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STONELAKE CD-REVIEW

Posted by admin On Juli - 26 - 2011

stonelake-marching-on-timeless-talesSchon seltsam, dass diese Truppe aus Schweden nach wie vor ein nahezu unbeschriebenes Blatt in der Szene darstellt. Immerhin haben STONELAKE bisher vier Studioalben veröffentlicht, die allesamt Melodic Metal vom Feinsten beinhalten. Schauen wir also was Werk Nummer fünf mit Namen „Marching On Timeless Tales“ so zu bieten hat.

Wie schon auf den Vorgängern bewegt man sich ausschließlich im Metiers druckvollen Melodic Metals. Über weite Strecken gelingt dies auch auf absolut hohem Niveau. Die Produktion ist angenehm kraftvoll, das Songwriting im stilistischen Rahmen durchaus abwechslungsreich und was spielerisches Können angeht, gibt es ebenfalls absolut nichts zu meckern. Auch Sänger Peter Grundström’s Performance ist handwerklich ohne Fehl und Tadel. Die durchgängig im sehr hohen Bereich gelagerten Vocals nerven allerdings auf Dauer ein wenig. Melodic Metal-Puristen werden dies aber mit Sicherheit gerne verzeihen.

Die Sternstunde des Albums ist meiner Meinung nach das extrem eingängige, fast schon als poppig zu bezeichnende ‚SnakeChild’. Der Song kommt gleich auf den Punkt, versprüht jede Menge Rock-Vibes und macht einfach nur Spaß. Könnte man glatt als Single auskoppeln wäre die Band nur bekannter. Weitere Anspieltipps sind darüber hinaus der treibende Opener ‚Red Canyon’, das leicht atmosphärische ‚Fool With No Denial’ sowie der von der schwedischen Gitarren-Ikone Tommy Denander veredelte Midtempo-Kracher ‚Winds Of Fire’.

Einen Totalausfall gibt es nicht zu verzeichnen wenn auch ein paar Längen über die volle Distanz auftauchen. Unterm Strich aber ist „Marching On Timeless Tales“ ein grundsolides Werk, welches jeder Freund gediegenen Melodic Metals mal antesten sollte. Denn dann werden die Schweden sich mit Sicherheit nicht wenige neue Freunde erspielen können.

4/6 Punkten

Thomas

VADER CD-REVIEW

Posted by admin On Juli - 26 - 2011

vader-welcome-to-the-morbid-reichWas erwartet man von einer Band wie VADER, wenn sie ein neues Album aufnimmt? Richtig: Soliden Death Metal, wie sie ihn seit Urzeiten spielen und wie er von den Fans geliebt wird. Auf dem neuen Output „Welcome To The Morbid Reich“ gibt es keine grossen Veränderungen im Gegensatz zu den Vorgängern, es wird weiterhin grossartige Musik geboten, wie man sie von VADER gewohnt ist.

Den Anfang macht ein kurzes Intro, bevor es dann mit dem ersten Lied des Albums `Welcome To The Morbid Reich` los geht. Das erste Song des Albums zeigt sich in den ersten Sekunden verhalten, um direkt danach die Sau raus zu lassen. VADER sind wieder da, wie eh und je. Es wird geknüppelt was das Zeug hält und Fronter Peter ist am Röcheln, als ob er sein Lebenslicht bald aushauchen würde.

Das Album bietet durch die Bank gute bis sehr gute Songs, die zum Grossteil auch bereits beim ersten Mal hören zünden und dem durchschnittlichen Death Metal Fan zumindest ein anerkennendes Kopfnicken abnötigen sollten. Mit `Come And See My Sacrifice`, einem Song, der bereits vorab als Download verfügbar war, haben VADER hier ein Glanzstück auf das Album gebannt, das Seinesgleichen sucht sicherlich auch ein Highlight auf den kommenden Livekonzerten wird.

Unterm Strich liefern VADER einfach das ab, was sie seit jeher machen. Gute Musik wird gegeben und von den Fans wird auch nicht mehr erwartet. Ich werde der CD auf jeden Fall noch einige Durchläufe geben, bisher habe ich bei jedem Mal hören noch irgendwo etwas neues entdeckt.

5/6
Lasse

DONG 2011 REVIEW

Posted by admin On Juli - 26 - 2011

Der Festivalsommer 2011 steht ja, wie ihr bereits schon festgestellt habt, unter keinem guten Stern. Nachdem das Rock Hard Open Air ziemlich verregnet war, stand zwei Wochen später auch das Festival-Gelände beim Graspop Metal Metting unter Wasser. Also hieß es leider auch beim diesjährigen Dong Open Air: Berg Unter. Doch von derartigen Widrigkeiten lässt sich der gemeine Festivalgänger nun mal nicht beeindrucken, und so versuchten bereits am Donnerstag Mittag die ersten Besucher Ihre Zelte festzuhalten.

Für das diesjährige Dong hatte man sich gleich mehrere Neuerungen einfallen lassen: ein großzügigeres Zelt (5 Meter breiter), ein aufgebohrtes Festival an jetzt 3 Tagen und die sensationellen Dong-Brötchen aus eigener Produktion. Im Vorfeld geäußerte Befürchtungen, dass aus dem fanfreundlichen Open Air ein zweites Wacken werden könnte, wurden alsbald zerstreut und das nicht nur vom Wind, der mittlerweile ordentlich über den Dong-Berg blies.
Aufgrund verschiedener Probleme (den Berg finden, Zelt festhalten) konnte ich leider die ersten drei Bands des Tages nicht wirklich anhören/ansehen.
Die zweite Truppe SHRAPHEAD klang aus der Ferne teilweise nach VOLBEAT und die dritte Band BLOODWORK ging Death-Metallisch-Technisch zu Werke. Ganz passabel, was da aus dem Zelt hinĂĽber schallte.
2010 noch am frühen Nachmittag verheizt, gingen MOTORJESUS 2011 von der Pole-Position aus an den Start – na ja nicht ganz – Headliner waren ja EVILE, also die Pole-Position der Herzen. Mit Benzin im Blut und Plastikschwert in der Hand hatte The Mighty Birx die Crowd schnell in der Hand. Mit Songs vom aktuellen Dreher wie „Motor Discipline“ oder älteren Krachern wie „Distortion Sleep“ blieb man ganz klar auf der Überholspur. Klasse Gig!
Thrash Metal aus England? Ja, das gibt’s tatsächlich. Einer der hoffnungsvollsten Newcomer des momentanen Thrash-Revivals sind EVILE aus Huddersfield. Auf die Löffel gab’s ordentliches Geballer Marke „Metallica“, „Slayer“ und „Megadeth“.

