THE HU âTHE GEREGâ
THE HU âThe Geregâ Wer meint, im Rockbereich schon alles gehört zu haben, muss dieser Tage eines besseren belehrt werden. Mit ihrem DebĂŒtalbum âGeregâ liefern THE HU der Szene neue Visionen und bisher ungehörte akustische Reize.
THE HU stammen aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, und verbinden auf einzigartige Weise traditionelle mongolische Musik mit Melodik und Rhythmik westlicher Rockmusik. Ihren Stil bezeichnen die vier studierten Musiker Gala, Jaya, Temka und Enkush als Hunnu-Rock und setzen dabei auf Elemente traditioneller mongolischer Musik wie die Pferdekopfgeige und mongolische Gitarre. Archaisch klingt der typische Untertongesang in westlichen Ohren, der sich vom Klang am besten mit der Anmutung eines Didgeridoos vergleichen lÀsst.
Diese einmalige Klanglandschaft wurde fĂŒr die beiden als Videos veröffentlichten Songs âYuve Yuve Yeâ und âWolf Totemâ in bildgewaltiges Material verpackt und erfuhr unerwartet hohes mediales Interesse und internationale Begeisterung. Mit ĂŒber 30 Millionen Klicks auf YouTube weltweit, ersten Einladungen auf europĂ€ische und amerikanische Festivals im RĂŒcken, wurde das DebĂŒtalbum âGeregâ nun veröffentlicht und nimmt den Hörer mit auf eine Klangreise auf die andere Seite der Nordhalbkugel.
Die Texte der neun Songs sind allesamt in Landessprache verfasst, was auf der einen Seite sĂ€mtliche Versuche mitzusingen direkt zunichte macht, andererseits die Konzentration des Gehörs auf die archaisch getragenen bis zum Teil blues-rockigen Parts der Songs bĂŒndelt. Die Rhythmik des Gesangs paart sich zum Teil mit Melodien, die zuerst monoton erscheinen, aber dann eine Dynamik entwickeln, die bei âThe Legend Of Mother Swanâ an schamanistische Beschwörungsrituale erinnern. Auch bei âThe Sameâ lĂ€sst ein ausgeklĂŒgelter Spannungsbogen die Lowtempo-Nummer nicht in keinem Moment langweilig erscheinen. Der Titelsong âThe Geregâ nimmt den Hörer im gemĂ€Ăigten Galopp mit ĂŒber die weiten Steppen der Mongolei – war doch der Gereg nichts Geringeres, als ein metallischer AnhĂ€nger, der schon in Zeiten Dschingis Khans als eine Art diplomatischer Reisepass anzusehen war.
âThe Geregâ von THE HU ist kein Rockalbum im klassischen Sinn, und das darf auch nicht erwartet werden, vielmehr erfordert es, dass man die Musik nicht konsumieren will, sondern gewillt ist, sich mit ihr treiben zu lassen. Am besten mit guten Kopfhörern auf der Couch, die FĂŒĂe vor sich und die Augen geschlossen. So kann die Musik wirken und die Phantasie dazu beflĂŒgeln, das innere Auge auf einen andĂ€chtig-stolzen Ritt ĂŒber die rauhen Weiten der mongolischen Steppe zu nehmen.
7,5 / 10 Punkten
Ulli
CD-Review: LORDI
Ich hatte die groĂe Ehre, die neue Platte “Sexorcism” von LORDI zu reviewen und habe dazu ein Video fĂŒr Euch vorbereitet.
Lordi – Sexorcism
10/10
Paola
REVIEW: MILLENNIUM
Viele Bands, welche sich im Rahmen der New Wave of British Heavy Metal grĂŒndeten, erwachen seit einigen Jahren wieder oder werden wiederentdeckt. So verhĂ€lt es sich auch mit den bereits 1982 gegrĂŒndeten und aus dem englischen Billingham stammenden MILLENNIUM. Nach dem 1984 veröffentlichten und von der Presse mit Lob bedachtem Debut wurde es still und so lösten sich MILLENNIUM bereits 1988 wieder auf.
2014 wurden sie von No Remorse Records wiederentdeckt und diese veröffentlichten einen Re-release des Debuts (mit 14 Bonustracks!). 2016 wurde mit “Caught in a Warzone” noch ein Silberling nachgeschoben, auf dem ein paar im Jahre 1985 entstandene Songs zu hören waren.
