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CORONATUS INTERVIEW

Posted by admin On Oktober - 8 - 2011

coronatus_ti_2011Im November erblickt „Terra Incognita“ als viertes Studioalbum von CORONATUS das Licht der Welt. Große Aufmerksamkeit lenkte die Band durch ihre Tour mit HAGGARD auf sich. Als weiteres Lebenszeichen gab es das aktuelle Video „Fernes Land“, was mich dazu brachte mit der Band ĂŒber Erfahrungen, ZukunftsplĂ€ne und Touranekdoten zu plaudern. Mats (Schlagzeug) nahm sich Zeit und stellte sich tapfer unseren Fragen:

Hallo und erstmal danke fĂŒr die Zeit sich unseren Fragen zu
stellen. Ich muss zugeben, dass ich durch euren aktuellen Videoclip zu„Fernes Land“ auf euch aufmerksam geworden bin. Saubere Sache, geiler Song und ein schönes Video, Respekt!

Wenn man sich eure Bandhistorie so anschaut, gab es ja bereits einige Line Up Wechsel. Viele Bands zerbrechen an solchen Besetzungswechsel. Wie habt ihr euch durchgebissen und euch den langen Atem bewahrt?

In der Tat, bei uns war einiges an Besetzungswechseln! Vom Line Up der“Fabula Magna“, dem letzten Album, sind nur Aria und ich ĂŒbrig geblieben. Wichtig ist einfach, nicht aufzugeben. Das sagt sich leicht, ist es aber nicht. Es ist extrem anstrengend, immer wieder zurĂŒckgeworfen zu werden und sich dann mit neuen Mitmusikern wieder soweit nach vorn zu kĂ€mpfen, dass unter dem Strich möglichst noch eine Verbesserung zum VorgĂ€ngeralbum herauskommt. Aber es geht. Es war ja auch nicht so, dass alle auf einmal ausgestiegen sind; das ging nach und nach; Am einschneidensten war sicherlich der Ausstieg von Carmen, als diese mit ihrem 2. Kind schwanger war. Das war dann letztlich ein Auslöser fĂŒr weitere Ausstiege und hat schon sehr demotiviert, so dass ich mich eine kurze Zeit lang schon auch gefragt habe, ob ich nicht den Ganzen Kram hinschmeissen soll. Das Durchhalten hat sich aber echt gelohnt. Mittlerweile haben wir eine Besetzung, die nicht nur im Studio erstklassige Arbeit abliefert, sondern auch live echt das Haus rockt, wie wir auf der Dark Symphony Tour mit HAGGARD beweisen durften. Diese Tour war mit Sicherheit ebenfalls ein Katalysator fĂŒr die Motivation in der Band, weiterzumachen!

Das aktuelle Video ist einfach großartig geworden. Viel Melodie, eine ordentliche Packung HĂ€rte und eine Priese Humor. Wie ist dieses Video entstanden?

Die Idee mit den RheinfĂ€llen hatte der Dirk, und auf das Outfit als Seefahrer/Piraten war auch schnell geklĂ€rt. Bei einem KostĂŒmverleih haben wir noch ein paar Devotionalien und Klamotten gemietet und los gingÂŽs. Der Drehtag an sich war super lustig, super heiß und das Wasser absolut angenehm kĂŒhl. Am liebsten wĂ€re ich rein gesprungen. Lustig war auch, dass wir stĂ€ndig von irgendwelchen Touristen beguckt wurden. FĂŒr die Innenaufnahmen waren wir dann in einem Foto-Mietstudio. Das war auch spaßig, aber auch stressig, da mein Schlagzeug in dem ungedĂ€mmten Raumunglaublich laut war. Hinterher haben uns echt die Ohren geklingelt.

Ihr schreibt die Texte sowohl auf englisch, deutsch und lateinisch. Wie funktioniert das bei euch? Denkt sich jemand etwas aus und einer steht mit einem lateinischen Übersetzungsbuch daneben, oder spricht etwa einer von euch fließend Lateinisch?

Diesmal ist ja nicht soviel Latein dabei, wie frĂŒher. Allerdings gibt es schon die eine oder andere lateinische Textpassage. Darauf wollten wir nicht verzichten, dann es ist ein Markenzeichen von CORONATUS seit Anfang an. Der einzige Lateiner der jetzigen Besetzung ist der Simon (Keys).

