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CIPHER SYSTEM CD-REVIEW

Posted by admin On September - 19 - 2011

CIPHER SYSTEM „Communicate The Storms“ Selbst ein außerordentlich guter Kenner der Szene wird sich anhand der neuesten Veröffentlichung aus dem Hause CIPHER SYSTEM nur fragen: „Was, die gibt’s noch?!“ Alle anderen werden vermutlich sogar vergessen haben, dass es eine Combo dieses Namens je gegeben hat. Schuld an der Misere sind immerhin sieben Jahre und zwei Sängerwechsel, die bereits seit dem Erstling „Central Tunnel Eight“ ins Land gezogen sind.

Eigentlich schade. Denn wie schon das Debutalbum bietet auch „Communicate The Storms“ handwerklich guten, melodiösen Death Metal im Fahrwasser von SOILWORK und IN FLAMES. Einen viralen Hitfaktor wie diese beiden Szenegrößen kann man freilich (noch) nicht für sich verbuchen. Dem Spaß an dem Album tut dies aber nur wenig Abbruch.

Neben ansprechender Rifforientiertheit finde ich die ab und an eingestreuten modernen Soundeinschübe besonders gelungen. So erinnern beispielsweise die die effektbeladenen Background-Vocals im Chorus von ‚Forget To Forgive’ angenehm an das völlig unterschätzte 2000er GARDENIAN-Werk „Sindustries“. Sehr ohrenschmeichelnd zeigt sich auch das Zusammenspiel zwischen gesunder Härte und melancholischer Ruhe, welches größtenteils für bewegende Spannungsbögen sorgt. Weitere Anspieltipps sind das stimmungsvolle ‚The Stairway’ sowie das sich in einen mitreißenden Refrain steigernde Groove-Monster ‚The Failure Starts’.

Auch wenn das Songwriting stellenweise zwingender sein könnte: Die Produktion ist überzeugend, die unterkühlte Atmosphäre stimmig. CIPHER SYSTEM haben hier sehr vieles richtig gemacht und sollten sich schon bald auf dem Weg nach oben befinden. Freunde melodiösen, modernen Death Metals werden ihre Freude an dem Teil haben.

4/6 Punkten

Thomas

LEONS MASSACRE DEBUT CD

Posted by admin On September - 5 - 2011

LEONS MASSACRE „WORLD = EXILE“ – „Das ist noch härter als damals, als ich vergessen hatte wie man sich hinsetzt.“ Obwohl man sich lieber nicht vorstellen möchte, wie sich diejenige Person auf den Allerwertesten positioniert hat, deutet dieses bandeigene Zitat (Song „Tired Heart“) die musikalische Marschrichtung der Österreicher bereits deutlich an: hier gibt es ordentlich auf die Zwölf und das ohne Rücksicht auf Verluste! Doch Eines nach dem Anderen…

LEONS MASSACRE sind (nach eigenen Angaben) fünf „schräge Vögel“ aus Deutschlandsberg (Steiermark, Österreich) und zelebrieren auf ihrem Debut „World = Exile“ eine Mixtur aus Post/Grind  Metal und Hardcore. Vor allem die Lyrics von Mastermind Alex Massacre wechseln häufig zwischen Screams, Shouts, Growls sowie cleanen Vocals und sind daher enorm abwechslungsreich, extrem und markant in einem. Als zweites fällt einem beim Hören die Vorliebe für elektronische Sounds, zu hören in „III“ & dem viereinhalb minütigen „A Rusted Statue In A State Of Traitors“, der Steirer auf. Doch im Gegensatz zu so vielen anderen Gruppen, passt hier die Kombination von harten metallischen Klängen und spacigen Beats sehr gut zusammen und ist zu keinem Zeitpunkt nervig. Vielmehr entsteht durch diesen Kontrast eine einzigartige Endzeitstimmung, welche das Konzept der Langrille sehr intensiv wiederspiegelt. Trotzdem beginnt das Debutalbum von LEONS MASSACRE mit dem Titelsong „World = Exile“ in einem ganz anderen musikalischen Gewand: nämlich mit sanften Pianoklängen! Danach präsentiert  man mit „I`m Awake“ die eigentlichen Trademarks: Alex schöpft die volle Bandbreite seiner begnadeten Stimme aus, die ihn von wütenden Screams bis hin zu gefühlsbetonten Flüstern führt. Während Matt & Steve mit ihren Klampfen alles in Schutt und Asche legen, liefern sich Clem (Bass) und MJ (Drums) nahezu  irre Geschwindigkeitsexzesse.  Fast schon kultig ist der Titel von Song Nummer fünf „Dear God, Please Buy Me A Battleship“. Dieser Wunsch könnte sogar in Erfüllung gehen, denn Alex` „Battleship!!!“ Shouts sind mit Sicherheit nicht nur in der Hölle, sondern auch im Himmel zu hören. „There`s No Time To Write A Poem“ ist aus der Sicht von LEONS MASSACRE das Lied mit der meisten Melodie, wobei Eingängigkeit noch immer ein Fremdwort bleibt. Nichts desto Trotz ein wirklich starker Track, der auch Live für das eine oder andere Circle Pit sorgen wird. „The Difference Between Blood And Water“ und „Tired Heart“ schlagen in dieselbe Kerbe wie „I`m Awake“, zünden jedoch erst nach einigen Durchläufen so richtig. Wobei wir auch schon beim einzigen Kritikpunkt angelangt sind. Teilweise muss man sich mit dem Material schon ein wenig intensiver auseinandersetzen, bevor es einem in den Gehör- und Gehirnwindungen tatsächlich hängen bleibt.

