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Vreid Review “Welcome Farewell”
Windir zĂ€hlten, bis zu ihrer Auflösung 2004, zu einer der wichtigsten Viking Metal Bands des Planeten. Nach dem Tod des SĂ€ngers entstanden die Nachfolgebands Cor Scorpii und Vreid. WĂ€hrend Erstere nur in der Szene Bekanntheit erlangen konnte, mauserten sich Vreid, mit ihrem Black ÂŽnÂŽ Roll, zu einer festen GröĂe und wurden fĂŒr ihr letztes Album âVâ(2011) sogar fĂŒr einen norwegischen Grammy nominiert. Können die Skandinavier mit ihrem neusten Streich âWelcome Farewellâ an diese Leistung anknĂŒpfen?
Nach einem kurzen Intro startet man mit âThe Rambleâ gleich mit Vollgas und bietet unterhaltsamen Black Metal mit leichten Rock EinflĂŒssen. Die Stimme von SĂ€nger Sture ist hierbei so kratzig, dass sie stellenweise sogar an Immortals Abbath erinnert. Starker Einstieg in das Album. Auch das anschlieĂende âWay Of The Serpentâ lockert die ZĂŒgel nicht, sonder geht noch eine Spur schwarzmetallischer vor. Blastbeats und schnell gespielte Riffs prasseln auf den Hörer ein und sollten speziell Puristen begeistern.
Dass Vreid keine normale Black Metal Band sind, haben sie ja bereits auf ihren vorherigen Alben bewiesen und weichen auch auf dem neusten Werk nicht von ihrer Linie ab. Ganz im Gegenteil, es werden, im Vergleich zu den hĂ€rteren âMilorgâ(2009 und âVâ(2011), sogar wieder vermehrt auf EinflĂŒsse des Rock und ursprĂŒnglichen Heavy Metals zurĂŒck gegriffen. So klingt beispielsweise âThe DevilÂŽs Handâ wie ein Lied des dritten Albums âI Krigâ(2007) und auch âThe Reapâ und âBlack Wavesâ stellen astreine BlackÂŽnÂŽRoll Nummern dar.
Dieses Album stellt eindrucksvoll klar, dass Vreid exakt die Musik machen, die sie fĂŒr richtig halten. Neben den erwĂ€hnten Black Metal Nummern und Songs mit Rock Einschlag, werden auch Fans vielschichtiger Songs bedient. Der Titeltrack stellt hierfĂŒr ein Beispiel dar und ĂŒberzeugt durch abwechslungsreiche Rhythmen, spielerische Finesse und Liebe zum Detail. In diesem Song steckt mehr, als in so manchem kompletten Album.
Textlich bewegt man sich, wie man es von der Band gewohnt ist, auf sehr hohem Niveau. Die frĂŒheren Konzepte von konkreten geschichtlichen Kriegen und Revolutionen sind etwas persönlicheren Texten gewichen. Hierbei ĂŒberzeugt Texter HvĂĄll mit einer intelligenten, philosophischen Weltanschauung und prĂ€sentiert Lyrics, die definitiv eine Analyse Wert sind.
Auch die gesamte Aufmachung kann sich sehen lassen. Eine astreine Produktion und ein passendes Cover runden das Gesamtwerk ab. Hier ist eine Band am Werk, die keine halben Sachen macht.
Fazit: Insgesamt liefern Vreid ihr bisher abwechslungsreichstes Album ab. Es werden Komponenten der eigenen Diskographie auf einer Scheibe vereint und erweitert. Durch die persönlicheren Songs ist das Werk nicht ganz so organisch wie mein Favorit âMilorgâ(2009), doch zeigen Vreid abermals, dass sie die interessanteste und beste Band der Abteilung Schwarzmetall sind. Absolute Kaufempfehlung!
5,5/6 Punkten
Arroganz Album News
Arroganz haben die Tracklist und das Cover zu ihrer angekĂŒndigten LP âkaos.kult.kreationâ veröffentlicht. Der 58-minĂŒtige Longplayer wird am 13.03.13 auf Blacksmith Records erscheinen.
Hate – Solarflesh
Polen ist und bleibt das Vorzeigeland, wenn es um die perfekte Mischung von brachialem Death Metal mit Black Metal EinflĂŒssen geht. Neben den Genregiganten Behemoth treiben auch Hate seit bereits ĂŒber 20 Jahren ihr Unwesen und lieferten wĂ€hrend dieser Zeit schon so manches hörenswertes Album ab. âSolarfleshâ stellt nun ihr mittlerweile achtes und, so viel sei gesagt, bislang bestes Werk dar.
Schon der VorgĂ€nger âErebosâ aus dem Jahre 2010 ĂŒberzeugte ĂŒber weite Strecken, doch schon mit dem Opener âWatchful Eye Of Doomâ zeigen die Polen, dass dieses Album eine erneute Steigerung wird. Blastbeats treffen auf spielerisch höchst anspruchsvolle Gitarren und werden vom brachialem Gesang von Adam Buszko ergĂ€nzt.
