RHF 2022
Nachdem im Jahre 2020 das RHF wegen der Corona-Pandemie komplett ausfallen musste, gab es 2021 nur eine abgespeckte Version in Form eines 1Tages Festivals unter bestimmten Hygienevorschriften. Nun aber, da in diesem Jahr fast alle Auflagen der Pandemie aufgehoben worden sind, wird das RHF endlich wieder wie gewohnt stattfinden, wie immer volle drei Tage am Pfingstwochenende und zwar vom Freitag, 3. Juni – Sonntag 5. Juni 2022.
REVIEW: DARKNESS
DARKNESS “First Class Violence” Nach drei Demotapes und einem sehr starken Debutalbum namens “Death Squad” erreichte die Band aus Altenessen in den Achtzigern Kultstatus. Die Neunziger und besonders der Tod des Sängers Oliver Fernickel 1998, warfen die Band aus der Bahn. Es folgte unter dem Namen EURE ERBEN ein deutschsprachiger Versuch, der aber floppte. Spätestens jetzt, würden viele die Flinte ins Korn werfen, aber nicht Drummer Andreas “Lacky” Lakaw und Gitarrist Arnd Klink. Man suchte ab 2013 neue Leute und spielte bereits 2014 wieder auf namhaften Metalfestivals wie dem Keep It True und dem Turock Open Air. Angefixt vom Erfolg kam dann 2016 das Comeback Album “The Gasoline Solution” auf den Markt. DARKNESS waren zurück!!
Der jetzt erschienene Nachfolger “First Class Violence” (Album Nr 5. in der Diskografie) übertrifft meine Erwartungen um Längen. Das stimmungsvolle Intro `Prelude In E`, leitet mit Akustikgitarre und Pianoklängen die Oldschool Thrashorgie ein. Es folgen mit `Low Velocity Blood Splatter`, `Neoprimitive`, meinem persönlichem Highlight `Hate Is My Engine` und `See You On The Bodyfarm` Songs, die jeden qualitätsbewussten Thrasher direkt in den nächsten Pit beamen. Hier paaren sich starke Mitgröhl Refrains mit exzellentem Gitarrenriffing.
Mit `Zeutan` folgt eine Hommage an ihren damaligen Sänger Oliver (Olli). An den Anfang des Songs setzte man eine alte Liveansage von ihm, und mit Jürgen “Ventor” Reil (KREATOR) und Tom Angelripper (SODOM) konnte man zwei alte Weggefährten als Gastsänger gewinnen. Das anschliessende `The Autocrazy Club` kann mich aber nicht wirklich begeistern. `Born Dead` erinnert mich an alte ARTILLERY (Belgien) Scheiben und ist daher eher mein Fall. Das vorab veröffentlichte Titelstück `First Class Violence` kennen die meisten von Euch bereits als Videoclip. `I Betray”`beendet dann die Scheibe nicht ohne ein zuckersüsses Schmankerl
DARKNESS präsentieren uns hier mal eine teutonische Schlachtplatte vom Feinsten. Der stark verbesserte Gesang von Lee, die Gitarrenarbeit von Arnd/Meik, das Rhythmusbollwerk Lacky/Dirk, eine grossartige Produktion von Corny, all das macht “First Class Violence” zu einem echt starken Thrashalbum. Wer sich Live davon überzeugen möchte, kein Problem, denn am 12. Oktober findet im Cafe Nord in Essen die Releaseparty statt. Und es gibt noch sehr wenig Restkarten!
6 von 6 Punkten
Peter
PARKWAY DRIVE TOUR 2019
Bald gibt es wieder was auf die Ohren! Nach ihrer kleinen Club-Tour Anfang des Jahres beehren uns PARKWAY DRIVE Anfang 2019 erneut mit einer längeren Tour zu ihrem aktuellen Album „Reverence“.
