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Archive for the ‘CD-Reviews’ Category

STEVE HACKETT REVIEW

Posted by admin On September - 25 - 2011

STEVE HACKETT “Beyond The Shrouded Horizon” – Ich muss zu meiner eigenen Schande als GENESIS-Fan der Peter Gabriel Ă„ra gestehen, dass ich von STEVE HACKETT kein Lebenszeichen mehr seit seinem Ausstieg bei GENESIS und beyond-the-shrouded-horizon-steve-hackettseinem Soloalbum “Spectral Morning” gehört habe! Vielmehr! Ich habe ihn einfach aus den Augen verloren! Aber Dank Pirate Smile, besonders Yasemin, habe ich jetzt sein neustes Output bei mir auf dem Rechner.

Am neuen Album ist eine illustre Schar an Gastmusiker, wie z.B. YES Bassist Chris Squire oder Schlagzeuger Simon Wright vertreten, ebenfalls auch seine ĂĽblichen Wegbegleiter wie Nick Beggs, Amanda Lehmann oder Produzent Roger King.

Nun genug der Vorrede. Das Album präsentiert insgesamt 13 Songs und ist eine wahre Achterbahnfahrt der Musikstile. Gängige Hardrock-Riffs wechseln sich mit Dudelsack (Loch Lomond) und orientalischen Melodien (Two Faces Of Kairo) ab. Dazwischen immer wieder kleine akustische Gitarrenparts mal mit mal ohne Gesang. Alle Songs gehen nahtlos ineinander über, so dass man einfach gezwungen ist, sich alle in einem Rutsch anzuhören, was besonders über Kopfhörer eine wahre Wonne ist.

GENESIS-Sounds dĂĽrfen natĂĽrlich auch nicht fehlen. Mellotron- und zwölfsaitige Gitarrenklänge geben den Aha-Effekt. Genau so wenig fehlt auf diesem Album der ach so typische Gitarrensound von Steve nicht. (Erfinder des Tappings! Ja genau, ihr habt richtig gelesen! Nicht Eddy Van Halen! Hört euch den Song `Dancing With The Moonlit Knight`vom GENESIS-Album “Selling England By The Pund” an.) Lautmalerisch und ein wenig STEVE VAI`isch kommt der Song `The Phoenix Flown` aus den Boxen, während die Hintergrundmusik an das The Lamb Lies Down On Broadway-Album von GENESIS erinnert.

`Catwalk` ist ein bluesiger Rocker, aber auch das einzig durchgehend komplett harte Stück auf dem gesamten Album, wo Steve sich an der Gitarre austoben kann und Chris Squire dazu seine typischen Bassläufe spielt. ´Turn This Island Earth`, der letzte Song, ist ein über elfminütiger Song, der auch zugleich den Höhepunkt des Albums bildet. Soundkollagen, malerisch akustisches Gitarrenspiel wechseln sich mit rockigen und orchestralen Parts ab. Absolut psychedelisch, avantgardistisch. Absolut geil!!

Hier mein Fazit zu “Beyound The Shrouded Horizon“: Herr Hackett hat durch sein neustes Meisterwerk einen Fan dazugewonnen und ich hoffe, es werden durch diese Review noch viel mehr. Das Album macht wirklich SpaĂź. OK! Es gibt auch einige Parts, die etwas zu kitschig geworden sind, die aber dennoch dem Ganzen keineswegs schaden. Steve hat mit diesem Album erneut ein Gesamtkunstwerk erschaffen, welches natĂĽrlich in keinem Regal der HACKETT-FANS fehlen darf. Doch auch den Fans der härteren Gangart sei dieses Album wärmstens empfohlen, denn dieses Werk ist Labsal fĂĽr die Seele. Man kann dem Alltag mal fĂĽr eine Stunde entfliehen und in das Klangreich von STEVE HACKETT abtauchen. Enjoy it!!

