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Archive for the ‘CD-Reviews’ Category

CD-Review: LORDI

Posted by Radu On April - 23 - 2018

Ich hatte die groĂźe Ehre, die neue Platte “Sexorcism” von LORDI zu reviewen und habe dazu ein Video fĂĽr Euch vorbereitet.

Lordi – Sexorcism
10/10
Paola

Review: Haters Paradise

Posted by Radu On April - 6 - 2018

haters paradise1

Die Thrash-Death-Metal-Core-Band Haters Paradise aus Neresheim, gegrĂĽndet 2012, hat uns ihre neue CD zum Reinhören zugesandt. Was soll ich sagen? Mein Nacken hat es mir gedankt. Diese CD verleitet zum Headbangen. Read the rest of this entry »

REVIEW: ELVELLON

Posted by Radu On März - 28 - 2018

UNTIL DAWN

Cover-web„Von nun an nenne ich nichts mehr schön, es sei denn ihr Geschenk an mich.“ Jenes Zitat aus „Herr der Ringe“ traf auf mich in den 90ern zu, als ich erstmalig Bands wie Theatre of Tragedy und Nightwish für mich entdeckt hatte. Die Kombination aus Anmut und Bombast hatte mich schnell eingenommen; Frauenstimmen trugen epische Songs durch meine Hirnwindungen, während sägende Gitarren meine Mähne kreisen ließen. Mit den Jahren kamen viele Bands und gründeten Female Fronted – und Symphonic Metal. Die Landschaft wurde überflutet von unzähligen Nightwish Kopien, so daß ich mein Interesse verlor. Zusätzlich entwickelte sich, ähnlich wie das Verhältnis zwischen Elben und Zwergen, mein Musikgeschmack in andere Richtungen. Ich lotete die Extremvarianten des Metals aus und hatte nur noch wenig mit melodischen und epischen Songs zu tun. Spätestens seit Tarjas Rausschmiss aus Nightwish war das Thema für mich tot und begraben. Kann mir mal jemand erklären, warum ich mich dann ausgerechnet jetzt wieder in ein totes Genre neu verliebt habe?

Nachdem das Intro auf etwas Großes vorbereitet hat, trifft mich `Oraculum` völlig unerwartet mit seiner epischen Atmosphäre und durchbricht meine Kitscherwartungen mühelos. Vor mir breiten sich sphärische Synthesizer aus, umgeben von kraftvollen Riffs und einer charismatischen Stimme. Gelegentlich rollt das Doublebassgewitter heran und lässt meine aggressive Seite glücklich grinsen. `There´s a morning to create` schallt es aus meinen Boxen, während ich ehrfurchtsvoll meine Gänsehaut zu `Silence From The Deep` bestaune. Endlich eine Traumwelt, aus der ich nicht mehr raus will. Warum auch, denn mein verloren geglaubtes Kind bestaunt noch die liebevollen Songstrukturen, und freut sich bereits auf die Wiederholung des Gitarrensolos. Allerdings werde ich wieder aus dieser Welt herausgerissen, denn `The Puppeteer` schlängelt sich aggressiv durch meine Hirnwindungen. Nach einer abwechslungsreichen Runde in meiner mentalen Moshpit, geht’s mit `Fallen Into A Dream` gemütlich weiter, ehe `King Of Thieves` unterstreicht, daß sich EVELLON auch für kleine Experimente (hier im orientalischen Bereich) nicht zu schade sind.

Spätestens bei `Until Dawn` gibt es kein Halten mehr, und ich wiederhole meinen Schwur aus den 90ern bei ELVELLON; hier gibt es aber auch einfach alles (wirklich alles!) was mich an diesem Genre jemals begeistert hat auf 6 magischen Minuten zelebriert. Nicht unerwähnt sollte auch das balladeske `Shore To Aeon` sein, das zusätzlich mit Akustikgitarren und Flöte aufwartet. `Born From Hope`ist die beste Beschreibung für diesen Song, denn hier wird spätestens meine Hoffnung auf die Wiedergeburt des Symphonic Metals wiedergeboren, ehe `Dreamcatcher` sich unbeschwert durch meine (gefühlte 10.) mentale Moshpit durchgräbt.

