Archive for the ‘CD-Reviews’ Category
STAR ONE REVIEW
ARJEN LUCASSEN’S STAR ONE “Victims Of The Mordern Age” Space Metal Is Back! Nach achtjĂ€hriger Wartezeit gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen vom STAR ONE Projekt des hollĂ€ndischen Masterminds Arjen Lucassen (AREYON, ex-VENGEANCE) mit seinem neuen Album “Victims Of A Modern Age”. Damals wie heute schart er eine unglaubliche illustre Sangesschar um sich, Namen die auf der Zunge zergehen: Russel Allen (SYMPHONY X), Damian Wilson (TRESHOLD), Floor Jansen (REVAMP, ex-AFTER FOREVER) und Dan Swanö (NIGHTINGALE, ex-EDGE OF SANITY). Die Begleitband besteht wieder aus dem Gitarristen Gary Weehrkamp (SHADOW GALLERY) und Lucassens langjĂ€hrigem Drummer Ed Warby (GOREFEST). Bassmann Peter Fink und Ausnahmekeyboarder Joost van den Broek begleiteten STAR ONE auf der bisher einzigen damaligen Tour.
Zum Album kann ich nur sagen, es ist anders, aber eigentlich auch nicht, es kommt wesentlich heavier rĂŒber als die AYREON-Werke, mit einem herrlich tief gestimmten Gitarrensound, ebenso wie das erste STAR ONE Werk! Als ich das Album zum ersten Mal hörte, war ich etwas enttĂ€uscht, denn ich hatte immer noch die Songs `Songs Of The Oceans` und `The Eye Of RaÂŽ, vom Debut-Album in den Ohren, aber je öfter ich mir nun dieses Album anhörte, desto mehr wurde mir klar, hier eigentlich DAS Meisterwerk von Ajren Lucassen, zu hören!!!! Und das ist wirklich nicht ĂŒbertrieben! Hier gibt es eine einzigartige Mischung aus Hardrock, Powermetal, Progmetal, mit einer Menge Pathos, von einem genialen Komponisten geschrieben.
Ich kann und will hier nicht auf jeden einzelnen Song eingehen, denn dieses Album ist ein Gesamtkunstwerk fĂŒr sich! Angefangen von der absolut geilen heavy Gitarrenarbeit, gepaart vom herrlich warmen analogen Keyboardsound, die sich Beide öfters ein packendes Duell auf der Scheibe liefern, dazu die geniale Sangesleistung der vier Vocalisten, die sich hier wirklich selbst ĂŒbertreffen! Hier stimmt alles! GefĂŒhl! HĂ€rte! Melodie! GENIALITĂT!
Arjen Lucassen hat sich mit âVictims Of The Modern Artâ selbst ĂŒbertroffen und sich ein Denkmal gesetzt! STAR ONE ist nun erwachsen geworden, es erreicht die KomplexibiltĂ€t und Dichtigkeit der AYERON-Werke, kommt aber dafĂŒr wesentlich heavier rĂŒber. Leider wird es mit STAR ONE noch vorerst keine Konzerte geben, aber vielleicht besinnt sich Arjen doch, irgendwann mal mit STAR ONE wieder auf Tour zu gehen. Und das wĂŒrde der absolue Knaller werden!
Definitiv die Scheibe des Monats!!! Melodien fĂŒr die Ewigkeit!
6/6
Uli
CRIPPERâ âDevil Revealsâ
Drei Jahre nach ihrer ersten Veröffentlichung “Killer Escort Service” trumpfen die Hannoveraner von CRIPPER mit ihrem neuen Silberling “Devil Reveals” auf. Da die Trasher in letzter Zeit mit ihrem erfrischenden Mix aus Oldschool und modernem Thrash Metal sehr positiv aufgefallen sind, erwarte ich entsprechend viel.