2003 im australischen Byron Bay gegründet, zählt die fünfköpfige Truppe heute zu den Sternen des Metalcore-Olymps. Bereits kurz nach ihrer Gründung veröffentlichten sie eine Split-CD mit I KILLED THE PROM QUEEN und waren auf der „Byron Bay Harcore“-Compilation vertreten. In den nächsten Jahren machten sie sich mit einigen Touren, Festivalauftritten und selbstverständlich auch ihren Alben einen internationalen Namen. Beispielsweise stieg ihr 2012 erschienenes Album „Atlas“ in Australien auf Platz 3 der Charts ein und erreichte hierzulande immerhin Platz 22. Der Nachfolger „Ire“ schaffte es sogar auf Platz 8 der deutschen Charts. Anfang Mai diesen Jahres erschien mit „Reverence“ das neuste Werk der Australier, welches mit den auffallenden Klargesang-Passagen und noch ausgeprägteren melodischen Parts zwar einen rapiden Stilwechsel zu den Vorgängern darstellt, aber rundum gelungen ist.
Auch wenn sie hiermit vom Metalcore-Schema abweichen und dies nicht von allen Fans positiv aufgenommen wurde, zeigt ihre Platzierung auf Platz 3 der deutschen Albencharts, dass sie definitiv einiges richtig gemacht haben. Und so darf es natürlich auch an einer zugehörigen Tour nicht fehlen, weshalb PARKWAY DRIVE ab Januar 2019 ganze sieben deutsche Städte besuchen. Als Support haben sie hierbei KILLSWITCH ENGAGE und THY ART IS MURDER im Gepäck. Der Abend verspricht also brachiale Metalcore-Gewalt voller Breakdowns, atemberaubender Soli und fliegender Haare. Insbesondere die teilweise jahrelange Freundschaft der Bands untereinander verspricht ein einmaliges Klima und eine großartige Show. Also seid dabei und bringt mit dieser genialen Bandkombination die Hallen zum Beben!
Hier die Daten im Überblick:
25.01.2019 Hamburg, Sporthalle
26.01.2019 Leipzig, Arena
27.01.2019 Frankfurt, Jahrhunderthalle
08.02.2019 Köln, Palladium
09.02.2019 Köln, Palladium (Zusatzshow)
11.02.2019 Stuttgart, Hans-Martin- Schleyer Halle
15.02.2019 München, Zenith
17.02.2019 Wien (AT), Gasometer
Tickets gibt es ab 49,00€ bei Impericon, Eventim und an vielen Vorverkaufsstellen.
Elbriot Festival 2018
Zum sechsten Mal findet am 18. August 2018 das Elbriot Festival auf dem Hamburger Großmarktgelände statt.
Wir vom Metal Impression Magazine werden auch voraussichtlich in diesem Jahr wieder mit dabei sein, wenn der Marktplatz sich in einen riesigen Circle-Pit verwandelt. Mit ARCH ENEMY als Headliner konnte nach MEGADEATH im letzten Jahr der Headliner Slot wieder einmal stark besetzt werden. Also eine Fahrt nach Hamburg lohnt sich auch in diesem Jahr, zumal der Veranstalter eine Überraschung in punkto Ticketpreis bekannt gab.
Die Tickets kosten dieses Jahr statt 54,90 € nur 45,90 € und sind an vielen VVK-Stellen erhältlich.
Der Veranstalter postete die Nachricht: „Good News: Eure Geduld wird belohnt! Da wir Euch in diesem Jahr etwas länger haben warten lassen, wird es 2018 anders als in den letzten Jahren keine weitere Preiserhöhung bei den Tickets geben. Der Endpreis der Tickets wird also bei 45,90 € (inklusive Gebühren und ÖPNV) bleiben.“ Die Tickets sind aus diesem Grund dieses Jahr 9,00 € billiger als im Vorjahr.
Hier nun für Euch alle Bands im Überblick:
ARCH ENEMY
ARCH ENEMY ist das englische Wort für Erzfeind. Eine schwedische Death-Metal-Band, die 1996 gegründet wurde. Seit 2014 ist Alissa White-Gluz, eine kanadische Sängerin und Songwriterin, die Front-Frau von ARCH ENEMY.