Unfassbar, wie viel man in einem Debütalbum richtig machen kann; auch wenn der Vergleich zu Nightwish unumgänglich ist, so setzt man die Stimme nicht in die Mitte der Songs, sondern lässt jedes Instrument frei atmen. Das Zusammenspiel ist optimal, die Atmosphäre intensiv und die Produktion wuchtig. Die Songs zünden beim ersten Durchlauf und lassen auch beim 20. immer Neues entdecken. „Until Dawn“ atmet zu jeder Sekunde das Herzblut einer jungen Band, die epischen Metal nicht spielt, sondern lebt! Entfesselter Bombast inklusive ausbalancierter Härte und und Melodik beleben ein Genre wieder, das ich für mich längst tot und begraben glaubte. Uneingeschränkter Pflichtkauf!

6/6 Punkten
Radu

REVIEW: JUDAS PRIEST

Posted by Peter Marquardt On März - 26 - 2018

FirepowerDa ist es endlich, das 18. Studioalbum von JUDAS PRIEST “Firepower”! Angefixt durch die kurzen Anspieler auf der Facebook /YouTube Seite der Band und die vielen Vorschusslorbeeren anderer Magazine, waren meine Erwartungen extrem hoch. Eigentlich war fĂĽr mich die Luft nach “Painkiller” schon raus. Umso ĂĽberraschter war ich jetzt vom zweiten FrĂĽhling der Band. Grossen Anteil daran dĂĽrfte das Produzententrio um Andy Sneap, Tom Allom und Mike Exeter haben. Diese haben der Legende eine Frischzellenkur verpasst, die sich echt hören lassen kann.

Die ersten vier Songs “Firepower”, “Lightning Strike”, “ Evil Never Dies” und “ Never The Heroes” gehören für mich mit zum besten, was PRIEST seit langem produziert haben. Da gibt es nix zu meckern und sie müssten jedem Metaller und Liebhaber des Priestsounds gefallen. Von DEFENDER mässigen Midtempo bis hin zum PAINKILLER Doublebass ist alles vorhanden. Mit “Necromancer” und “Children Of The Sun” folgen zwei Nummern die für mich nicht so richtig zünden.

Pulver schon verschossen? NEIN, denn mit dem kurzen Instrumental “Guardians” und dem nachfolgenden “Rising From The Ruins” (was für ne´ Hammermelodie!) bekommen JUDAS PRIEST nochmal die Kurve. ”Flame Thrower”, “Traitors Gate” und “No Surrender” sind coole einfach gestrickte Nummern mit netten Refrains. “Spectre” und auch “ Lone Wolf” hätten man meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht.

Das abschliessende Epos “Sea of Red” beendet schlussendlich ein gutes, frisches Metalalbum.

Fazit: Die Band besinnt sich endlich auf ihre Wurzeln, gehen keine Experimente (“Nostradamus”) mehr ein und machen damit die meisten Fans wieder glücklich.

5/6

REVIEW: MILLENNIUM

Posted by Kai On März - 25 - 2018

ziujhViele Bands, welche sich im Rahmen der New Wave of British Heavy Metal gründeten, erwachen seit einigen Jahren wieder oder werden wiederentdeckt. So verhält es sich auch mit den bereits 1982 gegründeten und aus dem englischen Billingham stammenden MILLENNIUM. Nach dem 1984 veröffentlichten und von der Presse mit Lob bedachtem Debut wurde es still und so lösten sich MILLENNIUM bereits 1988 wieder auf.