Auch im weiteren Verlauf zeigen Hate auf jedem einzelnen Song ihre volle Klasse. Das Riffing ist anspruchsvoll und abwechslungsreich, genauso wie die Thematik der Songs. Jedem Lied wird eine eigene Note verliehen, wie beispielsweise der Titeltrack, der durch orientalische KlÀnge begleitet wird und eines der Highlights des Albums darstellt.
Dass der Stil dem der LandsmÀnner Behemoth Àhnelt ist lÀngst bekannt, stört aber in keiner Weise. Hate und Behemoth trennen Àsthetisch und thematisch Welten, sodass man keinesfalls hier einen Klon vorliegen hat.
Die Produktion ist gewohnt druckvoll und fett. Kein Wunder, haben sich die Vier doch bei Arek âMaltaâ Malczewsk in den Sound Division Studios in Warschau einquartiert gehabt.
Das Cover rundet das Gesamtpaket mehr als wĂŒrdig ab. Durch dunkle Mystik und Symbolik wird gekonnt die BrĂŒcke zum Album geschlagen und somit ein rundum gelungenes Werk abgeliefert.
Fazit: Hate liefern mit âSolarfleshâ ihr mt Abstand bestes Album ab. Kein Song langweilt und es wird ein exzellentes StĂŒck brutalen Death/Black Metals abgeliefert. Fans des Genres sollten hier definitiv zuschlagen.
5,5/6 Punkten
KATATONIA INTERVIEW
INTERVIEW KATATONIA
An einem kalten Dezemberabend treten KATATONIA zusammen mit ALCEST und JUNIUS auf, um die Bretter der Welt zu rocken. Bevor es losgeht nahmen sich Hauptsongwriter Jonas und Anders (âBlakkheimâ) etwas Zeit, um mit uns ĂŒber Entwicklung, Live Action und Flugzeugerfahrungen zu plaudern.
Gleich zu Beginn geben sich unsere GesprĂ€chspartner entspannt und glĂŒcklich. âDiese Tour macht einfach SpaĂ; viele Leute haben uns positive Resonancen auf unser Album und unsere Live Auftritte gegeben, was uns sehr glĂŒcklich macht.â Dabei steht die Tour unter keine guten Stern, schlieĂlich wurden die Schweden bereits mehrfach vom Pech verfolgt und so können sie bereits einen ordentlichen VerschleiĂ in Sachen Tourbussen vermelden. âDas ist bereits der dritte Bus, den wir auf dieser Tour habenâ erlĂ€utert Blakkheim. âDie Tour scheint verflucht zu sein, mittlerweile ist alles kaputt gegangen, was kaputt gehen kann. Eine Klimaanlage hier, einige Bremsen da, alles schon gehabt. â Jonas fĂŒgt grinsend hinzu âDieses Mal ist es ein deutscher Bus. Wenn wir diesen also auch kaputt kriegen, ist es eure Schuld.â Insgesamt sind die beiden mit der Tour sehr zufrieden. Die Songs kommen gut an und das Publikum reagiert durchweg positiv sowohl auf die alten, als auch auf die neuen Songs. Auch Per (Gitarre) und Niklas (Bass) haben sich mittlerweile gut ins BandgefĂŒge eingelebt. âDie beiden haben uns ja bereits bei den Aufnahmen zu âNight Is The New Dayâ teilweise ausgeholfen, deshalb war es nicht schwer fĂŒr sie. AuĂerdem geben sie dem Live Auftritt frischen Wind, was uns sehr gut tut.â
Zeitsprung
Grund genug, um einen Zeitsprung in die ersten Jahre der Schweden zu wagen und nach dem Ursprung des Namens zu fragen. âEhrlich gesagt haben wir nach einem Namen gesucht, der cool klingt und unsere Musik widerspiegelt. Die Katatonie ist ein Wachkomazustand, in dem man zwischen Leben und Tod schwebt. Wenn man es genau nimmt, wird es im Lexikon anders geschrieben, aber wir fanden den Namen passend und haben ihn daher behalten. Auch wenn der Name schon alt ist, hat sich fĂŒr mich an der Bedeutung nichts verĂ€ndert. Er passt immer noch sehr gut in unser musikalisches Konzept.â Auf die Frage, was sich am Songwriting in den Anfangstagen geĂ€ndert hat, bekommen unsere GesprĂ€chspartner groĂe Augen. âZu Beginn haben wir uns im Proberaum getroffen und losgelegt. SpĂ€ter haben wir die technischen Möglichkeiten weiter ausgenutzt, indem man einen Vierspurrekorder zuhause hatte, um die Ideen aufzunehmen. Wir haben viel ausprobiert und sind heute auch sehr experimentierfreudig.â Das hat sich in der Vergangenheit bei der âFor Funerals To Comeâ EP gezeigt, auf dem die Schlagzeugspuren aus dem Rahmen fallen. âIch habe zum ersten Mal Schlagzeug spielen wollenâ erklĂ€rt Jonas. âWir hatten gerade mal einen Tag Zeit, um die EP fertig zu stellen, also haben wir Gas gegeben. Statt stundenlang ein Schlagzeug aufzubauen, habe ich mich kurzerhand hinter ein E – Drum Kit gesetzt und losgelegt. Aus heutiger Sicht klingt das Schlagzeug fĂŒr mich grauenvoll.â Allerdings macht gerade das sterile Schlagzeug zusammen mit den melancholischen Gitarrenlinien einen Charme aus, den andere Bands nicht erreichen.
