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Archive for Februar, 2012

LUNAR AURORA-”Hoagascht”

Posted by Radu On Februar - 29 - 2012

LUNAR AURORA – „Hoagascht“

cover_hoagascht

Fakten aus den tiefsten Wäldern Oberbayerns: seit 1994 aktive Black Metal Band, 8 veröffentlichte Alben, 2007 ein Abschiedsalbum („Andacht“) um sich auf andere Projekte zu konzentrieren und 2012 das Comebackalbum am Start. Sindar ist mittlerweile nicht mehr an Bord und so haben Aran und Whyrhd das Steuer in die Hand genommen. Freunde der Band werden sich darüber freuen, unbekannte Ohren dürften hier einiges zu entdecken bekommen.

Das besondere vorab: bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um das erste (und einzige) Black Metal Album, das komplett in oberbayrischer Sprache eingesungen wurde. Wer nun Musikantenstadl und Co erwartet, kann beruhigt aufatmen, denn das Experiment funktioniert nicht nur, sondern zündet auch noch ordentlich! Gleich der Opener „Im Gartn“ führt den Hörer über depressive Synthesizerteppiche und gesprochenen Textpassagen in ein forderndes Schlagzeug, um mit räudigen Gitarrenriffs und einer dreckigen Krächzstimme die Schönheit des Todes zu bewundern. Die erhabenen Keyboards halten dabei die dunkle Grundstimmung immer im Mittelpunkt. Saugeiler Anfang! Das Schlagzeug kommt zwar aus der Konserve, wurde produktionstechnisch jedoch fleißig mit Dreck beworfen, um einen räudigen Klang zu erschaffen. Gelegentliche Doublebass Attacken kommen ebenso frisch rüber, wie das dominante China Becken.

Die Mischung aus bedrohlichen Synthies, dreckigen Riffs und räudigen Vocals wird auch über das gesamte Album beibehalten, wobei man sich hier überwiegend im Midtempo austobt, was der Atmosphäre sehr gut zu Gesicht steht. Dezent eingesetzte Geräuschkulissen runden die Sache ab und gelegentlich lässt man sich hier auch zu schnelleren und typisch Black Metallastigen Spielweisen hinreißen, was die Stimmung kurzfristig ins Wanken bringt. Gerade die epischen Stücke entfalten ihre ganze Kraft in sekundenschnelle und nehmen den Hörer ganz für sich ein. Auch der Doom Faktor kommt hier nicht zu kurz und so wird man gefühlsmäßig zwischen der Schönheit der Natur und dem Angst vor dem Tod hin- und her gerissen. Die Produktion kommt wuchtig mit einem Einschlag von räudig daher; nicht zu bombastisch, aber auch nicht zu dünn. Straight ins Ohr und direkt ins Gehirn ist hier die Devise.

Fazit: Fans der Band werden sich zurecht ĂĽber die RĂĽckkehr freuen, Black Metal Freunde (egal ob bombastisch oder old school), die noch nie was von der Band gehört haben, sollten sie unbedingt antesten. Einige werden sie genial finden, andere „Nur“ gut, aber mit dem Album kann man bestimmt nichts falsch machen. Ich möchte das Review mit dem Zitat meines Lieblingssongs beschlieĂźen, der die Atmosphäre des Albums sehr gut widerspiegelt: „Der Tod muss so schön sein. In weicher, brauner Erde zu liegen, das Gras ĂĽber dem Haupt und der Stille zu lauschen…“

5/6 Punkten
Radu

SECRETS OF THE MOON

Posted by Anna On Februar - 29 - 2012

Secrets of the moonNeues Futter fĂĽr Augen und Ohren von SECRETS OF THE MOON. Am 16. März erklingt “Seven Bells” aus den heimischen Boxen und als Vorgeschmack gibt´s den Song “Nyx” auf dem heimischen Monitor. Viel SpaĂź!