Auf dem Elbriot werden sie mit ihrem derzeit aktuellem Album “Will To Power” die Massen sicher ins Schwitzen bringen.
SUICIDAL TENDENCIES
Die US-Amerikanische Hardcore-Band aus Südkalifornien wird in Hamburg mit ihrer Musik, die durch Einflüsse aus Thrash-Metal und Funk gepaart sind als Co-Headliner sicher bei einigen Festivalgängern durchaus bekannt sein. Derzeit sind sie mit ihrem Album “World Gone Mad“ aus dem Jahre 2016 unterwegs. Von Kritikern werden SUICIDAL TENDENCIES als eine energievolle und starke Liveband dargestellt. Sehen bzw. Hören ist also auch hier ein Muss. Der Veranstalter des Festivals hat hier einmal wieder guten Geschmack gezeigt.
SKINDRED
Die fünfköpfige britische Band aus Newport wurde im Jahre 1998 gegründet. Sie sind mit ihrer Mischung aus Reggae, Metal, Hip-Hop und auch Elementen des Punks einen Besuch auf dem Elb-Riot wert. Frontmann Benji Webbe ist für seine einzigartige Interaktion bei jedem Konzert berühmt.
BEARTOOTH
Mit BEARTOOTH als weitere Hardcore-Band wird der Samstag auf dem Elb-Riot sicher nicht gerade weniger spannend. Anfänglich sollte die 2012 gegründete Band Noise heißen. Da der Name bereits vergeben war, wählte man den Namen BEARTHOOTH. Sicher werden sich BEARTHOOTH auch auf das Wiedersehen mit SUICIDAL TENDENCIES freuen. Zusammen mit ihnen und SLIPKNOT tourten sie bereits .
SATYRICON
JASTA
UNCURED
Ticketvorverkauf:
Die Tickets kosten 45,90 € und sind an vielen VVK-Stellen erhältlich.
Ticket Onlineverkauf: https://elbriot.merchcowboy.com/tickets.html
Homepage des Festivals mit allen Infos: http://www.elbriot.de/
Folge auch Elbriot Festival auf Facebook: https://www.facebook.com/Elbriot/
KAMELOT TOUR 2018
Nach gut 3 Jahren kehren die Melodic-Power-Metal – Altmeister von Kamelot nach Deutschland zurück. Im Gepäck dabei haben sie ihr mittlerweile zwölftes Studioalbum “The Shadow Theory”.
Die Band wurde 1991 in Tampa, Florida gegründet und kann bereits seit 1997 weltweite Touren vorweisen. Mit ihrer überzeugenden Mischung aus Melodic-Metal, Power-Metal und einigen Einflüssen aus dem Progressive-, sowie Doombereich überzeugen sie Anhänger verschiedener Genre weltweit und erweitern ihre Fanbase beständig. Ihr Ende 2016 veröffentlichtes Album “Haven” stieg auf Platz 1 der Billboard Hard Rock Charts ein und auch ihr neuestes Werk schaffte es mit Platz 7 der Billboard Charts einen guten Start hinzulegen.
Nachdem Langzeit-Drummer Casey Grillo Ende letzten Jahres die Band verließ, übernimmt nun der Belgier Johan Nunez seinen Platz. Nunez spielte bereits bei NIGHTRAGE, SUICIDE OF DEMONS und ist seit 2011 Mitglied von FIREWIND.
Begleitet wird die Band auf dieser Tour von LEAVES EYES und VISION OF ATLANTIC.
Also seid dabei und freut Euch auf einen Abend voller genialer Gitarrenriffs, schneller Drumbeats und eine Reise durch 17 Jahre Bandgeschichte.
Hier die Tourdaten im Überblick:
12.09.2018 Köln – Live Music Hall
16.09.2018 Aschaffenburg – Colos-Saal
18.09.2018 Berlin – Astra Kulturhaus
28.09.2018 Hamburg – Markthalle
29.09.2018 München – Backstage Werk
Tickets gibt es ab 36, 10€ bei Eventim und an vielen Vorverkaufsstellen.