Deadline Kings
ZurĂŒck in die Gegenwart wird kurz auf das aktuelle Album âDead End Kingsâ eingegangen. âWir haben das Album in einem Ratenloch aufgenommenâ erklĂ€rt uns Jonas. âEs war wirklich ein sehr schmaler Raum, in dem zwielichtige Gestalten rum liefen. So wirklich wohl haben wir uns nicht gefĂŒhlt, aber auf der anderen Seite hat es auch motiviert an der Sache dranzubleiben, um wieder aus diesem Loch raus zu kommen. Etwas von der AtmosphĂ€re hat es bestimmt auch auf das Album geschafft.â KATATONIA arbeiten mittlerweile professioneller als in ihren Anfangstagen. Gerade im Hinblick auf Deadlines fĂŒr ein Album haben sie dazugelernt. âWir sehen Deadlines als verbindliche Vereinbarungen an. Wir brauchen einen Arschtritt, weil wir sonst gar nicht aus den Hufen kommen wĂŒrden. HĂ€tten wir keine Deadlines, wĂŒrden wir wahrscheinlich endlos rumdĂŒmpeln und fĂŒr ein Album deutlich lĂ€nger brauchen.â Neben KATATONIA sind die beiden auch in diversen Nebenprojekten beschĂ€ftigt. Blakkheim war mit BLOODBATH und mit DIABOLICAL MASQUERADE zugange, ehe er zweiteres Projekt auf unbestimmte Zeit auf Eis legte. Auf die Frage, ob man auf die Reaktivierung hoffen darf, Ă€uĂert sich Blakkheim nachdenklich. âIn erster Linie sind beide Projekte auch Zeitfresser. BLOODBATH ist fĂŒr uns ein reines SpaĂ Projekt, zu dem wir einmal Lust hatten und was eine willkommene Abwechslung zu KATATONIA ist. Man muss sich nicht lange vorbereiten, sondern kann einfach nach Lust und Laune loslegen.â Auf unseren Vorschlag, BLOODBATH Shirts mit dem Zusatzaufdruck âDeath Metal Holiday â all inklusiveâ zu bedrucken bricht lautes GelĂ€chter aus. âBei Diabolical Masquerade ist es leider andersâ wird Blakkheim wieder ernst. âDas Projekt frisst extrem viel Zeit und Arbeit. Gerade suchen wir nach einem neuen SĂ€nger fĂŒr Bloodbath und sind mit KATATONIA gut beschĂ€ftigt. Die Hauptaufmerksamkeit gilt immer KATATONIA. Was von da aus an Seitenprojekten hervorgeht ist schön, aber nicht vorrangig.â
Flugangst vs. Metalheadz
Auf Tour kommt man gut rum und erlebt einiges. So können auch KATATONIA mit einigen Touranekdoten aufwarten. WĂ€hrend unseres Interviews findet sich der Rest der Band ein, die auch sofort in die Geschichte mit einsteigen. âWir waren auf dem Weg zu einem Festivalâ beginnt Blakkheim. âWir stiegen in den Flieger und sind gerade gestartet, als eine Stewardess zu uns kam und uns bat, alle aufzustehen und ins Cockpit zu kommen, weil der Pilot uns sprechen wollte. Wir haben uns ordentlich in die Hose gemacht weil wir dachten, etwas sei mit dem Flugzeug nicht in Ordnung oder wir wĂŒrden Stress bekommen. Als wir ins Cockpit kamen, drehte sich der Pilot um: ein langhaariger Metalhead mit einem Metalshirt! Wie sich herausstellte, war er ein groĂer Fan von uns und hatte uns an der Gangway gesehen; auĂerdem war er noch ein Bekannter von MOONSPELL, die auch gute Freunde von uns sind. Er fragte uns, wo wir sitzen und beförderte uns kurzerhand in die erste Klasse. Das war schon ein cooles GefĂŒhl, einmal in der ersten Klasse sitzen zu dĂŒrfen.â Daniel (Schlagzeug) setzt nach âSchön war auch, als wir zum Landeanflug ansetzten und wir ins Cockpit kommen durften um uns das von dort aus anzuschauen. Wir haben uns den Kopf an der Decke mit tausend Schaltern gestoĂen und schon Panik gehabt. Im Landeanflug zeigte der Pilot noch auf die die Landschaft, wĂ€hrend wir ihn alle voller Panik anschrieen, er solle sich auf die Landebahn konzentrieren. Was fĂŒr ein geiler Trip!â
The Future (of Speech)
Auf unsere Frage, welche ZukunftsplĂ€ne nach der Tour anstehen, grinst Jonas uns breit an âWeiter touren, was sonst? Neues Album ist im Kasten und jetzt mĂŒssen wir erstmal wieder unter die Leute kommen. Wir planen nĂ€chstes Jahr verstĂ€rkt auf Festivals in Europa durchzustarten. Ein Traum wĂ€re natĂŒrlich in Amerika oder Japan zu spielen, wo wir noch nicht waren.â Entsprechend gestaltet sich auch die Setlist. Konnten sich Fans der ersteren Stunden letztes Jahr ĂŒber alte SchĂ€tze aus der âDance Of December Soulsâ Zeit freuen, wird nun neueres Material gefahren. âIn den Orten, wo man uns noch nicht so kennt, spielen wir auch Ă€lteres Material. Hier bleibt es erstmal bei neuren Sachen, weil man uns hier schon kennt.â Was weiter ansteht, wird die Zeit zeigen. Zum Ende des Interviews zeigen sich die Schweden gutgelaunt und der Tourmanager wird noch kurzerhand als Fotograf umfunktioniert. Endlich normale Leute!
