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RHF 2024

Posted by admin On April - 6 - 2024

Rock-Hard-Festival-2024Das Rock-Hard Festival geht vom 17.-19. Mai 2023 in die nÀchste Runde, wie immer im wunderschönen Amphitheater in Gelsenkirchen.

Hier hat man wirklich von allen PlĂ€tzen aus einen hervorragenden Blick auf die BĂŒhne, die Wege sind kurz, eine freundliche Security und humane Preise sorgen dafĂŒr, dass man das Festival in vollen ZĂŒgen genießen kann. HochkarĂ€tige Acts versprechen ein abwechslungsreiches Festival.

Was 2003 als einmalig geplantes JubilĂ€umsfestival anlĂ€sslich des 20-jĂ€hrigen Bestehens des ROCK HARD gedacht war, ist inzwischen ein “MUSS”. Ob es an dem musikalisch abwechslungsreichen Programm, dem traumhaft gelegenen Veranstaltungsort, der Stimmung oder an allem zusammen lag – die Fans sind begeistert! Nicht etwa nur „zufrieden“, sondern wirklich „aus dem HĂ€uschen“, wie die zahlreichen Besucher- und Pressereaktionen zeigen.

Das Rock Hard Festival findet selbstverstĂ€ndlich wieder in der wohl schönsten Kulisse des “Reviers” statt. Direkt am Rhein-Herne Kanal gelegen, bietet das Amphitheater nicht nur einen malerischen Ausblick, sondern sorgt mit seinen aufsteigenden RĂ€ngen auch fĂŒr die perfekte Sicht aufs BĂŒhnengeschehen und optimalen Sound.

Mit dem ROCK HARD Festival hat sich innerhalb kĂŒrzester Zeit ein emotionsgeladenes Festival-Highlight im Ruhrgebiet etablieren können, das mit seinem urbanen Flair und den erstklassigen Rahmenbedingungen aus der Masse der Wald- und Wiesenveranstaltungen heraussticht. Seid mit dabei, wenn der Pott ĂŒberkocht!

Hier die Bands:

Freitag, 17. Mai:

AMORPHIS

BRUTUS

UNLEASHED

MYSTIC PROPHECY

THRONEHAMMER

DREAD SOVEREIGN

Samstag, 18. Mai:

KKÂŽS PRIEST

FORBIDDEN

PRIMORDIAL

VANDENBERG

WALTARI

BÆST

AIR RAID

WHEEL

Sonntag: 19. Mai:

D-A-D

RIOT V

EXHORDER

THRESHOLD

CHAPEL OF DISEASE

JOHN DIVA AND THE ROCKETS OF LOVE

MAGGOT HEART

WINGS OF STEEL

Die Tickets:

Die 3-Tages-Tickets kosten 130,90 Euro inklusive aller GebĂŒhren (Ticket + Camping: 167,80 Euro)

Tagestickets sind im Vorverkauf zu folgenden Preisen erhĂ€ltlich (alle VVK-Preise enthalten bereits die VorverkaufsgebĂŒhr):

Freitag: 52,00 Euro

Samstag: 62,00 Euro

Sonntag: 62,00 Euro

ZusÀtzlich fallen pro Bestellung 7 Euro Versandkosten an, weil wir die Karten als speziell versicherte Sendung verschicken.

Alle Tickets können direkt in unserem Online-Shop bestellt werden: https://shop.rockhard.de/de-de/rock-hard-festival

Nachbericht RHF 2023

Posted by Uli On April - 6 - 2024

Wie fast jedes Jahr zu Pfingsten fand im wunderbaren Amphitheater in Gelsenkirchen das Rock Hard Festival von Freitag bis Sonntag, bei diesmal bestem Wetter statt. Nicht umsonst wird es „Unser großes Familientreffen“ genannt, denn hier herrscht immer eine sehr entspannte, familiĂ€re AtmosphĂ€re mit einem abwechslungsreichen LineUp. Und es ist immer wieder schön, so viele Freunde, Bekannte und Fotografenkollegen zu treffen, die man leider nur einmal im Jahr hier sieht.

Schon im Vorfeld wurde in den sozialen Medien gemeckert, das es zum 20jĂ€hrigem JubilĂ€um des Festivals kein so richtig großer Top Acts (und die Kosten richtig Geld) verpflichtet worden ist. Wenn man aber mal im Gegenzug bedenkt, wieviel logistische Arbeit dahintersteckt und vor allem welche Bands zu diesem Zeitpunkt, gerade in dieser schwierigen Zeit mit Inflation, Krieg, horrend hohen Lebensmittelpreisen zur VerfĂŒgung stehen, sollte man ĂŒberhaupt froh sein, das so ein Festival in dieser Art noch existieren kann! Sieh das BJH, oder diverse abgesagte Tourneen und Festivals. Dann schon lieber nicht so hochkarĂ€tige Bands engagieren und auch kleineren Bands eine Chance zu geben, sich live auf dem RockHard zu prĂ€sentieren.

Dazu kam dann noch die kurzfristige Absage von EXODUS, die ihre komplette Tour krankheitsbedingt canceln mussten und durch SODOM ersetzt wurde (auch hier  gab es natĂŒrlich auch wieder viel Gemecker). DISCHARGE cancelten ebenfalls ihren Auftritt. DafĂŒr sprang  VOIVOD ein, die ihren Gig in Ulm dann „aus organisatorischen GrĂŒnden“ abgesagt haben (bestimmt waren die Besucher dieses Konzertes nicht sehr erfreut darĂŒber). Und zu guter letzt gab noch TESTAMENT bekannt, das Alex Skolnik aus familiĂ€ren GrĂŒnden (Phil Demmel wurde dafĂŒr verpflichtet) nicht spielen konnte.

Und! Leider muss ich hier wirklich in Namen aller sagen, das die Truppe um die CCS-Security nicht mehr anwesend war, die jahrelang dieses Festival mit Freundschaft, Charme, Herzblut und Muskelkraft begleitete. Sie fehlten einfach!! Wir wollen hoffen, das sich das im nĂ€chsten Jahr wieder Ă€ndert, denn sie wurden von allen Seiten vermisst. Die Security, die vor Ort war, muss aber noch einiges lernen, was die Kontrolle am Eingang der RucksĂ€cke und Taschen betrifft, was hier sehr lasch betrieben wurde. Ebenso das Annehmen der Crowdsurfer vor der BĂŒhne, da war so einiges aus meiner Sicht schief gelaufen.

Freitag:

Die Bands vom Freitag konnten sich sehen lassen. SCREAMER aus Schweden eröffneten mit ihrem lupenreinen Heavy Metal, das schon gut gefĂŒllte Rund und hinterließen ein zufriedenes Publikum.

Danach hatten es die Mönchengladbacher Jungs von MOTORJESUS leicht, mir ihrem Hard Rock die Stimmung zu steigern.

Weiter ging es mit den Aachenern Thrasher von HOLY MOSES um Frontfrau Sabina Classen, die hier zum ersten Mal auf dem Festival spielten. Die Band kann ĂŒber eine 40jĂ€hrige Bandhistorie zurĂŒckblicken, verabschieden sich aber Ende des Jahres aus der Metal Szene mit einer letzten Tour und dem finalen Abschlusskonzert in Hamburg. Man konnte Sabina wirklich anmerken, wie sehr ihr der Auftritt Spaß machte. Die Band war in Höchstform und ließ das Publikum gut ausrasten.

VICIOUS RUMORS konnte das hohe Level mit ihrem neuen SÀnger Ronnie Munroe (METAL CHURCH, TSO) halten. Ihr kraftvoller PowerMetal kam gut in der Menge an, der wirklich keine ruhige Minute gegönnt wurde, denn jetzt ging es Schlag auf Schlag weiter.

Die britischen Death Metaler von BENEDICTION walzten alles nieder und hinterließ nach ihrem Gig eine erschöpfte Meute.

Als letzte Band im Reigen betrat dann TRIPTYKON (Performing Early CELTIC FROST) die BĂŒhne. Die Band um Mastermind Tom Gabriel Fischer bot neben einer phantastischer Lightshow (fĂŒr uns Fotografen eher schlecht) den krönenden Abschluss des ersten Festivaltages.

Samstag:

Der zweite Tag begann turbulent, denn der Flug der schwedischen Band NESTOR war gecancelt worden und somit musste einiges an der Running Order geschraubt werden! MIDNIGHT RIDER habe ich nicht gesehen, schlug aber dann zur zweiten Band, den deutschen Speed/Blackmetalern von KNIFE auf, die schon frĂŒh ĂŒberzeugen konnten.

Mit den wiedervereinigten Thrashern von DEPRESSIVE AGE aus Berlin ging es weiter in die nÀchste Runde. Die Band hatte kleine Soundprobleme, es gab den einen oder anderen minimalistischen Verspielern und einige Fans beklagten (auf hohem Niveau) den einen oder anderen Gesangspart. Aber mal Hand aus Herz! Hier wurde mit vollem Herzblut gespielt, man hatte eine extrem gute Setlist und das Adrenalin und die GÀnsehaut haben sich hier die Klinke in die Hand gegeben. Alle Daumen hoch!!

VOIVOD, die Band um SĂ€nger Lips aus Kanada konnten auch voll punkten. Ihre krude Mischung aus progressivem Rock (PINK FLOYD, RUSH lĂ€sst grĂŒĂŸen), wunderbaren vertrackten, teilweise dissonanten Thrash Metal ist nicht jedermanns Geschmack, aber man konnte jetzt schon sagen, das sie definitiv fĂŒr viele der „Tagessieger“ des Samstages waren.

Nostalgisch ging es mit BRAIN DOWNEYˋS ALIVE AND DANGEROUS weiter. Der ehemalige THIN LIZZY Drummer lieferte mit seiner jungen Band ein wunderbares Potpourri an alten Hits der Band. Wenn man die Augen zumachte, wurde man zurĂŒck in die die Vergangenheit katapultiert. Der fast identische Gesang, wĂ€hrend die beiden Gitarristen, die so typischen Twingitarrensounds von THIN LIZZY spielten. Eine gute Entspannung fĂŒr die Seele.

Viele waren  danach genauso gespannt wie ich auf die schwedische Band NESTOR, die fĂŒr ihren so typischen Sound der Hairmetal-Ära bekannt worden sind. Tja, mein Dingen war es so nicht, denn der Auftritt wirkte statisch, zu durchkalkuliert und eher steril, wĂ€hrend der Backgoundgesang vom Band kam. Aber! Den Leuten hat es aber gefallen! Denn spĂ€testens beim letzten Song mit der Coverversion von Whitney Houstons ÂŽI Wanna Dance With Somebody` gab es im Publikum kein halten mehr, denn der Song wurde lautstark mitgesungen. Auch so kann Metal sein! Und das ist doch die Hauptsache. FUN!!

Danach wurde es Zeit fĂŒr das Heimspiel von SODOM, die fĂŒr die ausgefallenen EXODUS eingesprungen waren. Entweder man hasst oder liebt sie! Aber was hier abgezogen worden ist war ganz oberste Klasse. Mit dem besten Sound des Tages (dank Jacky Lee Man) und einer großartigen Oldschool Setlist, hinterließ die Band ein dankbares und zufriedenes Publikum.

Konnten die Bay Area Thrasher von TESTAMENT als Headliner das noch toppen? NEIN!! Denn der Sound war vom Beginn her so leise, das „lauter“ Rufe aus dem Publikum hörbar wurden. Was dann auch der Soundengineer  tat und den Sound so laut aufdrehte, dass das Publikum in Scharen das Rund verließ. Warum bekommen es TESTAMENT einfach nicht hin, einen einigermaßen guten Sound aus der PA kommen zu lassen? EnttĂ€uschung des Tages!!!! Da hĂ€tte man auch ruhig SODOM mit TESTAMENT tauschen können. Denn das wĂ€re es wirklich gewesen!!

Sonntag:

Am Sonntag bekam ich leider nur das letzte StĂŒck von IRON FATE den Coversong ˋWalk In The Shadowˋs` von QUEENSRYCHE mit, der gar nicht mal so schlecht klang. Weiter ging es nun mit den Groove-Metalern von UNDERTOW aus Ellwangen, die hier fĂŒr richtig gute Stimmung im Rund sorgten.

Mit WUCAN betrat nun eine Band die BĂŒhne, die musikalisch im Krautrock, Psychedelic und Blues angesiedelt sind. Mit ihrer Frontfrau Francis Tobolsky, die auch Querflöte spielt, wird ihre Musik als „Heavy Flute Rock“ beschrieben. Hier kann man auch sagen, dass sie gut beim Publikum ankamen und fĂŒr eine entspannte AtmosphĂ€re sorgten.

LEGION OF THE DAMNED sind bestimmt kein Garant fĂŒr eine entspannte AtmosphĂ€re. Denn die hollĂ€ndischen Death/Trasher sorgten nun fĂŒr mĂ€chtig Randale und knĂŒppelten sich durch das Set, was mich dazu bewog, mich ein wenig in das hintere Areal des Amphitheaters zurĂŒckzuziehen und etwas zu essen und zu trinken.

Mit ENFORCER aus Schweden wurde es entspannter, denn die Jungs zogen eine gute Live-Show ab, konnten mit ihrem klassischen Heavy Metal, trotz diverser Soundprobleme, beim Publikum punkten. Über die nĂ€chste Band muss man nicht viel schreiben.

TANKARD auf dem Rock Hard Festival ist stimmungstechnisch ungefĂ€hr so, wie der beste Kumpel, der immer gute Laune und massig Bier am Start hat! Man weiß, was man bekommt und die Band liefert zuverlĂ€ssig und heftig. Es ist eigentlich schon fast egal, welchen ihrer Bierhits sie in die feierwĂŒtige Meute werfen, es fĂ€llt sofort auf fruchtbaren Boden und sowohl auf und vor der BĂŒhne ist das Stimmungsbarometer konstant im roten Drehzahlbereich. Die Matten fliegen, die Crowdsurfer und „die Security“ haben Dauerstress. Mit TANKARD kann man auf dem Rock Hard Festival definitiv nichts falsch machen.

Die UmstĂ€nde konnten fĂŒr KATATONIA kaum schlechter sein, kein Backdrop, kein Blakkheim an der Leadgitarre, ein verletzter Roger an der zweiten Gitarre, Spielzeit bei Tageslicht und obendrauf noch Soundprobleme. Viele andere Bands hĂ€tten dabei in den Sack gehauen oder stumpf ihren Stiefel durchgezogen und wĂ€ren angepisst nach Hause gefahren. Zwar ist die Abwesenheit von Blakkheim immer noch ein RĂ€tsel und der Gitarrensound kam aus der Konserve, aber dennoch gelang es KATATONIA, einen guten entspannten Gig abzuliefern.

Mit der MICHAEL SCHENKER GROUP wurde dann der Endspurt des Festivals eingelĂ€utet. Mit Ronnie Romero am Gesang, dem wohl besten SĂ€nger des Festivals, spulte die Band ein Feuerwek an UFO-Klassikern ab. Doch auch hier konnte man sehen, das schon etliche Besucher das Amphitheater verließen. Auch ein falscher Headliner? Nein, das war er bei weitem nicht! Eher ein wĂŒrdiger Abschluss! Obwohl




.na, ich lasse das lieber! ;)

Tja, nun ist es auch schon wieder vorbei und der Schreiber/Fotograf denkt mit Wehmut zurĂŒck, schaut aber auch gleichzeitig wieder nach vorne und sagt: Auf zum nĂ€chsten Familientreffen 2024 nach Gelsenkirchen!

Danke an die Truppe vom Rock Hard Team, der es wieder einmal gelungen ist, ein hervorragend entspanntes Festival auf die Beine zu stellen.

Wir sehen uns nÀchstes Jahr!!