2014 wurden sie von No Remorse Records wiederentdeckt und diese veröffentlichten einen Re-release des Debuts (mit 14 Bonustracks!). 2016 wurde mit  “Caught in a Warzone” noch ein Silberling nachgeschoben, auf  dem ein paar  im Jahre 1985 entstandene Songs zu hören waren.

Nachdem diese Wiederveröffentlichungen guten Anklang fanden und MILLENNIUM auch Live auf diversen Festivals überzeugen konnte, beschloss Mark Duffy (Gesang), verstärkt von Will Philpot (Gitarre), Louis Asbury (Gitarre), Andy Fisher (Fisher) und Darren Moore (Schlagzeug) ein neues Album aufzunehmen.

Herausgekommen ist mit “Awakening” ein traditionelles Metal-Album. Bei den 11-Songs findet der geneigte Hörer alles, was auf so ein Album gehört: harte Riffs, frickelige (nicht negativ gemeint!) Soli, epische Mitsingparts und das sehr dominante Organ von Mr. Duffy, welches manchmal ein wenig zu sehr im Vordergrund steht.

Das man auf “Awakening” den einen oder anderen Querverweis auf die bekannten Bands der New Wave of British Heavy Metal wie IRON MAIDEN, TYGERS OF PAN TANG oder JUDAS PRIEST findet ist nicht verwunderlich und wahrscheinlich auch beabsichtigt. Somit ist “Awakening” ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Machwerk, welches bei mir bestimmt noch ein paar Umdrehungen auf dem Plattenteller absolvieren wird.

Anspieltipps: “The Calling”, “When Mad Men Rule”, “Revolution Calls”


Note: 4,5/6


REVIEW: JUGGERNAUT

Posted by P e t e r On März - 11 - 2018

juggernautBÄM!!! Damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet! Ein Album das dich vom ersten bis zum letzten Ton geradezu überfällt und niederstreckt. Ich geb es ja zu, die spanische Metalszene ist bis auf wenige Ausnahmen (BARON ROJO/TIERRA SANTA und MÄGO DE OZ ) an mir unbemerkt vorbeigezogen. Das wird sich aber mit diesem Album ändern.

JUGGERNAUT (Spanien), nicht zu verwechseln mit unzähligen Bands gleichen Namens, präsentieren uns auf ihrem ersten Longplayer “Out Of The Ashes” einen räudigen Bastard aus 5 FINGER DEATH PUNCH , MACHINE HEAD und anderen modernen Metalacts. Das Intro `Vishnu` eröffnet das Inferno. Los gehts dann so richtig mit `Eye For An Eye`. Doublebassgeballer, mächtiger abwechslungsreicher Gesang und kleine Synthiespielereien. Grösster Pluspunkt der Band, das merkt man sofort, ist Sänger Javi Perra mit seiner Wahnsinnsröhre!!!

Stakkato gehts dann in den nächsten Track `Cry For Rage`und es gibt immer noch keine Verschnaufpause. Dann folgt mit `Beyond Thunderdome`der kleine Hit auf der Platte. Den hätten 5FDP auch nicht besser hinbekommen. `Ashes To Ashes` und `Dust To Dust` fallen ein wenig ab. Mit dem Shuffle `Shattered Star` mit seinen Einsatz von z.B. Trompeten und Maultrommel zeigt man seine abwechslungsreiche Seite. Das vom Riffing her ein wenig an ANNIHILATOR erinnernde `Scavenger Hunt` zeigt nochmals das grosse spielerische und kompositorische Talent von Daniel Millan ( ex-GAUNTLET) der hinter dem Projekt JUGGERNAUT steht.

Warum man als Bonus den JUDAS PRIEST Klassiker `Jawbreaker` gewählt hat ist mir aber schleierhaft. Dieser ist jetzt nicht so schlecht gemacht, aber ich hätte lieber noch was Eigenes gehört. Ein tolles Album das mich jetzt mal öfters nach Spanien schielen lässt.

