WILDFEST 2019 (Nachbericht)

Posted by Andrea On Juni - 12 - 2019

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Das WILDFEST 2019 fand am 25.05.2019 in Geraardsbergen in Belgien statt. Jedes gute Festival beginnt schon mit der Fahrt dorthin, so auch dieses. Am frĂŒhen Samstagmorgen machte ich mich mit meiner “Reisegruppe” auf nach Belgien. Von Hamburg aus ist es ein wenig weiter, allerdings hat sich jeder Kilometer, jedes Lied im Radio und jedes GesprĂ€ch auf dem Weg dorthin schon alleine gelohnt. Dieses sollte aber mit einem verdammt guten Festival noch gekrönt werden. Nachdem wir nach sechs Stunden Fahrt unser Zimmer bezogen und uns “glitternd gestyled” haben, sind wir losgefahren zur Location. Der Club “JC de Spiraal” war wirklich leicht zu finden, denn es liefen ja genug “Wildlings” durch den Ort. Also Parkplatz suchen und bei schönstem Wetter die belgische Kleinstadt genießen. Am de Spiraal angekommen, ging es ĂŒber einen Hinterhof in die Eventlocation.

RAIDER1Durch die gute Organisation verlief der Einlass zĂŒgig und wir waren pĂŒnktlich zur ersten Band vor Ort. Diese wollte ich auf keinen Fall verpassen, denn RAIDER hatte ich schon einmal sehen dĂŒrfen. RAIDER lieferten die volle Ladung Old School Hard Rock ab. Sie waren ein wĂŒrdiger Opener fĂŒr dieses wundervolle Fest. FĂŒr die frĂŒhe Stunde, standen schon einige vor der BĂŒhne und feierten RAIDER in ihrer 40-minĂŒtigen BĂŒhnenzeit. Ich denke, von dieser Band werden wir in Zuklunft noch einiges hören – irgendwie so ein BauchgefĂŒhl von mir.

DSC00552 (1) (1)Nach einer Umbaupause von 20 Minuten folgte nun gleich das zweite Highlight des Tages. SNAKEBITE betraten die Bretter der BĂŒhne. Sie sind immer wieder jede Reise wert. Auch an diesem Nachmittag erfĂŒllten sie alle meine Erwartungen. Die Halle fĂŒllte sich so auch deutlich und man merkte, dass SNAKEBITE auch hier beim WILDFEST ihre Fans haben. So wurden vom Publikum die Songs mitgesungen und die Band gut bejubelt. Dominik Wagner, der SĂ€nger, versprach zu Beginn des Auftrittes ein hartes und schnelles Set und genau dieses servierten SNAKEBITE. Mit „Princess of Pain“, „Two Desperate Hearts“ oder aber „Heros oft the Unknown“ fĂŒhrten sie durch ihr Programm. Außerdem gab es auch etwas Besonderes zu hören. SNAKEBITE spielten einen Song namens „Feels like Fire“. Mit diesem Song haben sie ein ziemlich altes StĂŒck rausgekramt. Es stammt noch aus der Zeit vor SNAKEBITE. FĂŒr diesen Song legte Dominik Wagner sogar seine Gitarre beiseite. Ein sonst eher seltenes Bild.

AERODYNENach diesem Slot war ich dann doch schon recht verschwitzt und brauchte erst einmal ein kĂŒhles GetrĂ€nk. Weiter im Programm ging es erst einmal mit eher unbekannteren Bands (also fĂŒr mich), die jedoch den bisherigen Bands in keinster Weise nachstanden. So spielte z.B. AERODYNE als dritte Band. Auch sie hatten eine BĂŒhnenzeit von wiederum 40 Minuten. AERODYNE kommen aus Schweden und brachten schön scheppernden 80er- Jahre-Heavy Metal. Bis zu diesem Moment wirklich die hĂ€rteste Band des Tages. Keine Ruhemoment fĂŒr ihre Fans. Man sah deutlich, dass Sie richtig viel Spaß hatten.  Das Bier floss sowohl auf der BĂŒhne (also eben auch bei den Bands) und auch bei den Besuchern des WILDFEST. Nach ihren Gigs mischten sich die Bands auch gerne spĂ€ter mit unter das Publikum und es war einfach “PARTY” angesagt.

FĂŒr Verpflegung gab es einen Imbisswagen. Hier konnte man richtig gute Burger bekommen, aber auch viele andere Speisen, so dass fĂŒr jeden etwas dabei war. Die Ecke um den Imbiss herum war sehr gemĂŒtlich, denn hier trafen sich die Leute und man kam beim Essen in GesprĂ€che mit Bands und Festivalbesuchern. Wie ich feststellen durfte, war das Publikum international gemischt. Die Besucher mit der weitesten Reise, kamen aus den USA. Die Stimmung war durchgĂ€ngig weit oben.