Auf jeden Fall sollten alle Fans von extremen und gleichzeitig modernen Metal einmal ein Ohr riskieren und in „World = Exile“ zumindest rein hören. Dieses Unterfangen kostet nämlich auch nicht die Welt. Da der offizielle Veröffentlichungstermin erst der 11.11.2011 ist, kann man dieses wirklich gute Stück Musik um fanfreundliche 9,95 EUR auf deafground.net vorbestellen! That`s metal…

(5/6 Punkte)

Gunther

PRO PAIN CD REVIEW

Posted by admin On August - 25 - 2011
PRO PAIN – „20 Years Of Hardcore“ – Unglaubliche 20 (!) Jahre verwöhnt uns mittlerweile die New Yorker Hardcore Legende PRO PAIN mit konstant tollen Material. Höchste Zeit mal eine Sonderausgabe in Sachen Release unter die Meute zu werfen. Das CD+DVD-Set bietet dabei mit 4 brandneuen Songs, 4 neu eingespielten Bandklassikern, dem Böhse Onkelz-Cover „Keine Amnestie FĂĽr MTV“ und 14 Livetracks (das alles auf der CD),sowie zahlreichen Livemitschnitten und Specials (auf DVD) – eine echte Vollbedienung. Gary Meskil und seine glatzköpfigen Veteranen dokumentieren laut und kompromisslos ein StĂĽck Musikgeschichte.
 

Die vier brandneuen Songs von PRO PAIN können auf ganzer Linie überzeugen. Nicht nur der Opener „Damanation“, bei dem die Lyrics („Revultion is in the Air…“) nahezu als Kampfaufruf zu verstehen sind! Auch die übrigen drei neuen Tracks („Hands In The Jar“, „Someday Bloody Someday“ & „True Liberation“) sind bandtypische Hardcore Stücke, welche von niemand anderen, als von den New Yorkern so überzeugend performed werden können. Die Liveaufaufnahmen hingegen wurden in verschiedenen Locations festgehalten. Einziges Manko bzgl. Der
Livemitschnitte sind die etwas künstlichen Publikumsreaktionen. Dafür ist die Coverversion des Onkelz Klassikers „Keine Amnestie für MTV“ überraschend gut ausgefallen! Wer hätte erwartet, dass Gary Meskil in (fast) fehlerfreien Dialekt die Deutsche Sprache beherrscht und man kaum einen Unterschied zum Original merkt – Respekt! 

 Bleibt nur noch zu sagen, dass PRO PAIN einen sehr umfangreichen Überblick über ihre bisherige Schaffensperiode geschaffen haben und zu hoffen ist, dass wir in 20 Jahren das 40 jährige Jubiläum bewundern
dĂĽrfen!

