Archive for the ‘CD-Reviews’ Category
BLIND GUARDIAN AT THE…
BLIND GUARDIAN â âAt The Edge Of Timeâ WOW, einfach zum Niederknien! Das wĂ€re die Kurzversion des neuen Albums, mit dem uns die blinden WĂ€chter nach 4 Jahren Sendepause beglĂŒcken und damit problemlos den ultimativen Wurf ihrer Karriere hingelegt haben. In der Vergangenheit mussten sich BLIND GUARDIAN viele VorwĂŒrfe aufgrund ihrer Experimentierfreudigkeit gefallen lassen, weil die HĂ€rte auf Kosten der symphonischen Schiene verloren ging, so haben sie dieses Mal alles richtig gemacht und auch den letzten Zweifler von ihren QualitĂ€ten ĂŒberzeugen können.
Zwar wartet âAt The Edge Of Timeâ auch mit vielen bombastischen Parts auf (schlieĂlich wurde ein komplettes Orchester dafĂŒr integriert), aber auch KnĂŒppelfans der ersten Stunde und Hymnenliebhaber treibt es hier die FreudentrĂ€nen in die Augen; selten klang Hansis Gesang frischer, die Gitarren aggressiver und das Schlagzeug dynamischer. Hatte man bei âA Twist in the Mythâ noch einige MĂŒhe sich auf die zukĂŒnftige Richtung einzuspielen (obwohl der neue Schlagzeuger einen guten Job gemacht hatte), so sind sie anno 2010 zu einer richtig starken Einheit zusammengewachsen. Auf gehtÂŽs zur Achterbahnfahrt :
Als Opener kracht `Sacred Worlds` durch die Boxen, den Computerspieler kein unbekannter Titel sein dĂŒrfte. Die orchestralen Arrangements wurden erweitert und der Chorus bedient sofort mit einer GĂ€nsehaut deluxe. Wahnsinn, wie man Metal mit Klassik verbinden kann; mittlerweile kein neues Kochrezept, aber hier genial umgesetzt. Old School Fans lassen die Matte zu `Tanelorn (Into the Void)` wieder kreisen und vor dem inneren Auge sieht man schon die Massen den Refrain mitsingen. Den GĂ€nsehautfaktor spare ich mir einfach mal, weil er sich sowieso durch das komplette Album durchzieht. Mit `Road To No Release` gehtÂŽs gemĂŒtlicher zur Sache. So hĂ€tte das komplette âA Twist In The Mythâ klingen mĂŒssen, dann hĂ€tte es auch mit dem Nachbarn geklappt: eine Midtemponummer, vom Klavier unterstĂŒtzt und dynamisch in Szene gesetzt. Danach habe die Krefelder anscheinend keine Zeit mehr, denn im Volltempo jagt `Ride Into Obsession` durch die Speaker und katapultiert uns irgendwo zwischen den Jahren von âSomewhere Far beyondâ und âImaginations From The Other Sideâ. Einfach nur geil!
Nach dem Song bekommt die Nackenmuskulatur erstmal eine kleine Pause, denn die mittelalterliche Ballade `Curse my name` lĂ€sst uns weiterhin vor den Boxen knien und jede Textzeile ehrfĂŒrchtig mitsingen. Nach der kleinen Verschnaufpause, gibtÂŽs das atmosphĂ€rische `Valkyries`, das mit einem Gewitter eingeleitet wird. BLIND GUARDIAN ziehen hier ihr progressives Ding durch, und bleiben auf der Midtemposchiene. Der Song geht sofort ins Ohr und hĂ€tte auch auf der âNightfall In Middle Earthâ zu finden sein können. Eine Runde Gott gespielt wird mit `Control the divine`, der uns wieder zu den âA Night At The Operaâ Zeiten zurĂŒckfĂŒhrt, ohne jedoch stumpf zu kopieren. Mit `War Of The Thrones` ist es dann endgĂŒltig Zeit die Knieschoner aus dem Schrank zu holen, und den Volume Regler bis zum Anschlag aufzureissen; gab es auf der Single âA Voice In The Darkâ die Akustik Version, gibtÂŽs hier eine bombastischere. Das dĂŒrfte dann die neue Variante des unsterblichen `BardÂŽs SongÂŽs` im Jahr 2010 sein. Göttlich!
