There is something about me..

Archive for September, 2017

NACHBERICHT: PSOA 2017

Posted by Radu On September - 26 - 2017

psoa2017Einmal im Jahr ist es soweit, und die Fans pilgern zum härtesten Metal Festival nach Schlotheim. Das PARTY SAN hat auch 2017 einige hochkarätige Bands, skurrile Anekdoten und natürlich eine familiäre Atmosphäre am Start.

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NACHBERICHT: SUMMER BREEZE 2017

Posted by Samir On September - 22 - 2017

Alle Jahre wieder pendeln tausende Metaller in das mittelfänkische Dinkelsbühl, um auf dem SUMMER BREEZE Bands der unterschiedlichsten Metalgenres zu huldigen. 2017 ist jedoch ein besonderes Jahr, denn der zwanzigste Geburtstag des Festivals steht an und zu Ehren dieses runden Jahrestages haben sich die Veranstalter auch das ein oder andere Schmankerl einfallen lassen.

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NACHBERICHT: EDGUY HAMBURG

Posted by Stefanie On September - 20 - 2017


EDGUY
feiern ihr 25jähriges Jubiläum. Dieses in ausgewählten Clubs in 14 verschiedenen deutschen Städten. Auftakt der „MONUMENTS“ Tour war am vergangen Freitag in Bremen.

Einen Tag später war dann für das Metal Impressions Magazine unsere Stefanie von „NordMensch in Concerts“ in Hamburg vor Ort. Hier zog es sie in die legendäre, ausverkaufte Hamburger Markthalle. Hier nun ihr Bericht zur Jubiläumssause der Hessen in der Hansestadt Hamburg:

Schon an der Markthalle angekommen und noch einen Parkplatz suchend, sah ich die irre lange Menschenschlange wartend an der Straße stehen. Das Konzert von EDGUY in Hamburg war ausverkauft. Für mich hieß es nun, schnell parken, artig in der Schlange mit den anderen warten und um 19:45 Uhr erreichte ich endlich das Foyer des Clubs. Einen Weg durch die schon auf die Vorband THE UNITY wartende Menge gebahnt, erreichte ich den Pit. Read the rest of this entry »

NACHBERICHT: ELB RIOT 2017

Posted by joel On September - 19 - 2017

Das war das Elbriot 2017 Seit 2013 findet jährlich das Elbriot Festival auf dem Großmarkt in Hamburg statt. Am vergangenem Wochenende war es für dieses Jahr soweit. Um 11:00 öffneten sich die Tore für die 10.000 Metalfans! Das Wetter spielte mit und die Fans stürmte herein. Die vorherige Bitte eines Sicherheitsmitarbeiters: „Bitte geht langsam hinein und macht mich nicht platt“, wurde schnell aus den Köpfen gelöscht. Die Leute wollten zur Bühne! Während die Einen sich beeilten um ganz vorne zu stehen, schlenderten die Anderen gemütlich zum Bierstand und holten sich ihr erstes Bier und eröffneten somit den Festivaltag.

IMG_4067Pünktlich um 12:00 betraten BURY TOMORROW die Bühne. Ihr Set eröffneten sie mit ‚Man On Fire‘ und rissen damit die Menge in ihren Bann. Die ersten Crowdsurfer wurden zur Bühne getragen, in der ersten Reihe wurden die Köpfe geschüttelt, der Band zur Freude und die ersten Pits wurden eröffnet. Die Band bedankte sich für das frühe Erscheinen und lieferten eine grandiose Auftaktshow.

IMG_4071Als nächstes konnte sich das Publikum auf WHITECHAPEL freuen. Die US-amerikanische deathcore Metal-Band hat mit energiegeladenem Metal die Stimmung im Publikum weiter hochgetrieben. Mit Songs wie ‚The Saw Is The Law‘, ‚Our Endless War‘, ‚Elitist Ones‘ und ‚Mark Of The Blade‘ lieferte die Band eine grandiose Show ab und überzeugte selbst mich, als kein großer Fand der Deathcore-Scene, die Band in meine Playlist aufzunehmen.

Mit filigranen und präzisen Gitarrensolos überzeugte AUGUST BURNS REDIMG_4072Gitarrist JB Brubaker die Menge. Während der Sänger Jake Luhrs seinen Mikrofon am Kabel um sich herumwirbeln ließ, ließ der Klang nicht zu wünschen übrig. Das einzige Manko war der etwas zu starke Bass, was die Fans jedoch nicht vom feiern abhalten konnte.