WILDHEART2Nun aber weiter mit der nĂ€chsten Band. Jetzt sollten die Lokalmatadoren von WILDHEART folgen. Sie nutzten den Auftritt auf dem WILDFEST als Albumrelease-Party. Ihr neues Album heißt „No Love“. Mit dieser Scheibe heizten sie dem Publikum ordentlich ein und spielten, als gĂ€be es kein Morgen mehr. Man sah ihnen die Freude an, dass sie endlich ihr neues Album auf die Menschheit loslassen konnten. Ihr Sound erinnert ebenso an den Hard Rock der 80er Jahre wie auch ihre Outfits. Trotzdessen sind sie jung, dynamisch und hungrig nach Erfolg. Alles in allem sollte man, wie eigentlich bei jeder der Bands des WILDFEST, auch hier weiterhin ein Auge auf die weitere Karriere der Band werfen und sie nicht aus den Augen verlieren.

MIDNIGHTDer Zeitplan an diesem Tag war sehr straff und um diesen auch weiterhin einzuhalten folgte nun auch schon MIDNITE CITY. FĂŒr diese Band war es der erste Auftritt in Belgien. MIDNITE CITY kommen aus England und brachten Melodic Rock mit. Sie lieferten angenehme Melodien zum Bewegen und Mitgehen. Teilweise sehr eingĂ€ngige Melodien, die im Ohr hĂ€ngen blieben. Diese Band gibt es erst seit zwei Jahren, allerdings spielen sie schon auf sehr gutem Niveau. UnterstĂŒtzt wird ihr Rocksound mit guten KeyboardklĂ€ngen. Es hat sehr viel Spaß gemacht dieser Band zuzuhören. So verging auch dieser Auftritt wie im Fluge.

SHIRAZAls nĂ€chstes folgten nun SHIRAZ LANE. Hier sollte uns nun etwas ganz Besonderes serviert werden. 24 Stunden vor der Show musste der Gitarrist der Band krankheitsbedingt absagen und so entschied man sich, gemeinsam mit dem Veranstalter, ein Akustik-Set zu viert zu spielen. Bei mir löste es Bedenken aus, ob das so klappen kann auf einem Festival. Aber was soll ich sagen, ja es klappte! Diese Entscheidung war absolut richtig. Mit dem ersten Ton hatte die Band das Publikum im Griff und ob man wollte oder nicht, man ging automatisch mit. Es war laut und leise zugleich. Keine Ahnung, wie diese Band das geschafft hat, aber es war so. Sie sind definitiv meine Helden des Tages. Der SĂ€nger, Hannes Kett, ließ es sich auch nicht nehmen, zu performen, als wĂŒrden sie nicht nur unplugged spielen. SHIRAZ LANE nahmen die gesamte BĂŒhne ein und vereinnahmten nebenbei auch noch das gesamte Publikum. Die Finnen haben sich meinen höchsten Respekt verdient. Absolut geflashed von der Performance erwartete ich nun Großes von den letzten Bands des Abends und sollte – um es einmal vorweg zu nehmen – auch nicht enttĂ€uscht werden.

NEWROSESAls nĂ€chstes folgen nun THE NEW ROSES. Sie sollten eigentlich schon 2018 ihr WILDFEST-Debut geben, hatten dann aber die Chance mit den DEAD DAISIES auf Europa Tour zu gehen. Aus diesem Grund wurde der Auftritt auf dieses Jahr verlegt. Es hatte sich gelohnt zu warten. THE NEW ROSES lieferten guten alten Rock mit einer professionellen Performance ab. Auch hier gab es keine Zeit zum Durchatmen und THE NEW ROSES rockten fĂŒr und mit dem Publikum. Es war extrem heiß in der Halle, und die Band sorgte dafĂŒr, dass es noch wesentlich heißer wurde. Es waren wehende Haare zu sehen, wohin das Auge reichte. THE NEW ROSES schenkten uns eine Stunde lang puren Rock, sauber gespielt ohne viel Geschnörkel drumherum. Daumen nach oben !

CRAZYLIXXGanz zum Ende galt es dann noch eine letzte Runde mit CRAZY LIXX zu drehen und auf den “Forever Wild”-Zug aufzusteigen. „Forever Wild“ ist auch der Name des erst eine Woche zuvor veröffentlichten Albums der Band. Um ehrlich zu sein, war ich zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 18 Stunden auf den Beinen und verdammt mĂŒde. Sie haben es aber wirklich geschafft, mich noch bis zuletzt abzuholen. CRAZY LIXX waren ein absolut wĂŒrdiger Headliner und haben auch noch einmal alles aus dem schon merklich erschöpften Publikum herausgeholt. Es wurden textsicher die Songs mitgesungen und so vergingen auch die letzten 90 Minuten des Festivals schneller als gedacht.

Völlig fertig, aber absolut glĂŒcklich, dieses geile WILDFEST 2019 miterlebt zu haben, bin ich dann in meinem Hotelzimmer auch sofort in  den tiefsten Schlaf gefallen. Ein großer Dank geht an die Veranstalter und alle Beteiligten, die dieses Festival möglich machten und fĂŒr einen reibungslosen Ablauf sorgten. Man darf schon jetzt auf die 5. Ausgabe des WILDFEST am 23.05.2020 gespannt sein. NatĂŒrlich sind wir wieder mit dabei und bis dahin sage ich “Dear Wildlings – stay young and wild. See us next year!”

Berichterstattung / PhotoCredits: Andrea Da Silva Nolasco

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