MINISTRY-News

Posted by Anna On Februar - 29 - 2012

Ministry relapseAb dem 23. März 2012 gibt´s neues Futter fĂĽr Freunde von MINISTRY. Die Langrille hört auf den Namen “Relapse” und wird unter anderem den Song “Double Tap” enthalten, den man hier bereits antesten kann. Lie kann die Scheibe an folgenden Stationen abgefeiert werden:

MINISTRY auf “2012 DeFibRilLaTouR Europe”:

Sunday, July 01, 2012″ Hellsinki, Finland Tuska Open Air Festival
Wednesday, July 04, 2012″ Oslo Norway Rockefeller
Friday, July 06, 2012″ Gavle, Sweden Getaway Rock Festival
Saturday, July 07, 2012″ Denmark TBA
Sunday, July 08, 2012″ Hamburg, Germany Docks
Tuesday, July 10, 2012″ Leipzig, Germany Werk 2
Thursday, July 12, 2012″ Tilburg, Netherlands O13
Friday, July 13, 2012″ Belgium Dour Festival
Monday, July 16, 2012″ Bristol, UK Academy
Tuesday, July 17, 2012″ Belfast, IRE Mandella Hall
Wednesday, July 18, 2012″ Dublin, IRE Vicar Street
Friday, July 20, 2012″ London, UK The Forum
Saturday, July 21, 2012″ Manchester, UK Academy
Tuesday, July 24, 2012″ Madrid, Spain Riviera
Wednesday, July 25, 2012″ Bilbao, Spain Rockstar
Friday, July 27, 2012″ Selstat, France L’Art Scenique Festival
Saturday, July 28, 2012″ Paris, France La Cigale
Sunday, July 29, 2012″ Etaple, France Rock en Stock Festival
Tuesday, July 31, 2012″ Luzern / Switzerland Konzerthaus Schurr
Thursday, August 02, 2012″ Poland Woodstock Open Air Festival
Saturday, August 04, 2012″ Wacken, Germany Wacken Open Air Festival
Monday, August 06, 2012″ Munich, Germany Backstagewerk
Wednesday, August 08, 2012″ Budapest, Hungary Szget Festival
Thursday, August 09, 2012″ Czech Republic Brutal Assault Festival
Saturday, August 11, 2012″ Moscow / RUSSIA Moscow Arena
Sunday, August 12, 2012″ St. Petersburg Glav Club

ELIS-Vorhang fällt

Posted by Anna On Februar - 29 - 2012

Elis Band 2012Traurige Nachrichten aus dem Gothic Lager von ELIS; die neue Sängerin Simone Christinat wirft das Handtuch und somit gab die band folgendes Statement auf ihrer Homepage bekannt:

“Wir möchten euch informieren, dass ELIS in die Geschichte eingegangen ist.Vor einigen Tagen hat uns Simone informiert, dass sie ELIS per sofort aus stressbedingten GrĂĽnden verlassen wird.Darum haben wir uns entschlossen, die Band aufzulösen. Zu viele Dinge sind während all den Jahren vorgefallen um noch einmal weiter zu machen.Aber auf der anderen Seite gab es auch viele schöne und glĂĽckliche Momente während der beinahe zehn Jahren von ELIS. DafĂĽr möchten wir uns bei euch herzlich fĂĽr eure UnterstĂĽtzung, eure Hingabe und eure Freundschaft bedanken!

Aber das wird nicht das Ende unserer musikalischen Karrieren sein, einige Projekte befinden sich bereits in der Pipeline.
Weitere Informationen dazu werden schon sehr bald an dieser Stelle folgen.

Cheers und passt auf euch auf!
Max, Tom, Pete, Chris”

DONG OPEN-AIR 2012

Posted by Anna On Februar - 28 - 2012

DONG OPEN AIR 2012
Kartenvorverkauf und Line-Up komplett

Vom 12.-14. Juli findet das diesjährige Dong Open Air wie gewohnt auf der beschaulichen Halde Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn statt. Wer sich eine Karte sichern will sollte mal ganz schnell auf die Dong Seite Surfen. Es sind nämlich noch Karten da! Die Tickets sind im Vorverkauf zum Preis von 39,90€ inkl. Parken und Campen erhältlich.

Mit BETONTOD, KNORKATOR, PATH OF GOLCONDA, BLACK BLITZ, DAVIDIAN und CYRCUS ist das Line-Up zum Schnäppchenpreis mittlerweile komplett:

Aardvarks
Armored Saint
Basanos
Betontod
Black Blitz
Burden Of Grief
Circle Of Silence

Collapse
Cyrcus
Davidian
Drone
Eastern Front
Hungöver
Knorkator
Napalm Death
Night In Gales
Omnicide
One Bullet Left
Path Of Golconda
Pictura
Rage
Revolving Door
Sepultura
Soldiers Of Rock

Suidakra
The Very End

Alle weiteren Infos gibt es auf der Homepage des Festivals.