Mit Songtexten die von Tod, Gewalt und Aggressionen handeln und manchmal die Morde am Lake Bodom thematisieren, betraten CHILDREN OF BODOM die Bühne. Die finnische Band wurde 1993 gegründet und veröffentlichte 2012 ihre best of CD/DVD “Holdiay At Lake Bodom” zur Feier ihres 15 jährigen Bandjubiläum. Während das Gelände des Großmarktes immer voller und voller wurde, zeigt die Band dass sie nicht zum alten Eisen gehört und ließ Melodic-Death-Metal-Fan-Herzen höher schlagen. Vierzig Minuten wurden die Besucher des Elbriots mit den Klängen von Children of Bodom beschallt.IMG_4068

IMG_8414HATEBREED, oh HATEBREED. Nach dem grandiosem Einstieg mit ‚Last Breath‘, stieg die Stimmung im Publikum. Die Menge tanzte bis in die hinterste Reihe, vorne wurde fleißig geheadbangt und der Rest der Menge lieferte Circle Pits des Feinstem ab. Die Band hatte Bock! Dass dies der Abschluss ihrer aktuellen Tour ist, hat man nicht gemerkt. Wenn ihr Sänger Jamey Jasta dies nicht explizit erwähnt hätte, hätte man meinen können die Tour würde gerade erst Beginnen. Hier war für wirklich jeden etwas dabei!

IMG_4069Die 1999 gegründete Band TRIVIUM gab es als nächstes auf die Ohren. Ihr Sänger Matthew Heafy kam bereits mit kreisendem Finger als Aufruf für einen Circle Pit und seinem Markenzeichen, der ausgestreckten Zunge, auf die Bühne. Nachdem das Intro von ‚The End Of Everything‘ angespielt war und die Band begann den Song ‚Rain‘ zu spielen war klar, dass diese Show ein reiner Abriss wird. Ununterbrochen forderte Matt die Masse auf einen neuen Pit zu starten, die Masse feierte und die Band feierte mit. Nach ‚Like light to the flies‘ verließ die Band die Bühne. Die Menge jubelte. Und das nicht zu wenig. Als dann das Intro von ‚In Waves‘ startete, tobte die Menge. Der Song war die reinste Party und wirklich die ganze Menge sang lautstark mit.

IMG_4070BULLET FOR MY VALENTINE. Wer kennt sie nicht? Mit der Wahnsinns Spielzeit um 20:05 startete die Band mit ihrem Song ‚V‘. Für sie sind Fans aus Dänemark, England und Romänien angereist und haben sich ihren Platz in der ersten Reihe gesichert. Die Fans feierten, während die Band vor lauter Aufregung ihre Songs nicht gewohnter Routine spielte, sondern einige Patzer in vielen ihrer Songs mit einbaute. Dies lies die Band sich leider stark anmerken, was einige Fans überraschte, da eine weltweit so bekannte Band mit solchen Fehlern routinierter mit solch einer Situation umgehen sollte.

Zum krönenden Abschluss des Tages kamen nochmal alle zur Bühne. Und für wen? Für niemand weniger als MEGADETH. Zur nächtlichen Dunkelheit zeigte die Band was für eine geniale Lichtshow man auf die Beine stellen kann. Im Hintergrund lief zum melodischen Metal ein passendes Video. Wenn kein Video gezeigt wurde, prahlte ihr Schriftzug auf der LED-Wand.

Mit ihren einzigartigen und erkennbaren Gitarrensoli brachte die Band die Menge zum toben und hat somit den gerechten Headliner-Slot des Elbriots 2017 bekommen. Sie boten so einen perfekten Abschluss für einen grandiosen Tag, der voll mit tollen Bands, fantastischer Musik und einer super Stimmung war!

Für alle die nochmal Lust haben, oder die jetzt Bock auf das Elbriot haben: Am 17. August 2018 findet das Hammaburg Fest 2018 statt. Dies wird die kleine Schwester des Elbriots und bietet mitelalterliche Spielmannskunst, Metal- und Rockklänge, sowie Artverwandtem.

Anschließend findet am 18. August 2018 das Elbriot 2018 statt.

Ab sofort ist es möglich die Karten für nächstes Jahr vorzubestellen und sich so frühzeitig Tickets zu sichern.