Radu & Chris
ADORNED BROOD-”Kuningaz”
ADORNED BROOD â âKuningazâ
Seit 1993 schmieden die Grevenbroicher an ihrem ureigenen Sound und haben mit anderen Bands dem Pagan Sound den Weg geebnet. WÀhrend andere Bands dieses Genre weitlÀufig ausschlachten, bleiben ADORNED BROOD ihrem Stil weiterhin treu und verfrachten ihre aktuelle Mischung aus erhabenen Melodien und rÀudigem Metalbastard in heimische Lautsprecher.
Bereits das Intro (das auch zu einem Soundtrack oder Videospiel gehören könnte) ebnet den Weg zu epischen Schlachtfeldern und Heldensagen. Musikalisch wird man mit Flöten und griffigen Gitarrenmelodien bei der Hand genommen, ehe das Gaspedal durchgetreten wird. ZusĂ€tzlich gibtÂŽs packende Gesangslinien, die sofort ins Ohr gehen, aber auch ihre Langzeitwirkung haben; mal clean, mal krĂ€chzend halten sie den Hörer tĂŒchtig bei der Stange. Ăberraschende Breaks, packende Riffs und eingestreute Passagen bilden hier eine charismatische Einheit, die sich durch das Album ziehen. Man findet schnell Zugang zu den Songs, die sich dann in Windeseile entfalten und sich konstant steigern. Egal, ob das feiernde `Call Of The Wild`, die Mitgröhlhymne `Men` oder das aggressive `Kreuzeslast` (mit dem ADORNED BROOD typischen âdeutsch/englischâ Touch), hier wird kreativ aus den Vollen geschöpft.
Kritiker werden schnell Angriffspunkte, wie schulenglischmĂ€Ăige Texte, bereits bekannte Zutaten oder auch den Folk/Metal Mix suchen. Fakt ist, dass ADORNED BROOD ihr Ding seit fast 20 Jahren durchziehen und auch auf dem aktuellen Output nichts von ihrer AuthentizitĂ€t eingebĂŒĂt haben. Neben einfĂŒhlsamen AkustikstĂŒcken (`Munin`und `Hugin`) wird hier fĂŒr ordentlich Stimmung in der Bude gesorgt; eingebettet in der wuchtigen Produktion kitzelt der Mix aus AggressivitĂ€t und Erhabenheit die Synapsen wach und spielt mit diversen Stilen, ohne sich selbst all zu ernst zu nehmen. Gerade die lockere und verspielte Art der Songs bringen ein RockÂŽn Roll Feeling aus dem Extremsektor rĂŒber, wie es ihn nur selten gibt.
Seit der âErdenkraftâ hat mir lange kein Album der Grevenbroicher so viel SpaĂ gemacht. Einige Jahre sind derweil ins Land gegangen und die musikalische Landschaft hat sich verĂ€ndert. Obwohl der Stil und die verspielte Experimentierfreudigkeit gleich geblieben sind, legen ADORNED BROOD hier ein Album auf den Tisch, das sich hören lassen kann. Das gelungene Cover rundet die Sache ab. Allerdings merkt man auch, dass noch etwas Luft nach oben ist, so dass man sich auf die weitere Entwicklung freuen darf.
4,5/6 Punkte
Radu
KATATONIA-”Dead End Kings”
KATATONIA â âDead End Kingsâ
âGleichgĂŒltig thronend,
schĂŒchtern zerstörend,
mit Anmut herrschend,
sich im Gehirn windend.
Wenn Musik mit der Seele sanft verschmilzt
und den Geist ĂŒber jedes Fleisch erhebt, um
jede Dimension mit jenen KlĂ€ngen zu umspannen.â
Sebastian Radu GroĂ
Es gibt verschiedene Wege âDead End Kingsâ zu beschreiben und ungewöhnliche Alben erfordern ungewöhnliche Reviews. Wer KATATONIA bereits seit den Anfangstagen hört wird mir zustimmen, dass die musikalische Entwicklung einzigartig ist. Angefangen von der ersten EP, ĂŒber das Meisterwerk âDance Of December Soulsâ, das Grenzen auslotende âBrave Murder Dayâ, GroĂtaten wie âViva Emptinessâ, die bahnbrechende âGreat Cold Distanceâ oder die wegweisende âNight Is The New Dayâ. Ich hatte nach jedem Album das GefĂŒhl, dass die Jungs nun ihr Maximum an musikalischer KreativitĂ€t rausgeholt haben und doch hat sich die fleischgewordene Katatonie immer weiter entwickelt. Um so gespannter war ich auf âDed End Kingsâ, wobei allein der Albumname nicht passender hĂ€tte sein können.