Möge die Kuh fliegen.

Quelle: Dong Open Air

www.dongopenair.de

ELMSFIRE – THIEVES OF THE SUN

Posted by Thomas On Februar - 27 - 2012

elmsfireZum zweiten Mal veröffentlichen ELMSFIRE aus Düsseldorf ihr Erstlingswerk „Thieves Of The Sun“. 2010 in Eigenregie aufgenommen und vertrieben, versucht man mit dem Label Massacre im Rücken heuer eine größere Zielgruppe erreichen zu können. Dafür gibt es die Scheibe nun zum günstigen Newcomer-Preis, wodurch man wohl von einer fairen Aktion sprechen kann.

Erwähnenswert ist zunächst, dass Ross Thompson von VAN CANTO das Album vor zwei Jahren eingesungen hat. Für manch einen mag dies wohl ein zusätzlicher Kaufanreiz sein und in Bezug auf die Vocals geht auf dem Album tatsächlich wenig schief (vgl. unten). Erfreulicherweise können aber auch die übrigen Musiker zeigen, welches Potenzial in ihnen steckt. Auf „Thieves Of The Sun“ regiert nämlich gefälliger und eingängiger Power-/Speed-Metal, ganz im Fahrwasser der (geistigen) großen Brüder aus dem benachbarten Krefeld bzw. Grefrath.

Klar, nicht alle Ideen qualifizieren die Truppe gleich für einen Nobelpreis. Doch „Worth A Tale“, „Stormchild“ oder auch „Taipuri Ake Tonu Atu“ können sich absolut hören lassen. Dabei zeigen sich die Düsseldorfer zugleich brachial und angenehm melodisch. Auch wenn man in Sachen kompositorischer Dichte und Atmosphäre den Szenevorreitern BLIND GUARDIAN und RUNNING WILD, aber auch neueren Bands wie beispielsweise MANTICORA oder ORDEN OGAN nicht ganz das Wasser reichen kann. Zudem ist es mir ein Grauen, wie kraft- und emotionslos Herr Thompson die balladesken Parts von ‚Escape’ verhunzt. Hoffen wir, dass sein Nachfolger so was besser hinbekommt.

Das Endergebnis ist jedenfalls durchaus gefällig. Gerade zur Überbrückung des auf Herbst 2012 verschobenen ORDEN OGAN-Releases wird die Scheibe mit Sicherheit einige zufriedene Abnehmer finden. Etwas knapp zwar, aber dennoch voller Freude vergebe ich hierfür

4/6 Punkten.

Thomas

ENTHRONED – “Obsidium”

Posted by Anna On Februar - 27 - 2012

ENTHRONED – „Obsidium“

Enthroned-Cover1Seit 19 Jahren treiben ENTHRONED im Schwarzmetalsektor ihr Unwesen und bringen in (mehr oder wenigen) regelmäßigen Abständen einen musikalischen Arschtritt nach dem nächsten raus. Mit ihrem aktuellem Langeisen zeigen sie eine Weiterentwicklung zu „Pentagrammaton“, ohne jedoch einen Stilwechsel vollführen zu müssen.

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und so tobt er sich auch gerne auf der neuen Langrille der Belgier aus. Sägende Riffs und ein aggressives Drumming sind über die gesamte Spielzeit dominant vorhanden und sorgen für eine düstere und bösartige Grundstimmung. Mit vielen kleinen Details (abrupten Tempowechseln, eingestreuten Geräuschkulissen, gesprochenen Passagen, saugeilen Gitarrensolis oder doomigen Riffs) wird das Grundgerüst verfeinert und die Songs fleißig ausgebaut, um sich von der Masse der schwarzmetallenen Ursuppe abzuheben. Das in den bandeigenen Hallen produzierte Album knallt kraftvoll aus den Boxen und auch das selbst gemachte Cover macht einiges her, um den Gesamteindruck zu vervollständigen.

Einzelne Songs hervorzuheben macht wenig Sinn, da jeder Song seine eigene Magie versprüht, obwohl die aggressive Grundstimmung immer die Ausgangslage ist. Die langjährige Erfahrung und der Besetzungswechsel haben ENTHRONED weiter reifen lassen und so hört man auch dem 9. Longplayer an, dass hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Wer diese Band bereits kennt, darf sich fleißig auf das neue Album freuen. Wem die Band noch kein Begriff ist, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren, sofern man auf aggressive und gleichzeitig innovative Extremkost steht.