PARKWAY DRIVE CLUBSHOW
Das Lido in Berlin war das erste der drei sehr familiären Klubshowgigs von PARKWAY DRIVE. Am Dienstagmittag gab die Band via Facebook bekannt, sie spielen sehr streng limitierte Klubshows in Deutschland. Jeweils zwei Tage vorher gibt die Band bekannt, wo gespielt wird. Schon am Dienstag wurde dabei das Lido in Berlin bekanntgegeben. Gestern war es dann soweit. Metal-Impressions war für Euch live dabei.
Pünktlich um 12:00 Uhr am Dienstag gab die Band über die Sozialmedia Plattform Facebook bekannt, dass sie am Donnerstagabend ein exklusives Konzert vor 800 Fans in Berlin spielen werden. Mit dabei die englische Hardcore-Punk-Band POLAR. Schon um 16.00 Uhr standen die ersten Fans vor dem kleinen Klub in Berlin und warteten auf den Einlass, um ihre Lieblingsband wie auf der Veranstaltung beschrieben „close and personal; no barriers just pure mosh!“ von vorne zu sehen. Um kurz nach 19.00 Uhr hatte das Warten für die Fans dann endlich ein Ende.
Kurz nach dem Einlass begann pünktlich um 19.30 Uhr die Band POLAR ihr Set zu spielen und heizten den bis zum Rand gefüllten Klub ordentlich ein. Mit ihren energiegeladenen Texten und harten Riffs kamen auch nach kurzer Zeit schon die ersten Moshpits des Abends zustande. Auch der eine oder andere Crowdsurfer fand seinen Weg bis auf die Bühne.
Nach einem kurzen Umbau der Bühne war es dann soweit. Das Licht wurde verdunkelt, das Intro zum neuen Song ‘Wishing Wells’ wurde eingespielt. Die Fans begannen, den Text laut vorzusingen. Ein absoluter Gänsehautmoment für alle Fans und auch die Band. Gemeinsam setzte man das zum Refrain an und es wurde zusammen gesungen.
Mit dem Worten „You are unbeliveable crazy!“ sprach Frontmann Winston McCall zu den glücklichen Ticketbesitzern in Berlin. Durch den engen Kontakt ohne jegliche Schutzgitter vor der Bühne waren die Fans noch näher an ihren Stars dran, als sie es sich jemals erträumt hatten.
Fotos von Joel Villwock (metal-impressions)
VERLOSUNG
Metal Impressions verlost drei Exemplare des 2. Teiles von Kumpels in Kutten (Heavy Metal im Ruhrgebiet), geschrieben von Holger Schmenck und Andreas Schiffmann. Alles was ihr lediglich machen müsst, schickt eine Email an: info@metal-impressions.de mit dem Betreff “Kumpels”. Einsendeschluss ist der 4.März. Viel Glück!
INTERVIEW: JUSTICE
In dem kleinen Dorf, wo ich wohne, ist das Musikangebot unterm Jahr sehr begrenzt. Deshalb bin ich immer drauf und dran, ein paar Kilometer Weg auf mich zu nehmen, um gute Bands zu hören. Deshalb hab ich mich am Samstag auf den Weg nach Pfäfflingen gemacht, um eine meiner absoluten Lieblingscoverbands JUSTICE live zu sehen.
JUSTICE ist eine im Jahre 1988 gegründete Coverband, die sowohl mit Covern von HELLOWEEN, PANTERA, ICED EARTH oder JUDAS PRIEST begeistern, aber auch eigene Alben präsentieren. Zu diesen Alben gehören unter Anderem „Hammer of Justice“(2002) oder The Descendant“(2004).
Im Rieser Tanzzentrum, in Pfäfflingen (Nähe Nördlingen), waren die Jungs angekündigt, also habe ich mich – mit meiner Kamera bewaffnet – auf den Weg gemacht, um für Euch mal ein bisschen Informationen zu sammeln.