5/6

Peter

REVIEW: ERADICATOR

Posted by Radu On März - 8 - 2018

INTO OBLIVION

103301193ERADICATOR stehen für authentischen Oldschool-Thrash Metal, den sie seit Gründung der Band im Jahr 2004 atmen und zelebrieren! Die Kompositionen der klassischen Vierer-Formation zeichnen sich durch Abwechslungsreichtum und pure Spielfreude aus, sind mehr als eine Hommage an alte Heroen und klingen keinesfalls altbacken. Spielerisch fühlt man sich den rasiermesserscharfen Riffs der San Francisco Bay Area Thrasher wie Beispiel Testament oder Death Angel hingezogen. ERADICATOR scheuen aber auch nicht davor im Stil deutscher Genregrößen wie Kreator oder Destruction teutonische Urgewalten zu entfesseln und schaffen so eine individuelle Mixtur der Zerstörung.

Seit ihrem Debüt Album „The Atomic Blast“ im Jahr 2009 haben sich Seba Stöber (Vox/Gitarre), Robb Wied (Gitarre), Sebastian Zoppe (Bass) und Pitti Stöber (Drums) in der Szene einen Namen erspielt, der immer mehr Fans in seinen Bann zieht. Mit ihrem 2018 erscheinenden vierten Album „Into Oblivion“ wollen ERADICATOR sich selbst neue Maßstäbe setzen. Für die Produktion wurde Martin Buchwalter (Destruction, Tankard,…) engagiert, welcher die Band auf dem 10 Tracks umfassenden Longplayer in frischem Gewand präsentiert und prophezeit, dass hier mehr als nur alteingesessene Genre-Fans ihren Spaß haben werden.

In Zeiten von Populismus und Fake-News verzichten wir an dieser Stelle gerne auf die gewohnten und inzwischen eh abgenutzten Superlative. Fakt ist, ERADICATOR veröffentlichen ihr viertes Album „Into Oblivion“, erstmals unter dem Dach des neuen Labels Green Zone Music. Inhaltlich reflektieren die zehn frischen Tracks den Geist der Zeit. In den Texten von Songs, wie `Doomsday`, `Decadence Remains` oder `Read Between The Lies` werden aktuelle gesellschaftliche Missstände aufgezeigt und weltpolitische Gebaren infrage gestellt. Doch es geht nicht nur darum den Teufel an die Wand zu malen, denn die Spielfreude am Thrash Metal steht ganz klar im Mittelpunkt, was bereits zu Beginn der Scheibe durch `Moshproofed` definiert wird. „ERADICATOR“ haben sich noch nie Trends unterworfen und dies ändert sich auch auf „Into Oblivion“ nicht. Dass Seba, Robb, Zoppe und Pitti als Musiker und Komponisten gereift sind, wird man dem Quartett nach 14 Jahren Bandgeschichte wohl nicht absprechen können. Und so setzt sich die Verfeinerung und Definition des eigenen Stils auch auf Scheibe Nummer Vier fort. Für das Cover, welches die düsteren Lyrics und die Stimmung der Songs visuell unterstützt, ist Christian Bröhenhorst verantwortlich. Wer auf facettenreichen und authentischen Thrash Metal steht, dem sei die neue Scheibe der Sauerländer Formation ans Herz gelegt. Erhältlich wird ERADICATOR´s „Into Oblivion“ sowohl auf CD, LP und als Download sein.

ERADICATOR haben mit „Into Oblivion“ einen urgewaltiger Trip entlang des klassischen deutschen Thrash Metal und des Bay Area Thrash Metal mit sehr hohen Wiedererkennungswert geschaffen.
Eine atemberaubende Reise, welche die Epochen des Thrash Metal zu einer Symbiose verschmelzen lässt und setzen dabei dem ganzen einen besonderen Tupfer Eigenständigkeit auf.

„Into Oblivion“ ist ein herausragendes Album geworden, zählt schon jetzt zu den besten Thrash Alben des Jahres 2018 und sollte in keiner gut sortierten Sammlung fehlen.
Absolute Kaufempfehlung!!!

