Interview: Dark Siffler
Zu Gast bei dem YouTuber DARK SIFFLER
Siffler ist ein Festivalguru, meist überall anzutreffen und allseits beliebt.
Aus diesem Grunde habe ich ihn für euch unter die Lupe genommen und ein Interview mit ihm gemacht.
Natürlich vor laufender Kamera, wie es sich für einen YouTube Star gehört. Ich gebe zu, etwas nervös war ich ja schon. Das Ergebnis seht ihr hier:
Bayernbrille auf und los gehts!
Du bist überall auf Festivals unterwegs. Gibt es da überhaupt noch Zeit für Party?
DarkSiffler: Ja, definitiv. Ich bin viel auf Festivals unterwegs. Nicht auf allen, das geht leider Urlaubstechnisch gar nicht, man hat ja noch ein anderes Leben außer Festivals. Aber: Wenn ich auf einem Festival bin, will der Veranstalter von mir, dass ich das Festival lebe wie ein Festivalgänger. Also natürlich mach ich Party, sonst kann ich ja nicht berichten, wie es einem Festivalgänger auf einem Festival geht. Und genau das schätzen die Veranstalter bei mir, dass ich quasi aus dem Volk raus spricht und nicht irgend ein VIP bin, der mal eben kurz vom Hotelzimmer los geht und ein Konzert ansieht und wieder heim fährt.
Was hat dich dazu bewegt, „Dark Siffler“ zu machen. Wie kam es dazu?
DarkSiffler: Ursprünglich entstand der Kanal 2007 als Promotionkanal für meine Band. Irgendwann löste sich die Band auf. Ich hab dann YouTube geschaut, zu der Zeit war das eben so. Damals gab es da die Cold Mirror, die hat richtig coolen Content gemacht. Da fiel mir auf, dass man sich auf YouTube richtig gut verwirklichen und so hab ich dann begonnen, mit so bayrischem Zeug halt. Also ganz schlechte alte Videos von mir, kann man sich gerne mal anschauen wenn man mag. Man hat sich dann halt weiterentwickelt und irgendwie bin ich dann in die Festivalschiene gerutscht und seitdem fühle ich mich da wohl.
Du hast schon sehr viele Videos gemacht. Hättest du die Chance, eine Band zu treffen, deine Lieblingsband, wer wäre das?
DarkSiffler: Also ich bekomme ja immer mal wieder CDs zugeschickt, auch von Promotionfirmen. Diese Firmen fragen dann eben auch „Hey, hast du Bock nach München zu fahren und dort ein Interview mit Band A, B, C zu machen?“. Ja, es wär schon lustig, das Problem ist aber, dass ich selber keine Interviews lese (außer es betrifft mich natürlich selber). Es ist halt so, dass ich, wenn ich mit jemandem spreche, der kein Deutsch versteht, ist es schwierig, die Fragen so rüberzubringen. Ich denke mir, eine Band sitzt da, bekommt in hundert Interviews hundertmal die gleichen Fragen, da lass ich das einfach lieber professionellen Menschen wie dich machen, wo man sich hinsetzt und wirklich vorher recherchiert.
Frage von DarkSiffler an mich: Wie viel Recherche oder Zeit hast du in dieses Video investiert?
Batsy: Ich bin mal ehrlich, eigentlich schon sehr viel Zeit. (1 Monat um genau zu sein!). Es ist schwierig, da du ja keine Band hast in dem Sinne, das heißt, man muss sich halt in die Materie einlesen, schauen, was du zu bieten hast. YouTube ansehen und so weiter.
DarkSiffler: Du hast dir meine Videos ansehen müssen?
Batsy: Jedes einzelne. Und ich habe es überlebt. Also bis jetzt geht es mir noch gut!
DarkSiffler: Genau das ist ja mein Problem: Ich kann die Zeit nicht investieren. Für mich ist alles andere im Moment einfach wichtiger. CD Reviews zum Beispiel, das ist echt eine Aufgabe für mich, weil ich noch nicht genau weiß, wie ich das umsetzen kann. Aber das kommt auf jeden Fall auch noch.
Was macht für dich guten Metal aus?
DarkSiffler: Guter Metal muss mich gefühlstechnisch berühren. Jede Art von Metal ist willkommen. Ich muss dann aber schon da sitzen und mir denken „wow… cool, ich verstehe, was die Band von mir will!“. Letztes Mal, wo wir gemeinsam auf dem Konzert waren, bei der DEATHNATION, da war eine Band auf der Bühne, ich weiß nicht, was die gesungen haben, ich stand vor der Bühne und war den Tränen nahe, es war einfach so emotional! Hab mir auch gleich eine CD gekauft. Wie gesagt, es ist nicht wichtig, welche Richtung vom Metal das ist. Metalcore zum Beispiel ist bei mir im Moment voll im Trend. Dieses Geschrei, ich lass ja selber gerne Frust ab. Dazu kommt dann noch ein emotionaler klarer Gesang (der natürlich gut sein muss). Das ist das, was mich einfach wahnsinnig berührt. Der Text muss für mich persönlich nicht sehr tiefsinnig sein, es reicht, wenn Melodie und Textklang passen. Und so sollte Metal sein! Man soll nicht immer in einem Genre festhängen.
Batsy: „Metalheads sind da eigentlich aufgeschlossener, oder?“
DarkSiffler: Naja, also wenn ich mir da gewisse Facebook Kommentare durchlese… es gibt natürlich da und da Idioten.
Es steckt unglaublich viel Arbeit in einem YouTube Video (vor allem, wenn es gut ist). Wie lange brauchst du von Beginn bis Ende, bis ein Video fertig ist?
DarkSiffler: Also wenn ich einen Text brauche, wie für mein Video „Es nervt“ zum Beispiel, dann schreibe ich vorher tatsächlich einen Text dafür. Ich will ja schließlich etwas Sinnvolles erzählen. Dafür setze ich mich dann auch zwei Stunden hin für einen Text. Habe ich den Text und er gefällt mir, beginne ich das Drehen. Das dauert dann meistens eine halbe Stunde oder so, das ist am Wenigsten Arbeit. Du wirst das ja selber sehen: Das Video dauert am Ende so zehn Minuten, vielleicht mehr und wir reden jetzt aber eine gute Stunde. Was wirklich Zeit braucht ist der Schnitt. Dafür brauche ich dann auch mal ein paar Stunden, je nachdem, wie viel Effekte und Sachen ich noch einbauen will in das Video. Ich halte es halt so einfach wie möglich, damit der Aufwand gering ist. Ich finde ja, die Videos sind so auch ganz okay.