Uli

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Tuska – Ein Festival inmitten von Helsinki

Posted by Andrea On Juli - 21 - 2019

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Ende Juni 2019 hieß es fĂŒr mich: Auf zu neuen Abenteuern in eine der schönsten StĂ€dte Europas. Zielpunkt: Helsinki. Eine Stadt, in der im Sommer die Sonne nur sehr kurz untergeht. In den letzten Jahren durfte ich hier schon des Öfteren verweilen und habe sie sehr schĂ€tzen gelernt. Nordisch kĂŒhl aber immer sehr herzlich. Dieses Mal ging meine Reise auf Grund des TUSKA Festivals in diese schöne Stadt. Tuska ist eines, wenn nicht sogar das grĂ¶ĂŸte Festival in Finnland. Mittlerweile ging dieses Festival zum 22. Mal in die Vollen. Zu den diesjĂ€hrigen Headlinern gehörten unter anderem SLAYER, AMORPHIS und ANTHRAX und ich hatte vorweg genug, auf das ich mich freuen konnte.

DSC03313Dieses Festival ist eines der am besten organisierten, die ich je miterleben durfte. In diesem Jahr fanden einige Neuorganisationen statt, so dass es am Freitag zu lĂ€ngeren Wartezeiten am Eingang und bei der Taschenabgabe kam. In der folgenden Nacht wurden insoweit Verbesserungen vorgenommen, so  dass es am Samstag und Sonntag hierbei nicht wieder zu den gleichen Problemen kommen konnte. Auf alles wird sehr gut reagiert und Verbesserungen werden schnell umgesetzt. Ich war von dieser Leistung beeindruckt. Das Festival war mit etwa 15.000 Besuchern ausverkauft, was mich bei diesem Line-Up auch nicht wunderte. Helsinki stellte sich komplett auf dieses Festival ein. Sogar die U-Bahn fuhr zwei Stunden lĂ€nger als sonst, um die GĂ€ste vom GelĂ€nde wegbringen zu können. Das Tuska Festival findet mitten in Helsinki statt, so dass dort, wie bei anderen Festivals ĂŒblich, nicht gecampt werden kann. Logistisch ist dieses Festival ein Meisterwerk, da die Organisation sich den Gegebenheiten vor Ort anpassen muss und diese sich auf Grund der Stadtentwicklung auch noch kurzfristig Ă€ndern kann. Es wird den Organisatoren jedoch weiterhin dieser Ort zugesichert, denn das Tuska soll ein Festival in der Stadt bleiben. Neben dem Copenhell ist es das einzige Festival Europas, das so in eine Stadt integriert ist.

Am 28.06.2019 ging es fĂŒr mich sehr frĂŒh in Richtung Helsinki. Ich wollte pĂŒnktlich ankommen, damit ich nichts verpasse und das gesamte Festival mitnehmen konnte. Alles in allem hatte ich keine VerspĂ€tungen bei der Anreise und konnte zu Eröffnung vor Ort sein. Also hieß es BĂ€ndchen holen, Gegebenheiten anschauen und schon einmal den Eingang zum Fotograben suchen. Die erste Band legte auch recht zeitnah los. Insgesamt gab es drei BĂŒhnen. Eine HauptbĂŒhne, eine ZeltbĂŒhne und die sogenannte Inferno Stage, die in einer kleinen Halle war. Alle BĂŒhnen waren innerhalb kĂŒrzester Zeit, selbst bei vollem GelĂ€nde, gut zu erreichen. An diesem ersten Festivaltag gab es schon viel zu sehen, die meisten Namen sagten mir nicht viel, und so hielt ich mich an die Hauptakteure des Tages. Dieses waren ARION, BATTLE BEAST, ANTHRAX, DIMMU BORGIR und AMORPHIS.
Arion
ARION, eine finnische Melodic Metal Band, hatten die Ehre, die HauptbĂŒhne des diesjĂ€hrigen Tuska Festivals zu eröffnen. Die Stimmung war von Anfang an einfach nur großartig. Die Finnen wissen wie man feiert. Von Beginn an floss das “Koff”, die heimische Biersorte, in Strömen. ARION lieferten gekonnt guten Melodic Metal ab und haben damit mich und den Rest, der schon vor der BĂŒhne stehenden Meute, komplett abgeholt und eingestimmt auf diesen grandiosen ersten Festivaltag.
Battle BeastDanach folgten nach kurzer Verschnaufpause auch schon BATTLE BEAST. Die ebenso aus Finnland stammende Band lud beim Publikum die gesamte Power ihres sehr Hardrock lastigen Sets ab und brachten damit gute Stimmung in den noch frĂŒhen Tag. Sehenswert sind dabei auch immer wieder die BĂŒhnenoutfits der Band, wobei hier Noora Louhimo, die SĂ€ngerin, heraussticht. Sie ist sehr schön anzusehen und hat hohen Wiedererkennungswert.

AnthraxZwischen den Bands wurde es nun auch Zeit sich ein wenig Verpflegung zu gönnen und so ging es zur nĂ€chsten Bude auf der Verpflegungsmeile. Dabei musste ich feststellen, dass die Preise sehr gesalzen waren. Aber egal, denn mit leeren Magen lĂ€sst es sich ja schlecht feiern. Nach dem Snack ging es dann zu ANTHRAX. Hier hatten wir nun die ersten Legenden vor uns! Sie gehören zu den Big Four des Thrash Metal und wurden ihrem Ruf natĂŒrlich gerecht. An diesem Tag waren sie definitiv die Ă€lteste Band auf der BĂŒhne, haben aber gerockt wie junge Götter! Ich hatte wahnsinnig viel Freude den Herren bei ihrem Tun zuzusehen. Bis hierher verging dieser erste Festivaltag schon wie im Fluge und ich wartete nun sehnsĂŒchtig auf mein Highlight des Tages. Dieses sollte dann auch pĂŒnktlich um 22:30 Uhr beginnen.

AmorphisAMORPHIS erklommen die BĂŒhne und gaben eine bunte Mischung ihrer Songs zum Besten. Zurzeit sind sie mit ihrem Album „Queen of Time“ unterwegs und begeistern ihre Fans. So spielten sie auch hier viele Songs aus ihrem aktuellen Album. Als Überraschungsgast kam Anneke van Giersbergen zu dem Lied `Amongst StarsÂŽ auf die BĂŒhne. Es wurde dem Publikum hier optisch und musikalisch einiges geboten. AMORPHIS durften sich 90 Minuten auf der HauptbĂŒhne austoben und das taten sie auch. Das Publikum war nicht mehr zu halten und die Köpfe kreisten zum harten Sound der Band. Sie haben das Publikum in ihrem Heimatland vollends ĂŒberzeugt. Ja und danach ging dann auch der erste Festivaltag zu Ende und ich landete ĂŒberglĂŒcklich in meinem Bett. Am ersten Tag spielten des Weiteren: MEDELA, BALANCE BREACH, GOATBURNER, MARKO HIERTALA, PAHAN IKONI, SHARON RICHARDSON, POWER TRIP, WHEEL, BYMIR, CULT OF LUNA, ANNEKE VAN GIERSBERGEN, ALIEN WEAPONRY und SWALLOW THE SUN. Dieser erste Tag hatte es schon in sich. Allerdings sollten ja noch zwei Tage mit vollem Programm folgen.

Fear of DominationUnd so begann der zweite Festivaltag, fĂŒr mich schon sehr frĂŒh. Mittags ging es um 13.30 Uhr auch schon wieder weiter. FEAR OF DOMINATION eröffneten Tag Zwei auf der ZeltbĂŒhne. Hier bin ich in erster Linie nach Aussehen und Beschreibung der Band gegangen, es wurde ein Freakzirkus versprochen und auch genau der wurde gezeigt. Es enterten acht schrĂ€ge Gesellen die BĂŒhne. Sie waren stark geschminkt und gaben ein interessantes Bild ab. Es gab  energiegeladenen Industrial Metal. Acht Mann auf einer BĂŒhne zu koordinieren und dann auch brauchbaren Sound zu liefern, ist schon eine hervorragende Leistung.

Lost Society
Erheitert ĂŒber diese doch sehr interessante Freak Show ging es fĂŒr mich weiter zu LOST SOCIETY. Hier gab es wieder eine unerhörte Portion finnischen Thrash Metal auf die Ohren. Laut, jung und voller Energie sprang die Band förmlich ĂŒber die BĂŒhne und nahm das Publikum mit. Die Energie wurde im Publikum sogleich in eine Wall of Death umgesetzt. FĂŒr diese Uhrzeit, Hut ab! LOST SOCIETY hat somit ein gutes AufwĂ€rmprogramm fĂŒr die dann folgende Band geliefert.

Stam1naWeiter ging es mit STAM1NA. Was fĂŒr eine Gewalt auf der BĂŒhne, diese Band doch ist! Bisher habe ich sie nur auf kleineren BĂŒhnen gesehen, doch ich musstee feststellen, dass sie auch die großen BĂŒhnen rocken können. STAM1NA spielen Thrash vom Allerfeinsten. Allerdings kann ich mit den Texten nicht sehr viel anfangen, da sie in ihrer Heimatsprache singen. Streckenweise hört sich das schon lustig an. Das hat aber gerade in Finnland dann wiederum Charme und bringt GĂ€nsehautfeeling mit sich, denn das Publikum vor der BĂŒhne konnte alles mitsingen. Ich war echt angetan von so viel Kraft.

Nun musste ich mich beeilen, um rechtzeitig zur Inferno Stage zu kommen, denn dort sollten jetzt WARKINGS die BĂŒhne betreten. Sie kamen maskiert, wie Wikinger, Römer, Kreuzritter und wie der Tod höchstselbst. Im Vorwege habe ich nur gehört “Andrea, die musst Du dir ansehen, die Show ist toll”. Da man mit Power Metal und nordischen Göttern nie etwas falsch machen kann, stand ich nun bei WARKINGS vor der BĂŒhne und wurde nicht enttĂ€uscht. Sie brachten Unterhaltung und gute Musik mit. An manchen Stellen vielleicht ein wenig ĂŒbertrieben, doch am Ende war die Musik das was zĂ€hlt und damit haben sie ĂŒberzeugt.
Nach den WARKINGS hatte ich nur kurz Zeit zum Durchatmen und schlenderte zur nĂ€chsten BĂŒhne.

Sick of it all
Es folgten auf der HauptbĂŒhne SICK OF IT ALL. Die aus den USA stammende Band hat mittlerweile so einige Dekaden auf dem Buckel. GegrĂŒndet wurde die Band im Jahre 1986. Das sind nun mehr als 30 Jahre Bandgeschichte. An Power und Energie haben SICK OF IT ALL bisher nichts eingebĂŒĂŸt und so brachten sie auch die volle Packung Hardcore mit zum Tuska Festival. Mein Fokus fiel dabei extrem auf den Gitarristen, Pete Koller. Es war sehr schwer die Augen von ihm zu lassen, denn dieser Mann hĂŒpfte bzw. flog teils mit der Gitarre in der Hand ĂŒber die BĂŒhne. Ich hĂ€tte definitiv nach einem Song schon kaum noch Energie gehabt, aber er sprang, spielte und sang weiter. Der Hardcore / Punkrock wurde vom Publikum super angenommen. Mosh- und Circlepits blieben nicht aus.

OpethNachdem sich die Menge bei SICK OF IT ALL auspowern konnte, ging es nun ruhiger weiter mit OPETH. Ich musste leider feststellen, dass ich mit dem Progressiv Metal der Schweden nicht viel anfangen konnte. Sie werden sicher ihre AnhĂ€nger im Publikum gehabt haben, dennoch hat es bei mir nicht gereicht, um mich in den Bann zu ziehen. Ich habe mir die ersten Songs angehört und bin zu dem Entschluss gekommen, mich lieber ein wenig auf dem GelĂ€nde umzusehen. Es gab neben Essen und Trinken eine Halle mit diversen StĂ€nden, auf denen so einiges angeboten wurde. Das ging von Bekleidung, ĂŒber Schmuck, bis hin zu Tattoos. Ja, es gab einen Stand, an dem man sich hĂ€tte tĂ€towieren lassen können. Ich selbst bin aber dieses Mal ohne neuen Körperschmuck aus Helsinki zurĂŒck gekommen.

SlayerMittlerweile war es soweit, dass ich mich wieder zur HauptbĂŒhne begeben konnte, denn es folgten SLAYER! Es war die letzte Show der Band auf finnischem Boden. Sie sind ja bekanntlich gerade auf Farewell Tour. Vom ersten Ton an haben sie die Massen zum Beben gebracht. Was fĂŒr ein Hype. Es blieb kein Körper ruhig, lange Haare flogen wo es nur ging und ich musste mich ganz schön auf meine Arbeit als Fotografin konzentrieren, denn ich hatte schon ein wenig Ehrfurcht vor diesen Dinos des Thrash Metals. Auch SLAYER sind ein Teil der Big Four des Thrash Metals. Sie zogen ihre Show durch und bedankten sich am Ende des Sets auch bei dem Publikum. Ein wenig Wehmut schwang den gesamten Auftritt ĂŒber mit, denn alle wussten, es wĂŒrde der allerletzte Auftritt dieser großen Band in ihrem wunderschönen Land sein. Auch bei mir kam langsam ein wenig Wehmut auf, denn nun waren schon zwei von drei Tagen vorĂŒber und ich wusste, meine Zeit in dieser Stadt wĂŒrde bald enden. An diesem Tage spielten noch folgende Bands auf dem heiligen Boden des Tuska GelĂ€nde: SATA KASKELOTTIA, WEKE UP FRANKIE, MAJ KARMA, MUSTAN KUUN LAPSET, KVELERTAK, VISION OF ATLANTIS, DELAIN, DE LIRIUMÂŽS ORDER, HEILUNG und LOUDNESS.

jack CarterTag 3: Einen letzten Tag hatte ich noch vor mir. Schon sichtlich mitgenommen startete dieser fĂŒr mich ein wenig spĂ€ter. Gegen 16:00 Uhr habe ich mich auf dem GelĂ€nde eingefunden und habe sogleich eine gute Punkrockband kennengelernt. FRANK CARTER AND THE RATTLESNAKES spielen einen Mix aus Hardrock und Punk. Auch hier wurde das Publikum sofort mitgerissen, da der SĂ€nger nicht nur auf der BĂŒhne eine gute Figur machte, sondern auch im Moshpit im Publikum zu finden war. Er tobte fĂŒr zwei Songs mitten im Publikum und vergaß dabei auch nicht seinen Gesang. Allein das Zuschauen hat schon wahnsinnig viel Spaß gebracht. Auch der Sound der Band konnte sich hören lassen. Ich denke auch hier werde ich einmal schauen, was sie auf CD sonst noch so zu bieten haben.

Dark SarahAls nĂ€chstes standen DARK SARAH auf dem Programm. Ich hatte im Vorwege schon das ein oder andere gehört, und war von der tiefen, wunderschönen Stimme des SĂ€ngers J.P. LEPPÄLUOTO begeistert. Sein weiblicher Gegenpart HEIDI PARVIAINEN gibt eine sehr gute ErgĂ€nzung in den Songs ab. Sie spielen Symphonic Metal in ihrer schönsten Form. Ich liebe Weibliche Stimmen im Metal. Wie gegensĂ€tzlich sich auch diese anhören können, zeigte mir dann sogleich die nĂ€chste Band.

jinjer 2 (1)JINJER sollten nun auf der ZeltbĂŒhne auftreten. Die Ukrainer machen eine unvergleichlichen Metal Core mit Elementen aus Nu-metal, Progressiv Metal und Death Metal. Ich kann nur sagen, dass ich zu tiefst beeindruckt von der Stimmgewalt der SĂ€ngerin, Tantian Shmaylyuk, bin. Zusammen mit ihrer Band bildet sie eine gut funktionierende Einheit, bei der man den Spaß auf der BĂŒhne merkt. Auch hier durften die fliegenden Haare im Publikum nicht fehlen.