 (keine Punktewertung da Best Of- Album)

 Gunther

 

WOLFPAKK CD REVIEW

Posted by admin On August - 23 - 2011

WOLFPAKK “Wolfpakk” – Wölfe scheinen momentan in der Metal Szene ziemlich im Kommen zu sein!? Oder ist es einfach nur Zufall, dass mit POWERWOLF nun auch WOLFPAKK mittlerweile die zweite Band ist, die von den Tieren zu besessen sein scheint. Dass es sich bei WOLFPAKK durchaus um ein All – Star Projekt handelt, ist ĂĽberhaupt nicht ĂĽbertrieben. Die Leitwölfe des Melodic–Metal Projektes WOLFPAKK sind Michael Voss (Ex-CASANOVA, MAD MAX) und Mark Sweeney (Ex-CRYSTAL BALL). Deren Idee, die besten Musiker um sich zu scharen und mit dem schlicht betitelten „Wolfpakk“ ein qualitativ hochwertiges Album herauszubringen, ging alles andere als schief…

20 mehr oder weniger bekannte Musiker geben sich auf dem Album die Klinke in die Hand und folgen dem Heulen der beiden Leitwölfe(Voss & Sweeney) u.a. Paul D`Ianno (Ex-IRON MAIDEN), Tony Martin (Ex-BLACK SABBATH), Tim „The Ripper“ Owens (Ex-ICED EARTH), Rob Rock (IMPELITTERI), Matt Sinner (PRIMAL FEAR), Ira Black (Ex-VICIOUS RUMORS, LIZZY BORDEN) oder Gereon Homann (EAT THE GUN).

Das vermeintliche Wolfsrudel beginnt jedoch ziemlich stark mit dem enorm melodiösen und dennoch sehr flotten „Sirens“ und bekommt im dritten Track sogar weiblichen Besuch, in Form von Michaela Schober (TANZ DER VAMPIRE). „Lost“ ist eine wilde Heavy Metal Nummer, bei der noch am ehesten der Refrain (mit Frau Schober) aus dem Rahmen fällt. Der herausragendste Track ist mit Sicherheit die Schlachthymne „Let Me Die“, bei der sich selbst MANOWAR in Sicherheit bringen müssen! Man hört förmlich wie tief die Gitarren hängen, der Bass treibt in den Strophen zu Höchstleistungen und die Lyrics triefen vor lauter Klischee. Jawoll, so soll und muss sich True Metal anhören!! Eine wahre Meisterleistung.

Doch auch andere Titel wissen durchaus zu überzeugen: „Slam Down The Hammer“ mit seinen klassischen Heavy Metal Riffs und der einzigartigen Melodiösität punkten, während „Reptile`s Kiss“ durch besondere Ohrwurmqualitäten zu überzeugen weiß. Am Ende steht da noch das exakt zehnminütige „Wolfony“, welches in Sachen Tradition und Ohrwurmqualität keine Gefangenen macht.

Keine Zweifel: Voss & Sweeney ist mit WOLFPAKK gleich mit dem Debutalbum gelungen, was manche in ihrer ganzen Karriere vergeblich versuchen…nämlich ein Meisterwerk, das man sich noch sehr oft und sehr lange anhören wird!

(6/6 Punkte)

Gunther

SORROWFIELD CD REVIEW

Posted by admin On August - 8 - 2011

SORROWFIELD – “Heritage Of Fire” Es ist gleichermaĂźen erstaunlich wie ungerecht, welch metallische Juwelen noch immer in der musikalischen Bedeutungslosigkeit herumdĂĽmpeln und nicht mal einen Plattendeal ergattern können.

Ein Paradebeispiel dafür sind die deutschen SORROWFiELD, die mit „Heritage Of Fire“ ein enorm facettenreiches Album am Start haben. Leicht hatten es auch diese fünf Jungs nicht, nachdem sie 2002 die Band in Bremen aus der Taufe hoben. Nach etlichen Besetzungswechsel haben schließlich Marco(Vocals), Steven & Martin (Guitars), Thomas (Bass) und Oliver (Drums) zu einem festen Line-up zusammen gefunden. Vielleicht sind gerade die vielen Rochaden am Besetzungskarussel der ausschlaggebende Grund dafür, dass Abwechslung auf „Heritage Of Fire“ ganz groß geschrieben wird. Beim Opener „Remember Me“ regieren klassische Hard Rock Elemente, man zeigt sich durchaus spielfreudig und drückt ein wenig aufs Gaspedal.