Nachdem diese Wiederveröffentlichungen guten Anklang fanden und MILLENNIUM auch Live auf diversen Festivals ĂŒberzeugen konnte, beschloss Mark Duffy (Gesang), verstĂ€rkt von Will Philpot (Gitarre), Louis Asbury (Gitarre), Andy Fisher (Fisher) und Darren Moore (Schlagzeug) ein neues Album aufzunehmen.
Herausgekommen ist mit “Awakening” ein traditionelles Metal-Album. Bei den 11-Songs findet der geneigte Hörer alles, was auf so ein Album gehört: harte Riffs, frickelige (nicht negativ gemeint!) Soli, epische Mitsingparts und das sehr dominante Organ von Mr. Duffy, welches manchmal ein wenig zu sehr im Vordergrund steht.
Das man auf “Awakening” den einen oder anderen Querverweis auf die bekannten Bands der New Wave of British Heavy Metal wie IRON MAIDEN, TYGERS OF PAN TANG oder JUDAS PRIEST findet ist nicht verwunderlich und wahrscheinlich auch beabsichtigt. Somit ist “Awakening” ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Machwerk, welches bei mir bestimmt noch ein paar Umdrehungen auf dem Plattenteller absolvieren wird.
Anspieltipps: “The Calling”, “When Mad Men Rule”, “Revolution Calls”
Note: 4,5/6
REVIEW: JUGGERNAUT
BĂM!!! Damit hĂ€tte ich jetzt wirklich nicht gerechnet! Ein Album das dich vom ersten bis zum letzten Ton geradezu ĂŒberfĂ€llt und niederstreckt. Ich geb es ja zu, die spanische Metalszene ist bis auf wenige Ausnahmen (BARON ROJO/TIERRA SANTA und MĂGO DE OZ ) an mir unbemerkt vorbeigezogen. Das wird sich aber mit diesem Album Ă€ndern.
JUGGERNAUT (Spanien), nicht zu verwechseln mit unzĂ€hligen Bands gleichen Namens, prĂ€sentieren uns auf ihrem ersten Longplayer “Out Of The Ashes” einen rĂ€udigen Bastard aus 5 FINGER DEATH PUNCH , MACHINE HEAD und anderen modernen Metalacts. Das Intro `Vishnu` eröffnet das Inferno. Los gehts dann so richtig mit `Eye For An Eye`. Doublebassgeballer, mĂ€chtiger abwechslungsreicher Gesang und kleine Synthiespielereien. Grösster Pluspunkt der Band, das merkt man sofort, ist SĂ€nger Javi Perra mit seiner Wahnsinnsröhre!!!
Stakkato gehts dann in den nÀchsten Track `Cry For Rage`und es gibt immer noch keine Verschnaufpause. Dann folgt mit `Beyond Thunderdome`der kleine Hit auf der Platte. Den hÀtten 5FDP auch nicht besser hinbekommen. `Ashes To Ashes` und `Dust To Dust` fallen ein wenig ab. Mit dem Shuffle `Shattered Star` mit seinen Einsatz von z.B. Trompeten und Maultrommel zeigt man seine abwechslungsreiche Seite. Das vom Riffing her ein wenig an ANNIHILATOR erinnernde `Scavenger Hunt` zeigt nochmals das grosse spielerische und kompositorische Talent von Daniel Millan ( ex-GAUNTLET) der hinter dem Projekt JUGGERNAUT steht.
Warum man als Bonus den JUDAS PRIEST Klassiker `Jawbreaker` gewÀhlt hat ist mir aber schleierhaft. Dieser ist jetzt nicht so schlecht gemacht, aber ich hÀtte lieber noch was Eigenes gehört. Ein tolles Album das mich jetzt mal öfters nach Spanien schielen lÀsst.
5/6
Peter
REVIEW: EROTIC PSYCHO
Ich habe die EROTIC PSYCHOs letztes Jahr zufĂ€llig live im Monroes Metal Club in Torrevieja/Spanien gesehen und hatte viel SpaĂ an ihrem Gig. Eine schöne, wilde Mischung aus Glam/Sleaze/Metal und Hardrock, teilweise in spanisch gesungen. Die Band versprĂŒhte auf der BĂŒhne gute Laune und nun war ich sehr gespannt, ob sie das auch auf Platte pressen konnten.