BehemothIch machte mich nach diesem Auftritt wieder auf den Weg zur großen BĂŒhne, dort sollten BEHEMOTH folgen. Ein Vorhang verdeckte die BĂŒhne und ich war sehr gespannt, was sich dahinter verbirgt. Ein wenig konnte man schon erahnen, dass es trotz der Helligkeit, die noch vorherrschte, jetzt dĂŒster und schattig werden wird. Die Band benannte sich einst nach einem Ungeheuer der JĂŒdischen Mythologie und begann mit ihrer Musik im Black Metal. Mittlerweile mixen sie Black und Death Metal Elemente um ihren ganz eigenen Sound zu erschaffen. Dieser kommt beim Publikum auch sichtlich gut an und Nergal hatte das Publikum vom ersten Ton an in seinem Bann. Mit dem Satz „Helsinki ist die Hauptstadt des Heavy Metal“ hatte er dann als bald alle Herzen im Publikum erobert. Sie lieferten auch die beste Feuershow des gesamten Festivals. In der ersten Reihe haben sicher einige so manche Haare verloren. Zumindest ist jedem nach dieser Show warm gewesen. Tief beeindruckt ging es nun fĂŒr mich zum letzten Act dieses Abends, eine weitere weibliche Stimme des Rock/Metals wartete, um von mir entdeckt zu werden.

HalestormEs liefen HALESTORM auf der ZeltbĂŒhne auf. Sie haben den weiten Weg aus den Staaten zu diesem einzigartigen Festival gefunden. HALESTORM boten uns eine wunderbare Show, bei der man denken konnte, Lizzy Hale kam direkt aus den 70er Jahren. Ihr Outfit mutete so an. Ich persönlich war am meisten fasziniert von ihrer AusdrucksstĂ€rke. Ich konnte mich kaum von ihr abwenden. Allerdings musste ich mich irgendwann abwenden und das Tuska war hier fĂŒr mich vorbei. An diesem Tag traten noch auf: LEVERAGE, KAISER, HEVISAURUS, I REVOLT, PALEHORSE, RYTMIHÄRIÖ und THE HELLACOPTERS.

Jetzt kam richtig Wehmut auf, denn ich realisierte es war vorbei. Das Tuska 2019 war fĂŒr mich Geschichte. Mein herzlichster Dank geht an alle Beteiligten dieses wundervollen Festivals. Es ist Wahnsinn, was dort auf die Beine gestellt wurde. Macht weiter so und auf die nĂ€chsten mindestens 22 Jahre. Bewahrt Euch bitte die NĂ€he zum Publikum, denn das ist es, was das Tuska Festival in Finnland ausmacht. In diesem Sinne “Kiitos” und wir sehen uns mit Sicherheit in 2020 !

Berichterstattung / PhotoCredits: Andrea Da Silva Nolasco

Das Rockharz Festival 2019 aus unserer Sicht

Posted by Stefanie On Juli - 19 - 2019

MI-RH

Einmal im Jahr geht es fĂŒr viele zur Teufelsmauer nach Ballenstedt in den Harz, denn dann ist R O C K H A R Z - Zeit und fĂŒr viele, so auch fĂŒr uns, ist es immer mit eines der sogenannten „Urlaubsfestivals“. Das Rockharz startete bereits am Mittwoch, den 03. Juli 2019. Dies ist der Warm-Up-Tag, der mit 6 Bands bestĂŒckt wurde. Es spielten COMBICHRIST, U.D.O., FROM NORTH, J.B.O., VADER und BROTHERS OF METAL. FĂŒr uns vom Metal Impressions Magazine begann das Rockharz Festival, wie auch die Jahre zuvor, erst am Donnerstag.

Aus Schleswig-Holstein zeitig aufgebrochen, fielen wir auf Höhe Hannover einem Stau zum Opfer und kamen so mit gut zwei Stunden VerspĂ€tung an. Zum FestivalgelĂ€nde selbst – aus Quedlinburg kommend (denn hier waren wir im Appartement untergebracht) – bis zum FlughafengelĂ€nde Ballenstedt, wo alljĂ€hrlich dieses Festival stattfindet, war freie Fahrt angesagt und wir konnten in diesem Jahr sogar einen weitaus besser gelegenen Tagesparkplatz in Anspruch nehmen. Der Dienstag als Anreisetag zum Rockharz Festival war – so entnahmen wir zumindest der Rockharz Community auf Facebook – mit 2-3 Stunden Wartezeit verbunden, da in diesem Jahr erstmalig auf den CampingflĂ€chen Platzeinweisungen vorgenommen wurden. Es entstand vorweg ein regelrechtes Murren und Knurren an jeder Ecke und wir waren schon durch das Lesen vorab etwas erschrocken, da man dieses „Gemeckere“ doch so gar nicht kannte aus den Jahren zuvor. Aber seien doch einmal ehrlich, liebe Rockharz-Besucher, das war doch rĂŒckblickend gesehen wirklich Jammern auf hohem Niveau. Schaut Euch doch einfach einmal Anreisen, z.B. der Wacken-Besucher oder aber auch anderen grĂ¶ĂŸeren Festivals an. Da wird nicht gemeckert, sondern entspannt der Grill im Stau auf der Autobahn ausgepackt und gegrillt. Das alles gehört zu einem Festival dazu und letztendlich siegt doch dann das Feeling der weiteren Tage und der Anreisestress ist vergessen.

Kommen wir aber wieder zurĂŒck zu uns. Wir hatten diese Probleme dann am Donnerstag natĂŒrlich gar nicht mehr. Wir kamen nach dieser langen Autofahrt und einem Zwischenstop in unserer Unterkunft gegen 17.30 Uhr auf dem FestivalgelĂ€nde an und konnten nach einem absolut freundlichen und schnellen Einlass (der in diesem Jahr mit einem zweiten kleineren Eingangsbereich auf der anderen Seite des Infields zusĂ€tzlich aufgebaut war) noch die letzten Teile von OVERKILL auf der BĂŒhne genießen.

MI-LordiSchnell hieß es nun in den VIP-Bereich und Kollegen sowie Freunden kurz „Hallo“ sagen und dann sollte fĂŒr uns der Donnerstag mit LORDI beginnen. Ein kurzer Blick unserer Fotografin Stefanie in Richtung BĂŒhne, die dann doch etwas schlucken musste, als sie auf eine BĂŒhnenhöhe von 4 Metern schaute und einen wesentlich schmaleren Pit als in den Jahren zuvor sah. Somit aus Fotografensicht eine schwierige Ausgangslage. Aber gut, dann sollte es in diesem Jahr wohl eher Portraitfotos der KĂŒnstler geben.

DafĂŒr, dass in diesem Jahr rund 20.000 Besucher das Rockharz Festival besuchten (also noch einmal gut 3.000 Besucher mehr als im Jahre 2018), war es zu diesem Zeitpunkt auf dem Infield besuchermĂ€ĂŸig wirklich noch recht entspannt. Bereits zuvor spielten folgende Bands: BLOODRED HOURGLASS, STAM1NA, NERVOSA, LACRIMAS PROFUNDERE, THE UNGUIDED, VAN CANTO, COPPELIUS und FEUERSCHWANZ. LORDI ernteten auf jeden Fall schon einmal erheblich Aufmerksamkeit und brachten sogar eine Zombie-Frau mit, die wĂ€hrend des Slots ĂŒber die BĂŒhne krabbelte. Bekannte Songs wurden gespielt, so natĂŒrlich auch „Hardrock Halleluja“ – der Klassiker. Wie immer eine nett inszenierte, bunt-blutige Show – das können die Finnen auf jeden Fall.

HĂ€m5 (1 von 1) (1)Als nĂ€chster Act waren dann HÄMATOM angekĂŒndigt und so ging es auch gleich auf der linken Seite der ZwillingsbĂŒhne, der Dark Stage, weiter. Nord, Ost, West und SĂŒd, die vier Himmelsrichtungen wurden – wie schon erwartet – von einer guten Menge, die nun vor der BĂŒhne aufgezogen war, total gefeiert. Songs zum Mitsingen waren angesagt und die Stimmung war verdammt gut. Als dann noch Drummer „SĂŒd“ auf einer kleinen Plattform mit kleinem Drumset als Crowdsurfer ĂŒber die Köpfe der Besucher spielend wanderte, hatten die Publikumslieblinge von HÄMATOM ihre Sympathiepunkte endgĂŒltig gesammelt. Noch weit nach dem Konzert sprach man von dieser geilen Showeinlage.

MI-WintersunWeiter ging es mit der nĂ€chsten finnischen Band, die zuvor bei Umfragen von vielen Besuchern des Rockharz Festivals auf der Wunschliste standen. Der Wunsch ging in ErfĂŒllung und es kamen WINTERSUN auf die Rock Stage. Kai Hahto, der eigentliche Drummer der Band, der derzeit mit NIGHTWISH unterwegs ist, wurde bei diesem Auftritt wĂŒrdig durch Heikki Saari von FINNTROLL vertreten. SĂ€nger Jari konnte die Fans total mitziehen und sie selbst schienen sichtlich Bock auf ihren heutigen Auftritt gehabt zu haben. Freudige Finnen mit gutem Melodic Metal. Echt empfehlenswert, denn auch wir sahen WINTERSUN live erst zum ersten Male.

MI-COFDie nĂ€chsten beiden Slots sollten unsere Highlights des Tages werden. Auf der Dark Stage ging es um 21:45 Uhr weiter mit CRADLE OF FILTH. DĂŒsterer wurde es und natĂŒrlich mit einer ordentlich Portion Nebel zogen die Briten auf die BĂŒhne. Dani Filth und Gefolge lĂ€uteten die Dunkelheit ein geniales Set nahm seinen Lauf. GĂ€nsehaut-Momente bekamen wir natĂŒrlich auch bei „Nymphetamine Fix“. Immer noch genial und live – gerade auch durch den glockenhellen Gesang von Lindsay Schoolcraft – ein Song „with goose bumbs“. FĂŒr den Auftritt von CRADLE OF FILTH geht der schwarze Daumen steil nach oben !

AA-MetalImpressions22:45 Uhr – Viking-Time. Die NordmĂ€nner von AMON AMARTH zogen als Headliner in den Donnerstagabend. Zu diesem Zeitpunkt waren wohl auch die letzten Rockharz-Besucher aus ihren Zelten gekrochen, um die Trinkhörner in die Höhe zu halten. Wir als Nordmenschen lieben ja diese Truppe und gerade auch Frontmann Johan Hegg ist eine totale Axt. So auch bei diesem Headliner-Slot. Ein großer Wikingerhelm diente als Podium fĂŒr das Drumset. Ein paar nette auf deutsch gesprochene Worte durch Johan an das Rockharz-Publikum und ab ging die Post. Songs wie „Ravens Flight“, „Raise Your Horns“ oder aber „Guardians of Aasgaard“ waren natĂŒrlich mit am Start. AMON AMARTH, wie immer eine Wand und ein absolut wĂŒrdiger Headliner fĂŒr diesen zweiten Festivaltag.

Wer noch wollte und konnte, ging nun noch zu WITT, wir entschieden uns aber Abfahrt und Bett, um so wieder fit und ausgeschlafen in den nÀchsten Tag starten zu können.

MI-NFOOpener des Freitages waren um 11:20 Uhr ELVELLON. Es folgten MILKING THE GOATMACHINE, NAILED TO OBSCRURITY, WARKINGS, ELVENKING, MR. IRISH BASTARD und OMNIUM GATHERUM. Wir setzten ein bei THE NIGHTFLIGHT ORCHESTRA. Die zweite HĂ€lfte ihres Sets konnten wir noch vollends genießen.

MI-KDWeiter ging es dann mit KISSIN DYNAMITE. FeuerfontĂ€nen zĂŒndeten und mit ihnen zĂŒndeten auch KISSIN DYNAMITE. Vom ersten Takt ab an war eine wahnsinnig geile Stimmung da und die fĂŒnf Schwaben gingen ab wie Dynamit. Immer wieder eine pure Freude diese junge, aber dennoch professionelle Band zu sehen. Sie haben trotz ihres Erfolges nicht den Boden unter den FĂŒĂŸen verloren und haben immer noch sichtlich Freude bei ihren Auftritten. Sie spielten mit dem Publikum, lieferten eine intensive und gute Performance und begeisterten sichtlich viele junge Damen. Man liebt diese Band und auch wir finden sie nach wie vor echt stark.

MI-CalibanAuf der Dark Stage ging es danach weiter mit CALIBAN. Auch hier war deutlich zu erkennen, dass einige mehr vor der BĂŒhne landeten und natĂŒrlich gab es hier auch den ersten Circle Pit. Nach dem Core ging weiter mit Soilwork und Dragonforce. Aufgrund des zu diesem Zeitpunkt doch starken Staubes, der durch die Luft flog und einer Allergie die einsetzte und Augen zum TrĂ€nen brachte, zogen wir kurz vom GelĂ€nde und kamen sodann zu HYPOCRISY zur Rock Stage.

MI-HypoAuf diese Band und auch auf Frontmann Peter TĂ€tgren freuten wir uns irre. Und wir wurden auch keineswegs enttĂ€uscht. Immer wieder ein Garant fĂŒr geile Songs und gute Show. FĂŒr uns rĂŒckblickend waren HYPOCRISY unser persönliches Highlight des diesjĂ€hrigen Rockharz Festivals.

Nun aber erst einmal schnell etwas essen. Langsam knurrte der Bauch. Gebratene Nudeln beim Asia Stand. Die sind einfach zu lecker und jedes Jahr fĂŒr uns ein Muss. An dieser Stelle sei einmal wieder die absolut geile „Fressmeile“ des Rockharz Festivals erwĂ€hnt. Selten haben wir so gute kulinarische Köstlichkeiten auf einem Festival bekommen, wie hier. Eine große Auswahl und alles immer oberlecker.
MI-SaltatioGut, nun aber noch schnell ein Espresso mit auf den Weg und weiter ging es zu SALTATIO MORTIS. Sie waren deutlich von der Menschenmenge vor der BĂŒhne der eigentlich Headliner. Das Publikum feierte Alea und sein Gefolge wie nichts Gutes. Es wurde mitgesungen, getanzt, Crowdsurfer ohne Ende landeten im Pit und an Feuer aus FontĂ€nen wurde nicht gespart. Noch lange nach dem Auftritt stand Alea auf dem Wellenbrecher und verteilte Autogramme und schĂŒttelte HĂ€nde. Partylaune wie sie das Rockharz Publikum liebt.

MI_DimmuUmso gespannter konnte man nun sein, wie der nahtlose Übergang von Party-Folk-Musik auf Black Metal verlief. Auf der anderen Seite zog erneut Nebel auf (und davon jede Menge) und der Headliner des heutigen Abends, die Norweger von DIMMU BORGIR, erschienen mit schön schaurigem Intro in dĂŒsterer Kapuzenkluft. Auch bei DIMMU BORGIR war eine große Menschenmenge vor der BĂŒhne und man sah sichtlich die Spannung. Gespielt wurden Songs des aktuellen Albums „Eonian“, aber auch Klassiker-Songs, wie z.B. „Mourning Palace“. Ein schöner Tagesabschluss mit einer dicken Portion Mystik und Darkness. FĂŒr uns war nun der Tag zu Ende, fĂŒr den einen oder anderen ging es noch um kurz nach Mitternacht mit den letzten beiden Acts von RUSSKAJA und HEIDEVOLK zu Ende.

