Lordi – Der Monster-Rock in Deutschland

Posted by Etienne On Oktober - 30 - 2018

tNBBnJgAAktuell zieht die finnische Monster-Truppe LORDI mit ihrem „Sextourcism“ durch die europäischen Lande. Wir vom Metal Impressions Magazine konnten uns das natürlich nicht entgehen lassen und waren in Aschaffenburg im Colos-Saal vor Ort. Etienne berichtet für Euch:

Etwa gegen 17.30 Uhr gesellte ich mich zu den, teilweise schon seit Stunden wartenden Fans in der Schlange, um direkt bei Einlass gegen 18:00 Uhr mit ihnen an die Bühne stürmen zu können. Begrüßt wurden wir von einem kleinen Drumkit vor einer ansonsten nahezu abgehangenen Bühne, welche nur hier und da ein paar kleine, aber dennoch vielversprechende Einblicke zuließ.

Wo9OOqYAGegen 19:00 Uhr eröffnete die ebenfalls finnische Band EGOKILLS mit dem Titelsong zu ihrem aktuellen Album „Mellowhead“ den Abend. Es folgten sechs weitere Songs der Hippie-Metal-Formation und eine Ansprache, in der Sänger Janne scherzhaft darauf hinwies, dass sie später am Merch zu finden seien und versuchen würden, sich so sich ihr Spritgeld für die Heimfahrt zu verdienen, bevor sie die Bühne verließen, um somit der zweiten Band des Abends Platz zum Aufbau zu geben.
_WvgmFjANach einer kurzen Umbauphase folgten SILVER DUST, welche eingefleischten Lordi-Fans schon von der 2016er Tour bekannt waren. Sofort fiel der übergroße, als Spiegel designte Bildschirm ins Auge, welcher auch direkt das Intro der Band zeigte. Es folgten sechs Songs der Band, welche immer wieder durch Videoeinspielungen unterstützt wurden und somit eine Show für Augen und Ohren zugleich boten.  Zum Abschluss betraten die Gitarristen und der Sänger mit Fässern die Bühne und gaben nochmals alles in einem wechselseitigen Drumsolo mit Schlagzeuger Magma.
cXu3EmJwNach einer weiteren kurzen Pause war es dann so weit und die Monster von LORDI stürmten mit dem Titelsong zum aktuellen Album „Sexorcism“ die Bühne. Es folgte eine fast zweistündige Reise durch die komplette Bandgeschichte, die Auszüge aus allen Alben der Band bot. Besonders das zum ersten Mal, seit knapp zehn Jahren, live gespielte ,Missing Miss Charlene´ überraschte viele Fans. Trotz vieler Eindrücke aus der Vergangenheit wurde dabei der Fokus auf die aktuelle Scheibe aber keineswegs vernachlässigt.

Hier die komplette Setlist des Abends:
Sexorcism/ Would You Love A Monsterman/ Missing Miss Charlene-/House of Ghosts-Medley / Your Tongue´s Got The Cat/ Drum Solo/ Blood Red Sandman/ It Snows In Hell/ Keyboard Solo/ She´s A Demon/ Naked In My Cellar/ Bass Solo/ Hug You Hardcore/ Rock Police/ The Riff/ Gitarren Solo/ Who´s Your Daddy/ Devil Is A Loser/ Hard Rock Halleluja

Dabei wurden in altbekannter Manier die Songs durch eine BĂĽhnenshow untermauert, durch die LORDI sich schon seit Jahren einen Namen verschafft hat. So boten die Priester-Showeinlagen einen ebenso abwechslungsreichen Abend, wie die immer wieder eingestreuten Schockeffekte durch Kunstblut versprĂĽhende Kettensägen oder Geisterpuppen, welche aus dem Hintergrund dem Publikum entgegensprangen und einem das GefĂĽhl gaben, sich in einem Horrorfilm zu befinden. Aber auch ansonsten stellten sie unter Beweis, dass sie durch jahrelange Erfahrung eine gut funktionierende Einheit bilden und sich ihren Ruf als eine mehr als sehenswerte Live-Band redlich verdient haben, sodass die Musik keineswegs hierunter litt. Und so ĂĽberzeugte der gewohnten Hard Rock, welcher trotz Horrorthematik an die alten Vertreter des Genres erinnert, die Fans auf ganzer Linie. Eher ungewöhnlich: Im Vergleich zu vielen anderen Bands, wurden die Soli-Parts eines jeden Instrumentes an einem Punkt des Abends gespielt, zu dem jedes einzelne Bandmitglied die Chance erhielt, auch losgelöst vom Bandtreiben zu zeigen, was man kann. Abgerundet wurde die Show durch die Ansprache des Sängers “Mr. Lordi”, welcher auf witzige Art und Weise die Songs wie `Naked In My Cellar´ einleitete oder gar versprach, die Chefs der Zuschauer anzurufen und ihnen klar zu machen, dass diese am nächsten Tag nicht zu arbeiten zu brauchen. Diese lustigen Ansprachen gaben dem Ganzen auch etwas Persönliches und Familiäres, was die Zuschauer offenbar allesamt positiv aufnahmen. Den Schluss bildete selbstverständlich der Hit `Hardrock Halleluja´, mit dem LORDI 2006 den Eurovision Song Contest gewannen und der nochmals fĂĽr ausgelassene Stimmung und fliegende Haare im Publikum sorgte.

v4brYxJgFür mich alles in allem ein genialer Abend voller guter Musik und ausgefeilter Showeinlagen. EGOKILLS lieferten eine gute Show, passten für mich persönlich aber leider nicht wirklich zu den anderen Bands. SILVER DUST waren mir zuvor unbekannt, haben mich mit ihrer Mischung aus Rammstein und einem an Serj Tankian (SYSTEM OF A DOWN) erinnernden Gesang mitsamt Showeinlagen absolut überzeugt. Besonders das Phantom der Oper-Duett des Sängers im Wechsel mit einem Phantom auf dem Bildschirm war für mich genial. Es war meine erste LORDI-Live-Show, aber definitiv nicht meine letzte. Das Spiel zwischen Horrorshow und der Musik bietet für jeden etwas und bleibt zweifelsohne noch lange in Erinnerung.

Berichterstattung + Photo-Credits:

Etienne Kulik

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