Der Arsch wird dann noch mal richtig mit `A Voice In The Dark` versohlt; der schnellste Song des Albums bringt uns zu den Anfangstagen von BLIND GUARDIAN und es wird gezeigt, dass sie die Spielart noch lĂ€ngst nicht komplett abgelegt haben. Ein weiterer Nackenwirbelarmageddon, bevor es zum krönenden Abschluss kommt. Als Nachtisch wird `Wheel Of Time` serviert, dass mit Ă€gyptischen KlĂ€ngen eingeleitet wird. Auf diesem StĂŒck kann man das Zusammenspiel von einer dynamischen Metalband und einem symphonischen Orchester hören, wie es sie noch nie gab. Die Symbiose beider Stilrichtungen ist hier dermaĂen gelungen, dass man glaubt BLIND GUARDIAN wĂŒrden seit dem Beginn ihrer Karriere auf diese Weise komponieren.
Nachdem ich mir die ersten FreudentrĂ€nen weggewischt habe, nun noch einige Worte zum Gesamteindruck; die Produktion ist fantastisch ausgefallen. Die Speed Metal Parts kommen aggressiv und die orchestralen Arrangements extrem bombastisch rĂŒber. Auch die mit Liebe eingeflochtenen Gastauftritte (Prager Philharmonic Orchestra, Flöten, Geigen) kommen sehr gut zur Geltung, ohne in den Songs zu verschwinden. Auch Layouttechnisch ist man hier auf der sicheren Seite und so ist das neue Album eine wahre Augenweide fĂŒr Fantasy Fans; gelungene Zeichnungen und die Aufmachung des Digipacks (von der limitierten Pyramide will ich erst gar nicht anfangen zu schwĂ€rmen) runden den Gesamteindruck ab. Auch ist eine Version mit Bonus CD (inklusive Demo Aufnahmen und einer 20 minĂŒtigen Studiodokumentation) und eine Vinyl Auflage am Start, es wurde wirklich an alles gedacht!
Fazit: âAt the wheel of timeâ enthĂ€lt sĂ€mtliche Elemente, die BLIND GUARDIAN groĂ gemacht haben, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren. Dieses Album ist definitiv ein Meilenstein, der komplett neue MaĂstĂ€be anno 2010 gesetzt hat und der noch viele Bands inspirieren wird. Eine Schublade gibt es fĂŒr BLIND GUARDIAN eh nicht, weil sie eine eigene Art von Musik machen, die ich aber uneingeschrĂ€nkt jedem empfehlen wĂŒrde. Habe ich bis heute mich endlos lange an Klassikern wie `BardÂŽs Song` und âImaginations From The Other Side` erfreut, so gibt es endlich ein neues Album, das sich mĂŒhelos in die unsterblichen Klassiker einreiht und sie ergĂ€nzt.
Volle Punktzahl, dieses Album ist einfach nur anbetungswĂŒrdig!
6 Punkte
Sebastian GroĂ
AMORHIS DVD-REVIEW
AMORPHIS – “Forging The Land Of Thousand Lakes”âš Die neue AMORPHIS “Packung” setzt sich aus 2 DVDs und einerâš Doppel-CD zusammen. Die Platte könnte “Live In Oulu 2009″âš heiĂen, da das Konzert, die erste DVD und die beiden CDÂŽs beansprucht, jedoch wĂ€re dann das umfangreiche Videomaterial der zweiten DVD nicht ausreichend gewĂŒrdigt.