Fazit: Voll in die Fresse und dabei mit Details innovative Abwechslung rein gebracht. Die Tatsache, dass hier alles (Musik, Artwork und Produktion) von der Band im Alleingang erledigt wurde, verdient ebenfalls Respekt. So muss solide Schwarzkunst klingen.

5/6 Punkten
Radu

LES DISCRETS,ALCEST Konzert

Posted by Anna On Februar - 25 - 2012

SOROR DOLOROSA, LES DISCRETS & ALCEST – Oberhausen 24.02.2012

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Die Longplayer der Bands sprechen bereits für sich; hier vereinen sich Herzblut mit Melancholie, leidenschaftlichem Arrangement und musikalischen Seelenreisen. Umrahmt wird alles von malerischen Kunstwerken von Fursy Teyssier, in denen sich sämtliche Formen der Kunst ( Musik, Bilder, Gedichte und Videos) widerspiegeln. Kein Wunder also, dass beim einzigen Deutschlandkonzert in Oberhausen mit 550 Leuten die Bude voll ist und sich die Audienz auf einen ganz besonderen Abend mit den Franzosen freut.

HeretoirDen Anfang machen HERETOIR, die extra für das einzige Deutschlandkonzert aus Bayern angereist sind, um die Meute in Stimmung zu bringen. Nach anfänglichem Beschnuppern springt der Funke auf die Leute über und die Songs entfalten im Laufe des Sets ihre ganze Kraft. Sowohl das abwechslungsreiche Songwriting, als auch die die Atmosphäre weiß hier zu gefallen und so ernten die Jungs rasch wohlwollenden Applaus und Sympathie der Anwesenden. In knapp 40 Minuten preschen sich HERETOIR durch ihren ersten Longplayer hindurch, sorgen mit hypnotischen Riffs und teilweise doppelläufigem Kreischgesang für neugierige Blicke und staunende Gesichter. Die Mischung aus langläufigen Songgebilden, abwechslungsreicher Gitarrenarbeit, epischem Schlagzeugspiel und variablem Gesang (meistens clean, gelegentlich Screamvoacals) passt perfekt in das Gesamtkonzept des Abends und sorgt für einen tollen Einstieg, sowie für einen geplünderten Merchandise Stand. Super Anfang.

Soror DolorosaEin Getränk und ein Gespräch später ging es zum Interview mit Monsieur Fursy, dass ihr hier lesen könnt. Dadurch verpasste ich den Anfang von SOROR DOLOROSA, konnte aber noch einiges von der Setlist mitnehmen. Dabei handelt es sich um den Fotografen der beiden Hauptbands, der mit seinem Sound einen Tribut an musikalische Höhepunkte in den 80ern anknüpft. Definitiv gothicgeschwängerter Sound wechselt sich mit der Bühnenshow des Sängers ab und man fühlt sich zurück in die Zeit versetzt, als Filme wie „The Crow“ gerade raus kamen und Sisters of Mercy ihre wegweisenden Songs schrieben. Sowohl das schulterfreie Shirt, als auch die feminin angehauchte Performance des Frontmanns sorgten für einige „Ausziehen“ Rufe, taten aber der Stimmung keinen Bruch ab. In Punkto Songwriting und Performance reizte man bewusst die Grenze zwischen interessant und kitschig aus, ohne jedoch vollständig einer Seite zu verfallen. Dennoch erntete man höflich Applaus, nachdem man das Pulver des Erstlings „Blind Scenes“ verschossen hatte und läutete die Stimmung für die nächste Band ein.