5,5/6

Uli

Anspieltips:

LOCH LOMOND, THE PHOENIX FLOWN, WAKING TO LIFE und TURN THE ISLAND EARTH

NIGHTRAGE “Insidious” Review

Posted by admin On September - 20 - 2011

nightrage_-_insidiousNIGHTRAGE „Insidious“ Was uns das schwedisch-griechische Konglomerat NIGHTRAGE hier vorlegt ist wahrlich ganz großes Kino! Auf eindrucksvolle Art und Weise belebt das Quartett den Spirit skandinavischen Death Metals der 90er Jahre wieder. Elemente alter IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY tauchen immer wieder auf, ohne allerdings die NIGHTRAGE-typischen Trademarks zu verdrängen. Es wird nicht bloß lau aufgewärmt, sondern aus dem bewährten Liebgewonnenen eine neue Leidenschaft erarbeitet. So wird das Ganze zu einer homogenen Mischung. Einem Bastard, dessen unwiderstehlicher Attraktivität sich kein Freund gediegenen Death Metals entziehen kann.

Das Faszinierendste an „Insidious“ ist, dass es trotz extremer Eingängigkeit jede Menge zu entdecken gibt. Zunächst wäre da die überragend gute Gitarrenarbeit von Marios Illiopoulos und Olof Mörck zu erwähnen, die auf dem Grundgerüst von garstig groovenden Riffgewittern eine Unzahl großer Melodien aufbauen. Shouter Antony Hämäläinen bellt dazu wie Anders Fridén (IN FLAMES) in seinen besten Zeiten, während gefühlvolle Guest-Vocals von EVERGREY’s Tom S. Englund (atemberaubend!) unter anderem ‚Wrapped In Deceitful Dreams’ und Apollo Papathanasio (FIREWIND) und Thomas Lindberg (AT THE GATES, ex-NIGHTRAGE) ‚This World Is Coming To An End’ veredeln. Instrumental bringt sich das ehemalige Bandmitglied Gus G. (FIREWIND) mal wieder gekonnt ein. Dankbarerweise klingt das Album aber absolut wie aus einem Guss, so dass alle Anschuldigungen eines billigen Namedroppings ins Leere gehen müssen.

Unterm Strich bietet “Insidious” 53 durchweg spannende Minuten, welche in perfektem Soundgewand glänzen. Diese permanent hohe Qualität des Materials macht das Nennen von Anspieltipps prinzipiell überflüssig. Dennoch möchte ich es versuchen. Neben den bereits namentlich genannten Songs begeistern mich besonders das kompakte ‚Sham Piety’, der Ohrwurm ‚Hate Turns Black’ und das furiose Finale ‚Solar Corona’.

Auch wenn NIGHTRAGE seit dem umjubelten Debüt „Sweet Vengeange“ noch keine wirklich schlechte Veröffentlichung herausgebracht haben, bin ich von diesem zukünftigen Referenzwerk in Sachen Schwedentod doch sehr überrascht. Dieses Album wird NIGHTRAGE mit einem fetten Ausrufezeichen zurück auf die Death Metal-Landkarte bringen. KAUFEN, HÖREN, LIEB HABEN!!!

Veröffentlichung: 23.09.2011

5,5/6 Punkten

Thomas

CIPHER SYSTEM CD-REVIEW

Posted by admin On September - 19 - 2011

CIPHER SYSTEM „Communicate The Storms“ Selbst ein außerordentlich guter Kenner der Szene wird sich anhand der neuesten Veröffentlichung aus dem Hause CIPHER SYSTEM nur fragen: „Was, die gibt’s noch?!“ Alle anderen werden vermutlich sogar vergessen haben, dass es eine Combo dieses Namens je gegeben hat. Schuld an der Misere sind immerhin sieben Jahre und zwei Sängerwechsel, die bereits seit dem Erstling „Central Tunnel Eight“ ins Land gezogen sind.

Eigentlich schade. Denn wie schon das Debutalbum bietet auch „Communicate The Storms“ handwerklich guten, melodiösen Death Metal im Fahrwasser von SOILWORK und IN FLAMES. Einen viralen Hitfaktor wie diese beiden Szenegrößen kann man freilich (noch) nicht für sich verbuchen. Dem Spaß an dem Album tut dies aber nur wenig Abbruch.

