Archive for the ‘CD-Reviews’ Category

OCTOBER FALLS REVIEW

Posted by admin On Juni - 20 - 2010

ACOLLAPSE OF FAITHOCTOBER FALLS – “A Collapse of Faith” Hinter dem viel versprechenden Titel und dem Coverartwork verbirgt sich eine mir bis dato völlig unbekannte Band, die uns ganze 3 Songs um Die Ohren wemsen. Textlich und musikalisch wird das Werk in 3 Kapiteln unterteilt (´A Collapse of Faith I – III´, soweit die Songtitel), was mich zum folgenden Review inspiriert:

Kapitel I: Die Band

Ursprünglich als Soloprojekt von einem Herrn M. Lehto im Jahr 2001 gegründet und später durch weitere Leute ergänzt, die bereits in Namenhaften Bands wie MOONSORROW, THY SERPENT oder CHAOSBREED mitgemischt haben. Die früheren Werke thematisierten die Natur im akustischen und Ambientgewand, was später eher in die Pagan-/Black- Metal Ecke tendierte. Einflüsse wie KATATONIA, OPETH oder FALKENBACH lassen sich dabei nicht verbergen.

Kapitel II: Das Album

Obwohl das Kochrezept nicht gerade neu ist (akustische Passagen wechseln sich mit heftigem Gitarrengewitter ab), bringen OCTOBER FALLS die Atmosphäre sehr gut rüber. Nach einem kleinen Vorspiel entfaltet sich das Album auch sofort zu seiner ganzen Größe und weiß mit eingängigen Gitarrenmelodien und ruhigeren Passagen zu überzeugen, ohne ins Klischeehafte und Tausendfach Kopierte abzudriften. Gesangstechnisch hat man sich auf die kehlige Variante eingeschossen, was stark an UNANIMATED erinnert. Bei leicht monströsen Spielzeiten (18 Minuten, 17 Minuten und zum Abschluss magere 5 Minuten) bekommt man Zeit, um sich mit der Musik auseinanderzusetzen und vor allem darin zu versinken. Auch wenn es mittlerweile sehr viele Bands gibt, die diesem Stil frohlocken, so werden OCTOBER FALLS nicht langweilig; ein besonderes Schmankerl bietet die dreiminütige Klavierpassage, die perfekt mit dem vorangegangenem Sturm harmoniert und die Atmosphäre dieses Albums unterstreicht!

Kapitel III: Das Urteil

Fans oben angesprochener Bands dürfen bei diesem Album bedenkenlos zugreifen. Atmosphärisch und produktionstechnisch liegt alles im grünen Bereich. Auch wenn hier das Rad nicht gerade neu erfunden wurde, so gibt´s hier was Bodenständiges auf die Ohren, wenn man seinen Horizont erweitern möchte und die Alben der oben genannten Bands nicht zum 1000.000. Mal durchhören möchte. Etwas Neues gibt es jedenfalls bei jedem Durchlaufen allemal zu entdecken.

4/6 Punkte

Sebastian GroĂź

WITHERSHIN-EP REVIEW

Posted by admin On Juni - 17 - 2010

WITHERSHIN – “The Hungering Void” EP… Die 2006 gegrĂĽndete Black Metal Band aus Stockholm/ Schweden legt nach dem ersten, 2008 veröffentlichtem Album „Ashen Banners“ nun eine 3 Track EP nach.
Zu hören gibt es ordentlich gespielten, melodischen Blackmetal, dessen abwechslungsreiche Tempi-Wechsel und atmosphärische Parts durchaus zu überzeugen wissen. Spielerisch und kompositorisch agiert man auf einem recht hohen Niveau und es kommen unvermeidlich Vergleiche mit Bands des Kalibers NECROPHOBIC, DARK FUNERAL, DISSECTION und NAGLFAR auf.
Dies ist aber auch das einzige Manko der Scheibe, denn man fühlt sich immer an eine der genannten Bands erinnert und lässt somit die Eigenständigkeit missen, was Fans dieser Spielart aber nicht abschrecken sollte, da man hier durchaus wertige Kost serviert bekommt.
Die Produktion kann man als gelungen bezeichnen, aufgenommen wurde im Necromorbus- Studio, wo schon Acts wie FUNERAL MIST und DEMONICAL ihre Alben eingespielt haben. Bleibt zu wünschen, dass die Jungs in Zukunft ein wenig mehr Eigenständigkeit in ihre Kompositionen einfließen lassen, dann könnte ihnen mit dem nächsten Fulltime Album ein großer Wurf gelingen.
 