Joel

Fotos von Joel Villwock (Metal-Impression)

REVIEW:EXIT EDEN

Posted by Radu On September - 18 - 2017

RHAPSODIES IN BLACK

exit-eden-rhapsodies-in-black-coverEine neue All Female Metalcoverband werden nun viele vermuten. Hinter dem sehr fett promoteten Release “Rhapsodies In Black” von Exit Eden, versteckt sich eine gelungene Zusammenfassung von insgesamt elf Welthits bekannter Größen aus dem Popgenre, wie zum Beispiel Rihanna (”Unfaithful”), Adele (”Skyfall”), Backstreet Boys (”Incomplete”) oder auch “Heaven” von Bryan Adams, um nur einige zu nennen, die von einer weiblichen, ich bemühe mal wieder den so viel zitierten Begriff „AllFemaleSingersSupergroup”, gecovert und neu als femal fronted Symphonic Metal Kompositionen auf die Zuhörerschar losgelassen werden.

Exit Eden sind vier Damen aus den Fahrwassern des Metal/Symphonic Metal und mit der Amerikanerin Amanda Somerville (Trillium, Avantasia, Epica, Kamelot), der Brasilianerin Marina La Toracca (Phantom Elite, Avantasia) und der Französin Clementine Delauney (Visions of Atlantis, Serenity, Melted Space) wahrlich keine Unbekannten. Als Vierte gesellt sich noch die deutsch-amerikanische Rockröhre Anna Brunner hinzu und auf zwei Songs, nämlich “Frozen” von Madonna und eben “Skyfall” gibt sich zudem Simone Simons von Epica die Ehre.

Mit Rick Altzi, dem aktuellen Shouter von Masterplan, bei “Total Eclipse Of The Heart” von Bonnie Tyler darf auch mal ein männliches Mikro ran. Kraftvoll, hoch melodisch und im typischen Symphonic Metal Gewand mit einem tollen Sopran eröffnet der Longplayer mit “A Question Of Time” von Depeche Mode. Klasse Celli und stampfende Rhythmen frischen auch Rihanna`s “Faithful” noch richtig auf, während bereits bei “Incomplete” von den britischen Poprockern Backstreet Boys eine gewisse Abnutzung der klassisch – symphonischen Ergüsse schon nicht mehr verkannt werden kann. Epica, Within Temptation oder auch Xandria klingen überall durch und gerade “Impossible” von Shontelle wirkt wie ein Plagiat von Nightwish. Das nun derbe “Frozen”, im Original von Madonna schon richtig fett, birgt nochmal ein Highlight aber mit “Heaven” (Bryan Adams) und “Firework” von Kate Perry und insbesondere dann “Skyfall” und der Bonnie Tyler Nummer “Total Eclipse Of The Heart” geht dann die Kurve wieder in die Horizontale oder mit leichtem Schwenk nach unten. “Paparazzi” im Original von Lady Gaga gibt im Intro den schwarzmetallischen Riffer, ehe auch Selbiges in die zigfach konsumierten Symphonic Gefilde abschwingt. “Fade To Grey”, im Original von den New Romantic Rockern Visage, veröffentlicht 1980 – ich weiß gar nicht ob jüngere Hörer diesen Song überhaupt noch kennen – ist bereits im Original so stark, dass jegliches Cover daran nur passen kann.

Exit Eden machen es ganz gut, bringen kraftvolle Nuancen aus dem EBM-Genre hinein und verzichten bei dem Rausschmeißer weitestgehend auf hymnische Eskapaden. Jeder einzelne Song für sich genommen, lässt aufhorchen und macht auch Spaß, so ist es ja nicht, die Songs kommen allerdings nicht an die Vorbilder heran. Insgesamt ist die Produktion zu sehr auf den Gesang abgestimmt, etwas mehr Wums und Metal hätten der Scheibe gut getan. In der Summe stellt sich recht zügig ein gewisse Langeweile ein und bei mir erwecken die “Rhapsodies in Black” eher ein Interesse an den originalen Aufnahmen, wenn sie denn nicht schon im Sammelsurium ihr berechtigtes Dasein fristen. Ich warte nun gespannt auf eine Scheibe mit Eigenkompositionen von Exit Eden. Wer nun regen Appetit auf femal fronted Symphonic Metal bekommen hat, der sollte besser zu den Originalen von Within Temtation, Epica, Nightwish & Co. Greifen.