Den Anfang des zweiten Longplayers “The Lost Boyz” macht das RATTartige `Mainstream Whore`. Man hört sofort wohin die Reise hingeht, in die 80 Jahre, mit all ihren Klischees!! Peinliche, teils chauvinistische Texte, viel nackte Haut, toupierte Haare und und und. Wer darĂŒber hinweg hören/sehen kann, bekommt hier aber ein solides Album zu hören, an dem RATT, POISON, CINDERELLA und SKID ROW Fans Spass haben werden. Ich hĂ€tte mir gewĂŒnscht, sie hĂ€tten noch ein bis zwei auf spanisch gesungene Titel mit auf die CD genommen, denn dies hĂ€tte sie vom Gros der anderen ein wenig unterschieden.
Anspieltipps: `Mainstream Whore`, `Sweet Suicide` und `Lost BoyzÂŽ. Auf Platte springt der Funke leider nicht sofort ĂŒber, aber ich kann euch die Band live nur ans Herz legen.
4/6
Peter
Review: FUELED BY FEAR
Hier habe ich etwas ganz Besonderes fĂŒr euch:
Eine CD-Review der Band FUELED BY FEAR, welche ich auch auf dem DEATHNATION kennenlernen durfte.
Die Jungs sind aus der Schweiz, haben also einen echt weiten Weg auf sich genommen, um ihr Bestes zu geben. Das hatten sie ja live schon geschafft, ich wollte aber unbedingt eine CD, um noch etwas lĂ€nger was davon zu haben. Die haben sie mir dann – inklusive T-Shirt – grinsend in die HĂ€nde gedrĂŒckt.
Zwölf Lieder findet ihr auf der CD, darunter auch instrumental StĂŒcke. Eines lasst euch aber bitte gesagt sein: es ist nichts fĂŒr schwache Nerven, denn die Jungs nehmen euer Gehör ganz schön ran. (Ich sollte erwĂ€hnen, dass sie 2012 mal mit SEPULTURA auf Tour waren!)
âGeneration Xâ ist mein persönlicher Favorit. Ich dachte niemals, dass ich beim Kochen mal die Lust verspĂŒren wĂŒrde, zu headbangen. Oder soll ich es lieber âHERDBANGENâ nennen?
SpaĂ bei Seite – FUELED BY FEAR bieten euch alles, was ihr braucht. Perfekte Screams, brutale Gitarrenriffs und Drums, die eure Nackenmuskulatur stĂ€rken. (Never skip neck Day!)
Ich hoffe, dass die Jungs bald wieder in der NĂ€he sind, sonst muss ich wohl oder ĂŒbel in die Schweiz fahren, um mir nochmal eine pure Ladung FUELED BY FEAR zu geben!
REVIEW: RAVENFIELD
Ich bin ja immer gleich total von den Socken, wennâs fĂŒr mich was zum Hören gibt, wo man mir verspricht, dass âich es magâ.
Manchmal stimmt es, manchmal eben nicht.
Bei RAVENFIELD kann ich euch sagen: ich hatte GlĂŒck – ich LIEBE es.
Das Quartett beschert dĂŒstere, melancholische Musik, traurig aber auch wieder hoffnungsvoll. Es ist eine Reise voller Herzschmerz mit âAloneâ und Hoffnung mit âAshesâ, gepaart mit TiefschlĂ€gen und einem wahnsinnig tollen InstrumentalstĂŒck.
Nicht zu vergessen: der Gesang. Ich war wirklich geflashed.
Die Jungs aus Dachau geben ihr Bestes, und das hört man auch.
Ich hoffe, ich darf bald auf einen ihrer Auftritte dabei sein.
âWir wollen Euch live das geben, was Ihr verdient.
Power und Emotionen bis zum Schlussâ,
so steht es auf ihrer Facebookseite. Eins lasst euch gesagt sein: mich hat es mitgerissen.
Und ja, diesmal habe ich brav auf den Tacho geschaut, obwohl ich die CD im Auto gehört habe.
REVIEW: WATAIN
Wie ich in der Vergangenheit schon des Ăfteren bemerkte:
Aus Schweden kommen verdammt gute Bands und super gute Musik!
Ich habe mir angewöhnt, CDÂŽs auf voller LautstĂ€rke im Auto zu hören. Da kann ich mich konzentrieren, ich bekomme den Kopf frei und auĂerdem entspannt es mich.
