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RHF 2024
Das Rock-Hard Festival geht vom 17.-19. Mai 2023 in die nächste Runde, wie immer im wunderschönen Amphitheater in Gelsenkirchen.
Hier hat man wirklich von allen Plätzen aus einen hervorragenden Blick auf die Bühne, die Wege sind kurz, eine freundliche Security und humane Preise sorgen dafür, dass man das Festival in vollen Zügen genießen kann. Hochkarätige Acts versprechen ein abwechslungsreiches Festival.
Was 2003 als einmalig geplantes Jubiläumsfestival anlässlich des 20-jährigen Bestehens des ROCK HARD gedacht war, ist inzwischen ein “MUSS”. Ob es an dem musikalisch abwechslungsreichen Programm, dem traumhaft gelegenen Veranstaltungsort, der Stimmung oder an allem zusammen lag – die Fans sind begeistert! Nicht etwa nur „zufrieden“, sondern wirklich „aus dem Häuschen“, wie die zahlreichen Besucher- und Pressereaktionen zeigen.
Das Rock Hard Festival findet selbstverständlich wieder in der wohl schönsten Kulisse des “Reviers” statt. Direkt am Rhein-Herne Kanal gelegen, bietet das Amphitheater nicht nur einen malerischen Ausblick, sondern sorgt mit seinen aufsteigenden Rängen auch für die perfekte Sicht aufs Bühnengeschehen und optimalen Sound.
Mit dem ROCK HARD Festival hat sich innerhalb kürzester Zeit ein emotionsgeladenes Festival-Highlight im Ruhrgebiet etablieren können, das mit seinem urbanen Flair und den erstklassigen Rahmenbedingungen aus der Masse der Wald- und Wiesenveranstaltungen heraussticht. Seid mit dabei, wenn der Pott überkocht!
Hier die Bands:
Freitag, 17. Mai:
AMORPHIS
BRUTUS
UNLEASHED
MYSTIC PROPHECY
THRONEHAMMER
DREAD SOVEREIGN
Samstag, 18. Mai:
KK´S PRIEST
FORBIDDEN
PRIMORDIAL
VANDENBERG
WALTARI
BÆST
AIR RAID
WHEEL
Sonntag: 19. Mai:
D-A-D
RIOT V
EXHORDER
THRESHOLD
CHAPEL OF DISEASE
JOHN DIVA AND THE ROCKETS OF LOVE
MAGGOT HEART
WINGS OF STEEL
Die Tickets:
Die 3-Tages-Tickets kosten 130,90 Euro inklusive aller Gebühren (Ticket + Camping: 167,80 Euro)
Tagestickets sind im Vorverkauf zu folgenden Preisen erhältlich (alle VVK-Preise enthalten bereits die Vorverkaufsgebühr):
Freitag: 52,00 Euro
Samstag: 62,00 Euro
Sonntag: 62,00 Euro
Zusätzlich fallen pro Bestellung 7 Euro Versandkosten an, weil wir die Karten als speziell versicherte Sendung verschicken.
Alle Tickets können direkt in unserem Online-Shop bestellt werden: https://shop.rockhard.de/de-de/rock-hard-festival
Nachbericht RHF 2023
Wie fast jedes Jahr zu Pfingsten fand im wunderbaren Amphitheater in Gelsenkirchen das Rock Hard Festival von Freitag bis Sonntag, bei diesmal bestem Wetter statt. Nicht umsonst wird es „Unser großes Familientreffen“ genannt, denn hier herrscht immer eine sehr entspannte, familiäre Atmosphäre mit einem abwechslungsreichen LineUp. Und es ist immer wieder schön, so viele Freunde, Bekannte und Fotografenkollegen zu treffen, die man leider nur einmal im Jahr hier sieht.
Schon im Vorfeld wurde in den sozialen Medien gemeckert, das es zum 20jährigem Jubiläum des Festivals kein so richtig großer Top Acts (und die Kosten richtig Geld) verpflichtet worden ist. Wenn man aber mal im Gegenzug bedenkt, wieviel logistische Arbeit dahintersteckt und vor allem welche Bands zu diesem Zeitpunkt, gerade in dieser schwierigen Zeit mit Inflation, Krieg, horrend hohen Lebensmittelpreisen zur Verfügung stehen, sollte man überhaupt froh sein, das so ein Festival in dieser Art noch existieren kann! Sieh das BJH, oder diverse abgesagte Tourneen und Festivals. Dann schon lieber nicht so hochkarätige Bands engagieren und auch kleineren Bands eine Chance zu geben, sich live auf dem RockHard zu präsentieren.
Dazu kam dann noch die kurzfristige Absage von EXODUS, die ihre komplette Tour krankheitsbedingt canceln mussten und durch SODOM ersetzt wurde (auch hier gab es natürlich auch wieder viel Gemecker). DISCHARGE cancelten ebenfalls ihren Auftritt. Dafür sprang VOIVOD ein, die ihren Gig in Ulm dann „aus organisatorischen Gründen“ abgesagt haben (bestimmt waren die Besucher dieses Konzertes nicht sehr erfreut darüber). Und zu guter letzt gab noch TESTAMENT bekannt, das Alex Skolnik aus familiären Gründen (Phil Demmel wurde dafür verpflichtet) nicht spielen konnte.
Und! Leider muss ich hier wirklich in Namen aller sagen, das die Truppe um die CCS-Security nicht mehr anwesend war, die jahrelang dieses Festival mit Freundschaft, Charme, Herzblut und Muskelkraft begleitete. Sie fehlten einfach!! Wir wollen hoffen, das sich das im nächsten Jahr wieder ändert, denn sie wurden von allen Seiten vermisst. Die Security, die vor Ort war, muss aber noch einiges lernen, was die Kontrolle am Eingang der Rucksäcke und Taschen betrifft, was hier sehr lasch betrieben wurde. Ebenso das Annehmen der Crowdsurfer vor der Bühne, da war so einiges aus meiner Sicht schief gelaufen.
Freitag:
Die Bands vom Freitag konnten sich sehen lassen. SCREAMER aus Schweden eröffneten mit ihrem lupenreinen Heavy Metal, das schon gut gefüllte Rund und hinterließen ein zufriedenes Publikum.
Danach hatten es die Mönchengladbacher Jungs von MOTORJESUS leicht, mir ihrem Hard Rock die Stimmung zu steigern.
Weiter ging es mit den Aachenern Thrasher von HOLY MOSES um Frontfrau Sabina Classen, die hier zum ersten Mal auf dem Festival spielten. Die Band kann über eine 40jährige Bandhistorie zurückblicken, verabschieden sich aber Ende des Jahres aus der Metal Szene mit einer letzten Tour und dem finalen Abschlusskonzert in Hamburg. Man konnte Sabina wirklich anmerken, wie sehr ihr der Auftritt Spaß machte. Die Band war in Höchstform und ließ das Publikum gut ausrasten.
VICIOUS RUMORS konnte das hohe Level mit ihrem neuen Sänger Ronnie Munroe (METAL CHURCH, TSO) halten. Ihr kraftvoller PowerMetal kam gut in der Menge an, der wirklich keine ruhige Minute gegönnt wurde, denn jetzt ging es Schlag auf Schlag weiter.
Die britischen Death Metaler von BENEDICTION walzten alles nieder und hinterließ nach ihrem Gig eine erschöpfte Meute.
Als letzte Band im Reigen betrat dann TRIPTYKON (Performing Early CELTIC FROST) die Bühne. Die Band um Mastermind Tom Gabriel Fischer bot neben einer phantastischer Lightshow (für uns Fotografen eher schlecht) den krönenden Abschluss des ersten Festivaltages.