Der Opener `The Parting` macht bereits im Vorfeld alles klar, denn Streicher beschwören gemeinsam mit Jonas` Stimme den Song herauf, der von Loopeffekten getragen wird, bis er explodiert. Die GĂ€nsehaut, die sich jetzt bereits einstellt, wird auch in den weiteren 10 StĂŒcken nicht verschwinden, allerdings werden die Songs auch unterschiedliche EindrĂŒcke hinterlassen. Hier die Quickversion der Songs: Silje Wergeland (The Gathering) beschert uns mit Jonas bei âThe One You Are Looking For Is Not Hereâ ein Gesangsduett, das den kompletten Song trĂ€gt und schweben lĂ€sst. Untermalt von Streichern und abgehackten Riffs wird die BrĂŒcke zwischen Ruhe und Melancholie gespannt. `Hypone` wird durch ein Piano durch den gesamten Song gefĂŒhrt, wĂ€hrend seine Umrisse abwechselnd neu erblĂŒhen und erneut in der Dunkelheit verschwinden. Bei âThe Racing Heartâ sinkt der Hörer endgĂŒltig auf die Knie, denn hier wurden die Magie von `Unfurl` zusammen mit den bedĂ€chtig voranschreitenden Momenten kombiniert, ohne in brachialen Riffs zu verfallen. `Buildings` zeigt auf, dass es weder in Sachen GĂ€nsehaut, noch beim LautstĂ€rkeregler zufrieden stellende Grenzen gibt. Brachial knallt ein Götterriff aus den Boxen, das alles um sich herum niederwirft, um sich selbst zum König zu krönen. Krasse Kontrastarbeit wird bei `Leech` geleistet, denn Pianoarrangement und wachsende Riffs dominieren den Song, bevor er mit Gitarrensoli und cleanen Riffs in ungeahnte Höhen klettert. `Ambitions` lĂ€sst den Hörer hinter jede menschliche Maske blicken, denn aus schĂŒchternder Introversion erwĂ€chst eine charismatische Kraft, die seinesgleichen sucht. Die AtmosphĂ€re der âFor Funerals To Comeâ EP wurde in das Jahr 2012 mit dem Song `Undo You` katapultiert. `Lethean` beschreibt den emotionalen Befreiungsschlag von allen menschlichen Ketten, dynamisch, selbstbewusst und auf eigene Weise stolz. Jonas wirft sich direkt in `First Prayer` hinein, der sĂ€mtliche Elemente KATATONIAS vereint, eingebettet in nachdenklichen Momenten, vorpreschenden Elementen, bis hin zu nackenbrechenden Moshriffs. Mit `Dead Letters` schlieĂt sich der Kreis, wobei augenzwinkernd das musikalische Level von âNight Is The New Dayâ weiterentwickelt wird.
Was hat sich insgesamt getan? Die Songs gehen sofort ins Ohr und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Allerdings ist das nur der oberflĂ€chliche Eindruck, denn erst nach mehrmaligen DurchlĂ€ufen begreift der Hörer erst die Songstruktur umfassend und findet sich in einer tieferen emotionalen Ebene wieder. Der erste Eindruck lockt zwar bereits, doch der volle Umfang erschlieĂt sich erst nach mehrmaligem und intensiven Durchhören. Zur WeiterfĂŒhrung des Sounds wurden Streicher, Piano und nicht zuletzt Gastmusiker (The Gathering) eingesetzt. Dadurch schaffen es KATATONIA ihre Musik vielschichtiger zu gestalten und den Hörer auf unterschiedlichen Weisen und Ebenen anzusprechen. Mittlerweile haben die Jungs einen musikalischen Level erreicht der es ihnen erlaubt, sĂ€mtliche menschlichen GefĂŒhle zu erkunden und zu vertonen. So VielfĂ€ltig wie die Emotionen, so tiefgrĂŒndig sind die Songs auf âDead End Kingsâ. Altbekannte Trademarks wie die zerbrechliche Stimme von Jonas, die innovative und gleichzeitig kraftvolle Gitarrenarbeit Blackheims, aber auch das stilĂŒbergreifende Schlagzeugspiel hilft Fans sich in den Songs zurechtzufinden.
Im Netz kursieren bereits die ersten Reviews mit unterschiedlichen Reaktionen und das ist auch gut so. Einige Fans dĂŒrften die Scheibe als zu weit entfernt von den Wurzeln empfinden, anderen dĂŒrfte es zu viele bekannte Elemente geben, das muss jeder fĂŒr sich entscheiden. Fakt ist, dass man âDead End Kingsâ weder mit anderen Bands oder Alben vergleichen, noch in eine stilistische Sparte schieben kann. Deshalb sind KATATONIA auch Leaders, not followers, denn nur so können auch Meilensteine wie das aktuelle Album entstehen. Sie versuchen erst gar nicht eine bestimmte Musikrichtung anzusteuern, sondern konzentrieren sich stattdessen auf das, was heutzutage leider viel zu selten geworden ist: das GefĂŒhl, wenn man die Augen schlieĂt und in Klangwelten komplett versinkt, um tief in GefĂŒhlswelten einzutauchen.
