NEVERMORE CD- REVIEW
Nevermore “The Obsidian Conspiracy”….. “What do you want from this life?” fragt Warrel Dane in ´Your Poison Throne´, im zweiten StĂĽck des neuen Albums. NatĂĽrlich ein neues NEVERMORE Werk! Wird wohl der geneigte Fan antworten. Und nett wäre es auch, wenn man nicht wieder 5 Jahre auf eine neue Platte warten mĂĽsste, aber die Herren Dane und Loomis hatten neben dem zu kompensierenden Abgang von Steve Smyth und Ihren Soloalben schlieĂźlich genug GrĂĽnde, fĂĽr diese lange Wartezeit.
Doch das ist nicht das einzig neue im Hause NEVERMORE. Im Gegensatz zum Vorgänger hat man die Songs etwas eingängiger und straighter gestaltet. Die Arrangements wurden gestrafft , so dass Dane nicht mehr gegen eine Wall Of Sound ansingen muss, wie noch auf dem Vorgänger. Seine unverwechselbare Stimme bekommt hier einfach mehr Raum zur Entfaltung. Von einem „Black Album“ aus dem Hause Hause Nevermore kann zum Glück hier nicht die Rede sein, musiziert man doch auch im 19. Jahr des Bandbestehens auf einem Niveau, von dem der überwiegende Teil der Genre-Kollegen weit entfernt ist.
Das Ergebnis der Entschlackungskur ist direkt mit dem Eröffnungshammer ´The Termination Proclamation´ zu bewundern – mit dem folgenden `Your Poison Throne´ beweist man, dass der Patient durchaus sehr vital ist – auch mit dem sehr catchigen´Moonrise´ zeigt die Kurve weiter steil nach Oben.
Des weiteren hat man mit ´And The Maiden Spoke´ und ´The Blue Marble…` auch wieder düsteres, psychedelisches Songmaterial im Gepäck. Besonders erstgenannter Track besticht durch ausgefeilte Gänsehauthooks. Klasse! Und da noch Platz im Koffer war, entspringt selbigem mit´Without Morals´ ein vertracktes Riffmonster, welches den Hörer nicht von vorne anspringt, sondern ihm bestialisch und hinterlistig seine Klauen ins Genick schlägt.
Allerdings haben sich mit ´The Day You Build The Wall´und ´She Comes In Colours´ zwei Tracks eingeschlichen, die sich im Gegensatz zum restlichen Material nicht wirklich zwingend in den Gehörgängen einnisten, hier erweckt Dane im Vergleich zu seinem Solowerk eher den Eindruck von Uninspiriertheit.
Mit dem Titeltrack ´The Obsidian Conspiracy´ kriegen Dane und seine Mitstreiter zum Finale aber erwartungsgemäß noch mal die Kurve und präsentieren einen thrashigen Rausschmeisser, der alle bekannten Trademarks der Truppe enthält.Als Bonüsse kredenzt man den Käufern der sehr nett aufgemachten Special Edition noch zwei Coverversionen: ´Crystal Ship´ THE DOORS und ´Temptation´ THE TEA PARTY.
Mit SOILWORK´s Peter Wichers als Produzenten und dem gradlinigerem Songwriting wurde nun wirklich alles richtig gemacht, ein zweites ´This Godless Edavour´ wäre ganz klar als Stagnation aufgefasst worden. Mit dem aktuellen Output präsentieren NEVERMORE eine gelungene Mischung aus allen Schaffensperioden der Band und agieren im Vergleich zu den letzten beiden Werken entspannter, ja fast entkrampfter.
5/6
Sebastian Freitag
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