Mit Melodic Death Metal vom Feinsten weckten am Freitag HARASAI den Berg. Die Essener sind längst eine feste Größe im NRW-Underground und bewiesen mit ihrem technisch versierten Sound, dass sie diesen Status zu recht innehaben. Das Wetter besserte sich zunehmend, die Stimmung ebenfalls, sodass sich spontan der erste kleine Pit vor der Bühne bildete.
Hard Rock der alten Schule mit Prog-Schlagseite gab’s dann von PAST M.D. Zu hören. Ganz nett, aber auch nicht weltbewegend.
Die folgenden ICHOR spielten Black Metal vom ReiĂźbrett. Statisch, steil und langweilig ging man zu Werke.
Aus einem ganz anderem Holz sind CONTRADICTION geschnitzt. Seit über zwei Dekaden macht man bereits den Untergrund unsicher und lärmte bereits mit Größen wie OVERKILL oder tourte als erste deutsche Band überhaupt durch Island. Zum zweiten Mal gaben sich die Herren um Bassgrimassenmonster Westi die Ehre und lockten mit einer fetten Show auch die letzten Mosher aus den Restzelten.
And now – something completely different…. VOGELFREY – die einzige Band im 2011er Line Up, die nach Kuhweide und Landluft klang. Sympathische, gut aufgelegte Band, aber ganz schlimme Klamotten aus dem Kelly Familiy-Gedenkfundus. Musik fĂĽr Rollenspielernerds und Mettrinker – irgendwo zwischen IN EXTREMO und THE MERLONS.
So ganz jungfräulich sind die Polen VIRGIN SNATCH nun wirklich nicht mehr, blickt man doch auf eine schon etwas längere Bandgeschichte zurück. Auch nicht jungfräulich war das Uralt-“Star Wars“-Shirt des Frontmannes – ganz klar der Lappen des Festivals. Der Luke Skywalker-Fan verbrachte dann auch mehr Zeit vor als auf der Bühne und zettelte so manchen Pogo an. Sehr feist.
Black Metal kommt einfach nicht so gut rüber in sonnendurchfluteten, warmen Zelten, so dass der Rezensent keinen wirklichen Gefallen an den Ukrainern von BALFOR fand. Hymnischer Black Metal alter Schule – funktioniert im Club bestimmt besser als in der Schützenzelt-Atmosphäre des Dong.
„Gegen Dich“ stand in selbst gepinselten Lettern auf dem Shirt einer der mit schwarzen Tüchern vermummten Protagonisten von ARTAS. Es gab aber zu keiner Sekunde einen Grund sich zu verstecken – die erst 2006 gegründete Truppe knallte der Dong-Crowd einen derben Eintopf aus Thrash und diversen Core-Elementen vor den Latz. Abgeschmeckt wurde die überaus engagierte Performance mit etlichen Flaschen Bier, die allerdings eher auf den Brettern landeten. Stark!
Der jüngste Co-Headliner (Durchschnittsalter 17) der Dong-Geschichte enterte gegen 20 Uhr die Bühne. Zu bestaunen gab es die von vielen als Schüler-Death Metal gescholtenen HACKNEYED. Nach den ersten Tönen wurde allerdings schnell klar, warum die Band ihren Deal nicht bei Lidl im Konservenregal abgestaubt hat. Fetter Old School Death Metal ganz in der Tradition von ENTOMBED, GORFEST und Co.
ICED EARTH in den letzten ZĂĽgen… Jedenfalls was die Ă„ra Barlow betrifft. Verglichen mit dem mehr als amtlichen Auftritt auf dem Rock Hard Festival vor einigen Wochen, konnte man diesmal noch einige Schippen drauflegen. Hier stimmte einfach alles: Energielevel, Performance und Atmosphäre. Schade, dass man Songs wie „The Hunter“ oder „Watching over me“ in dieser Konstellation nie mehr hören wird. Auf dem Dong-Berg konnte nochmal ordentlich gehuldigt werden. Gänsehaut pur!

Nachdem der Sonnengott fĂĽr Freitag ausnahmsweise mal die groĂźe Lampe angeknipst hatte, hieĂź es ab Samstag morgen wieder REEEEEEEEEEEEEgen. Bisschen Niederschlag gehört ja zum Festival Alltag, aber irgendwann is’ auch mal gut.
Mit dem Frühstücksbier in der Hand und den Punk Rockern SHELLYCOAT auf der Bühne ging es in den 3. und letzten Festival-Tag. Passte zwar nicht so ganz in das Line Up vom Dong, machte aber dank der engagierten Frontröhrensängerin gute Laune.
Melodic Death Metal der derberen Sorte präsentierten dann die Ingolstädter SYMBOLIC. Nicht wirklich originell, aber mitreißend dargeboten.
Weiter ging es mit den mir bisher völlig unbekannten RED CIRCUIT. Power Metal mit Progressiv-Touch gab es auf die Löffel.
Melodic Death Metal, Stockholm, Schweden. Da ist doch eigentlich klar, was den geneigten Freund derber Beschallung erwartet, oder? Nicht so bei CANOPY. Die sechs Herren spielen eine besonders verstörende und dĂĽstere Variante. Ăśberlange hypnotische Songs, die eine ganz eigene beklemmende Atmosphäre entstehen lassen. Der Auftritt wirkte teilweise etwas wirr und zappelig, aber sonst gab’s nix zu meckern. Grandios.
Einen Auftritt der ganz besonderen Art gab es dann von den Norwegern VULTURE INDUSTRIES zu bestaunen. Die Eltern des Sängers sind wahrscheinlich Joe Cocker und Rainald Grebe. Ekstatisch, mit einem dicken Strick um den Hals zappelte der Fronter in Zombiemanier über die Bühne. Musikalisch bewegt man sich irgendwo zwischen ARCTURUS und den unvergessenen PAN THY MONIUM. Eine ziemlich bizarre und hoch spannende Angelegenheit, nicht nur musikalisch.
Derber, roher Death Metal rüttelt am Zeltgestänge – THE ROTTED aus London in da House – ähm Zelt! Der zugetintete Glatzen-Fronter fegt in bester Hool-Manier über die Bühne wie Anselmo in seinen besten Tagen. Und auch die anderen drei sind ziemlich unsympathische Typen.Gefährliche Assis, vor denen man echt Angst haben muss. Solche Männer braucht der Death Metal und keine gut frisierten Muttisöhnchen mit gebügelten T-Shirts. Uarghh.
Das Bier schmeckt und der Regen macht das, was er soll. Primetime im Dong-Zelt. Irgendwie ist jetzt gerade jeder hier – könnte am sch… Wetter liegen oder aber an ORDEN ORGAN, was wohl eher der Fall ist. Die selbsternannten Festival-Pussys haben mit ihrem leicht schunkeligen Power Metal die Meute schnell in der Hand. Neubassist Niels kommt sowieso nicht mehr mit Grinsen nach, als die Menge bei der abschlieĂźenden Monkey Island Verbeugung „We are Pirates“ zum finalen Austicken ansetzt. Superb.
Der abschließende flotte Thrash-3er wurde dann von niemand anderem als von DEW-SCENTED eröffnet. „Taufrisch duftend“ heißt der Bandname auch übersetzt.Von taufrisch konnte aber zu dieser vorgerückten Stunde und den 453892 Litern Trockeneisnebel so gar keine Rede mehr sein.
Dänen lĂĽgen nicht, trinken gerne und viel und klingen irgendwie lustig, wenn sie Deutsch sprechen. Esben “Esse” Hansen, seines Zeichens Frontman bei den Dänen von HATESPHERE, erfĂĽllt alle diese Klischees perfekt. Ich hatte die Band eigentlich längst in den ewigen JagdgrĂĽnden vermutet, aber man agierte äuĂźerst lebendig. Der Barney Greenway Lookalike hinter dem Mikrofon stachelte die Menge dann auch immer wieder mit „Lets Paaaaarty“ an. Ganz groĂźes Kino.
OverkillMit 15-minütiger Verspätung schlug dann Blitz Bobby auf der Bühne ein. OVERKILL-Time. In der Fast-Clubatmosphäre des Dong-Zeltes kam man um einiges intensiver rüber als noch vor einigen Wochen in Gelsenkirchen. Mit „Green and Black“, „Rotten to the Gore“ und Co. gab es direkt derbe auf die Mütze. Leider war dann auch nach etwa 75 Minuten schon wieder Schicht im Schacht . Mit dem abschließenden „Fuck You“ entließ man die Mosher wieder in den Regen. Auch wenn die letzten 30 Jahre nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen sind, zählen die New Yorker nicht zuletzt aufgrund ihrer beachtlichen Live-Shows zum Besten, was die Szene zu bieten hat. Würdiger Headliner.

