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ILLDISPOSED KÖLN

Posted by admin On Juli - 25 - 2011

ILLDISPOSED Köln-Underground Meist ist ein Sonntagabend mangels Ausschlafgelegenheit am folgenden Montag ohnehin schon kein dankbarer Konzerttermin. Wenn dann die kurz zuvor gefeuerte Promotion – Firma des Hauptacts wahrheitswidrig den Ausfall der gesamten Tour bekannt gibt, so ist eine Katastrophe wohl vorprogrammiert. Da braucht es schon keiner Erwähnung mehr, dass sich zudem noch SAXON in der benachbarten Live Music Hall die Ehre gaben. Die Promoter M.A.D. jedenfalls haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet, da sich leider nur vereinzelte Besucher im Kölner Underground einfanden. Unabhängig davon, wer für den Bruch zwischen beiden Parteien verantwortlich sein mochte. Ein solches Verhalten erscheint mir einfach nur unprofessionell und kindisch. Opfer sind doch am Ende die Fans, denen hier ein wirklich gelungener Konzertabend verloren ging.

Ich jedenfalls fühlte mich gleich beim Betreten des Undergrounds ganz wie zu hause. Kein Wunder, grinste mich doch zuallererst ein bestens aufgelegter Paul Speckmann (Sänger/Bassist der Death Metal-Band MASTER) vom Merchandising-Stand aus an. „Endlich normale Leute…“, dachte ich so bei mir und harrte den Dingen die da noch folgen mögen.

Den Beginn machten BUT WE TRY IT aus Wuppertal. Dabei sammelten die fünf Jungs gleich mal jede Menge Sympathiepunkte als sie selber über den etwas holprigen Einstieg beim ersten Song lachen müssen. Im Folgenden gab es melodiösen Deathcore mit deutlich technischer Schlagseite. Insbesondere die beiden sehr versierten Gitarristen Tim Maxcors und Dominik Ballreich sorgten für Begeisterung, da sie perfekt miteinander harmonierten und dies bei den anspruchsvollen Songs beileibe keine Selbstverständlichkeit darstellte. Die angenehm abwechslungsreichen Lieder wurden durch das kraftvolle Organ von Shouter Jörn Preidt abgerundet, so dass das Quintett einen absolut ordentlichen Einheizer abgab. Geboten wurde ein gefälliger Querschnitt des aktuellen Longplayers „Dead Lights“. Nach den gut 30 Minuten von BUT WE TRY IT hätte ich mir sogar noch ein wenig mehr gewünscht, ein Gefühl welches einen bei Supportbands ja eher selten befällt. Meine Empfehlung!

Setlist BUT WE TRY IT

Great Disaster
Cruel World
Remember Me
Bloodritual
City Of Ghosts
Embracing Darkness
The Gift And The Curse

Weiter ging es mit den Dänen CROCELL. Die Landsmänner von ILLDISPOSED zelebrierten schwarzen nordischen Stahl so, wie er sein muss. Mal rasend schnell mit Blast – Beats, mal schleppend, fies und gemein, insgesamt irgendwo zwischen Death und Thrash – Metal. Allem voran konnte das in beispielhafter Bescheidenheit als „our very big hit in Denmark“ angesagte ‚Winter Is Coming’ tatsächlich einiges. Ganz gleich ob die vollmundige Aussage nun der Wahrheit entsprach oder nicht. Alle Beteiligten hatten sichtlich gute Laune. Da lacht man selbst als sich die Haarpracht von Sänger Magnus Jorgensen beim letzten Song im Bass verfängt, was auch dieser Truppe einiges an Sympathie einheimste. Unterm Strich ein solider und kurzweiliger Auftritt.

Setlist CROCELL

Intro
I Know The Taste Of Your Tears
Behind The Veil
The Age Of Iron And Rust
The Craven’s Work
The Puritan Harlot
Death Knell

“Hallo, wir sind ILLDISPOSED aus Dänemark. Wir sind behindert und schwul.“ Mit diesen traditionell charmanten Worten von Sänger Bo Summers betrat die Death Metal – Institution unseres nördlichen Nachbarlandes schließlich die Bühne. Musikalisch eingeläutet wurde die Show vom Eröffnungstandem des aktuellen Albums „There Is Light (But It’s Not For Me)“. Es folgte ein wenig länger als eine Stunde dauerndes aber dafür sehr unterhaltsames Best Of – Programm. Selbstverständlich lag dabei das Hauptaugenmerk neben der neuen CD auf den erfolgreichsten Alben der „mittleren“ Bandhistorie. So wurden die Werke „1-800 Vindication“, „Burn Me Wicked“ und „The Prestige“ mit jeweils zwei Songs berücksichtigt, während sich aus alten Tagen lediglich der Track ‚Purity Of Sadness’ eingeschlichen hatte. Alle Songs wurden in gewohnt routinierter Manier umgesetzt, am Ende blieben keine Fragen offen. Für die nötige Lockerheit zwischen den Liedern sorgte Frontneurotiker Bo Summers, indem er in unnachahmlicher Art vom Kampf gegen seinen Kater berichtet („Konter-Vodka“), das neue Merchandising mit dänischer Flagge am eigenen Leib vorführt („Wir können nun alle Dänen sein!“) oder allerhand politisch unkorrekte Ansagen raushaut (ZENSIERT). Mit diesem Spaßvogel vor dem Herrn wurde das ohnehin kompakte Programm noch kurzweiliger.

Auch wenn man durchaus hätte etwas länger spielen können, ließ die Performance des Quintetts kaum Wünsche unerfüllt. So war es ein wirklich gelungener Konzertabend, bei dem allenfalls die geringe Besucherzahl sauer aufstieß. Auch aufgrund der beiden sehenswerten Vorgruppen hätte dieser Event wesentlich mehr Zuspruch verdient. Den wird es aber sicherlich beim nächsten Mal auch geben. Es kann ja nicht immer eine businesstechnische Schlammschlacht vorausgehen.

Setlist ILLDISPOSED

Your Own Best Companion
Heaven Forbid
Weak Is Your God
Throw Your Bolts
Rape
Dark
I believe In Me
A Child Is Missing
As The Rottens
Case Of The Late Pig
In Search Of Souls
Purity Of Sadness
 
Thomas
 
 
 

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