4/6 Punkten
 
Chris
 
Tracklist:
 
01: Wherein I Exalt
02: The Hungering Void
03: Crossing The Threshold
 
Diskografie:
 
Demo „ Chaos Discipline „ ( 2007, Eigenproduktion )
„ Ashen Banners „ ( 2008, Canonical Hours )
„ The Hungering Void „ EP ( 2010, Canonical Hours )


 

MANDRAKE CD-REVIEW

Posted by admin On Juni - 17 - 2010

mandrakeMANDRAKE – „Innocence Weakness“ „Eine ostfriesische Band, eine tonnenschwere Produktion, eine geheimnisvolle Atmosphäre mit Texten, so vielfältig wie das Leben selbst.“ So oder ähnlich könnte die Kurzbeschreibung des neuen Albums ausfallen. Man könnte meinen, es handele sich um eine Newcomerband, doch können Mandrake bereits auf eine 14 jährige Bandgeschichte mit 4 Alben zurückblicken. Unbekannten Hörern die Band mit Einflüssen wie MY DYING BRIDE oder CREMATORY vorzustellen mag zwar auf der Hand liegen, wäre aber zu oberflächlich beurteilt. Also kommen wir zum Eigentlichen, nämlich zu der Musik:

Nach einem ruhigen Intro eröffnet sich dem Hörer ein Blumenfeld von Klängen, die ihn  sofort in eine andere Welt reißen. Da wäre zum einen die liebliche Stimme von Birgit Lau, die Keyboardteppiche und groovenden Gitarren, die sich zu `A Secret To Reveal` formen. Der erste Eindruck zieht sich beim ersten Durchhören auch wie ein roter Faden durch und gibt keinen Grund zur Klage. Eigentlich wäre man schon damit durch und könnte die CD wieder ins Regal stellen, wenn nicht noch die Langzeitkomponente dazukommen würde; nach dem ersten Durchhören ist zwar alles in Ordnung, mehr aber leider auch nicht. Manch ein Hörer gewinnt den Eindruck, man hat es hier mit dem 1000.000. Exemplar einer „Gothic-Getränkten-Weichspülplatte“ zu tun. Spätestens beim zweiten Durchlauf der Platte wird dann aber klar, dass MANDRAKE gerade hier ihre Stärke haben, nämlich im Langzeitspaß des Albums. So schaffen sie es mühelos ab dem zweiten Durchgang eine Gänsehaut nach der anderen zu erzeugen; sei es beim erhabenen ´Among The Demons`(saugeile Lyrics übrigens), beim balladesken ´Silhouette´ oder beim flotten ´Existence`. Insgesamt erschließen sich bei mehrmaligem Durchhören immer neue Facetten, die dann auch als wahre Ohrwürmer längere Zeit bleiben.

Absolute Highlights des Albums sind zum einen die fette Produktion, zum anderen die drei instrumentalen StĂĽcke und am meisten dem Moshalarm – Track ´Autumn Infinity´ (bitte, spielt dieses Ding live!!!), mit dem mir MANDRAKE seit 3 Tagen ein absolutes Dauergrinsen geschenkt haben! Obwohl größtenteils die Doomrutsche gefahren wird, gibt´s auch mal gelegentliche AusbrĂĽche, die sich MANDRAKE öfter gönnen sollten.