WATAIN jedoch haben mich so sehr mitgenommen, dass ich – ihr werdet lachen – ein 30 Euro Foto von der Rennleitung bekommen habe. Und das Foto zeigt nicht mal meine Schokoladenseite. Ja, ich war etwas zu schnell unterwegs, ich kann wirklich nichts dafĂŒr. Ihr Album âTrident Wolf Eclipseâ ist der absolute Hammer.
âNuclear Alchemyâ startet das Album, gefolgt von âSacket Damnationâ und âTeufelsreichâ (meine absolute Empfehlung!).
âFuror Diabolicusâ war Schuld an meinem Strafzettel. âA Throne Belowâ hat mir die Chance gegeben, mich darĂŒber zu Ă€rgern und âUltra (Pandemoniac)â hat mich wieder runter geholt.
âTowards the Sanctuaryâ und âThe Fire of Powerâ beenden das energiegeladene Album.
Alles in Allem kann ich euch die Band WATAIN echt ans Herz legen.
Aber bitte merkt euch meine Worte. Black Metal ist sehr geil, solange man dafĂŒr nicht mehr als 30 Euro ausgeben muss
REVIEW: JEN MAJURA
JEN MAJURA – InZENity: Am 24. November erschien endlich das lang erwartete zweite Album der Gitarristin und SĂ€ngerin JEN MAJURA, ehemaliges Mitglied von KNORKATOR/ EQUILIBRIUM und mittlerweile seit 2015 festes Bestandteil der wohl bekannten amerikanischen Band EVANESCENE. Da sich die SĂ€ngerin Amy Lee in den vergangenen Jahren eine kreative Auszeit gönnte, konnte sich Jen nun endlich um ihr neues Album kĂŒmmern. DafĂŒr hat sie sich ein paar langjĂ€hrige musikalische Freunde mit an Bord gezogen, die hier einige erstklassige Gastsoli zum Besten geben durften: Alex Skolnick (TESTAMENT), Jeff Waters (ANNIHILATOR), Matthias Ia Eklundh (FREAK KITCHEN), Jan Zehrfeld (PANZERBALLETT) und Nico Schliemann (GLASPERLENSPIEL).
Herausgekommen ist hier nun ein Album, das sich wirklich hören lassen kann. Angefangen vom starken Opener `All The Other Ones`, dem vertrackten Titelsong `InZENity`, der durch seine abwechslungsreiche Rhythmik und MelodiefĂŒhrung besticht. `Bully Lies` wiederum ĂŒberzeugt mit einem starken Groove und brillantem Gitarrensolo. `Lied Ohne Namenâ wird akustisch dargeboten. ÂŽSick Brain`geht wieder in die Vollen, gefolgt von `Stupid Piece Of Wood` und dem anschlieĂenden instrumentalen `Tobi DidnÂŽt Show Up For Breakfast`, meines Erachtens dem geilsten Song der ganzen Scheibe, wĂ€hrend âLike Chuck Norrisâ auch ganz schön im Gehör steckenbleibt. `Far Away`beendet dann das Album.
Man muss es wirklich gehört haben. Dieses Album ist ein erstklassiges Rock/Metal Album geworden. Angefangen mit Jens groĂartigem Gesang, der mal rockig und soulig rĂŒberkommt, die Refrains gehen sofort ins Gehör und bleiben dort stecken. Das Songwriting ist bis ins kleinste Detail liebevoll durchdacht und es macht wirklich Freude immer neue Nuancen, wie witzige Soundschnipsel oder kurze experimentelle Soundkaskaden zu entdecken. Brachiale Riffs wechseln sich mit ruhigen Passagen ab und geile Gitarrensoli runden das Ganze ab.
Jen ist es wirklich gelungen ein Album der Extraklasse zu veröffentlichen. Man merkt, dass sie hier ihr ganzes Herzblut reingesteckt hat und wir wollen doch hoffen, dass es ihr gelingt, die breite Masse anzusprechen. Alle Daumen hoch!
5/6 Uli
REVIEW: CROSSPLANE
Masturboned
Die Essener Rocker von CROSSPLANE werden am 10. April ihr zweites Album âMasturbonedâ via 7hard veröffentlichen. Ihr DebĂŒtalbum âThe Class Of Hellhound Highâ erschien im Dezember 2013 und sorgte schon damals fĂŒr groĂe Furore in der Szene. Kann die Band ihr DebĂŒt toppen?