Für diese Informationen habe ich mir den Gitarristen der Band – Michi – geschnappt und ihn unter meine Fittiche genommen.
Ihr seid ja relativ viel unterwegs. Gibt es eine Location, wo ihr am Liebsten auftretet?
Jein. Es ist immer ganz unterschiedlich, in welcher Region man spielt. Was wir oft merken ist, wenn wir in Franken spielen, die Leute oft schon „satt“ sind teilweise von dem was wir machen. Es sind Leute dabei, die uns schon 30 Jahre kennen aber trotzdem immer noch gut drauf sind. Das ist auch ein Grund, warum wir immer noch auftreten und wir es immer noch machen. Es macht uns Spaß und die Leute mögen es auch.
In Pfäfflingen ist es immer sehr schön, es ist immer eine Highlightlocation, weil hier die Leute einfach nicht so viel Musikangebot haben, deshalb ist auch die Stimmung anders. Wenn du dich dann anstrengst, und das Publikum merkt, dass man Lust und Bock drauf hat, dann ist die Stimmung umso besser. Also eigentlich ist es ortsunabhängig, jedoch kommt uns halt vor, dass die Leute in Franken das Alles einfach schon kennen.
Wie war es für euch, als ihr 2002 in Wacken auftreten durftet?
Schwer für mich zu beurteilen, weil ich da noch nicht dabei war. Aber des war logischerweise für die Jungs ein Highlight, damals sind sie ja mit der eigenen Musik aufgetreten und klar mit der eigenen Musik kommt man immer weiter, man hat sich dann auch schon einen Ruf erspielt, und in Wacken ist das natürlich der Ritterschlag, da es eins der bekanntesten Festivals überhaupt ist in der Szene. Soweit ich weiß, haben die Jungs das ziemlich genossen, es ist ja immer der Hammer, mit der eigenen Musik irgendwo präsent zu sein.
Wir covern einerseits und machen eigene Musik, also es kommt immer die Frage „was macht ihr jetzt eigentlich?“. Mit den Covers ist man dann bekannter. Deswegen war das schon ein einmaliges Erlebnis für die Herrschaften, für mich leider nicht, aber ich denke mal, das wird sich wahrscheinlich auch nicht wiederholen.
Es ist jetzt dann das 30-jährige, das machen wir in Geiselwind in der großen Halle (Eventzentrum Geiselwind, 23.12.) und da sind auch schon relativ viele Leute eingeplant.
Könnt ihr von Euren Auftritten schon leben oder habt ihr nebenbei noch andere Jobs?
Wir haben alle Jobs.
Es gab einmal eine Zeit, wo anteilig alle Bandmitglieder davon leben konnten, das war ungefähr vor 10, 15 Jahren , da gab es diese Evolution von der Musik noch nicht. Da musste man halt noch in den Laden, sich eine CD kaufen und auch live war das so: die Leute sind auf Covermusik geschossen wie die Verrückten. Im Umkreis von 50km haben 20 Bands gespielt. Ob es jetzt Volksmusik, Partyrock, Blues, Swing, Heavy Metal, Trash Metal oder Sonstiges war, es gab für alles eine Coverband! Es waren einfach damals die Säle noch besser besucht. Deswegen waren die Gagen auch besser. Jetzt ist es etwas zurückhaltender, klar, die Leute sparen ihr Geld und gehen auf die Konzerte, machen halt Downloading und hören sich die Musik nicht mehr von Coverbands an. Und auch die Coverbands sind nicht mehr dafür zuständig, die Leute zu missionieren. „Hey, wir spielen jetzt was Neues, kennt ihr das schon?“, das ist immer schwierig, da die Leute meistens schon alles kennen, was wir dann neu einproben. Fürher war es eben anders rum. Früher war es so … ja, über den Teich kommt was von Anthrax, man spielt es und die Leute so „hä, was ist das denn?“ Und jetzt ist es halt anders rum.