Fazit: Eine schöne Platte, die jedoch Zeit braucht um sich zu entfalten. Freunde melodischer Klänge sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Ich denke, das MANDRAKE sich noch einiges weiterentwickeln können und noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sind. Ein Live Auftritt wäre bestimmt sehr interessant.

4/6 Punkte

Sebastian

INHUME CD-REVIEW

Posted by admin On Juni - 17 - 2010

ihumecd“Moulding The Deformed” Trommelfeuer aus der Grindkanone!!! Mit Vollgas geht´s dem CD Player bei diesem Longplayer an den Kragen, denn wenn dieses RĂĽlpsgewitter einmal erst im CD Schacht verschwunden ist, bleibt es auch erstmal drin. Wer hätte gedacht, dass 5 Holländer mit ihrem vierten Longplayer (Splits und EP´s nicht mitgerechnet) einen derartigen Sturm entfesseln können? Beim Opener hat man noch den Eindruck, dass hier Standard Grind kredenzt wird, aber schon ab dem zweiten Song vermischt sich dieses UngetĂĽm mit groovigen Elementen und danach wird sogar noch mit eingängigen (sogar langsamen!) Melodien gearbeitet. Gesangstechnisch grinded man sich munter von spitzen Schreien bis zum tiefen Gebrummel durch das Album, dass es einfach nur eine wahre Freude ist!  Erst ab dem achten Song ist es auch nur ansatzweise möglich ein menschliches Wort rauszuhören. Die Tracklist liest sich wie eine Mischung aus B- Movie Horrorfilm und 80er Jahre Porno. Obwohl man gesangstechnisch nichts verstehen kann, lassen Titel wie ´Zombie Grinder´, ´Compulsory Infected´ und ´Cadaverous Worm´ darauf schlieĂźen, dass es thematisch nicht um Naturschutz, Weltfrieden oder PlĂĽschhasen geht.

`Moulding The Deformed` erfüllt alle Voraussetzungen und Klischees eines Grind Albums und setzt dabei noch eine Schüppe obendrauf; nicht nur die fette Produktion, das standesgemäße Cover, sondern auch das Gefühl, dass die Herren sich selbst nicht ganz so ernst nehmen, mach dieses Album so authentisch und unverfälscht. Auch beim mehrmaligen Durchhören kann ich nicht aufhören zu grinsen und meine Nachbarn nicht mehr aufhören zu schreien.

Fazit: Stellt euch die einen All-Inclusive Urlaub in euerer Lieblingskneipe mit Freibier, gepaart mit einem Stapel eurer Lieblingsfilme und einem Monsterfernseher vor, so viel SpaĂź macht das neue INHUME Album !

5/6 Punkte

Sebastian

NEVERMORE CD- REVIEW

Posted by admin On Juni - 17 - 2010

the obsidianNevermore “The Obsidian Conspiracy”….. “What do you want from this life?” fragt Warrel Dane in ´Your Poison Throne´, im zweiten StĂĽck des neuen Albums. NatĂĽrlich ein neues NEVERMORE Werk! Wird wohl der geneigte Fan antworten. Und nett wäre es auch, wenn man nicht wieder 5 Jahre auf eine neue Platte warten mĂĽsste, aber die Herren Dane und Loomis hatten neben dem zu kompensierenden Abgang von Steve Smyth und Ihren Soloalben schlieĂźlich genug GrĂĽnde, fĂĽr diese lange Wartezeit.

Doch das ist nicht das einzig neue im Hause NEVERMORE. Im Gegensatz zum Vorgänger hat man die Songs etwas eingängiger und straighter gestaltet. Die Arrangements wurden gestrafft , so dass Dane nicht mehr gegen eine Wall Of Sound ansingen muss, wie noch auf dem Vorgänger. Seine unverwechselbare Stimme bekommt hier einfach mehr Raum zur Entfaltung. Von einem „Black Album“ aus dem Hause Hause Nevermore kann zum Glück hier nicht die Rede sein, musiziert man doch auch im 19. Jahr des Bandbestehens auf einem Niveau, von dem der überwiegende Teil der Genre-Kollegen weit entfernt ist.
Das Ergebnis der Entschlackungskur ist direkt mit dem Eröffnungshammer ´The Termination Proclamation´ zu bewundern – mit dem folgenden `Your Poison Throne´ beweist man, dass der Patient durchaus sehr vital ist – auch mit dem sehr catchigen´Moonrise´ zeigt die Kurve weiter steil nach Oben.