Hierauf enthalten sind eine Photogalerie,âš der Auftritt auf dem Summerbreeze Open Air (2009),âš12 Videoclips, ein Liveauftritt mit dazugehörigem Interview undâšdie Dokumentation ÂŽTales From The 20 YearsÂŽâš…einem Querschnitt von 20 Jahren AMORPHIS Bandgeschichte.
Live kann eine Band erstmal zeigen was in ihr steckt und AMORPHIS hat es gut hinbekommen, ruhiges Materialâš mit Hammer-Tracks zu einem Superkonzert zu vereinen.âšWer Medleys mag, kommt auch auf seine Kosten,âšund jene die die Lieder die zusammengefasst wurden, âšlieber ausgespielt hören wollen, dem sei gesagt: Stur runterspielen âškann (fast) jeder, aber eine Viertelstunde ohne Pause zu ballern, ist schon eine Kunst fĂŒr sich.
Definitiv âš6/6 Punkte
Kevin
HELL MILITIA CD-REVIEW
Hell Militia â â Last Station On The Road To Deathâ Meyhnach, selbst schon seit Ewigkeiten im Black Metal Underground Frankreichs unterwegs, hat mit seinen Mitstreitern, die sich aus den bekannten Bands wie ARKHON INFAUSTUS, ANTAEUS, SECRETS OF THE MOON und TEMPLE OF BAAL rekrutieren, den zweiten Longplayer seines Projektes HELL MILITIA eingeknĂŒppelt.
Geboten wird rauher Black Metal, schön rĂ€udig produziert, ohne Schnickschnack wie Keyboards oder ausufernde Klangexperimente. Abwechslungsreich wird zwischen langsamen, groovenden  und Highspeed Passagen gewechselt, dazu die dĂŒstere und leidende Stimme Meyhnachs, die gut zu der AtmosphĂ€re des Albums passt. Leider wissen die Songs mangels ausreichend guter Ideen nicht auf ganzer Albumdistanz zu ĂŒberzeugen, was aber den geneigten Fan straighter Schwarzmetall-Tonkunst nicht abschrecken sollte, trotzdem ein Ohr zu riskieren, denn das Album weiĂ durchaus zu gefallen und hat das ein oder andere Highlight zu bieten.
Als Bonus wird noch eine gelungene Cover-Version des G.G. ALLIN Songs `Shoot Knife Strangle Beat & Crucify` geboten, die wirklich spaĂ macht.
4,5 / 6
Chris
TRUPPENSTURM CD-REVIEW
TRUPPENSTURM -âSalute To The Iron Emperorsâ (VĂĄn Records / Soulfood) Der erste Eindruck ist oft entscheidend, sagt man. Stimmt, kann sich keiner gegen wehren. Auch hört man oft, man solle sich auch mal auf sein BauchgefĂŒhl verlassen. Stimmt auch, oftmals ist die erste Entscheidung die richtige. Aber halt nicht immer. So auch in diesem Fall. Bis dato sagte mir der Name TRUPPENSTURM nix, obwohl besagte Band bereits seit 1997 existiert und neben zwei Demos und einer EP mit âSalute To The Iron Emperorsâ ihr zweites Allbum herausbringt.
Kennt man sich aber ein wenig in der Szene aus, wird man bei solch einem Bandnamen, der verwendeten Symbolik und aufgrund diverser Songtitel unweigerlich an einige schwarze Schafe erinnert und plötzlich steht das Wort âNSBMâ (Nationalsozialistischer Black Metal) im Raum. Und hier kommt dann die Sache mit dem ersten Eindruck ins Spiel, sah ich mich doch veranlasst, mal etwas intensivere Nachforschungen zu betreiben. Denn wenn unser Online-Mag alles sein mag, eine Plattform fĂŒr Fascho-Bands ist es definitiv nicht!