Welches war das beste Konzert ever für dich?
DarkSiffler: Ich kann mich noch ganz genau dran erinnern. Das war vor zwei, drei Jahren, BULLET FOR MY VALENTINE in München. CALLEJON war Vorband. Ich war mitten im Moshpit unterwegs, das hat so mega Spaß gemacht, es war so cool. Seitdem war es auch nie mehr so special. An manche Konzerte erinnert man sich eben sehr gut.
Hattest du schon einmal die Ehre, eine Lieblingsband von dir live zu treffen? Backstage, etc?
DarkSiffler: Leider nicht, nein. BULLET FOR MY VALENTINE ist eine meiner Lieblingsbands. Wenn ich die treffen würde, hätten wir wieder das Problem mit der Verständigung. Da müsste ich mich wirklich zwei, drei Stunden mit denen hinsetzen und eine Maß nach der anderen trinken und einfach Spaß haben mit den Jungs. Sowas filmen wäre schon cool, jedoch ist das Problem bei so großen Bands, dass sie nach dem Auftritt meistens wieder in den Tourbus müssen und ab zur nächsten Location. Ich würde einfach gerne die Person hinter der Musik kennenlernen, Ein Fangirl bin ich jetzt auch nicht so wirklich, ich falle nicht in Ohnmacht oder beginne zu kreischen.
Bist du alleine unterwegs oder gibt es da jemanden, der dich unterstützt?
DarkSiffler: Ursprünglich hatte ich ein Team von vier Leuten. Einer meiner besten Freunde macht die Kamera, das ist der berühmte „Kamera Mani“, den ich immer wieder in meinen Videos lobe. Mani ist einfach lieber hinter der Kamera und seit ich das mache mit YouTube ist der mit dabei. Er sagte mir mal „Siffler, deine Videos sind grottig. Ich mache für dich die Kamera“. Seitdem ist er dabei, auf Festivals sowieso. Mani wird auch mit mir akkreditiert, Deshalb schau ich drauf, dass der immer mit dabei ist. Natürlich kann es mal sein, dass ich alleine unterwegs bin, da weiß ich jedoch nicht, wie ich das selber umsetzen kann. Da kommen dann meistens nur irgendwelche Festivalreviews dabei raus, wo ich dann die Impressionen filme und einblende.
Wie weit würdest du für ein Konzert maximal fahren?
DarkSiffler: Gute Frage. Ich fahre gerne mal eine Stunde oder zwei, wenn halt ein Schlafplatz vorhanden ist, vor allem, wenn ich neue Leute kennenlerne. Wenn mir etwas angeboten wird, fahr ich auch mal vier Stunden, das ist kein Problem.
Da gibt es ja ein sehr sehr großes Festival in Deutschland, ich will jetzt keine Namen nennen, das ist mir tatsächlich zu weit weg. Acht Stunden mit dem Auto, das ist einfach ein Stück. Das Weiteste für ein Festival ist zum Beispiel das ROCK HARZ Festival, das sind ungefähr viereinhalb Stunden weg. Das ist auch eines meiner Lieblingsfestivals.
Siffler, du kannst kochen. Heißt das, du könntest theoretisch als Mann alleine überleben?
DarkSiffler: Natürlich! Ich überlebe, ich bin da. Wie jeder weiß, hab ich auch ein Bisschen was auf den Rippen, das liegt daran, dass ich tatsächlich gut kochen kann. Deshalb koche ich auch das, was mir am Besten schmeckt, weshalb ich dementsprechend viel esse.
Das heißt, dass du auf einem Festival weder verloren gehst noch verhungerst?
Dark Siffler: Also einen Essensstand finde ich immer. ROCK HARZ zum Beispiel: Da bin ich mit einer Gruppe unterwegs, alles meine Freunde, ja, schon fast Familie, da wird dann richtig aufgekocht! Knödel mit Champignonsauce zum Beispiel. Wir alle sind so eingestellt. Man muss nicht immer dieses ungesunde Essen zu sich nehmen, man kann sich sehr gut selber versorgen. Auch, wenn das Festival mal eine Woche dauert, kann man auch Eingefrorenes mitnehmen, das wissen nur die Wenigsten. Es ist ein Aufwand, wenn man sowas vor hat, wir machen das aber sehr gerne, jeder von uns kann kochen. Viele behaupten ja, Raviolidosen auf Gaskocher wäre kochen. Lasst es. Bitte.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
DarkSiffler: Ich denke mal, immer noch hier. YouTube werde ich nicht aufhören, nur weil ich alt werde. Auch die Festivals werde ich weiterhin besuchen. Ich habe schon so oft gehört „ich bin zu alt für Festivals“. Nein. Zu alt gibt es nicht. Was ich weiterhin auf YouTube mache, ob es irgendwann in eine andere Richtung geht, zeigt die Zeit, fünf Jahre sind überschaubar, wenn ich so an die letzten fünf Jahre denke, was da alles passiert ist. Es hat sich so viel verändert, ich habe mich verändert, man wird älter, Kreuzschmerzen kommen und so weiter. Also teilweise weiß ich nicht mal, was nächste Woche passiert. Es ist schwierig, auf diese Frage eine richtige Antwort zu finden, weshalb ich da lieber ein Bisschen drum rum rede.
Ich habe jetzt noch zehn Shorties vorbereitet für dich.
Das heißt: Ich stelle dir zehn Fragen zwischen A und B und du antwortest so schnell du kannst, ohne darüber lange nachzudenken.
1. Pizza oder Burger?
DarkSiffler: Burger
2. Heavy Metal oder Glam Metal?
DarkSiffler: (ringt nach Luft) Glam Metal.
3. Bier oder Wein?
DarkSiffler: Bier.
4. Schwarz oder Weiß?
DarkSiffler: Schwarz.
5. Süß oder Sauer?
DarkSiffler: Süß.
6. Horror oder Komödie?
DarkSiffler: Horror.
7. Arnold Schwarzenegger oder Vin Diesel?
DarkSiffler: Schwarzenegger.
8. Pick-Up Truck oder Sportcoupé?
DarkSiffler: Pick-Up Truck.
9. Sommer oder Winter?
DarkSiffler: Sommer.
10. Duschen oder Baden?
DarkSiffler: Alleine oder zu zweit? (Wir lachen)
Batsy: Kannst du Perlen tauchen?
DarkSiffler: ich kann Blubber blasen!
An dieser Stelle nochmal danke an dich, DarkSiffler, dass du dir die Zeit genommen hast. Und vor allem danke für die mega gute Pizza.