Letzter Festivaltag Samstag ! Heute spielten ab 11:20 Uhr FOLLOW THE CIPHER, danach HELL BOULEVARD, VISIONS OF ATLANTIS. Wir kamen gegen 13:30 Uhr auf das FestivalgelÀnde und erhaschten noch die letzten 20 Minuten von FREEDOM CALL.

MI-BurnWGespannt waren wir auf die uns im Vorwege empfohlenen BURNING WITCHES. Diese vier heißen Hexen waren schon etwas fĂŒrs Auge. Keine Frage. Auch rockten sie ganz ordentlich, aber uns selbst (ist ja immer alles Geschmackssache) holten die Schweizerinnen nicht so wirklich ab. Power Metal der 80er Jahre. Es erreichte uns der Hype, der uns zuvor von vielen entgegen schwappte, allerdings nicht.
Umso mehr kamen wir alten Hasen nun doch auf unsere Kosten bei den beiden nachfolgenden Bands.

MI-GrandMNachdem die brennenden Hexen ihren Slot beendeten, ging es auf der Dark Stage weiter mit GRAND MAGUS aus Schweden. Diese Band gibt es bereits seit 1996. JB und Fox, die beiden GrĂŒndungsmitglieder als auch Drummer Ludwig Witt zĂŒndeten die ersten KlĂ€nge und schon war der Stoner „on stage“. Die Stockholmer spielen so eine schöne Mischung aus Stoner-, Doom und Metal. Sehr basslastig und tiefgehend. We love it!

MI-AnvilNach dem schwedischen Trio ging es weiter mit dem kanadischen Trio von ANVIL. Lips, Robb und Chris kamen mit ihrer witzig gewohnten Rock-Show um 15:30 Uhr auf die BĂŒhne. Die LĂ€ssigkeit, aber auch diese Attitude, die diese Truppe, auch nach 46 Jahren Bandgeschichte, an den Tag legt, ist immer wieder der Hammer. Auch wenn die Setlist seit vielen vielen Jahren die gleiche ist, so werden uns diese Spaßvögel, die ihr Handwerk wahrlich beherrschen, niemals langweilig. Da wird dann schon einmal der Vibrator angeworfen, um damit ein Solo zu spielen. Auch die Bitch wurde wieder aus ihrer Box gelassen. Und man fragte sich wieder „Metal or Metal“? ANVIL – einfach supremĂ© ! 40 Minuten, die echt im Fluge vergingen.

Nun aber Kaffeezeit. Schnell eilten wir noch in den EndzĂŒgen von ANVIL in Richtung Kaffeestand und zogen uns nebenher auch noch schnell eine Portion von diesen total geilen Churros mit Apfelmus rein.

MI-HardLFrisch gestĂ€rkt ging es nun weiter zu HARDLINE. SĂ€nger Johnny Gioeli als auch die bezaubernde Bassistin Anna Portalupi waren einfach der Blickfang auf der BĂŒhne und bescherten uns nun richtig guten Melodic Rock. Da war viel Power und GefĂŒhl in den Songs, die wundervoll an das Rockharz Publikum weiter transportiert wurden. Die fĂŒnf Musiker hatten sichtlich Spaß bei ihrem Auftritt und das begeisterte auch augenscheinlich die Besucher vor der BĂŒhne. HARDLINE – Live echt eine tolle Nummer.

MI-GraveAuf der Rock Stage ging es weiter mit GRAVE. Death Metal aus Schweden sollte es nun sein. Diese Band gibt es seit 1986 und ihre erfolgreichsten Jahre waren in den frĂŒhen 90ern. Somit auch „alte Hasen“ der Szene und dies zeigten sie uns auch. Da war Kraft auf der BĂŒhne. Klasse Auftritt.

Die nĂ€chsten Bands, wie z.B. KÄRBHOLZ, LEGION OF THE DAMNED, EPICA oder aber MONO INC. wollten wir uns nicht anschauen und fuhren einstweilen, um ein wenig der Staublandschaft zu entkommen, zurĂŒck nach Quedlinburg in unsere Bleibe. Ein wenig war der Kreislauf im Keller und die Augen brannten. Auch die Kameras mochten gar nicht mehr so, denn der Staub kroch ĂŒberall hinein. Wir wollten eigentlich noch einmal zurĂŒck zum FestivalgelĂ€nde, um uns KORPIKLAANI und auch CHILDREN OF BODOM anzuschauen, aber gegen 21:00 Uhr setzte in Quedlinburg der Regen ein und uns war eigentlich klar, Staub und Regen, mit Kameras und Co. – nein fĂŒr uns war leider das Festival an dieser Stelle zu Ende.

MI-Rockharz

Fassen wir fĂŒr uns das Rockharz Festival 2019 einmal kurz zusammen: Wie immer vom Ablauf her, von der Organisation, der Freundlichkeit von Personal und Security (Letztere liebevoll “Grabenschlampen” genannt), ist das Rockharz Festival noch immer ganz weit vorne. Auch wenn in diesem Jahr die Anreise etwas beschwerlicher fĂŒr einige war und viel Unmut im Internet in den Communities geĂ€ußert wurde, war an den Festivaltagen selbst von diesem Unmut nichts mehr zu spĂŒren. Kulinarisch wurde man wie immer mit diversen StĂ€nden bestens versorgt. Einzig und allein knurrte man doch hier und dort ĂŒber die angezogenen Preise bei den “Snacks”. Man konnte eigentlich eine Erhöhung von einem bis zwei Euro auf jeden “Genusshappen” oder auch beim “Duschen” im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Toll wĂ€ren auch aus unserer Sicht stabilere Pfandbecher, die dann nicht nur mit 20 Cent Pfand belastet werden, sondern ruhig mit mehr. Funktioniert woanders auch bestens und der eine oder andere freut sich dann sicherlich auch ĂŒber ein Souvenir in Form eines Rockharz-Bechers mit coolem Aufdruck.

In diesem Jahr machte doch arg der Staub zu schaffen, was man auch deutlich am vermummten Publikum sehen konnte. Vielleicht hier in den Folgejahren, falls es wieder so sein solllte, einfach vormittags vor den ersten Konzerten das Infield etwas “wĂ€ssern”.

Ansonsten gibt es von unserer Seite nicht mehr zu sagen, außer >>> ROCKHARZ, du warst echt wieder klasse und bist nach wie vor unser “Urlaubsfestival” im Jahr. Wir kommen gerne wieder !

Berichterstattung / PhotoCredits: Stefanie Preuß

Northern Silence LABELPORTRAIT

Posted by Radu On Juni - 14 - 2019

Northern Silence Banner

Metalheadz des Ă€lteren Semesters kennen noch die Zeiten, in denen es kein Internet, YouTube und Social Media gab. EMP und NUCLEAR BLAST waren unsere Bibel, bei denen man regelmĂ€ĂŸig seine Sammlung aufstockte. Fans des erlesenen Black Metals erfreuen sich seit 2003 an dem Label NORTHERN SILENCE, das neben einem extrem abwechslungsreichem Angebot (von rĂ€udig, bis symphonisch sind alle Black Metal Arten vertreten) auch noch den alten Spirit lebt: mit Herzblut prĂ€sentierte Bands, teilweise limitierte SammlerstĂŒcke und ein schöner Mix aus Vinyl, CD und Shirts. Wir sprachen mit dem Chef Torsten ĂŒber sein langjĂ€hriges Soloprojekt, Sammelleidenschaft und einigen Bands.

Hallo Torsten und erstmal vielen Dank fĂŒr deine Zeit! Bitte stell den Leuten, die Northern Silence noch nicht kennen, kurz vor.

Das Label wurde 2003 von mir gegrĂŒndet und wird seitdem als „Soloprojekt“ betrieben. Die ersten beiden Releases waren ein exklusives NĂ„strond Shirt und Endstille’s «FrĂŒhlingserwachen» Album auf Vinyl in 2003. Danach ging es stetig bergauf, mit etwa 10-15 Neuveröffentlichungen pro Jahr. Zu den nennenswertesten Releases der Anfangsjahre gehören u.a. Katatonia’s „Brave Murder Day“ Album auf Vinyl sowie die Debut-Veröffentlichungen von Amesoeurs, Fen und Nasheim.

ErzĂ€hl uns bitte noch etwas ĂŒber die Entstehungsgeschichte; wie kam es zur GrĂŒndung und wie hat sich alles entwickelt?

Ich war seit Mitte der 1990er Jahre Vinylsammler und hatte durch viel Tauscherei und SchnĂ€ppchenjagd auf eBay und anderswo eine beachtliche Menge an Black Metal TontrĂ€gern gesammelt, die ich zum Teil doppelt besaß und wieder verkaufen oder tauschen konnte. Als Sammler ist man ja darauf bedacht, RaritĂ€ten im bestmöglichen Zustand zu ergattern, und nicht ganz so schöne Exemplare wieder loszuwerden. So hatte sich im Verlauf einiger Jahre ein kleiner Mailorder entwickelt, der vor allem als Anlaufstelle fĂŒr Sammler von Black Metal RaritĂ€ten galt. Dadurch, dass ich Gewinne immer wieder in neue EinkĂ€ufe steckte, wuchsen sowohl Bestand als auch Kundenstamm immer weiter. 2003 fasste ich schließlich den Entschluss, kĂŒnftig mein eigener Chef zu sein und schlug den Weg in die SelbstĂ€ndigkeit ein.

katatonia-danceBei dem Namen Northern Silence musste ich direkt an die Katatonia EP „Jhva Elohim Meth“ und den Song `The Northern Silence` denken. War das der Grund fĂŒr die Namensgebung? Schließlich passt es von der AtmopshĂ€re und den Bands sehr gut (extrem vielschichtiger Black Metal mit tonnenweisen melodischen EinflĂŒssen).

Das war tatsĂ€chlich der Grund. Katatonia waren Mitte der 90er meine absolute Lieblingsband, und „Dance of December Souls“ ist nach wie vor fĂŒr mich das beste Album aller Zeiten. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte, hat „Northern Silence“ noch eine weitere signifikante Bedeutung fĂŒr mein Leben, auf die ich hier jedoch nicht nĂ€her eingehe, weil sie nichts mit Musik zu tun hat.

Ihr habt eine eine große Palette von Bands, die sich unterschiedlichen Subgenres des Black Metal verschrieben haben. Wie kommt der Kontakt zustande? Klopfen die Bands bei euch mit den Demos an?

Entweder schicken die Bands ihr Material, oder ich frage an, wenn mir ihre Musik gefÀllt. Das lÀuft sicher bei den meisten Labels nach diesem Schema ab.

Es gibt meiner Meinung nach keine einzige Veröffentlichung, die nicht mit jedem Tropfen Herzblut gefĂŒllt ist. Sei es bei den Shirts, den limitierten Digipacks oder den extrem schön aufgemachten Schallplatten!

Soweit ich Einfluss darauf nehmen kann, versuche ich, die Releases auch optisch aufzuwerten. Ich habe erst im Laufe der Zeit erkannt, wie extrem wichtig gute Cover Artworks fĂŒr den Erfolg einer Veröffentlichung sind. In den letzten Jahren habe ich deshalb auch angefangen, ab und zu ein Veto einzulegen, und Releases optisch teilweise komplett umzukrĂ€mpeln. Ein Beispiel wĂ€re das ziemlich hochkarĂ€tige Debutalbum von Malist, das nach RĂŒcksprache mit dem KĂŒnstler ein neues Logo, ein neues Artwork und einen neuen Albumtitel verpasst bekam. Auch die unglaublich geile EP von Haimad, fĂŒr mich persönlich die beste VÖ 2019, musste ich mit anderem Artwork veröffentlichen, als die Band ursprĂŒnglich vor hatte, um der genialen Tonkunst gerecht zu werden. Der Erfolg bestĂ€tigte diese Entscheidungen und hat mich darin bestĂ€rkt, noch mehr auf meine Intuition zu hören.

Auch unabhĂ€ngig vom Erscheinungsbild halte ich eine hochwertige Verpackung und mithin eine strenge Limitierung fĂŒr wichtig, speziell in einer Zeit, wo mehr und mehr Musik digital verkauft wird. Ein Sammler sollte immer etwas Wertiges fĂŒr seine hart verdiente Kohle bekommen, das idealerweise im Laufe der Jahre an Sammlerwert gewinnt, und einem nicht irgendwann an jeder Ecke fĂŒr Dumpingpreise hinterhergeworfen wird.

Der Vertrieb lĂ€uft sowohl physisch (CD und Vinyl), als auch digital ĂŒber Bandcamp. Was bevorzugst du als Musikliebhaber persönlich eher?

Ganz klar physische Releases. Aus Sicht eines Sammlers natĂŒrlich Vinyl, aus Sicht des Pragmatikers, der ich im Laufe der Zeit geworden bin, CDs. Northern Silence hat deshalb auch erst im Oktober 2018 eine eigene Bandcamp-Seite bekommen, Jahre spĂ€ter als die meisten anderen Labels.

Lass uns einen Blick auf einige KĂŒnstler werfen: ELDAMAR liefern mit „A Dark Forgotten Past“ eine sehr atmosphĂ€risches Album ab, das zwar im Black Metal verwurzelt ist, sich durch seine Innovation allerdings vom reinen aggressiven GeknĂŒppel abhebt. Wie empfindest du das Album und was hast du gedacht, als du es das erste Mal gehört hast?

Ich dachte, es klingt wie das Debut, haha. Im Ernst, viele Fans hatten mit einer Weiterentwicklung gerechnet, aber der KĂŒnstler zog es vor, den Stil, der sein Projekt so beliebt gemacht hat, einfach noch etwas zu verfeinern. Eldamar war definitiv eine Überraschung, was den Erfolg angeht. Zumindest in dem Ausmaß war ich davon absolut positiv ĂŒberrascht.

Ich weiß noch, als ich damals aus dem Bauch heraus die „Aura“ von SAOR bestellt habe und mich der Mix aus Highland Feeling, Raserei und AtmosphĂ€re (Flöte, Dudelsack, Frauenstimme; hier war einfach alles dabei) an die Wand getackert hatte. Leider ist Andy Marshall nicht mehr bei euch an Bord. Wie war die Kooperation mit ihm und könnte es zu einer weiteren Zusammenarbeit kommen?

Die Kooperation lief im Grunde ausgezeichnet. Leider kam es im Zuge zweier Veröffentlichungen zu Verzögerungen und Problemen im Presswerk, auf die ich keinen Einfluss hatte. FĂŒr Andy, der es nicht gewohnt ist, dass es mit Presswerken eigentlich stĂ€ndig Probleme gibt, war das vielleicht einer der Punkte, die zum Fortgang fĂŒhrten. Avantgarde ist jedoch ein großartiges Label und Andy weiß genau, was er tun muss, um den Erfolg seiner Band weiter zu vergrĂ¶ĂŸern. Von daher hat er sicherlich die richtige Entscheidung getroffen. Ich verstehe das vollkommen und bin dankbar dafĂŒr, dass ich drei seiner Alben veröffentlichen durfte.

EMYN MUIL klang fĂŒr mich mit „TĂșrin Turambar Dagnir Glaurunga“ im ersten Augenblick wie eine billige Summoning Kopie. Nach einigen DurchlĂ€ufen dieser gefĂŒhlten 100. Tolkien Band packte mich allerdings der Charme von den StĂŒcken und irgendwann hatte ich mir das Album schön gehört, das es immer noch ein Geheimtipp fĂŒr mich ist. Wie empfindest du das Album heute?

Es ist ein Stil, der inzwischen viele Atmospheric Black Metal Fans anspricht. Nicht umsonst entstanden nach der Veröffentlichung von Caladan Brood’s „Echoes of Battle“ so viele Bands mit Summoning-Einfluss. Die Österreicher haben zweifellos eine eigene Nische geschaffen, und fĂŒr mich gehört Emyn Muil zu den Bands, die am ehesten das Potential haben, in die Fußstapfen von Summoning zu treten.