3 von 6

Dirk Heggemann

REVIEW: ARCH ENEMY

Posted by Radu On September - 17 - 2017

WILL TO POWER

Arch Enemy Cover

Spätestens seit dem Live Mitschnitt „Burning The Stages“ dürfte Alissa bewiesen haben, daß sie (sowohl am Mikro, als auch als Perfomerin) eine mehr als würdige Nachfolgerin von Angela ist. Hinzu kommt die Tatsache, daß Jeff Loomis erstmlas als festes Bandmitglied beim Songwriting mit beteiligt ist. Entsprechend hoch wird die Messlatte angesetzt und um so schöner ist es, wenn diese auch voll erfüllt wird, denn das Album platzt in Sachen Innovation und Liebe zu Detail. Nach einem typischen Intro rast auch `The Race` durch die Gehörgänge, wo Punk und Death Metal symbiotisch verschmolzen wurden. `Blood In The Water` entblößt den ARCH ENEMY typischen Groove, die durch melodische Parts umgarnt wird.

Aushängeschild und veröffentlichtes Video zu `The World Is Yours` ist eine Hymne über die innere Stärke, die durch ausbalancierte Riffs undkurzen Blastelementen eingeleitet und mit variablen Vocals, geschicktem Keyboardpart und atemberaubenden Soli zelebriert wird. Gutes Aushängeschild, aber es ist noch mehr drin; Amon Amarth standen beim Beginn von `The Eagle Flies Alone` wohl Pate, werden jedoch schnell von Alissas eingängigen Vocals schnell verdrängt und gegen Ende durch Überraschungsmomente in Form eines Pianos ausgewechselt. Erstmals in der Diskographie hat man sich entschlossen, cleane Vocals einzusetzen, ohne dabei ins Klischee abzudriften.

`Reason To Believe` ist das Ergebnis der Mischung, die bereits früher von Pantera (`Cemetary Gates`) und Metallica (`Fade To Black`) erfolgreich zelebriert worden sind. Wer einen tiefen Schlag in die Magengrube bevorzugt, wird mit `First Day In Hell` verköstigt, der sich bedrohlich und nackenbrechend aus den Boxen wälzt. Das Konzept Brutalität, einprägsame Momente, atemberaubende Solis und Gänsehautmomente zieht sich durch das gesamte Album und wird von der fetten Produktion und einem schlichten und gleichzeitig vielfältigen Cover abgerundet.

Zu perfekt und massentauglich? Kann daran liegen, daß man den Songs sowohl das Herzblut, als auch die jahrelang Erfahrung anhört. Egal ob einmal oder mehrfache Durchläufe, das Album ist eine Hymne an die innere Stärke, die mit Leidenschaft, Eingängigkeit und Brutalität gleichermaßen zelebriert wird. „Will To Power“ dürfte der neue Maßstab sein, an dem sich ARCH ENEMY und aufstrebende Bands des Genres messen werden.

6/6 Punkte
Radu

INTERVIEW: ARCH ENEMY

Posted by Radu On September - 17 - 2017

Mit ihrem aktuellen Album „Will To Power“ überschreiten ARCH ENEMY ihre musikalische Grenzen und loten das bereits opulente Potential weiter aus. Im Century Media Hauptquartier sprachen wir mit Alissa White-Gluz über Entstehung der Texte, Neuzugang Jeff Loomis und der eigenen Verantwortung gegenüber der Welt, die uns umgibt.

ARCH ENEMY BANDDer Albumtitel könnte eine Kampfansage sein; anders jedoch als beispielsweise Panteras „Vulgar Display Of Power“ beschränkt sich das Album nicht nur darauf, musikalische Aggression auf die Außenwelt zu hetzen. Das Album erzählt viel mehr unterschiedliche Geschichten, die sowohl persönlicher, als auch philosophischer Natur sind. „ Der Albumtitel vermittelt viele Botschaften auf unterschiedliche Weise. „Will To Power“ bedeutet, daß etwas existiert und nach mehr strebt. Kleine Moleküle formen sich zu einem großen Ganzen und es wird Leben erschaffen. Ähnlich sieht es im Kosmos generell aus. Wenn man die Evolution nach Charles Darvin betrachtet, strebt alles danach, sich weiter zu entwickeln, um immer mehr zu wachsen. Ähnlich geht es uns sowohl körperlich, als auch psychisch, wenn wir uns weiter entwickeln. Man kann es auch auf unsere Umwelt münzen und die Entwicklung betrachten, was eine extrem spannende Sache ist. Wir wollten kein Konzeptalbum um ein Thema herum bauen; ich denke daß „Will To Power“ viele Facetten mit einer ähnlichen Botschaft erzählt.“