Neben ansprechender Rifforientiertheit finde ich die ab und an eingestreuten modernen Soundeinschübe besonders gelungen. So erinnern beispielsweise die die effektbeladenen Background-Vocals im Chorus von ‚Forget To Forgive’ angenehm an das völlig unterschätzte 2000er GARDENIAN-Werk „Sindustries“. Sehr ohrenschmeichelnd zeigt sich auch das Zusammenspiel zwischen gesunder Härte und melancholischer Ruhe, welches größtenteils für bewegende Spannungsbögen sorgt. Weitere Anspieltipps sind das stimmungsvolle ‚The Stairway’ sowie das sich in einen mitreißenden Refrain steigernde Groove-Monster ‚The Failure Starts’.

Auch wenn das Songwriting stellenweise zwingender sein könnte: Die Produktion ist überzeugend, die unterkühlte Atmosphäre stimmig. CIPHER SYSTEM haben hier sehr vieles richtig gemacht und sollten sich schon bald auf dem Weg nach oben befinden. Freunde melodiösen, modernen Death Metals werden ihre Freude an dem Teil haben.

4/6 Punkten

Thomas

DOMINANZ – AS I SHINE

Posted by admin On September - 6 - 2011

DOMINANZ – „As I Shine“

Aus Norwegen wird uns dieses Industrialschmankerl kredenzt. Ohne großes Intro geht es sofort zur Sache; treibende Gitarren, fließende Keyboardteppiche, eine dunkle (manchmal verzerrte) Stimme und eine Prise Gothic Metal. Die Melodien greifen auch sofort nach dem Hörer, lassen ihn aber leider auch wieder all zu schnell los. Die Ansätze sind gut, auch die Produktion lässt keine Wünsche offen, aber der Konkurrenzdruck scheint hier einfach zu groß zu sein, weil es bereits Acts wie SAMAEL oder PAIN erfolgreicher vorgemacht haben.

Die eingestreuten Gothic Parts wirken an den haaren herbeigezogen und man hat insgesamt den Eindruck, als würden sich DOMINANZ in den 90ern verirrt haben, wo sie richtig ordentlich Erfolge abfeiern könnten. Leider ist der Trend bereits vorbei und die Wiese abgegrast, weshalb hier nur noch Resteverwertung angesagt ist.

Fazit: Gute Ansätze, Produktion geht mehr als in Ordnung, leider kaum Atmosphäre. Meiner Meinung haben DOMINANZ sehr gutes Potential, um ihren eigenen Weg zu gehen. Freunde der vorher genannten Bands können bedenkenlos zugreifen, der Rest geht leider leer aus.

3/6 Punkten

Radu

CTHONIC – TAKASAGO ARMY

Posted by admin On September - 6 - 2011

CHTONIC – „Takasago Army“

Eine für mich unbekannte Band schließt ab sofort eine Bildungslücke, denn mit „Takasago Army“ zeigen die Tawainesen von CHTONIC, welche Entwicklung sie in den 16 jährigem Bandbestehen hinter sich haben.

Hinter der „Takasago Army“ verbirgt sich eine legendäre taiwanesische Guerillaeinheit, die den Japanern im zweiten Weltkrieg beisteht. In den Lyrics wird die Geschichte des jungen Stammeskriegers Wubus Bawan erzählt, der eben dieser Armee beitritt. Historisch und politisch wird hier einiges durch den Denkkasten gejagt, was auf der textlichen Seite ordentlich Pluspunkte abräumt. Musikalisch wird hier ganz großes Kino geboten. Die Death Metal Riffs zerren eine wahre Bestie aus den Boxen, gepaart mit  tightem Schlagzeuggeballer, deftigen Growls und einer ordentlichen Dosis Folkloreeinschlag. Zwischendurch wird mit Power Metal Solis und groovigen Riffs einen halben Gang runtergeschaltet, bevor sich mit deftigem Gekreische und Blastbea(s)ts die geballte Energie des Albums entlädt.

Obwohl der Härtegrad auf der Messlatte hier sehr hoch liegt, wird er durch die gezielten Einsätze von Folkloreelementen und Keyboardpassagen abgerundet, ohne an Dynamik zu verlieren. Der Mix aus derbem Geknüppel und nachvollziehbaren Melodien ist hier sehr gut gelungen und die Dynamik raubt dem Hörer unter dem Kopfhörer schlichtweg den Atem.