ILLDISPOSED KĂ–LN

Posted by admin On Juli - 25 - 2011

ILLDISPOSED Köln-Underground Meist ist ein Sonntagabend mangels Ausschlafgelegenheit am folgenden Montag ohnehin schon kein dankbarer Konzerttermin. Wenn dann die kurz zuvor gefeuerte Promotion – Firma des Hauptacts wahrheitswidrig den Ausfall der gesamten Tour bekannt gibt, so ist eine Katastrophe wohl vorprogrammiert. Da braucht es schon keiner Erwähnung mehr, dass sich zudem noch SAXON in der benachbarten Live Music Hall die Ehre gaben. Die Promoter M.A.D. jedenfalls haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet, da sich leider nur vereinzelte Besucher im Kölner Underground einfanden. Unabhängig davon, wer fĂĽr den Bruch zwischen beiden Parteien verantwortlich sein mochte. Ein solches Verhalten erscheint mir einfach nur unprofessionell und kindisch. Opfer sind doch am Ende die Fans, denen hier ein wirklich gelungener Konzertabend verloren ging.

Ich jedenfalls fühlte mich gleich beim Betreten des Undergrounds ganz wie zu hause. Kein Wunder, grinste mich doch zuallererst ein bestens aufgelegter Paul Speckmann (Sänger/Bassist der Death Metal-Band MASTER) vom Merchandising-Stand aus an. „Endlich normale Leute…“, dachte ich so bei mir und harrte den Dingen die da noch folgen mögen.

Den Beginn machten BUT WE TRY IT aus Wuppertal. Dabei sammelten die fünf Jungs gleich mal jede Menge Sympathiepunkte als sie selber über den etwas holprigen Einstieg beim ersten Song lachen müssen. Im Folgenden gab es melodiösen Deathcore mit deutlich technischer Schlagseite. Insbesondere die beiden sehr versierten Gitarristen Tim Maxcors und Dominik Ballreich sorgten für Begeisterung, da sie perfekt miteinander harmonierten und dies bei den anspruchsvollen Songs beileibe keine Selbstverständlichkeit darstellte. Die angenehm abwechslungsreichen Lieder wurden durch das kraftvolle Organ von Shouter Jörn Preidt abgerundet, so dass das Quintett einen absolut ordentlichen Einheizer abgab. Geboten wurde ein gefälliger Querschnitt des aktuellen Longplayers „Dead Lights“. Nach den gut 30 Minuten von BUT WE TRY IT hätte ich mir sogar noch ein wenig mehr gewünscht, ein Gefühl welches einen bei Supportbands ja eher selten befällt. Meine Empfehlung!

Setlist BUT WE TRY IT

Great Disaster
Cruel World
Remember Me
Bloodritual
City Of Ghosts
Embracing Darkness
The Gift And The Curse

Weiter ging es mit den Dänen CROCELL. Die Landsmänner von ILLDISPOSED zelebrierten schwarzen nordischen Stahl so, wie er sein muss. Mal rasend schnell mit Blast – Beats, mal schleppend, fies und gemein, insgesamt irgendwo zwischen Death und Thrash – Metal. Allem voran konnte das in beispielhafter Bescheidenheit als „our very big hit in Denmark“ angesagte ‚Winter Is Coming’ tatsächlich einiges. Ganz gleich ob die vollmundige Aussage nun der Wahrheit entsprach oder nicht. Alle Beteiligten hatten sichtlich gute Laune. Da lacht man selbst als sich die Haarpracht von Sänger Magnus Jorgensen beim letzten Song im Bass verfängt, was auch dieser Truppe einiges an Sympathie einheimste. Unterm Strich ein solider und kurzweiliger Auftritt.

Setlist CROCELL

Intro
I Know The Taste Of Your Tears
Behind The Veil
The Age Of Iron And Rust
The Craven’s Work
The Puritan Harlot
Death Knell

“Hallo, wir sind ILLDISPOSED aus Dänemark. Wir sind behindert und schwul.“ Mit diesen traditionell charmanten Worten von Sänger Bo Summers betrat die Death Metal – Institution unseres nördlichen Nachbarlandes schlieĂźlich die BĂĽhne. Musikalisch eingeläutet wurde die Show vom Eröffnungstandem des aktuellen Albums „There Is Light (But It’s Not For Me)“. Es folgte ein wenig länger als eine Stunde dauerndes aber dafĂĽr sehr unterhaltsames Best Of – Programm. Selbstverständlich lag dabei das Hauptaugenmerk neben der neuen CD auf den erfolgreichsten Alben der „mittleren“ Bandhistorie. So wurden die Werke „1-800 Vindication“, „Burn Me Wicked“ und „The Prestige“ mit jeweils zwei Songs berĂĽcksichtigt, während sich aus alten Tagen lediglich der Track ‚Purity Of Sadness’ eingeschlichen hatte. Alle Songs wurden in gewohnt routinierter Manier umgesetzt, am Ende blieben keine Fragen offen. FĂĽr die nötige Lockerheit zwischen den Liedern sorgte Frontneurotiker Bo Summers, indem er in unnachahmlicher Art vom Kampf gegen seinen Kater berichtet („Konter-Vodka“), das neue Merchandising mit dänischer Flagge am eigenen Leib vorfĂĽhrt („Wir können nun alle Dänen sein!“) oder allerhand politisch unkorrekte Ansagen raushaut (ZENSIERT). Mit diesem SpaĂźvogel vor dem Herrn wurde das ohnehin kompakte Programm noch kurzweiliger.

Auch wenn man durchaus hätte etwas länger spielen können, ließ die Performance des Quintetts kaum Wünsche unerfüllt. So war es ein wirklich gelungener Konzertabend, bei dem allenfalls die geringe Besucherzahl sauer aufstieß. Auch aufgrund der beiden sehenswerten Vorgruppen hätte dieser Event wesentlich mehr Zuspruch verdient. Den wird es aber sicherlich beim nächsten Mal auch geben. Es kann ja nicht immer eine businesstechnische Schlammschlacht vorausgehen.

Setlist ILLDISPOSED

Your Own Best Companion
Heaven Forbid
Weak Is Your God
Throw Your Bolts
Rape
Dark
I believe In Me
A Child Is Missing
As The Rottens
Case Of The Late Pig
In Search Of Souls
Purity Of Sadness
 
Thomas
 
 
 

THE BIG 4 GELSENKIRCHEN

Posted by admin On Juli - 4 - 2011

The BIG 4 Review – 02.07.2011 Gelsenkirchen Am 02. Juli trafen sich die großen 4 Titanen METALICA, SLAYER, MEGADETH und ANTHRAX, um den Jugendtraum vieler neuer und alter Metalfans zu erfüllen. In der Arena auf Schalke lieferten sie ihren einzigen Deutschland Gig ab und bereits im Vorfeld ging ein Riesenjubel durch die Metalgemeinde, weil es ein legendäres Konzert werden sollte.

Die Bilanz des Konzerts in Kurzform: 57.000 Zuschauer, ein prall gefĂĽlltes Stadion, jede Menge Ăśberraschungen, Magic Moments vor dem Herrn und abgrundtiefe Enttäuschungen durch den Veranstalter, dessen Organisation im besten Fall als „unter aller Sau“ zu bezeichnen ist…

Gegen 16 Uhr kamen wir auf dem Arenagelände an; einen guten Parkplatz, viele Leute und ein beeindruckendes Stadion ließen den Tag bereits gut anfangen. Nach einer kurzen Kontrolle unserer Taschen standen wir auch schon auf der Tribüne und hatten einen atemberaubenden Blick auf das Geschehen. Allerdings mussten wir uns längere Zeit durchkämpfen, bis wir unsere Sitzplätze gefunden hatten, da diese nicht eindeutig beschriftet waren und die Security uns lediglich mit Schulterzucken weiterhelfen konnte. Kurz geärgert, frisch hingesetzt, dann ging´s auch schon los:

AnthraxANTHRAX betreten die Bühne und legen sofort los. Leider müssen sie sich mit einem eher mittelmäßigem Sound rumschlagen, der lediglich von der Stimme Joey Belladonnas vorangepeitscht wird. Das Fehlen von Ian Scott ist zwar bedauerlich, ist hier jedoch leider nicht der Hauptknackpunkt, da leider in erster Linie der Sound die Stimmung nicht aufkommen lässt. Somit sind ANTHRAX lediglich eine bescheidene Vorband, obwohl sie allerdings nichts dafür konnten, weil sie auf der Bühne alles gegeben hatten. Die Tontechniker gehörten für dieses Debakel jedenfalls ordentlich ausgepeitscht.

