Metal in Reinkultur zu bieten. Erhaltet die Szene am Leben und hoch die Tassen! (ganz einfach halt )
Tausend Dank, dass Du Dir die zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Macht‘s gut & Kiitos!
Natascha North
INTERVIEW DEFUSE MY HATE
In den nächsten Tagen wird das erste Full Lengh Album „The Diary“ von DEFUSE MY HATE die Rock´n Growl Anhängerschaft beglücken. Sänger und Gitarrist Christian “Chrissi” Wehner nahm sich einige Minuten Zeit und stellte sich unerschrocken unseren Fragen.
Hallo und erstmal ein fettes Dankeschön für die Zeit, sich unseren Frage zu stellen. Ihr habt gerade die Aufnahmen zu eure Erstling „The Diary“ abgeschlossen. Zur Zeit wird es noch abgemischt bevor es von der Kette gelassen wird. Was ist das für ein Gefühl und seid ihr vor der Veröffentlichung nervös?
Hi, natürlich sind wir nervös wie das Endergebnis wird und wie unser erstes Album einschlagen wird! Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben und hart daran gearbeitet, die Scheibe qualitativ so hochwertig und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
Ein kurzes Wort für die Leute, die euch noch nicht kennen; wie sind DEFUSE MY HATE entstanden und welche Geschichte steckt hinter dem Bandnamen?
DEFUSE MY HATE entstand aus einer Band die zu Beginn mal LIBERTY TRUST hieß.
Nach einigen Besetzungswechseln sowie Stil- und Namensänderungen (dazwischen hießen wir mal SCOLD und auch „nur“ DEFUSE) kristallisierte sich die heutige Besetzung heraus.
Vor der Namensgebung „DEFUSE MY HATE“ hießen wir nur DEFUSE.
Nach der Veröffentlichung unseres 1. Demos wurden wir doch von der finnischen Band „DEFUSE“, welche bei Sony unter Vertrag sind gebeten, unseren Namen zu ändern um Bandverwechslungen zu vermeiden.
Nach langem Überlegen und vielen Vorschlägen entschieden wir uns dann für die heutige Version.
Es gab diverse Line Up Wechsel während eurer Karriere. Wie bist du zu DEFUSE MY HATE gekommen?
Ich bin Gründungsmitglied und habe damals unseren Oli fast genötigt, dass wir mal was zusammen machen als ich hörte, dass er Schlagzeug spielt und so nahm alles seinen Anfang.
Ihr macht seit 1995 Musik und pflügt euch fleißig durch den Underground. Eure EP „Out of the ashes“ hat 2009 für Aufmerksamkeit gesorgt und viele Leser Online dazu aufgefordert, euch mal live anzutesten. Was kann man als Fan von euch live erwarten ? Habt ihr ein bestimmtes Live Konzept ?
Spaß haben und die bestmögliche Show und Qualität abliefern ist glaube ich das beste Konzept für ne Liveshow. Das bestätigen uns auch die Leute immer wieder, dass man merkt, dass wir einfach Spaß haben auf der Bühne. Wir versuchen natürlich auch die Fans mit in die Show einzubeziehen, denn wir wollen ja alle zusammen ne geile Zeit haben!
Auf eurer Homepage sieht euer Terminplan ja ordentlich gefüllt aus. Wie sieht euer Leben neben DEFUSE MY HATE aus? Seit ihr alle jobtechnisch flexibel, oder wie bekommt ihr das alles unter einen Hut?
Die meisten Shows finden ja Samstags abends statt, da hat normal jeder von uns Zeit und wenn’s mal anders fällt, dann versucht einfacher jeder sich freizuschaufeln damit wir die Termine wahr nehmen können, denn es gibt doch nichts schöneres für einen Musiker als auf der Bühne zu stehen und abzurocken.
Ihr habt ja bereits mit einigen bekannten Bands gespielt. Was ist es für ein Gefühl, sich die Bühne mit Leuten zu teilen, die man selbst als Musiker schätzt?
Es ist natürlich immer was ganz besonderes und schon aufregend wenn man mit den „Grossen“ spielen darf, denn man wäre ja selbst gerne so berühmt, aber es sind auch nur ganz normale Menschen. Halt solche, die es bereits geschafft haben.
Es ist immer wieder interessant, sich mit solchen Musikern zu unterhalten und man kann viel Erfahrungen austauschen.
Was Live Erfahrungen angeht: Was war euer skurillstes/schrägstes oder lustigstes Live Erlebnis?