In der Vergangenheit mussten sich CHTONIC viel Kritik zu Herzen nehmen, was den eigenen Stil angeht; oft kopiert und nie erreicht wurde ihnen vorgeworfen. Offensichtlich haben sie sich die Kritik zu Herzen genommen und eine astreine Schreibe hingelegt.

Fazit: geile Riffs, markante Atmosphäre, und einen ordentlichen Voll-auf-die-Fresse-Faktor. CHTONIC haben hier alles richtig gemacht. Dieses Album hinterlässt verbrannte Erde und glückliche Hörer im Extrem Sektor!

5,5/6 Punkten

Radu

MIDNIGHT ODYSSEY – FUNERALS FROM THE ASTRAL SPHERE

Posted by admin On September - 6 - 2011

MIDNIGHT ODYSSEY – „Funerals From The Astral Sphere“

Ein großer Schritt für einen Künstler, ein noch größerer aus dem Underground. Hinter MIDNIGHT ODYSSEY verbirgt sich ein Solo Projekt von Dis Pater, das bereits seit 1999 mit Musik experimentiert. Konkret wurde es ab 2008, als der passende Bandname gefunden wurde und „The Forest Mourners“ in Eigenproduktion veröffentlicht wurde. Später wurde es als gratis Download angeboten, was auch beim Nachfolger „Firmament“ geschehen sollte. Später wurden beide Alben als limitierte Edition rausgehauen, bevor Dis Pater bei Voidhanger Records sein zuhause fand, um uns die aktuelle Langrille zu bescheren.

Die kosmischen Beerdigungen beginnen mit sphärischen Keyboardklängen; komplett Ambient und hypnotisch. Man kann sich bei den Klängen richtig schön fallen lassen und betritt schnell die Gedanken- und Musikwelt des Künstlers, ohne zu Straucheln. Eingängige Melodien tragen das ganze Songgerüst und bleiben auch während Black Metal Attacken konstant bestehen. Es wird durchgehend die Midtemposchiene gefahren, was dem Sound ordentlich Dynamik verleiht, ohne dabei die Melodien untergehen zu lassen. Obwohl der klare Gesang stark zu loben ist, krächzt sich der Pater durch einige Stücke ordentlich durch. Die Gitarren erscheinen an manchen Stellen etwas dünn, werden aber sofort vom Gesamteindruck wieder aufgefangen.

Hier vereinen sich hypnotische Melodien mit sphärischen Keyboards, gewürzt mit einigen Black Metal Elementen und einer Breitseite Ambient und Folk Einflüssen, ohne dabei ins Klischee abzudriften. Gerade die Eigenständigkeit und die mystische Atmosphäre machen den Reiz dieser Platte aus. Die (mitter-) nächtliche Odyssey entführt auf Knopfdruck in fremde Welten und ist der beste Beweis dafür, welche Musik die erfolgreichen Künstler groß gemacht hat und welches Potential in der Underground Szene schlummert.

Das Cover und die Tatsache, dass man sich hier auf Musik auf zwei Silberlingen verstreut freuen kann, rundet den Gesamteindruck ab. Auf hohem Niveau könnte man höchstens Produktion ansatzweise bemängeln, die noch einen Tick saftiger hätte sein können, aber das wäre dann auch schon der einzige Kritikpunkt.

Fazit: musikalisch extrem hohes Niveau, atmosphärische Klänge, top Gesamteindruck! Hier ist dem Pater der ganz große Wurf gelungen, von dem andere Bands lange Zeit träumen. Also ran an den Player und auf zur Odyssey!