Umso überraschender folgt mit „Byzantine“ an zweiter Stelle gleich der absolute Killertrack im Midtempo. Marcos Gesang mag eventuell etwas an Scott Stapp (CREED) erinnern – macht aber nichts, da der Sänger im Laufe der zehn Nummern alle Register zieht und jeden Kritiker somit lügen straft. Doch zurück zu „Byzantine“: melodiöse Strophen erzeugen Gänsehautstimmng, der Refrain bleibt stundenlang im Ohr, verträumte Gitarrensoli gipfeln in harmonischem Zusammenspiel und nach dem letzten Takt der Nummer wandert der Finger unaufhaltsam in Richtung Repeat Taste. Da wirkt die bandeigene Bezeichnung der SORROWFIELDschen Mucke mit „Pure Scandinavian Pussy Metal“ doch eher wie eine Beleidigung!

Was danach folgt, ist ein Ausflug in die verschiedensten Ecken stilvielfältiger Rockmusik. „Ascension (The Four Quarters Of The World)“hätte auch auf einem AMON AMARTH Album seine Berechtigung, „Fire“ ist sehr progressiv angehaucht, während „Legions“ als lupenreine Bandhymne durch geht. Der letzte Titel „Decorating Drunkards“ spielt gekonnt mit Reggae Rythmen, spart aber trotzdem nicht mit rockigen Parts und entlässt den Hörer mit einem Lächeln im Gesicht in die Realität.

Hier besteht absolut kein Zweifel: SORROWFIELD haben sich längst einen richtigen Plattenvertrag verdient. Diese Tatsache unterstreicht „Heritage Of Fire“ einmal mehr.

 (5/6)

Gunther

SEPULTURA “KAIROS”

Posted by admin On Juli - 31 - 2011

Um ehrlich zu sein, habe ich in den letzten Jahren (genauer gesagt seit dem Rausschmiss von Max Cavalera) die Erwartungen von einem SEPULTURA Album deutlich zurĂĽckgeschraubt. Zu oft wurden meine, zugegeben enorm hohen, AnsprĂĽche bei weitem nicht erfĂĽllt und zurĂĽck blieb der bittere Geschmack der Enttäuschung. Doch selbst ein Optimist meines Formates findet sich frĂĽher oder später mit der Tatsache ab, dass SEPULTURA ohne  - mittlerweile beiden – Cavalera BrĂĽdern nicht das ist, was es einmal war. Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Meinung im metallischen Universum bei weitem nicht alleine bin.

Mit „Kairos“ präsentieren uns Derrik Green,  Andreas Kisser, Paul Xisto Pinto Jr. (einzig verbliebenes GrĂĽndungsmitglied!!) und Neo – Drummer Jean Dolabella ihr mittlerweile elftes Studioalbum, immerhin das sechste in der Post – Max Ă„ra. Endlich bekommt man die heiĂź ersehnten Antworten auf folgende Fragen: Kann der neue Mann hinter der Schiessbude tatsächlich Igor Cavalera das Wasser reichen? Wird man endlich an alte Glanztaten anschlieĂźen und machen SEPULTURA anno 2011 ĂĽberhaupt noch Sinn? Ja, ja und noch einmal ja!!!

Kaum zu glauben: 15 (!!) Jahre nach dem Mega – Erfolg von „Roots“ trauen sich die Jungs mit „Kairos“ zum ersten Mal wieder, den bandtypischen Ethno Thrash auf Höchstniveau zu zelebrieren! Der Reihe nach…gleich mit dem Opener „Spectrum“ machen die Exil Brasilianer keine Gefangenen; thrashige Gitarrenriffs eröffnen den Reigen, treibende Drums bringen die Maschinerie langsam ins Laufen, bevor ein total angepisster Mr. Green mit seinem Hardcore lastigen Gesang zum Kampf aufruft. Im darauf folgenden Titelsong wird, vor allem in der  zweiten Hälfe, ordentlich das Gaspedal durchgetreten. Spätestens jetzt ist klar, dass man mit Jean Dolabella den richtigen Mann gefunden hat. Plötzlich weiß man wieder, warum man den Glauben an den „Sepultribe“ nicht aufgegeben hat! Unglaublich, wie viel Energie SEPULTURA bereits im Studio versprühen. Angesichts der dieser Tage stattfindenden Headliner Tour, gibt es keine bessere Werbung. Doch weiter im Text. „Relentless“ wäre weder auf „Chaos A.D.“ noch auf „Roots“ aus dem Rahmen gefallen, mit seinem atmosphärischen Zwischenpart und einer erneuten Glanztat der Gitarrenfraktion.