Beim Thema “Texte” spielt man im Haus ARCH ENEMY sich gegenseitig den Ball zu. „Michael und ich schreiben beide gerne Texte. Auf dem letzten Album war ich bereits an Bord und dieses Mal haben wir uns die Aufgabe erneut geteilt. Manchmal schreibt er, manchmal nur ich und manchmal gehen wir es gemeinsam an. Das Album startet mit „The Race“, einer old school Death Metal-/Thrash-/ Punknummer. Wir haben dem Songnamen bewusst eine Doppeldeutigkeit verpasst; einerseits ist es wie ein Rennen, weil es auch eine schnelle Nummer ist, andererseits trägt es auch die Bedeutung der Rasse bzw. der Menschheit allgemein in sich. Ich wollte mit der Nummer Leute dazu bringen, mehr über sich und die Leute nach zu denken, die anders sind. Gerade die Schwächeren brauchen den Schutz der Stärkeren. Es gibt immer Leute, die jene unterdrücken, die anders sind. Ich habe immer daran geglaubt, daß jeder die gleichen Rechte hat. Nicht nur die Gleichstellung von Frauen und Tieren, sondern von allem was uns umgibt geht es maßgeblich auf „Will To Power“. Es geht darum, ein lebenswertes und friedliches Leben führen zu dürfen. Dabei konzentriere ich mich auf `The Race` auf die negative Seiten, wie z.B. jemand der Amok läuft und so etwas. Es klingt aggressiv und das ist es auch, denn es ist die negative Seite, die wir alle in uns tragen.“ Durch das Ausleben der negativen Seite in der Musik, soll die Balance zwischen den positiven und negativen Energien wieder hergestellt werden. Allerdings bedarf es auch dem Bewusstsein, das zu erkennen und die Lethargie der Gleichgültigkeit abzuschütteln. „Die meisten Leute verschließen die Augen vor negativen Ereignissen, bis sie einen persönlich betreffen. Wenn du z.B. aus dem Fenster schaust und ein Haus in der Nachbarschaft brennen siehst, machen einige das Fenster zu und denken, daß Problem ist aus der Welt. Erst wenn sie die Rauchentwicklung mitbekommen, ist das Problem wieder in ihren Köpfen präsent. Ich denke, daß viele Leute ihre Fenster öffnen sollten, bevor es zu einem unlösbaren Problem kommt.“

Arch Enemy Video`Murder Scene war der letzte Song des Albums, der seinen Weg aus Alissas Kopf auf das Papier gefunden hat. „Ich hatte mal ein Gedicht geschrieben und dachte, daß es gut zu dem Song passen würde. Ich war mir aber nicht sicher und fragte mich einige Wochen lang, wie ich den Text mit dem Song verbinden könnte. Eines Tages saß ich einfach da, fing an zu schreiben und sagte danach: „That´s it. Perfect!“ Ich denke daß dieser Song einigen aus der Seele sprechen wird, denn jeder von uns kennt Personen, die uns verlassen oder verraten haben. Es muss nicht mal eine Person sein, es kann auch eine Situation oder auch ein Teil von uns sein, von dem wir uns verabschieden mussten. Vergeben und vergessen ist einfacher gesagt als getan und deshalb bin ich der Meinung, daß man einige Dinge einfach radikal abschneiden muss. Wir gehen in unserem Leben durch mehrere Situationen und erschaffen mehrere Tatorte, die uns letzten Endes zu dem machen, was wir heute sind.“ Man muss erst durch mehrere Höllen gehen, um daran zu wachsen und stärker zu werden. Letzten Endes sind es die vielen Schicksalsschläge, die unsere Aufmerksamkeit auf unsere innere Kraft lenken und dabei helfen, weiter zu machen. Jede (mentale oder körperliche) Narbe könnte daher eine `Murder Scene` darstellen. Das Prinzip könnte man auch auf die Evolution ausbreiten, bei dem sich das Leben seinen eigenen Weg gesucht und den Menschen aktuell auf das obere Podest gesetzt hat. Auch wenn es ebenfalls den Antrieb zu Wachsen beinhaltet bremsen wir uns an dieser Stelle, weil das Gespräch ansonsten leider den Rahmen sprengen würde.