Ein Ă€hnliches Schönhören hatte ich auch bei ERED WETHRIN mit „Tides Of War“. Irgendwie fehlte mir das die eigene IdentitĂ€t, obwohl die Melodien packten und die Summoning Wurzeln unverkennbar waren. Wie kam es damals zur Zusammenarbeit?

Zur Zusammenarbeit kam es infolge der Caladan Brood Veröffentlichung. Die IdentitĂ€ten von Shield Anvil und Mortal Sword sind inzwischen wohl ein offenes Geheimnis. Am direkten Vergleich zwischen Caladan Brood, Gallowbraid und Ered Wethrin erkennt man jedoch, wem von beiden ein Übermaß an songwriterischem Können in die Wiege gelegt wurde, und wer es sich erarbeiten muss.

Caladan BroodCALADAN BROOD spielten sich bereits mit den ersten Tönen von „Echoes of Battle“ direkt in mein Herz. Unfassbar, was diese Truppe mit ihrem DebĂŒt abgeliefert hatte; Summoning haben Jahre gebraucht, um derart atmosphĂ€risch zu klingen, was Caladan Brood mal eben so gelingt. Auch die Vinyl Version ist einfach zum Niederknien und es fĂ€llt mir schwer, jetzt nicht erneut in JubelgesĂ€nge auszubrechen. Wie kam es zur Zusammenarbeit, wird es noch Nachschub geben und falls ja ab wann? Gab es viele positive Reaktionen auf diese Scheibe?

Da ich bereits durch Gallowbraid mit Jake Rogers, neben Steven Smith von Ered Wethrin dem Genie hinter Caladan Brood, zusammenarbeitete, und ich außerdem seit „Minas Morgul“-Zeiten großer Summoning-Fan bin, musste ich nicht lange ĂŒberlegen, als Jake mir von Caladan Brood erzĂ€hlte, und nahm die Band sofort unter Vertrag. Interessanterweise hatte ich auch die bis dahin erschienenen BĂ€nde von Steven Erikson’s „Malazan Book of the Fallen“ allesamt verschlungen, so dass ich auch inhaltlich bestens mit dem Konzept der Band vertraut war.

Ob da irgendwann noch ein weiteres Album erscheint, steht leider in den Sternen. Steven wĂŒrde vermutlich gern noch eins veröffentlichen, aber ohne Jake wĂ€re es nicht Caladan Brood. Bis es vielleicht irgendwann soweit ist, mĂŒssen sich die Fans jedenfalls mit „Echoes of Battle“ begnĂŒgen. FĂŒr mich persönlich ist es DAS Epic Black Metal Album schlechthin, an dem sich alle anderen Bands messen mĂŒssen. Die positiven Reaktionen darauf waren und sind ĂŒberwĂ€ltigend, und das Album ist auch die bei weitem erfolgreichste Northern Silence Veröffentlichung.

Ich weiß noch, als ich DÄMMERFARBEN mit „Im Abendrot“ zum ersten Mal aufgelegt hatte. Eine romantische Antwort auf Empyrium, allerdings ohne nur kopieren zu wollen. Gibt es die Band ĂŒberhaupt noch?

Habe schon lange nichts mehr von ihnen gehört.

Ich hatte das GlĂŒck einmal die Jungs von HERETOIR live zu treffen, als sie mit Alcest in Oberhausen gespielt haben. Soweit ich weiß, ist die Band immer noch bei euch an Bord. Wie lĂ€uft es bei euch und wie kam es eigentlich zur langjĂ€hrigen Zusammenarbeit?

Heretoir wurde gesignt, als es noch ein Soloprojekt von David war. Inzwischen hat sich Heretoir zu einer vollwertigen und musikalisch wie konzeptionell herausragenden Band entwickelt, was mit „The Circle“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Es steht noch ein weiteres Album aus, das bereits in Arbeit ist, dann ist der Vertrag mit Northern Silence erfĂŒllt und ich gehe stark davon aus, dass die Band im Anschluss bei einem grĂ¶ĂŸeren Label unterschreiben wird – vielleicht Prophecy Productions, wo sie vom Stil her gut passen wĂŒrden.

MÖRKER haben mich damals mit ihren packenden Riffs sofort in den Bann gezogen. Ich glaube, daß es auch damals fĂŒr mich eine weitere BestĂ€tigung war, dass ich mit den Bands von Northern Silence generell sehr gut klar kam und fast jeder Kauf ein Volltreffer war. GibtÂŽs die Band eigentlich noch?

Auch von Mörker habe ich schon lange nichts mehr gehört. Das letzte Lebenszeichen war vor einigen Jahren eine Anfrage, ob ich eine 7“ mit neuem Material veröffentlichen wĂŒrde, wozu es aber augenscheinlich nie kam. Ich nehme an, dass die Band in ihrer damaligen Form nicht mehr existiert.

Einen weiteren Kniefall vor meiner Anlage können GALLOWBRAID bei mir verzeichnen, wo „Ashen Eidolon“ endlich wieder veröffentlicht wurde (sogar auf Vinyl). DafĂŒr erstmal ein fettes DANKE, da ist ein Traum fĂŒr mich in ErfĂŒllung gegangen (inklusive geilem Longsleeve). ErzĂ€hl uns bitte darĂŒber, wie die Veröffentlichung zustande gekommen ist.

Wie vorher schon angedeutet, halte ich Jake Rogers, der sowohl Gallowbraid als auch Caladan Brood zu dem gemacht hat, was sie sind, fĂŒr einen begnadeten und absolut herausragenden KĂŒnstler. Das war mir sofort bewusst, als ich seinerzeit die Demosongs von Gallowbraid auf Myspace hörte, weshalb ich ihn auch ohne zu zögern unter Vertrag nahm. Der einzige Nachteil ist, dass es Jake völlig egal zu sein scheint, wie gut seine Werke ankommen, und er sich von Erfolg nicht im Geringsten beeinflussen lĂ€sst. Das spricht einmal mehr auch fĂŒr seine Persönlichkeit, jedoch zum Leidwesen aller Fans, die seit Jahren auf neues Material von Gallowbraid oder Caladan Brood warten. Im Moment scheint jedenfalls seine Heavy Metal Band Visigoth die unangefochtene Nr.1 zu sein, in die er am meisten Zeit investiert. DarĂŒber hinaus ist er aber in anderen Bands aktiv und schreibt auch ab und zu neues Material fĂŒr Soloprojekte. Eines davon ist Tower Wraith, ein traditionelles Black Metal Projekt im Stile der 90er. Das Debut ist bereits unter Dach und Fach, stilistisch natĂŒrlich wie geschaffen fĂŒr Northern Silence, und erscheint voraussichtlich irgendwann in den nĂ€chsten 10 Jahren ;)

Erebos, Ruadh, Haimad, die Liste der letzten Neuveröffentlichungen ist lang und ich entdecke immer noch Neues auf diesen Scheiben. Auch die Tatsache, dass es sich um limitierten Digipacks handelt lÀsst bei mit die unbezÀhmbare Sammelwut nicht stillstehen. Was lÀuft eigentlich besser, Bandcamp/digital oder physische Alben?

Mein Fokus liegt weiterhin auf physischen Releases. Downloads sind Zusatz und einfach der gegenwĂ€rtigen Entwicklung geschuldet. NatĂŒrlich gehen die Verkaufszahlen von CDs immer mehr zurĂŒck, was neben dem extremen Überangebot vielleicht auch ein wenig durch den Vinylboom der letzten Jahre verursacht wurde, aber da werden einfach die Limitierungen entsprechend verringert, damit kein Überangebot entsteht. Als Sammler macht man beim Kauf der neueren Northern Silence Releases bestimmt nichts falsch, egal ob CDs oder Vinyl, und als Fan hoffentlich auch nicht.

Caladan Brood vinylIch habe generell das GefĂŒhl, das Northern Silence sich noch in den 90ern befindet, wo man Alben unbekannter Bands noch nach Cover, wenigen Worten Promotext oder BauchgefĂŒhl kauft, ohne großartig Reviews lesen zu mĂŒssen oder bei YouTube reinhört (was mir sehr gut gefĂ€llt). Ist es das, was du auch mit dem Vertrieb der Musik erreichen möchtest?

Ich lege nicht viel Wert auf Reviews, weil sie immer nur die subjektive Meinung eines Einzelnen widerspiegeln. Das Caladan Brood Album z.B. landete seinerzeit auf dem drittletzten Platz im Soundcheck des Rock Hard. Wieso soll man da als Fan nicht lieber Youtube nutzen, um sich selbst ein Urteil zu bilden, anstatt Reviews von Leuten zu lesen, die vielleicht einen ganz anderen Geschmack haben? Das ist aber auch eine Frage der Persönlichkeit. Mich tangieren andere Meinungen kaum, wenn es um subjektive Dinge wie Musikgeschmack geht. Dennoch ist mir klar, dass der Mensch ein Herdentier ist, und viele Fans von der Meinung anderer beeinflusst werden. Von daher freue ich mich ĂŒber positive Reviews von Northern Silence Releases, betreibe aber keine exzessive Promo in dieser Richtung. Von den etwa 300 EmpfĂ€ngern in der Promoliste verfassen am Ende vielleicht 10 ein Review. Ich frage bei den anderen 290 nicht nach, ob sie das nicht auch tun möchten. Wer nicht will, der hat schon.

Wie lĂ€uft es eigentlich mit der Website? Du hattest einen Aufruf gestartet, dass die Website neu gestaltet werden sollte, nachdem eine ursprĂŒngliche Zusammenarbeit nicht geklappt hat. Wie ist der aktuelle Stand und gibt es weitere PlĂ€ne fĂŒr die Zukunft?

Es ging dabei um den Online-Shop, der mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Die Anzahl an Bestellungen und der damit verbundene Arbeitsaufwand haben mittlerweile Dimensionen angenommen, wo ich als EinzelkĂ€mpfer jedes Mal in arge BedrĂ€ngnis komme, wenn einige hochkarĂ€tige Veröffentlichungen anstehen. 2019 herrschte von Januar bis Mai fast durchweg Ausnahmezustand, und das ist auf Dauer nicht gesund. Ein moderner Webstore wird mir durch Automatisierung sehr viel Arbeit abnehmen, und meinen Kunden ein angenehmeres Einkaufserlebnis bescheren. Der neue Shop ist inzwischen in Arbeit und wird voraussichtlich im August online gehen. Mehr Infos gibt’s zu gegebener Zeit auf Facebook und via Newsletter.

Was denkst du eigentlich ĂŒber die Entwicklung von KATATONIA? Ich gehe zumindest mal stark davon aus, dass du auch ein Fan bist; hörst du sie immer noch, obwohl sie den atmosphĂ€rischen Black Metal abgestreift haben und sich eher der progressiven Schiene verschrieben haben? (Meiner Meinung ist das „Dance of December Souls Album“ eines der genialsten Alben, das je auf die Menschheit losgelassen wurde. Falls du Bock auf ein Katatonia Special hast, gönn es dir hier.)

Ich liebe die ersten drei Veröffentlichungen ĂŒber Alles. Von „Brave Murder Day“ war ich seinerzeit so enttĂ€uscht, dass ich die „Autumn Wilderness“ Tour, die Katatonia damals mit In The Woods spielten, boykottieren musste – eine Sache, die ich noch heute sehr bereue. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mit dem Album warm geworden bin. Inzwischen mag ich es ganz gern. Dennoch ist es fĂŒr mich meilenweit von den vorherigen Meisterwerken entfernt. An die spĂ€teren Releases ab „Discouraged Ones“ bin ich erst nach der Jahrtausendwende herangekommen, und alles, was nach „Viva Emptiness“ erschien, gibt mir einfach gar nichts mehr. Zum GlĂŒck haben sie in den 90ern ihr Logo geĂ€ndert.

Dead LimbsFrĂŒher kamen die Black Metal Bands ĂŒberwiegend aus Norwegen, Skandinavien und aus Schweden. Mittlerweile gibt es viele geniale Bands aus Amerika. Wie siehst du diese Entwicklung?

NatĂŒrlich gab es auch damals schon zahlreiche gute Black Metal Bands in anderen LĂ€ndern, aber Skandinavien war schon aufgrund der Masse an hochkarĂ€tigen Bands eine Macht. Viele andere LĂ€nder haben lĂ€ngst aufgeholt, nicht zuletzt durch die Möglichkeiten der modernen Aufnahmetechnik, wo KĂŒnstler praktisch alles selbst machen können, und der Verbreitung ĂŒber das Internet. Es gibt mittlerweile fast ĂŒberall gute und großartige Bands. Am meisten umgehauen hat mich seinerzeit „Spiritus/Sulphur“ von Dead Limbs, drei 17-jĂ€hrigen Teenagern aus Brasilien, die auf dem Album einen ultragenialen Black Metal zelebrieren, den ich eher aus Schweden oder Polen erwartet hĂ€tte. Ich habe gelernt, die Herkunft völlig außer Acht zu lassen, und einfach nur die Musik auf mich wirken zu lassen. Dennoch werden Norwegen und Schweden fĂŒr mich immer die Wiege des Black Metals sein, den ich am meisten schĂ€tze. Nicht umsonst nehme ich gern Bands unter Vertrag, die den Geist der damaligen Zeit in sich tragen, seien es „alte Hasen“ wie Haimad, oder Newcomer wie NornĂ­r oder Malist.

Vielen Dank fĂŒr deine Zeit und das Interview! Noch einige abschließende Worte an unsere Leser?

Ich bedanke mich fĂŒr die Möglichkeit, einen Einblick in das Schaffen von Northern Silence geben zu können, und dass ich den Lesern einige der Bands nahebringen durfte. Northern Silence wird bis auf weiteres als Soloprojekt im Untergrund tĂ€tig sein und hoffentlich ab und zu mit aus der Masse herausragenden Releases auf sich aufmerksam machen. Bei dieser Gelegenheit noch ein kleiner Tipp fĂŒr die zweite JahreshĂ€lfte – das Debutalbum von Arctos aus Kanada. Genialer, melodischer Black/Death Metal, der auch zu Schweden’s Glanzzeiten hĂ€tte entstanden sein können. Unbedingt anchecken! Infos und Hörproben gibts bald.

Wer auch nur ansatzweise etwas mit Black metal anfangen kann, sollte unbedingt einen Blick auf die Homepage von NORTHERN SILENCE werfen. ACHTUNG: nach dem Betreten und den ersten Hörproben besteht (besonders fĂŒr Sammler physischer TontrĂ€ger und Shirts) schnell Suchtgefahr! Wir haben euch gewarnt…

In diesem Sinne: viel Spaß beim Stöbern und support Northern Silence!

Radu

WILDFEST 2019 (Nachbericht)

Posted by Andrea On Juni - 12 - 2019

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Das WILDFEST 2019 fand am 25.05.2019 in Geraardsbergen in Belgien statt. Jedes gute Festival beginnt schon mit der Fahrt dorthin, so auch dieses. Am frĂŒhen Samstagmorgen machte ich mich mit meiner “Reisegruppe” auf nach Belgien. Von Hamburg aus ist es ein wenig weiter, allerdings hat sich jeder Kilometer, jedes Lied im Radio und jedes GesprĂ€ch auf dem Weg dorthin schon alleine gelohnt. Dieses sollte aber mit einem verdammt guten Festival noch gekrönt werden. Nachdem wir nach sechs Stunden Fahrt unser Zimmer bezogen und uns “glitternd gestyled” haben, sind wir losgefahren zur Location. Der Club “JC de Spiraal” war wirklich leicht zu finden, denn es liefen ja genug “Wildlings” durch den Ort. Also Parkplatz suchen und bei schönstem Wetter die belgische Kleinstadt genießen. Am de Spiraal angekommen, ging es ĂŒber einen Hinterhof in die Eventlocation.