Des weiteren hat man mit ´And The Maiden Spoke´ und ´The Blue Marble…` auch wieder düsteres, psychedelisches Songmaterial im Gepäck. Besonders erstgenannter Track besticht durch ausgefeilte Gänsehauthooks. Klasse! Und da noch Platz im Koffer war, entspringt selbigem mit´Without Morals´ ein vertracktes Riffmonster, welches den Hörer nicht von vorne anspringt, sondern ihm bestialisch und hinterlistig seine Klauen ins Genick schlägt.

Allerdings haben sich mit ´The Day You Build The Wall´und ´She Comes In Colours´ zwei Tracks eingeschlichen, die sich im Gegensatz zum restlichen Material nicht wirklich zwingend in den Gehörgängen einnisten, hier erweckt Dane im Vergleich zu seinem Solowerk eher den Eindruck von Uninspiriertheit.

Mit dem Titeltrack ´The Obsidian Conspiracy´ kriegen Dane und seine Mitstreiter zum Finale aber erwartungsgemäß noch mal die Kurve und präsentieren einen thrashigen Rausschmeisser, der alle bekannten Trademarks der Truppe enthält.Als Bonüsse kredenzt man den Käufern der sehr nett aufgemachten Special Edition noch zwei Coverversionen: ´Crystal Ship´ THE DOORS und ´Temptation´ THE TEA PARTY.

Mit SOILWORK´s Peter Wichers als Produzenten und dem gradlinigerem Songwriting wurde nun wirklich alles richtig gemacht, ein zweites ´This Godless Edavour´ wäre ganz klar als Stagnation aufgefasst worden. Mit dem aktuellen Output präsentieren NEVERMORE eine gelungene Mischung aus allen Schaffensperioden der Band und agieren im Vergleich zu den letzten beiden Werken entspannter, ja fast entkrampfter.

5/6

Sebastian Freitag

NEFARIUM “AD DISCIPULUM”

Posted by admin On Juni - 16 - 2010

Ad DiscipulumNEFARIUM -“Ad Discipulum (Agonia Records, 35:20min.) NEFARIUM ist ein schwarzmetallischer Vierer aus Norditalien mit zwei Steuermännern, nämlich Leadgitarrist Adventor, welcher fĂĽr die Musik verantwortlich zeichnet und Vokalist / Gitarrist Carnifex, zuständig fĂĽr die lyrische Komponente. Ergänzt werden die beiden durch Bassist Vexator, sowie einem alten Bekannten von Enthroned: Drummer Garghuf. FĂĽr einige Tracks konnte man desweiteren die Herren ‘Archaon’ von 1349 an der Gitarre und ‘Wildness Perversion’ von MORTUARY DRAPE fĂĽr einige Vocals verpflichten.

Obwohl die Band bereits seit 1999 kontinuierlich im zwei- bis dreijahres-Takt Releases auf die Menschheit loslässt und sich eifrig live präsentiert (zuletzt auf Tour mit Dark Funeral), blieb bis Dato der grosse Durchbruch verwehrt. Hört man den aktuellen Output „Ad Discipulum“ zum ersten Mal, fragt man sich, warum das so ist; die Produktion ist druckvoll und definiert, ohne kĂĽnstlich zu klingen. Die Songs präsentieren sich flott und abwechslungsreich gespielt. Hier sind Recken am Werk, die ihre Instrumente beherrschen und die wissen, wie man ordentliche Songs schreibt. Stilistisch bewegt man sich hier in einer Schnittmenge von 1349, SETHERIAL, MARDUK oder OLD MAN’s CHILD. Der Gesang ist eher im Keller angesiedelt und erinnert ebenfalls ein wenig an Galder von letztgenannter Band. Ergänzt hat man die Mischung mit passenden Soli, einigen wenigen Keyboards / Samples und einem Hauch Folk, was bisweilen auch ziemlich nach KEEP OF KALESSIN klingt (hört euch mal ‘Servus servorum Satanae’ an!).