Wir sehen uns baldmöglichst.
Interview: INFERNO
Ihr könnt euch bestimmt noch daran erinnern, als ich euch versprochen habe, ein Interview mit den INFERNOs zu machen! Die Coverband, die alle anderen Coverbands in den Schatten stellt.
Es freut mich tierisch, dass es endlich geklappt hat und vor allem freut es mich, dass diesmal die Kathrin dabei war.
Wie könnte man einen Sonntag auch schöner verbringen, als mit einem Proberaumkonzert…
Ihr seid eine wahnsinnig gute Coverband. So viel Talent gehört aber auch trainiert.
Nehmt ihr dafür noch irgendwo Unterricht?
Tobi Koch:
Teils, Teils. Also zu Aufbau-Zeiten hab ich schon Unterricht gehabt. Inzwischen sind wir auf dem Niveau, dass wir schon selber Unterricht geben könnten. (Lacht)
Tobi Schwenk:
Gesangsunterricht hatt ich eigentlich nie richtig. Also damals, wo ich das Singen angefangen habe, hab ich mir halt viel selber beigebracht und ein Paar Tipps bei meinem Vorgänger geholt. Ich war aber auch bei der Gesanglehrerin von Flo drei, vier Mal dabei.
Flo:
Also ich geh regelmäßig. Gitarre hatte ich vor Jahren ein paar Unterrichtsstunden. Man tauscht sich halt immer mal wieder mit anderen Gitarristen aus. So ist das eben, man holt sich Tipps und wird so auch besser.
Kathrin:
Ich nehme regelmäßig Unterricht. Bei mir gibt es aber auch viel Luft nach oben, da ich halt nicht nur in einer Band spiele, sondern auch ganz normal in der klassischen Schiene unterwegs bin.
Kathrin, wenn ich jetzt absolut keine Erfahrung habe, was Geige spielen betrifft, ist es schwer?
Kathrin: JA, absolut. Du hast keine Bünde oder sowas, wo du dich dran richten könntest, du musst halt alles mit dem Gehör machen. Bei uns ist die Geige auch anders gestimmt. Wir sind alle einen Halbton tiefer, das ist dann eben ultra schwierig, weil wenn du es eben gewohnt bist, in ganzen Tönen zu spielen und jetzt dann Halbtöne hast, dass du das dann eben hörst und auch noch stimmt, das ist dann echt schwer.
Paddy:
Ich bin momentan noch beim Freedom Call Drummer zum trainieren, Ramy Ali, nach wie vor, also seit 15 Jahren. Ich unterrichte auch selber. Halt nicht nur im Metalbereich, sondern auch Jazz, Bossa, Funk… alles mögliche.
Habt ihr vor, mal in s Studio zu gehen und eine EIGENE CD aufzunehmen? (Jungs, ich rate euch, jetzt diese Frage mit JA zu beantworten)
(Alle lachen)
Tobi Koch:
Es ist definitiv auf dem Schirm, ja. Es ist halt einfach auch die Zeit, die oftmals fehlt, weil immer wieder neue Sachen dazu kommen. Wir hatten ja jüngst die Logo Umstellung, haben ein völlig neues Set einstudiert und dann kommt wieder was dazwischen… dazu kommt der finanzielle Aspekt.
Tobi Schwenk:
Was bei Inferno ein großes Thema wäre, wäre ein Live Album, was aber leider wirklich sehr schwer umzusetzen ist. Technisch und auch finanziell. Aber wir haben es geplant, auf jeden Fall.
Nach welchen Kriterien sucht ihr die Songs für eure Shows aus?
Flo:
Die, wo wir halt meinen, die am meisten Spaß machen!
Tobi Schwenk:
Genau, der gute Mittelweg daraus!
Wir spielen nur Sachen, wo wir auch selber Bock drauf haben. Wir spielen jetzt nix, wo wir halt sagen ja, wir alle finden es sch… aber wir spielen es, weil es Fans anlocken soll…
Wir suchen wirklich den Mittelweg. Bekannte Songs, wo man Party machen kann, ABER auch Sachen, wo nicht jede Coverband spielt, wo WIR eben Bock drauf haben. So bleibt Abwechslung drin, damit es nicht langweilig wird.
Tobi Koch:
Man hat halt immer Songs von Bands dabei, wo man denkt, ach, den würd ich so gerne mal spielen, aber da ist dann auch das Problem, man kann eben keine komplett unbekannten Songs spielen.
Aber wir können mittlerweile sagen, dass wir an die 200 Songs schon durch haben.
Flo:
Das reicht gar nicht. Wir hatten schon viel mehr.
Bei uns ist halt das Einzigartige, dass wir eben nicht das spielen, was alle spielen. Wir sind einfach nicht vergleichbar. Wenn wir das machen würden, hätten wir kein eigenes Bild mehr.
Paddy:
Natürlich ist es aber auch schwer, komplett neue Lieder zu bringen, da die Leute doch auch Klassiker wollen.
Seid ihr (als Inferno Coverband) auf Festivals anzutreffen? Tretet ihr viel auf?
Tobi Schwenk:
Festivals weniger. Ein paar Open Airs und Motorradtreffen.
Tobi Koch:
Bei Festivals ist es halt immer sehr schwer, als Coverband dort hinein zu kommen. Das ist eigentlich fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Wobei ich sagen muss: SummerBreeze, Nachts um Drei, könnte man uns echt mal auf die Bühne lassen. Das wär lustig, die Fans wären bereit dafür und uns wäre auch geholfen, wenn wir da mal zwei, drei Stunden spielen dürften.
Aber es ist halt immer so mit Partyzelten. Es kommen die DJs, man stöpselt das Kabel an und fertig.
Flo:
Wir haben auch schon mal als Schlussgig gespielt, so quasi als Rausschmeißer. Klar, spielen würden wir sehr gern aber es ist sehr schwierig. Quasi unmöglich.
Habt ihr bestimmte Rituale vor einem Gig?
Tobi Schwenk:
Also Gruppenrituale jetzt nicht wirklich. Jeder bereitet sich da für sich vor. Die einen gehen halt zu den Fans, quatschen, die andern ziehen sich eher zurück.
Ich sing mich warm.
Flo:
Ich geh aufs Klo.
Damit später nix passiert.
Und ich mache Jack Black´s Motivationstraining! (Bekannt aus „Shool of Rock: let´s rock. Let´s rock.“)
Paddy:
Ich mach mich warm auf dem Ãœbungspad.