RAIDER1Durch die gute Organisation verlief der Einlass zĂŒgig und wir waren pĂŒnktlich zur ersten Band vor Ort. Diese wollte ich auf keinen Fall verpassen, denn RAIDER hatte ich schon einmal sehen dĂŒrfen. RAIDER lieferten die volle Ladung Old School Hard Rock ab. Sie waren ein wĂŒrdiger Opener fĂŒr dieses wundervolle Fest. FĂŒr die frĂŒhe Stunde, standen schon einige vor der BĂŒhne und feierten RAIDER in ihrer 40-minĂŒtigen BĂŒhnenzeit. Ich denke, von dieser Band werden wir in Zuklunft noch einiges hören – irgendwie so ein BauchgefĂŒhl von mir.

DSC00552 (1) (1)Nach einer Umbaupause von 20 Minuten folgte nun gleich das zweite Highlight des Tages. SNAKEBITE betraten die Bretter der BĂŒhne. Sie sind immer wieder jede Reise wert. Auch an diesem Nachmittag erfĂŒllten sie alle meine Erwartungen. Die Halle fĂŒllte sich so auch deutlich und man merkte, dass SNAKEBITE auch hier beim WILDFEST ihre Fans haben. So wurden vom Publikum die Songs mitgesungen und die Band gut bejubelt. Dominik Wagner, der SĂ€nger, versprach zu Beginn des Auftrittes ein hartes und schnelles Set und genau dieses servierten SNAKEBITE. Mit „Princess of Pain“, „Two Desperate Hearts“ oder aber „Heros oft the Unknown“ fĂŒhrten sie durch ihr Programm. Außerdem gab es auch etwas Besonderes zu hören. SNAKEBITE spielten einen Song namens „Feels like Fire“. Mit diesem Song haben sie ein ziemlich altes StĂŒck rausgekramt. Es stammt noch aus der Zeit vor SNAKEBITE. FĂŒr diesen Song legte Dominik Wagner sogar seine Gitarre beiseite. Ein sonst eher seltenes Bild.

AERODYNENach diesem Slot war ich dann doch schon recht verschwitzt und brauchte erst einmal ein kĂŒhles GetrĂ€nk. Weiter im Programm ging es erst einmal mit eher unbekannteren Bands (also fĂŒr mich), die jedoch den bisherigen Bands in keinster Weise nachstanden. So spielte z.B. AERODYNE als dritte Band. Auch sie hatten eine BĂŒhnenzeit von wiederum 40 Minuten. AERODYNE kommen aus Schweden und brachten schön scheppernden 80er- Jahre-Heavy Metal. Bis zu diesem Moment wirklich die hĂ€rteste Band des Tages. Keine Ruhemoment fĂŒr ihre Fans. Man sah deutlich, dass Sie richtig viel Spaß hatten.  Das Bier floss sowohl auf der BĂŒhne (also eben auch bei den Bands) und auch bei den Besuchern des WILDFEST. Nach ihren Gigs mischten sich die Bands auch gerne spĂ€ter mit unter das Publikum und es war einfach “PARTY” angesagt.

FĂŒr Verpflegung gab es einen Imbisswagen. Hier konnte man richtig gute Burger bekommen, aber auch viele andere Speisen, so dass fĂŒr jeden etwas dabei war. Die Ecke um den Imbiss herum war sehr gemĂŒtlich, denn hier trafen sich die Leute und man kam beim Essen in GesprĂ€che mit Bands und Festivalbesuchern. Wie ich feststellen durfte, war das Publikum international gemischt. Die Besucher mit der weitesten Reise, kamen aus den USA. Die Stimmung war durchgĂ€ngig weit oben.

WILDHEART2Nun aber weiter mit der nĂ€chsten Band. Jetzt sollten die Lokalmatadoren von WILDHEART folgen. Sie nutzten den Auftritt auf dem WILDFEST als Albumrelease-Party. Ihr neues Album heißt „No Love“. Mit dieser Scheibe heizten sie dem Publikum ordentlich ein und spielten, als gĂ€be es kein Morgen mehr. Man sah ihnen die Freude an, dass sie endlich ihr neues Album auf die Menschheit loslassen konnten. Ihr Sound erinnert ebenso an den Hard Rock der 80er Jahre wie auch ihre Outfits. Trotzdessen sind sie jung, dynamisch und hungrig nach Erfolg. Alles in allem sollte man, wie eigentlich bei jeder der Bands des WILDFEST, auch hier weiterhin ein Auge auf die weitere Karriere der Band werfen und sie nicht aus den Augen verlieren.

MIDNIGHTDer Zeitplan an diesem Tag war sehr straff und um diesen auch weiterhin einzuhalten folgte nun auch schon MIDNITE CITY. FĂŒr diese Band war es der erste Auftritt in Belgien. MIDNITE CITY kommen aus England und brachten Melodic Rock mit. Sie lieferten angenehme Melodien zum Bewegen und Mitgehen. Teilweise sehr eingĂ€ngige Melodien, die im Ohr hĂ€ngen blieben. Diese Band gibt es erst seit zwei Jahren, allerdings spielen sie schon auf sehr gutem Niveau. UnterstĂŒtzt wird ihr Rocksound mit guten KeyboardklĂ€ngen. Es hat sehr viel Spaß gemacht dieser Band zuzuhören. So verging auch dieser Auftritt wie im Fluge.

SHIRAZAls nĂ€chstes folgten nun SHIRAZ LANE. Hier sollte uns nun etwas ganz Besonderes serviert werden. 24 Stunden vor der Show musste der Gitarrist der Band krankheitsbedingt absagen und so entschied man sich, gemeinsam mit dem Veranstalter, ein Akustik-Set zu viert zu spielen. Bei mir löste es Bedenken aus, ob das so klappen kann auf einem Festival. Aber was soll ich sagen, ja es klappte! Diese Entscheidung war absolut richtig. Mit dem ersten Ton hatte die Band das Publikum im Griff und ob man wollte oder nicht, man ging automatisch mit. Es war laut und leise zugleich. Keine Ahnung, wie diese Band das geschafft hat, aber es war so. Sie sind definitiv meine Helden des Tages. Der SĂ€nger, Hannes Kett, ließ es sich auch nicht nehmen, zu performen, als wĂŒrden sie nicht nur unplugged spielen. SHIRAZ LANE nahmen die gesamte BĂŒhne ein und vereinnahmten nebenbei auch noch das gesamte Publikum. Die Finnen haben sich meinen höchsten Respekt verdient. Absolut geflashed von der Performance erwartete ich nun Großes von den letzten Bands des Abends und sollte – um es einmal vorweg zu nehmen – auch nicht enttĂ€uscht werden.

NEWROSESAls nĂ€chstes folgen nun THE NEW ROSES. Sie sollten eigentlich schon 2018 ihr WILDFEST-Debut geben, hatten dann aber die Chance mit den DEAD DAISIES auf Europa Tour zu gehen. Aus diesem Grund wurde der Auftritt auf dieses Jahr verlegt. Es hatte sich gelohnt zu warten. THE NEW ROSES lieferten guten alten Rock mit einer professionellen Performance ab. Auch hier gab es keine Zeit zum Durchatmen und THE NEW ROSES rockten fĂŒr und mit dem Publikum. Es war extrem heiß in der Halle, und die Band sorgte dafĂŒr, dass es noch wesentlich heißer wurde. Es waren wehende Haare zu sehen, wohin das Auge reichte. THE NEW ROSES schenkten uns eine Stunde lang puren Rock, sauber gespielt ohne viel Geschnörkel drumherum. Daumen nach oben !

CRAZYLIXXGanz zum Ende galt es dann noch eine letzte Runde mit CRAZY LIXX zu drehen und auf den “Forever Wild”-Zug aufzusteigen. „Forever Wild“ ist auch der Name des erst eine Woche zuvor veröffentlichten Albums der Band. Um ehrlich zu sein, war ich zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 18 Stunden auf den Beinen und verdammt mĂŒde. Sie haben es aber wirklich geschafft, mich noch bis zuletzt abzuholen. CRAZY LIXX waren ein absolut wĂŒrdiger Headliner und haben auch noch einmal alles aus dem schon merklich erschöpften Publikum herausgeholt. Es wurden textsicher die Songs mitgesungen und so vergingen auch die letzten 90 Minuten des Festivals schneller als gedacht.

Völlig fertig, aber absolut glĂŒcklich, dieses geile WILDFEST 2019 miterlebt zu haben, bin ich dann in meinem Hotelzimmer auch sofort in  den tiefsten Schlaf gefallen. Ein großer Dank geht an die Veranstalter und alle Beteiligten, die dieses Festival möglich machten und fĂŒr einen reibungslosen Ablauf sorgten. Man darf schon jetzt auf die 5. Ausgabe des WILDFEST am 23.05.2020 gespannt sein. NatĂŒrlich sind wir wieder mit dabei und bis dahin sage ich “Dear Wildlings – stay young and wild. See us next year!”

Berichterstattung / PhotoCredits: Andrea Da Silva Nolasco

knightfest7 (1 von 1)Samstag, der 13. April 2019 – Auf ging es fĂŒr uns zum diesjĂ€hrigen KNIGHTFEST – dem Benefizfestival zugunsten der Stiftung Kinder Hospiz SternenbrĂŒcke. FĂŒr gute Festivals und gute Musik sind wir ja immer gerne zu haben – fĂŒr den guten Zweck oben drauf allemal. Also, dem Aprilwetter getrotzt, in mehrere Schichten Klamotten gehĂŒllt und ab ging die Fahrt nach Hamburg. Schon auf dem Weg aus Schleswig-Holstein kommend fuhr man durch diverse Wetterzonen -  Schnee, Regen, Sonnenschein und Hagel. Alles war dabei. Aber egal, wir sind ja schließlich nicht aus Zucker – nicht wahr?!

knightfest15 (1 von 1) (1)Das KNIGHTFEST findet in diesem Jahr zum dritten Male statt und wird alljĂ€hrlich organisiert vom KNIGHTS OF THOR HMC CHAPTER GERMANY. Was vor drei Jahren im Jugendzentrum in Hamburg-Stellingen indoor stattfand, wurde dank der Partnerschaft zu den TIPSY APES (dem Ă€ltesten Musikclub weltweit), auf deren GelĂ€nde Am Radeland in Hamburg-Harburg, seit 2018 zu einem Outdoor-Festival. Von daher hatte man (sah man sich die Tage zuvor das Wetter an) BefĂŒrchtungen, es wĂŒrde eine Veranstaltung im Regen werden. Aber dem war nicht so. Um 14:30 Uhr erreichten wir das FestivalgelĂ€nde und mit uns kam der Sonnenschein. Perfekt!

Schon am Einlass wurden wir sehr nett begrĂŒĂŸt, denn Freunde kamen schließlich zu Freunden. Wir vom Metal Impressions Magazine waren heute mit einem Team von drei Leuten angereist. Schon am Einlass trafen wir auf die beiden Presis der KNIGHTS OF THOR, Sören Behrens und Rene Kohlmann. Unsere Chefredakteurin Stefanie ĂŒbergab den Spendenscheck unseres Magazines und nun war auch gar nicht mehr viel Zeit um großartig Freunde und Bekannte zu begrĂŒĂŸen, denn bereits um 15:00 Uhr legten PARITY BOOT aus Hamburg los.

57101632_2167840186618995_5410530277418074112_oPARITY BOOT waren uns schon im Vorwege positiv durch unsere Recherche im Internet aufgefallen. Sie kommen daher mit einer Mischung aus Thrash Metal, Industrial und Hardcore. Eigentlich ist die Band mit vier Musikern auf der BĂŒhne, an diesem Tage fiel jedoch der Bassist der Band krankheitsbedingt aus und es galt fĂŒr die Opener nun, das Ding zu Dritt zu rocken – was sie auch taten. Sie profitierten noch vom trockenen, sonnigem Wetter. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren schĂ€tzungsweise 200 Besucher auf dem GelĂ€nde und man genoss nun die ersten satten KlĂ€nge von PARITY BOOT. Wir mĂŒssen sagen, die zogen schon mal richtig gut durch und auch wenn – bedingt durch ein paar kleine Tonprobleme – SĂ€nger  Mathias ein wenig gegen die  Soundwand der restlichen Band gegenanzugehen hatte, fanden wir die Hamburger echt super. In ihrem 45minĂŒten Set gab es Songs ihres Albums „Into Nothing“. Gleichnamiger Song zum Album wurde ebenfalls gespielt und ist unsere persönliche Lieblingsnummer. Dieser Song wird fĂŒr das diesjĂ€hrige KNIGHTFEST noch eine wichtige Rolle spielen. Was genau damit verbunden ist, werdet Ihr in kurzer Zeit erfahren. Insofern danken wir schon einmal PARITY BOOT fĂŒr diesen geilen Auftakt beim KNIGHTFEST 2019.

knightfest10 (1 von 1) (1)Nun kam – wie man es ja kennt – eine kleine Umbauphase von ca. 20 Minuten, bevor es dann um 16:05 Uhr weitergehen sollte mit RELATIONS. Als kleine Überraschung gab es beim diesjĂ€hrigen KNIGHTFEST wĂ€hrend der Umbauzeiten musikalische Pausen-Untermalung durch den FEUERTEUFEL. Mit seinen Pipes begeisterte er von der ersten Minute an und unterstĂŒtzt wurde er von zwei MĂ€nnern an den Trommeln. Eine schöne Idee, die damit in diesem Jahr gezĂŒndet wurde, denn so waren auch die Wartezeiten bis zum nĂ€chsten Act immer super ĂŒberbrĂŒckt und brachten Spaß sowie gute Laune mit sich.

Relations3 (1 von 1) (1)16.05 Uhr – Das Wetter immer noch trocken und sonnig, mehr und mehr fĂŒllte sich das GelĂ€nde mit Besuchern. Zeit fĂŒr RELATIONS aus dem Sauerland. Hardcore bzw. Metalcore war angesagt. Die fĂŒnfköpfige Band geht zweigesanglich in die Vollen. BAMM, wie es beim Core sein muss, die Halsschlagadern der SĂ€nger traten hervor und man bekam von den FrontmĂ€nnern Roman Lorusch und Florian Schmidt die totale Breitseite an Growls and Shouts. Das Publikum nĂ€herte sich nun mehr der BĂŒhne und man ging total ab. RELATIONS gibt es seit 2014. Die Songs ihres Albums „From Birth To Death“ bildeten die Setlist. RELATIONS ĂŒberzeugten das Hamburger Publikum und es bildete sich sogar schon ein kleiner Moshpit vor der BĂŒhne. Nach 45 Minuten war auch fĂŒr RELATIONS der Slot zu Ende gespielt und wir zogen erst einmal – wĂ€hrenddessen der FEUERTEUFEL wieder musikalisch unterhielt – in Richtung GetrĂ€nkestand bzw. BBQ-Burger-Bruzzel-Station, denn langsam knurrte ein wenig der Magen.

KN4Aber hey, hier gab es oberleckere Pommes und die holten wir uns auch. Die Burger die im Hintergrund vom SMOKING-BULLS-BBQ gebruzzelt und zu kulinarischen TĂŒrmen geschichtet wurden, sahen ebenfalls total lecker aus. Da es ja auch von den Temperaturen her noch ein wenig wintermĂ€ĂŸig war, war man dankbar, dass heisser Kaffee oder Tee mit oder ohne Schuss angeboten wurde. Ein Kaffee musste auf jeden Fall schon einmal her. NatĂŒrlich floss das Bier auch bei den Norddeutschen. Wir können ja auch eiskaltes Bier  bei eiskaltem Wetter trinken. Man traf ĂŒberall auf liebe alte Bekannte,  mit denen kurz geschnackt werden konnte und zusammen wartete man auf Band Nr. 3.