Einige Minuten und die erste Enttäuschung später ging´s zum Bierholen und einen Klogang hinlegen. Nach einer Ewigkeit anstehen für das Klo und weiteren Minuten vor dem Bierstand erfuhr ich, dass man in der gesamten Arena nur mit einer Arena Karte bezahlen konnte, vor der sich eine Schlange staute, die bis zur Eingangstür und darüber hinaus ging. Das galt übrigens sowohl fürs Essen und fürs Trinken. Nochmal geärgert, keine Zeit mehr gehabt, also wieder rein.

megadeth20101MEGADETH hatten etwas mehr Glück mit dem Sound als ANTHRAX, und legten mit einer emotionalen Show los. Die Gitarren krachten durch das Stadion, das Schlagzeug jagte die Songs voran, allerdings ging dieses Mal die Stimme von Dave Mustaine flöten. Man konnte mehr erahnen als erkennen, so dass es schwer war Granaten wie „Symphony of Destruction“ überhaupt zu erkennen. Mr. Mustaine schien ebenfalls recht sauer über die Situation zu sein, weshalb er sich auch erst nach dem vierten Song zu einer Begrüßung hinreißen ließ. Somit plätscherte der Auftritt vor sich hin und außer beeindruckenden Gitarren blieb leider nichts legendäres von dem 40 Minütigen Auftritt übrig.

Enttäuscht brauchte ich mittlerweile etwas zu Essen und so zog ich los, um von meiner Arena Karte was zu besorgen. Eine halbfertig frittierte Pommes und langes Anstehen beim Bierstand später erreichte ich dann endlich meinen Platz, wobei ich den Anfang der nächsten Band leider verpasst habe.

594ba289969f4c4SLAYER war es offenbar scheißegal, wie ihr Sound war, sie bretterten sich ordentlich durch ein Set, dass jedem die Freudentränen in die Augen trieb. Tightes Zusammenspiel, textsicheres Publikum und Aggression vor dem Herrn ließen das Stadion ordentlich kochen. Zu schade, dass wir mitten im Auftritt mit anderen Fans zusammengerieten die ebenfalls Platzkarten hatten und sich rausstellte, dass wir falsch saßen. Einige Songs und Überredungskünste später hatten wir unseren richtigen Sitzplatz gefunden und konnten noch „Dead Skin Mask“, „South Of Heaven“ und „Angel Of Death“ mitnehmen. Ein abgrundtief geiler Auftritt, der endlich das Gefühl gegeben hat, beim richtigen Konzert zu sein.

Diese Mal war ich schlauer und blieb auf meinem frisch ergatterten Platz, damit ich auch jede Minute der 40 Minuten Umbaupause mitbekomme. War auch nicht schlimm, weil meine Begleitung diese Zeit fast komplett benötigte, um sich auf die mittlerweile ĂĽberquillenden Klos zu vergnĂĽgen. Ein Versuch 2 Arena Karten zusammenrechnen zu lassen, damit wir noch Getränke bekommen ging schief und nach einem etwas hitzigerem Streitgespräch mit der Kartenverkäuferin bekamen wir den Preis, der auf der Karte noch abgespeichert war, zurĂĽck. Es war genau dieser Moment an dem wir während einer Bierdusche, die uns in regelmäßigen Abständen von den oberen TribĂĽnen auf die Köpfe regneten, wo wir das Konzert abbrechen wollten. Aber Geduld, vielleicht haben METALLICA mit dem Sound ja mehr GlĂĽck…

Und sie hatten Glück. Nach einem kurzen Intro, sprangen METALLICA auf die Bühne und eröffneten mit „Hit The Lights“ einen legendären Auftritt! Sie hatten sichtlich Spaß getankt und das übertrug sich in wenigen Sekunden auf das, bis dahin noch frustrierte, Publikum. Ohne Begrüßung oder Vorwarnung pfefferten sie „Master Of Puppets“ ins Stadion und hatten ab dem Zeitpunkt die Katze im Sack. Eine kurze Begrüßung und weiter ging´s mit Klassikern aus den ersten fünf Alben, die einen Magic Moment nach dem anderen bescherten: „The Shortest Straw“, „Blackened“, „Seek and Destroy“, um nur einige zu nennen. Dabei wurde auch gut auf Abwechslung geachtet, so dass sich schnellere Nummern mit Göttersongs wie „One“, „Fade To Black“ und „Welcome Home (Sanitarium)“ abwechselten. Begleitet wurde das Set von grandiosen Pyroeffekten, die sich sehen lassen konnten. Die Hard Fans wurden mit dem instrumentalem Stück „Call Of Ktulu“ restlos glücklich gemacht und auch die kommerziellen Nummern wie „Enter Sandman“ und „Wherever I may Roam“ waren Gänsehautfabriken vor dem Herrn! Mein persönliches Highlight und eine wahre Offenbarung in Sachen Live Erfahrungen!

20090115-Metallica-450Nach 1,5 Stunden Spielzeit sollten alle 4 Bands noch mal auf die Bühne stürmen, um das Finale zu feiern und gleichzeitig den 30 jährigen Geburtstag von METALLICA zu feiern. So legte man los, doch die zunehmenden Bierduschen und das Gedränge auf den Sitzplätzen veranlasste uns dazu, den Heimweg anzutreten. „Creeping Death“ konnten wir noch mitnehmen, bevor der Horror weiterging: leider war der Parkplatz unzureichend ausgeschildert, so dass wir insgesamt 45 Minuten umherirren mussten, bis wir unser Auto gefunden hatten. Zum Glück noch rechtzeitig, damit wir in den Rückstau der Besucher kamen, wobei fast 3 Besucher ihr Leben gelassen hätten, die mit besoffen auf einer Schnellstraße entgegen gelaufen sind.

Fazit: METALLICA und SLAYER haben GlĂĽck gehabt und konnten die AnsprĂĽche voll ausnutzen. ANTHRAX und MEGADETH waren leider nicht mehr, als akzeptable Vorbands, die dem Soundmischer zum Opfer gefallen sind.

Zur Organisation: die Erwartungen an so ein legendäres Konzert sind durch den Veranstalter brachial zerstört worden. Endlose Warteschlangen vor überfordertem Personal, ein perverses Abrechnungssystem über Arena Karten, zu wenig Klos für 57.000 Fans (wie kommen die sonst mit der Organisation eines Fußballspiels klar?), seltsame Ideen (wer stellt bitte in den Innenraum 5 Dixi Klos auf?) und zum Teil gefährliche Szenen im Innenraum, da die Absperrungen während des Konzerts nach hinten verlegt wurden. Auf keinem Konzert/ Festival habe ich so etwas erlebt und die Konsequenz ist einfach:

Nie wieder ein Besuch auf einem Konzert in der Gelsenkirchener Arena auf Schalke!