Ich find das ja so cool, dass ihr so Fan bezogen seid. Habt ihr eine Story für mich auf Lager zu diesem Thema?
Flo:
Also da hab ich was.
Das war mein zweiter Auftritt mit Inferno. Da war so ein Mädel unter den Fans, die hat mich halt immer so angehimmelt, so angeguckt und dann war der Gig halt rum und ich hab mich umgezogen, auf einmal stürmt die rein und schreit mich an: „HAST DU NE FREUNDIN!?“
Ich war sichtlich geschockt, habe aber dann – Gentleman wie ich eben bin – trotzdem mit ihr geredet.
Sie hat mich dann gefragt, wie alt ich bin und ich war halt damals 26. Sie sagte „so alt siehst aber nicht aus“ und dann hab ich sie halt gefragt „wie alt bist DU denn?“. Sie sagte, sie würde in zwei Tagen 17 werden. Das war so gegen Ende September, also hatte ich das astronomisch korrekt durchdacht und geantwortet „dann bist du ja Jungfrau!“ Ich sah, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich und sie begann zu verneinen „nein! NEIN! NEIN! Schon LANGE nicht mehr!“ Und ich stand da, wusste nicht recht, was ich sagen sollte.
Kathrin:
Wir hatten auch schon mal eine Frau, die einen Kopfstand auf unserem Podest gemacht hat. Das war etwas komisch anzusehen, ja. Sozusagen eine Yoga – Performance. Ich meine, es war echt cool, nicht jede ist so gelenkig. Ich war begeistert.
Oder die Einlagen halt von unserem Kübl Tobias, der immer den Flo auf die Schulter nimmt für das Gitarrensolo. Das ist halt schon cool.
Immi:
Was auch geil war: Da waren mal zwei ganz leicht angetrunkene Männer, die haben dann unsere Girlie Shirts angezogen, nix drunter, dann sind sie in der ersten Reihe voll abgegangen, und irgendwann wollten sie sich dann INFERNO tätowieren lassen und haben sich dann beschwert, dass wir halt keinen Tätowierer dabei haben.
Ihr macht privat auch viel miteinander?
Alle: wie es die Zeit halt zulässt.
Tobi Schwenk: Konzerte ja, einmal im Jahr wird gegrillt, wir gehen in den Asia Palast und schlagen uns die Bäuche voll, und natürlich den üblichen Blödsinn.
Wann habt ihr angefangen, Musik zu machen (generell, nicht Inferno direkt)?
Flo:
Also ich hab als Kind schon ziemlich laut geschrien.
Tobi Koch:
Bei mir waren’s 15 Jahre Klarinette und nebenher etwas Saxophon.
Tobi Schwenk:
Angefangen hat’s mit 4 Jahren auf den Kochtöpfen von der Oma. Dann Schlagzeug, anschließend Gitarre.
Kathrin:
Sieben Jahre Blockflöte, davor hatten wir aber auch ein Piano daheim.
Bei euch kann ja echt jeder alles irgendwie. Das ist unglaublich.
Alle:
Nö, nur der Tobias Schwenk kann alles. Der kann aber auch wirklich alles.
Außer Geige.
Kathrin:
Geige kann Flo auch noch. Smoke on the Water.
Welche sind eure Top 5 Bands?
Iron Maiden
Savatage
System of a Down
Children of Bodom
Blind Guardian
Wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Flo:
Auf der Bühne.
Tobi Koch:
Es ist schwierig zum sagen. Das ist genau das Thema, was wir vorher hatten mit der Songauswahl. Wenn du eigentlich das machst, wo du selber drauf Bock hast, und sagst, nein, ich geh nicht in den Mainstream, ich spiel nicht das, was mich selber ankotzt, wirst du immer irgendwo an der 1000 Mann Grenze spielen.
Tobi Schwenk:
Es ist eben nur ein begrenztes Publikum da für die Schiene, die wir spielen.
Tobi Koch:
Es wär für uns musikalisch kein Problem, wenn wir sagen würden, wir machen jetzt mal was anderes. Bisschen lustige Sachen oder so, Mainstream eben. Dann hätten wir innerhalb ein, zwei Jahren mehr als 2000 Mann. Das ist klar. Aber will man das wirklich? Es ist ja auch so. Hier verdient niemand Geld damit. Wir investieren immer nur alle wie blöd. Alles, was rein kommt, fließt in die Instandhaltung der Instrumente und des Equipments.
Tobi Schwenk:
Ja, viele wissen halt einfach auch nicht, was dahinter steckt. Hinter dem Ganzen. Organisatorisch und technisch ist das schon der Wahnsinn.
Flo:
Ich würd gerne mehr Open Airs spielen. Außerhalb bekannter werden. Umkreis erweitern, einfach um neue Fans dazu zu gewinnen. Es soll einfach auch nicht zu viel werden. Es soll so bleiben, dass es Spaß macht.
Tobi Koch:
Es ist halt wirklich ein Hobby. Es will keiner Geld damit verdienen, das hat niemand auf dem Schirm.
Tobi Schwenk:
Es hat halt jeder Job, Familie usw und das hat Vorrang.
Wollt ihr euren Fans noch was sagen? Euren treuen Fans, die „first Row Warriors“?
Flo:
Kommt zum nächsten Gig! Und bringt Durst mit!
Tobi Schwenk:
Danke natürlich. Vor allem ist beachtlich, welche Strecken Fans teilweise auf sich nehmen um uns live zu sehen. Das freut uns natürlich sehr.
Tobi Koch:
Auf jedenfall Danke.
Es sind auch die Sachen, so wie unser Proberaumkonzert. Da haben wir unsere treusten Fans halt gern dabei. Es ist auch nicht nur das Lob, was wir erwarten. Wir erwarten auch Kritik, deshalb sind sie ja unsere Fans, weil sie uns ehrlich beurteilen.
Kathrin:
Gerade bei Dingen wie dem Proberaumkonzert können wir wirklich an uns arbeiten. Man bekommt Feedback, ob es sich gut anhört oder eben nicht. Daran wachsen wir und werden besser.
Tobi Koch:
Es sind auch viele private Kumpels dabei. Und gerade, weil sie eben private Freunde von uns sind, können sie uns beurteilen und sind auch gnadenlos ehrlich. Viele Fans trauen sich das einfach nicht. Aber ehrlich sein ist uns auch wichtig. Das hilft euch und das hilft uns.
Kathrin:
Ich will einfach auch danke sagen für die jahrelange Unterstützung, wir haben einfach halt Fans, die sind von Beginn an bis jetzt da und das schätzt man sehr als Band. Danke Leute.
