Vreid Review “Welcome Farewell”

Posted by Samir On Februar - 7 - 2013

Vreid

Vreid

Windir zählten, bis zu ihrer Auflösung 2004, zu einer der wichtigsten Viking Metal Bands des Planeten. Nach dem Tod des Sängers entstanden die Nachfolgebands Cor Scorpii und Vreid. Während Erstere nur in der Szene Bekanntheit erlangen konnte, mauserten sich Vreid, mit ihrem Black ´n´ Roll, zu einer festen Größe und wurden für ihr letztes Album „V“(2011) sogar für einen norwegischen Grammy nominiert. Können die Skandinavier mit ihrem neusten Streich „Welcome Farewell“ an diese Leistung anknüpfen?

Nach einem kurzen Intro startet man mit „The Ramble“ gleich mit Vollgas und bietet unterhaltsamen Black Metal mit leichten Rock Einflüssen. Die Stimme von Sänger Sture ist hierbei so kratzig, dass sie stellenweise sogar an Immortals Abbath erinnert. Starker Einstieg in das Album. Auch das anschließende „Way Of The Serpent“ lockert die Zügel nicht, sonder geht noch eine Spur schwarzmetallischer vor. Blastbeats und schnell gespielte Riffs prasseln auf den Hörer ein und sollten speziell Puristen begeistern.

Dass Vreid keine normale Black Metal Band sind, haben sie ja bereits auf ihren vorherigen Alben bewiesen und weichen auch auf dem neusten Werk nicht von ihrer Linie ab. Ganz im Gegenteil, es werden, im Vergleich zu den härteren „Milorg“(2009 und „V“(2011), sogar wieder vermehrt auf Einflüsse des Rock und ursprünglichen Heavy Metals zurück gegriffen. So klingt beispielsweise „The Devil´s Hand“ wie ein Lied des dritten Albums „I Krig“(2007) und auch „The Reap“ und „Black Waves“ stellen astreine Black´n´Roll Nummern dar.

Dieses Album stellt eindrucksvoll klar, dass Vreid exakt die Musik machen, die sie für richtig halten. Neben den erwähnten Black Metal Nummern und Songs mit Rock Einschlag, werden auch Fans vielschichtiger Songs bedient. Der Titeltrack stellt hierfür ein Beispiel dar und überzeugt durch abwechslungsreiche Rhythmen, spielerische Finesse und Liebe zum Detail. In diesem Song steckt mehr, als in so manchem kompletten Album.

Textlich bewegt man sich, wie man es von der Band gewohnt ist, auf sehr hohem Niveau. Die früheren Konzepte von konkreten geschichtlichen Kriegen und Revolutionen sind etwas persönlicheren Texten gewichen. Hierbei überzeugt Texter Hváll mit einer intelligenten, philosophischen Weltanschauung und präsentiert Lyrics, die definitiv eine Analyse Wert sind.

Auch die gesamte Aufmachung kann sich sehen lassen. Eine astreine Produktion und ein passendes Cover runden das Gesamtwerk ab. Hier ist eine Band am Werk, die keine halben Sachen macht.

Fazit: Insgesamt liefern Vreid ihr bisher abwechslungsreichstes Album ab. Es werden Komponenten der eigenen Diskographie auf einer Scheibe vereint und erweitert. Durch die persönlicheren Songs ist das Werk nicht ganz so organisch wie mein Favorit „Milorg“(2009), doch zeigen Vreid abermals, dass sie die interessanteste und beste Band der Abteilung Schwarzmetall sind. Absolute Kaufempfehlung!

5,5/6 Punkten

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