Samstag:
Der zweite Tag begann turbulent, denn der Flug der schwedischen Band NESTOR war gecancelt worden und somit musste einiges an der Running Order geschraubt werden! MIDNIGHT RIDER habe ich nicht gesehen, schlug aber dann zur zweiten Band, den deutschen Speed/Blackmetalern von KNIFE auf, die schon früh überzeugen konnten.
Mit den wiedervereinigten Thrashern von DEPRESSIVE AGE aus Berlin ging es weiter in die nächste Runde. Die Band hatte kleine Soundprobleme, es gab den einen oder anderen minimalistischen Verspielern und einige Fans beklagten (auf hohem Niveau) den einen oder anderen Gesangspart. Aber mal Hand aus Herz! Hier wurde mit vollem Herzblut gespielt, man hatte eine extrem gute Setlist und das Adrenalin und die Gänsehaut haben sich hier die Klinke in die Hand gegeben. Alle Daumen hoch!!
VOIVOD, die Band um Sänger Lips aus Kanada konnten auch voll punkten. Ihre krude Mischung aus progressivem Rock (PINK FLOYD, RUSH lässt grüßen), wunderbaren vertrackten, teilweise dissonanten Thrash Metal ist nicht jedermanns Geschmack, aber man konnte jetzt schon sagen, das sie definitiv für viele der „Tagessieger“ des Samstages waren.
Nostalgisch ging es mit BRAIN DOWNEYˋS ALIVE AND DANGEROUS weiter. Der ehemalige THIN LIZZY Drummer lieferte mit seiner jungen Band ein wunderbares Potpourri an alten Hits der Band. Wenn man die Augen zumachte, wurde man zurück in die die Vergangenheit katapultiert. Der fast identische Gesang, während die beiden Gitarristen, die so typischen Twingitarrensounds von THIN LIZZY spielten. Eine gute Entspannung für die Seele.
Viele waren danach genauso gespannt wie ich auf die schwedische Band NESTOR, die für ihren so typischen Sound der Hairmetal-Ära bekannt worden sind. Tja, mein Dingen war es so nicht, denn der Auftritt wirkte statisch, zu durchkalkuliert und eher steril, während der Backgoundgesang vom Band kam. Aber! Den Leuten hat es aber gefallen! Denn spätestens beim letzten Song mit der Coverversion von Whitney Houstons ´I Wanna Dance With Somebody` gab es im Publikum kein halten mehr, denn der Song wurde lautstark mitgesungen. Auch so kann Metal sein! Und das ist doch die Hauptsache. FUN!!
Danach wurde es Zeit für das Heimspiel von SODOM, die für die ausgefallenen EXODUS eingesprungen waren. Entweder man hasst oder liebt sie! Aber was hier abgezogen worden ist war ganz oberste Klasse. Mit dem besten Sound des Tages (dank Jacky Lee Man) und einer großartigen Oldschool Setlist, hinterließ die Band ein dankbares und zufriedenes Publikum.
Konnten die Bay Area Thrasher von TESTAMENT als Headliner das noch toppen? NEIN!! Denn der Sound war vom Beginn her so leise, das „lauter“ Rufe aus dem Publikum hörbar wurden. Was dann auch der Soundengineer tat und den Sound so laut aufdrehte, dass das Publikum in Scharen das Rund verließ. Warum bekommen es TESTAMENT einfach nicht hin, einen einigermaßen guten Sound aus der PA kommen zu lassen? Enttäuschung des Tages!!!! Da hätte man auch ruhig SODOM mit TESTAMENT tauschen können. Denn das wäre es wirklich gewesen!!
Sonntag:
Am Sonntag bekam ich leider nur das letzte Stück von IRON FATE den Coversong ˋWalk In The Shadowˋs` von QUEENSRYCHE mit, der gar nicht mal so schlecht klang. Weiter ging es nun mit den Groove-Metalern von UNDERTOW aus Ellwangen, die hier für richtig gute Stimmung im Rund sorgten.
Mit WUCAN betrat nun eine Band die Bühne, die musikalisch im Krautrock, Psychedelic und Blues angesiedelt sind. Mit ihrer Frontfrau Francis Tobolsky, die auch Querflöte spielt, wird ihre Musik als „Heavy Flute Rock“ beschrieben. Hier kann man auch sagen, dass sie gut beim Publikum ankamen und für eine entspannte Atmosphäre sorgten.
LEGION OF THE DAMNED sind bestimmt kein Garant für eine entspannte Atmosphäre. Denn die holländischen Death/Trasher sorgten nun für mächtig Randale und knüppelten sich durch das Set, was mich dazu bewog, mich ein wenig in das hintere Areal des Amphitheaters zurückzuziehen und etwas zu essen und zu trinken.
Mit ENFORCER aus Schweden wurde es entspannter, denn die Jungs zogen eine gute Live-Show ab, konnten mit ihrem klassischen Heavy Metal, trotz diverser Soundprobleme, beim Publikum punkten. Über die nächste Band muss man nicht viel schreiben.
TANKARD auf dem Rock Hard Festival ist stimmungstechnisch ungefähr so, wie der beste Kumpel, der immer gute Laune und massig Bier am Start hat! Man weiß, was man bekommt und die Band liefert zuverlässig und heftig. Es ist eigentlich schon fast egal, welchen ihrer Bierhits sie in die feierwütige Meute werfen, es fällt sofort auf fruchtbaren Boden und sowohl auf und vor der Bühne ist das Stimmungsbarometer konstant im roten Drehzahlbereich. Die Matten fliegen, die Crowdsurfer und „die Security“ haben Dauerstress. Mit TANKARD kann man auf dem Rock Hard Festival definitiv nichts falsch machen.
Die Umstände konnten für KATATONIA kaum schlechter sein, kein Backdrop, kein Blakkheim an der Leadgitarre, ein verletzter Roger an der zweiten Gitarre, Spielzeit bei Tageslicht und obendrauf noch Soundprobleme. Viele andere Bands hätten dabei in den Sack gehauen oder stumpf ihren Stiefel durchgezogen und wären angepisst nach Hause gefahren. Zwar ist die Abwesenheit von Blakkheim immer noch ein Rätsel und der Gitarrensound kam aus der Konserve, aber dennoch gelang es KATATONIA, einen guten entspannten Gig abzuliefern.
Mit der MICHAEL SCHENKER GROUP wurde dann der Endspurt des Festivals eingeläutet. Mit Ronnie Romero am Gesang, dem wohl besten Sänger des Festivals, spulte die Band ein Feuerwek an UFO-Klassikern ab. Doch auch hier konnte man sehen, das schon etliche Besucher das Amphitheater verließen. Auch ein falscher Headliner? Nein, das war er bei weitem nicht! Eher ein würdiger Abschluss! Obwohl…………….na, ich lasse das lieber!
Tja, nun ist es auch schon wieder vorbei und der Schreiber/Fotograf denkt mit Wehmut zurück, schaut aber auch gleichzeitig wieder nach vorne und sagt: Auf zum nächsten Familientreffen 2024 nach Gelsenkirchen!
Danke an die Truppe vom Rock Hard Team, der es wieder einmal gelungen ist, ein hervorragend entspanntes Festival auf die Beine zu stellen.
Wir sehen uns nächstes Jahr!!
