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REVIEW: VREID

Posted by Samir On Oktober - 1 - 2018

vreid

Lifehunger

Durch stete QualitĂ€t haben es VREID in 14 Jahren Bandgeschichte nach und nach geschafft aus dem Schatten WINDIRs, einstige Kultband und vorherige Truppe von Bassist und Bandkopf HvĂĄll, Drummer Steingrim und SĂ€nger Sture, zu treten und sich als feste GrĂ¶ĂŸe der Schwarzmetallszene zu etablieren. „Lifehunger“ stellt hierbei das mittlerweile achte Album dar und fĂŒhrt den Weg der Norweger konsequent fort.

WĂ€hrend die Band in den Anfangsjahren thematisch fast ausschließlich historische Gegebenheiten behandelte (man denkt nur an das großartige Konzeptalbum „Milorg“ aus dem Jahre 2009 ĂŒber den norwegischen Widerstand im zweiten Weltkrieg), wurden mit den beiden vorherigen Werken „Welcome Farewell“(2013) und „SĂłlerv“(2015) zunehmend philosophische Themen eingeflochten. Dieser Weg wird auch auf „Lifehunger“ weiter beschritten und hierbei die ZusammenhĂ€nge zwischen Leben und Tod sowie die weiten Gebiete der Wiedergeburt und grenzenlosem Existenzialismus analysiert. FĂŒr ‚Sokrates Must Die‘ hĂ€lt der antike Philosoph seinen Kopf hin und wird innerhalb eines durchaus lesenswerten Text nĂ€her betrachtet.

Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch wissen VREID zu ĂŒberzeugen. Dem eher eindimensionalen BlackÂŽNÂŽRoll frĂŒherer Tage wurden kontinuierlich neue Facetten hinzugefĂŒgt, ohne hierbei die eigenen Wurzeln zu vergessen. So fĂ€hrt ‚One Hundred Years‘ beispielsweise noch immer mit einer gehörigen Portion Groove auf, wĂ€hrend ‚Black Rites In The Black Nights‘ eine bedrohliche AtmosphĂ€re verbreitet. Gesanglich wird grĂ¶ĂŸtenteils schwarzmetallisches Gekeife eingesetzt, wobei immer wieder cleane Passagen fĂŒr zusĂ€tzliche Abwechslung und Spannung innerhalb der Songs sorgen. Besondere ErwĂ€hnung sollte auch der Gastbeitrag von SÒLSTAFIR SĂ€nger AĂ°albjörn ‘Addi’ Tryggvaso in ‚Hello Darkness‘ finden, der sich nahtlos in das Gesamtkonzept einfĂŒgt und dennoch vollkommen fĂŒr sich brilliert.

Produktionstechnisch gibt es ebenfalls nahezu nichts auszusetzen. Der Sound ist angenehm kĂŒhl gehalten und unterstĂŒtzt die einzelnen Instrumente zielfĂŒhrend. Ebenso stimmig ist auch das Artwork gehalten und rundet das Gesamtwerk ab.

„Lifehunger“ stellt fĂŒr mich das durchdachteste Werk der Norweger und gleichzeitig die beste Veröffentlichung seit „Milorg“ dar. VREID beschreiten neue Wege ohne ihre Wurzeln zu vergessen und beweisen eindrucksvoll ihre Klasse. Ohne Zweifel eines der besten Alben des bisherigen Jahres!

5,5/6 Punkte

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