Respekt gegenüber den Mitmenschen und der Welt, die uns umgibt, sind Merkmale, die bei ARCH ENEMY ausgelebt werden. „Unsere Band und Angela haben was das angeht einen ähnlichen Standpunkt. Wenn du dir unsere Erde vorstellst, ist der Mensch lediglich ein Parasit. Wir sind schließlich Schuld daran, daß es zur Zeit so viel Zerstörung gibt. Vor der Menschheit wurde alles recht gut ausbalanciert. Mittlerweile wird die Welt an einigen Ecken überbevölkert und einige entscheiden, wer etwas zu essen bekommt und wer nicht. Zusätzlich wird entschieden, wer mehr Rechte hat und wer weniger, ohne eine logische Grundlage zu haben. Zur Zeit geht es außer Balance und wenn du dir das bei einem menschlichen Körper vorstellst, ist es wie eine Krankheit. Es gibt in der Natur die Möglichkeit, eines symbiotischen Zusammenlebens. Nimm z.B. einen Fisch auf einem Hai; der Fisch nutzt den Hai, um schnell vorwärts zu kommen und frisst im Gegenzug seine Parasiten. Das ist eine Lebensweise, die wir als Menschen schnellstmöglich benötigen, um auf dieser Welt zu überleben.“

Über den Text von `First Day In Hell` wird der Mantel des Schweigens gelegt, weil sich hier der Hörer selbst ein Bild machen soll. Einen kleinen Ausblick gibt uns Alissa dennoch: „Der Song beinhaltet eine Situation aus meiner Kindheit, als ich meine Großeltern über deren Kindheit sprechen gehört habe. Die Geschichte findet während eines historischen Ereignisses statt. Es ist persönlich, aber auch gleichzeitig eine globale Situation, die ich aus einer Ego-Perspektive beschreiben wollte. Es ist ein Song, den ich schon sehr lange machen wollte und bei dem mir viele Ideen kamen. Jedes Wort, jede Silbe sind für mich hier sehr intensiv, denn es ist ein sehr finsterer Song.“

Arch Enemy closeDie Zeilen zu `A Fight I Must Win` sind die gemeinsamen Kinder von Alessa und Michael und beschäftigen sich mit dem inneren Kampf und Depressionen. „Der Song ist ein gutes Beispiel wie gut Michael und ich harmonieren. Er hatte den Text bereits fertig, war sich aber an einigen Stellen nicht sicher. Also habe ich hier etwas ergänzt, dort etwas gestrichen, bis wir beide zufrieden waren. Einer der größten Herausforderungen der Menschheit ist der innere Kampf mit sich selbst. Auch wenn ich es niemandem wünsche, so trägt jeder von uns einen inneren Dämon in sich. Wer jemals dieses Gefühl erfahren hat, wird sich in diesem Text wahrscheinlich gut wiederfinden. Es ist wie brodelnder Sturm, der einen dazu veranlassen könnte, sofort zu den Waffen zu greifen und Amok zu laufen. Du kannst jemandem auf der Straße begegnen und hast keine Ahnung, welchen inneren Kampf die Person vielleicht gerade in sich trägt. Ich denke, daß wir dieses Gefühl in dem Sound und in dem Text sehr gut eingefangen haben.“ Auch wenn der innere Kampf mit dem Dämon die Gefühle aufwirbeln lässt, so ist es doch an jedem von uns zu entscheiden, in wie weit wir mit diesen Gefühlen umgehen. Statt körperlicher Gewalt, kann man die Energien entsprechend kanalisieren, um beispielsweise etwas kreatives zu erschaffen. Der Song dazu ist das beste Beispiel dafür.

arch-enemy-2017`Reason to Believe` markiert für ARCH ENEMY eine Premiere, denn erstmals sind Alissas klare Vocals zu hören. Wer jedoch nun Angst bekommt, daß man sich dem Kommerz öffnet und sich dem (durch die Massentauglichkeit teils verseuchte) Beauty and the Beast Gesang öffnet, kann beruhigt aufatmen. Hier wurde lediglich auf die gleiche Methode gesetzt, mit der bereits Metallica, Pantera oder Testament in ihren (Halb-) Balladen den Kontrast von introvertierten Momenten zu Aggressionseruptionen beackert haben. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, daß mehrere, unterschiedliche Gesangslinien übereinander gelegt wurden. “Michael hat den Text geschrieben und als er die Idee in den Raum warf, mit klarem Gesang zu arbeiten, standen wir erstmals alle da und dachten uns: “OK, das könnte episch werden”. Allerdings brauchte ich dafür einiges an Hintergrundinformationen. Worum geht es, wer ist die Person, was fühlt die Person? Ich wollte hier sicher sein, daß meine Stimme genau das wiederspiegelt, was die Person auch fühlt. Ich sperrte mich stundenlang in einen Raum ein und ging mit meinem Gesang den Text immer wieder und wieder durch, wobei auch einige Tränen flossen. Ich wollte unbedingt, daß meine Stimme im Kopf des Hörers etwas bewegt und ihn wach rüttelt. Letzten Endes ist es ein sehr persönlicher Song geworden. Ich wollte, daß der Schmerz und die Qual direkt in meine Stimme übergeht und ich denke, daß wir dem Song eine eigene Magie gegeben haben. Es ist der erste ARCH ENEMY Song mit klaren Vocals und gleichzeitig unser erster Midtempo Song. Wir machen generell sehr heftigen Stoff: Einprägsame Melodien, ehe es wieder in den harten Stoff mündet. Dieser Song ist ebenfalls heftig, allerdings auf seiner eigenen Art und weise.” Das Prinzip zwischen leisen Tönen und brachialen Ausbrüchen kommt hier besonders zur Geltung.