Nach mehreren Durchläufen (und die sind bei mageren 35 Minuten schnell geschafft) wissen NEFARIUM immer noch zu gefallen. Wenn der Band etwas fehlt, dann eine eigene Identität. Und bitte nicht mehr so offensichtlich bei skandinavischen Szenegrössen abkupfern, das fällt auf!

Ansonsten ist „Ad Discipulum“ ein unterhaltsames Album, das auch nach mehrmaligem Genuss nicht langweilt.

4,5/6 Punkten

Dirk

Diskografie:

  • Demo „999“ (1999, Eigenproduktion)

  • „Avernus“ (2001, Maggot Records)

  • „Praesidium“ (2004, Downfall Records)

  • „ Haeretichristus“ (2007, Agonia Records)

  • „Ad Discipulum“ (2010, Agonia Records)

SLASH – SLASH

Posted by admin On Juni - 11 - 2010

Nach SLASH´S SNAKEPIT und VELVET REVOLVER hat der ehemalige GUN´S ROSES Gitarrist nun endlich sein erstes Soloalbum auf den Markt geworfen. Unterstützt wurde er dabei von zahlreichen hochkarätigen Gastmusikern, die seinen Songs einen eigenen Stempel aufdrücken. Neben altbekannten Rock-Größen wie Lemmy, Iggy Pop
und Ozzy Osbourne bestechen auch Ian Astbury von THE CULT und Kid Rock so wie Fergie von den BLACK EYED PEAS mit ihrer Rockröhre, die man ihr so nicht unbedingt zugetraut hätte.
Weitere Sangeskünstler, die SLASH unterstützt haben, wären noch Myles Kennedy (ALTER BRIDGE ) , Chris Cornell ( SOUNDGARDEN), Andrew Stockdale (WOLFMOTHER), Adam Levine , Dave Grohl, Duff MCKagan (ehemals GUN´S N ROSES), M. Shadows (AVENGED SEVENFOLD) und Rocco Deluca, die allesamt großartige Arbeit abliefern.
Neben dem gewohnt gefühlvollen und dynamischen Gitarrenspiel des Meisters besticht auch das sehr gelungene Songwriting, welches das Album zu einer runden Sache macht. Es ist jedem Rockfan wärmstens ans Herz zu legen. Axl Rose wird sich schwarz ärgern, wenn er dieses Meisterwerk zu hören bekommt, hat er sich doch mit seinem „Chinese Democracy“ nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Reinhören ist Pflicht, volle Punktzahl von mir, long live Rock´n Roll!

6/6

Chris

GRAVE – BURIAL GROUND

Posted by admin On Juni - 3 - 2010

Grave -Burial Ground (Regain Records) Wir fristen unser Dasein in einer Welt des steten Wandels. Was heute Top ist, kann morgen schon wieder Flop sein. Da tut es gut zu wissen, das es Dinge gibt, die Bestand haben und auf die man sich verlassen kann. GRAVE zum Beispiel bestehen schon seit 1988 (ja, ich weiĂź, mit ‘ner Pause dazwischen…!) und ziehen seit Anbeginn straight ihr Ding durch, nämlich sahnigen Old School Schweden-Tod. Keine groĂźen Experimente, keine Ausrutscher und ĂĽberwiegend von hoher GĂĽte. Wie bei BOLT THROWER gilt auch hier der Spruch: „Nur, wo Nutella draufsteht, ist auch Nutella drin!“ Und das ist gut so!