Uli
JAG PANZER EUROPEAN TOUR
JAG PANZER EUROPEAN TOUR 2019 Die Sonne lacht am Freitag, den 31. Mai 2019 , was natürlich die Auswahl der Klamotten um einiges erleichtert. Also Schrank auf und passendes T-Shirt aus selbigem gezogen und los gehts in Richtung Essen. Kurzer Stopp im Plattenladen meines Vertrauens, “Yeah Records”, ein wenig fachsimpeln und dann geht es auch schon mit einigen Vertrauten ab ins gegenüberliegende Turock.
Ich hatte ja nicht gedacht, dass sich so viel Publikum einfinden wird, aber der Laden ist schon ordentlich gefüllt, als die erste Band AMULET (UK) auf die Bühne geht. Ich fühle mich, als hätte man mich in eine Zeitmaschine gesteckt und das Jahr 1980 eingestellt. Schöner NWOBHM Sound, den die jungen Burschen wirklich authentisch rüberbringen. Was noch fehlt, sind die wirklich großen Melodien und ein paar Überraschungen im Set. Ein paar neue Fans werden sie sich aber mit Sicherheit heute erspielt haben.
SEVEN SISTERS, die wie AMULET aus London (UK) stammen und auch der neuen NWOTHM (New Wave Of Traditional Heavy Metal) Stilrichtung angehören, setzen genau da an, wo AMULET vorher aufgehört haben. Schöner achtziger Metal mit leichtem siebziger Einschlag. Die Twingitarrenparts sitzen, die Bühnenpräsenz passt und den Zuschauern gefällts.
Jetzt wird es aber Zeit für den Headliner JAG PANZER! Es wird laut, sehr laut und man merkt nahezu an allen Ecken, dass die Fans viel zu lange auf diesen Moment gewartet haben. Unter frenetischem Jubel setzt die Band mit “Far Beyond The Fear” ein, danach folgt mit “Chain Of Command” direkt einer meiner Highlightsongs (und das sind heute Abend viele). Harry “The Tyrant” Conklin hält das Mikro in die Menge und die Fans geben richtig Gas. Hölle, was für eine Stimmung und das schon beim zweiten Song.
Die Band präsentiert sich in bester Spiellaune. Harry singt wie ein junger Gott, das Gitarrenduo Marc Briody und der für Joe Tafolla eingesprungene Ken Ronarte zocken auf allerhöchstem Niveau. Das Turock gleicht einem Tollhaus, in dem sich beide Parteien zu Höchstleistung puschen. Bei der Band stellt sich ein Dauergrinsen ein und auch die erste Reihe ist nun fast heiser. Jetzt hält auch mich nix mehr, also ab nach vorne, Fäuste in die Höhe gereckt und aus vollem Halse mitgegröhlt. In der Setlist stehen heute aber auch wirklich nur absolute Kracher. Noch zwei Mal wird die Band zurück auf die Bühne geschrien und dann endet ein knapp neunzigminütiger Siegeszug einer US Metal Legende.
Mein Fazit: Zwei begabte und spielfreudige Vorbands und ein unfassbarer Auftritt von JAG PANZER. Was auch noch positiv anzumerken wäre, ist die Tatsache, dass die komplette Band sich Zeit für ihre Fans genommen hat und das vor allem vor UND nach dem Gig. Hoffentlich müssen wir nicht wieder so lange auf JAG PANZER warten.
Alice In Chains Tour
Das erste Album in knapp fünf Jahren muss natürlich gebührend gefeiert werden und so touren die Grunge-Legenden von ALICE IN CHAINS aktuell durch unsere Gefilde. Metal-Impressions hat sich das natürlich nicht entgehen lassen und war für euch in Esch/Alzette (LUX) vor Ort.
Viel muss man zu ihnen ja eigentlich nicht sagen, zählen sie doch neben NIRVANA, SOUNDGARDEN und PEARL JAM zu den größten Vertretern ihres Genres. 1987 gegründet, steigerte die Formation aus Seattle schnell ihren internationalen Bekanntheitsgrad, sodass sie bereits sieben Jahre später ihr erstes Nummer Eins Album “Jar of Flies” verzeichnen konnten. Kurz vor der Jahrtausendwende wurde es dann still um die Band, bevor deren Sänger Layne Staley Anfang 2002 tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Ab 2004 gab man dann wieder einige ausgewählte Shows mit immer wechselnden Gastmusikern am Mikrofon, bis 2008 William DuVall als festes Mitglied der Band verpflichtet wurde. Es folgten zwei Alben und einige Touren, bis letztes Jahr endlich das lang erwartete dritte Album mit William als Sänger erschien, welches weltweit gute Kritiken und hohe Chartplatzierungen erntete. Nachdem letztes Jahr schon eine kleine Tour mit gerade einmal zwei deutschen Shows stattfand, wird das neueste Werk “Rainier Fog” nun gebührend auf einer ausgedehnten Tour gefeiert.
Pünktlich wie immer ließ man die wartenden Fans, die teilweise schon seit 11 Uhr am Morgen warteten, in die Rockhal im beschaulichen Esch/Alzette strömen. Sogar fünf Minuten vor dem angekündigten Showbeginn stürmte dann auch schon die Vorband die Bühne: BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB. In rund dreißig Minuten performte die 1998 in San Francisco gegründete Band ganze sieben Songs voller Rock, der keinen in der Halle ruhig stehen ließ. Die wechselnde Sängerrolle der beiden Gitarristen, sowie die Mundharmonikaeinlagen des Frontmannes Peter Hayes boten dabei für jeden etwas und belebten das Gefühl von echtem Rock wieder.
Wieder voll im Zeitplan angekommen, betraten dann um 21.00 Uhr endlich ALICE IN CHAINS die Bühne, begleitet von einer grandiosen Lichtshow, die dem Bühnenbild des letzten Jahres problemlos noch einmal eine Schippe oben drauf packte. In fast zwei Stunden performten sie 21 Songs aus allen Alben der Bandgeschichte und zogen hierbei Jung und Alt in ihren Bann. In altgewohnter Manier sang William sowohl seine Eigenen, als auch die für Layne geschriebenen Songs mühelos und Gitarrist Jerry ließ bei seinen Soli einige Münder offen stehen. Bassist Mike und Drummer Sean hingegen ließen keine Gelegenheit aus, um den einen oder anderen Scherz mit dem Publikum zu machen. Insgesamt merkte man der Band an, dass sie mit Herzblut bei der Sache sind und Sean ließ sich vor der Zugabe sogar zu einer, für ihn eher ungewöhnlichen, kurzen Ansprache, hinreißen. Abgerundet durch die minutiös getimte Lichtshow und die Fans aus aller Herren Länder, die sich zum Teil schon von früheren Shows kannten, zauberten sie allen Anwesenden ein Lächeln aufs Gesicht, welches definitiv Freude auf mehr macht.
Hier die Setlist des Abends:
Bleed The Freak/ Check My Brain/ Again/ Never Fade/ Them Bones/ Dam That River/ Hollow/ Your Decision/ Rainier Fog/ Down In A Hole/ No Excuses/ Stone/ Red Giant/ Grind/ Nutshell/ Angry Chair/ Man In The Box/ The One You Know/ Got Me Wrong/ Would?/ Rooster
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The first album in almost five years has to be celebrated properly, and so the grunge legends of ALICE IN CHAINS are currently touring through our realms. Of course, Metal-Impressions could not miss out and went to their show in Esch / Alzette (LUX) for you.