Um es gleich vorweg zu nehmen: âTRUPPENSTURMâ sind KEINE rechten Schwachmaten, sondern haben sich (wie z.B. MARDUK, PANZERCHRIST u.a.) dem Thema Krieg im Allgemeinen und WK 2 im Speziellen, sowie natĂŒrlich dem Gehörnten verschrieben. âSalute To The Iron Emperorsâ polarisiert. Denn so kompromisslos, wie diese Black-Death-Scheibe eingespielt wurde, kann man das gesamte Paket, was uns TRUPPENSTURM da abliefern nur hassen oder cool finden. Der Band ist wohl beides recht und / oder egal. Und wieder schlug bei mir der erste Eindruck falsch durch. Klang das Ganze in meinen Ohren in erster Instanz eintönig und einfallslos, mauserte sich das Album mit jedem Durchgang zu einer kleinen schwarzen Perle.
Textlich dreht sich wie bereits erwĂ€hnt alles um die Themen Chaos, Krieg, Zerstörung, Hass und Leid. Die misanthropische und nihilistische AttitĂŒde scheint in jedem der 12 Tracks durch. Der Soundtrack ist dementsprechend dĂŒster gehalten: tief gestimmte Gitarren, GRAVE -artiges Riffing und ein etwas monotones Blastbeat Drumming, eingebettet in ein tieffrequentes und eher dumpfes Soundgewand, wobei aber alle notwendigen Details herauszuhören sind. DarĂŒber thronend ein mit Tonnen von Hall beschwertes, heiseres Fauchen. So weit, so gut. Was dem Ganzen aber die besondere WĂŒrze verleiht und ‘Salute to the iron emperors’ aus der Masse heraushebt, sind die sehr gelungenen Samples und Soundcollagen zwischen den StĂŒcken, die eine unheimlich dichte und drĂŒckende AtmosphĂ€re erzeugen und das Album zu einem Endzeit-Trip in den Abgrund machen.
Sowas kennt man sonst eher von Bands wie MARDUK. An deren Klasse kommen TRUPPENSTURM zwar nicht heran, dennoch fesselt einen das Gesamtkonzept und man ist geneigt, die âRepeatâ Taste zu drĂŒcken, was angesichts der etwas mageren Spielzeit von ca. 35 Minuten durchaus drin ist.
F
azit: Ein Album, in dem einiges mehr drin steckt, als es auf den Blick scheint! Antesten!
4,5/6 Punkte
Dirk
SVARTARHID “Ex Inferi”
SVARTAHRID -âEx Inferiâ (Soulseller Records)SVARTAHRID kommen aus Norwegen, existieren seit 16 Jahren und liefern mit âEx Inferiâ bereits ihr fĂŒnftes Album ab. Das Rad erfinden die drei Recken dabei zwar nicht neu, wissen aber zu unterhalten. An des Hörers Trommelfelle dringt eine MĂ©lange aus alten MĂRK GRYNING, LORD BELIAL und NAGLFAR mit einem Schuss NECROPHOBIC und UNANIMATED.
Wie? Die kommen doch alle aus Schweden? Ja da kann ich doch nix fĂŒr, wenn die so klingen! Eigentlich ist damit schon fast alles gesagt. Denn wer die Erstwerke besagter Referenzen kennt, kennt auch SVARTAHRID’ Das soll aber nicht heissen, das âEx Inferiâ ein schlechtes Album ist! Im Gegenteil: Die Produktion ist sauber, die Songs sind abwechslungsreich und intelligent strukturiert, immer wieder blitzt ein cooles Riff durch.
Und mit âMarch with usâ ist sogar ein echtes Highlight vertreten. Doch warum bin ich dann nicht restlos begeistert?! Ich glaube, es liegt daran, das mir das alles viel zu bekannt vorkommt. Habe ich schon damals von obigen Bands gehört.
SVARTAHRID machen ihren Job zwar nicht schlechter, aber eben auch nicht besser. Da fehlt mir die eigene Note, was ich bei Neulingen noch durchgehen lassen wĂŒrde, mir aber bei Veteranen aufstösst wie ein zu schnell runtergeschlungenes Frikadellenbrötchen.
Fazit: Nostalgiker und Fans der âOrignaleâ sollten mal reinhören. Nette Begleit- Musik auf Partys und auf dem Weg zum Festival. Aber eben nicht mehr.
