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REVIEW:LANTLOS

Posted by Radu On Mai - 4 - 2014

Lantlos-MeltingSun

Melting Sun

Für Fans dieser Band gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Neige von ALCEST hat den Gesangsposten in freundschaftlicher Trennung geräumt und gleich alle aggressiven Passagen (inkl. Doublebassattacken) mitgenommen. Die gute: LANTLOS haben dadurch die Chance bekommen komplett aufzuräumen und neu durchzustarten. Diese Chance haben sie genutzt und raus gekommen ist ein sehr geiles Album!

Bereits der Opener legt die Karten auf den Tisch; cleaner Einstieg, tonnenschwere Gitarrenwände und verträumte Leadgitarre, ehe die charismatische Stimme von Markus Siegenhort (Herbst) alles klar macht. Der Gesangsposten steht ihm ausgesprochen gut und passt einfach perfekt in das Soundgebilde, das die Sonne zum schmelzen bringt. Der Spagat zwischen drückender Melancholie, Sehnsucht und einem Hoffnungsschimmer wird hier lässig zelebriert, ohne dabei ständig die Trauerschiene zu fahren. Stattdessen kommt frischer Wind auf, der den Hörer durch diverse Klangwelten schweben lässt und mit einer packenden Atmosphäre belohnt. Es gibt hier viel zu entdecken, wobei das Eingangsriff des Openers während des gesamten Albums um die Ecke schaut (sehr coole Idee). Die bereits bei den Vorgängeralben zelebrierten Jazz Elemente wurden aufgelockert und mit einer smoothen Atmosphäre verbunden. Der Gesang wurde zusätzlich mit sehr viel Hall untermalt, was die Atmosphäre sehr unterstreicht. Dabei wird auf bombastische Elemente und epische Hilfsmittel ganz verzichtet und beweist eindrucksvoll, wie man mit sehr minimalistischen Hilfsmitteln ein atmosphärisches Album hinbekommt.

Ich kann keine einzelnen Songs raus picken, denn das Album ist wie ein Seelentrip durch die Gehörgänge, den man sich einfach gönnen sollte. Wer behauptet, dass guter Metal immer aggressiv sein muss, wird hier definitiv eines besseren belehrt, denn hier wird nicht nur über den Tellerrand geschaut, sondern man steht gleich vom Tisch auf. Eigenständigkeit, Atmosphäre, Langlebigkeit, was braucht so eine Scheibe noch alles, um den Hörer glücklich zu machen? Am besten einfach mal den Song unten anchecken, denn das gesamte Album ist so genial. Herrlich!

5,5/6 Punkten
Radu

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