Das lustigste war auf jeden Fall, als wir bei nem kleinen Open Air gespielt haben, was eigentlich ne große Geburtstagsparty war und wir die „Roll of Death“ erfunden haben!
Da ließen wir die Leute sich auf den Boden setzen und auf Kommando wie bei ner normalen „Wall of Death“ aufeinander zu rollen/krabbeln und dann gab´s n riesen Menschenkneuel!
Ansonsten gibt’s jede Menge lustige, aufregende, spannende Momente und es gibt bei jeder Show wieder neue.
Einige Worte zum neuen Album. Ihr bezeichnet euren Stil als „Rock n Growl“, was ich schon recht cool finde, weil´s einfach nur passt. Wie läuft es bei euch mit dem Songwriting? Stellt ihr euch einfach in den Proberaum, spielt jeder zuhause seinen Part ein und bringt ihn dann mit oder wie funktioniert das bei euch?
Bei uns ist das ganz unterschiedlich.Entweder spielt irgendjemand was zuhause und bringt die Idee dann mit oder, was meistens der Fall ist, wir jammen im Proberaum und wenn was gutes dabei ist wird daran weitergearbeitet und der Song ausgebaut.
Was beinhaltet der Titel „The Diary“ für euch persönlich und wie ist er entstanden?
Für mich persönlich hat er eine große Bedeutung. Ich habe den Text im Zug geschrieben als ich von meiner jetzigen Frau, als wir noch eine Fernbeziehung führten, von Regensburg heimfuhr. Das spiegelt sich ganz deutlich im Text wieder. Der Titel allein passt zu uns, da wir ja schon einige Jahre Musik machen und viel erlebt haben und auch darüber viel erzählen und ein Tagebuch schreiben könnten.
Stammen die Texte aus persönlichen Erfahrungen? Was kommt zuerst, Text oder Musik und wie bringt ihr es im Kontext miteinander?
Zu einem sehr großen Teil sind es persönliche Erfahrungen und Erlebnisse. Aber auch alltägliche Themen aus den Nachrichten inspirieren mich zu den Texten. Ich schreibe meine Texte mit einer Melodie, die ich im Kopf habe, die aber meistens dann mit dem fertigen Song wenig zu tun hat. Wenn wir dann die Instrumentalarbeit machen suchen wir uns einen Text dazu aus und passen beides aneinander an.
Ihr könnt bereits mit einem professionellem Video zum Song „Rise“ aufwarten. Wie ist es entstanden und welche Geschichte steckt hinter dem Videodreh?
Wir hatten das riesige Glück, das ein Bekannter von uns zusammen mit seinem Studienkollegen eine Band für ihre Bachelorarbeit suchten, da diese Abschlussprüfung ein
Professionelles Musikvideo sein sollte und so wurden wir angefragt. Aufgenommen wurde es sehr professionell mit Kamerakran, Schienen und allem, was man von einem Filmset kennt. Super aufregend das ganze wenn auch genauso anstrengend 7 Stunden immer einen Song zu performen.
Das Zusammenspiel von cleanem Gesang, tieferen Gitarren und Growl Vocals ist kein neues Konzept, aber es knallt bei euch wie Sau. Viele Bands haben sich diesem Stil verschrieben; was kann der Hörer von eurem Album erwarten und wie wird eure weitere Entwicklung aussehen (sofern es einen Plan gibt)?
Das Album wird auf jeden Fall sehr abwechslungsreich sein, da wir uns nicht auf bestimmte Songschemen festlegen sondern immer das machen, worauf wir gerade Lust haben. Wenn’s ne gute Idee ist, warum also nicht spielen nur weil’s anders klingt als der Rest vom Set?
Das Artwork spielt ja bekanntlich auch eine große Rolle. Wie seit ihr an das Artwork von „Out of the ashes“ rangekommen und was symbolisiert es bei „The Diary“?
Das Artwork entwerfe ich und bei „Out of the Ashes“ zeigt das Cover einen Engel, der unseren Skull aufhebt. Symbolisch für das „Wiederaufstehn“ nach einigen Tiefschlägen mit Besetzungsproblemen usw. Daher auch zum Teil der Titel damals.
Für “The Diary” ist die Interpretation die, das der Totenkopf für die Sache an sich, egal ob es sich um Beziehungen, Träume oder was sonst jemand für Vorhaben hat handelt. Die geschwungenen Linien zum Skull hin oder wenn man möchte auch vom Skull weg stehen für die verschiedensten Wege und Ereignisse, die zu diesem Ziel hinführen oder manchmal auch einen Rückschritt bedeuten.