Mit „As Rapture Comes“ lieferten GRAVE einen Klopper erster GĂĽte ab. Es folgte das etwas flache Album „Dominion VIII“, das nach solch einem Vorgänger und einem Labelwechsel keine Schnitte haben konnte. Und wie steht’s mit dem neuen Werk „Burial Ground“? Wir können erleichtert aufatmen und schon mal in verzĂĽckter Vorfreude den StĂĽtzkragen fĂĽr den Nacken aus dem Schrank holen! Denn Ja, es darf wieder gemosht werden. Es groovt wieder wie Sau, keine Gefangenen! Einzelne Songs herausheben kann und will ich nicht, da das gesamte Album so flĂĽssig aus den Boxen perlt, das einem die ordentliche Spielzeit von ĂĽber 50 Minuten viel zu kurz vorkommt und der Finger am Ende automatisch auf die Repeat-Taste drĂĽckt. Die Songs sind ĂĽberwiegend im oberen Midtempo Breich gehalten, es gibt aber auch durchaus Tracks mit Blastbeat Einlagen oder solche, die wie zähe Lava dahinfliessen.

tmosphäre ist von vorne bis hinten vorhanden. Begriffe wie „dicht, aggressiv, drückend und gleichzeitig treibend“ kommen in den Sinn. Trotz der selbst auferlegten engen stilistischen Grenzen schafften es GRAVE, ein abwechslungsreiches, enorm rhythmisches und rotziges Album aufzunehmen, das einfach nur zu begeistern weiß. Der Sound ist dreckig, erdig, aber dennoch natürlich und definiert. Die Songs enthalten die typischen Trademarks der Band und die Sangesleistung von Ola Lindgren ist ein Genuss. Unverkennbar! Selbst das Artwork ist herrlich altmodisch geraten und erinnert an alte Granaten wie „Repulsion“. Dieses Album schreit förmlich danach, live gespielt zu werden und garantiert den Orthopäden der Republik so manch erwirtschafteten Marmorfußboden im Eingangsbereich der Praxis. Also: Unbedingt den 14. Juli vormerken und zum Plattendealer eures Vertrauens pilgern! Ein Pflichtkauf!

Dirk

TRIUMFALL REVIEW

Posted by admin On Mai - 30 - 2010

„Sechs Serben sollt ihr sein…“Das dachten sich anno 2006 wohl auch TRIUMFALL bei ihrer GrĂĽndung. Nach einem unbetiteltem Demo im Jahre 2007 und darauffolgenden diversen Besetzungswechseln machten sich Atterigner (Vocals), Vorzloth (Guitars), Usud (Guitars), Inomatanas (Bass), Phantom (Keyboards) und Defluens (Drums) an die Aufnahmen ihres ersten Full-Length Albums, welches nun vorliegt. Zuvor hatte man noch einen Deal beim norwegischen Label Forces of Satan ergattert, welches von GORGOROTH´s Infernus betrieben wird.
Die Band selbst beschreibt ihren Stil als „schneller, aggressiver, aber dennoch melodischer und atmosphärischer Black Metal“.
Hat man das (zu lange) Keyboard-Intro überstanden, fühlen sich vor allem ältere Semester in die Mitte der 90er Jahre zurückversetzt. Damals war schwedischer Melodic Black Metal à la UNANIMATED (Ancient God of evil), NAGLFAR (Vittra) oder SIEBENBÜRGEN (Loreia) schwer angesagt. Und genau an jenen Bands haben sich TRIUMFALL wohl orientiert. Selbst die Produktion erinnert stark an oben genannte Alben. Die bandeigene Beschreibung ihrer Musik kann ich nicht vollständig unterschreiben; melodisch? -Ja. atmosphärisch? -zum Teil auch. Schnell? -sagen wir mal, bisweilen recht flott. Aber aggressiv? -Nö. Den Gesang würde ich noch als giftig durchgehen lassen. Aber die musikalische Aggressivität kommt bei mir nicht so recht an, was vielleicht auch an der Produktion liegen mag oder das in den letzten 15 Jahren einfach wesentlich härterer Stoff veröffentlicht wurde. TRIUMFALL spielen zwar keinen Weichspüler-Black-Metal, aber da ist auf der nach oben offenen Härte-Skala noch reichlich Luft.
Fazit: „Antithesis of all flesh“ ist ein solides Erstlingswerk. Ordentlich produziert, handwerklich ordentlich eingespielt, ordentlich verpackt. „Ordentlich“ hat hier allerdings den Beigeschmack von „auf Nummer Sicher gespielt“. Das, sowie die Tatsache, das man musikalisch gute 10 bis 15 Jahre in der Vergangenheit lebt, lässt diesen Release ein wenig in der Masse untergehen. Interessant ist das Album vor allem für Veteranen, die beim Hören garantiert eine Zeitreise machen werden und für Neueinsteiger, die ihren Härtegrad erst mal langsam nach oben schrauben wollen.