Und ich sag DANKE an euch alle, dass ihr mich zum Proberaumkonzert eingeladen habt. Das ist für mich was ganz Besonderes und ich bin euch ewig dafür dankbar.
INFERNO lohnt sich halt immer. Es ist für jeden was dabei.
Falls ihr die Jungs live sehen wollt, hab ich hier die nächsten Gigs:
10.02. – Nachtschwärmer, 86720 Nördlingen
24.02. – Stern, 91572 Königshofen
01.04. – Doubles Starclub, 86609 Donauwörth
Interview: SOIL
Eigentlich kann ich es ja selbst nicht glauben, dass das geklappt hat, aber ich habe hier exclusiv für euch mein Interview mit einer meiner Lieblingsbands: SOIL! (Danke an dieser Stelle an Anna Walter von AFM Records, dass du mir das ermöglicht hast!)
Tim King, der Bassist, hat sich die Zeit genommen, und mir ein paar Fragen beantwortet.
2017 war das Jahr, in dem SOIL ihr 20 jähriges Jubiläum feierten. Wie fühlt sich das an, wenn man so weit kommt als Band?
20 Jahre sind so ein Meilenstein! Ich dachte nie, dass wir 5 Jahre bestehen würden, geschweige denn 20! Es ist einfach so ein tolles Gefühl und eine Ehre, dass wir das noch immer machen können.
Was würdet ihr arbeiten, wenn ihr nicht Musik machen würdet?
Wir alle machen heutzutage Dinge außerhalb von SOIL. Es ist zu schwer zu überleben, nur Musik zu spielen, es sei denn, du tourst 9 Monate im Jahr und das ist einfach zu viel für uns. Es gibt einige Einschränkungen, die nach 20 Jahren kommen! hahaha
Ich habe ein Plattenlabel namens Pavement Entertainment, das ich mit meinem Label-Partner und einem guten Freund führe. Mark Nawara. Ryan hat gerade ein Musikberatungsunternehmen namens “37 House” gegründet und Adam besitzt ein Büromöbelinstallationsfirma.
Aber wenn ich nicht Musik machen würde, würde ich zur Marine gehen oder ans Meer. Das ist eine Leidenschaft von mir außerhalb der Musik.
Denkt mal an eure frühen Jahre. Was würdet ihr einem jungen Musiker sagen? Habt ihr irgend welche Ratschläge?
Die Dinge haben sich so sehr verändert, seit wir junge Musiker waren, also was wir getan haben, um es damals “zu machen” funktioniert nicht in der heutigen Welt. Mein bester Rat ist, gute Musik zu machen. Nicht gute Musik. Tolle Musik. Dann ist es eine Unmenge an Kleinarbeit in Social Media und Marketing, um deinen Namen zu bekommen und gesehen zu werden.
Zweitens, nachdem du angefangen hast, loszulegen und eine Basis aufgebaut hast, brauchst du ein Team auf deiner Seite, um gefördert zu werden und das nächste Level zu erreichen. Ein Plattenlabel ist ideal, wenn ihr von einem signiert werden könnt. Jeder denkt, dass man das selbst hinbekommt und kein Label braucht, aber das ist nicht wahr. Label sind immer noch sehr brauchbar und notwendig.
Und ich sage das nicht nur, weil ich eins habe!
Was war das lustigste Ereignis auf Tour überhaupt?
Oh, da sind so viel, da kann ich nicht mal sagen, welche Geschichte die beste ist. Touring ist, als würdest du auf ein Rock´n´Roll Sommercamp gehen, mit all deinen Kumpels, nur ohne elterliche Aufsicht.
Es wäre einfach zu viel, darüber zu schreiben, über die lustigen, teilweise dummen Dinge, die wir gemacht haben im Laufe der Jahre.
Vermisst ihr das Tourleben wenn ihr wieder daheim seid?
Es ist so ein zweischneidiges Schwert. In diesen Tagen, wenn ich zuhause bin, möchte ich wieder auf Tour sein, weil ich es satt habe, das Gleiche jeden Tag zu tun. Die Routine. Dann, wenn ich unterwegs bin, möchte ich einfach zu Hause sein und wieder Struktur haben. Hahaha – es ist wie verhext!
Wenn ihr eine Person treffen würdet, die eurer Album „SCREAM: The Essentials“ noch nicht angehört hat, was würdet ihr dieser Person sagen, damit sie es kauft?
Es ist die gesamte SOIL-Erfahrung, alles in einer Version zusammengefasst. Es gibt euch Einblick in das, was wir von 1997 bis 2017 bisher erreicht haben. Alles in einem Paket.
Wo seht ihr euch in zehn Jahren?
Hoffentlich können wir uns immer noch als Band zusammenfinden und einige Shows hier und da zum Spaß spielen. Ich möchte an diesem Punkt weiterhin zum Spaß spielen.
Wollt ihr euren Fans noch was sagen?
Ja. Danke aus tiefstem Herzen für 20 Jahre Wahnsinn, Chaos und Metal! Ich liebe euch. Wir wären jetzt ohne euch nicht hier.
Interview DEMONS DREAM
Am Freitag, 12.01.2018, wurde ich zu einer Bandprobe der Band DEMONS DREAM eingeladen.
Die Jungs hatten mir schon im Voraus eine CD zukommen lassen, die ich mir zu Ohren führen durfte. Ich kann Euch sagen, dass diese Band ein absoluter Geheimtipp ist.
Bewaffnet mit CD, Kamera und ein paar Fragen bin ich los gefahren, um die Jungs zu besuchen.
Erst mal ein fettes Danke, dass ihr extra eure Probe unterbrecht und euch Zeit für mich nehmt.
Wie seid ihr drauf gekommen, eine Band zu gründen? Hattet ihr schon länger die Idee, war es ein Hobby oder sogar beruflich?
Wir erzählen dir jetzt einfach die Version, seitdem wir aktiv auftreten. Die eigentliche Geschichte zur Band würde den Rahmen sprengen.
Kiko und Marc haben sich damals Instrumente gekauft, Schlagzeug und Bass. Irgendwann wurde dann mit früheren Klassenkameraden eine Band gegründet, was aber leider nicht so gut funktioniert hat. Schließlich haben wir uns bei unserem jüngst ausgeschiedenen Gitarristen im Dachboden zusammengesetzt und einfach mal drauf los gespielt. Alle hatten Bock auf Metal und so haben wir einfach mal geschaut, was dabei raus kommt.
Wie kommen euch die Ideen zu euren Songs?