Les+Discrets+l_db93a3bbb4a64f0881cd0eb00028Gleich zu Beginn krachte „L’Ă©chappĂ©e“ aus den Boxen und LES DISCRETS läuteten einen denkwĂĽrdigen Abend ein. Was auf dem Longplayer gefiel, wusste live zu begeistern und so wartete man erst keinen Applaus ab und ging sofort in „Les Feuilles De L’olivier“ ĂĽber, um auch den letzten Zuschauer in ehrfĂĽrchtiges Erstaunen zu versetzen. Winterhalter lieferte ein astreines Schlagzeugspiel ab, Neige (ALCEST) half am Bass aus, der Leadgitarrist zauberte Melodien klarer als auf dem Album raus, während Fursy sich in die Dynamik der Songs verlor, die sich direkt auf das Publikum ĂĽbertrug. Staunende Gesichter, leidenschaftliches Bangen und verträumte Blicke ĂĽberfluteten die Konzerthalle und lieĂźen alle Anwesenden an einer Atmosphäre teilhaben, die man als eine Mischung aus Ehrfurcht und Leidenschaft bezeichnen kann. Man sorgte fĂĽr eine ausgewogene Mischung aus beiden Alben, wobei weder das hypnotische „Le Mouvement PerpĂ©tuel“ noch das kraftvolle „La TraversĂ©e“ fehlen durften und ein Gänsehautgewitter der nächsten Moshattacke folgen sollte. Während der Setlist steigerte sich Begeisterung des Publikums, was den Songs nur zugute kam; die Spielfreude wurde weiter vorangetrieben und als Ăśberraschung gab´s noch ein StĂĽck des Seitenprojekts Amesoeurs auf die Lauscher, das ordentlich abgefeiert wurde. Als RausschmeiĂźer wurde noch ein „Tribut an die beste Band der Welt SOROR DOLOROSA“ gespielt und eine restlos glĂĽckliche Fangemeinde zurĂĽckgelassen.

alcest 2012Kann man so einen Abend noch steigern? Diese Fragen sah man einigen Gesichtern an, als sich die Meute voller Vorfreude nach einem Gang zum Getränkestand erneut versammelte, und ALCEST die BĂĽhne betraten. Die Frage wurde bereits nach wenigen Sekunden mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet; „Autre Temps“ eröffnete das Set und die Herzen aller Anwesenden, bei denen musikalische Leidenschaft in seiner Vollendung zelebriert wurde. Die cleanen Gitarren ebneten sich den Weg zum HauptstĂĽck, vorbei an ersten live Soundgewändern des omnipräsenten Schlagezeugs, wurde von Neiges Stimme in andere Sphären getragen und gipfelte in einem Refrain, der die gesamte Audienz ehrfĂĽrchtig staunen und die Gänsehaut genieĂźen lieĂź. Das dieser Song live noch tiefere Emotionen als auf dem Longplayer hervorrufen kann, ĂĽberraschte viele und so feierte bereits nach dem ersten Song eine verbundene Fangemeinschaft den Abend hemmungslos ab. ALCEST lieĂźen sich nicht lange bitten und lieferten einen musikalischen Erdrutsch nach dem nächsten ab, um sich und die Fans durch sämtliche Emotionen zu jagen, dessen man als Mensch nur fähig ist. Setlistmäßig bedachte man hauptsächlich sowohl den aktuellen Longplayer, als auch den Vorgänger „Écailles de Lune“, wobei die Songs erhaben und majestätisch zugleich vorgetragen wurden. Die live Präsenz von Granaten wie „LĂ  OĂą Naissent les Couleurs Nouvelles“ oder „Nous Sommes l’Emeraude“ lag zwischen ĂĽberwältigend und anbetungswĂĽrdig und entsprechend fiel die Reaktion des Publikums aus. Zum Titeltrack des aktuellen Werkes gab es tanzende Schatten, kreisende Mähnen, ehrfurchtvolle Blicke, sowie Freudentränen. Auch das hypnotische „Sur l’OcĂ©an Couleur de Fer“ schweiĂźte die Audienz noch weiter als Fangemeinschaft zusammen und hinterlieĂź einen erhabenen Moment, den es wohl nur auf sehr wenigen Konzerten gibt. Nach dem treibenden „PercĂ©es de Lumière“ verlieĂźen ALCEST die BĂĽhne, konnten sich natĂĽrlich den Zugaberufen nicht lange verwehren, um den Abend schlieĂźlich mit „Summer´s Glory“ wĂĽrdig zu beenden.

Live

Fazit: Geiles Billing (mit HERETOIR als Special Guest hat man sich definitiv einen Gefallen getan), tolle Atmosphäre, saugeile Musik und eines der emotionalsten Konzerte meines Lebens! Wer bei den Langrillen schon gestaunt hat, sollte sich dieses französische Paket Musikkultur nicht entgehen lassen. Sowohl mit der Musik, als auch mit der erhabenen und gleichzeitig bescheidenen vorgetragenen Performance hat man sich hier selbst ein Denkmal gesetzt und den Grundstein gelegt, wie im Metalsektor Musikgeschichte geschrieben wird.