One does not have to say much about them usually, because they are among the biggest representatives of their genre, right next to NIRVANA, SOUNDGARDEN and PEARL JAM Founded in 1987, the formation from Seattle quickly increased its international reputation, so they achieved their first number one album “Jar of Flies” within seven years only. Shortly before the turn of the millennium, it became quiet around the band, before singer Layne Staley was found dead in his apartment in early 2002. From 2004 onwards, some selected shows with ever-changing guest musicians replacing the singer were performed again, until William DuVall became a permanent member of the band in 2008. In the following years they released two albums and did a few tours, until they finally released the long-awaited third album with William as a singer last year, which earned good reviews and high chart rankings worldwide. After a small tour with just two German shows back then, the latest work “Rainier Fog” is now due to be celebrated on an extended tour.
Just in time, as always, the waiting fans, some of whom had been waiting since 11 o’clock in the morning, were allowed to stream into the Rockhal in Esch / Alzette. Even five minutes before the announced start of the show, the opening act entered the stage: BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB. In about thirty minutes the band founded in 1998 in San Francisco performed seven songs full of rock, which did not leave anyone standing still in the entire hall. The changing vocal role of the two guitarists, as well as the harmonica performance of frontman Peter Hayes offered something for everyone and revived the feeling of real rock again.
Back on schedule, at 9:00 pm, ALICE IN CHAINS finally entered the stage, accompanied by a terrific light show, which made sure to outshine the stage set of last year by far. In almost two hours, they performed twenty one songs from all over the band’s history, captivating both young and old fans equally. In the usual manner, William sang both, his own and the songs written for Layne, smoothly and guitarist Jerry left some mouths open on his solos. Bassist Mike and drummer Sean, however, did not miss any opportunity to do some jokes with the audience. All in all, one could see that the band did the show with passion and Sean even held an, rather unusual, short speech to the audience right before the encore. Rounded off by the meticulously timed light show and the fans from all over the world, some of whom already knew each other from previous shows, they conjured a smile on everyone’s face, which definitely left the audience wanting more.
Here is the setlist of the show:
Bleed The Freak/ Check My Brain/ Again/ Never Fade/ Them Bones/ Dam That River/ Hollow/ Your Decision/ Rainier Fog/ Down In A Hole/ No Excuses/ Stone/ Red Giant/ Grind/ Nutshell/ Angry Chair/ Man In The Box/ The One You Know/ Got Me Wrong/ Would?/ Rooster
Eisbrecher – Kleine Tour auf ewigem Eis
Am 04.05.2019 führte mich mein Weg von Hamburg diesmal nach Hannover. Die Swiss Life Hall sollte für diesen Abend mein Ziel sein. Da ich dort bisher noch nicht war, hieß es ein wenig mehr Zeit einplanen, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Verpassen wollte man ja schließlich nichts. Zuerst nun aber zur Organisation vor Ort: Als ich an der Swiss Life Hall vorbei fuhr, war es bereits 19.30 und die Menschen standen in einer langen Schlange an, bei der ich nicht gedacht hätte, dass der Einlass pünktlich von statten geht. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Also schnell Auto abstellen und mental auf eine lange Wartezeit einstellen. Als ich aber an der Halle ankam, waren bereits fast alle Besucher in der Halle. Alles völlig entspannt. Schnell fühlte man sich willkommen und wohl in dieser Location.
Gegen 20 Uhr wurde es dann dunkel und FAELDER starteten ihre Show. FAELDER an sich sagten mir bis zur Ankündigung der Tour erst einmal so gar nichts. Nachdem ich mich aber über die Band informiert hatte, war ich wirklich sehr gespannt. Hinter FAELDER verbergen sich Sebastian Lange und Florian Speckhardt von IN EXTREMO, Henning Verlage von UNHEILIG sowie die Solo-Künstler Kai Niemann und Adrian Kehlbacher. Kai Niemann als Sänger hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Seine Stimme geht durch Mark und Bein. Die Musik an sich ist eine gute Mischung aus Rock und Pop Noire. Ein sehr gelungener Opener für EISBRECHER, da sie musikalisch fantastisch zueinander passen. Das Publikum ging ebenfalls sofort mit der Band mit und so kam man sehr schnell in Stimmung. Der Auftritt war für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei, doch waren die meisten in der Besucher nun einmal wegen EISBRECHER da. Und so stieg die Spannung während der Umbaupause.
Das Warten hatte sich jedoch definitiv gelohnt! EISBRECHER sind live einfach nur der Hammer. Mit dem Fall des Bühnenvorhanges legte die Band auch gleich mit voller Wucht los und so ertönte das Intro `Ewiges Eis´. EISBRECHER nahmen uns fortan mit auf eine Reise quer durch ihre Bandgeschichte. Aus jedem Album war das Beste herausgepickt worden und so erklangen neben `Antikörper´, `Himmel Arsch und Zwirn´ auch `This is Deutsch´, `Amok´ und `Miststück´.
Letzteres ist ein Relikt aus Megaherz-Zeiten. Das Publikum sang jede Liedzeile ausnahmslos mit. Das Konzert in Hannover war das bestbesuchteste dieser doch sehr kurzen Tour. Diese Tour bestand aus nur vier Terminen. Die Stimmung heizte Frontmann Alexander Wesselsky mit diversen Showeinlagen recht gut an. So stimmte er beispielsweise zwischendurch die Biene Maja an und die ganze Halle sang lauthals den Refrain dazu. Bei `Himmel Arsch und Zwirn´ hat es Alex echt aus den Socken gehauen, denn das Publikum sang und sang und sang.
Er meinte, dass dieses die neue EISBRECHER-Hymne werden könnte. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass nicht nach einer Zugabe seitens der Zuschauer geschrien wurde, sondern wiederum `Himmel Arsch und Zwirn´ aus dem Publikum erklang. Auch hier war der Alex wieder sichtlich beeindruckt. Während der Zugabe stimmte die Band dann noch `Rock me Amadeus´ an. Eine solche Falco-Nummer steht Alex Wesselsky wirklich gut. Seine Stimme passt extrem gut zum Sound.
Mit der „Ewiges Eis“ Tour gab es eine grandiose Zusammenfassung der letzten 15 Jahre EISBRECHER und wir können uns auf neues Material der Band freuen. Für mich war es ein wirklich schöner Konzertabend, mit großartigem Bühnenaufbau und toller Beleuchtung. Die Stimmung war außerordentlich gut und für Organsiation und Servicepersonal der Swiss Life Hall geht von mir der Daumen nach oben. Eine Location, die ich mit Sicherheit bei anderer Gelegenheit erneut aufsuchen werde und es war definitiv auch nicht mein letztes EISBRECHER-Konzert. Auf die nächsten 15 Jahre!^
Berichtserstattung / PhotoCredits: ANDREA DA SILVA NOLASCO
SOUNDS OF CARNAGE TOUR
Die „Sounds Of Carnage“ – Tour fegt aktuell durchs Land und bringt einige Kracher mit sich. Daher war Metal-Impressions zum Tourauftakt in Mannheim für Euch vor Ort.
Bei meiner Ankunft gegen 18.15 Uhr hatte sich zu meinem Erstaunen bereits eine Traube von etwa fünfzig Leuten eingefunden, die ähnlich ratlos wie ich vor der Location standen und sich fragten, welche der drei Türen denn die richtige sei. Nach einem kurzen Gespräch mit der Security vor Ort wurden wir auf das große Tor verwiesen, welches zum „Club“ des MS Connexion Complex führt.
Etwas zu spät wurden die mittlerweile etwa hundert bis hundertfünfzig Wartenden dann auch um 19.15 Uhr hineingelassen und strömten vor die Bühne.