CONSFEARACY – CONSFEARACY

Posted by admin On Juni - 30 - 2011

CONSFEARACY_bandCONSFEARACY – Beim neuen Massacre-Signing CONSFEARACY handelt es sich um alles andere als Unbekannte. Ein geschulter Blick auf das Line-Up offenbart dies. Allen voran Gitarrist Ira Black verfĂĽgt ĂĽber eine lebhafte Vergangenheit in namhaften Bands wie HEATHEN, METAL CHURCH, LIZZY BORDEN und VICIOUS RUMORS. Zudem verdingen sich Bassist GĂĽnter Auschrat und Gitarrist Fabian Schwarz hauptamtlich bei THE NEW BLACK, während Sänger Brian O’Connor einigen noch als „Immer-mal-wieder-Sänger“ von VICIOUS RUMORS ein Begriff sein dĂĽrfte. Hier sind also in jedem Falle professionelle Vollblutmusiker am Werke. Naturgemäß schraubt dieser Umstand gleich die Erwartungshaltung in die Höhe.

Was bei manchen Kollegen dann regelmäßig in die Hose geht, kann im Falle CONSFEARACY durchaus beachtlich überzeugen. Auch hohen Ansprüchen genügt das Debütalbum problemlos. Stilistisch bewegt man sich dabei vor allen Dingen zwischen thrashigen ANNIHILATOR und NEVERMORE-artiger Melodik. Dazu gesellen sich mitunter auch leichte Anleihen des ehemaligen Arbeitgebers VICIOUS RUMORS. Letztendlich kommt dabei ein richtig gutes Stück US Power Metal heraus.

Neben den atmosphärischen Soli von Ira Black gefällt mir insbesondere der Gesang von Brian O’Connor. Dem Mann muss man eine wirkliche Leistungssteigerung gegenüber seinen bisherigen Releases attestieren. Es ist schon erstaunlich wie sicher sich der Sänger im Fahrwasser eines absoluten Ausnahmetalentes wie Warrel Dane (NEVERMORE) bewegt. Zudem wirkt das Ganze nicht plump abgekupfert sondern hebt CONSFEARACY angenehm aus der grauen Masse hervor. Ein großes Plus ist auch, dass man im Gegensatz zur genannten Konkurrenz aus Seattle wesentlich direkter agiert und somit schneller auf den Punkt kommt.

Die Klasse des Albums spiegelt sich allem voran im superben Opener ‚Pain Infantry’, in der treibenden Hymne ‚Fall From Grace’ und im thrashigen, großartig gesungenen ‚Your Dead To Me’ wider. Aber auch der Mitgröhler ‚Unbreakable’ oder das mit Flamenco-Gitarren bereicherte ‚Dying To Kill’ wissen ohne Einschränkung zu begeistern. Passende Texte zu den Themen Verschwörungen und mächtige Regierungssysteme sowie das geschmackvolle Cover-Artwork runden das Werk ab.

Einziger Makel ist meiner Meinung nach die etwas schwache Produktion von Fabian Schwarz und Brian O’Connor, die durchaus druckvoller hätte ausfallen können. Vielleicht sollte man in Zukunft doch lieber auf einen externen Produzenten zurückgreifen oder das Budget in Puncto Sound aufstocken. Den hervorragenden Gesamteindruck trübt dieser Umstand allerdings nicht wesentlich. „CONSFEARACY“ ist ein bärenstarkes Debütwerk, an dem kein Fan der genannten Referenzbands vorbeigehen sollte. Kaufen und genießen!

Veröffentlichungsdatum: 01.07.2011

5/6 Punkte

Thomas

NOVA ROCK 2011 2. Tag

Posted by admin On Juni - 27 - 2011

Nova Rock Tag 2, Sonntag, 12. Juni 2011, Pannonia Fields II, Nickelsdorf, AUT Nach dem famosen ersten Festivaltag, etlichen Konzerten sowie Bieren und ca. 3 Stunden Schlaf, war das Bedürfnis nach etwas Körperpflege & einer ordentlichen Stärkung sehr groß. Also machte ich mich als erstes auf den Weg zu den Duschen, wo mich bereits eine riesengroße Warteschlange erwartete.

Deshalb trat „Plan B“ in Kraft: mit zwei Plastikflaschen „bewaffnet“ drehte ich kurzerhand um und fĂĽllte diese mit herrlich frischen, kĂĽhlen Wasser und nahm eine berĂĽhmt – berĂĽchtigte „Festivaldusche“. Die Suche nach einer Stärkung bzw. einem Kaffee inklusive Imbiss entpuppte sich da schon um einiges schwieriger – vorausgesetzt man war nicht willig horrende Summen fĂĽr ein undefinierbares Getränk (dieses als Kaffee zu bezeichnen wäre eine Beleidigung fĂĽr das Original) zu löhnen. So beschloss ich kurzerhand einen Abstecher in das, knappe 30 Autominuten entfernte, Podersdorf zu machen. Ich war wohl nicht der Einzige mit dieser Idee, da der kleine (aber feine) Ort direkt am Neusiedlersee, gestopft voll mit schwarz bekleideten Menschen war. Die AuswĂĽchse grenzten an einer Invasion und darum konnte man unter Gleichgesinnten gemĂĽtlich frĂĽhstĂĽcken, den ersten Tag des Nova Rock nochmal Revue passieren lassen und sich gemeinsam auf die nächsten musikalischen Highlights freuen. Gleichzeitig bot der Neusiedlersee die Möglichkeit sich so gut wie möglich zu kultivieren…Podersdorf war tatsächlich eine „Reise“ wert.

Zurück am Festivalgelände, wurde ich von einer genialen Flugshow des Profi Kunstflugpiloten Hannes Arch empfangen. Wirklich beeindruckend, was dieser „Tollkühne Mann mit seiner fliegenden Kiste“ aufführte!

Ă„hnlich atemberaubend war dann auch der erste musikalische Act an diesem Sonntagnachmittag: die CAVALERA CONSPIRACY. Die GebrĂĽder Max & Igor Cavalera lassen mit ihrem aktuellen und gleichzeitig zweiten Album – „Blunt Force Trauma“ – den einzigartigen Thrash bzw. Death Metal der glorreichen 90er Jahre wieder auf erleben (SEPULTURA lassen grĂĽĂźen). Mit „Warlord“ und „Inflikted“, gefolgt von „Sanctuary“ eröffneten CAVALERA CONSPIRACY, mit drei ihrer stärksten Eigenkompositionen eine Show, bei welchen die brasilianischen BrĂĽder ein geschicktes Händchen fĂĽr ihre Songauswahl bewiesen. Denn mit u. a. „The Doom Of All Fires“, „Killing Inside“ und „Thrasher“ bot man einen perfekten Querschnitt aus ihren zwei bisher veröffentlichten Alben. Typisch fĂĽr den Familienmensch Max Cavalera, dass bei „Black Ark“ sein eigener Sohn Richie die Vocals ĂĽbernahm. Apropos Max Cavalera: mit deutlich mehr Fleisch an den Knochen und seinem mittlerweile ĂĽberdimensionalen braunen Dread, stellt man sich schön langsam die Frage, ob dieser „Riesendread“ nicht bereits sein eigenes Leben fĂĽhrt…wirklich verblĂĽffend!

ZurĂĽck zur Setlist: diese war – auf der anderen Seite – gespickt voll mit SEPULTURA Cover Versionen. Angefangen von „Refuse/Resist“ ĂĽber „Territory“ bis hin zum finalen Rausschmeisser „Roots Bloody Roots“ ergänzten Max & Co. ihren Set mit eben genannten Titeln im makellosen Thrash bzw. Death Metal Gewand. So soll und muss sich diese Art von Musik anno 2011 anhören. Dieser Auftritt von Max war weitaus mehr als eine bloĂźe Daseinsberechtigung der CAVALERA CONSPIRACY, welche musikalisch nämlich rein gar nichts mit seiner Hauptband „SOULFLY“ zu tun hat und obendrein noch dazu das Prädikat „sehenswert“ mehr als nur verdient hat. Diese Tatsache unterstrich einmal mehr das Publikum, die ihre Häupter im Takt schĂĽttelten & Crowd surften, als gäbe es kein Morgen!