Und meine Erwartungen werden vollumfĂ€nglich erfĂŒllt. “Devil Reveals” ist ein MeisterstĂŒck in 12 Akten. Mit den Titeltracks `Helix` und `I [âŠ]` wird erbarmungslos losgeballert. Die Musik reiĂt einen sofort mit. Stillsitzen ist unter keinen UmstĂ€nden mehr möglich. Das Tempo des Albums wird im Mittelteil etwas gedrosselt, was die Songs aber nicht im geringsten harmloser macht. Durch die etwas gesenkte Geschwindigkeit gehen nun neue RĂ€ume auf fĂŒr groovige GitarrenlĂ€ufe und die technische Raffinesse der Bandmitglieder kommt voll zum Vorschein. Besonders `Caged with a gun` und “Junkie Shuffle” wissen zu begeistern. Sie schaffen die perfekte Symbiose zwischen technischer Vielfalt und gradlinigem Trashgekloppe. Es macht einfach nur SpaĂ diese Songs immer und immer wieder anzuhören. Mit `I am the Pit` wird der Hörer schlagartig daran erinnert, dass es sich hier immer noch um eine reine Trashtruppe handelt. Eine brutale, erbarmungslose Truppe. Der Song ist voller Energie und Aggression. Diese Linie gipfelt in dem Song `Devil Reveals und der Hymne `FAQU`. So muss zeitgemĂ€sser (Trash)Metal klingen. Mit den beiden Schlusstracks findet das Album einen soliden und angenehmen Ausklang. Generell betrachtet ist jeder Song ein kleines eigenstĂ€ndiges Kunstwerk. Dieses Album kann man unzĂ€hlige Male anhören â man weiĂ immer sofort, dass es sich um CRIPPER handelt â aber es kommt zu keinem Zeitpunkt Monotonie oder sogar Langweile auf.
CRIPPER haben ein umwerfendes Album erschaffen, welches keine Kritik fĂŒrchten muss. Ich kann das Album jedem empfehlen und bin gespannt, mit was uns die Band als nĂ€chstes zu begeistern weiĂ.
Auch hartgesottene Oldschool Trasher dĂŒrfen ein Ohr riskieren!
6/6 Punkten.
MONSTER MAGNET
Die New Jersey Rocker MONSTER MAGNET um Frontmann Dave Wyndorf veröffentlichen in diesem Monat mit âMastermindâ ihr erstes musikalisches Lebenszeichen seit dem 2007er Release â4-Way Diabloâ. Der charismatische SĂ€nger hatte den Fans schon im Vorfeld mit Aussagen wie âMastermind ROCKS, and thatâs whatâs most importantâ angekĂŒndigt, dass eine geile Scheibe zu erwarten sei.
Der Opener `Hallucination Bomb` dröhnt schwer und zĂ€h aus den Boxen und fĂŒhrt den Hörer wie der Titel schon sagt in Stoner- mĂ€Ăige Gefilde. Geiles Ding. `Bored With SorceryÂŽ erinnert da schon mehr an âMonolythic Babyâ Zeiten und geht straight nach vorn. DaveÂŽs Stimme kommt wie immer stark um die Ecke, treibt den Song weiter an und Ed Mundell lĂ€sst hier wieder eines seiner typischen Solos einflieĂen. Textlich geht es auf der Platte zu wie in einem Fieber-Traum vom Leben im 21 Jahrhundert. Zumindest nach Wyndorf. Es gibt Zynismus, Optimismus, Satire, Sex and so on.
Mit `Dig That Hole`schaufeln uns die Jungs einen sehr sphÀrisch monotonen Haufen Rock entgegen, welcher quasi nur aus einem Riff besteht, bevor mit `GodŽs And Punks` die erste Radiosingle folgt und klarstellt, dass die Band immer noch geilen eingÀngigen Rock mit Eiern schreiben kann. Das Main-Riff und die Melodielinien der Vocals setzen sich sofort im Gehör fest und bleiben auch dort.
