BELENOS – „Spicilège“
BELENOS – „Spicilège“
Hinter dem Bandnamen verbirgt sich der gallische/keltische Gott der Sonne. Ebenso mystisch und stolz kann diese Band auf eine ordentliche Historie zurückblicken, die seit 1996 mit einigen ausverkaufte Demos und Alben aufwarten kann. Ursprünglich wurde die Band (schon fast traditionsgemäß) als Ein-Mann Projekt aus der taufe gehoben und präsentiert uns hier ein Rerelease mit einigen Extras.
Ganze 19 Sekunden darf der Hörer gespannt Akustikgitarren und Meeresrauschen lauschen, bevor Belenos ihre ganze Kraft auf die Gehörgänge niederprasseln lassen, und da gibt es einiges zu hören. Das sraighte und gleichzeitig leicht verspielte Schlagzeug bietet hier Grundlage für ganze 9 Songs, bei denen sowohl die Knüppel- als auch Epikfraktion richtig glücklich gemacht wird. Getragene Momente gehören ebenso zum Songwriting, wie straightes Gerotze, untermalt von Gekrächze und Chören. Bei den Gitarren scheint das Motto zu sein so viel wie möglich zu dürfen, aber um jeden Preis abwechslungsreich zu sein, was hier super funktioniert.
Die Songs jagen mit einer ordentlichen Packung Dynamik durch die Lauscher, strotzen aber nur so von komplexem Songwriting, so dass man immer wieder mit neuen Elementen überrascht wird, die auch nach dem 10. Durchhören Spaß machen. Es vermischen sich sowohl Pagan, als auch Folk Elemente in den songs, wobei der aggressive Black Metal Banner über allen thront. Große Namen fallen einem hierbei teilweise ein, aber dieses Werk ist einfach zu authentisch, um Vergleiche herbeizuziehen.
Die Produktion ist glasklar, ohne an Bombast oder dreckiger Atmosphäre einzubüßen und so kommen Gitarrenattacken wie Föteneinsätze gleichermaßen zur Geltung. Neben den 9 Songs gibt´s noch 3 Live Granaten und 4 neue Versionen der ersteren Songs. Schwachpunkte auf dieser Langrille zu suchen gestaltet sich sehr schwierig, weil alles aus einem Guss kommt, Atmosphäre hat, gut produziert ist und auch längere Zeit im Ohr bleibt. Ich denke, dass es zwar noch ein wenig Luft nach oben gibt, aber was hier geboten wird ist einfach nur ganz großes Kino!
Fazit: geile Scheibe! Black Metal mit zeitgemäßen Einflüssen, verpackt in einer authentischen Schale. Freunde extremer Schwarzklänge können hier bedenkenlos zuschlagen.
5,5/6 Punkten
Radu
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