Das ist so ne Sache. Man sitzt zusammen, auf einmal kommt eine Idee und du sagst „die nehmen wir jetzt auf!“. Also komplett spontan. Wenn wir sagen, wir setzen uns zusammen und schreiben was, dann kommt meistens nix dabei raus. Es ist wirklich alles spontan, und anhand dessen bauen wir unsere Songs dann auf.
Nehmt ihr das alles auch selber auf? Mixt ihr das auch selber?
Ja, dafür ist Marc der Ansprechpartner. Wir nehmen alles selber auf.
Wie sieht es aus mit Hobbies? Ist dafür noch Zeit?
Also es bleibt irgendwie keine Zeit für ein Hobby. Die Musik ist alles für uns. Wir gehen ja alle arbeiten, ein Bandkollege hat ein Kind, also da bleibt keine Zeit für Hobbies.
Gibt es Lieblingslocations für euch?
Eine Zeit lang hatten wir echt eine Lieblingslocation, inzwischen waren wir da halt schon eine Weile lang nicht mehr.
2016 waren wir zwei mal in Tübingen bei Kumpels, die haben eine kleine Location und veranstalten dort auch regelmäßig Konzerte. Einmal haben sie auch ein kleines Open Air veranstaltet, bei denen war es immer klasse aufzutreten.
Im Februar spielen wir wieder in Tübingen, allerdings nicht dort.
Wo wir auch viel aufgetreten sind, gerade im letzten Jahr, war München. Was wir halt schade finden, egal wie viel Mühe man sich gibt, man ist in der Anfangsphase halt immer der „undankbare Opener“, was uns jedoch egal ist – Hauptsache wir können auftreten.
Wenn die Leute was trinken, ist es halt einfach eine andere Stimmung. Jeder ist locker, jeder hat Bock. Das ist klasse!
Drei Auftritte in München waren mit einem super Publikum, einmal waren wir sogar der Headliner.
Zu diesem Gig sind wir echt spontan rein gekommen. Das war auch über Social Media, da hatte ein Musiker gesagt, er braucht eine Band in München. Den haben wir dann angeschrieben, gesagt dass wir kommen. Zwei Tage vor dem Auftritt!
Nach der Frage „wie viel Spielzeit habt ihr?“ Haben wir gemeint „so viel du willst“. Er antwortete „Ja, so eine Stunde schon“. Dann stellten wir uns die Frage, seit wann ein Opener so lange spielt, woraufhin er sagte „ja ihr spielt als Headliner!“.
Wir sind dann da hin gefahren, haben uns echt mit den anderen Bands super verstanden. Und das war einer der Abende, wo man sagen kann, dass er perfekt war. Wir haben alle unterschiedliche Musik gemacht, wir Heavy, die anderen Metalcore, wir saßen backstage zusammen, es war einfach perfekt. Das war einer der besten Gigs bisher.
Seid ihr nervös vor dem Gig? Lampenfieber?
Auf jeden Fall ist da noch Lampenfieber.
Marc:
Ja, ich glaub, wenn das mal weg ist, dann hat es eh keinen Sinn mehr, aufzutreten.
Kiko:
Also ich hab mega Lampenfieber. Immer. Vor jedem Auftritt. Oder ich trink halt ein paar Bier, dann geht das auch.
Es ist schon irgendwie komisch. Man ist irgendwo in einer Kneipe, hat ein Publikum von vielleicht fünfzig Leuten und ist nervös. Aber das ist nunmal so, das macht es auch aufregend.
Ihr seid Kumpels oder? Verbringt ihr privat auch viel Zeit miteinander?
Wenn wir jetzt an dem Punkt mit Freundschaften sind: als wir die Band gegründet hatten, war der Großteil jemand anders, weil wir ja als Kumpels auch angefangen haben. Man hat sich dann auch ein bisschen auseinandergelebt, die Interessen sind auseinander gegangen, manche hatten keine Zeit mehr wegen beruflichen Gründen. Deshalb haben wir auch momentan Unterstützung von Marius und Kai von der Band STEEL MESSIAH. Wir haben die Jungs gefragt, ob sie nicht Lust hätten, bei uns auszuhelfen. (temporär, nicht auf Dauer.)
Sozusagen retten sie uns gerade, sie sind die Söldner, die uns helfen, dass wir überhaupt auftreten können.
Marc: Ja, bei meinem Bruder ist es sehr schwierig, da er in München wohnt. Man trifft sich klar um zu proben, aber es ist definitiv mehr als nur eine Band. Es ist Freundschaft. Man schließt ja auch neue Freundschaften, lernt neue Leute kennen.
Hättet ihr die Wahl, für eine bekannte Band als Vorband aufzutreten, wen würdet ihr nehmen?
IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, ENFORCER.
Wir haben im Backstage beim Warm Up für das Trveheim Festival mit STALLION gespielt, das ist eine Band, die wir echt super finden. Das sind halt die Szene Bands. Die sind wirklich in der Szene bekannt, und da ist man dann echt stolz drauf.
Das sind dann auch Eure Ziele?
Ja, als wir unsere CD rausgebracht haben, hatten wir auch mal ein Interview, wo wir gefragt wurden, was unsere Ziele sind.
Da haben wir gesagt, irgendwo auf einer großen Bühne abrocken, einfach mal vorankommen. Weg von den Kneipenauftritten. Klar haben die ihren Charme, diese Auftritte. Jedoch ist es doch immer der Traum, auf eine große Bühne zu gehen. Allein schon deshalb, weil wir eine sehr hyperaktive Band sind. Wir geben immer hundert Prozent.
Habt ihr eine lustige, coole Story auf Lager?
Also da gibt es so viel.
Also technische Probleme sind meistens mit dabei. Es reißen Saiten, es fallen Sachen runter. Das passiert. Man muss das dann auch mit Humor nehmen und darüber lachen können.
„Beim letzten Gig im T9 (Jugendzentrum in Heidenheim) hatten wir die glorreiche – betrunkene – Idee, alle Bands auf die Bühne zu holen und den Song „PARANOID“ zu spielen. Das haben wir natürlich total versemmelt. Es war jedoch witzig, da wir vor dem Gig wussten, wir würden uns zum Deppen machen. Gesagt, getan. Alle haben sich zum Deppen gemacht, aber alle hatten spass. Das zählt.
Wir haben dann auch mal gemeint, wir müssten jetzt unser eigenes Underground Festival machen. Vorletztes Jahr war dann der Startschuss, und es kam eine Zeitung aus Aalen (ich will keine Namen nennen jetzt ), hat gemeint, sie tun uns was Gutes und schreiben einen Artikel über uns.