SurgicalSchnell zur BĂŒhne, auf der nun gegen 17:10 Uhr SURGICAL STRIKE aus Hannover spielten. Next Stop: Thrash Metal! Jo, und den konnten die Hannoveraner. Auch wenn nun zu ihrem Slot Odin es nicht mehr so gut mit uns meinte und oben die Lampen ausknipste und ein bisschen Regen hinterherschob, tat das dem hartgesottenen Hamburger Publikum keinen Abbruch. Jetzt flogen – wie wir es lieben – die Haare und man trainierte die Nackenmuskelatur. SURGICAL STRIKE gibt es bereits seit 1993. Frontmann Jens Albert (auch „Korken“ genannt) brachte den amerikanischen Thrash Metal nach Hannover und die Band spielte sich 1997 mit ihrer EP `OverruledÂŽ in die Rubrik „Demo des Monats“ im Metal Hammer. Dann gab es eine lange Pause und 2015 kehrten die Mannen von SURGICAL STRIKE mit fettem Riffing und thrashendem Gitarrenspiel und ihrer EP „V∙II∙XII“ im Januar 2015 zurĂŒck. Wir waren von der Band an diesem Abend echt geflashed, denn die brutale HĂ€rte in der Stimme von SĂ€nger Korken und das schnelle Gitarrenspiel des Gitarreo Marcelo Vasquez Roch ließen die Menge vor der BĂŒhne selbst zum Ende des Sets hin, im prasselnden Regen, nicht stillstehen. Geile Sache! SURGICAL STRIKE gerne wieder – Thrash Metal der 80er Jahre. We love it!

knightfest13 (1 von 1) (1)Nach diesem Gig brauchte man dann aber dringend ein trockenes PlĂ€tzchen zum Rasten und unsere Kollegin Andrea zog sich nun auch schon den ersten Tee mit Rum rein, damit die HĂ€nde die Kamera wieder fassen konnten. Die Temperaturen fanden einen Tiefpunkt. Schnell zum Auto gelaufen, eine weitere Lage Klamotten ĂŒbergeworfen und schnell wieder zurĂŒck zum Ort des Geschehens. Immer wieder traf man Bekannte, so auch unsere Kollegen Maren und Kay vom Magazine TIME FOR METAL, mit denen wir hier oben im Norden so manche Festivals und Konzerte zusammen rocken. Auch unser allerliebster “Wacken Opa” GĂŒnni kam zum KNIGHTFEST und prĂ€sentierte seine Kampagne „LAUTSTARK GEGEN KREBS“. Wir lieben den GĂŒnni ja wirklich und treffen ihn auch auf so vielen Events. Tolle Sache, die er da macht. Vielleicht schaut der eine oder andere von Euch einmal auf die Seite von „Lautstark gegen Krebs“ und spendet 5,00 Euro – dafĂŒr gibt es dann auch so ein schickes SolidaritĂ€tsarmband mit dem Wacken-Slogan „Faster Harder Louder Against Cancer“.

KN13GegenĂŒberliegend von der BĂŒhne aus gelegen, fand man ein etwas grĂ¶ĂŸeres Zelt. Dies war der Stand von „Metalheads Against Bullying“. Dieses Projekt unter FĂŒhrung von Leif Munkelien hat es sich zur Aufgabe gemacht zusammen mit Euch Metalheads gegen Mobbing zu kĂ€mpfen. Ganz aus Norwegen kamen sie angereist und man konnte sich zu diesem Thema direkt im GesprĂ€ch mit Leif Munkelien treffen. Schaut auch hier einmal auf der offiziellen Seite der METALHEADS AGAINST BULLYING vorbei und informiert Euch, worum es hier im Detail geht. Wie wir finden, eine absolut unterstĂŒtzenswerte, wichtige Sache.

CoC1 (1)ZurĂŒck zur Musik: Als nĂ€chstes standen CALL OF CHARON aus Duisburg auf dem Plan. Sie waren spontan einen Tag zuvor ins Billing gerutscht, da eine Band krankheitsbedingt am Freitag absagte. FĂŒr so eine gute Sache sind sie gerne zu haben und da war es fĂŒr sie eigentlich ĂŒberhaupt keine Frage, sich so kurzfristig auf die Reise nach Hamburg zu machen, erzĂ€hlte SĂ€nger Patrick Kluge. Auch mit CALL OF CHARON waren wir wieder im Core-Genre gelandet. Diesmal Metalcore / Deathcore. CALL OF CHARON gibt es seit 2007. Sie performen klasse, sind gut aufeinander eingespielt und haben “Bock” – wie man so schön sagt. SĂ€nger Patrick weiß das Publikum zu unterhalten und anzufeuern. Der Plan geht auf, die Stimmung ist gut, das Publikum steht auf CALL OF CHARON. Ihr habt uns alle noch einmal so richtig warm werden lassen, denn da war Power im Sound.

KN1Kommen wir nun einmal zu Spenden und Co. – denn darum ging es hier ja schließlich. Alle Bands an diesem Tage spielten fĂŒr lau und alles an Gewinnen aus VerkĂ€ufen wanderte ebenfalls in den Spendentopf zugunsten der SternenbrĂŒcke Hamburg. Weiter gab es einen Stand an dem Lose verkauf wurden. FĂŒr jeweils 2,50 Euro oder 5,00 Euro wurden einige Lose verkauft – wie wir beobachten konnten. Entsprechend des Loseinsatzes gab es tolle Sachen zu gewinnen, die vorher von diversen Sponsoren dem KNIGHTFEST zur VerfĂŒgung gestellt wurden. Auch jede Eintrittskarte hatte eine Gewinnzahl und mit GlĂŒck konnte man auch hier noch einen tollen Preis nach Hause nehmen. Schon im letzten Jahr reisten die KRAWALLOS aus der Eifel an. Sie sammeln im Angelverein und in ihrer Stammkneipe alljĂ€hrlich fĂŒr die Freunde vom KNIGHTFEST oder besser gesagt fĂŒr die Stiftung Kinder Hospiz SternenbrĂŒcke. In diesem Jahr ĂŒberachten sie einen Spendenscheck ĂŒber eine Summe von 1.200,00 Euro. Super Sache !

Ragn1WĂ€hrenddessen ĂŒberall nun aufgestellte Feuertonnen den Besuchern des KNIGHTFESTES WĂ€rme und schönes Licht brachten, konnte man auf der BĂŒhne  erkennen, dass RAGNARÖEK aus Schwerin aufbauten. Auf diese Band freuten wir uns heute ganz besonders und das feiernde Volk brauchte ebenfalls langsam mal Musik zum Tanzen und Mitsingen. RagÂŽn-Roll war angesagt. Herrlich geschminkt, die Sackpfeife im Arm, stieg Charon der FĂ€hrmann mit Gefolge auf die BĂŒhne. Vor der BĂŒhne baute Bernd der Schmied seinen Amboss auf und zusammen mit seiner zauberhaften Assistentin Pria, eröffnete er feuerspuckend die Show von RAGNARÖEK.

Ragnaröek1 (1 von 1) (1)Vor der BĂŒhne war es rappelvoll. Die Hamburger sangen, schunkelten und auch wir ertappten uns dabei, die Kameras ab und an beiseite zu packen – einfach um mitzufeiern. Die Schweriner Band gibt es seit 2005 und bisher war es uns nie vergönnt gewesen, sie live zu sehen. Eine Band, die durch ihr gesamtes Set an diesem Abend mit so viel Lust, Leidenschaft  und vor allem Spaß, fĂŒhrte. Auch Ark der Schnitter und Sigar der Schinder, die beiden Gitarristen der Band, glĂ€nzten perfekt in Spiel und Tun. Immer wieder stieg der Schmied innerhalb der Songs mit in das Programm ein und versorgte so z.B. auch das Publikum ĂŒber eine Pipeline mit Schnaps. Der Schnaps, direkt in einen Trichter am Ende der Pipeline gegossen, landete ĂŒber die Pipeline direkt im Munde der Besucher. Geile Showeinlage! Songs, wie z.B. der `SpielmannÂŽ, `Man(n) liebt DichÂŽ oder aber `Trinkfest 5-4-3-2-1ÂŽ ließen die die viel zu kurze Spielzeit von gut 40 Minuten wie im Fluge vergehen. Gerne hĂ€tten wir diese Truppe lĂ€nger genossen. Sie waren definitiv unser Favorit des diesjĂ€hrigen KNIGHTFESTES. Nach der Spielzeit konnte man noch das von RAGNARÖEK handsignierte Drum-Fell von  Rondall dem SchlĂ€ger ersteigern. 100,00 Euro brachte dieses gute StĂŒck ebenfalls noch an Spendensumme.

knightfest27 (1 von 1) (1)Die KĂ€lte ging nun doch mehr und mehr durch und Hamburg entschied sich fĂŒrs Warmtrinken und Feiern. Die Stimmung war immer noch Bombe und so nutzte Björn Schreiber, der die gesamte Anmoderation auf der BĂŒhne an diesem Tage durchfĂŒhrte, die erneute Umbauphase zur Spendenaktion. Unter die Besucher gemischt, mit einem Mikrofon in der Hand, zog er durch das Publikum und ein jeder, der mitspenden wollte bei dieser Auktion, musste 5,00 Euro in die Spendendose stecken. Dies hatte innerhalb einer Zeit von 20 Minuten zu erfolgen und derjenige, der die letzten 5,00 Euro kurz vor Spielzeitende eingeworfen hatte, gewann. Aber was gab es denn ĂŒberhaupt zu gewinnen, fragt Ihr Euch sicherlich? Eine eigens fĂŒr das KNIGHTFEST durch COLORGUN TATTOO – Marco Propp mit Airbrush aufbereitete Gitarre war zu gewinnen. Dieser fertigte ebenfalls noch ein Sitzfass mit Airbrushes von Lemmy Kilmester und James Hetfieldt, die am Ostersonntag noch im Nachhinein ersteigert werden kann (beide PrĂ€sente absolute Unikate). Kurzum: Die Auktion war zu Ende, die Zeit war abgelaufen und diese geile Gitarre ging nach Pinneberg.

BLACK14 (1)Als vorletzte Band kam nun die Band mit der weitesten Anreise. Aus Niederösterreich kamen BLACKENING. Diese Band ist ein weiterer Act aus der Schublade Thrash Metal. Ihre Vorbilder Metallica sind in ihrem eigenen Sound unverkennbar. Diese doch recht junge Band bringt dem KNIGHTFEST noch einmal zum Ende hin sauber gespielten Old-School Thrash. Schön immer wieder anzusehen, dass der Metal immer weiter, auch in der jungen Generation, lebt. BLACKENING fetzten mit Songs aus ihrem Album „Mental Disorder“ durch ein Set von 30 Minuten. Daumen nach oben.

Dirk Jacobs – Pressefotograf aus Heide, der an diesem Tage ebenfalls fĂŒr uns vom Metal Impressions Magazine mit am Start war, als auch unsere Chefredakteurin Stefanie Preuß, setzten nun zur Heimfahrt an. Unsere liebe Kollegin, Andrea Da Silva Nolasco, hielt bei EiseskĂ€lte die Stellung fĂŒr unser Team und blieb noch zum Auftritt von FORGOTTON NORTH, die nunmehr mit viel Feuer auf der BĂŒhne dem Publikum die notwendige WĂ€rme bringen sollten.

57209144_2169259886477025_3534726611087654912_oFORGOTTEN NORTH sollten bereits gegen 22:00 Uhr auf der BĂŒhne stehen. Durch Ă€ußere UmstĂ€nde verzögerte sich das Ganze erheblich und so begann die Band mit dem Aufbau gegen 22.30 Uhr. Mit auf die BĂŒhne sollte ein Schiff, doch das passte nicht auf die BĂŒhne. So zog sich der Aufbau ein wenig hin. ZusĂ€tzlich wurde vor der BĂŒhne abgesperrt, um das Publikum vor der Feuershow zu schĂŒtzen. Es versprach also heiß zu werden. Um 23:00 Uhr ging es dann los. FORGOTTEN NORTH heizten dem Publikum noch einmal als letzter Showact des Festivals so richtig ein. Das Quintett kommt aus Schleswig-Holstein und sie sind im Norden gern gesehene GĂ€ste zum Feste. Fantasie Winkinger Rock – so schreiben sie selbst – machen sie. Ihre Musik und die Feuershow lockten alle Besucher noch einmal vor die BĂŒhne. Dieser Auftritt beim KNIGHTFEST war zugleich der letzte Auftritt des derzeitigen Bassisten Ansgar. Das Publikum zollte ihm großen Respekt, indem es gemeinsam vor der BĂŒhne auf die Knie ging. Alles in allem ein wirklich schöner musikalischer Ausklang fĂŒr ein wundervolles Festival. Welche Spendensumme zum Ende des Festivals tatsĂ€chlich erzielt werden konnte, erfahrt  Ihr in KĂŒrze. Wir werden hierĂŒber berichten.

knightfest3 (1 von 1) (1)Zusammenfassend: Ein großartiges Festival, mit einer tollen Organisation, eifrigen Spendern, sehr guten Bands und einem hartgesottenem geilen Publikum, das einfach bei jedem Wetter feiern kann. Die KNIGHTS OF THOR haben mit den TIPSY APES einen genialen Partner gefunden und sogleich eine wunderbare Location. Man fĂŒhlte sich wie in jedem Jahr herzlich willkommen und dieses Event ist,  wie in jedem Jahr, so auch im kommenden Jahr unser Festival-Tipp fĂŒr Euch! Metalheads, Rocker, Biker – sie feiern alle zusammen fĂŒr einen guten Zweck. FĂŒr uns vom Metal Impressions Magazine wie immer eine Herzensangelegenheit. Wir sehen uns 2020 wieder!

Berichterstattung: Stefanie Preuß

PhotoCredits: Andrea Da Silva Nolasco, Dirk Jacobs, Stefanie Preuß


Heathen Rock 2019: Das 10jÀhrige wurde ordentlich gefeiert!

Posted by Andrea On MĂ€rz - 21 - 2019

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Seit nunmehr 10 Jahren gibt es das HEATHEN ROCK Festival und so wurde natĂŒrlich in diesem Jahr zum 10jĂ€hrigen JubilĂ€um auch ordentlich gefeiert. Das Heathen Rock findet statt in Hamburg-Harburg, gut gelegen im Innenstadtbereich. So ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ebenfalls gut zu gestalten und man erreicht in 5 Minuten Fußweg den “Rieckhof”, das Kulturzentrum Harburgs, in dem das Heathen Rock Festival Jahr fĂŒr Jahr stattfindet.  Los ging es bereits mit dem Heathen Rock mittags gegen 12 Uhr.

53121523_358746558063159_2996928617511911424_oFĂŒr mich hieß es pĂŒnktlich sein, um nicht die erste Band zu verpassen, denn AXID RAIN sind schon etwas Besonderes. Nachdem ich dann pĂŒnktlich in der Location war, wurden die ersten Leute begrĂŒĂŸt, man konnte sich im Innenbereich an der Bar schnell etwas zu trinken besorgen und dann ging es auch schon los. AXID RAIN lockten umgehend alle Zuschauer vor die BĂŒhne, die sich jetzt schon um die Mittagszeit im Rieckhof aufhielten. Es wurde gleich richtig losgelegt. Ihre Musik bezeichnen sie selbst als Flatrock. Darunter konnte ich mir bisher nichts vorstellen. Es ist eine Mischung aus sexy dahin geschmetterten Texten und einer gepflegten Rock’n’Roll-Attitude. Sie machten irre Spaß und es ging leider viel zu schnell zu Ende.