3,5/6 Punkten
Dirk
HYRAX “YES OFFENCE” REVIEW
HYRAX â nicht zu verwechseln mit den Thrashern HIRAX â sind eine junge Band aus NĂŒrnberg, die sich stilistisch nur schwer in eine Schublade stecken lĂ€sst. Will man ja eigentlich auch nicht, aber ich wĂŒrde sie jetzt mal grob Richtung Metalcore einordnen. Und schon hört man die Ersten stöhnen: âSchon wieder eine neue Metalcore-Band? Muss das denn sein?â Ja, es muss, denn wenn man sich ihre neueste EP âYes Offense!â anhört, merkt man schnell, dass HYRAX keineswegs â08/15â sind, sondern ihren ganz eigenen Sound haben â und der haut gewaltig rein!
Der erste Song âBreakdownâ ist, wie der Name schon sagt, eigentlich nichts anderes als ein einziger Breakdown und im Grunde mehr ein Intro, welches bereits nach 51 Sekunden in den zweiten Song âSlippery When Wetâ ĂŒbergeht. Hier bekommt der Hörer eine ausgewogene Mischung zwischen harten Parts und melodischen Riffs geboten, die fĂŒr mich ziemlich genau den Begriff âMetalcoreâ verkörpert. Zudem beweist Frontmann Felix, dass er nicht nur schreien und kreischen, sondern auch noch ziemlich gut singen kann. Das macht Lust auf mehr!
Mit âI Never Thoughtâ setzen HYRAX dann gleich noch eins drauf. Groovig bis zum geht nicht mehr und Riffs, von denen sich einige viel bekanntere Bands was abschauen könnten. Zwar verwenden HYRAX recht viele Samples und Effekte, diese sind jedoch perfekt in die Songstruktur eingebaut. Klasse!
Der nĂ€chste Song âBlind Alleyâ ĂŒberzeugt vor allem durch Abwechslung. Nach einem absolut geilen Intro wird die nĂ€chste Minute erst mal im Highspeed durchgejagt, es folgt der Refrain, der durch den gefĂŒhlvollen Gesang von Felix besticht. Dann hört man Herzklopfen und melodische, beinahe melancholische Riffs, bis der Song nach ĂŒber fĂŒnf Minuten langsam ausklingt.
Lied Nummer 5 nennt sich âLovesongâ. Der Titel â bestimmt schon tausendmal dagewesen. Das Eingangsriff auch. Aber der Song als Ganzes ist dennoch einmalig. Das abgehackte Riffing wĂ€hrend des Verses wechselt ab mit dem melodischen Refrain, um dann sogar in einen ganz langsamen Part mit einigen gesprochenen Zeilen ĂŒberzugehen. Beim âFinaleâ wird Felix hier von GastsĂ€ngerin Judith Geissler unterstĂŒtzt.
âPayoffâ prĂ€sentiert sich wieder wesentlich aggressiver. In knackigen zwei Minuten bekommt der Hörer hier ordentlich eins auf den Deckel gehaut. Schnell, ziemlich durchgeknallt, aber gerade deshalb letztendlich eine weitere klasse Nummer.
Der letzte Song âSoakingâ kommt wesentlich langsamer und melodischer daher als die Lieder zuvor und kann leider auch nicht ganz mit den VorgĂ€ngern mithalten. Sehr schlimm ist das allerdings auch nicht. Eine gute Ballade schadet schlieĂlich keiner Metal-Scheibe und erst recht nicht bei Felixâ Gesang.
Ich denke, ich brauche hier nicht mehr erwĂ€hnen, dass mir âYes Offense!â richtig gut gefĂ€llt, zudem ist die Scheibe auch noch ziemlich fett produziert. Und nicht nur das. Ich hatte auch schon das GlĂŒck, HYRAX als Vorgruppe von J.B.O. zu erleben, und kann somit sagen, dass die Jungs auch live eine klasse Performance abliefern. Wenn man mich fragt, hat diese Band richtig viel Potential, und ich hoffe, schon bald eine LP von HYRAX in den PlattenlĂ€den stehen zu sehen.