Als wir das gemacht hatten, hatte die Dame wohl am Handy mit Autokorrektur geschrieben. Furchtbar. Also im Endeffekt hatte der Artikel dann einen „Stahlmessias“ (statt STEEL MESSIAH) drinnen, aus „DEMONS DREAM“ wurde der „Demons Drehmoment“ und so ging es dann mit allen Bands durch. Die Orte waren falsch, wir haben dann nicht in Elchingen gespielt, wie es eigentlich heißen sollte, sondern in Ellwangen, das Datum war falsch, also eine komplette Katastrophe. Wir wollten eigentlich auch schon einen Song danach schreiben: von Restless Dead zu Werkzeugkiste. Die Idee wär eigentlich gut.
Kiko:
Unser früherer Gitarrist, der hatte ständig technische Probleme. Ich hab ihm dann auch schon mal gesagt „das kann ja nicht sein, ständig ist irgendwas mit deinem Equipment!“. Dann war es so weit: wir standen im Backstage auf der Bühne, ich am posen, hau in die Saiten meines Basses und der Gurt reißt.
Der damalige Gitarrist war sichtlich zufrieden, dass es jetzt mal mir passiert war und nicht ihm. Genugtuung pur.
Im T9 (Jazze Heidenheim) wollt ich mal ins Mikrofon plaudern, während das Schlagzeug gelaufen ist, hab das Mikro vom Ständer genommen, aber vergessen, das Kabel abzuwickeln und fang an rumzulaufen, und hab dann halt geredet und geredet und niemand hat mich gehört.
Pannen gehören sicherlich dazu, wir hoffen dennoch, dass es beim nächsten Gig funktioniert!
Falls ihr die Jungs mal live sehen wollt, habt ihr im Februar die Chance dazu.
Am 03.02.2018 spielen die Jungs in Tübingen, das dürft ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!
Danke an DEMONS DREAM für das lustige Interview, und danke an METAL_IMP für die Fotos!
INTERVIEW: JUSTICE
In dem kleinen Dorf, wo ich wohne, ist das Musikangebot unterm Jahr sehr begrenzt. Deshalb bin ich immer drauf und dran, ein paar Kilometer Weg auf mich zu nehmen, um gute Bands zu hören. Deshalb hab ich mich am Samstag auf den Weg nach Pfäfflingen gemacht, um eine meiner absoluten Lieblingscoverbands JUSTICE live zu sehen.
JUSTICE ist eine im Jahre 1988 gegründete Coverband, die sowohl mit Covern von HELLOWEEN, PANTERA, ICED EARTH oder JUDAS PRIEST begeistern, aber auch eigene Alben präsentieren. Zu diesen Alben gehören unter Anderem „Hammer of Justice“(2002) oder The Descendant“(2004).
Im Rieser Tanzzentrum, in Pfäfflingen (Nähe Nördlingen), waren die Jungs angekündigt, also habe ich mich – mit meiner Kamera bewaffnet – auf den Weg gemacht, um für Euch mal ein bisschen Informationen zu sammeln.
Für diese Informationen habe ich mir den Gitarristen der Band – Michi – geschnappt und ihn unter meine Fittiche genommen.
Ihr seid ja relativ viel unterwegs. Gibt es eine Location, wo ihr am Liebsten auftretet?
Jein. Es ist immer ganz unterschiedlich, in welcher Region man spielt. Was wir oft merken ist, wenn wir in Franken spielen, die Leute oft schon „satt“ sind teilweise von dem was wir machen. Es sind Leute dabei, die uns schon 30 Jahre kennen aber trotzdem immer noch gut drauf sind. Das ist auch ein Grund, warum wir immer noch auftreten und wir es immer noch machen. Es macht uns Spaß und die Leute mögen es auch.
In Pfäfflingen ist es immer sehr schön, es ist immer eine Highlightlocation, weil hier die Leute einfach nicht so viel Musikangebot haben, deshalb ist auch die Stimmung anders. Wenn du dich dann anstrengst, und das Publikum merkt, dass man Lust und Bock drauf hat, dann ist die Stimmung umso besser. Also eigentlich ist es ortsunabhängig, jedoch kommt uns halt vor, dass die Leute in Franken das Alles einfach schon kennen.
Wie war es für euch, als ihr 2002 in Wacken auftreten durftet?
Schwer für mich zu beurteilen, weil ich da noch nicht dabei war. Aber des war logischerweise für die Jungs ein Highlight, damals sind sie ja mit der eigenen Musik aufgetreten und klar mit der eigenen Musik kommt man immer weiter, man hat sich dann auch schon einen Ruf erspielt, und in Wacken ist das natürlich der Ritterschlag, da es eins der bekanntesten Festivals überhaupt ist in der Szene. Soweit ich weiß, haben die Jungs das ziemlich genossen, es ist ja immer der Hammer, mit der eigenen Musik irgendwo präsent zu sein.
Wir covern einerseits und machen eigene Musik, also es kommt immer die Frage „was macht ihr jetzt eigentlich?“. Mit den Covers ist man dann bekannter. Deswegen war das schon ein einmaliges Erlebnis für die Herrschaften, für mich leider nicht, aber ich denke mal, das wird sich wahrscheinlich auch nicht wiederholen.
Es ist jetzt dann das 30-jährige, das machen wir in Geiselwind in der großen Halle (Eventzentrum Geiselwind, 23.12.) und da sind auch schon relativ viele Leute eingeplant.
Könnt ihr von Euren Auftritten schon leben oder habt ihr nebenbei noch andere Jobs?
Wir haben alle Jobs.
Es gab einmal eine Zeit, wo anteilig alle Bandmitglieder davon leben konnten, das war ungefähr vor 10, 15 Jahren , da gab es diese Evolution von der Musik noch nicht. Da musste man halt noch in den Laden, sich eine CD kaufen und auch live war das so: die Leute sind auf Covermusik geschossen wie die Verrückten. Im Umkreis von 50km haben 20 Bands gespielt. Ob es jetzt Volksmusik, Partyrock, Blues, Swing, Heavy Metal, Trash Metal oder Sonstiges war, es gab für alles eine Coverband! Es waren einfach damals die Säle noch besser besucht. Deswegen waren die Gagen auch besser. Jetzt ist es etwas zurückhaltender, klar, die Leute sparen ihr Geld und gehen auf die Konzerte, machen halt Downloading und hören sich die Musik nicht mehr von Coverbands an. Und auch die Coverbands sind nicht mehr dafür zuständig, die Leute zu missionieren. „Hey, wir spielen jetzt was Neues, kennt ihr das schon?“, das ist immer schwierig, da die Leute meistens schon alles kennen, was wir dann neu einproben. Fürher war es eben anders rum. Früher war es so … ja, über den Teich kommt was von Anthrax, man spielt es und die Leute so „hä, was ist das denn?“ Und jetzt ist es halt anders rum.