Seid ihr noch nervös vor Auftritten? Gibt es noch Lampenfieber oder ist das alles schon normal für euch?
Ich denke mal, dass es schon ziemlich normal ist, für uns, aufzutreten. Also Lampenfieber gibt es eigentlich in dem Sinne nicht mehr. Ich weiß nicht, wie es bei den anderen ist, aber ich denke mal, dass es keine Nervosität mehr gibt. Da hat sich halt schon eine gewisse Routine eingestellt bei uns, Es ist auch immer super, die Eingene Anlage zu haben, die Location hat immer die selben Techniker, du weißt, wie es ist, welche Location wie abläuft, vom Aufbau, vom Soundcheck, von allem . Es ist, als würde man ständig im eigenen Wohnzimmer sitzen. Wären wir jetzt eine Band, die viel auf Tour geht, und man sich immer neu auf die Örtlichkeiten einrichten müsste, wäre es natürlich immer wieder aufregend, ob alles funktioniert, wie sind die Leute, sind es komplett neue Leute und so weiter. Wir sehen die selben Leute schon seit 10, 15 Jahren, klar, die Jugend rutscht nach, aber viele sind auch gleich geblieben. Unsere treusten Fans, die eben fast immer dabei sind, deshalb ist es so, als würdest du viel gute Bekannte treffen und halt ein bisschen Musik machen. Klingt ziemlich unspektakulär, es macht trotzdem saumäßig Spaß, sonst würden wir es Ja nicht noch immer machen, man kann aber einfach ganz locker an die Sache ran gehen.
Habt ihr sonst noch Hobbys außer der Musik? Ist da überhaupt Platz für was Anderes außer der Musik?
Meine Bandkollegen sind sehr leidenschaftliche Fußballfans. Frank und ich sind eigentlich eher die, die noch am Wenigsten mit Fußball am Hut haben. Wir schauen halt oder haben alle ganz früher mal ein Bisschen selber gespielt, aber so dass ich jetzt irgendwie aktuell irgendwelche Bundesligaergebnisse wüsste, ist es nicht. Bei den anderen ist das schon anders.
Jeder hat auch seine Familie, was aber kein Hobby ist, sondern eben selbstverständlich. Jeder hat seinen Job, seine Familie als höchste Priorität und seine Musik, welches ich aber eher als Leidenschaft tituliere, anstatt als Hobby. Es ist ja auch unser Job, nicht negativ behaftet jetzt, sondern sehr positiv. Wir machen Musik, weil es uns Spaß macht und wir verdienen Geld damit. Das ist schon sau cool. Es gibt ja auch Kriterien. Du musst schon gut sein auch, dass du es so lange machen kannst. Du musst konstant Leistung bringen und kannst dich jetzt nicht irgendwie übelst hersaufen und die Leute dann nicht mehr unterhalten können. Es ist trotzdem irgendwo immer ein wenig Arbeit.
Wie sieht es privat aus? Verbringt ihr in eurer Freizeit auch viel Zeit miteinander, oder seid ihr da „nur“ Kollegen?
Wir sind alle Kumpels. Definitiv. Das ist auch der wichtigste Grund, wo ich jetzt als Letzter hinzu gekommen bin, dass es auch wirklich Kumpels sind oder werden. Es gibt auch diverse Bands, egal ob Cover oder Bands mit eigener Musik, ob groß ob klein, die treffen sich beim Auftritt und können sich nicht leiden, das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Also wir würden uns schon als richtige Freunde bezeichnen. Wir machen auch viel zusammen, im Sommer Grillen, wir nehmen unter der Woche teilweise Chöre für Bands auf oder arbeiten im Studio. Der eine schickt dem Anderen was Musikalisches und bittet um Tipps. Es ist nicht nur das Musik machen, sondern auch unter der Woche Proben, Musik machen, Chöre einsingen, Studioarbeiten, wir haben auf jeden Fall regen Kontakt, das ist uns allen wichtig.
Ich wurde auch absolut herzlich aufgenommen, da war ich selber überrascht. Es war wirklich ein großes Gruppenkuscheln, ein sehr herzliches Willkommen, man fühlt sich halt wohl.