Fazit: KATATONIA haben mit âDead End Kingsâ mehr getan, als man erwarten kann. Die Songs umgarnen den Hörer bereits beim ersten Durchlauf, setzen sich nach einiger Zeit tief in den Hirnwindungen fest und explodieren dann, um den Blick auf sĂ€mtliche Emotionen freizugeben, die einem durch Musik vermittelt werden kann.
6/6 Punkten
Radu
DĂMMERFARBEN “Herbstpfad”
DĂMMERFARBEN â âHerbstpfadâ
Kaum ein Jahr ist es her seitdem der VorgĂ€nger das Licht der Welt erblickte. Mit âHerbstpfad” fĂŒhrt man hier das Konzept des Erstlings konsequent fort. Die akustischen Passagen wurden vertieft und bereits das Intro könnte glatt von einem Filmsoundtrack sein. Episch beginnt das Album, allerdings schleicht sich hier ein steriles GefĂŒhl ein. Obwohl die Zutaten des Erstlings alle prĂ€sent sind (variable Stimme, eingĂ€ngige Gitarrenmelodien, stimmige Tempowechsel) braucht man dieses Mal etwas mehr, um mit dem Songmaterial warm zu werden. Vergleiche zu EMPYRIUM fallen einem hier als erstes ein, was jedoch den eigenen Bandcharakter etwas in den Hintergrund rĂŒckt. Sobald man einmal im Soundgeflecht gefangen ist, stehen die Zeichen wieder auf grĂŒn und man kann sich wieder zurĂŒcklehnen und genieĂen.
EinfĂŒhlsame Melodien verleihen den Songs einiges an Tiefsinnigkeit und obwohl zwischendurch auch mal der Black Metal Kobold reinschaut, um sich mal kurz auszuschreien und zu knĂŒppeln, bleibt der Schwerpunkt auf Midtempo und Erhabenheit. Gerade im akustischen Bereich gibt man Vollgas: Cello, Percussion, weibliche Vocals – alles wird hier bis zum Anschlag kredenzt. AuĂerdem gibtÂŽs zwei vollstĂ€ndig instrumentale StĂŒcke, die jedem folkloristisch angehauchten Schwarzmetaller die FreudentrĂ€nen ins Gesicht treiben dĂŒrften. Mein persönlicher Höhepunkt ist der Abschluss des Albums âVintervisaâ, bei dem Emma Börling mit ihrem Gesang den Hörer in knapp fĂŒnf Minuten in eine Parallelwelt fĂŒhrt, voller BĂ€ume, Vögel und einem Sonnenuntergang, der den Hörer auf seinem Herbstpfad begleitet.
Fazit: Gute Scheibe fĂŒr Freunde des akustisch orientierten Schwarzmetalls. TiefgrĂŒndig und schillernd vielfĂ€ltig.
4,5/6 Punkten
Radu
MARDUK NEUES ALBUM
Die Black Metaller MARDUK sind zurĂŒck. Ihr zwölftes Studioalbum “Serpent Sermon” ist seit 26.05.12 erhĂ€ltlich. “Serpent Sermon” ist nicht nur ein Denkmal fĂŒr die satanischen UrsprĂŒnge des Black Metals, sondern auch ein Wegweiser fĂŒr die gesamten Black Metal Szene, die allzu oft in MittelmĂ€Ăigkeit und Vorhersehbarkeit stagniert.
Das Album ist in den folgenden Formaten erhÀltlich:
- Standard CD Jewelcase
- Deluxe Mediabook CD (mit 40-seitigem Booklet und exklusivem Bonustrack)
- Deluxe LP (180g Vinyl, Klappcover, groĂformatiges 12-seitiges Booklet)
- Digital download
MOONSPELL-”Alpha Noir”
MOONSPELL-âAlpha Noir/Omega Whiteâ
Dass die Portugiesen schon immer Eigenbrötler sind und ihr Ding durchziehen ist hinreichend bekannt. Dadurch haben sie stets ihre musikalische Landkarte (teils auf Kosten Fans alter Tage) erweitert und die eigenen Grenzen ausgelotet. Diesen Weg beschreiten sie auch mit dem aktuellen Langeisen, der sich auf zwei Scheiben ausbreitet und auch die beiden unterschiedlichen Facetten von MOONSPELL zeigt.