Danach kommt die erste von drei Verschnaufpausen, in Form einer Zwischensequenz. „2011“, „1433“ und „5772“ stehen für verschiedene Kalenderjahre in unterschiedenen Kulturkreisen. Was folgt, sind echte Nackenbrecher mit enorm guten sowie kritischen Texten wie wir sie (nur) von SEPULTURA  kennen: „Point Of  No Return“, „Dialog“, „Mask“, „Seethe“ – als Reszentent hat man seine liebe Not, einen Song hervorzuheben, sind doch ausnahmslos alle Titel auf einen eigenem Level. Nach Genuss von „Embrace The Storm“ gehen einem eben diese drei Wörter stundenlang nicht mehr aus dem Kopf. Ein weiteres Indiz für die songschreiberischen Qualitäten der Band. Aus dem (stilistischen) Rahmen des Albums fällt lediglich „Structure Violence (Azzes)“, welches als Industrial Nummer mit seinen Tribal artigen Drums durchaus positiv auffällt. Als kleines „Schmankerl“ findet man auf „Kairos“ zwei Covervisionen, nämlich „Just One Fix“ (MINISTRY) und „Firestarter“ (THE PRODIGY). Besonders beeindruckend ist die musikalische Umsetzung von „Firestarter“. In schwermetallisches Gewand gekleidet, glänzt der Song vor allem durch sein intelligentes Gitarrenriffing  – sehr interessant!

Abschließend bleibt eigentlich nur noch einmal zu unterstreichen, was in den Zeilen zuvor bereits erwähnt wurde: SEPULTURA haben mit Jean Dolabella den richtigen Nachfolger für Igor Cavalera gefunden und mit „Kairos“ endlich die passende Mixtur aus Thrash, Tribal & Hardcore. Derrik Green überzeugt einmal mehr als legitime Alternative zu seinem Vorgänger. An dieser Stelle muss man auch zugeben, dass mit dieser Veröffentlichung die ewigen Vergleiche mit den „alten“ SEPULTURA der Vergangenheit angehören sollten. Die Band hat sich selbst neu erfunden und das ist auch gut so!

(6/6)

Gunther

SOLITUDE AETURNUS REVIEW

Posted by admin On Juli - 27 - 2011

imagesSOLITUDE AETURNUS - Fünf Jahre nach dem grandiosen letzten Studiowerk „Alone“ bescheren uns Massacre Records diese Raritätensammlung mit Namen „In Times Of Solitude“. Enthalten ist in erster Linie das „Justice For All“-Demo aus dem Jahre 1988, welches somit erstmals offiziell auf CD gebannt wurde. Obendrauf gibt es dann noch ein unveröffentlichtes Live-Instrumental aus dem gleichen Jahre, sowie zwei Rehearsal-Tracks und eine ’88er Demoversion des Songs ‚Mirror Of Sorrow’. Optisch abgerundet wird das Package schließlich von einem ansprechenden Coverartwork und allerhand rarem Photomaterial.

FĂĽr Sammler und Die Hard-Fans der Texaner macht diese Veröffentlichung sicherlich Sinn. Denn die bisher nur auf Vinyl erhältlichen frĂĽheren Versionen des Demos sind mittlerweile denkbar schwer zu bekommen. Alle anderen werden sich eine Anschaffung wohl reiflich ĂĽberlegen. Denn prinzipiell sind nur die fĂĽnf ‚Justice For All’ – Songs von Interesse. Die drei Live- bzw. Rehearsal-Tracks bestechen durch einen derart miesen Sound, dass von HörvergnĂĽgen keinerlei Rede sein kann. ‚Mirror Of Sorrow’ wiederum ist einfach zu nah an seiner auf dem DebĂĽtwerk „Into The Depths Of Sorrow“ veröffentlichten Endfassung.

Konzentrieren wir uns also auf das historische KernstĂĽck des Releases, die Demosongs. Zwar sind immerhin 3/5 des „Justice For All“ – Materials später auf den ersten beiden Longplayern veröffentlicht worden und somit schon bekannt. Allerdings wurden diese drei StĂĽcke in ihrer Demofassung von dem damaligen SOLITUDE (AETURNUS) – Sänger Kristoff Gabehart eingesungen. Klar, dass dieser Umstand einen besonderen Reiz ausĂĽbt. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Rob Lowe stellt sich das stimmliche Spektrum des Herrn Gabehart jedoch als relativ ĂĽberschaubar dar. Das passt zwar auch ganz gut zu dem frĂĽhen Doom des Quintetts, doch ein Ausnahmeshouter wie Rob Lowe bringt noch mal ganz andere Emotionen rĂĽber und bedeutet einfach eine immense Bereicherung fĂĽr die Band.