Habt ihr neben DEFUSE MY HATE weitere Projekte zur Zeit?
Es gab mal eine Zeit lang andere Projekte neben DEFUSE MY HATE aber wir konzentrieren uns jetzt alle voll auf unsere Band, was sich auch in der wachsenden Zahl an Gigs und natürlich auch an einer wachsenden Fanbase bemerkbar macht.
Letzterer möchten wir an dieser Stelle mal ein riesiges Dankeschön sagen, denn ohne sie wären wir ja nicht da wo wir heute stehen! Vielen Dank für euren Support !!!
Mit welchen Bands würdet ihr am liebsten touren; gibt es Leute, die ihr gerne als Gastmusiker an Bord haben würdet?
Oh, da gibt es glaub ich zu viele, um diese alle aufzuzählen und ich denke es wäre mit jeder Band interessant mal auf Tour zu gehen, da die Charaktere ja immer unterschiedlich sind, jede Band anders arbeitet usw.
Auf die Schnelle; ein Satz, der euch als Band am treffendsten charakterisieren würde.
Wir haben Spaß an dem was wir machen und versuchen dies auf hohem Niveau zusammen mit unseren Fans zu feiern!
Zur Zeit rangeln sich viele Fans um das Thema CD VS. Vinyl. Wie steht ihr dazu und was würdet ihr bevorzugen?
Heutzutage gibt es ja so viele Medien.
Ich würde jedoch die CD vorziehen, da a) kleiner und b) robuster.
Wer hat schon nen Plattenspieler im Auto? ;o)
Vielen Dank für eure Zeit und den Mut, alle Fragen zu beantworten! Viel Glück für euren Erstling „The Diary“ und natürlich viel Spaß auf eurer Tour! Die letzten Worte an eure Fans gehören euch!
Wir haben zu danken und zwar erst mal für die Möglichkeit, das Interview geben zu dürfen und natürlich allen, die uns in den letzten Jahren unterstützt haben in welcher Hinsicht auch immer und wie schon erwähnt natürlich unseren Fans !!!
VIELEN VIELEN DANK! Wir sehn uns bei der nächsten Show!
Radu
INFESTING SWARM INTERVIEW
Interview INFESTING SWARM Nach einigen Live Aktivitäten (inklusive Krönung als einer der Besten Newcomer auf dem Legacy Metalfest 2011) und der ersten Demo, schrauben INFESTING SWARM an ihrem Debüt Album. Mit ihrem charismatischem Sound und dem eher ungewöhnlichem Songwriting machte die Dortmunder Combo auf sich aufmerksam. Grund genug für ein kleines Schwätzchen mit Schreihals/Gitarrist Dante, der uns über die Geschichte, Zukunftspläne und Leidenschaft zur Musik erzählt.
Die Geburtsstunde
Mit eurer Demo habt ihr ja für die eine oder andere offene Kinnlade gesorgt. Wie kam es zur Entstehung von INFESTING SWARM und warst du bereits vorher musikalisch aktiv?
Ursprünglich habe ich in einer Black Metal Band gesungen; im Laufe der Zeit habe ich mich jedoch immer mehr der Gitarre gewidmet, weil ich dadurch mehr Möglichkeiten habe mich auszudrücken. Reaper und ich haben bereits zusammen Musik gemacht du wir haben uns auch außerhalb der Band mit unserem damaligen Lead Gitarristen Carcass getroffen, um ein wenig zu Jammen. Während den Proben kamen die ersten Songs raus und wir beschlossen es als Nebenprojekt laufen zu lassen, um ein wenig mit neuem Sound zu experimentieren. Demothi, ein langjähriger Bekannte von uns stieß bald hinzu und übernahm den Bass. Also haben wir uns einen Proberaum gesucht und begannen regelmäßig zu Proben. Ironischerweise war der Proberaum gleichzeitig eine alte Schlachterei, die ziemlich gut zu unserem Musikstil passt (lacht).
Irgendwann kamen wir mit unseren Hauptbands an ein kreatives Ende an und so wurde INFESTING SWARM unser Hauptprojekt. Die ersten Schritte begannen wir 2006 und das komplette Line Up steht seit Ende 2007. Wir haben noch Kontakt zu den Mitgliedern unserer alten Bands und verstehen uns gut. Auch wenn man nicht mehr zusammen spielt ist jedes Wiedersehen trotzdem sehr familiär.