Gleich danach kam man in den seltenen Genuss, einen der mehr als raren europäischen Gigs von – „The One & Only“ Mr. Glen DANZIG – live zu erleben. Nach einer Reihe von mittelmäßigen Alben, hat man mit „Deth Red Sabaoth“, nun endlich wieder zu alten Stärken zurĂĽck gefunden. Doch wie setzen DANZIG das Ganze auf der BĂĽhne um? Musikalisch sind die Amis nach wie vor ĂĽber jeden Zweifel erhaben, stampft doch die Gitarrenfraktion bei Nummern wie z.B.: „Bringer Of Death“ oder „Ji Ji Bone“ alles in Grund und Boden. Da fällt auch der mangelnde Einsatz beim Stageacting nicht mehr so enorm ins Gewicht. Vor allem auch deshalb, weil „Schinkengott“ Glen DANZIG wie „Rumpelstilzchen“ ĂĽber die Blue Stage hĂĽpft. Klar ist der Gute nicht jĂĽnger geworden, doch bei ihm verhält es sich wie bei einer guten Flasche Wein: je älter desto besser…zumindest was seine gesangliche Leistung betrifft. „Hammer Of The Gods“ oder „On A Wicked Night“ werden der Bezeichnung „Elvis Metal“ mehr als gerecht. Das bei einer DANZIG Show die Hymne“Mother“ nicht fehlen darf, ist beinahe schon Ehrensache! Dabei erwiesen sich die Fans als enorm textsicher und sorgten fĂĽr Gänsehautstimmung. Lediglich die grenzgeniale Ballade „Sistinas“ schaffte es nicht in das Set, was man mit einem weinenden Auge zur Kenntnis nehmen musste.

Nach diesem Konzert machte sich bei mir, dank des sonnigen Wetters, wieder Durst breit und bestimmte mein Handeln. Auf dem schnellsten Weg zum nächstliegendsten Getränkestand erwartete mich jedoch ErnĂĽchterung in doppelter AusfĂĽhrung: erstens verlangte man im Konzertgelände fĂĽr ein Bier 4,50 EUR und zweitens bedeutete die Warteschlange vor einem der zwei Bankautomaten am gesamten Festivalgelände (!) stundenlanges Warten. Mir blieb nichts anderes ĂĽbrig, als mich brav anzustellen und eine gute Stunde durstig zu warten…endlich wieder mit Geld in der Tasche (und dem Verdursten nahe) entschied ich mich logischerweise fĂĽr die gĂĽnstigere Variante am Campingplatz und machte bis zum nächsten Konzert Highlight eine wohlverdiente Pause. Zwischendurch spendete die eine oder andere willkommene Wolke etwas Schatten. Die Staubwolken begannen sich allmählich zu verdichten, was die Pannonia Fields in ein WĂĽsten ähnliches Szenario verwandelte. Dabei entdeckte ich meine neue persönliche Lieblingsbeschäftigung: Bier schlĂĽrfend die ausgefallensten Outfits so mancher Besucher bewerten. Mein absoluter Favorit war Biene Maja, gefolgt vom Osterhasen, zahlreichen Wikingern und den verschiedensten Variationen von Bier spendenden HĂĽten. Hingegen nahezu beängstigend war die enorm hohe Anzahl an Männern im Bikini und die nahezu geisterhafte Erscheinung eines KORN Fans…

Womit wir schon bei der nächsten Band angelangt wären: niemand geringerer als eine der wichtigsten Initiatoren der Nu Metal Bewegung, nämlich KORN, standen nun am Programm. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich zu wiederholen beginne, aber: Auch die Mannen um Jonathan Davis haben, nach sehr umstrittenen Werken, wieder ein starkes Album („KORN III: Remember Who You Are“) vorzuweisen. Außerdem ließ die Tatsache, dass sich die Amis bei ihren letzten Shows wieder auf ihre älteren und zugleich härteren Nummern konzentrierten, große Erwartungen zu.

Diese wurden mit dem Opener „Blind“ nahezu übertroffen und in dieser Tonart ging es dann auch weiter. „Pop A Pill“ und „Oildale (Leave Me Alone)“ vom letzten Album, sowie die aktuelle Single „Get Up“ gehörten zum Neuestem, was die Setlist zu bieten hatte. Angesichts der schwachen Single „Get Up“, welche eher Sorgenfalten als ein begeistertes Lächeln ins Gesicht der Fans zauberte, wahrscheinlich gar keine schlechte Idee. Denn mit „Here To Stay“, „Freak On A Leash“ oder“Shoots & Ladders“ begeisterten die Kalifornier ihr Publikum mit den KORN typischen, tief gestimmten Gitarren und der facettenreichen Stimme von Mr. Davis. Für mich waren die vielen Medleys eine Überraschung, ebenso wie die Tatsache, dass die Jungs aus Bakersfield mit „One“ (METALLICA) und „We Will Rock You“ (QUEEN) zwei Coverversionen mit im Gepäck hatten. Eine Band vom Format KORN hat meiner Meinung nach mehr als genug starke Songs geschrieben und müssen deshalb nicht großartig herum experimentieren, was das Liedgut bei Live Gigs betrifft. Auf jeden Fall machten mir Eigenkompositionen à la „Got The Life“, „Falling Away From Me“ oder „Y`All Want A Single“ eindeutig mehr Spass. Der Mehrheit vor der Bühne scheint es gefallen zu haben, wenn man den Stimmungsbarometer als Maßstab nimmt.

Viel Zeit blieb nicht, um sich auf eines meiner absoluten persönlichen Nova Rock Konzert Highlights vorzubereiten: dem Auftritt von VOLBEAT! Wie sehr wĂĽnschte ich mir meinen Lieblingstrack „The Human Instrument“ als Opener, geschweige der monatelangen Vorfreude…und ich wurde nicht enttäuscht!! Die Dänen begannen mit eben genannten Song und spielten ihn mit einer derart groĂźartigen Ăśberzeugung, dass die Jubelrufe wohl in ganz Burgenland zu hören waren.

Michael Poulsen traf jeden Ton wie den Nagel auf den Kopf und unterstrich seine Performance mit einem heiĂźblĂĽtigen Stageacting, das seinesgleichen sucht. Bereits nach dem Opener war ich den Tränen nahe…mir fehlen noch heute die Worte! Gefolgt von „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“ nahm der Gig der ChartstĂĽrmer seinen Lauf und gipfelte in Klassikern wie u. a. „The Mirror & The Reaper“, dem einzigartigen „The Gardens Tale“ sowie der DUSTY SPRINGFIELD Coverversion von „I Only Wanna Be With You“. Die Spielfreude war den Jungs auch aus weiter Entfernung anzusehen und die Zuseher feierten VOLBEAT nach allen Regeln der Gunst ab. Fast schon selbstverständlich, dass die Hitsingle „Fallen”" genauso wenig fehlen durfte, wie der schnellere Titel „16 Dollars“ und das finale „Pool Of Booze“. Auch wenn es sich etwas seltsam anhört: mir gehen die Superlative fĂĽr diese Show aus…sagen wir einfach mal, dass dieses Konzert eindeutig unter die Top drei des gesamten Festivals mit ca. 80 Bands fällt. VOLBEAT punkteten vor allem mit viel Sympathie, musikalischem Können und hinterlieĂźen ein völlig berauschtes Publikum in die Sonntagnacht…

…im Freudentaumel ging es dann zurĂĽck zum Zeltplatz, wo die Vorfreude auf den dritten und letzten Festivaltag ĂĽberwog. To be continued…

Gunther

RH-FESTIVAL 2011 3. Tag

Posted by admin On Juni - 26 - 2011

Sonntag, 12.06.2011 Nach einem stundenlangen Kampf mit Kälte, Nässe und Lärm der Nachbarn (man kann eine Red Hot Chili Platte wirklich eine ganze Nacht lang durchhören) und einem endlos über dem Gelände kreisenden Hubschrauber, beschloss ich, den Schlaf einfach ausfallen zu lassen. Neben einem gruseligen Morgennebel (Silent Hill lässt grüßen) und der Müdigkeit treffe ich noch andere Nachbarn, die bereits wieder feiern. Wenige Stunden später packe ich mit meinen Begleitern die Klamotten ein, verstau alles im Auto und es geht zum letzten Shopping Armageddon auf die Merch-Stände.
Und nun lest, was Uli ĂĽber die erste Band zu sagen hat!