âAlpha Noirâ beinhaltet die aggressive Seite der Portugiesen. GewohnheitsmĂ€Ăig fadet der erste Song (`Axis Mundi`) langsam ein, um danach aufs ordentlichste aus den Boxen zu krachen. Allerdings wurde hier der Bombast zurĂŒck- und die Aggression hochgeschraubt. Die Songs sind dieses Mal eher untypisch kurz ausgefallen und kommen daher schneller auf den Punkt. Leider bĂŒsst das einiges an AtmosphĂ€re ein und man hat an einigen Stellen das GefĂŒhl, dass den Jungs die Luft ausgeht. Dann allerdings kommt spontan ein Ăbersong wie `Opera Carne` um die Ecke, bei dem jede Sekunde einfach nur pure GĂ€nsehaut ist, was den Gesamteindruck des Albums schlagartig wieder nach oben reiĂt und den Hörer wieder empfĂ€nglich fĂŒr mehr macht.
âOmega Whiteâ zeigt eher die melodisch/experimentelle Seite der Jungs. Ganz in MOONSPELL Tradition wird der Hörer mit eingĂ€ngiger Melodie bei der Hand genommen, ĂŒber entspannte und ruhige Passagen in den Chorus geleitet, wo sich die Stimme von Fernando Ribeiro gĂ€nzlich entfaltet. Man könnte auch von einer gereiften, erwachsenen Version ihres Albums âSIN/Pecadoâ sprechen, in der die GĂ€nsehautschraube weiter nach oben gedreht wurde.
Fazit: Die Fans von MOOSNPELL haben es nicht leicht, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Die Band knĂŒpft nicht an alte Erfolge an, sondern geht weiterhin konsequent ihren Weg, was nicht nur mutig, sondern auch ehrlich ist. Diese Ehrlichkeit sollte jeden Fan dazu ermutigen, die neue Scheibe anzutesten.
4,5/6 Punkten
Radu
ENTHRONED- INTERVIEW
ENTHRONED Interview
Seit fast 20 Jahren treiben ENTHRONED ihr Unwesen im Schwarzmetalsektor. Neben musikalischer Entwicklung, Besetzungswechseln und diverser Live Auftritte hat die Band einiges erlebt. Zum Release von âOsbsidiumâ nahm sich Xeper etwas Zeit fĂŒr uns.
Gerade im Hinblick auf EigenstĂ€ndigkeit strotzt das Album nur so vor Selbstbewusstsein. Musik, Texte, Coverartwork und Produktion wurde komplett im Alleingang von der Band gestemmt. Das Ergebnis kann sich nach einigen Feedbacks bereits hören lassen. âDie Reaktionen fielen sehr positiv aus. Einige Leute meinten, dass âObsisdiumâ unser bisher stĂ€rkstes Album geworden ist. Das hört man natĂŒrlich gerne.â Gerade im Hinblick auf den Aufwand wurde hier ausschlieĂlich in den eigenen Reihen gearbeitet. âWenn du die Möglichkeit hast, alles zu 100% unter Kontrolle zu haben, dann nutzt du es auch. Phorgath ist als Produzent tĂ€tig, wĂ€hrend Neraath und ich unser Geld mit Grafik Design verdienen. Dadurch haben wir die Möglichkeit unsere Gedanken in Bildern zu ĂŒbersetzen.â Bei Songwriting werden ebenfalls alle Möglichkeiten genutzt, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen. So nimmt jeder seine Ideen zuhause auf, um sie dann an die anderen Bandmitglieder zu mailen, damit man im Proberaum bereits die ersten EntwĂŒrfe vorliegen hat. Textlich gesehen sieht es etwas anders aus. âIch schreibe einfach meine Gedanken und Erfahrungen auf. Danach betrachte ich es aus unterschiedlichen Blickwinkeln; was mich verĂ€ndert hat, was mich nicht beirrt hat, warum es mich beeinflusst hat und wie ich zu dem Menschen geworden wurde, der ich heute bin. Es gibt absolut keine EinflĂŒsse von auĂerhalb, das sind 100% unsere Gedanken.â
Hinter âObsidiumâ stecken sowohl grafisch, als auch geschichtlich einige Geschichten. âDas Konzept begann mit Tetra Karcistâ. Man muss die letzten drei Albe wie Kapitel aus demselben Buch betrachtenâ erklĂ€rt Xeper. âAuf dem Album âTetra Karcistâ wird die okkulte RealitĂ€t klar dargestellt. âPentagrammatonâ erzĂ€hlt real durchlebte Erfahrungen, gemessen an den Doktrinen und Praktiken, die es auf âTetra Karcistâ gegeben hat. Mit âObsidium schlieĂt sich der Kreis, denn hier offenbart sich was wir gelernt haben. Die Entwicklung, die wir durch die eine oder andere Erfahrung gemacht haben, die nur von Eingeweihten des okkulten Zirkels im vollen Umfang verstanden werden können.â Im Bereich des Artworks wurde besonders Wert auf das Gleichgewicht zwischen grafischer Darstellung und den Texten gelegt. âDie Figur in der Mitte reprĂ€sentiert, wofĂŒr ENTHRONED stehen, inmitten seines Universums und umgeben von seinem Wissen und Erfahrungen. Keine Halbwahrheiten, sondern eine klare IdentitĂ€t, wofĂŒr wir stehen. Die Antworten wer wir sind und was unser Schicksal ist ergeben sich aus unseren Erfahrungen und tĂ€glichen Arbeit. Diese Pfade und Philosophien machen uns zu dem, wer wir sind. Alle Energien (empfangene und geschenkte) stehen im Zusammenhang mit dem solar plexus, was ebenfalls in der zentralen Figur dargestellt wird. Eingebunden darin ist das Symbol der schwarzen Schlange, das fĂŒr Wissen und Weisheit steht.â
