Archive for the ‘CD-Reviews’ Category
REVIEW: ZEX
Hure meiner Sinne
Ein Album komplett in deutscher Sprache zu schreiben ist bekanntermaĂen schwieriger, als Lyrics in Englisch zu verfassen. Viel zu schnell klingen deutsche Texte nach Schlager oder einfach klischeehaft. ZANTHROPYA EX wagen sich dennoch zum mittlerweile vierten Mal an die Muttersprache und veröffentlichen mit “Hure meiner Sinne” ihr neustes Werk. Doch kann man besagte Gefahr umgehen?
REVIEW WOS
Reacher
In den vergangenen Jahren hat sich die Post-Hardcore und Metalcore Szene als fester Bestandteil der hĂ€rteren Musik etabliert und bringt immer wieder neue und frische Impulse hervor. NOIZGATE ist hierbei eines der Labels, welche in der Vergangenheit durch ein hervorragendes Portfolio ĂŒberzeugen konnten und nun mit WATCH OUT STAMPEDE ihre nĂ€chsten JĂŒnger ins Rennen schicken. Doch kann ihr DebĂŒt “Reacher” das hohe Niveau des Labels halten?
REVIEW:LANTLOS
Melting Sun
FĂŒr Fans dieser Band gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Neige von ALCEST hat den Gesangsposten in freundschaftlicher Trennung gerĂ€umt und gleich alle aggressiven Passagen (inkl. Doublebassattacken) mitgenommen. Die gute: LANTLOS haben dadurch die Chance bekommen komplett aufzurĂ€umen und neu durchzustarten. Diese Chance haben sie genutzt und raus gekommen ist ein sehr geiles Album!
REVIEW: DORNENREICH
Freiheit
Nach 18 Jahren kĂŒnstlerischen Schaffens vertrauen uns DORNENREICH ihr vorerst letztes Album an. Im Gegensatz zu anderen Acts geschieht dies jedoch auf sehr introvertierte Weise, wobei sich (thematisch und musikalisch) viele Kreise schlieĂen. Dabei erwartet sowohl langen WeggefĂ€hrten, als auch Neulingen dieser Band eine authentische Reise nach Hause…
REVIEW: PHALLUSKULT
Gute Musik braucht Zeit zum Reifen. Dies könnte die Maxime der Coburger Band PHALLUSKULT sein, die nach diversen Besetzungswechseln und sage und schreibe sieben Jahren nun ihr zweites Werk “notaus” auf die Menschheit loslassen. Hat sich die lange Wartezeit gelohnt oder eher den Songs geschadet?
REVIEW: SAOR
Aura
âWow, was ist das denn?â Dieser oder Ă€hnliche Ausrufe kommen einem innerhalb der ersten 40 Sekunden des Openers `Children Of The Mist`automatisch aus der Kehle geschossen, ehe sich eine markante GĂ€nsehaut mit einer hemmungslosen Moshflatrate vermischt. Aber fangen wir von vorne an…
Praktisch aus dem Nichts erscheint das Ein-Mann-Projekt von Andy Marshall. Der Stil geht grob in die atmosphĂ€rischer Black Metal und Post Rock. Die Texte handeln von Naturlandschaften und Melancholie und orientieren sich an Gedichten schottischer Poeten. AuĂergewöhnliche Instrumente werden vom Schotten ebenfalls mit eingebracht, um fĂŒr gehörige Abwechslung zu sorgen. Klingt klischeehaft und hat man tausendmal gelesen. Allerdings spricht die Musik hier eine völlig eigenstĂ€ndige Sprache: der Opener kracht aggressiv aus den Boxen, wird jedoch geschickt mit einer Flöte schlangenartig durch die GehörgĂ€nge gelotst. Einige melancholische Momente hier, einige AusbrĂŒche da und zwischendurch gibt es massenweise Details zu entdecken, wobei 12 Minuten noch niemals so schnell um waren. Den perfekten Spagat zwischen alten Katatonia und der vorletzten Alcest Scheibe legt man mit dem TitelstĂŒck hin, wobei gerade bei den wilden AusbrĂŒchen immer noch Platz fĂŒr ein leidenschaftliches Braveheart Feeling bleibt. Vor dem inneren Auge kann man Landschaften erkennen, ohne dabei auf die fette Aggressionspackung zu verzichten. `The Awakening` versprĂŒht leichtes Mittelalterflair, reitet mit Stakkato Attacken durch den SchĂ€del, ehe es in seiner gesamten Bandbreite eine epische Schlacht (inkl. Chören und schwarzmetallischem Gemetzel) entstehen lĂ€sst. Es ballert schlichtweg gegen die Wand. Progressive Entspannung gönnt man sich mit `Farewell`, wobei der Songname perfekt vertont wird. `Pillars Of The Earth`schieĂt dann endgĂŒltig den Vogel ab; eingeleitet von leisen Tönen, ĂŒber melancholische Akustikpassage wird das gleiche Riff ins Black Metal Gewand gepackt und auf das Schlachtfeld geschickt. Im laufe des Songs gönnt man sich auch eine Doom passage, ehe nochmal die melancholische Schiene gefahren wird. Geil!
