GRAVE – BURIAL GROUND
Grave -Burial Ground (Regain Records) Wir fristen unser Dasein in einer Welt des steten Wandels. Was heute Top ist, kann morgen schon wieder Flop sein. Da tut es gut zu wissen, das es Dinge gibt, die Bestand haben und auf die man sich verlassen kann. GRAVE zum Beispiel bestehen schon seit 1988 (ja, ich weiĂ, mit ‘ner Pause dazwischen…!) und ziehen seit Anbeginn straight ihr Ding durch, nĂ€mlich sahnigen Old School Schweden-Tod. Keine groĂen Experimente, keine Ausrutscher und ĂŒberwiegend von hoher GĂŒte. Wie bei BOLT THROWER gilt auch hier der Spruch: âNur, wo Nutella draufsteht, ist auch Nutella drin!â Und das ist gut so!
Mit âAs Rapture Comesâ lieferten GRAVE einen Klopper erster GĂŒte ab. Es folgte das etwas flache Album âDominion VIIIâ, das nach solch einem VorgĂ€nger und einem Labelwechsel keine Schnitte haben konnte. Und wie steht’s mit dem neuen Werk âBurial Groundâ? Wir können erleichtert aufatmen und schon mal in verzĂŒckter Vorfreude den StĂŒtzkragen fĂŒr den Nacken aus dem Schrank holen! Denn Ja, es darf wieder gemosht werden. Es groovt wieder wie Sau, keine Gefangenen! Einzelne Songs herausheben kann und will ich nicht, da das gesamte Album so flĂŒssig aus den Boxen perlt, das einem die ordentliche Spielzeit von ĂŒber 50 Minuten viel zu kurz vorkommt und der Finger am Ende automatisch auf die Repeat-Taste drĂŒckt. Die Songs sind ĂŒberwiegend im oberen Midtempo Breich gehalten, es gibt aber auch durchaus Tracks mit Blastbeat Einlagen oder solche, die wie zĂ€he Lava dahinfliessen.
tmosphĂ€re ist von vorne bis hinten vorhanden. Begriffe wie âdicht, aggressiv, drĂŒckend und gleichzeitig treibendâ kommen in den Sinn. Trotz der selbst auferlegten engen stilistischen Grenzen schafften es GRAVE, ein abwechslungsreiches, enorm rhythmisches und rotziges Album aufzunehmen, das einfach nur zu begeistern weiĂ. Der Sound ist dreckig, erdig, aber dennoch natĂŒrlich und definiert. Die Songs enthalten die typischen Trademarks der Band und die Sangesleistung von Ola Lindgren ist ein Genuss. Unverkennbar! Selbst das Artwork ist herrlich altmodisch geraten und erinnert an alte Granaten wie âRepulsionâ. Dieses Album schreit förmlich danach, live gespielt zu werden und garantiert den OrthopĂ€den der Republik so manch erwirtschafteten MarmorfuĂboden im Eingangsbereich der Praxis. Also: Unbedingt den 14. Juli vormerken und zum Plattendealer eures Vertrauens pilgern! Ein Pflichtkauf!
Dirk
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