5/6 Punkten

Radu

LEONS MASSACRE DEBUT CD

Posted by admin On September - 5 - 2011

LEONS MASSACRE „WORLD = EXILE“ – „Das ist noch härter als damals, als ich vergessen hatte wie man sich hinsetzt.“ Obwohl man sich lieber nicht vorstellen möchte, wie sich diejenige Person auf den Allerwertesten positioniert hat, deutet dieses bandeigene Zitat (Song „Tired Heart“) die musikalische Marschrichtung der Österreicher bereits deutlich an: hier gibt es ordentlich auf die Zwölf und das ohne Rücksicht auf Verluste! Doch Eines nach dem Anderen…

LEONS MASSACRE sind (nach eigenen Angaben) fünf „schräge Vögel“ aus Deutschlandsberg (Steiermark, Österreich) und zelebrieren auf ihrem Debut „World = Exile“ eine Mixtur aus Post/Grind  Metal und Hardcore. Vor allem die Lyrics von Mastermind Alex Massacre wechseln häufig zwischen Screams, Shouts, Growls sowie cleanen Vocals und sind daher enorm abwechslungsreich, extrem und markant in einem. Als zweites fällt einem beim Hören die Vorliebe für elektronische Sounds, zu hören in „III“ & dem viereinhalb minütigen „A Rusted Statue In A State Of Traitors“, der Steirer auf. Doch im Gegensatz zu so vielen anderen Gruppen, passt hier die Kombination von harten metallischen Klängen und spacigen Beats sehr gut zusammen und ist zu keinem Zeitpunkt nervig. Vielmehr entsteht durch diesen Kontrast eine einzigartige Endzeitstimmung, welche das Konzept der Langrille sehr intensiv wiederspiegelt. Trotzdem beginnt das Debutalbum von LEONS MASSACRE mit dem Titelsong „World = Exile“ in einem ganz anderen musikalischen Gewand: nämlich mit sanften Pianoklängen! Danach präsentiert  man mit „I`m Awake“ die eigentlichen Trademarks: Alex schöpft die volle Bandbreite seiner begnadeten Stimme aus, die ihn von wütenden Screams bis hin zu gefühlsbetonten Flüstern führt. Während Matt & Steve mit ihren Klampfen alles in Schutt und Asche legen, liefern sich Clem (Bass) und MJ (Drums) nahezu  irre Geschwindigkeitsexzesse.  Fast schon kultig ist der Titel von Song Nummer fünf „Dear God, Please Buy Me A Battleship“. Dieser Wunsch könnte sogar in Erfüllung gehen, denn Alex` „Battleship!!!“ Shouts sind mit Sicherheit nicht nur in der Hölle, sondern auch im Himmel zu hören. „There`s No Time To Write A Poem“ ist aus der Sicht von LEONS MASSACRE das Lied mit der meisten Melodie, wobei Eingängigkeit noch immer ein Fremdwort bleibt. Nichts desto Trotz ein wirklich starker Track, der auch Live für das eine oder andere Circle Pit sorgen wird. „The Difference Between Blood And Water“ und „Tired Heart“ schlagen in dieselbe Kerbe wie „I`m Awake“, zünden jedoch erst nach einigen Durchläufen so richtig. Wobei wir auch schon beim einzigen Kritikpunkt angelangt sind. Teilweise muss man sich mit dem Material schon ein wenig intensiver auseinandersetzen, bevor es einem in den Gehör- und Gehirnwindungen tatsächlich hängen bleibt.

Auf jeden Fall sollten alle Fans von extremen und gleichzeitig modernen Metal einmal ein Ohr riskieren und in „World = Exile“ zumindest rein hören. Dieses Unterfangen kostet nämlich auch nicht die Welt. Da der offizielle Veröffentlichungstermin erst der 11.11.2011 ist, kann man dieses wirklich gute Stück Musik um fanfreundliche 9,95 EUR auf deafground.net vorbestellen! That`s metal…

(5/6 Punkte)

Gunther

CHIMAIRA “THE AGE OF HELL”

Posted by admin On September - 3 - 2011

CHIMAIRA „The Age Of Hell“ – Langsam aber sicher könnte man meinen, dass Amerika ein Nährboden des modernen (Thrash-) Metals ist. Neben DEVILDRIVER, TRIVIUM und UNEARTH beweisen uns nun CHIMAIRA mit ihrem  aktuellen Output „The Age Of Hell“ einmal mehr, dass zeitgenössischer Metal aus Übersee enorm angesagt ist.  Doch die Umstände während den Aufnahmen waren, für die aus Cleveland  stammende Kapelle, alles andere als einfach…