Von Prinzipien & Songwriting
Was wollt ihr mit INFESTING SWARM erreichen?
Es geht uns in erster Linie darum das Innerste nach außen zu kehren. Wir legen uns nicht im Vorfeld auf einen Stil fest. Es geht in erster Linie um die Atmosphäre; wie viele Bands kennst du, die technisch was drauf haben, dann aber atmosphärisch zu steril klingen? Ich denke dass technisches Spielen und Spontanität zusammengehören, damit man eine packende Atmosphäre schafft.
Wann schreibst du Songs und wie läuft das Songwriting innerhalb der Band ab?
Manchmal kommen mir Songelemente spontan beim Jammen oder beim Üben in den Sinn, aber es gibt auch Tage, an denen ich das Verlangen habe mich auszudrücken und einfach die Gefühle in Songs zu transportieren. In erster Linie nehme ich zuhause die Gitarrenideen auf und programmiere dann das Schlagzeug dazu, damit das Grundgerüst steht. Danach maile ich die Ideen an B.C. (Leadgitarrist) und dann später an Reaper, der die Grundidee des Schlagzeugs dann ausarbeitet und konkret eintrümmert. Ich studiere in Paderborn und der Rest der Meute ist im Ruhrgebiet; wir treffen uns alle zwei Wochen zum Proben und bleiben sonst über das Internet im ständigen Kontakt (E-Mail, Bandforum usw.), um an den aktuellen Ideen zu arbeiten.
Welche Einflüsse spielen in eurer Musik mit?
Ich studiere zur Zeit Musikwissenschaft und bin daher der Klassik nicht ganz fern und Reaper hat eine auch eher klassische Schlagzeugerausbildung. Sein Schlagzeugstil beschränkt sich nicht nur auf Metal, sondern hat auch einige Jazz und Progressive Elemente dabei. Dadurch können wir unterschiedliche Einflüsse mischen und einen eigenen Stil erschaffen. Ich höre zudem viele unterschiedliche Bands und Musikstile. Ich denke das fliesst alles mit ein. Der Grundgedanke ist jedoch düstere brachiale Musik mit viel Atmosphäre zu schaffen.
Wie ist das Demo entstanden ?
Wir hatten ursprünglich 7 Songs fertig, in denen wir unseren eigenen Stil gesucht haben. Nach reichlicher Überlegung haben wir alle in die Tonne gekloppt und mit dem Einstieg von B.C als neuem Lead-Gitarristen noch mal komplett neu angefangen, allerdings hatten wir nun bereits erste Erfahrungen im Songwriting. Als erstes schrieb ich „Relay“; in diesem Song spiegeln sich die Kraft und Abwechslung wieder, was unser Markenzeichen geworden ist. Uns ist wichtig, dass die Songs dem Hörer Atmosphäre vermitteln. Seit 2008 arbeiten wir an den Songs und die Produktion und das Endergebnis ist Juni 2011 über die Bühne gegangen.
Man könnte bei eurem Schlagzeugstil meinen weit entfernt (und mit viel Phantasie) Einflüsse von MORBID ANGEL rauszuhören. War die Band ein Einfluss für euch?
Ehrlich gesagt bin ich nicht der typische Death-Metaller, der die ganzen alten Bands kennt. Ich kenne die Band vom Namen her, könnte dir aber keine genauen Songs nennen. Trotzdem danke für das Kompliment (lacht). Gerade das Schlagzeug ist sehr aufwendig, weil es einen eigenen Stil und einen recht untypischen Sound hat. Das Schlagzeug nimmt auch die meiste Zeit in Anspruch.
Musikszene VS Leidenschaft.
Welche Reaktionen gab es bereits zu eurer Demo und was denkst du über die Musikszene ?
Ehrlich gesagt ist in erster Linie der Sound einer Band sehr wichtig. Man hört einigen Bands einfach an, dass sie ehrliche Musik machen und der Sound ist das Markenzeichen. Man kann noch so gut produzieren und technisch noch so versiert sein, das alles hilft nicht wirklich, wenn die Musik nicht direkt aus einem selbst heraus kommt. Die Szene an sich beeinflusst uns nicht beim Songwriting, weil wir an keine Erwartungen gebunden sind, außer an die eigenen uns selbst gegenüber. Wir ziehen unser Ding durch und als Ergebnis ist uns die Reaktion der Hörer wichtig. Dabei kommt es uns nicht auf Bestätigung durch positives Feedback an, sondern gerade die kritischen Reaktionen zeigen uns, wo wir etwas optimieren können, um unsere Musik zugänglicher zu machen, ohne uns jedoch von unseren eigenen Erwartungen zu sehr zu entfernen. Bis jetzt haben wir die meisten Reaktionen aus unserem engeren Bekanntenkreis und aus 2 Reviews (eins davon bei http://www.metal-impressions.de/?p=14046.