Radu

Interview LES DISCRETS

Posted by Anna On Februar - 25 - 2012

Interview Fursy Tessier – LES DISCRETS

Von Kunst, Tod und verschwundenen Bassisten

Auf ihrem musikalischen Siegeszug beglückt die französische Großfamilie ALCEST, LES DISCRETS und SOROR DOLOROSA für einen Tag auch Deutschland mit einem Konzert. Neben der Musik, spielt auch die Malerei und das Filmemachen eine große Rolle in dem Schaffen von Fursy und so nahm er sich einige Minuten Zeit, um mit uns über seine persönliche Entwicklung und die seiner Band zu plaudern.

Les Discrets (Band)

Rückblickend auf die Anfangstage von LES DICRETS kam der Bandname aufgrund der Vorliebe mystischer Gestalten zustande, die man grob mit Waldgeistern vergleichen kann. Legenden nach beeinflussen sie das Leben, obgleich sie nicht sichtbar sind. „Man spürt ihre Präsenz und etwas in dir weiß, dass sie anwesend sind, obwohl man sie mit den alltäglichen Sinnen nicht wahrnehmen kann. Diese Grundidee steckte ursprünglich hinter der Namensgebung und so habe ich es dabei belassen“ gibt Fursy zu Protokoll. Zwischen den beiden Alben liegen zwei Jahre, jedoch steckt viel mehr Arbeit dahinter, als man zuerst erahnen mag. „Für „Septembre et ses dernières Pensées“ habe ich sieben Jahre gebraucht. Aus mehreren unterschiedlichen Riffs sind mehrere Songs entstanden und es hat einiges gedauert sie in einem Zusammenhang zu bringen, dass es sich richtig anfühlt. Danach kam das Arrangement und das Experimentieren mit dem Sound hinzu, was auch Zeit gekostet hat. Mit dem Gesamtergebnis bin ich sehr zufrieden.“ Im Gegensatz zum Vorgänger hat man noch eine Schüppe draufgelegt und auch gesanglich dazugelernt. „Ich nehme mittlerweile Gesangsstunden, was dem aktuellen Album sehr zugute kommt. Songtechnisch habe ich auch Riffs verwendet, die ursprünglich für das Debüt geplant waren. Durch die Routine habe ich gelernt, das Songwriting effektiver zu gestalten und so konnte ich einiges an Zeit sparen.“

Fursy Teyssier - Septembre et ses dernières Pensées

Auch optisch machen die Werke von LES DSICRETS einiges her. „Ich fragte bei der Plattenfirma an, ob es möglich wäre die Malereien in einem dickeren Booklet zu integrieren. Prophecy Prodcutions machte mir sofort ein alternatives Angebot, das Album als Jewel Case, Digipack, Vinyl und im Buchformat (inkl. DVD) raus zu bringen. Ich war sehr erstaunt über so viel Unterstützung und habe natürlich glücklich zugestimmt. Das gleiche Angebot kam für „Ariettes oubliées“; ich bin sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit.“ Womit wir auch schon beim anderen Thema wären: der Kunst der Malerei. Neben dem aktuellen Longplayer steht auch seit kurzem sein Kunstbuch „Fursy Tessier – Collected Works 2006-2011“ in den Läden, bei dem seine Arbeiten für CD Cover diverser Bands (AGALLOCH, MORBID ANGEL, ALCEST, DRUDKH, und weitere) gezeigt werden. Außerdem werden am Rande die Entstehungsgeschichten erzählt, was neugierig auf die Vorgehensweise macht. „Mit den Coveraufträgen ist es so eine Sache. Grundsätzlich gestalte ich nur Cover für Bands, die mir gefallen und mich inspirieren. Ich könnte kein Cover für eine Band anfertigen, deren Musik mich nicht anspricht. Die Kreativität bei diesen Arbeiten ist unberechenbar: meistens habe ich bereits ein Konzept im Kopf, das mir allerdings bei der Umsetzung nicht gefällt. Ich wache am Morgen vor der Deadline auf und habe eine Idee, an der ich sofort losbastele. Innerhalb von vier Stunden ist es dann fertig und das finale Artwork. Bis jetzt ist jedes Artwork immer in letzter Minute entstanden.“ Gerade im Hinblick auf den Gesamteindruck legt Fursy großen Wert darauf, das alles in sich stimmig ist. „Kunst ist vielfältig, egal ob du Musik machst, zeichnest oder Texte schreibst. Alles formt sich am Ende zu einem Großen Ganzen zusammen.“ Die Wurzeln seiner Inspiration zum Malen hat Fursy unter anderem von John Bauer. „Ich habe mal eine seiner Arbeiten auf einem MORTIIS Album als Cover gesehen und war sofort fasziniert.“