6 von 6 Punkten

Stormrider

REVIEW: ARMORED DAWN

Posted by Radu On März - 8 - 2018

BARBARIANS IN BLACK

Armored DawnARMORED DAWN schreit der Wind über den großen Teich und haut uns mit „Barbarians in Black“ eine Salve nach der anderen um die Ohren. Ob die Salven den Ohren gutes verheißen bleibt erst einmal zu klären. Angeheizt durch den Erfolg ihres Debütalbums „Power of Warrior“ in ihrem Heimatland Brasilien, macht sich ARMORED DAWN nun auf, auch den Rest der Welt den Barbarischen Metal näher zu bringen und haben dazu beim deutschen Traditionslabel AFM Records unterzeichnet. Passend dazu hat man mit „Barbarians in Black“ das zweite Album im Gepäck, und glaubt man den vielen Vorschusslorbeeren, hat man sich auf diesem um 100 % im Vergleich zu „Power Of Warrior“ gesteigert!

Gemischt und gemastert hat das Album übrigens Sebastian „Seeb“ Levermann (Greenman Studios,ORDEN OGAN) der sich mittlerweile zum AFM Records Stammproduzenten entwickelt hat und bisher durchweg erstklassige Arbeit abgeliefert hat, die sich vor keinen großen Namen zu verstecken braucht.
Als Opener schallt uns `Beware of he Dragon` durch die Gehörgänge, welches erstmal mit etwas weniger Dampf anfängt, bevor die ordentlich knallenden Doublebass Drums einsetzen und eine epische, majestätische Nummer an Fahrt zunimmt. Absoluter Augenmerk auf den Chorus, der ist erste Sahne und prägt sich fix in die Gehörgänge ein! Ein sehr guter Start !!!!!

`Bloodstone´ in der Folge ist dann nochmal etwas eingängiger geworden, was vor allen in den Strophen auffällt, aber auch der Refrain ist nicht zu verachten. Das Teil ist ebenfalls ein absoluter Nackenbrecher und krallt sich direkt an der Hirnrinde fest. Abwechslungsreich und wieder eine Spur epischer geht es dann bei `Men of Odin` zu Werke, hier kommen auch Folkeinflüsse hinzu, sowie die musikalischen Einflüsse ihrer Heimat Brasilien, sehr schön umgesetzt. Auch bei den nächsten Songs kleckert man nicht und so richtig in die Vollen greift man dann wieder bei der Powerballade `Sail Away`, mit einem megageilen Refrain zu dem es auch ein sehr gutes Video gibt.Im Anschluss folgt ein klassischer Metalsong `Gods of Metal` der sich sehr gut ins Gesamtbild einfügt. Und auch die letzten beiden Songs `Survivor` sowie das Titelstück `Barbarians in Black` fügen sich wunderbar ins bisherige qualitativ hochwertige Songmaterial ein, so dass man nach dem verklingen des letzten Tons direkt wieder die Play Taste drücken will, um sich nochmal einen Durchlauf dieses genialen Albums auf die Zwölf zu geben.

ARMORED DAWN hauen mit „Barbarians in Black“ ein Album hin, welches ihnen sicherlich die Tür zum weltweiten Markt sperrangelweit aufstoßen wird. Heavy Metaller mit Hang zu epischen und majestätischen Folkeinflüssen kommen hier absolut auf ihre Kosten!

Eine beachtliche Leistung! Ein geniales Album welches in keiner Sammlung fehlen darf!

6 von 6 Punkten
Stormrider

REVIEW: EROTIC PSYCHO

Posted by Peter Marquardt On März - 7 - 2018

88-large_defaultIch habe die EROTIC PSYCHOs letztes Jahr zufällig live im Monroes Metal Club in Torrevieja/Spanien gesehen und hatte viel Spaß an ihrem Gig. Eine schöne, wilde Mischung aus Glam/Sleaze/Metal und Hardrock, teilweise in spanisch gesungen. Die Band versprühte auf der Bühne gute Laune und nun war ich sehr gespannt, ob sie das auch auf Platte pressen konnten.