52964734_360492361221912_1739843057781571584_oAls zweite Band folgte nach einer kurzen Umbaupause (an dieser Stelle sei dem gesamten Team ein großes Lob fĂŒr die ProfessionalitĂ€t und Schnelligkeit ausgesprochen) ASATOR. Sie ĂŒberzeugten mit einer guten Portion Melodic Black Metal. Auch ASATOR gaben eine dreiviertel Stunde Vollgas. Ich bin immer wieder ĂŒberrascht, ĂŒber die Vielseitigkeit dieses kleinen Tagesfestivals. Es sind viele Sparten des Rock und Metals vertreten und alle feiern gemeinsam. Sollte man eine Band mal dazwischen haben, die einem vom Genre so gar nicht liegt, gibt es genug an weiterer Auswahl. Das Heathen Rock ist immer noch so ein kleiner Geheimtipp. Viele GĂ€ste treffen sich hier Jahr fĂŒr Jahr und lernten sich bereits in den Vorjahren kennen – denn man kommt ja immer wieder – oder schließt an diesem Tage neue Bekanntschaften. Nette GesprĂ€che und das eine oder andere GetrĂ€nk verhelfen dazu. Zwei Bands hatten bereits die BĂŒhne bestiegen, nun schritt der Nachmittag fort.

53150435_360632447874570_5555266577894473728_oZeit fĂŒr Band 3 und es blieb im dĂŒsteren Bereich. HERBSTSCHATTEN waren als nĂ€chster Act an der Reihe. Diese Band kommt aus Hamburg und schenkt den GĂ€sten gleich die nĂ€chste Nummer an Black Metal. SpĂ€testens jetzt sind so manche kreisende Köpfe vor der BĂŒhne zu sehen. Konnte man bei HERBSTSCHATTEN noch ansatzweise etwas von Texten verstehen, fiel es bei der nĂ€chsten Band dann schon schwerer.

53069468_360247817913033_7638347874190753792_oBand Nr. 4, die RumĂ€nen von BUCOVINA, zog auf die BĂŒhne. Sie sind den weiten Weg nach Hamburg gekommen, um uns ihr neuestes Werk „Septentrion“ zu prĂ€sentieren. Hörte man zuerst ein wenig verhalten zu, war dann die sprachliche Barriere auch schnell beiseite gepackt, denn jetzt setzte das Headbangen ein – das geht ja bekanntlich “international” und dazu bedarf es nur einer guten Nackenmuskulatur und keiner guten Sprachkenntnisse. Die Besucher des Heathen Rock versuchten stellenweise mitzusingen, summten oder gröhlten; so sehr rissen die RumĂ€nen das Publikum mit.

52980035_360311911239957_8271091381179514880_oWeiter ging es nach einer wiederum kurzen Umbausphase mit FIRTAN. Sie kommen aus dem SĂŒden Deutschlands und brachten uns den Pagan Metal und den gab es in deutscher Sprache. Mit dabei hatten sie ihr im letzten Jahr erschienenes Album „Okeanos“. FIRTAN ĂŒberzeugten mit einer wirklich guten Performance. Mittlerweile ging es schon deutlich auf den Abend zu. Das Bier floß in erfreulicher Menge und die Stimmung war hervorragend. Somit war es an der Zeit, die dĂŒstere Black Metal und Pagan Szenerie zu verlassen, um sich nun von HARDBONE eine gepflegte Packung Hardrock abzuholen.

53414987_360495164554965_2937480708152623104_oDie Lokalmatadoren Hamburgs leben den RockÂŽnÂŽRoll und können das immer wieder bestens ĂŒbermitteln. Sie sangen bzw. spielten die Zuschauer regelrecht mit ihrem Sex, Drugs & Roll-Geballere an die Wand. Das Bier floss nun noch besser und die Band animierte das Publikum zum Mitsingen. So verflogen weitere 45 Minuten ziemlich schnell. Von HARDBONE hĂ€tte ich definitiv noch ein wenig lĂ€nger etwas haben können. Sie hatten auf jeden Fall die Meute vor der BĂŒhne gut auf den Rest des Abends eingestimmt.

53495673_360496704554811_9140326898566430720_oJetzt folgte mit SUIDAKRA Celtic Metal. Sind sie doch zuletzt eher akustisch unterwegs gewesen, haben sie zum Geburtstag des Heathen Rock etwas Spezielles mitgebracht, denn auch sie haben ein 10jĂ€hriges JubilĂ€um zu feiern. Ihr Album „CrĂłgacht“ ist auch fast auf den Tag genau 10 Jahre alt und so haben sie noch einmal Songs dieses Albums zum Besten gegeben. Die Stimmung kochte immer höher und so ist es auch kein Wunder, dass der erste kleine Circle Pit an diesem Abend entstand. Von dort ab an war wirklich Party angesagt.

53298640_360444001226748_3385401747940835328_oDie nun folgende Band ließ das Publikum gleich auf der Eskalationsstufe. So bekommt man nun mit MOTORJESUS die nĂ€chste Portion RockÂŽn Roll. Sie machten an dem Punkt weiter, an dem HARDBONE uns haben stehen lassen. So servierten sie uns Klassiker, aber auch  Songs aus ihrem neuen Album. Zu diesem Zeitpunkt machte es wirklich nur noch Spaß auf dem Heathen Rock. Eine riesen Party-Sause, die jeder Besucher wahrlich genoß. Auch MOTORJESUS schwanden dann eigentlich viel zu schnell von der BĂŒhne, war man doch gerade so in den Vollen mit dieser Band.

52977049_360493344555147_4980627166602461184_oAber jetzt war es fĂŒr den Headliner des Abends soweit. EINHERJER reisten aus Norwegen an und hinterließen noch einmal feinsten Rock fĂŒrs Heathen Rock. Auch die letzten, die bisher noch in einer Ecke des Rieckhofes verweilten, waren nun am “Abhotten”. Das Heathen Rock Publikum in diesem Jahr war echt der Hammer.

53071360_360637724540709_7873790911841304576_oDas Schlusslicht zu spĂ€ter Stunde bildeten NIGHT LASER aus Hamburg. Diese Glam Metal-Band kennt man hier beim Heathen Rock, diese Band kennt man in Hamburg und sie ist ein Garant fĂŒr Stimmung “on top”. Und so heizten die heißen Laserheads das restliche Publikum noch einmal an. Beim Song ÂŽLaserheadÂŽ brachten NIGHT LASER abschließend noch eine Überraschung auf die BĂŒhne.

53238235_360498234554658_1684855106886959104_oMit einem Mal stand dort KAI HANSEN “on stage” und brachte diesen Song zusammen mit der Band noch einmal zum Besten. Das war wirklich fĂŒr jedermann eine Überraschung zu Schluß und um kurz vor Mitternacht war das Ende eines super tollen Festivaltages erreicht.

Alles in allem ist das Heathen Rock ein kleiner Diamant unter den Festivals. Die Stimmung ist großartig, Sound und Licht lassen keine WĂŒnsche offen und die Bandauswahl kann sich wirklich Jahr fĂŒr Jahr sehen lassen. So kann es gerne weitergehen! HEATHEN ROCK - Auf die nĂ€chsten 10 Jahre !!!

Berichterstattung / PhotoCredits: Andrea Da Silva Nolasco

Rockharz Open Air 2019 (03.-06.07.2019)

Posted by Stefanie On MĂ€rz - 10 - 2019

rhz2019_plakat_a1_januar2019_v2a_web_1800pixFĂŒr viele ist das ROCKHARZ OPEN AIR mit eines der liebsten Festivals 
 so auch fĂŒr uns vom Metal Impressions Magazine. Man freut sich alljĂ€hrlich auf die Reise zur Teufelsmauer und auf das eine Sommerfestival, das immer wieder so geile Bands aufweisen kann – so auch in diesem Jahr – und es trotzdem schafft bei einer Besucherzahl von rund 17.000 familiĂ€r und total entspannt zu sein. FĂŒr uns immer eines der Festivals, das ein stĂŒckweit Urlaubs-Festival vermittelt. Man kommt total entspannt nach 3-4 Tagen Festivalzeit wieder nach Hause. Im letzten Jahr konnte das ROCKHARZ Festival bereits sein 25jĂ€hriges JubilĂ€um feiern. Wir waren ebenfalls dabei und haben ordentlich mitgefeiert. Nun ein Jahr spĂ€ter schauen wir auf das Billing 2019 und sind schlichtweg begeistert.

Das ROCKHARZ OPEN AIR  findet in diesem Jahr in der Zeit vom 03. – 06. Juli 2019 auf dem GelĂ€nde des  Flugplatzes Ballenstedt im wunderschönen Harz statt. Dieses Festival zeichnet sich immer wieder durch einen  excellenten Geschmack des Veranstalters in punkto Bands aus, aber auch, wie zuvor schon erwĂ€hnt, durch eine entspannte familiĂ€re AtmosphĂ€re. Hier insbesondere durch die Freundlichkeit im Service-Bereich, ein gutes barrierefreies GelĂ€nde, eine absolut geniale Security-Mannschaft, durch kurze Wege zwischen Campingground und Festival-Area und auch kulinarisch ist es immer wieder bestens bestĂŒckt. Hier darf man auch noch seinen Pkw direkt neben seinem Campingplatz parken, was ja auf vielen Festivals gar nicht mehr möglich ist. Im großen Biergarten des Festivals, dem sogenannten „Mutanten-Stadl“, kann man verweilen auf Sitzgarnituren aus BaustĂ€mmen (schön massiv) und sich der Sonne unter großen Sonnenschirmen ggf. entziehen. Ja, auch das ist bisher immer wieder ein großer Pluspunkt des ROCKHARZ Festivals in all den Jahren gewesen. Soweit wir uns erinnern können und auch von den davor liegenden Jahren hörten, hatte das ROCKHARZ immer wieder bestes Festival-Wetter.

Wer sich zwischen all dem Treiben auf dem GelĂ€nde ein wenig sportlich betĂ€tigten möchte, nimmt den kleinen Anstieg zur Teufelsmauer auf sich, die jedoch schnell erreicht ist. Von dort oben hat man dann den allerbesten Ausblick auf die wunderschöne Harzlandschaft und natĂŒrlich auf das FestivalgelĂ€nde.

Kommen wir aber nun zu den Bands des diesjĂ€hrigen ROCKHARZ Festivals. Bisher bestĂ€tigt wurden 45 Bands. Diese haben wir hier fĂŒr Euch kurz aufgefĂŒhrt:

AMON AMARTH / ANVIL / BURNING WITCHES / CHILDREN OF BODOM / COMBICHRIST / COPPELIUS / CRADLE OF FILTH / DIMMU BORGIR / DRAGONFORCE / ELVELLON / ELVENKING / EPICA / FEUERSCHWANZ / FREEDOM CALL / GRAND MAGUS / GRAVE / HÄMATOM / HELL BOULEVARD / HYPOCRISY / J.B.O / KÄRBHOLZ / KORPIKLAANI / LACRIMAS PROFUNDERE / LEGION OF THE DAMNED / LORDI / MILKING THE GOATMACHINE / MONO INC. / MR. IRISH BASTARD / NAILED TO OBSCURITY / NERVOSA / OMNIUM GATHERUM / OVERKILL / RUSSKAJA / SALTATIO MORTIS / SOILWORK / THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA / THE O‘REILLYS & THE PADDYHATS / THE UNGUIDED / U.D.O. / VAN CANTO / VISIONS OF ATLANTIS / WARKINGS / WINTERSUN / WITT

Einige werden mit Sicherheit noch hinzukommen, aber das, was bisher bestĂ€tigt wurde, ist aus unserer Sicht schon einmal so richtig gut und es ist vor allem fĂŒr Rock- and Metalheads gleichermaßen etwas dabei. Am Mittwoch beginnt das ROCKHARZ OPEN AIR offiziell und schon an diesem Tage gibt es mit einigen Bands zum spĂ€tem Nachmittag hin, das sogenannte Warm-Up des Festivals. Die ROCKHARZ-ZwillingsbĂŒhne sorgt fĂŒr kurze Wege zwischen den Show-Acts und es gibt keine Überschneidungen. Man wechselt so gesehen von rechts nach links und andersherum. Auch dies sorgt fĂŒr einen ruhigen Ablauf und bringt eine entspannte AtmosphĂ€re mit sich.

Weitere Informationen zum ROCKHARZ Festival könnt Ihr der offiziellen Seite des ROCKHARZ OPEN AIR entnehmen.

Hier erfahrt Ihr dann NÀheres zu Mietzelten (inkl. Aufbau mein-zelt-steht-schon), Miettoiletten, CampingflÀchenreservierungen, Anreisezeiten, weiteren Bands, Autogrammstunden und Running Order.

Das Gesamt-Ticket inkl. Camping gibt es fĂŒr 109,80 Euro (inkl. Camping und PKW-Parken) und ist hier erhĂ€ltlich > TICKETS ROCKHARZ OPEN AIR 2019.

Liebe Rock- und Metal-Gemeinde, EINMAL sollte man auf jeden Fall beim ROCKHARZ OPEN AIR gewesen sein, warum also nicht schon in diesem Jahr?! Schnell noch ein Ticket besorgen und eine kleine Festival-Urlaubsreise in den wunderschönen Harz “buchen”. Man sieht sich somit 
 Bis dahin !


KEEP IT TRUE 2019

Posted by Peter Marquardt On MĂ€rz - 7 - 2019

52590420_2358397570877486_7811225191232569344_oKEEP IT TRUE FESTIVAL 2019 Das Highlight fĂŒr alle True- und Oldschool Metaler findet am 26. – 27. April 2019 in LAUDA-KÖNINGSHOFEN statt. Bereits zum 22. Male ist die heilige Tauberfrankenhalle das Ziel von tausenden kuttenbehangenen Headbangern aus der ganzen Welt. Wie auch in den vergangenen Jahren liegt der Schwerpunkt auf Kultbands, die es kaum oder noch gar nicht auf deutsche BĂŒhnen geschafft haben. Auch fĂŒr hoffnungsvolle Newcomer wird es eine Plattform geben!!

Das Billing dieses Jahres steckt voller Überraschungen. Da wĂ€re zum Beispiel AGENT STEEL, die mit ihrem Original SĂ€nger John Cryiis anreisen, CITIES, ANTHEM, JUGGERNAUT, SACRED RITE und SORTILEGE die exklusiv ihre Premieren in Deutschland feiern. Es wird eine MARK SHELTON (MANILLA ROAD) Tribute Show geben und ein TEXAS METAL SPECIAL!!

CANDLEMASS haben SĂ€nger Johan LĂ€ngqvist an Bord und VICIOUS RUMORS werden das 1988 erschienene “Digital Dictator”-Album am StĂŒck spielen. Als SĂ€nger wird Keven Gorski, Sohn vom legendĂ€ren Carl Albert fungieren. Oliver Weinsheimer und sein Team haben wieder ein tolles Billing zusammengestellt, welches jeden Metaller glĂŒcklich machen sollte. Wir vom METAL IMPRESSIONS MAGAZINE werden vor Ort sein und natĂŒrlich ausfĂŒhrlich berichten!!

BILLING 2019:

CANDLEMASS, ARIA, CULPRIT, AGENT STEEL, CITIES, SOLSTICE, JUGGERNAUT, SORTILEGE,  SATAN, SACRED RITE, IDLE HANDS, VICIOUS RUMORS, MIDNIGHT, WITHERFALL, TRAVELER, ANTHEM, SABIRE, TEXAS METAL LEGION, A Tribute to MARK SHELTON (MANILLA ROAD)

Das Festival ist ausverkauft !!