REVIEW: VREID
Lifehunger
Durch stete QualitĂ€t haben es VREID in 14 Jahren Bandgeschichte nach und nach geschafft aus dem Schatten WINDIRs, einstige Kultband und vorherige Truppe von Bassist und Bandkopf HvĂĄll, Drummer Steingrim und SĂ€nger Sture, zu treten und sich als feste GröĂe der Schwarzmetallszene zu etablieren. âLifehungerâ stellt hierbei das mittlerweile achte Album dar und fĂŒhrt den Weg der Norweger konsequent fort.
WĂ€hrend die Band in den Anfangsjahren thematisch fast ausschlieĂlich historische Gegebenheiten behandelte (man denkt nur an das groĂartige Konzeptalbum âMilorgâ aus dem Jahre 2009 ĂŒber den norwegischen Widerstand im zweiten Weltkrieg), wurden mit den beiden vorherigen Werken âWelcome Farewellâ(2013) und âSĂłlervâ(2015) zunehmend philosophische Themen eingeflochten. Dieser Weg wird auch auf âLifehungerâ weiter beschritten und hierbei die ZusammenhĂ€nge zwischen Leben und Tod sowie die weiten Gebiete der Wiedergeburt und grenzenlosem Existenzialismus analysiert. FĂŒr âSokrates Must Dieâ hĂ€lt der antike Philosoph seinen Kopf hin und wird innerhalb eines durchaus lesenswerten Text nĂ€her betrachtet.
Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch wissen VREID zu ĂŒberzeugen. Dem eher eindimensionalen BlackÂŽNÂŽRoll frĂŒherer Tage wurden kontinuierlich neue Facetten hinzugefĂŒgt, ohne hierbei die eigenen Wurzeln zu vergessen. So fĂ€hrt âOne Hundred Yearsâ beispielsweise noch immer mit einer gehörigen Portion Groove auf, wĂ€hrend âBlack Rites In The Black Nightsâ eine bedrohliche AtmosphĂ€re verbreitet. Gesanglich wird gröĂtenteils schwarzmetallisches Gekeife eingesetzt, wobei immer wieder cleane Passagen fĂŒr zusĂ€tzliche Abwechslung und Spannung innerhalb der Songs sorgen. Besondere ErwĂ€hnung sollte auch der Gastbeitrag von SĂLSTAFIR SĂ€nger AĂ°albjörn ‘Addi’ Tryggvaso in âHello Darknessâ finden, der sich nahtlos in das Gesamtkonzept einfĂŒgt und dennoch vollkommen fĂŒr sich brilliert.
Produktionstechnisch gibt es ebenfalls nahezu nichts auszusetzen. Der Sound ist angenehm kĂŒhl gehalten und unterstĂŒtzt die einzelnen Instrumente zielfĂŒhrend. Ebenso stimmig ist auch das Artwork gehalten und rundet das Gesamtwerk ab.
âLifehungerâ stellt fĂŒr mich das durchdachteste Werk der Norweger und gleichzeitig die beste Veröffentlichung seit âMilorgâ dar. VREID beschreiten neue Wege ohne ihre Wurzeln zu vergessen und beweisen eindrucksvoll ihre Klasse. Ohne Zweifel eines der besten Alben des bisherigen Jahres!
5,5/6 Punkte
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