`The Titan Who Cried Like A Babyâ bietet ausser seinem lustigen Namen leider nichts wirklich aussergewöhnliches. Ein ruhiger atmosphĂ€rischer Song, von denen die Band schon wirklich bessere gemacht hat. Der Titeltrack beginnt recht schrĂ€g und wartet mit fettem Bass Sound auf. Das Teil groovt unglaublich vor sich hin und blĂ€st dem Hörer am Ende ein Wahnsinns Gitarren Solo um die Birne. `100 Million Miles`beginnt Ă€hnlich wie âMastermindâ legt dann aber ordentlich los und bietet einen starken Mitgröhl-Refrain. Definitiv ein Single Favorit. Mit seinem originellen Trommelsound kommt `Perish In Fire` daher und bietet dann allerdings gewohnte MM-Kost. Mit `Time Machine` gibt es dann die erste Ballade und wirklich einen Sprung in die Vergangenheit. Man fĂŒhlt sich an âPowertripâ erinnert und taucht tief in den Song ein.
MĂ€chtiges Stoner Riffing und Downtempo gibtâs bei anschlieĂend bei `When The PlaneÂŽs Fall From The SkyÂŽ. Der Refrain rettet diesen Song allerdings gerade so eben vor dem âSkipâ Knopf und das spĂ€ter einsetzende Soli und die interessante Gitarrenarbeit kicken nochmal ordentlich, bevor es dann bei `Ghost Story` einen Anflug von âTex-Mex Rockâ gibt. Dieser Song könnte auch gut auf den Soundtrack eines Rodriguez Films passen. Der letzte Song `All Outta Nothin` ist zwar nicht sonderlich spektakulĂ€r, schlieĂt aber ein Gutes Album rund ab. small;”>Man kann sagen, MONSTER MAGNET hat mit âMastermindâ ein gelungenes und interessantes Rock Album geschaffen, was alte Fans und auch zukĂŒnftige die Hörner in die Luft strecken lassen dĂŒrfte.
5/6
Tobi
Ausserdem werden MONSTER MAGNET bald auf Tour gehen. Wir berichteten!
ALICE COOPER DVD
ALICE COOPER âTheatre Of Dead â Live At Hammersmith 2009 DVDâ Am 29.10. wird die neue Live-DVD von ALICE COOPER in den Stores eurer Wahl stehen. 90 Minuten lang, gespickt mit seinen unzĂ€hligen Hits und einer âneuenâ spektakulĂ€ren BĂŒhnenshow, will uns Altmeister Vincent Damon Furnier (mittlerweile 62 Jahre alt) beweisen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Aufgenommen wurde das Ganze im legendĂ€ren Hammersmith
Nun zum Eingemachten. Viel verĂ€ndert hat sich seine Show eigentlich nicht. Sie ist allerdings ein wenig bunter geworden. Alice erscheint wie immer auf der BĂŒhne in seinem klassischen Lederdress, mal als durchgeknallter Irrer im Rollstuhl, mal in der Zwangsjacke, mal im Glitzeranzug. Er stirbt wĂ€hrend des Konzerts insgesamt vier Mal, da er natĂŒrlich wieder einmal wĂ€hrend der Show einiges Böses getan hat. Mal meuchelt er einen maskierten Ninja, tötet eine Lady, oder er köpft eine Babypuppe. Er wird erhĂ€ngt, geköpft, stirbt in einer eisernen Jungfrau und wird letztendlich durch eine riesige Giftspritze hingerichtet.
Das Ganze wirkt unterhaltsam, eine komplette Palette an ironischen Geschmacklosigkeiten, die aber eher zum Schmunzeln anregen, denn gruselig ist was anderes, gerade in unserer heutigen Zeit. Dazu kommen dann noch die fast kompletten Hits (leider fehlen aber hier ÂŽElected` und `Dead Babies`) seiner bisherigen Karriere, die teilweise Medley-artig dargeboten werden. Nahezu jedem bekannt, mĂŒssen sie hier nicht erwĂ€hnt werden. Mr. Furnier hat natĂŒrlich wie immer eine hervorragend eingespielte Band mit am Start, die sich absolut routiniert durch die Setlist spielt.