5,5/6 Punkten
Anna
AMORPHIS “SKYFORGER”
AMORPHIS “Skyforger” Nach “Elegy” und den folgenden Werken hatte ich AMORPHIS gedanklich schon zu den Akten gelegt. Von Death zu Poprock ist ein Sprung, der nur aus kommerziellen GrĂŒnden entstehen kann. Sichtlich ĂŒberrascht war ich aber dann doch von der gewaltigen VerĂ€nderung, um nicht zu sagen, vom RĂŒckschritt zu alten (und besseren) AMORPHIS-Zeiten, den man zu hören bekommt, wenn man sich âSkyforgerâ zu GemĂŒte fĂŒhrt.
Es fehlt noch viel von der alten HĂ€rte, um an “Tales From The Thousand Lakes” heranzukommen, aber wenigstens wird endlich einmal wieder im Hause AMORPHIS ins Mikrophon gebrĂŒllt… wenn auch nicht durchgĂ€ngig, besinnen sich die Finnen jedoch wieder zu ihren alten Death-Metal-Wurzeln zurĂŒck, und das ist gut so.
Immerhin……..
4/6 Punkten
Kevin
GLORIA MORTI CD-REVIEW
GLORIA MORTI â âAnthems of Anihilationâ Ein kleiner Auszug aus dem GLORIA MORTI Logbuch: Band: GLORIA MORTI Herkunft: Finland Style: Black/Death Metal Territorium: Erde….Ursprung: eine 1999 gegrĂŒndete fĂŒnfköpfige Band, die ihre Wurzeln in der Thrash Ecke hat und nach diversen Besetzungswechseln ihren dritten Longplayer auf die Menschheit loslassen. BĂŒhnenerfahrungen wurden zusammen mit DISSECTION, THE CROWN, MAYHEM und ZYKLON gesammelt.
Geschichte/Lyrics: âAnthems of Anihilationâ erzĂ€hlt die Geschichte der Menschheit, die einen fatalen Fehler begeht und damit einen unwiderruflichen Krieg gegen Maschinen auslöst. Basis der Geschichte sind aktuelle Probleme, die sich auf die Dummheit der Menschheit konzentrieren. Unterstrichen wird dies von dem anspruchsvollen Cover, das an das Strategiespiel BATTLETECH erinnert.
Musik: Brutal, extrem brutal um genau zu sein. GLORIA MORTI verschmelzen Elemente aus diversen Extrem Metalstilen zu einer Symbiose reiner Aggression, die ihresgleichen sucht. Das Schlagzeug agiert ĂŒberwiegend in Hyperblastgeschwindigkeit, der SĂ€nger schreit und brĂŒllt einem den Hass aus einer anderen Welt entgegen, die Gitarren schreddern sich in Hochgeschwindigkeit aus den Speakern, lassen jedoch Platz fĂŒr eingĂ€ngige Passagen. Auch mit solchen Gimmicks wie Soundpassagen (FuĂgetrampel, Fliegeralarm) und dezent und doch gekonnt eingesetzte Keyobardteppichen wissen GLORIA MORTI vom ersten Moment an zu begeistern.
Der Silberling wird nicht nur stumpf durchgeholzt, sondern wartet auch mit langsameren Passagen und einigen ĂŒberraschenden Momenten auf, knallt aber durch die Bank hemmungslos aus den Boxen. Einziger Nachteil: Es fehlt noch das gewisse Etwas, was diese Band auszeichnet. Das Zusammenspiel der Instrumente und die Kombination der Stile (inklusive dem Songwriting) sind fĂŒr alle Fans des Extremsektors ein wahres Valhalla voller GlĂŒck, aber die eigene Note hat mir leider noch gefehlt. Man hat teilweise das GefĂŒhl, dass die begabten Finnen nicht genau wissen, wo sie hin möchten, aber auf jeden Fall das Potential haben ihr Ziel zu erreichen.