Trotz verspätetem Einlass ging die Show dafür umso pünktlicher bereits fünfzehn Minuten später mit der ersten Band des Abends los: HARBINGER. Aufgrund der fehlenden Begrüßung mit ihrem Bandnamen war es für viele zu Beginn ein Rätselraten, um welche Band es sich denn nun handelt, das machten die Jungs aus London aber mit ihrer Musik direkt wieder wett. Ganze sieben Songs performten sie während ihres rund dreißigminütigen Sets und brachten die Menge ordentlich in Stimmung. Selbstverständlich hatte die Deathcore/Melodeath-Formation dabei auch schon einige Songs ihrer neuen Scheibe mit im Gepäck, welche Mitte des Monats erscheint und am Merch sogar bereits jetzt erhältlich war.
Nach rund einer halben Stunde stürmte dann auch die zweite Band des Abends die Bühne: LEFT TO THE WOLVES. Die Deathcore-Truppe aus Kentucky performte während ihrer nur etwa zwanzigminütigen Spielzeit ganze 6 Songs, die die gute Stimmung nahtlos fortführten und das eine oder andere Pit in der kleinen Halle verursachten. Auch sie hatten immerhin einen neuen Song der bisher nicht öffentlich angekündigten neuen Scheibe dabei, welche Mitte des Jahres erscheinen soll. Im Gegensatz zu ihrem üblichen Deathcore enthielt dieser jedoch einen „Groove-Part“, welcher zwar zunächst für Verwirrung sorgte, aber die Stimmung dann richtig zum Kochen brachte. Den Schluss bildete der Song ,Paths of Broken Glass´, den der Sänger Daniel größtenteils im Pit verbrachte, um etwas mitmischen zu können.
Etwa zwanzig Minuten später ging es auch schon weiter mit unseren Landsmännern von MENTAL CRUELTY. Ebenfalls im Deathcore angesiedelt reihten sie sich problemlos in die Reihen der Vorgänger ein und drehten den Regler noch etwas auf. Den Einstieg bildete ,Inferis´, der Titeltrack des ebenfalls Mitte des Monats erscheinenden und Merch bereits erhältlichen Albums, sowie die erste Singleauskopplung hieraus ,Planet Of Misery´. Es folgten weitere vier Songs, bevor sie dem Pubikum mit ,Mundus Vult Decipi´ nochmal alles abverlangten, bevor sie die Bühne für die nächste Band freigaben.
Nach einer musikalisch wirklich ungewöhnlichen Pause voller TOTO-, SKRILLEX- und CHUCK MANGIONE-Songs, stürmten rund eine halbe Stunde später die oftmals als „Secret Headliner“ bezeichneten Jungs von NEKROGOBLIKON die Bühne. Ohne Setlist auf der Bühne sorgten ihre Diskussionen um die Songwahl für einige Lacher im Publikum, was aber ohnehin nicht von Belang war, da die Songs aufgrund des schlechten Abmischens leider nur schwerlich bis gar nicht erkennbar waren. Dessen ungeachtet flogen dennoch überall Haare, Menschen teilten sich das Pit mit dem Bandmaskottchen John Goblikon und man hatte einfach Spaß. Etwa fünfunddreißig Minuten powerte sich die Crowd so aus, sodass die Meisten in der nun folgenden Pause die Sitzbänke am Hallenrand in Anspruch nahmen, um wieder Kraft für den letzten Act des Abends zu tanken: RINGS OF SATURN.
Mit wenig Worten aber dafür umso mehr guter Musik gaben die Jungs alles, um dem Publikum auch den letzten verbleibenden Rest Energie abzuverlangen. Ganze zwölf Songs gaben sie zum Besten, die ihre gewohnte Paarung aus Technical-Death-Metal und Deathcore zeigten und so eine kleine aber feine Nuance im Genremix des Abends boten.
Hier die Setlist des Abends:
Inadequate/ Godless Times / Senseless Massacre / The Relic/ Seized And Devoured / Margidda/ Infused/ Immaculate Order/ Utopia/ Abducted/ Lalassu Xul/ Unsympathetic Intellect
Die Songs boten hierbei einen Überblick über die immerhin schon vier Alben der Band aus Dublin (Kalifornien!) und wurden wie zu erwarten durchweg positiv aufgenommen: Pits zu nahezu jedem Moment der Show, fliegende Haare und sogar ein, für eine so kleine Location eher ungewöhnlich anmutender, Crowdsurfer wo man auch hinsah. Die erste Reihe steckte gar so viel Energie in ihr Headbangen, dass sie nach und nach den Wellenbrecher in Richtung Bühne schoben, bis man gegen Ende stellenweise nur noch einige Zentimeter von ihr entfernt war. Den Schluss bildete ,Unsympathic Intellect´ von ihrem 2014 erschienen Album „Lugal Ki En“, mit dessen letzten Tönen im Ohr man sich völlig erledigt, aber zufrieden auf den Heimweg machte.
Alles in allem ein heftiger, aber gelungener Abend. Einziger Minuspunkt des Abends, für den die Band nicht einmal etwas konnte, waren leider die Soundprobleme bei Nekrogoblikon, welche ich wie viele andere als meinen persönlichen Favoriten des Abends erwartet hatte.
BRAINSTORM LIVE REVIEW
BRAINSTORM, LYRA`S LEGACY, STORMAGE@Kultopia Hagen. Im Rahmen des zweiten Teiles ihrer „Midnight Ghost Tour 2019“, traten die schwäbischen Powermetaler von BRAINSTORM am Samstag im Hagener Kultopia auf. Mit im Programm hatten sie die beiden Supportbands STORMAGE aus Plettenberg, sowie LYRA`S LEGACY aus Bochum. Natürlich war Metal Impressions vor Ort, um mit Wort und Bild zu berichten.
Das Kultopia liegt in der Innenstadt von Hagen, aber einen Parkplatz zu ergattern, ist eine große Herausforderung und kostet ziemlich Nerven, aber mit Glück bekamen wir fast vor dem Kultopia einen der begehrten Parkplätze. Pünktlich um 19 Uhr öffneten sich die Türen und man konnte endlich ins Warme gehen, denn es war draußen arg kühl.
Viel war noch nicht los! Aber das sollte sich ändern! Im Gegensatz zum Herman Frank Konzert, wo sich leider nur ca. Vierzig zahlende Gäste einfanden, waren bereits im Vorverkauf über 250 Karten verkauft.
Um Punkt 20 Uhr war es dann schon gemütlich voll! Den Reigen eröffneten STORMAGE aus Plettenberg, die hier wirklich einen guten Job machten, um das Publikum für BRAINSTORM einzuheizen. Allen voran natürlich Sänger und Gitarrist Heiko Heseler, der mit lockeren Sprüchen das Publikum zum Schmunzeln brachte, es zu Mitgröhlspielchen animierte, doch allerdings war er heute gesanglich nicht so gut bei Stimme, denn er hatte kurz vorher eine Grippe auskurieren müssen.
Der Rest der Band, besonders noch zu erwähnen sei hier der Leadgitarrist Hugo Fromm, der hier einige erstklassige Gitarrensolos zum Besten gab. Natürlich muss hier die Rhythmussektion, bestehend aus Dirk Heggemann am Bass und Schlagzeuger Vasileios Gerogiou erwähnt werden, die hier mächtig Druck machten. Die Band bot hier wirklich eine sehr gute und solide Metalshow. Da bekommt man Lust die Band noch öfters live zu erleben.