Wie kommen euch die Ideen für die eigenen Songs? Brainstorming oder spontan?
Also bei den eigenen Songs hat damals irgendwie jeder ein Bisschen drauf los geschrieben, die Ideen wurden dann in der Gruppe gesammelt und verfeinert, jeder hat dann seine Ideen auch mit eingebracht.
Für unsere Coversongs ist es viel Trend abhängig, also was gerade halt gehört wird. Was wird weniger gehört. Also eigentlich ganz verschieden. Meistens bringt jemand dann einen Vorschlag „hey, lass uns mal das Lied machen oder das Lied machen“, es ist halt immer ein Miteinander.
(In diesem Moment kommen die restlichen Bandmitglieder herein. Michi stellt die Frage „Wie war es für euch in Wacken 2002?)
Alle sind sich einig:
ES WAR SCHÖN.
Mega viel Matsch, wie immer halt in Wacken.
Sehr interessant einmal zu sehen, was da so los ist auf so einem großen Festival.
Dann die letzte Frage, die ich an alle stelle:
Wollt ihr euren Fans noch etwas sagen?
Also erst einmal DANKE.
Es ist schön, dass es sowas wie richtige Fans überhaupt noch gibt. Richtige Fans, die auch unsere Musik hören, und natürlich auch unsere Coverlieder.
Hier die Anmerkung von Michi: Bitte in Großbuchstaben:
ICH HOFFE, DASS AM DREISSIGJÄHRIGEN IN GEISELWIND GANZ VIELE LEUTE KOMMEN UND MIT UNS FEIERN, DASS WIR UNSER DREISSIGJÄHRIGES BESTEHEN HABEN! (23.12. Eventuelle Geiselwind)
Und ich hab Geburtstag! Dreißigjähriges Bestehen von Justice und mein Geburtstag. Das gehört gefeiert!
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Michi bedanken, war echt ein super Interview mit Dir.
Der Auftritt war – wie gewohnt – ein voller Erfolg. Jeder, der JUSTICE schon mal live gesehen hat, weiß, dass es sich immer wieder lohnt.
Stay Metal!
REVIEW: JEN MAJURA
JEN MAJURA – InZENity: Am 24. November erschien endlich das lang erwartete zweite Album der Gitarristin und Sängerin JEN MAJURA, ehemaliges Mitglied von KNORKATOR/ EQUILIBRIUM und mittlerweile seit 2015 festes Bestandteil der wohl bekannten amerikanischen Band EVANESCENE. Da sich die Sängerin Amy Lee in den vergangenen Jahren eine kreative Auszeit gönnte, konnte sich Jen nun endlich um ihr neues Album kümmern. Dafür hat sie sich ein paar langjährige musikalische Freunde mit an Bord gezogen, die hier einige erstklassige Gastsoli zum Besten geben durften: Alex Skolnick (TESTAMENT), Jeff Waters (ANNIHILATOR), Matthias Ia Eklundh (FREAK KITCHEN), Jan Zehrfeld (PANZERBALLETT) und Nico Schliemann (GLASPERLENSPIEL).
Herausgekommen ist hier nun ein Album, das sich wirklich hören lassen kann. Angefangen vom starken Opener `All The Other Ones`, dem vertrackten Titelsong `InZENity`, der durch seine abwechslungsreiche Rhythmik und Melodieführung besticht. `Bully Lies` wiederum überzeugt mit einem starken Groove und brillantem Gitarrensolo. `Lied Ohne Namen‘ wird akustisch dargeboten. ´Sick Brain`geht wieder in die Vollen, gefolgt von `Stupid Piece Of Wood` und dem anschließenden instrumentalen `Tobi Didn´t Show Up For Breakfast`, meines Erachtens dem geilsten Song der ganzen Scheibe, während ‚Like Chuck Norris‘ auch ganz schön im Gehör steckenbleibt. `Far Away`beendet dann das Album.