…Drummer Herrick, Bassist Lamartca und Electronic Master  Spicuzza verließen kurzerhand CHIMAIRA und so stand Sänger  Mark Hunter zusammen mit seiner Gitarrenfraktion Arnold & Devries alleine im Studio. Nicht unbedingt die besten Vorzeichen, um ein Debutalbum bei einem neuen Label (SPV) aufzunehmen.  Aber die drei Verbliebenen starteten mit Ben Schigel (Schlagzeug) die Aufnahmen und trümmerten „The Age Of Hell“ in beachtenswerten acht Wochen ein! Mittlerweile zählen die zwei DAATH Mitglieder Emil Werstler und Sean Z, sowie Austin D`Ammond hinter der Schießbude, zum festen Line Up. Wer nun vermutet, dass sechste Studiowerk der Amis habe unter diesen Umständen an Qualität verloren, der irrt gewaltig.

Der Titeltrack „The Age Of Hell“ und das darauffolgende „Clockwork“ unterstreicht einmal mehr die typischen Trademarks der Band: kraftvoll, authentisch und mit den bandeigenen elektronischen Spielereien – welche jedoch niemals unpassend wirken – sowie mit punktgenau richtig platzierten Breaks weiĂź man zu ĂĽberzeugen. Im GroĂźen und Ganzen wurde das spielerische Tempo, im Gegensatz zum Vorgänger, um Einiges nach oben geschraubt (siehe z.B.:  „The Age Of Hell“, „Losing My Mind“, „Born In Blood“). Ăśber songschreiberisches Können braucht man im Falle CHIMAIRAs sowieso nicht diskutieren – man höre sich nur das melodisch und gleichzeitig eingängige „Year Of The Snake“ an – alle Zweifel diesbezĂĽglich sind verworfen. In eine gänzlich andere Kerbe schlägt u.a. der Midtempo Stampfer „Beyond The Grave“, welcher auch durch Hunters cleanen Gesang zu ĂĽberraschen weiĂź. Eine willkommene Abwechslung ist das kurze instrumentale „Stoma“, das von lediglich einer simplen Gitarrenmelodie und elektronischen Elementen lebt. Bevor man sich mit einem weiteren (etwas anspruchsvolleren) Instrumental – „Samsara“ – verabschiedet bekommt man als Hörer mit „Powerless“ und „Scapegod“ noch zweimal die Vollbedienung CHIMAIRA, welche mabn sich als Fan der Amis erhofft.

Fazit: „The Age Of Hell“ ist ein abwechslungsreiches Stück modernen Extremmetals geworden. Hut ab vor der Leistung, die Hälfte der Band innerhalb kürzester Zeit adäquat zu ersetzen und ein wirklich tolles Album zu schreiben.  

(4,5/6 Punkten)

Gunther

PRO PAIN CD REVIEW

Posted by admin On August - 25 - 2011
PRO PAIN – „20 Years Of Hardcore“ – Unglaubliche 20 (!) Jahre verwöhnt uns mittlerweile die New Yorker Hardcore Legende PRO PAIN mit konstant tollen Material. Höchste Zeit mal eine Sonderausgabe in Sachen Release unter die Meute zu werfen. Das CD+DVD-Set bietet dabei mit 4 brandneuen Songs, 4 neu eingespielten Bandklassikern, dem Böhse Onkelz-Cover „Keine Amnestie FĂĽr MTV“ und 14 Livetracks (das alles auf der CD),sowie zahlreichen Livemitschnitten und Specials (auf DVD) – eine echte Vollbedienung. Gary Meskil und seine glatzköpfigen Veteranen dokumentieren laut und kompromisslos ein StĂĽck Musikgeschichte.
 