Nach einer dreiviertel Stunde verließ dann die Band die Bühne und hinterließ ein zufriedenes Publikum, welches die Band gut mit Applaus bedachte.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es dann mit den Powermetalern von LYRA´S LEGACY weiter. Ich hatte die Band letzten Jahres zum ersten Mal auf dem Steel Meets Steel Festival in Castrop Rauxel live gesehen und war dort nicht so überzeugt von der Band! Aber sollte es heute Abend besser werden?
Ja! Auf jeden Fall, denn sie wirkte heute homogener und auch der Sound ließ nichts zu wünschen übrig. Die Band begann mit dem Opener `Reign Of Greed`, welches vom „Prisoner“-Album stammt, das im letzten Jahr auf den Markt gekommen ist. Allen voran konnte Sänger Christian Cassacia mit seiner wirklich guten Stimme überzeugen, die sehr professionell rüberkam. Die Band wirkte sehr eingespielt und konnte mit seinen vertrackten Rhythmen, seichten Passagen, sowie den wabernden Keyboardteppichen überzeugen. Das konnte man auch an den Publikumsreaktionen merken, denn viele waren auch wegen LYRA`S LEGACY nach Hagen angereist. Auch war hier nach einer dreiviertel Stunde Spielzeit Ende und auch hier hinterließ die Band ein zufriedenes Publikum.
Die Stimmung wuchs nun merklich im Publikum, denn es wurde jetzt noch voller! Auch bei mir, denn ich hatte die Band zuletzt auf dem Rock Hard Festival im Jahre 2006 gesehen und hatte sie in der ganzen Zeit nicht mehr auf dem Schirm gehabt, konnte mich aber gut noch positiv an dieses Konzert erinnern.
Um 22.20 Uhr ertönte dann endlich das Intro der Band und nach kurzer Zeit erschienen die Musiker auf der Bühne und legten mit `Devils´s Eye´ vom letzten Longplayer „Midnight Ghost“, welches im September letzen Jahres veröffentlicht wurde, fulminant los. Hier konnte man von der ersten Sekunde an erkennen, bzw. hören, in was für einer Liga BRAINSTORM spielen.
Was die Band innerhalb der nächsten anderthalb Stunde oder war es sogar länger, gespielt haben, war die geballte Kraft des Powermetals. Natürlich war Hauptmerk der Band der sympathische Frontmann Andy B. Franck, der hier mit seiner Stimme und seinen Publikumsanimationen in erster Linie punkten konnte, aber auch wegen seines Aussehens für eine hohe Frauenquote im Publikum sorgte.
Die beiden Gitarristen Milan Lonaric und Torsten Ihlenfeld lieferten großartige
Gitarrensoli ab, während Drummer Dieter Bernert und Bassist Antonio Ieva für das solide Fundament sorgten, wobei hier besonders der exzellente Basssound erwähnt werden muss. Die Setlist ließ keine Wünsche übrig, sowohl rares als auch neues Material wurde heute Abend zum Besten gegeben.
Aber auch das schönste Konzert geht einmal zu Ende! Um kurz vor Mitternacht verließ die Band nach einer Zugabe mit zwei Songs die Bühne und hinterließ ein zufriedenes und verschwitztes Publikum!
BRAINSTORM haben heute Abend alles weggefegt!!! Alle Daumen Hoch!!! Sehr gerne wieder! Veranstalter Frank Lau (STONERIFF) hat an diesem Abend alles richtig gemacht, die Bands nach Hagen einzuladen!!
Berichterstattung und PhotoCredits: Uli Bechstein
ACCEPT AND THE ORCHESTRA OF DEATH – Hamburg Mehr!Theater
Obwohl ich am Dienstag um 6:00 Uhr früh im Flieger sitzen musste, wollte ich mir DAS Konzertereignis an Ostern nicht entgehen lassen. ACCEPT AND THE ORCHESTRA OF DEATH spielen eines von sechs Konzerten auf ihrer “SYMPHONIC TERROR Tour 2019″ am Ostermontag u.a. im Hamburger Mehr!Theater! Eine würdige Venue für das Projekt, das 2017 bereits in Wacken aufgeführt wurde. “Metal vs. Orchester” – das hatte für ACCEPT so gut funktioniert, dass in 2018 das Konzert aus Wacken auf CD gebrannt wurde. „Symphonic Terror – Live at Wacken 2017“ heißt die sehr hörenswerte Veröffentlichung.
Nachdem ich meine Koffer gepackt und gut gessen hatte, habe ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Mehr!Theater gemacht. Der erste Anblick vor Ort war dann jedoch etwas irritierend. Ich hatte Schlangen vor dem Einlass erwartet. Stattdessen saßen die meisten Metalheads bei einem Bier in Liegenstühlen vor der Venue und warteten gelassen darauf, dass sich die Tore öffneten. Probe sitzen, wie ich vermute, denn etwas ungewöhnlich für eine Metalband wie ACCEPT, ist es schon, dass der komplette Zuschauerraum bestuhlt sein sollte an diesem Abend. Komisch, dass ich das jetzt eigentlich schreibe. Ich erlebe ja als Rollstuhlfahrer jedes Konzert im Sitzen. Gut, aber es ist halt für alle anderen eben nicht normal! Für uns Fotografen gab es durch die komplette Bestuhlung eine weitere Herausforderung. Es durfte nur von der Seite aus fotografiert werden. Es gab keinen sogenannten Pit (Bühnengraben) in dem wir ansonsten direkt vor der Bühne arbeiten können.
Ich bin sehr gespannt, da mir die „Symphonic Terror – Live at Wacken 2017“ Scheibe sehr gut gefällt. Zudem ist es mein erstes Konzert der Band ohne Urgestein Peter Baltes. Schon ein komisches Gefühl. Mit Martin Motnik konnte aber ein wirklich renommierter Ersatz für die Tour und darüber hinaus verpflichtet werden. Hier kann ich mal vorwegnehmen, dass er sich gut in die Band eingefügt hat. Vielleicht noch etwas zurückhaltend, aber das ist in dieser frühen Phase vielleicht auch normal. Als Musiker passt er auf jeden Fall perfekt!
Das Konzert war anders aufgeteilt als das in Wacken seinerzeit – nicht in drei Teile. Hier begann es gleich mit dem Orchester, das links auf der Bühne seinen Platz fand. Die Musiker waren wie Skelette geschminkt. THE ORCHESTRA OF DEATH eben! Ich war im Vorfeld sehr gespannt, wie sich die Akustik im Mehr!Theater macht. Schließlich haben wir hier in Hamburg mit unserer “Elphi” ja ein Aushängeschild, was Klang bzw. Akustik für ein klassisches Orchester angeht. Und ich kann auch ein bisschen mitreden, weil ich bereits einige Konzerte in der Elbphilharmonie erleben durfte. Aber was soll ich sagen? Aus der Kombination zwischen Metalband und Orchester haben die Tontechniker einen wahrlich guten Sound kreiert. Unerwartet in der Umgebung, aber echt gut! Auch wenn am Anfang die Solo-Violine etwas leiser als die Gitarre Hoffmann´s war. Dies wurde aber schnell korrigiert.
