Interview: INFERNO
Ihr könnt euch bestimmt noch daran erinnern, als ich euch versprochen habe, ein Interview mit den INFERNOs zu machen! Die Coverband, die alle anderen Coverbands in den Schatten stellt.
Es freut mich tierisch, dass es endlich geklappt hat und vor allem freut es mich, dass diesmal die Kathrin dabei war.
Wie könnte man einen Sonntag auch schöner verbringen, als mit einem Proberaumkonzert…
Ihr seid eine wahnsinnig gute Coverband. So viel Talent gehört aber auch trainiert.
Nehmt ihr dafĂĽr noch irgendwo Unterricht?
Tobi Koch:
Teils, Teils. Also zu Aufbau-Zeiten hab ich schon Unterricht gehabt. Inzwischen sind wir auf dem Niveau, dass wir schon selber Unterricht geben könnten. (Lacht)
Tobi Schwenk:
Gesangsunterricht hatt ich eigentlich nie richtig. Also damals, wo ich das Singen angefangen habe, hab ich mir halt viel selber beigebracht und ein Paar Tipps bei meinem Vorgänger geholt. Ich war aber auch bei der Gesanglehrerin von Flo drei, vier Mal dabei.
Flo:
Also ich geh regelmäßig. Gitarre hatte ich vor Jahren ein paar Unterrichtsstunden. Man tauscht sich halt immer mal wieder mit anderen Gitarristen aus. So ist das eben, man holt sich Tipps und wird so auch besser.
Kathrin:
Ich nehme regelmäßig Unterricht. Bei mir gibt es aber auch viel Luft nach oben, da ich halt nicht nur in einer Band spiele, sondern auch ganz normal in der klassischen Schiene unterwegs bin.
Kathrin, wenn ich jetzt absolut keine Erfahrung habe, was Geige spielen betrifft, ist es schwer?
Kathrin: JA, absolut. Du hast keine Bünde oder sowas, wo du dich dran richten könntest, du musst halt alles mit dem Gehör machen. Bei uns ist die Geige auch anders gestimmt. Wir sind alle einen Halbton tiefer, das ist dann eben ultra schwierig, weil wenn du es eben gewohnt bist, in ganzen Tönen zu spielen und jetzt dann Halbtöne hast, dass du das dann eben hörst und auch noch stimmt, das ist dann echt schwer.
Paddy:
Ich bin momentan noch beim Freedom Call Drummer zum trainieren, Ramy Ali, nach wie vor, also seit 15 Jahren. Ich unterrichte auch selber. Halt nicht nur im Metalbereich, sondern auch Jazz, Bossa, Funk… alles mögliche.
Habt ihr vor, mal in s Studio zu gehen und eine EIGENE CD aufzunehmen? (Jungs, ich rate euch, jetzt diese Frage mit JA zu beantworten)
(Alle lachen)
Tobi Koch:
Es ist definitiv auf dem Schirm, ja. Es ist halt einfach auch die Zeit, die oftmals fehlt, weil immer wieder neue Sachen dazu kommen. Wir hatten ja jüngst die Logo Umstellung, haben ein völlig neues Set einstudiert und dann kommt wieder was dazwischen… dazu kommt der finanzielle Aspekt.
Tobi Schwenk:
Was bei Inferno ein großes Thema wäre, wäre ein Live Album, was aber leider wirklich sehr schwer umzusetzen ist. Technisch und auch finanziell. Aber wir haben es geplant, auf jeden Fall.
Nach welchen Kriterien sucht ihr die Songs fĂĽr eure Shows aus?
Flo:
Die, wo wir halt meinen, die am meisten SpaĂź machen!
Tobi Schwenk:
Genau, der gute Mittelweg daraus!
Wir spielen nur Sachen, wo wir auch selber Bock drauf haben. Wir spielen jetzt nix, wo wir halt sagen ja, wir alle finden es sch… aber wir spielen es, weil es Fans anlocken soll…
Wir suchen wirklich den Mittelweg. Bekannte Songs, wo man Party machen kann, ABER auch Sachen, wo nicht jede Coverband spielt, wo WIR eben Bock drauf haben. So bleibt Abwechslung drin, damit es nicht langweilig wird.
Tobi Koch:
Man hat halt immer Songs von Bands dabei, wo man denkt, ach, den wĂĽrd ich so gerne mal spielen, aber da ist dann auch das Problem, man kann eben keine komplett unbekannten Songs spielen.
Aber wir können mittlerweile sagen, dass wir an die 200 Songs schon durch haben.
Flo:
Das reicht gar nicht. Wir hatten schon viel mehr.