Fazit: Eine astreine KnĂŒppelscheibe mit einem BlumenstrauĂ interessanter Momente. Live wĂ€re das bestimmt der Knaller und die Weiterentwicklung dieser Band dĂŒrfte ebenfalls mehr als interessant sein. AushĂ€ngeschild des Albums ist meiner Meinung `Cut from Gaia`, das alle StĂ€rken dieses Albums in einem Song vereint und diese Band zu etwas GroĂartigem verhelfen wird!
5 Punkte
Sebastian GroĂ
- Ende der Ăbertragung-
Erscheinungsdatum: 30. Juli.2010
MOROWE CD-REVIEW
MOROWE â âPieklo.Labyrinty.Diablyâ Manchmal ist es ein extrem schmaler Grad zwischen Genie und Wahnsinn. Was einigen Leuten wie der Stein der Weisheit vorkommt, ist fĂŒr die anderen extreme GĂŒlle. Das simple gehaltene Cover, die spĂ€rlich gehaltenen Bandinfos und ein Album, das komplett auf polnisch aufgenommen ist, macht es einem quasi unmöglich, sich im Vorfeld einen Eindruck zu machen und so gehtÂŽs auch komplett nur um das Wesentliche, nĂ€mlich die MusikâŠ
âŠund die entfĂŒhrt den Hörer auch sofort in eine völlig neue Dimension, jenseits von Gut und Böse. Nach einem zweieinhalbminĂŒtigem Intro klatschen die Gitarren dem Hörer abgehackte Riffs in die Fresse, welche von einem extrem abwechslungsreichen Schlagzeug untermauert werden. Am Mikro seufzt, heult, schreit und röchelt sich der SĂ€nger durch sein gesamtes Stimmvolumen, was einen völlig neuen Gesangsstil vermuten lĂ€sst. Auch wenn ich kein Wort polnisch verstehe und leider auch keine Ahnung vom Inhalt der Texte habe, kreieren MOROWE hier eine AtmosphĂ€re, die ihresgleichen sucht und das gesamte Album auf ein hohes Niveau hebt.
Hier wird ganz groĂes Kino an experimentellen Sounds geboten. Eingehende Gitarrenmelodien, eiskalte Riffs, mal bolzendes oder verspieltes Schlagzeug, der extrem abwechslungsreiche Gesang (der problemlos an die QualitĂ€t von MARDUKS âRom 5:12â rankommt) machen dieses Album zu einer echten Perle und einem absoluten Highlight der progressiven Extrem Musik. Auch wenn viele Elemente aus dem Black Metal Bereich kommen, geben MOROWE einem keine Möglichkeit, ihr Werk in irgendeine Schublade einzuordnen. Aber so viel sei gesagt: der Sound zĂŒndet sofort, das (teilweise recht dissonante) Zusammenspiel der Instrumente gibt uns hier einen neue Musikrichtung vor, strotzt nur so voller EigenstĂ€ndigkeit und verlangt nach mehr. Auch wenn es Songtechnisch sehr chaotisch zur Sache geht, wird das Album besonders progressive MetaljĂŒnger aufhorchen lassen.
An dieser Stelle könnte man Vergleiche zu einigen hochkarĂ€tigen Bands ziehen, was aber der EigenstĂ€ndigkeit des Albums nicht gerecht werden wĂŒrde. MOROWE sind wie ein zweischneidiges Schwert, entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Kritiker könnten ihnen vorwerfen, dass sie sich nicht auf einen Stil einschieĂen, was jedoch durch den roten Faden, der sich konstant durch jeden Song und das gesamte Album zieht, schon im Ansatz erstickt wird. Freunde progressiver ExtremklĂ€nge sollten dieses Album unbedingt antesten, denn hier wird ganz groĂes Kino geboten, mal verspielt, dann aggressiv und auf jeden Fall eigenstĂ€ndig, wie es heutzutage leider sehr selten der Fall ist. Wer es eher straight und bodenstĂ€ndig (ohne groĂe Experimente) mag, sollte eher einen Bogen um das Album machen.