Mittlerweile können sich ARCH ENEMY über eine Millionen Zuschauer des Videos zu `The World is Yours`(innerhalb von zwei Tagen) erfreuen. Gerade die zugänglichen Riffs und vielen Ãœberraschungsmomente wurden hier gebündelt. Doch wie funktioniert eigentlich das Songwriting generell? “Michael ist unser Hauptsongwriter. Er macht die gesamte Vorarbeit und schickt mir dann seine Ideen, damit ich bescheid sage, was ich darüber denke. `The World Is Yours` ist quasi als erstes entstanden. Der Song ist sehr packend, heavy und vor allem sehr ARCH ENEMY.”

Wem die bisherige Gitarrenarbeit “nur” gefallen hat, dürfte über den Einstieg von Jeff Loomis die Augenbrauen hochziehen. Neben den gewohnten Trademarks, kommt nun noch einge Steigerung in Sachen Griffbrettakrobatik hinzu, die man bei “Burning The Stages” bereits bewundern kann. Auch innerhalb der Band freut man sich ungemein über den festen Einstieg des Saitenhexers.”Jeff ist einer der nettesten Typen überhaupt! Super talentiert, sehr geerdet und absolut nett. Es war schon unglaublich, ihn auf Tour zu haben und es ist genauso herrlich, mit ihm an einem Album zu arbeiten. Er hat einen andren Stil auf der Gitarre als Michael, was sich gegenseitig sehr gut ausbalanciert. Jeff ist ein professioneller Gitarrist, der das Instrument bis an seine Grennzen fordert. während Michael auch technisch, aber sehr viel emotionaler unterwegs ist. Er schaut eher, wie er die Gefühle mit jeder Note transportiert. Als ich die Songs erstmals im Groben gehört habe, dachte ich an einigen Stellen, daß dort ein Solo hin sollte. Später hat Jeff dann auch seine Soli genau dort eingebaut. er ist ein unglaublicher Gitarrist, Perfomer und Persönlichkeit!”

Arch Enemy Cover smallAuch beim Cover wurde nichts dem Zufall überlassen. “Das Cover wurde erneut von Alex Reisfar gestaltet. Wir haben über die Möglichkeiten des Covers diskutiert. Michael hatte eine eher symbolische Vorstellung davon, während ich eigentlich mehr auf abgedrehte Sachen wir Hieronymus Bosch stehe. Ich mag es, wenn man stundenlang auf ein Bild starrt und immer noch neue Details erkennen kann. Bei einem guten Albumcover sollte etwas charismatisches dabei sein, was man beispielsweise auch als Tatoo tragen kann. Bei dem Cover von “Will To Power” kann man noch einige Details ssehen,weil es ein Ölgemälde ist. gleichzeitig hat es aber auch diesen symbolischen Charakter, der einem schnell im Gedächtnis bleibt. Jedes Detail ist hier sehr ausgeprägt und für mich ist es ein interessanter Aspekt zu sehen, was ein anderer Künstler bei unserer Musik gefühlt hat und wie er seine Arbeit umgesetzt hat.” Musik kann also hier als Gesamtkunstwerk verstanden werden, inklusive Texten und Albumcover.