Ihr deckt eine große Bandbreite an Musikstilen ab. Gothic, Rock, Metal aber auch mittelalterliche KlĂ€nge scheinen durch euer Soundgewand. Woher nehmt ihr eure EinflĂŒsse und wie lĂ€uft bei euch das Songwriting?

Das kommt von den vielen unterschiedlichen GeschmĂ€ckern der Bandmitglieder und daran dass wir im Songwriting zusammenarbeiten. Die Grundkompositionen kommen in der Regel von einer einzelnen Person und werden dann gemeinsam bearbeitet. Somit kann sich jeder auch einbringen. Diesmal waren die Kompositionen von Dirk, Aria, Simon und mir. Wir haben aber auch noch je einen Song von Fabi, unserem frĂŒheren Keyboarder und dem George (ehemaliges GrĂŒndungsmitglied) im Programm. Klar, dass bei so vielen Leuten auch viele Stilelemente zusammenkommen.

Im FrĂŒhjahr 2011 ward ihr zusammen mit HAGGARD auf Tour und habt da fĂŒr die eine oder andere offene Kinnlade gesorgt, weil wenige euch kannten und ihr ordentlich das Haus gerockt habt. Wie sehen eure weiteren TourplĂ€ne aus? Werdet ihr uns auch live beglĂŒcken, sobald “Terra Incognita“ das Licht der Welt erblickt hat?

Wir sind dran, ein paar Gigs stehen auch schon, wie zum Beispiel eine Show auf dem WGT. Da wird sicher noch was zusammenkommen, denke ich. Ob es eine ganze Tour gibt, ist noch unklar, aber wir arbeiten daran. Wir wĂŒrden auch gerne wieder als Support fĂŒr eine bekanntere Band spielen, wenn sich etwas Passendes anbietet.

Zum Thema Tour: wie sieht euer Tourleben aus? Mehr so das gesittete und artige oder eher die partymĂ€ĂŸige Kindergartenshow?

Sowohl als auch. Im Bus war es zum Teil schon ziemlich lustig und manchmal auch ziemlich feucht fröhlich! Ab und an waren wir aber auch einfach nur platt, da die Gigs ja immer wieder von der Notwendigkeit unterbrochen war, sich seine Brötchen auf herkömmliche Weise zu verdienen.

Was war euer lustigstes oder schrÀgstes Tourerlebnis?

SchrĂ€g war: wir hatten ja 2 Sopranistinnen auf der Tour dabei. Neben der Ada hat uns auch die Viola bei einigen Gigs ausgeholfen. Einmal kamen wir von einem Gig aus Frankfurt heim und haben die Ada zuhause abgeliefert, wollten dann die Viola fast 70 km weiter abholen, die diesen Gig aber irgendwie verpeilt hat und doch nicht konnte; da mussten wir die Ada dann wieder zurĂŒckholen und in letzter Sekunde beim nĂ€chsten Gig im Saarland zu sein. Das war ganz schön heiß! Ein anderes mal hatte ich unseren Sampler im Proberaum vergessen und musste kurz vor der Show in Karlsruhe noch mal nach Stuttgart heizen und dann wieder zurĂŒck. Gott sei dank war das nicht der Gig in Hamburg, sonst wĂ€re das stressig geworden.

Lustig war es eigentlich fast immer, vor allem nach den Shows im Backstage. Besonders geil war auch mal der RĂŒckweg von Glauchau. Stau auf der Autobahn und die Mareike in Hochform! Nur am gackern! Wir sind alle ausgestiegen um rumzualbern und mit irgendwelchen Leuten auf der Autobahn rumzustehen und zu quasseln. Plötzlich gingÂŽs weiter, der Dirk lĂ€sst langsam anrollen, und die gesamte Mannschaft durfte einen echten Spurt auf der Autobahn hinlegen und per Hechtsprung wieder in den Bus hĂŒpfen. Filmreif!

Im November wird euer Album veröffentlicht. Wenn ihr auf die Zeit der Anfangstage zurĂŒckblickt, was hat sich im Hinblick auf Songwriting und die Art Texte zu schreiben geĂ€ndert?