Fazit: FĂŒr mich sind MOROWE innovativ, experimentell und authentisch. Das Album frisst sich wie ein Kolbenfresser durch Butter, spielt jedoch jederzeit mit den Emotionen des Hörers auf eine Art und Weise, wie man es nur selten erlebt hat. Egal ob beim ersten oder hundertsten Durchlauf, dieses Album bietet Spitzenklasse auf höchstem Niveau und in Ehrfurcht gibtÂŽs die volle Punktzahl (einfach zum Niederknien)! Leute, hörte euch dieses Album an, es eröffnet neue Wege im Extremsektor!
6/6 Punkte
Sebastian GroĂ
JETTBLACK “REVIEW”
JETTBLACK â âGet Your Hands Dirtyâ ….und plötzlich war ich wieder 16 und hörte mir inmitten von alten SKID ROW, MĂTLEY CRUE und AEROSMITH Postern âGet Your Hands Dirtyâ an. Spinefarm Records schicken mit JETTBLACK eine weitere Band in den Hard Rock Jungel, wo sich mittlerweile ĂŒberflĂŒssig viele Bands tummeln, die den alten Helden huldigen, jedoch keine EigenstĂ€ndigkeit beweisen. Und wie hört sich der Longplayer im Mainstreamzirkus so an?
Ăberraschenderweise zu Beginn recht gut! Der Opener `Slip It OnÂŽ kracht erfrischend aus den Boxen und lĂ€sst jeden Hard Rock JĂŒnger sofort nach der alten Kutte kramen. Mit ÂŽTwo Hot Girls` markieren die Jungs textlich ihr ohnehin Testosteron geschwĂ€ngertes Revier. EingĂ€ngige Riffs ergĂ€nzen sich mit gut gespielten Soli, so dass man im Auto den Volumenregler schon fast automatisch auf âBerserkerâ stellt und das Fenster runterkurbelt. Stimmtechnisch versucht man am Thron von Sebastian Bach zu kratzen und auch Rifftechnisch werden auch GröĂen wie WINGER oder WHITESNAKE durch den Kopierwolf gedreht.
Bis zur Mitte des Albums (inklusive dem Titeltrack)gelingt das Experiment gut, danach flacht es leider eher ab. An den balladesken KĂŒnsten mĂŒssen JETTBLACK definitiv noch sehr gut feilen, weil keine Stimmung aufkommen mag. Auch wenn mein persönlicher Lieblingstrack `Motherfucker` das Ruder abrupt umzureiĂen weiĂ, ĂŒberzeugen die vier EnglĂ€nder leider nicht konstant durch das Album durch.
OhrwĂŒrmer gibt es auf dem Album einige, und man prĂ€sentiert sich hier hymnenhaft und auch in einer recht originellen Weise, obwohl man die EinflĂŒsse klar raushören kann. Das Rad haben JETTBLACK hier auch nicht neu erfunden, aber wenigstens originell kopiert. Wenn sie in ihrer Entwicklung noch an einigen Schrauben drehen, dĂŒrften wir es durchaus mit einem interessanten Newcomer zu tun haben und man darf gespannt sein.
Fazit: Hard Rock Freunde oben genannter GröĂen dĂŒrften mit dem Album schnell warm werden. OriginalitĂ€t wird hier teilweise auch geboten, aber mehr als das ist leider nicht drin. Die OhrwurmqualitĂ€ten lassen mich allerdings wieder meine alte Kutte aus dem Keller holen und mich meine 80er Jahre Pornosonnenbrille suchen, bevor es ins Auto geht, um mit JETTBLACK die LandstraĂe Richtung Sonnenuntergang und anderen Klischees entgegenzugondeln.
4/6 Punkte
Sebastian GroĂ




