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CALADAN BROOD-”Echoes Of Battle”

Posted by Radu On Dezember - 24 - 2012

CALADAN BROOD – „Echoes Of Battle“

caladanbrood-echoes_bigGanz großes Kino kommt im Februar 2013 auf uns zugerollt, denn hier wird ein DebĂŒt abgeliefert, das sich gewaschen hat! Aus dem Nichts tauchen zwei Jungs aus Amerika auf und vertonen auf satten 71 Minuten das Fantasy Epos „Das Spiel der Götter“ von Steven Erikson. Was kann man auf einem DebĂŒt, das sich auf sechs Songs verteilt von unbekannten Musikern erwarten?

Haupteinfluss sind definitiv Summoning, von denen man leider seit sechs Jahren nichts mehr gehört hat. Erhabene Songs schreiten bedĂ€chtig ĂŒber innere Gedankenlandschaften hinweg, vorbei an gesĂ€gten Gitarrenlinien, epischen Keyboardpassagen, hymnenhaften GesĂ€ngen und eingestreuten Flötenpassagen. Obwohl fleißig gekrĂ€chzt wird, setzt man den charismatischen Klargesang ebenfalls hĂ€ufig ein, was dem Album einen ordentlichen Schub verleiht. Auch von den Instrumenten und dem Songwriting wird stark auf Abwechslung gesetzt und so entstehen schnell vor dem inneren Auge Gedankenfilme, die auch ihre Langzeitwirkung nicht verfehlen.

Bereits der Opener `City Of Azure Fire` lĂ€sst Summoning JĂŒnger ehrfĂŒrchtig auf die Knie sinken und sich darĂŒber freuen, dass es auf diesem Album viel zu entdecken gibt. Neben dem schleppenden Marsch, beginnt der Song auf Keyboardteppichen und epischen GesĂ€ngen zu schweben und in ferne LĂ€nder zu entfĂŒhren. Der Titeltrack wartet mit SchlachtgerĂ€uschen und epischen Elementen auf, die einen (besonders ĂŒber Kopfhörer) in ein Paralleluniversum befördern. Hier werden die metallischen Wurzeln ausgelotet, ohne in das Extrem zu verfallen, wĂ€hrend Bathory und Falkenbach beim Hören dieses Albums zufrieden lĂ€cheln dĂŒrften. `Wild Autumn Wind` treibt die Reise auf die Spitze, denn die Gitarrenmelodien erklimmen auf dem RĂŒcken sphĂ€rischer SynthesizerklĂ€nge Berge, um sich in gĂ€nsehautartigen Gesangspassagen zu verlieren.

`To Walk the Ashes of Dead Empires` ist ein derartiger Übersong, dass er ein eigenes Review verdient hĂ€tte. Das Keyboard lĂ€utet die Reise ein, bevor das Schlagzeug den Hörer auf einen 13 minĂŒtigen Marsch schickt. Ohne Vorwarnung brettern Blastbeats ĂŒber die getragenen Passagen hinweg, ehe ein Soundtrack die Berglandschaft vor dem inneren Auge entstehen lĂ€sst, der den Hörer vor Erhabenheit staunen lĂ€sst. Einen Moment wird Innegehalten, ehe eine groovige Passage die Kraft des Songs aus den Boxen weiterhin entlĂ€dt. Selbst wĂ€hrend der Entladung wird eine Spannungskurve geflogen, die in einem schwarzmetallischem Opus mĂŒndet, ehe sie zu ihrer vollen GrĂ¶ĂŸe explodiert. WĂ€hrend der Explosion begleiten uns eine Keyboardmelodie (die uns nie wieder loslĂ€sst), griffige Gitarrenlinien und epische HeldengesĂ€nge, die uns eine neue Dimension der GĂ€nsehaut bescheren. Am Ende wird der Song mit der unsterblichen Melodie auf einer Flöte und prasselndem Lagerfeuer beendet. Alleine dieser Song ist derart genial, dass hier ganz neue MaßstĂ€be gesetzt werden!

`A Voice Born of Stone and Dust` lĂ€sst die schwarzmetallische Schiene vorbildlich glĂ€nzen, ohne an Epik einzubĂŒĂŸen und mit `Book of the Fallen` entfesseln CALADAN BROOD ein wahres Fest fĂŒr mittelalterliche Klangfetischisten. Man könnte noch stundenlang ĂŒber das Album philosophieren, was jedoch das Review arg sprengen wĂŒrde. Das gelungene Cover und die wuchtige Produktion stehen diesem musikalischen Meisterwerk sehr gut zu Gesicht.

Fazit: Episch, bombastisch und genial! Ein DebĂŒt wie ein Orkan, der ĂŒber Berge, Gedanken und Lautsprecher hinwegfegt, um Staunen und VerblĂŒffung zu hinterlassen. Wer auch nur ansatzweise etwas mit Fantasy anfangen kann und sich fragt, wie man es vertonen kann, muss diese Scheibe gehört haben. Ein Meisterwerk!

6/6 Punkten
Radu

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