Fazit: Diese DVD macht auf jeden Fall SpaĂ, kommt aber ohne jeden Schnickschnack einher. Der Sound dringt druckvoll aus den Boxen, und an der BildqualitĂ€t ist absolut nichts zu meckern. Aber leider gibt es hier keine Boni oder gar einen Blick hinter die Kulissen, deshalb wirkt das Ganze also eher Old-School-mĂ€Ăig. Doch fĂŒr Fans ein Pflichtkauf und fĂŒr die es noch werden wollen, kann ich diese unterhaltsame DVD wĂ€rmstens empfehlen.
Tracklist:
SchoolÂŽs Out
Department Of Youth
IÂŽm Eightenn
Wicked Young Man
Ballad Of Dwight Fry
Go To Hell
Guilty
Welcome To My Nightmare
Cold Ethyl
Poison
The Awakening
Nurse Rozetta
Is It My Body
From The Inside
Be My Lover
Only Women Bleed â I Never Cry
Black Widow
Vengeance Is Mine
DevilÂŽs Food
Dirty Diamonds
Billion Dollar Babys
I Love The Dead
No More Mr. Nice Guy
Under My Wheels
SchoolÂŽs Out
4,5/6
Uli
DISBELIEF “HEAL!”
20 Jahre und kein bisschen leise â so lang sind die Jungs von DISBELIEF mittlerweile schon unterwegs, um uns mit ihrem eigenstĂ€ndigen Extrem Metal ohrentechnisch zu verwöhnen.
Gefeiert wird dieses JubilĂ€um mit einem Mini-Album, welches mit vier Eigenkompositionen, einer Neuaufnahme und vier Coverversionen aufwartet, wobei man sich dort an den direkten EinflĂŒssen der Jungs orientiert und das ganze wohl als Hommage zu sehen sein soll.
So beginnt die CD mit einem Song, wie ihn auch SLAYER hĂ€tten schreiben können (ÂŽThe Eyes of HorrorÂŽ), gefolgt von ÂŽIsolationÂŽ, offensichtlich von DEATH inspiriert. Die anschlieĂenden Tracks ÂŽThe Last Force: Attack!ÂŽ und ÂŽCertainty Of RealityÂŽ gehen dabei ganz klar in die BOLT THROWER- und CROWBAR-Ecke, ohne jedoch nur stumpf abzukupfern. Die ureigene DISBELIEF-Note ist immer klar zu erkennen.
So ist es auch mit den sehr gut ausgewĂ€hlten Coverversionen, die ebenfalls zu ĂŒberzeugen wissen. Herangewagt hat man sich hier an Klassiker von KING DIAMOND (ÂŽWelcome HomeÂŽ), CRIMSON GLORY (ÂŽRed SharksÂŽ), KILLING JOKE (ÂŽLove Like BloodÂŽ) und an den abschlieĂenden, neu aufgenommenen eigenen Klassiker ÂŽShineÂŽ!
Als Fazit kann man Jagger und Co nur zu dem JubilÀum gratulieren und hoffen, dass noch mindestens weitere 20 Jahre so qualitativ hochwertige Musik von dieser Ausnahmecombo zu erwarten sind.
Ich freue mich schon aufs nÀchste Fulltime-Album!