Hauptberuflich ist der Mastermind als Filmemacher beschäftigt und arbeitet gerade an einem neuen Streifen. „Über die Handlung kann ich zur Zeit noch nicht viel sagen, aber ich denke, dass man Anfang nächsten Jahres sich darauf freuen kann.“ In seinem Kurzfilm „Tir Nan Og“ beschäftigt sich Fursy mit der lebenslangen Liebe, die dem Altern und dem Tod gegenübersteht. Im Film geht es darum, dass Liebende zu einer Insel der Unsterblichkeit reisen dürfen, um sich ewig zu lieben. Eine tröstliche Vorstellung, wie Fursy begründet. „In meinen Songs geht es neben Liebe auch über die Angst vor dem Tod.“ Was denkt man über den Tod, und wie geht es wohl weiter? „Ich habe vor kurzem ein Gespräch darüber geführt, indem der Tod lediglich eine andere Stufe der Existenz ist. Man hat mir eine interessante Theorie erzählt: Das, was wir hier tun hat auch Einfluss auf alles, was danach geschieht. Nicht das klassische Klischee mit Himmel und Hölle, aber es geht irgendwie weiter, auch wenn wir nicht wissen wie. Das Gespräch hat mich zum Nachdenken gebracht und ich stimme teilweise zu. Es macht auf jeden Fall Mut zu wissen, dass alles einen Sinn hat und nicht nach diesem Leben verloren geht.“

Das Tourleben hat einiges zu bieten; neben Feedback der Fans und kulturellen EindrĂĽcken macht man auch Bekanntschaften. „Ich bin auf der Tour vielen interessanten Menschen begegnet. Leider hat man nicht genug Zeit sich intensiver miteinander zu befassen, weil es einen strengen Zeitplan auf Tour einzuhalten gilt. Viele Leute lerne ich leider nur oberflächlich kennen, obwohl sie es verdienen, dass man sich intensiver mit ihnen befasst.“ Auf die berĂĽchtigte frage nach dem schrägsten Tourerlebnis erzählt er lachend: „Es war gleich zu Beginn unserer Tour. Wir sind gerade losgefahren und hatten einen sehr wichtigen organisatorischen Punkt; wann immer jemand den Bus verlässt, muss er seinen Ausweis beim Fahrer lassen, damit wir niemanden vergessen. Zu Beginn unserer Tour war es extrem kalt und unsere Toiletten sind zugefroren, so dass wir einfach in leere Wasserflaschen gepinkelt haben. Als wir in Italien waren tauten die Toiletten wieder auf und wir machten Pause, während der Bassist von SOROR DOLOROSA loszog um die Flaschen zu entsorgen. Leider kam er zu spät wieder und wir sind bereits weitergefahren, weil er seinen Ausweis nicht beim Busfahrer abgegeben hatte und so haben wir nicht darauf geachtet. Er wurde von der Polizei verhaftet und durfte einen Anruf machen, wobei er eine Freundin in Frankreich angerufen hatte, die wiederum einen von uns im Tourbus angerufen hatte. Leider haben wir das Telefon im Bus nicht gehört, so dass uns ein Streifenwagen nach 80 Kilometern stoppte und uns der Polizist fragte, ob wir nicht etwas vergessen hätten, zum Beispiel einen Bassisten…War eine sehr lustige Angelegenheit!“

Fursy TourbusKurz vor dem Auftritt ist bei Fursy von Nervosität keine Spur. „Ich mache vorher einige Gesangsübungen, trinke viel Wasser und das ist es. Der Rest kommt schon, wenn ich auf der Bühne stehe und die Songs fühle.“ Auf die Frage nach einem tiefgründigen Abschlusssatz zuckt der sympathische Franzose mit den Schultern „Keine Ahnung, vielleicht viel Spaß mit unserem Album und hoffentlich mögt ihr es? Auf jeden Fall alles Gute und wir sehen uns hoffentlich mal bei einem Konzert!“ Danke für das nette Interview und Bonne Chance!