Es ist unser viertes Album. Davor gab es mal eine CD Demo Single mit 2 Tracks, aber da hatten wir noch einen SĂ€nger und keinen Deal. GeĂ€ndert hat sich eben vor allem die Besetzung. Insgesamt ist der Metalfaktor deutlich höher als in den Anfangstagen und wie du schon selbst gesagt hast, auch die Bandbreite an Stilmitteln. Die Texte waren frĂŒher, na sagen wir mal, klar verbesserungsfĂ€hig, wie ich heute darĂŒber denke. Da hat sich einiges zum Positiven gewandelt. (Wobei ich sagen muss, dass mir die kryptischen Texte von George immer noch am besten gefallen…)

Wenn ihr jemandem, der noch nie etwas von euch gehört hat, eure Musik grob beschreiben mĂŒsstet…

…wĂŒrde ich sagen, wir machen melodischen Metal mit weiblichem Gesang in doppelter Ausfertigung, welche auch noch komplett unterschiedliche Stimmen haben. Eine gute Portion Symphonic und eine Prise Folk und Mittelalter, und da haben wir CORONATUS.

Was können eure Fans (aktuelle und zukĂŒnftige) von eurem aktuellen Album erwarten?

Eine Menge unterschiedlicher Musik. Ich selbst hasse Alben, auf denen ein Song wie der andere klingt, wo eigentlich immer der gleiche Song aufs Neue verwurstet wird. Wir haben wieder alles mögliche mit dabei. Die Vielfalt ist das Ziel. Jedoch zusammengehalten von einem roten Faden, welcher vor allem durch die SĂ€ngerinnen gesponnen wird. Es gibt Songs, die sehr straight daherkommen, dann aber auch viele Songs mit deutlichen Prog-Elementen. Auch orientalische EinflĂŒsse durch Aria sind diesmal dabei.

Wie lange habt ihr an „Terra Incognita“komponiert, bevor es fertig im Kasten war?

Die hauptsĂ€chliche Arbeit geschah direkt nach der Tour bis zum Studiotermin im August, also April bis Juli. Zuvor war zwar schon das eine oder andere StĂŒck teilweise fertig, aber die Hauptarbeit lag in dieser Zeitspanne. Unter Druck arbeiten wir scheinbar immer am besten. Teilweise haben wir an den Songs sogar noch im Studio herum gefeilt.

Wie ist deine persönliche Beziehung zu CORONATUS? Ist die Band dein Vollzeitjob oder stehst du sonst im „normalen“Berufsleben?

Die Band könnte ohne Probleme ein Vollzeitjob sein, aber leider geht das natĂŒrlich nicht. Ich lebe vom Schlagzeugunterricht und bin zusĂ€tzlich dabei, eine eigene Schule fĂŒr Rockmusik aufzuziehen. Das macht ne Menge Arbeit und die Zeit ist auch sehr begrenzt zumal ich ja auch Kinder habe, um die ich mich kĂŒmmern muss. Gott sei dank haben wir mit Dirk einen absoluten Macher in der Band, welcher derzeit die meiste Zeit von uns in die notwendigen Bandangelegenheiten wie Management und Promo etc. steckt.

Gibt es eigentlich noch Seitenprojekte, in denen du zur Zeit mitwirkst?

Derzeit nicht! Ich konzentriere mich schon auf CORONATUS. FrĂŒher war das anders; da habe ich zum Teil bis zu 4 Bands gleichzeitig gemacht. Aber das ist vorbei, zumal man sich sonst auch irgendwie verzettelt. Bei ILLUMINATE habe ich bereits vor 2 Jahren, wĂ€hrend der Aufnahmen zur “Fabula Magna“, aufgehört. Der Dirk hat noch ein neues Powermetal Projekt WE ARE LEGION, der Aria macht eine Akustik Sache, die Mareike und Ada singen in diversen Coverbands und Simon ist ja immer noch bei LYFTHRASYR und seinem eigenen Projekt zugange.

Neben der Musik, gibt es noch weitere kĂŒnstlerische Gebiete, in denen du dich kreativ austobst?

Nein, keine Zeit, leider. Aber wenn, dann wĂŒrde ich lieber noch das eine oder andere Instrument lernen.

Vielen Dank fĂŒr die Zeit und die MĂŒhe, alle Fragen zu beantworten. Ich wĂŒrde mich freuen auch mal live zu sehen und mein CD Player giert bereits nach „Terra Incognita“. Die letzten Worte an eure Fans gehören dir.

Bleibt dran Leute! Metal rules! Schaut ab und zu auf unserer Homepage oder Facebook vorbei. Da erfahrt ihr die aktuellen News. Vielleicht sehen wir uns auf den kommenden Shows!

Radu

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