MOONSPELL-”Alpha Noir”
MOONSPELL-âAlpha Noir/Omega Whiteâ
Dass die Portugiesen schon immer Eigenbrötler sind und ihr Ding durchziehen ist hinreichend bekannt. Dadurch haben sie stets ihre musikalische Landkarte (teils auf Kosten Fans alter Tage) erweitert und die eigenen Grenzen ausgelotet. Diesen Weg beschreiten sie auch mit dem aktuellen Langeisen, der sich auf zwei Scheiben ausbreitet und auch die beiden unterschiedlichen Facetten von MOONSPELL zeigt.
âAlpha Noirâ beinhaltet die aggressive Seite der Portugiesen. GewohnheitsmĂ€Ăig fadet der erste Song (`Axis Mundi`) langsam ein, um danach aufs ordentlichste aus den Boxen zu krachen. Allerdings wurde hier der Bombast zurĂŒck- und die Aggression hochgeschraubt. Die Songs sind dieses Mal eher untypisch kurz ausgefallen und kommen daher schneller auf den Punkt. Leider bĂŒsst das einiges an AtmosphĂ€re ein und man hat an einigen Stellen das GefĂŒhl, dass den Jungs die Luft ausgeht. Dann allerdings kommt spontan ein Ăbersong wie `Opera Carne` um die Ecke, bei dem jede Sekunde einfach nur pure GĂ€nsehaut ist, was den Gesamteindruck des Albums schlagartig wieder nach oben reiĂt und den Hörer wieder empfĂ€nglich fĂŒr mehr macht.
âOmega Whiteâ zeigt eher die melodisch/experimentelle Seite der Jungs. Ganz in MOONSPELL Tradition wird der Hörer mit eingĂ€ngiger Melodie bei der Hand genommen, ĂŒber entspannte und ruhige Passagen in den Chorus geleitet, wo sich die Stimme von Fernando Ribeiro gĂ€nzlich entfaltet. Man könnte auch von einer gereiften, erwachsenen Version ihres Albums âSIN/Pecadoâ sprechen, in der die GĂ€nsehautschraube weiter nach oben gedreht wurde.
Fazit: Die Fans von MOOSNPELL haben es nicht leicht, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Die Band knĂŒpft nicht an alte Erfolge an, sondern geht weiterhin konsequent ihren Weg, was nicht nur mutig, sondern auch ehrlich ist. Diese Ehrlichkeit sollte jeden Fan dazu ermutigen, die neue Scheibe anzutesten.
4,5/6 Punkten
Radu
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