Man muss es wirklich gehört haben. Dieses Album ist ein erstklassiges Rock/Metal Album geworden. Angefangen mit Jens großartigem Gesang, der mal rockig und soulig rüberkommt, die Refrains gehen sofort ins Gehör und bleiben dort stecken. Das Songwriting ist bis ins kleinste Detail liebevoll durchdacht und es macht wirklich Freude immer neue Nuancen, wie witzige Soundschnipsel oder kurze experimentelle Soundkaskaden zu entdecken. Brachiale Riffs wechseln sich mit ruhigen Passagen ab und geile Gitarrensoli runden das Ganze ab.
Jen ist es wirklich gelungen ein Album der Extraklasse zu veröffentlichen. Man merkt, dass sie hier ihr ganzes Herzblut reingesteckt hat und wir wollen doch hoffen, dass es ihr gelingt, die breite Masse anzusprechen. Alle Daumen hoch!
5/6 Uli
W.A.S.P. OBERHAUSEN
W.A.S.P. Freitagabend in Oberhausen – Turbinenhalle 2 ist angesagt um W.A.S.P. ’s 25-jähriges „Crimson Idol“ Jubiläum zu verfolgen. Ausverkauftes Haus!
RAIN aus Italien machen den Opener. Knapp 30 Minuten müssen reichen um das Publikum von sich zu überzeugen und natürlich die Stimmung für WASP anzuheizen. Klappt sehr gut, wie ich finde. Die fünf Jungs geben gut Gas und servieren modernen Heavy Rock. Ein Interview mit Amos (Guitar/Vocals) an anderer Stelle.
Dann heißt es erstmal warten, lange warten… Drei Videoleinwände rechts und links und eine größere über dem Drumset. Licht aus und `The Titanic Overture` erklingt, die Bühne ist stimmungsvoll in Rot ausgeleuchtet, auf den Screens laufen dazu passende Szenen des ursprünglich geplanten Konzeptfilms. Action! Doch was passiert? Man hört nur die Drums und sonst nichts. Nach ca. vier Minuten zieht Blackie die Reißleine und verlässt unter verdutzen Blicken mit der gesamten Band die Bühne.
Ende oder was? Es wird lautstark im Publikum diskutiert, es fallen natürlich die Worte „Diva“ . Ca. 10 Minuten vergehen bis alle wieder auf ihren Posten stehen und es nochmal von vorne losgeht, jetzt stimmt auch der Sound.
Da es sich um das Konzeptalbum „Crimson Idol“ handelt, war von vornehinein klar, dass man nicht viel an Action oder Publikum Interaktion erwarten kann. Zwischen den Songs steht Blackie meist mit dem Rücken zum Publikum und der Erzähler hat das Wort.
Richtig Stimmung kommt dann bei `Chainsaw Charlie` auf. Ca. 1800 Fans singen den Chorus `Murders In The New Morgue` mit – Herrlich!
`I m One`, `The Idol` und die herzzerreißende Ballade `Hold On The My Heart` halten die Stimmung. Nach gut einer Stunde ist das erste Set vorbei. Nun folgt also das Best of Set, aber wieder heißt es warten. Egal, Bier holen, Toilette, usw.
Ohne in ein konzeptionelles Korsett geschnürt legt man furios mit `Love Machine´ los. Endlich was los auf der Bühne und Blackie nimmt Kontakt zum Publikum auf. Auf den Leinwänden laufen die passenden Videoclips. Mit ordentlich Spass geht es mit `Wild Child` weiter – Nostalgie pur!
Mit `Golgotha` folgt meiner Meinung nach der falsche Song, er killt kurzfristig die Stimmung. Ich hätte mir noch 1 – 2 Songs vom Debüt gewünscht. Als im Anschluß `I Wanna Be` gespielt wurde sind aber alle wieder glücklich.
Fazit: Gute Vorband, gut umgesetztes Konzept von „Crimson Idol“, allerdings zu kurze Zugaben.
Schön war es trotzdem!
Peter