Wie erwähnt, kann man „In Times Of Solitude“ einen gewissen Reiz nicht absprechen. Aus den genannten Gründen sollte sich jeder selber überlegen ob er sich diese Scheibe zulegen möchte oder nicht. Ich persönlich fiebere lieber neuem Studiomaterial der Doom-Götter aus Texas entgegen.

Veröffentlichungsdatum: 05.08.2011

Ohne Wertung

Thomas

STONELAKE CD-REVIEW

Posted by admin On Juli - 26 - 2011

stonelake-marching-on-timeless-talesSchon seltsam, dass diese Truppe aus Schweden nach wie vor ein nahezu unbeschriebenes Blatt in der Szene darstellt. Immerhin haben STONELAKE bisher vier Studioalben veröffentlicht, die allesamt Melodic Metal vom Feinsten beinhalten. Schauen wir also was Werk Nummer fünf mit Namen „Marching On Timeless Tales“ so zu bieten hat.

Wie schon auf den Vorgängern bewegt man sich ausschließlich im Metiers druckvollen Melodic Metals. Über weite Strecken gelingt dies auch auf absolut hohem Niveau. Die Produktion ist angenehm kraftvoll, das Songwriting im stilistischen Rahmen durchaus abwechslungsreich und was spielerisches Können angeht, gibt es ebenfalls absolut nichts zu meckern. Auch Sänger Peter Grundström’s Performance ist handwerklich ohne Fehl und Tadel. Die durchgängig im sehr hohen Bereich gelagerten Vocals nerven allerdings auf Dauer ein wenig. Melodic Metal-Puristen werden dies aber mit Sicherheit gerne verzeihen.

Die Sternstunde des Albums ist meiner Meinung nach das extrem eingängige, fast schon als poppig zu bezeichnende ‚SnakeChild’. Der Song kommt gleich auf den Punkt, versprüht jede Menge Rock-Vibes und macht einfach nur Spaß. Könnte man glatt als Single auskoppeln wäre die Band nur bekannter. Weitere Anspieltipps sind darüber hinaus der treibende Opener ‚Red Canyon’, das leicht atmosphärische ‚Fool With No Denial’ sowie der von der schwedischen Gitarren-Ikone Tommy Denander veredelte Midtempo-Kracher ‚Winds Of Fire’.

Einen Totalausfall gibt es nicht zu verzeichnen wenn auch ein paar Längen über die volle Distanz auftauchen. Unterm Strich aber ist „Marching On Timeless Tales“ ein grundsolides Werk, welches jeder Freund gediegenen Melodic Metals mal antesten sollte. Denn dann werden die Schweden sich mit Sicherheit nicht wenige neue Freunde erspielen können.

4/6 Punkten

Thomas

VADER CD-REVIEW

Posted by admin On Juli - 26 - 2011

vader-welcome-to-the-morbid-reichWas erwartet man von einer Band wie VADER, wenn sie ein neues Album aufnimmt? Richtig: Soliden Death Metal, wie sie ihn seit Urzeiten spielen und wie er von den Fans geliebt wird. Auf dem neuen Output „Welcome To The Morbid Reich“ gibt es keine grossen Veränderungen im Gegensatz zu den Vorgängern, es wird weiterhin grossartige Musik geboten, wie man sie von VADER gewohnt ist.

Den Anfang macht ein kurzes Intro, bevor es dann mit dem ersten Lied des Albums `Welcome To The Morbid Reich` los geht. Das erste Song des Albums zeigt sich in den ersten Sekunden verhalten, um direkt danach die Sau raus zu lassen. VADER sind wieder da, wie eh und je. Es wird geknüppelt was das Zeug hält und Fronter Peter ist am Röcheln, als ob er sein Lebenslicht bald aushauchen würde.