Bei uns ist halt das Einzigartige, dass wir eben nicht das spielen, was alle spielen. Wir sind einfach nicht vergleichbar. Wenn wir das machen würden, hätten wir kein eigenes Bild mehr.
Paddy:
NatĂĽrlich ist es aber auch schwer, komplett neue Lieder zu bringen, da die Leute doch auch Klassiker wollen.
Seid ihr (als Inferno Coverband) auf Festivals anzutreffen? Tretet ihr viel auf?
Tobi Schwenk:
Festivals weniger. Ein paar Open Airs und Motorradtreffen.
Tobi Koch:
Bei Festivals ist es halt immer sehr schwer, als Coverband dort hinein zu kommen. Das ist eigentlich fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Wobei ich sagen muss: SummerBreeze, Nachts um Drei, könnte man uns echt mal auf die Bühne lassen. Das wär lustig, die Fans wären bereit dafür und uns wäre auch geholfen, wenn wir da mal zwei, drei Stunden spielen dürften.
Aber es ist halt immer so mit Partyzelten. Es kommen die DJs, man stöpselt das Kabel an und fertig.
Flo:
Wir haben auch schon mal als Schlussgig gespielt, so quasi als Rausschmeißer. Klar, spielen würden wir sehr gern aber es ist sehr schwierig. Quasi unmöglich.
Habt ihr bestimmte Rituale vor einem Gig?
Tobi Schwenk:
Also Gruppenrituale jetzt nicht wirklich. Jeder bereitet sich da fĂĽr sich vor. Die einen gehen halt zu den Fans, quatschen, die andern ziehen sich eher zurĂĽck.
Ich sing mich warm.
Flo:
Ich geh aufs Klo.
Damit später nix passiert.
Und ich mache Jack Black´s Motivationstraining! (Bekannt aus „Shool of Rock: let´s rock. Let´s rock.“)
Paddy:
Ich mach mich warm auf dem Ăśbungspad.
Ich find das ja so cool, dass ihr so Fan bezogen seid. Habt ihr eine Story fĂĽr mich auf Lager zu diesem Thema?
Flo:
Also da hab ich was.
Das war mein zweiter Auftritt mit Inferno. Da war so ein Mädel unter den Fans, die hat mich halt immer so angehimmelt, so angeguckt und dann war der Gig halt rum und ich hab mich umgezogen, auf einmal stürmt die rein und schreit mich an: „HAST DU NE FREUNDIN!?“
Ich war sichtlich geschockt, habe aber dann – Gentleman wie ich eben bin – trotzdem mit ihr geredet.
Sie hat mich dann gefragt, wie alt ich bin und ich war halt damals 26. Sie sagte „so alt siehst aber nicht aus“ und dann hab ich sie halt gefragt „wie alt bist DU denn?“. Sie sagte, sie würde in zwei Tagen 17 werden. Das war so gegen Ende September, also hatte ich das astronomisch korrekt durchdacht und geantwortet „dann bist du ja Jungfrau!“ Ich sah, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich und sie begann zu verneinen „nein! NEIN! NEIN! Schon LANGE nicht mehr!“ Und ich stand da, wusste nicht recht, was ich sagen sollte.
Kathrin:
Wir hatten auch schon mal eine Frau, die einen Kopfstand auf unserem Podest gemacht hat. Das war etwas komisch anzusehen, ja. Sozusagen eine Yoga – Performance. Ich meine, es war echt cool, nicht jede ist so gelenkig. Ich war begeistert.
Oder die Einlagen halt von unserem KĂĽbl Tobias, der immer den Flo auf die Schulter nimmt fĂĽr das Gitarrensolo. Das ist halt schon cool.
Immi:
Was auch geil war: Da waren mal zwei ganz leicht angetrunkene Männer, die haben dann unsere Girlie Shirts angezogen, nix drunter, dann sind sie in der ersten Reihe voll abgegangen, und irgendwann wollten sie sich dann INFERNO tätowieren lassen und haben sich dann beschwert, dass wir halt keinen Tätowierer dabei haben.
Ihr macht privat auch viel miteinander?
Alle: wie es die Zeit halt zulässt.
Tobi Schwenk: Konzerte ja, einmal im Jahr wird gegrillt, wir gehen in den Asia Palast und schlagen uns die Bäuche voll, und natürlich den üblichen Blödsinn.
Wann habt ihr angefangen, Musik zu machen (generell, nicht Inferno direkt)?
Flo:
Also ich hab als Kind schon ziemlich laut geschrien.
Tobi Koch:
Bei mir waren’s 15 Jahre Klarinette und nebenher etwas Saxophon.