Welche Live Erfahrungen habt ihr bisher gemacht?
Ehrlich gesagt war das Metalfest grad mal unser dritter Auftritt. Ich bekomme von der Organisation wenig mit, weil sich B.C. in erster Linie darum kümmert. Er organisiert Auftritte für uns, spricht mit dem Veranstalter und regelt auch sonst alles in der Richtung. Das schönste an der Erfahrung auf dem Metalfest war die Tatsache, dass wir eine unbekannte Band sind, die viel positive Resonanz bekommen hat. Die Resonanz kam nicht durch Werbung, sondern durch die Musik, die unser Publikum überzeugt hat. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl die Songs live zu präsentieren und die Menschen damit in seine Welt zu entführen, die beim Songwriting entstanden ist. Dabei spielt das Image keine Rolle, sondern es geht um die Energie, die man rüberbringen möchte und um den Spaß, den wir mit den Zuhörern haben. Schließlich wollen die Leute auch etwas für das Geld sehen bzw. Hören und ich stelle mir immer vor, was ich als Zuschauer erwarten würde und setze dies dann auch auf der Bühne um.
Der Blick in die Zukunft
Was liegt bei euch in der Zukunft an? Wird man euch bald live treffen können?
Zur Zeit sind keine live Aktivitäten geplant. Im Augenblick suchen wir nach einem Label, das uns hilft, unser Debüt Album finanziell und Promotionmäßig zu stemmen. Wir arbeiten bereits auf Hochtouren an unserem Debüt und wollen es im Frühjahr 2012 auf die Menschheit loslassen, egal ob mit oder ohne Label. Die Demo ist quasi ein Appetizer, um auf den Geschmack zu kommen. Allerdings werden die Songs der Demo auch auf dem Album noch mal zu hören sein, dann allerdings in einem wuchtigeren Sound.
Erzähl mal, was war euer schrägstes Banderlebnis?
Das war während unseres ersten Auftritts; wir hatten keinen gescheiten Soundcheck und der Tontechniker war nicht gerade von der fleißigsten Sorte. Während des ersten Songs ist die Monitorbox am Drumkit ausgefallen und unser Drummer konnte außer sich selbst nichts und niemanden hören. Somit musste ich ihm immer auf der Bühne die Riffs zurufen, damit er nicht die Orientierung verliert. (lacht). Zum Glück habe ich den Tontechniker nach dem Auftritt nicht mehr getroffen, sonst hätte ich seinen Kopf wahrscheinlich ins Klo gesteckt.
Was kann man von eurem Album erwarten?
Uns ist wichtig, dass es eine gesunde Mischung der Songs mit viel Abwechslung für den Hörer gibt. Ein Album, das ständig auf 260 BPM auf der Schlagzeugspur hämmert wird auf Dauer eintönig und die Songs werden austauschbar. Jeder Song hat seinen eigenen Platz und wird unterschiedliche Einflüsse haben, nicht nur Black und Death Metal. Wir suchen in verschiedenen Genren und die Songs werden unseren eigene Stempel tragen, wo am besten jedes Riff geil ist und das erfüllt, was wir als Zuhörer auch selbst gerne hören würden.
Welche Einflüsse hast du neben der Musik?
Ich bin geistlich ein Kind der 80er, obwohl ich erst spät geboren wurde. Ich stehe total auf die Horrorfilme dieser Zeit. Auch musikalisch gibt es bei mir einen bunten Cocktail von Glam Rock über Stoner/Psychedelic bis hin zu Heavy und Death/Black Metal.
Wie würdest du jemandem INFESTING SWARM beschreiben, der euch noch nie gehört hat?
Das ist ja mal eine Scheißfrage (lacht). Also, ich würde es ihm ungefähr als ziemlich düstere, geile Scheiße empfehlen.
Vielen Dank für deine Zeit und alles Gute noch mit INFESTING SWARM! Die letzten Worte an unsere Leser gehören dir.
Danke für die Gelegenheit uns näher kennen zu lernen. Checkt unsere Musik an und wenn sie euch gefällt, hört sie euch an oder ladet sie euch runter, ist eh umsonst. Danke für eure Unterstützung!