5/6 Punkten
Chris
MIRROR OF DECEPTION “A SMOULDERING FIRE”
20 Jahre Doom Metal aus Deutschland und zum Geburtstag gibtâs ne neue Platte fĂŒr die Fans und solche, die es werden wollen. Das neue Album findet unschuldig den Weg zu meinem Player und eh ich es bemerke… ist es schon vorbei und 57 Minuten spĂ€ter auf meiner Uhr. Stark verwundert drĂŒcke ich erneut die Repeat Taste und warte ab, was auf mich zukommt…
Die Antwort ist ganz einfach: richtig geiler, liebevoll gemachter Doom Metal! WĂ€lzt sich der Opener noch die ersten Sekunden ein wenig schwerfĂ€llig durch die Boxen, so gewöhnt man sich doch sehr schnell an den Sound und die Songstrukturen erschlieĂen sich, dank der eingĂ€ngigen Melodien, sehr schnell. Doomig, mal nachdenklich, dann sogar eine Spur rockig, so servieren uns MIRRROR OF DECEPTION ihre neue Platte und entfĂŒhren uns in ihre musikalische Welt. Die Melodien nehmen den Hörer sofort bei der Hand, fĂŒhren ihn durch groovende und rockende Parts und lassen ihn schnell in âA Smouldering Fireâ eintauchen. Ăber allem thront die klare Stimme, die auf Geröchel oder Gegrunze verzichtet und so auch Neulingen den Weg in die Doom Area ebnet.
Dass man hier mit viel Liebe fĂŒrs Detail gearbeitet hat, ist deutlich zu hören; glasklare Produktion, geile Melodien, Groove bis der Arzt kommt und gerade auf Langlebigkeit getrimmt glĂ€nzt das Geburtstagsgeschenk der Stuttgarter in allen Farben. Auf der limitierten Erstauflage packen die Jungs noch eine Bonus-CD mit bisher teilweise nur auf Vinyl veröffentlichtem Material als Schmankerl oben drauf.
Fazit: 20 Jahre Doom zahlen sich aus; offenherzig und eigenstĂ€ndig gibtâs hier richtig âvalue for moneyâ. Also reinhören, sich freuen und den Herbst in vollen ZĂŒgen genieĂen!
5 von 6 Punkten
Sebastian GroĂ
MAGNUS âTHE ACCEPTANCE OF DEATHâ
13 Jahre hat man nichts mehr von MAGNUS gehört und nun lassen die seit 1987 aktiven Extrem Metaller aus Polen mit ihrem neuen Album nicht nur die Katze aus dem Sack, sondern mehr noch den Rotz auf die StraĂe. Laut Infozettel blicken sie bereits auf Live-Auftritte mit GröĂen wie NAPALM DEATH, ATROCITY, GOREFEST und SAMAEL zurĂŒck und sind also keine KĂŒken mehr im Metalbusiness. Leider scheinen sie irgendwo in den 90ern stehen geblieben zu sein, denn von einer Neuerfindung des Metals kann ebenso wenig die Rede sein, wie von einer konsequenten Weiterentwicklung der Band.
Sobald man seine Augen von dem quietschend rosa Cover wieder geheilt hat, beginnt auch schon das sinnlose GetrĂŒmmer in den ersten Sekunden loszurumpeln. Chaotisch, nervig und fast schon unertrĂ€glich. Man braucht viel Willenskraft, um sich an die musikalischen ErgĂŒsse von MAGNUS zu gewöhnen, wird aber mit AnsĂ€tzen von richtig geilen Songs belohnt… vorerst. Leider bleibt es bei den AnsĂ€tzen, denn gerade im Bezug auf Langlebigkeit nervt die Platte einfach nur und ist zum groĂen Teil einfach nur langweilig. Produktion ist ok, Stimme Durchschnitt, Gesamtsound akzeptabel, Songwriting reicht von tolerierbar bis zum Kotzen. Jede weitere Diskussion erscheint mir ĂŒberflĂŒssig, denn jedes Wort, ebenso wie die gesamte Platte, wĂ€re Zeitverschwendung.
Fazit: Eine Platte die die Welt nicht braucht. Aber es gibt schlimmere…auch wenn mir gerade keine einfallen wollen.