Radu

NITROGODS CD-REVIEW

Posted by Thomas On Februar - 23 - 2012

nitro_nitro_230_230NITROGODS sind das im Vorfeld stark beworbene neue musikalische Lebenszeichen von Henny Wolter. Zur Erinnerung: Der Gitarrist aus Hannover gründete Ende der 80er Jahre die kernige Hard Rock-Truppe THUNDERHEAD. Nach deren Ableben wurde er zeitweise Mitglied der Metal-Bands PRIMAL FEAR und SINNER. Jetzt hat er sich mit Bassist und Sänger Oimel Larcher sowie Drummer Klaus Sperling (FREEDOM CALL, ex-PRIMAL FEAR) zusammengetan, um uns sein eigenes Baby namens NITROGODS zu präsentieren.

Auch wenn man sich selbstredend weiterhin im Hard’n’Heavy-Bereich herumtummelt, handelt es sich bei dem Trio nicht um eine Neuauflage von THUNDERHEAD. Vielmehr wähnt man sich bei den ersten beiden Tracks des Debütwerks eher im Proberaum einer MOTÖRHEAD-Coverband. „Black Car Driving Man“ und „Demolition Inc.“ könnten glatt von Motorwarze Lemmy geschrieben und höchst selbst eingesungen worden sein. Sänger Oimel klingt zumindest derart nach Herrn Kilmister, dass es sich glatt um einen verloren geglaubten Zwillingsbruder handeln könnte. In die gleiche Kerbe schlagen auch die Songs „Licence To Get Loud“ und „The Devil Dealt The Deck“. Das ist wenig kreativ und alles ein bisschen vorhersehbar.

Das selbstbetitelte Debütwerk hat aber durchaus auch seine Sonnenseiten. Richtige Freude kommt nämlich immer dann auf, wenn die Band ihren eigenen Sound umzusetzen versucht. Großartig und mit einem feisten Augenzwinkern kommt ‚At Least I’m Drunk’ um den Block gefahren, bei dem Oimels versoffenes Organ perfekt von einer beachtlichen Menge Blues unterstrichen wird. Diesen Track hat man auch kurzerhand für eine Videoproduktion ausgewählt. Ebenso erwähnenswert ist das zusammen mit NAZARETH-Frontmann Dan McCafferty aufgenommene ‚Whiskey Wonderland’. Ein düsterer Rocker mit sehr prägnantem, antreibendem Refrain. Ein Song, der vom Wechselgesang zwischen Oimel und McCafferty lebt.

Einen weiteren, sehr naheliegenden Gastauftritt gibt es dann noch von „Fast“ Eddie Clark (MOTÖRHEAD, FASTWAY). Seinen Stempel drückt er dem Song ‚Wasted In Berlin’ unverkennbar auf, wodurch dieser -oh Wunder!- verdammt MOTÖRHEAD-lastig ausgefallen ist. Zum Abschluss kredenzen NITROGODS dem geneigten Hörer mit ‚Zombietrain’ ein weiteres echtes Juwel. Einen geradlinigen Rocker mit Drive, der einfach nur Spaß macht! Wirklich ein gelungener Höhepunkt zum Finale.

Das ansprechend produzierte Album ist, wie oben beschrieben, insgesamt eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite ist mir ein Stückchen zu viel MOTÖRHEAD-Verehrung im Spiel, während andererseits durch eigene kreative Ideen erst die wahre Klasse dieser Kombo aufblitzt. Am Ende muss man wohl festhalten, dass hier viel mehr drin gewesen wäre. Wenn man in Zukunft aber mehr Vertrauen in die Entwicklung eines eigenständigen Sounds aufbauen kann, sollte das durchaus noch werden. Unterm Strich bleibt dennoch eine richtig launige Rockscheibe, die Freude bringt. Den Namen NITROGODS kann man sich schon mal merken.

4/6 Punkten

VĂ–: 24.02.2012 (SPV/Steamhammer)

Thomas