RHFDas Amphitheater war heute noch nie bei einer ersten Band so voll, und das Stimmungsbarometer zeigte von Anfang an deutlich alle Zeiger nach oben. Was hier geboten wurde, war eine Zeitreise in die frühen 80er Jahre. Hardrock war jetzt angesagt, der zwar etwas altbacken wirkte, aber wie Sau rockte!! Das holländische Trio um Gitarrist Willem Verbuyst spielte sich die Seele aus dem Leib! Geboten wurde ganz großes Kino, denn was die drei hier für eine Show abzogen, war schon meines Erachtens eine stadiontaugliche Angelegenheit. Als dann noch zwei blonde Hupfdohlen im 80er Jahre Spandex Outfit die Bühne betraten und dementsprechende Tanzeinlagen boten, gab es im Publikum kein Halten mehr. IMG_0093

Fazit! Selten habe ich das Amphitheater bei einer ersten Band so ausgelassen feiernd gesehen! Alle Achtung!

Uli

Weiter geht es mit Radu!

IMG_0171Kurz darauf geht´s zur Bühne, wo sich eine amtliche Menschenmenge bereits versammelt hat, um ENFORCER zu bestaunen. Die Schweden hechten recht hektisch auf die Bühne und lassen sofort die Sau von der Kette. Dreckiger Rock`n Roll mit stellenweise Punk Einschlag lassen auch die übermüdeten Leute noch mal die Matte schwingen. Auch fordern die Jungs ordentlich die Unterstützung des Publikums, die sie sofort bekommen. Mit rockenden Riffs, 80er Jahre Flair und einer derben Spielfreude feierten sie mit den Anwesenden eine riesige Rock Party, die auch vor 20 Jahren noch legendär gewesen wäre. Feine Sache!

IMG_0274Kurzer Umbau, kurz etwas essen, dann werden ATLANTEAN KODEX angekündigt. Eine Mischung aus MANOWAR und BATHORY soll es sein. Große Worte, denen eine cleane Gitarre und eine melodische Stimme folgen. Mit Abstand der ruhigste Einstig auf dem Festival; zu Beginn weiß man nicht so recht, was man davon halten soll, doch einige Die Hard Fans in den ersten Reihen reißen ruckartig das Stimmungsbarometer nach oben, so dass schnell mitgesungen und zu den treibenden Passagen gebangt wird. Im Laufe des ersten Songs entwickelt sich dadurch eine derartige Gänsehautatmosphäre, dass die komplette Band durch die Bank aus dem Grinsen nicht mehr rauskommt und die Spielfreude auf „Berserker“ gedreht wird. IMG_0315

Besonders der Sänger ist von derartigen Emotionen so überwältigt, dass man ihn teilweise gar nicht mehr verstehen kann, weil das Publikum bisweilen lauter als die PA ist. Die Mischung aus tonnenschweren Riffs, getragenem Gesang und abwechslungsreichem Songwriting zünden ordentlich. „Marching Homeward“ oder „The Atlantean Kodex“ lassen die vorderen Reihen des Amphitheaters buchstäblich kochen, bevor mit der Doomkeule „Temple Of Catholic Magick“ ein weiteres Highlight des Festivals den Vorhang fallen lässt. Zusammen mit EPICA definitiv die Überraschung des diesjährigen Rock Hard!

Leider fiel der Gig von Metal Inquisitor meiner Shopping Laune zum Opfer (ich brauchte unbedingt die CD der vorigen Band) und so ging es erst zur Band danach, von der uns Chris nun berichten wird.

IMG_0371Entweder lag es daran, dass sie seinerzeit vor fast 20 Jahren schon sträflich unterbewertet waren, oder die Musik war zu anspruchsvoll für die Feiermeute an diesem Nachmittag, auf jeden Fall hätten ANACRUSIS viel mehr Beachtung verdient, denn das Rund vor der Bühne war nur spärlich gefüllt. Diejenigen, die da waren, haben das Ami-Quartett allerdings gebührend gefeiert, und das völlig zu recht.

Hammer präzise wurden die Klopper, die größtenteils von den Alben „Screams and Whispers“ und „Manic Impressions“ bestanden, herunter gebolzt. ´Paint a Picture´ und ´I love the World´ waren ein ordentlicher Einstand in das Set. Der Sound passte auch perfekt, ein Lob an den Mischer, und spätestens, als ´Sound The Alarm´ angestimmt wurde, wuchs mir eine ordentliche Hühnerpelle auf den Armen! Ein Wahnsinns-Gig war das, für mich ein absolutes Highlight des Festivals, viel besser geht es nicht!

Chris

Und das Wort geht nun wieder zurĂĽck an den Radu!

IMG_0477VICIOUS RUMORS haben mich nie so interessiert, aber die letzten Songs haben wir dann doch noch mitbekommen. Ein prall gefüllter Platz und ein Sänger in einer zirkusartigen Uniform warteten da bereits auf uns, während im saftigen Soundgewand die Songs auf die Fans einschlugen. Sowohl schnelle Granaten, als auch Mitsinghymnen sorgten neben den Gebärden des Sängers, der sich mit Extrem Posing, Stagediving und einem Digicamfaible von den anderen Bands des Festivals abhob, für Bombenstimmung. Zum Abschluss des Gigs wurde noch mal eben eine Gitarre in die Menge geschmissen, was man auch nicht alle Tage sieht. Gescheiter Gig, aber leider nicht meins.

Doch! FĂĽr mich DIE Band des Tages!!! Anm. Uli

IMG_0696Dafür freuen wir uns nun auf den Experten-Tipp von Chris zur nächsten Band: Blitz und seine Mitstreiter betreten pünktlich die Bühne und entfachen einen Orkan, wie es sich für die alten Haudegen von OVERKILL gehört. Voller Moshpit und eine vollgepackte Setlist mit Klassikern, die man nicht alle Tage von ihnen live um die Ohren gehauen bekommt. ´E.V.I.L. Never Dies´, ´Skullcrusher´!!, 2 Songs vom ´84er „Power in Black“ DEMO, `Death Rider´ und ´The Beast Within´, das war schon ein einmaliges Erlebnis. Über die Performance gibt es auch nichts zu meckern.IMG_0721

Blitz fegte wie immer über die Bühne, als wäre er grad 20 und ginge nicht schon auf die 50 zu, ebenso frisch präsentierte sich die Instrumentalfraktion. Ich glaube, selbst wenn sie es wollten, könnten die Jungs einfach keinen schlechten Gig abreißen, für mich klar der Headliner am Sonntag, auch wenn sie es nicht waren.

Chris

Erteilen wir wieder unserem Radu das Wort!

IMG_1093Mittlerweile ordentlich müde und kaputt von den letzten Tagen (Camping ist wahrlich kein Kindergeburtstag), sollte nun die Kür kommen. Nach Publikumsabstimmung zum coolsten Bandshirt (Slayer) (Nicht zu vergessen, die Gewinner der Karaokeshow, die noch einmal ihr Lied auf der Hauptbühne gesungen habe! Anm. Uli) betraten DOWN die Bühne, was mich unweigerlich Jahre in die Vergangenheit katapultierte. Frontmann Phil Anselmo hatte sich die Haare und Bart abrasiert und stand auf der Bühne wie zu den glorreichen Zeiten mit PANTERA. Nach dem ersten Auftakt, bei dem seine Stimme einfach nur mit „monströs“ beschrieben werden kann, machte ein gut gelaunter Anselmo die Bestellung klar: „Alle Hände hoch, wir haben nur die eine Nacht um gemeinsam richtig abzufeiern!“.