Die Reise in die Klassik begann mit MUSSORGSKY „Night of Bald Mountain“. Wenn man Metalheads nach CHOPIN, BEETHOVEN, VIVALDI oder MOZART fragen würde; ich bin mir sicher, kaum einer könnte die nun folgenden Songs den richtigen Komponisten zuordnen. Aber das zeichnet wiederum den Metalhead aus. Wenn die Mucke stimmt, wird gefeiert. Auch wenn es teilweise schwerere Kost war, als gewohnt. Die Arrangements von “Scherzo” von CHOPIN oder MOZARTS „40. Symphonie“ waren absolut genial. Und das lag unter anderen daran, dass ACCEPT die weltbekannte Violinistin Ava-Rebekah Rahmann als Solistin verpflichten konnte. Die Dame, die seit ihrem zehnten Lebensjahr auf der Bühne steht, hat auch in dieser für sie sicher ungewohnten Umgebung, großartig abgeliefert. Die Kombination aus E-Gitarre und Violine brachte beide Welten toll zusammen, was gerade im Duett mit Wolf Hoffmann überzeugen konnte. Anders als auf der CD fehlte heute der PROKOFIEV Klassiker “Romeo und Julia”. Nach dem etwa 20-minütigen Auftakt ging es mit dem Orchester und Songs aus dem Repertoire ACCEPT´s weiter.
Nun trat auch Mark Tornillo das erste Mal in Erscheinung. Der erste “echte” ACCEPT-Song war “Princess of the Dawn” und es wurde sofort mitgesungen. Es folgten drei weitere ACCEPT-Klassiker. Die Reihe endete mit “Breaker” und einem furiosem Gitarrenbattle. Dann gab es wieder einen längeren Teil mit klassischen Stücken, der nach “Schwanensee” von TSCHAIKOWSKY durch “Shadow Soldiers” unterbrochen wurde. An dieser Stelle muss ich nun einen Kritikpunkt einfügen: Es gab nach meinem Empfinden an dieser Stelle wirklich zu lange Passagen, bei denen Gitarre und Violine soliert haben. Alles auf einem hohen musikalischem Niveau, aber es hat etwas auf die Stimmung gedrückt.
Das änderte sich dann bei “Metal Heart” wieder. Nach weiteren drei Songs war das Konzert etwas überraschend mit “Fast as a Shark” zu Ende. Da eben so überraschend, dauerte es auch ein wenig, bis dann die Zugabe-Rufe einsetzten. Aber diese wurden erhört und es gab noch einmal drei Songs oben drauf. Bei “Balls to the Wall”, dem letzten Song des Abends, hielt es dann keinen mehr auf den Sitzen und endlich war die Stimmung da, die ich mir schon eher gewünscht hätte. Jetzt wurde heftigst gefeiert. Konzerte im Sitzen sind wohl doch nicht so Sache eines echten Metalheads. Naja – außer bei denen, die sitzen müssen, so wie ich und trotzdem am Ende des Abends pitschenass sind.
Kommen wir zu meinem persönlichen Fazit des Abends:
Die Show war schon ein Metal-Konzert, hatte aber einen gewaltig klassischen Anstrich. Nach meinem Geschmack mit etwas zu langen Passagen. Der Aufbau in Wacken hatte mir besser gefallen. Ich fand die Idee trotzdem gut und war überrascht, dass nicht mehr als 600 Besucher den Weg ins Mehr!Theater gefunden haben. Diese Crossover-Show hätte deutlich mehr an Aufmerksamkeit verdient.
Noch ein Wort zum Mehr!Theater in Hamburg: Leider schließt das Mehr!Theater schon bald seine Tore. Es wird umgebaut, da im nächsten Jahr dort eine Theaterstück – dessen Name noch nicht genannt werden darf - aufgeführt wird. Sehr schade um diese wirklich schöne Venue. Mehr!Theater, Du wirst mir fehlen!
Achso und noch etwas – falls es jemanden interessiert: Ich habe nach nicht einmal drei Stunden Schlaf totmüde den Flieger erreicht und bin derzeit in Sachen Metal im Mittelmeer unterwegs. Da jammere ich natürlich überhaupt nicht, denn hier warten ebenfalls so geile Bands, wie z.B. DESTRUCTION, THUNDERMOTHER oder TRI STATE CORNER uvm. auf mich. Ich sage einstweilen AHOI und bis zum nächsten Mal !
ACCEPT AND THE ORCHESTRA OF DEATH – SETLIST 22.04.2019 – Mehr!Theather Hamburg:
1. Die by the Sword – The Rise of Chaos – 2017
2. Restless and Wild – Restless and Wild – 1982
3. Koolaid – The Rise of Chaos – 2017
4. Pandemic – Blood Of the Nations – 2010
5. Final Journey – Blind Rage – 2014
Wolf Hoffmann solo with Czech National Symphony Orchestra
6. Night on Bald Mountain (Modest Mussorgsky Cover)
7. Scherzo (Fryderyk Chopin Cover)
8. Romeo and Juliet (Sergei Sergeyevich Prokofiev Cover)
9. Pathétique (Ludwig van Beethoven Cover)
10. Double Cello Concerto in G Minor (Antonio Vivaldi cover)
11. Symphony No. 40 in G Minor – K.550 (Wolfgang Amadeus Mozart cover)
12. Princess of the Dawn – Restless and Wild – 1982
13. Stalingrad – Stalingrad – 2012
14. Dark Side of My Heart – Blind Rage – 2014
15. Breaker- Breaker – 1981
16. Shadow Soldiers – Stalingrad – 2012
17. Dying Breed – Blind Rage – 2014
18. Fast as a Shark – Restless and Wild – 1982
19. Metal Heart- Metal Heart – 1985
20. Teutonic Terror – Blood Of the Nations – 2010
21. Balls to the Wall – Ball to the Wall -1983
Berichterstattung / PhotoCredits: METAL ROLLZ
Dare in Hamburg – “OUT of the Silence” 30th Anniversary Tour 2019
Nach 17 Jahren beehren DARE zu ihrem 30 jährigen Band-Jubiläum einmal wieder Hamburg! Die LaSy GbR – in Person von Oliver Lange und Carsten Syllwasschy – machte es möglich. Die beiden Hamburger haben in der Tat einen echt guten Riecher in punkto AOR-Musik und man ist gerne auf Konzerten, die von ihnen organisiert werden.
Heute, am 12. April 2019, sollte es ins Hamburger LOGO gehen. Als ich dort eintraf, warteten schon einige Fans frierend vor der Tür. Hamburg zeigte sich frostig an diesem Abend. In der Location selbst war es dann aber herrlich warm. Das sollte sich im Laufe des Abends noch zu einem “heiß” steigern. Nicht umsonst bezeichnen Kenner diesen Rockschuppen als “die lauteste Sauna Hamburgs”. Das Jubiläum lockte über 350 Fans in den proppevollen Club, sogar Gäste aus Düsseldorf waren dort, nur um DARE einmal wieder live zu sehen, an die Elbe gekommen!
Als Vorgruppe kamen pünktlich MARC JÜRS AND A BUNCH OF HEARTBREAKERS auf die Bühne. Neben Marc Jürs sind noch Marc Nickel (Gitarre), Torben Brand (Bass) und die Drummer-Legende Norbert `Panza´ Lehmann auf der Bühne. Und aaah – wer war das da denn noch – direkt vor mir mit der Gitarre? Das ist doch Ferdy Doernberg. Der Keyboarder von Axel Rudi Pell oder aber auch Rough Silk gehört eigentlich nicht zur Band, hat aber die aktuelle CD “Music For The Working Class” mit eingespielt und sich für heute Abend Zeit genommen, um mit auf der Bühne zu sein. Eine schöne Überraschung! Eine dreiviertel Stunde lang gab es eine interessante Mischung aus Pop, Country und Rock zu hören, die dem Publikum im LOGO sichtlich gefiel.
Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann DARE mit ihren Frontmann Darren Wharton. Die Bühne machte einen sehr aufgeräumten, fast leeren Eindruck. Das lag aber in erster Linie am fehlenden Gitarren-AMP. Heute spielen viele Gitarristen direkt ins Pult. Ein beeindruckendes Marshall-Stack hat Vinny Burns ehrlich gesagt auch nicht nötig. Wer mit ASIA getourt hat und eines der Mitglieder von ULTRAVOX war, ist eh über jeden Zweifel erhaben, was Gitarrensound angeht. Aber zurück zu DARE im Logo. Auf uns wartete AOR vom Feinsten. Die Stimme des ehemaligen THIN LIZZY Keyboarder war einschmeichelnd und setzte sich im Logo sehr gut durch!
Die Meute feierte von der ersten Sekunde an ihre alten Helden. Und ja, wir waren alle nicht mehr die Jüngsten an diesem Abend, aber gut gealtert! Eröffnet wurde das Konzert mit `Home´ vom 2016er Album „Sacred Ground“. Auch die nächsten fünf Songs stammten von diesem Album. Die Band überzeugt dabei nicht nur durch die tolle Leadstimme, auch die Gitarrensounds und der exzellente Chorgesang überzeugen nach 30 Jahren noch immer. Mit `Sea of Roses´ ging es dann ins Jahr 2004, das Veröffentlichungsjahr von „Beneath the Shining Water“. Von diesem Album stammte auch der nächste Song.
Wie schon so oft, so war auch bei DARE an diesem Abend, das Hamburger Publikum absolut textsicher. Das begeisterte Mr. Wharton sichtlich. Er ließ dies immer wieder durchblicken. Vom nächsten Song war ich dann persönlich beeindruckt. Es war die Cover-Version des THIN LIZZY Songs`Emerald´. Die Band hat eine großartige eigene Version gespielt. Ich bin ja generell kein Freund von Cover-Songs, aber diese hatte ihre absolute Berechtigung! Neugierig? Ihr findet den Song auf dem 2009er Album „Arc Of The Dawn“. Noch weiter zurück ging es dann mit den nächsten beiden Songs. Wir sind jetzt im Jahr 1991 angekommen. `Wings of Fire´ und `We don´t need a reason´ kommen aus dieser Zeit.
Die letzten vier Songs sind dann der Sprung aus dem Jahr 1988 zurück zu 2018. Die Songs stammen vom Debüt-Album „Out Of The Silence“, das seinerzeit die Rockcharts stürmte. 2018 erschien „Out Of The Silence II“, eine neue Auflage der 30 Jahre zuvor erschienenen Scheibe. Das Konzert endete mit `King of Spades´. Natürlich wollte Niemand ohne eine Zugabe nach Hause gehen. Und das Publikum wurde natürlich auch nicht enttäuscht. DARE entließen ihre Hamburger Fans mit `Stormwind´ und `Return The Heart´ und in dem Wissen, dass ein nächstes Zusammentreffen nicht wieder so lange auf sich warten lässt, glücklich und zufrieden in die Nacht.
Berichterstattung / PhotoCredits: METAL ROLLZ
Any Given Day Live Review
Passend zum dritten Album „Overpower“ der Gelsenkirchener Jungs von ANY GVIEN DAY, welches am 15.03.2019 in die Läden kam, zelebrieren sie das Release auf einigen intimen Clubshows mit ihren Fans. Wir vom METAL IMPRESSIONS MAGAZINE konnten sich das nicht entgehen lassen und war für Euch in Frankfurt vor Ort. Bei meiner Ankunft gegen 18.30 Uhr befand sich zu meiner Überraschung bereits eine beschauliche Menschentraube vor der doch recht kleinen Location: „Das Bett“ in Frankfurt. Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk wurde die Halle dann um 19.00 Uhr geöffnet und man ließ die wartende Meute herein, die direkt vor die Bühne stürmte.
Nach gerade einmal 25 Minuten begann dann auch schon das Intro der Münchener Truppe von TENSIDE aus den Lautsprechern zu dröhnen, bevor sie mit `This Is What We Die For´ die Bühne stürmten. Es folgten fünf weitere Songs, bevor sie nach knapp 35 Minuten und dem einen oder anderen Pit die Bühne mit ihrer 2018 erschienenen Single `Faith Over Fears´ verließen.
Etwas mehr als 15 Minuten später übernahmen dann die englischen Kollegen von HEART OF A COWARD die Bühne und lieferten mit ,Hollow´ direkt einen gelungenen Start. Es folgten sechs weitere Songs, inklusive der ersten Single unter ihrem neuen Sänger Kaan Tasan, welche 2018 veröffentlicht wurde, bevor sie mit `Dead Weight´ die aufgeheizte Meute etwas zur Ruhe kommen ließen.
Nach einer gut halbstündigen Erholungspause wurde es dann aber endlich Zeit für den Headliner des Abends: ANY GIVEN DAY.
Passend zur Release-Tour wurde mit `Start Over´ natürlich direkt mit einem Song der neuen Scheibe eingestiegen, der den Beginn in die knapp eineinhalbstündige Reise durch die bisherigen drei Alben der Band markierte. Ganze 15 Songs lieferten sie hierbei ab, wovon immerhin knapp die Hälfte von „Overpower“ stammten und so einen sehr guten Eindruck der Platte ablieferten.
In altgewohnter Manier lieferte die fünfköpfige Truppe feinsten deutschen Metalcore ab, bei dem keiner der Anwesenden still halten konnte. Ein Pit folgte dem nächsten und trotz der relativ kleinen Location schafften es die Besucher zwei Walls of Death zu bilden. Insgesamt wurde die Crowd immer wieder für ihre Bereitschaft zum Mitmachen gelobt, sei es bei den Pits, dem schnellsten „Hinknien“ (zwecks anschließendem kollektiven Aufspringen) der bisherigen Tour oder für den immer wieder nach Ende der Songs angestimmten Chor, welcher die Songs fortsetzte.
Bei so viel Auspowern verging die Zeit wie im Fluge und so begannen die Jungs nach einer gefühlten halben Stunde bereits ihre Zugabe mit dem Klassiker `Home Is Where Your Heart Is´. Zum Schluss gab man noch einmal alles mit `Savior´, der ersten Singleauskopplung des „Overpower“-Albums, was einen runden und gelungenen Abschluss bildete und jeden im Saal das letzte bisschen Kraft abverlangte. Wie üblich erschienen die Jungs in kürzester Zeit zusammen mit den anderen Bands am Merchandise-Stand, um ein paar Fotos machen zu lassen, Autogramme zu verteilen oder ein bisschen zu quatschen, bevor sie ihre erschöpften und glücklichen Fans in die – im Vergleich zur Halle – viel zu kalte Nacht entließen.
Hier die Setlist des Abends:
Start Over/ Loveless/ Endurance/ Levels/ Taking Over Me/ In Deafening Silence/ Coward King/ Hold Back The Time/ Lonewolf/ Ignite The Light/ Never Say Die/ Arise/ Never Surrender/ Home Is Where Your Heart Is/ Savior
Alles in allem ein gelungener Abend, der sicher bei dem einen oder anderen für einige Genickschmerzen gesorgt hat. Auch die eher unbekannten HEART OF A COWARD haben beim Publikum einen sehr guten Eindruck und Lust auf mehr hinterlassen. Einziger Minuspunkt des Abends war Drummer Louis (vor Ort „das Lama“ getauft) der Band TENSIDE, der mir (ebenso wie anderen Personen in der ersten Reihe) ganze dreimal sein Wasser relativ direkt ins Gesicht spuckte, was doch irgendwann fast absichtlich wirkte. Daumen nach unten dafür !