Dirk

SETHERIAL “EKPYROSIS”

Posted by admin On Mai - 18 - 2010

SETHERIAL zählen neben DARK FUNERAL mit zu den dienstältesten schwedischen Black Metal Bands, standen jedoch trotz guter Releases stets etwas im Schatten der Letztgenannten, was vielleicht auch daran liegen mag, dass man sich einen sehr ähnlichen Stil teilt. Dies könnte sich mit diesem Album ändern, denn im direkten Vergleich zum letzten DARK FUNERAL Release liefert die Truppe um Mastermind Lord Kraath das eindeutig stärkere Material ab.
Der Opener eines Albums ist Visitenkarte und Aperitif zugleich. Der erste Eindruck ist oft entscheidend, wie der geneigte Hörer an den Rest des Albums herangeht: macht er neugierig auf mehr oder eher abwartend-skeptisch? Im Falle von “Ekpyrosis” eindeutig Ersteres! Technisch anspruchsvoll, abwechslungsreich und mit ordentlichem Tritt aufs Gaspedal jagt `A world in hell` durch die Boxen und sorgt fĂĽr ein anerkennendes Hochziehen der Augenbrauen. Auch das folgende TitelstĂĽck `Ekpyrosis` kann ĂĽberzeugen. Um einiges langsamer, aber dennoch anspruchsvoll.
Die folgenden Tracks können das Spitzenlevel des Openers zwar nicht ganz halten, bewegen sich aber immer noch im oberen Bereich und sind weit entfernt vom Durchschnitt. Insgesamt ist das Tempo der Songs eher flott gehalten, doch man versucht sich auch erfolgreich an langsameren Passagen, welche kombiniert mit genialen Melodien (Tipp: der Rausschmeisser `Enemy of Creation`!) fĂĽr eine starke Atmosphäre sorgen und Zeit zum Luft holen geben. Gut gefällt mir, dass immer noch die Trademarks der Band durchscheinen, welche man 1996 mit „Nord..“ etabliert hat. Schade ist jedoch, dass weiterhin die enge musikalische Verwandtschaft mit dem „groĂźen Bruder“ DARK FUNERAL durchscheint, was aber vielleicht auch an den engen stilistischen Grenzen innerhalb des Schweden Highspeed Black Metal Genres liegen mag. Die Produktion entspricht einem guten Standard. Alle Instrumente und der Gesang sind gut voneinander abgrenzbar, ohne dass einem Part der Vorzug gegeben wird. Eine kleine SchĂĽppe mehr Rotz und Dreck im Mix hätte es fĂĽr meinen Geschmack aber dennoch sein dĂĽrfen…
Fazit: Ein gutes Album, welches Fans des Genres auf jeden Fall zufrieden stellen wird und neugierig macht, ob die Band das Ganze auch live rĂĽberbringen kann?
Empfehlenswert!

Regain Records

Dirk