Dies ist auch der große Unterschied zu Stream und MP3 Plattformen, auf denen ganze Diskographien teilweise ungehört auf der Festplatte verrotten. Wie viel Arbeit dahinter steckt, wird bei der Entstehung eines Abums erst wirklich bewusst. Dabei setzt Alissa noch auf alte Methoden. “Ich schreibe meine Texte immer noch in ein altes Skizzenbuch. Einige meiner Texte habe ich nie abgetippt oder irgendwo übertragen. Ich kann mich mit Worten eher ausdrücken, wenn ich etwas per Hand schreibe, weil das Gefühl besser transportiert wird.” Letzten Endes ist es mit den Texten genauso, wie mit der Musik: eingekerkert in seiner Form wartet es nur darauf andere Menschen in ihrer Welt zu treffen und zu größerem zu inspirierren. Der “Will To Power” hat viele Gesichter, trifft bei ARCH ENEMY in Sachen Präzision und Aggression voll ins Schwarze.

Radu

SPECIAL: DAYAL PATTERSON

Posted by Samir On September - 14 - 2017

dp_volutionÃœber Metal, seine Geschichte und die meisten seiner Ausprägungen gibt es bereits viele Bücher, die sich qualitativ stark unterscheiden und auch oftmals versuchen, die gesamte Musikrichtung und alle Facetten die es in sich trägt zu beleuchten. Hierbei bleiben natürlich gelegentlich wichtige Aspekte der einzelnen Subgenres auf der Strecke und es wird vermehrt mit Klischees gearbeitet. Mit dieser Verallgemeinerung hat besonders der Black Metal zu kämpfen, der selbst in Büchern, die sich mit Heavy Metal beschäftigen, als satanischer Krach abgetan wird und die Vielfalt dieser Musikrichtung außer Acht gelassen wird. Bislang hatten es nur wenige Bücher wie „LORDS OF CHAOS“ geschafft die Grundidee des Schwarzmetalls auf Papier zu bringen, ohne dabei die zahlreichen Auswüchse dessen unter den Tisch zu kehren. Doch selbst hier wurde natürlich lediglich an der Oberfläche gekratzt. Autor Dayal Patterson, der als Redakteur unter anderem für den britischen Metal Hammer tätig ist, beschränkt sich daher nicht darauf nur ein Buch über die Geschichte und Hintergründe von Black Metal zu verfassen, sondern startet eine ganze Reihe, die mit „BLACK METAL: EVOLUTION OF THE CULT” ihren Anfang fand und bislang sechs Teile umfasst. Die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe der ersten beiden Teile der Reihe haben wir zum Anlass genommen, die Bücher genauer zu betrachten und auch den Autor selbst über seine weiteren Pläne zu befragen.

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Review: EKTOMORF

Posted by Radu On September - 11 - 2017

ektomorf-warpath-300300EKTOMORF sind ohne Frage eine der beständigsten Bands der Metal-Welt. Nicht zuletzt, weil der Gründer und Kopf der Band Zoli immer mit eisernem Willen an die Band geglaubt hat. Gegründet im Jahre 1993 und mit insgesamt 14 Langrillen blickt die Band auf viele Höhen und Tiefen zurück. Oftmals als wenig Einfallsreiche Band belächelt, schaffen es EKTOMORF live, eine gewaltige Soundwand auf das Publikum loszulassen und für eine Stimmung zu sorgen, die Ihresgleichen sucht.

Was liegt da näher, als diese Stimmung (nach der letzten Live-Veröffentlichung aus dem Jahre 2005) auf dem größten Metal-Festival der Welt einzufangen?  ”Warpath (Live and Life on the Road)”  heißt das Ergebnis und präsentiert die Groove-Metaller in knapp 60 Minuten von ihrer besten Seite.

11 Songs quer durch die Band-History werden dem geneigten Hörer hier vor den Latz geknallt, dass es eine wahre Freude ist. Hierfür verantwortlich ist einmal mehr Tue Madsen, seit einigen Jahren bei EKTOMORF der Garant für den fetten Sound. Zoli feuert die Meute an und man merkt, welche Energie von ihm ausgeht. Auch der Gastauftritt von George “Corpsegrinder” Fisher von CANNIBAL CORPSE beim Song “Evil by Nature” ist ein Brett.

Der CD beigelegt ist noch der komplette Auftritt im DVD-Format, auf der ebenfalls die über 60-minütige Doku “Live and Life on the Road” enthalten ist. Diese lagen mir zur Rezension leider nicht vor.

Für mich eine klare Kaufempfehlung! Nicht zuletzt wegen der 3 Ãœbertracks “Fuck You All”, “I Know Them” und “Outcast”. Welch ein Zufall, dass diese 3 Songs direkt hintereinander gespielt werden. Ganz gross!

5/6 Punkte

Kai