RĂŒckblickend auf die fast 20 jĂ€hrige Bandgeschichte können ENTHRONED auf eine Weiterentwicklung zurĂŒckblicken, die fĂŒr eine Black Metal Band untypisch ist. Statt schnellere Spielweisen auszuloten und textlich im höheren MaĂ auf Gott und die Welt zu schimpfen, stehen hier die Lebenserfahrungen im Mittelpunkt. âJeder entwickelt sich auf die eine oder andere Weise. ENTHRONED ist ein eigenstĂ€ndiges wesen, das von vier Individuen komponiert wurde, die ihre Gedanken zusammenfĂŒgen, um der Band Leben zu verleihen. Unser Kind wuchs mit unseren Erfahrungen heran, mit der Zeit und Ereignissen, die uns zu dem gemacht haben, die wir heute sind. Ein Musik zu sein bedeutet nicht nur mehr Techniken zu lernen oder besser auf dem Instrument zu sein, sondern auch zu verstehen seine GefĂŒhle und seine Seele in Musik zu verwandeln und mit den Jahren daran zu wachsen.â Die Arbeitsweise von ENTHRONED hat sich ebenfalls mit dem Lauf der Zeit geĂ€ndert. âBis 2005 haben wir mehr oder weniger wie jede andere Band gearbeitet. Allerdings waren nicht alle Mitglieder einer Meinung und so mussten wir viele Kompromisse eingehen. Mittlerweile hat sich einiges geĂ€ndert und es haben sich die Mitglieder zusammengefunden, bei denen die Zielvorstellungen und Einstellungen harmonieren, was uns einiges an Arbeitszeit spart und unsere Arbeit ernst macht. Die Aura als eine komplette Band hinter ENTHRONED zu stehen ist gut spĂŒrbar und es ist seit 1997 wieder ein gutes GefĂŒhl, aus dieser Aura Kraft zu schöpfen.â
Von der Vergangenheit, direkt in die Gegenwart und auf die Live PrĂ€senz. Xeper macht keinen Unterschied zwischen Live Auftritten und Studioaufnahmen, da beides im Schaffen der Band zusammengehört. Dennoch gibt er uns einen kleinen Ausblick auf zukĂŒnftige Shows. âEs werden einige spezielle Shows anstehen, bei denen es mehr rituell zugehen wird. Wir geben live immer unser bestes, mĂŒssen uns aber auch den Gegebenheiten und technischen Möglichkeiten des Ortes anpassen.â Dass es dabei nicht immer rosig zugeht, steht auĂer Frage. âIn Kolumbien haben wir mal 5 Songs gespielt, bevor der Strom ausgefallen ist. Leider haben die Leute nicht verstanden, dass man ohne VerstĂ€rker, Gitarren und Mikrofon nicht spielen kann und so haben sie uns mit allen möglichen GegenstĂ€nden und Messern beworfen… Das war irgendwie verrĂŒckt und amĂŒsant.â
Die Metalszene hat sich seit den Anfangstagen der Band gewandelt. Viele Subgenres sind dazugekommen und unzĂ€hlige Bands buhlen um die Gunst der Masse. Mehr MP3 Trading und weniger CD VerkĂ€ufe sind das Ergebnis, obwohl Vinyl wieder populĂ€rer wird. Xeper sieht es Ă€hnlich. âLeider ist das traurige RealitĂ€t und ich vermisse manchmal die alten Tage, obwohl es nichts an der aktuellen Situation Ă€ndern wird. Ich habe gelernt mich auf unsere Sache zu konzentrieren und all das auszublenden. Allerdings freut es mich sehr, dass Vinyl wieder stĂ€rker wird und den ganzen Blödsinn verdrĂ€ngt.â Privat hört er verschiedene Musikstile und beschrĂ€nkt sich nicht nur auf Black- oder Death Metal, weil es seiner Meinung nur wenige auĂergewöhnliche Alben gibt und es ihm sonst langweilig werden wĂŒrde. âVor kurzem habe ich ein exzellentes Demo der amerikanischen Black Metal Band Void Meditation Cult, die qualitativ stark an DemoncyÂŽs âJoined In Darknessâ rankommt. Ansonsten begeistern mich Asphyx âDeathhammerâ, BathoryÂŽs âNordlandâ und DarktrhoneÂŽs âHate Themâ. AuĂerdem Nick CaveÂŽs âMy Funeral, Your Trialâ und Suicide CommandoÂŽs âAxis Of Evilâ.
Philosphische Vollbedienung und musikalische Abrissbirne, die Mischung macht meinen GesprĂ€chspartner stolz auf das aktuelle Werk und er widmet uns als Abschiedsworte âDanke fĂŒrs Interview, wir sehen uns auf Tour!â
Radu