Den Anfang des zweiten Longplayers “The Lost Boyz” macht das RATTartige `Mainstream Whore`. Man hört sofort wohin die Reise hingeht, in die 80 Jahre, mit all ihren Klischees!! Peinliche, teils chauvinistische Texte, viel nackte Haut, toupierte Haare und und und. Wer darĂĽber hinweg hören/sehen kann, bekommt hier aber ein solides Album zu hören, an dem RATT, POISON, CINDERELLA und SKID ROW Fans Spass haben werden. Ich hätte mir gewĂĽnscht, sie hätten noch ein bis zwei auf spanisch gesungene Titel mit auf die CD genommen, denn dies hätte sie vom Gros der anderen ein wenig unterschieden.

Anspieltipps: `Mainstream Whore`, `Sweet Suicide` und `Lost Boyz´. Auf Platte springt der Funke leider nicht sofort über, aber ich kann euch die Band live nur ans Herz legen.

4/6

Peter

REVIEW: EIS

Posted by Radu On März - 6 - 2018

Stillstand und Heimkehr

EisLohnt es sich überhaupt, eine EP mit zwei Songs zu veröffentlichen? Kann so eine EP die Qualität eines potentiellen Albums erahnen lassen? Genügen 20 Minuten Spielzeit bei zwei Stücken, um eine dichte Atmosphäre zu erzeugen? Die simple Antwort lautet: ja, der Trip in die postapokalyptische Welt in Richtung Einsamkeit lohnt sich!

Wenn die Seele in einem Meer von Einsamkeit ertrinkt und Hoffnung und das Leben selbst gleichermaßen fern sind , spürt man den Käfig der Isolation lediglich als unangenehmen Beigeschmack. Dieses Gefühl in Gedichtform trägt bereits eine schwere Last, wird hier in Form von `An Den Schwarz Besandeten Gestaden` eindrucksvoll zelebriert. Sanfte Wellen umgarnen die Ohren und tragen tiefe Geheimnisse in sich, die sich in verzweifelten Screams entladen. Tiefgründig, aber ohne zu viel musikalischen Ballast legen Eïs die Black Metal Karten auf den Tisch und ergänzen durch leichte Ambient Einschläge. Die Emotionen werden sehr stark transportiert, ehe sie in einer Todesdämmerung sanft erfrieren.

Der Titeltrack ist das beste Beispiel, daß Black Metal gleichzeitig introvertiert und wutentbrannt sein kann. Die Gitarren stampfen wütend auf dem Boden, während eine schon fast ruhige Stimme die Textzeilen krächzt. Insbesondere die leisen Zwischentöne lassen den Song in unterschiedlichen Facetten erstrahlen, und entführen die Gedankenreisen irgendwo zwischen Agonie und Einsamkeit. Besonders in Kombination mit dem Albumcover, entfaltet der Song seine gesamte Kraft und brettert sich erbarmungslos durch unterschiedliche Gefühlsebenen. Gerade das Gefühl, das hier transportiert wird, ist das, was vielen Black Metal Bands heute abhanden gekommen ist und hier sehr hoch im Kurs steht.

Fazit: Hier wurden Emotionen auditiv eingefangen und durch Nihilismus, Einsamkeit und Abkehr („fort von den Menschen“) verstärkt. Der inneren Rebellion gegenüber dem Gesamtbild der Menschheit und der Fokus auf das eigene Selbst wurde hier ein eindrucksvoller Soundtrack verpasst, der auf das Album neugierig macht. Die EP ist definitiv Pflicht für jene, die Black Metal nicht nur mögen, sondern die Emotionen intensiv erleben möchten.

4 von 6 Punkten

Radu