IMG_0951Nach der Ansage, dass dieser Gig dem verstorbenen PANTERA Gitarristen Dimebag Darrel gewidmet ist, brachen alle Dämme und das Publikum feierte ordentlich ab. Die tonnenschweren Riffs und das aggressive (teils growlende) Organ Phils ließen das Theater in den Grundfesten erzittern, wobei der Sound auch fleißig übersteuert war. Neben der Musik spielte man auch ordentlich mit dem Publikum; so begann man einen Song zweimal, weil das Posing der Band zu sehr nach Death Metal aussah, eine versaute Version von „Sweet Home Alabama“ wurde angestimmt und kleine Spielereien mit dem Mikro als Tribut an das neue MORBID ANGEL Album wurden hingelegt. Zu besoffen oder schräger Humor, auf jeden Fall war der Gig einen Besuch wert und ein würdiger Abschluss für den diesjährigen Besuch in Gelsenkirchen.

Fazit: Saugeiles Festival in schöner, gemütlicher Atmosphäre, eine tolle Security, etwas Pech mit dem Wetter, einige Überraschungen und auf jeden Fall viele Highlights. Rock Hard, wir sehen uns wieder in 2012!

Chris, Uli und Radu

Die Fotos werden später in unserer neuen Galerie zu sehen sein! Wir werd euch auf dem Laufenden halten!

AMORPHIS CD-REVIEW

Posted by admin On Juni - 14 - 2011



Sky - Wählen Sie Ihr Lieblingsprogramm!

AMORPHIS – „The Beginning Of Times“ Mit ihrem aktuellen Album läuten AMORPHIS ein neues Zeitalter ein, indem sie sich dem Hauptdarsteller der finnischen Kalevala namens Väinämöinen widmen. Der Legende nach war er ein Wahrsager, der die Welt erschaffen hat und mit der Kraft der Musik Menschen zu verzaubern und gleichzeitig zu töten vermag. Textlich ist die Kalevala in Heimspiel für die Finnen und bei dem Cover denkt man nicht etwa an Ostern, sondern an die Frage was eher da war; Huhn oder Ei?

Musikalisch bereits seit 1990 aktiv und mit einprägsamen Melodien bewaffnet verschanzten sich die Jungs ins Studio, um einen würdevollen Nachfolger des grandiosen „Skyforger“ auf zunehmen. Herausgekommen ist dabei das aktuelle Album, das sich so anfühlt:

Gleich bei den ersten Klängen brandet die Gänsehaut über den ganzen Körper und der Lautstärkeregler wird schnell auf Maximum gedreht. Innerhalb weniger Sekunden schaffen es AMORPHIS den Hörer in den Bann zu ziehen und man entdeckt eine ganze Klangwelt voller Emotionen. Egal ob es die eingängigen Gitarrenmelodien, die charismatische Stimme, das abwechslungsreiche Schlagzeug oder der Keyboardteppich ist, hier wird ganz großes Kino geboten. Produktionstechnisch ergießt sich das Album durch die Boxen und reisst den Hörer sofort mit sich.

Das Kochrezept ist bei diesem Album nichts neues, aber das aktuelle Werk unterscheidet sich in vielen Hinsichten von früheren AMORPHIS Alben; hier wurde sehr viel wert auf Abwechslung gelegt und sehr detailreich an den Songs geschraubt. Es wurden dezent nichtmetallische Instrumenten (Flöte, Klarinette, Saxophon) eingestreut und der Einsatz von weiblichem Gesang erweist sich hier als wahre Offenbarung. Abwechslung und Eingängigkeit der Songs halten sich hier die Waage und auch die Details jedes Songs für sich, als auch der Gesamteindruck wurde hier Rechnung getragen.

Besonders der Gesang gibt dem Album eine sehr gute Note; mal tragend, dann mitreißend, melancholisch oder einfach nur mit geilem Growl Brett wird hier das Album  durch den Gehörgang in pures Adrenalin verwandelt. Auch besinnen sich AMORPHIS hier auf ihren Lebenslauf führen den Hörer einmal durch die komplette Diskographie ihres Schaffens; egal ob Death Metal, progressive Rock, Gothic oder sogar Mittelalterklänge, an diesem Album wird eine große Bandbreite von Leuten seine Freude haben.

Insgesamt klingt das Album wie aus einem Guss; auch wenn das Album einen regelrecht umhaut, so ist es gerade die Lässigkeit, die den Songs hier Flügel verleihen. Lange klangen die Gitarrenläufe nicht mehr so frisch, die Growls so brutal und die Songs so eingängig. Eine wahre Ohrenweide. Zum Schluss flacht der Spannungsbogen leider leicht ab, daher leider keine volle Punktzahl.

Fazit: Mit „The Beginning Of Times“ haben AMORPHIS meiner Meinung nach eines der stärksten Alben ihrer Karriere abgeliefert. Rundumschlag ihres Könnens, absoluter Gänsehautfaktor und Eingängigkeit bis zum Anschlag hätten selbst Väinämöinen dazu gebracht, diese Platte lange nicht mehr aus dem CD Player zu nehmen.

5,5/6 Punkten

Radu

MARIENBAD “WERK I”

Posted by admin On Juni - 5 - 2011

Marienebad bandMARIENBAD – „Werk I: Nachtfall“ Hinter MARIENBAD verbirgt sich ein Projekt der beiden EISREGEN-Musiker M. Roth und Yantit, die Marienbad damit aus den dunklen Wassern noch einmal auferstehen lassen. Auf ihrer Reise tatkräftig unterstützt durch Allen B. Konstanz (The Vision Bleak) and West (Panzerkreutz, Hämatom) erzählen die Herren die Geschichte eines tschechischen Dorfes, dessen Bewohner den Teufel im Leib haben sollen. Der Legende nach zu urteilen wurde das gesamte Dorf zugunsten eines Stausees geflutet und riss 12 Seelen in den Tod, die sich weigerten ihre Heimat zu verlassen. Die ganze Geschichte gibt´s im EISREGEN Forum http://forum-fleischhaus.de/ .

Das Line Up zeigt, das hier sowohl textlich, als auch stimmlich hier stark der EISREGEN Stempel allgegenwärtig ist, wobei der klare Gesang über den kehligen eindeutig dominiert. Die Texte strotzen nur von Zynismus und makabrer Atmosphäre, der an einigen Stellen leider abflacht und wie ein Bericht vorgetragen wird. Durch den großzügigen Einsatz von Keyboardpassagen und dem Midtempo entsteht auf dem ersten Werk eine düstere Atmosphäre, so dass jeder den Soundtrack zu seinem persönlichen Horrorfilm erleben kann. Auch produktionstechnisch wurde hier nicht am falschen Ende gespart; die Songs kommen saftig und ordentlich rüber.

Als Leckerlie gibt´s das Album gleich als Doppelversion in deutscher und englischer Sprache, wo jedoch schon der größte Stolperstein liegt. Der Gesang ist in deutscher Sprache teilweise recht gewöhnungsbedürftig, wirkt in englischer Sprache jedoch an den Haaren herbeigezogen. Die Idee ist gut, das Ergebnis aber nicht unbedingt leicht verdaulich.

Fazit: Im Großen und Ganzen entfaltet das Album erst nach mehrmaligem Hören seine ganze Atmosphäre, hat aber dann eine schöne Horroratmosphäre im Hörbuchstil mit gutem Hintergrundsound. Meine Anspieltipps: Roslins Fluch (Makaber wie Sau) und Wasserwall (absoluter Gänsehauthöhepunkt).

4,5 von 6 Punkten

Radu