Das Album bietet durch die Bank gute bis sehr gute Songs, die zum Grossteil auch bereits beim ersten Mal hören zünden und dem durchschnittlichen Death Metal Fan zumindest ein anerkennendes Kopfnicken abnötigen sollten. Mit `Come And See My Sacrifice`, einem Song, der bereits vorab als Download verfügbar war, haben VADER hier ein Glanzstück auf das Album gebannt, das Seinesgleichen sucht sicherlich auch ein Highlight auf den kommenden Livekonzerten wird.

Unterm Strich liefern VADER einfach das ab, was sie seit jeher machen. Gute Musik wird gegeben und von den Fans wird auch nicht mehr erwartet. Ich werde der CD auf jeden Fall noch einige Durchläufe geben, bisher habe ich bei jedem Mal hören noch irgendwo etwas neues entdeckt.

5/6
Lasse

CONSFEARACY – CONSFEARACY

Posted by admin On Juni - 30 - 2011

CONSFEARACY_bandCONSFEARACY – Beim neuen Massacre-Signing CONSFEARACY handelt es sich um alles andere als Unbekannte. Ein geschulter Blick auf das Line-Up offenbart dies. Allen voran Gitarrist Ira Black verfĂĽgt ĂĽber eine lebhafte Vergangenheit in namhaften Bands wie HEATHEN, METAL CHURCH, LIZZY BORDEN und VICIOUS RUMORS. Zudem verdingen sich Bassist GĂĽnter Auschrat und Gitarrist Fabian Schwarz hauptamtlich bei THE NEW BLACK, während Sänger Brian O’Connor einigen noch als „Immer-mal-wieder-Sänger“ von VICIOUS RUMORS ein Begriff sein dĂĽrfte. Hier sind also in jedem Falle professionelle Vollblutmusiker am Werke. Naturgemäß schraubt dieser Umstand gleich die Erwartungshaltung in die Höhe.

Was bei manchen Kollegen dann regelmäßig in die Hose geht, kann im Falle CONSFEARACY durchaus beachtlich überzeugen. Auch hohen Ansprüchen genügt das Debütalbum problemlos. Stilistisch bewegt man sich dabei vor allen Dingen zwischen thrashigen ANNIHILATOR und NEVERMORE-artiger Melodik. Dazu gesellen sich mitunter auch leichte Anleihen des ehemaligen Arbeitgebers VICIOUS RUMORS. Letztendlich kommt dabei ein richtig gutes Stück US Power Metal heraus.

Neben den atmosphärischen Soli von Ira Black gefällt mir insbesondere der Gesang von Brian O’Connor. Dem Mann muss man eine wirkliche Leistungssteigerung gegenüber seinen bisherigen Releases attestieren. Es ist schon erstaunlich wie sicher sich der Sänger im Fahrwasser eines absoluten Ausnahmetalentes wie Warrel Dane (NEVERMORE) bewegt. Zudem wirkt das Ganze nicht plump abgekupfert sondern hebt CONSFEARACY angenehm aus der grauen Masse hervor. Ein großes Plus ist auch, dass man im Gegensatz zur genannten Konkurrenz aus Seattle wesentlich direkter agiert und somit schneller auf den Punkt kommt.

Die Klasse des Albums spiegelt sich allem voran im superben Opener ‚Pain Infantry’, in der treibenden Hymne ‚Fall From Grace’ und im thrashigen, großartig gesungenen ‚Your Dead To Me’ wider. Aber auch der Mitgröhler ‚Unbreakable’ oder das mit Flamenco-Gitarren bereicherte ‚Dying To Kill’ wissen ohne Einschränkung zu begeistern. Passende Texte zu den Themen Verschwörungen und mächtige Regierungssysteme sowie das geschmackvolle Cover-Artwork runden das Werk ab.

Einziger Makel ist meiner Meinung nach die etwas schwache Produktion von Fabian Schwarz und Brian O’Connor, die durchaus druckvoller hätte ausfallen können. Vielleicht sollte man in Zukunft doch lieber auf einen externen Produzenten zurückgreifen oder das Budget in Puncto Sound aufstocken. Den hervorragenden Gesamteindruck trübt dieser Umstand allerdings nicht wesentlich. „CONSFEARACY“ ist ein bärenstarkes Debütwerk, an dem kein Fan der genannten Referenzbands vorbeigehen sollte. Kaufen und genießen!

Veröffentlichungsdatum: 01.07.2011

5/6 Punkte

Thomas