Tobi Schwenk:
Angefangen hat’s mit 4 Jahren auf den Kochtöpfen von der Oma. Dann Schlagzeug, anschließend Gitarre.
Kathrin:
Sieben Jahre Blockflöte, davor hatten wir aber auch ein Piano daheim.
Bei euch kann ja echt jeder alles irgendwie. Das ist unglaublich.
Alle:
Nö, nur der Tobias Schwenk kann alles. Der kann aber auch wirklich alles.
AuĂźer Geige.
Kathrin:
Geige kann Flo auch noch. Smoke on the Water.
Welche sind eure Top 5 Bands?
Iron Maiden
Savatage
System of a Down
Children of Bodom
Blind Guardian
Wo seht ihr euch in fĂĽnf Jahren?
Flo:
Auf der BĂĽhne.
Tobi Koch:
Es ist schwierig zum sagen. Das ist genau das Thema, was wir vorher hatten mit der Songauswahl. Wenn du eigentlich das machst, wo du selber drauf Bock hast, und sagst, nein, ich geh nicht in den Mainstream, ich spiel nicht das, was mich selber ankotzt, wirst du immer irgendwo an der 1000 Mann Grenze spielen.
Tobi Schwenk:
Es ist eben nur ein begrenztes Publikum da fĂĽr die Schiene, die wir spielen.
Tobi Koch:
Es wär für uns musikalisch kein Problem, wenn wir sagen würden, wir machen jetzt mal was anderes. Bisschen lustige Sachen oder so, Mainstream eben. Dann hätten wir innerhalb ein, zwei Jahren mehr als 2000 Mann. Das ist klar. Aber will man das wirklich? Es ist ja auch so. Hier verdient niemand Geld damit. Wir investieren immer nur alle wie blöd. Alles, was rein kommt, fließt in die Instandhaltung der Instrumente und des Equipments.
Tobi Schwenk:
Ja, viele wissen halt einfach auch nicht, was dahinter steckt. Hinter dem Ganzen. Organisatorisch und technisch ist das schon der Wahnsinn.
Flo:
Ich wĂĽrd gerne mehr Open Airs spielen. AuĂźerhalb bekannter werden. Umkreis erweitern, einfach um neue Fans dazu zu gewinnen. Es soll einfach auch nicht zu viel werden. Es soll so bleiben, dass es SpaĂź macht.
Tobi Koch:
Es ist halt wirklich ein Hobby. Es will keiner Geld damit verdienen, das hat niemand auf dem Schirm.
Tobi Schwenk:
Es hat halt jeder Job, Familie usw und das hat Vorrang.
Wollt ihr euren Fans noch was sagen? Euren treuen Fans, die „first Row Warriors“?
Flo:
Kommt zum nächsten Gig! Und bringt Durst mit!
Tobi Schwenk:
Danke natĂĽrlich. Vor allem ist beachtlich, welche Strecken Fans teilweise auf sich nehmen um uns live zu sehen. Das freut uns natĂĽrlich sehr.
Tobi Koch:
Auf jedenfall Danke.
Es sind auch die Sachen, so wie unser Proberaumkonzert. Da haben wir unsere treusten Fans halt gern dabei. Es ist auch nicht nur das Lob, was wir erwarten. Wir erwarten auch Kritik, deshalb sind sie ja unsere Fans, weil sie uns ehrlich beurteilen.
Kathrin:
Gerade bei Dingen wie dem Proberaumkonzert können wir wirklich an uns arbeiten. Man bekommt Feedback, ob es sich gut anhört oder eben nicht. Daran wachsen wir und werden besser.
Tobi Koch:
Es sind auch viele private Kumpels dabei. Und gerade, weil sie eben private Freunde von uns sind, können sie uns beurteilen und sind auch gnadenlos ehrlich. Viele Fans trauen sich das einfach nicht. Aber ehrlich sein ist uns auch wichtig. Das hilft euch und das hilft uns.
Kathrin:
Ich will einfach auch danke sagen für die jahrelange Unterstützung, wir haben einfach halt Fans, die sind von Beginn an bis jetzt da und das schätzt man sehr als Band. Danke Leute.
Und ich sag DANKE an euch alle, dass ihr mich zum Proberaumkonzert eingeladen habt. Das ist fĂĽr mich was ganz Besonderes und ich bin euch ewig dafĂĽr dankbar.
INFERNO lohnt sich halt immer. Es ist fĂĽr jeden was dabei.
Falls ihr die Jungs live sehen wollt, hab ich hier die nächsten Gigs:
10.02. – Nachtschwärmer, 86720 Nördlingen
24.02. – Stern, 91572 Königshofen
01.04. – Doubles Starclub, 86609 Donauwörth
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