2 von 6 Punkten
Sebastian GroĂ
CAPILLA ARDIENTE âSOLVE ET COAGULAâ
Herbstliche Stimmung, lĂ€ngere Abende und langsamer Doom, so wird der Herbst eingelĂ€utet. Dabei möchten auch Chiles Newcomer von CAPILLA ARDIENTE mitwirken und klatschen eine bodenstĂ€ndige Mini-CD auf dem Markt. Hinter dem Bandnamen verbirgt sich der Teil der Kirche, der fĂŒr Beerdigungsrituale hergerichtet wird. Der Albumtitel bedeutet ĂŒbersetzt âLöse und verbindeâ, das hĂ€ufig in der alchemistischen Sprache verwendet wird.
Der Alchemistencocktail beginnt besinnlich mit Akustikgitarren, entfaltet sich jedoch im Laufe seiner Laufzeit ĂŒber langsame Parts (die alles niederwalzen), bis hin zu schnellen Gitarrensoli. Die Stimme ist klar und hĂ€lt den Hörer auch immer bei der Stange, so dass das Album (wenn teilweise auch nur sehr knapp) nicht in Richtung Langeweile tendiert. Das Duo aus Chile musiziert durchschnittliche Doom-Kost auf zwei Tracks, die thematisch ebenfalls noch mal in vier Parts unterteilt sind. GroĂartiges Neues gibt es zwar nichts zu hören, aber wer auf richtig schwermĂŒtigen und wĂ€lzenden Doom steht, der nicht nur von Gegrunze getragen wird, kann sich freuen.
Fazit: Eingefleischte JĂŒnger der Verdammnis werden CAPILLA ARDIENTE offenherzig willkommen heiĂen. Nichts Neues auf dem Sektor, aber eine ganz nett gemachte Platte.
3 von 6 Punkten
Sebastian GroĂ
AMBERIAN DAWN âEND OF EDENâ
Kitsch vor dem Herrn oder brandheiĂe Symphonic-Empfehlung? Bei dem neuesten Output von AMBERIAN DAWN dĂŒrften sich die Geister scheiden. Dass Finnland fĂŒr QualitĂ€t steht, sollte spĂ€testens nach GröĂen wie NIGHTWISH bekannt sein, die hier teilweise bis zum Erbrechen kopiert werden. Auf der anderen Seite steht das abwechslungsreiche Songwriting, also wohin sollte man tendieren? Schauen wir uns mal beide Gesichter von âEnd of Edenâ an:
Herrlich: Die Produktion geht in Ordnung, auch wenn sie einen Hauch mehr Bombast vertragen hĂ€tte; ein wenig mehr Bass und die Höhen leicht raus und schon wĂ€r der Monstersound perfekt. Beim Anblick des Covers geht fĂŒr den geneigten Fantasy/Symphonic-Metaller die Sonne auf, denn es ist schön gestaltet und macht neugierig auf den Inhalt der Platte. Das Songwriting ist abwechslungsreich und glĂ€nzt teilweise mit richtig geilen Riffs, Melodien und ohrwurmtauglichen Songs. Mal schnell, dann introvertiert, aber immer fernab vom stumpfen Wiederholen, steckt hinter AMBERIAN DAWN eine kreative Kraft. Die Idee, klassischen Gesang mit Metal zu kombinieren, ist zwar nicht neu, wird aber fleiĂig zelebriert. Auch findet man hier ein klassisches Duett vor, dass den Gesamtrahmen der Platte etwas auflockert.
Schrecklich: Die Stimme! Zugegeben, Heidi Parviainen kann singen und setzt ihre Stimme auch gekonnt ein, allerdings ist ihr die Technik zum Wechseln der Stimmlage völlig unbekannt, was den Sound der Platte extrem abstĂŒrzen lĂ€sst. Was bombastisch und symphonisch beginnt, wird mit der Stimme (vor allem auf langer Sicht) schnell langweilig und versalzt die liebevoll zusammengewĂŒrfelte Suppe gewaltig. Weiterer Knackpunkt: NIGHTWISH wird hier stellenweise zu oft kopiert. Das Kochrezept ist nicht neu, aber man kann es auch besser zelebrieren.