Seid ihr noch nervös vor Auftritten? Gibt es noch Lampenfieber oder ist das alles schon normal für euch?
Ich denke mal, dass es schon ziemlich normal ist, für uns, aufzutreten. Also Lampenfieber gibt es eigentlich in dem Sinne nicht mehr. Ich weiß nicht, wie es bei den anderen ist, aber ich denke mal, dass es keine Nervosität mehr gibt. Da hat sich halt schon eine gewisse Routine eingestellt bei uns, Es ist auch immer super, die Eingene Anlage zu haben, die Location hat immer die selben Techniker, du weißt, wie es ist, welche Location wie abläuft, vom Aufbau, vom Soundcheck, von allem . Es ist, als würde man ständig im eigenen Wohnzimmer sitzen. Wären wir jetzt eine Band, die viel auf Tour geht, und man sich immer neu auf die Örtlichkeiten einrichten müsste, wäre es natürlich immer wieder aufregend, ob alles funktioniert, wie sind die Leute, sind es komplett neue Leute und so weiter. Wir sehen die selben Leute schon seit 10, 15 Jahren, klar, die Jugend rutscht nach, aber viele sind auch gleich geblieben. Unsere treusten Fans, die eben fast immer dabei sind, deshalb ist es so, als würdest du viel gute Bekannte treffen und halt ein bisschen Musik machen. Klingt ziemlich unspektakulär, es macht trotzdem saumäßig Spaß, sonst würden wir es Ja nicht noch immer machen, man kann aber einfach ganz locker an die Sache ran gehen.
Habt ihr sonst noch Hobbys außer der Musik? Ist da überhaupt Platz für was Anderes außer der Musik?
Meine Bandkollegen sind sehr leidenschaftliche Fußballfans. Frank und ich sind eigentlich eher die, die noch am Wenigsten mit Fußball am Hut haben. Wir schauen halt oder haben alle ganz früher mal ein Bisschen selber gespielt, aber so dass ich jetzt irgendwie aktuell irgendwelche Bundesligaergebnisse wüsste, ist es nicht. Bei den anderen ist das schon anders.
Jeder hat auch seine Familie, was aber kein Hobby ist, sondern eben selbstverständlich. Jeder hat seinen Job, seine Familie als höchste Priorität und seine Musik, welches ich aber eher als Leidenschaft tituliere, anstatt als Hobby. Es ist ja auch unser Job, nicht negativ behaftet jetzt, sondern sehr positiv. Wir machen Musik, weil es uns Spaß macht und wir verdienen Geld damit. Das ist schon sau cool. Es gibt ja auch Kriterien. Du musst schon gut sein auch, dass du es so lange machen kannst. Du musst konstant Leistung bringen und kannst dich jetzt nicht irgendwie übelst hersaufen und die Leute dann nicht mehr unterhalten können. Es ist trotzdem irgendwo immer ein wenig Arbeit.
Wie sieht es privat aus? Verbringt ihr in eurer Freizeit auch viel Zeit miteinander, oder seid ihr da „nur“ Kollegen?
Wir sind alle Kumpels. Definitiv. Das ist auch der wichtigste Grund, wo ich jetzt als Letzter hinzu gekommen bin, dass es auch wirklich Kumpels sind oder werden. Es gibt auch diverse Bands, egal ob Cover oder Bands mit eigener Musik, ob groß ob klein, die treffen sich beim Auftritt und können sich nicht leiden, das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Also wir würden uns schon als richtige Freunde bezeichnen. Wir machen auch viel zusammen, im Sommer Grillen, wir nehmen unter der Woche teilweise Chöre für Bands auf oder arbeiten im Studio. Der eine schickt dem Anderen was Musikalisches und bittet um Tipps. Es ist nicht nur das Musik machen, sondern auch unter der Woche Proben, Musik machen, Chöre einsingen, Studioarbeiten, wir haben auf jeden Fall regen Kontakt, das ist uns allen wichtig.
Ich wurde auch absolut herzlich aufgenommen, da war ich selber überrascht. Es war wirklich ein großes Gruppenkuscheln, ein sehr herzliches Willkommen, man fühlt sich halt wohl.
Wie kommen euch die Ideen für die eigenen Songs? Brainstorming oder spontan?
Also bei den eigenen Songs hat damals irgendwie jeder ein Bisschen drauf los geschrieben, die Ideen wurden dann in der Gruppe gesammelt und verfeinert, jeder hat dann seine Ideen auch mit eingebracht.
Für unsere Coversongs ist es viel Trend abhängig, also was gerade halt gehört wird. Was wird weniger gehört. Also eigentlich ganz verschieden. Meistens bringt jemand dann einen Vorschlag „hey, lass uns mal das Lied machen oder das Lied machen“, es ist halt immer ein Miteinander.
(In diesem Moment kommen die restlichen Bandmitglieder herein. Michi stellt die Frage „Wie war es für euch in Wacken 2002?)
Alle sind sich einig:
ES WAR SCHÖN.
Mega viel Matsch, wie immer halt in Wacken.
Sehr interessant einmal zu sehen, was da so los ist auf so einem großen Festival.
Dann die letzte Frage, die ich an alle stelle:
Wollt ihr euren Fans noch etwas sagen?
Also erst einmal DANKE.
Es ist schön, dass es sowas wie richtige Fans überhaupt noch gibt. Richtige Fans, die auch unsere Musik hören, und natürlich auch unsere Coverlieder.
Hier die Anmerkung von Michi: Bitte in Großbuchstaben:
ICH HOFFE, DASS AM DREISSIGJÄHRIGEN IN GEISELWIND GANZ VIELE LEUTE KOMMEN UND MIT UNS FEIERN, DASS WIR UNSER DREISSIGJÄHRIGES BESTEHEN HABEN! (23.12. Eventuelle Geiselwind)
Und ich hab Geburtstag! Dreißigjähriges Bestehen von Justice und mein Geburtstag. Das gehört gefeiert!
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Michi bedanken, war echt ein super Interview mit Dir.
Der Auftritt war – wie gewohnt – ein voller Erfolg. Jeder, der JUSTICE schon mal live gesehen hat, weiß, dass es sich immer wieder lohnt.
Stay Metal!
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