Die vier brandneuen Songs von PRO PAIN können auf ganzer Linie überzeugen. Nicht nur der Opener „Damanation“, bei dem die Lyrics („Revultion is in the Air…“) nahezu als Kampfaufruf zu verstehen sind! Auch die übrigen drei neuen Tracks („Hands In The Jar“, „Someday Bloody Someday“ & „True Liberation“) sind bandtypische Hardcore Stücke, welche von niemand anderen, als von den New Yorkern so überzeugend performed werden können. Die Liveaufaufnahmen hingegen wurden in verschiedenen Locations festgehalten. Einziges Manko bzgl. Der
Livemitschnitte sind die etwas künstlichen Publikumsreaktionen. Dafür ist die Coverversion des Onkelz Klassikers „Keine Amnestie für MTV“ überraschend gut ausgefallen! Wer hätte erwartet, dass Gary Meskil in (fast) fehlerfreien Dialekt die Deutsche Sprache beherrscht und man kaum einen Unterschied zum Original merkt – Respekt! 

 Bleibt nur noch zu sagen, dass PRO PAIN einen sehr umfangreichen Überblick über ihre bisherige Schaffensperiode geschaffen haben und zu hoffen ist, dass wir in 20 Jahren das 40 jährige Jubiläum bewundern
dĂĽrfen!

 (keine Punktewertung da Best Of- Album)

 Gunther

 

ICS VORTEX-STORMSEEKER

Posted by admin On August - 24 - 2011

ICS VORTEX – „Stormseeker“

Das gesangliche Ausnahmetalent ICS VORTEX macht ernst; nach langjährigem Schaffen mit seiner Kapelle ARCTURUS, seinem Ausstieg bei BORKNAGAR und seinem aktuellen Ausbruch von DIMMU BORGIR, beschreitet er zum ersten Mal Solopfade und verlangt der Fangemeinde einiges ab.

Wer mit den Stilen der vorher genannten Bands gerechnet hat, wird gleich zu Beginn ordentlich vor den Kopf gestoßen. Obwohl zu Beginn mit „The Black Mobile“ ein Black Metal artiges Gewitter losdonnert, wirkt der Gesang vertraut, aber nicht so symphonisch, wie bei den anderen Bands. Man benötigt schon einige Zeit, um sich auf der Sololangrille zurecht zu finden. Abwechslung und eine bunte Mischung steht hier im Vordergrund, was dem Hörer einiges an Geduld abverlangt, vor allem wenn er mit bestimmten Erwartungen an die Platte rangeht. Hier geben sich Black Metal, progressivere Nummern, Rock n Roll lastige Riffs und auch fröhliche Stücke die Klinke in die Hand, was den roten Faden manchmal arg verschwimmen lässt. Sobald man sich allerdings mit den Texten auseinandergesetzt hat und die Musik dazu hört, zündet die Scheibe und man findet auch nach mehrmaligem Hören einige Schätzchen.

Die Stimme ist dabei das Herzstück, ohne die der Sturmsucher gnadenlos in der Flut der Veröffentlichungen untergehen würde. Die dunkle Atmosphäre seiner Vorbands kommt hier sehr selten zum Zug, so dass man einen völlig neuen ICS VORTEX kennen lernt, der sich auf seinem ersten Solofeldzug experimentell ausgetobt hat. Es wird hier probiert, da mal die Doomrutsche gefahren und manchmal ist es ein schmaler Grad zwischen Begeisterung und Verwirrung. Für ein Debüt ist es eine amtliche Scheibe geworden, auf der sich Herr Vortex allerdings selbst noch finden muss.

Die Experimentierfreude ist Fluch und Stärke zugleich. Allerdings ist hier auch der Gänsehautfaktor garantiert („Windwards“), auch wenn es eine andere Atmosphäre ist, die man von den Vorbands gewohnt ist. Die zusammen gewürfelten Melodien ergeben teilweise Klanglandschaften, die einen tagelang nicht loslassen. Ohne dass man es manchmal mitbekommt, ist man bereits am bangen oder singt einfach nur die geilen Gesangsmelodien (von denen es zum Glück genug auf der Scheibe gibt) mit.

Fazit: Ein interessanter Erstling, der nicht ganz leicht zu verdauen ist. Mit den Texten und Kopfhörern ist die Scheibe allerdings ein Erlebnis, auch wenn die weitere Entwicklung bestimmt noch spannend wird. Schubladendenken ist bei „Stormseeker“ definitv nicht angebracht, so dass sich nach mehrmaligem Rotieren der Scheibe dem Hörer eine neue und interessante Klangwelt eröffnet.

5/6 Punkten

Radu