Fazit: Ein Spagat zwischen heiĂ und scheiĂ. Symphonic-Metaller ohne allzu groĂe AnsprĂŒche und Einsteiger in das Metal-Genre könnten mit der Platte glĂŒcklich werden, der Rest sollte die Finger davon lassen. Das Songwriting verspricht vieles; wenn noch an der Stimme fleiĂig gefeilt wird, könnten AMBERIAN DAWN es schaffen, sich zu einer etablierten Band zu entwickeln.
2,5 von 6 Punkten
Sebastian GroĂ
HALFORD CD-REVIEW
HALFORD “Made Of Metal” Das nun bislang vierte Album des Metalgods “Made Of Metal” wird am 22. Oktober in den Stores eurer Wahl zu finden sein. Frischer denn je, zeigt Mr. Halford, dass sein neues Werk wesentlich mehr Metal enthĂ€lt, als das letzte JUDAS PRIEST-Album “Nostradamus “. Genug der Vorrede.
Los geht es mit dem Opener ‘Undisputed’, ein in typischer HALFORD-Manier stampfendes Riffmonster, gefolgt von ‘Fire And Ice’, einem sehr eingĂ€ngigen Song, mit einem sehr einprĂ€gsamen Refrain, der einem im Ohr haften bleibt. Da kann sich der geneigte Fan eigentlich nur fragen, warum JUDAS PRIEST solche Songs nicht mehr zustande bringt!?
Der folgende Track ‘Made Of Metal’ ist bereits in Form eines Videoclips erschienen, ein ziemlich kommerzieller Song, ganz nett anzuhören, mehr aber auch nicht. Die nĂ€chsten zwei StĂŒcke sind natĂŒrlich wieder in typischer HALFORD-Art gehalten.
‘Till The Day I Die’ beginnt verhalten mit Dobro, Bassdrum und Gesang, der dann zu einem groovenden Rocker wird, einem sehr gefĂ€lligen Song, wo Rob auch wieder einmal seine Stimme nach oben bringt, die auf dem gesamten Album aber eher im mittleren Bereich liegt. Aber!!!!! Mehr dazu gegen Ende der Review.
Die nĂ€chsten drei StĂŒcke sind dann wieder gewohnte Hausmannskost, wĂ€hrend ‘Thunder And Lightning’ dann erneut mit seinem schönen Refrain und moderatem Songwriting heraussticht. ‘Twenty Five Years’ ist eine melodiöse Halbballade mit Akustikgitarre, die sich im Laufe des Songs immer mehr steigert.
Die nĂ€chsten beiden StĂŒcke muss ich nicht erwĂ€hnen, denn sie dĂŒmpeln leider einfach nur vor sich hin.
Nun zum letzten Song ‘The Mover’! Anfangs erwĂ€hnte ich etwas ĂŒber die Stimmlage von Rob! Aber! Unheilvoll drohend beginnend mit spoken Words versetzt, folgt nun der eindrucksvollste Song des gesamten Albums. Ein vertrackter Song mit stampfendem Rhythmus, einer geilen Gitarrenarbeit von Roy Z. und hier hört man Rob wĂ€hrend des gesamten Songs in seiner altbekannten hohen Stimmlage, der mit einem abruptem Ende aufhört. GĂ€nsehaut pur. Heavy Metal der Extraklasse.
Zum neuen Album vom Heavy Metal GroĂmeister Rob Halford kann ich nur abschlieĂend sagen: Vier Songs weniger und es wĂ€re ein gigantisches Album geworden. Aber es ist im Endeffekt gar nicht schlimm, denn HALFORD zĂ€hlt immer noch zu den Garanten des guten Heavy Metals. Besonders sei hier noch die exzellente Gitarrenarbeit von Roy Z. zu erwĂ€hnen, wĂ€hrend das Ganze noch von einer fetten Produktion abgerundet wird. Mit Sicherheit wird dieses Album das Herz eines jeden Metal-Fan höher schlagen lassen!
5.5/6
Uli