Es gibt Scheiben, die packen einen beim ersten Hören und fesseln auch nach mehrfachem Hören. Dann gibt es Scheiben, die das Leben verĂ€ndern. FĂŒr mich persönlich gilt hier beides, weshalb die Gesamtpunktzahl locker gezĂŒckt werden kann. Absoluter Pflichtkauf!
6/6 Punkten
Radu
REVIEW: BEYOND ORCUS
The Art Of Rebellion
Wenn eine Scheibe bereits nach den ersten Sekunden gefÀllt ist es ein gutes Zeichen. Allerdings legen BEYOND ORCUS erst nach einiger Spielzeit alle Karten auf den Tisch, denn hier gilt Abwechslung als oberstes Gebot!
Wartet das Intro noch mit einer akustischen AtmosphĂ€re auf, die locker in jede Todeskapelle gepasst hĂ€tte, tritt man mit `Lambs To Mars` schlagartig das Gaspedal durch. Vertrackte GitarrenlĂ€ufe werden durch den Geschwindigkeitswolf gezogen, wĂ€hrend sich der mehrstimmige Ohrwurmrefrain schnell festsetzt. Mit `Headshot` gönnt man sich eine Hommage an die AnfangsĂ€ra der Schwedentod Bands, ohne jedoch den progressiven Einschlag zu verzichten. Bereits hier fĂ€llt die sehr gute Produktion stark auf, in die das Album einbetoniert wurde. Leider schwĂ€cheln an einigen Ecken und Kanten die Vocals, was besonders bei `Bang Your Head` auffĂ€llt; packender Song, bei dem die Vocals leider vorbei plĂ€tschern. Die EntschĂ€digung folgt dabei mit `Me Myself And I`, mit dem die Jungs offene TĂŒren beim Hörer einrennen. Gerade die schlangenartigen Gitarrenlinien, die sich auf dem gesamten Album duellieren, sind ein sehr cooles Markenzeichen, ohne in eine Kopie gröĂerer Bands abzurutschen.
Die mehrstimmigen Vocals vermitteln schon irgendwie StadionatmosphĂ€re und das abwechslungsreiche Songwriting hĂ€lt den Hörer gut bei der Stange. Man weiĂ nie, was als nĂ€chstes auf einen zukommt, freut sich aber im Laufe der Songs bereits auf den nĂ€chsten Part. Zwischendurch zwinkert einem ein Hauch von In Flames oder sogar Paradise Lost (`The More We Pray`)durch, ohne sich jedoch langfristig auf dieser Schiene auszuruhen. Die gröĂte Baustelle ist jedoch definitiv die Mikroarbeit, an der noch eine charismatische Stimme fehlt. Dennoch ĂŒberwiegen die packenden und abwechslungsreichen Songs (mein persönliches Highlight: `No More Resurrection`, der sich irgendwo zwischen Slayer und alten Sepultura einmosht) und hinterlassen eine musikalische Rebellion, die sich hören lassen kann.
4/6 Punkten
Radu
REVIEW: AUSTIN DEATHTRIP
How I Spanked Your Mother
Der Titel eines Albums ist wichtiger als man denkt. Er dient als AushĂ€ngeschild und soll potentielle Hörer zum Kauf der Platte animieren. In dieser Hinsicht haben AUSTIN DEATHTRIP aus Oldenburg schon mal alles richtig gemacht. Der Name ihrer DebĂŒt LP “How I Spanked Your Mother” prĂ€gt sich sofort ein! Doch was gibt die Langrille musikalisch her?
REVIEW: MORFIN
Inoculation
Ein Blick auf das Cover von “Innoculation”, dem DebĂŒtalbum der Florida Deather von MORFIN, genĂŒgt und man weiĂ, was einen auf der Platte erwartet…Death Metal ohne Kompromisse. Doch braucht die Welt eine weitere Band mit Oldschool Flair?
REVIEW: PRIPJAT
Sons Of Tschernobyl
Manchmal gibt es Bands, die einen faszinieren, bevor man ĂŒberhaupt einen Ton des musikalischen Outputs gehört hat. Neustes Beispiel sind PRIPJAT aus Köln. Der Bandname steht fĂŒr eine Stadt unmittelbar neben Tschernobyl und ist seit dem Jahr 1984 Sperrzone. Auch der Name ihres DebĂŒtalbums “Sons Of Tschernobyl” passt bestens und bietet somit die Grundlage fĂŒr ein gelungenes Konzept.