Archive for August, 2018

INTERVIEW: ATROCITY

Posted by Radu On August - 29 - 2018

Atrocity Band

Der zweite Teil der “OKKULT” Trilogie ist raus und beglückt Death Metal Fans alter Schule und Geschichtsnerds gleichermaßen. Wir sprachen mit Alex Krull und Tosso von ATROCITY über Menschenfresser, den Anfangstagen der Szene und dem Fußballdebakel.

Hallo und erstmal herzlichen Glückwunsch zum zweiten Teil eurer „Okkult“ Trilogie! Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr, was bei der „Masters Of Darkness“ EP angedeutet wurde, auch mit dem Album konsequent durchgeführt habt. Wie geht es euch jetzt kurz nach dem Release?

Alex: „Vielen Dank, es geht uns prima!! Es läuft fantastisch mit dem neuen „Okkult II“ Album! Die Resonanzen von den Fans und Medien sind mega, und wer hätte das gedacht, dass man mit einem derartig hartem Album die Album- und Club Charts so aufmischen kann ;)

Tosso: „Heeeaalllich! Wir sind extrem glücklich mit dem neuen Album. Songs und Sound knallen voll rein!!“

Ihr seid dafür bekannt, auf jedem Album eine neue Überraschung abzuliefern und euch nicht auf einen Stil fest zu legen. „Okkult II“ ist erneut ein waschechtes Death Metal Album geworden; war die Stilrichtung der Trilogie bereits im Vorfeld klar, oder kam das recht spontan?

Alex: „Klar, wir wollten für die epische OKKULT Trilogie ein Fass aufmachen, und die Brutalität von Death Metal mit dunklen, atmosphärischen und Horrorfilm-artigen Elementen kombinieren. Bei der OKKULT II hat der Härtegrad sogar noch zugelegt, und es sind im Vergleich zur ersten OKKULT Scheibe weniger symphonische Elemente vertreten, sondern noch mehr messerscharfe Riffs!“

Okkult IIEin Wort zur Aufmachung; wie ist das Cover entstanden? Im Vergleich zur ersten Scheibe hat es zwar einen okkulten Touch, hätte aber auch problemlos als Black Metal Cover durchgehen können (z.B. bei Marduk, die zur Zeit die Kriegsthematik vertonen).

Alex:“ Wir suchen ja immer ein bestimmtes Thema aus den verschiedenen Topics des Albums für das Cover aus. Das „OKKULT II“ Artwork spielt natürlich auf die textlichen Elemente von „Masters of Darkness“ und dem Okkultismus im 3. Reich an. Unser Grafiker Heile hat wieder einmal einen Top Job gemacht, und ich finde die Umsetzung unserer Ideen absolut gelungen! Die Photosession dazu war gewaltig, und das Resultat spricht Bände.“

Gerade im Hinblick für die Geschichtsnerds ist von allem etwas dabei: von menschenfressenden Vampiren (`Shadowtaker`), über den Blutfluch (`Spell Of Blood`) bis zur Kriegsthematik (`Menschenschlachthaus`). Gibt es ein Thema auf dem Album, das dich persönlich am meisten bewegt hat?

Alex: „Sehr gute, aber auch sehr schwere Frage haha. Es gibt Songs mit persönlicher Bedeutung, die mir wichtig sind. Generell finde ich aber das gesamte OKKULT Konzept sehr spannend, und kann wirklich all den Thematiken etwas abgewinnen! Als Hörer kann man in die krassen Songs voll und ganz eintauchen! Mit Atrocity haben wir ja von jeher den Hang zu sehr düsteren Texten und Konzepten. Schon beim „Blut“ Album (1994) mit einem dunklem Vampirkonzept war es faszinierend Recherchen in Transilvanien, Heimat meines Grossvaters, anzustellen und tief in eine Thematik einzutauchen. Dann bei den sehr umfangreichen Arbeiten zum „Atlantis“ Konzept (2004) gab es eine unglaubliche Bandbreite von verschiedenen Quellen und Berührungspunkten zu diesem Thema. Das ging von wissenschaftlicher, archäologischer Arbeit, mythologischen Sichtweisen über esoterisch angehauchte Theorien, obskuren Auslegungen von Okkultisten im 3. Reich bis hin in die abgespacte Welt der Ufologie. Für mich wurde dann schnell klar, dass das nächste Konzept über die Mysterien der Weltgeschichte und die dunkle Seite der Menschheit sein müßte. Jedoch ein Album wäre dafür nicht genug, und die Idee für die „Okkult“ Trilogie war geboren.“

Neben der Härte gibt es auch viele bombastische Elemente zu hören, deren Chorpassagen von Katie Halliday (die bei der Produktion von SAW mitgewirkt hat) beigesteuert wurden. Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Tosso: „Katie Halliday ist eine geniale Sounddesignerin aus Kanada, die zu Grusel-Blockbustern wie „The Saw“ die Soundeffekte geschaffen hat. Deshalb hatten wir die Idee sie für die OKKULT-Trilogie mit an Bord zu holen und zu gewinnen. Katie hatte uns bei mehreren Nordamerika-Touren besucht und war sofort Feuer und Flamme mal mit einer Metal-Band zusammen zu arbeiten. Einige der Song-Intros zB. Shadowtaker, sind so noch furchteinflößender geworden, haha :) Allerdings alle Chorpassagen und sämtliche Choraufnahmen haben wir hingegen als Band wieder selbst komponiert und zusammen mit Chorleuten aufgenommen, hier bei uns im heimischen Mastersound Studio.“

Atrocity Gottlosen JahreA propos Zusammenarbeit: ihr habt auch mit Marc Grewe (Ex Morgoth) und mit Petrov von Entombed A.D. Gearbeitet. Gemeinsam mit ATROCITY ein sehr cooles old school Package! Erzählt uns bitte, wie es dazu kam.

Alex: „LG und Marc sind ja alte Weggefährten. Wir kennen uns aus den „goldenen Tagen“ des Death Metal Undergrounds Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Damals waren wir mit Atrocity zusammen mit Morgoth, Autopsy und Pestilence auf Tour. Solange kenne ich Marc schon. LG und Entombed habe ich 1990 erstmals nach Deutschland auf die „Support the Underground“ Festivals mit Carcass, Atrocity, Pungent Stench etc. geholt. Die Festivals hatte ich selbst veranstaltet, und es waren mit die ersten Death Metal Festivals auf internationaler Ebene und fanden in Deutschland, Frankreich und Belgien statt. LG und die Entombed Jungs waren uns sehr dankbar dafür. Marc und LG waren auch beide auf unserer Atrocity Film Doku „Die gottlosen Jahre“ mit dabei. Als wir sie nun gefragt hatten, ob sie als Gastsänger bei „Okkult II“ dabei sein wollen, waren beide sofort mit voller Begeisterung dabei. Beide Kooperationen sind absolut geil geworden!“

Ihr habt zum Song `Shadowtaker`ein Video gedreht, das die Thematik des Wiedergängers sehr gut einfängt. Gerade im Hinblick auf Vampiren, die durch Hollywood und die Twilight Saga sehr auf jugendliche Romantik reduziert wurden, gefällt mir die old school artige und dreckige Darstellung besonders gut. Warum fiel die Wahl auf diesen Song? Erzähl uns bitte etwas über die Dreharbeiten dazu.

Alex: „Ganz genau, das war die Intention! Wir wollten eine dreckige, monströse Darstellung und ganz bestimmt keinen Teenieschwarm. Für uns war „Shadowtaker“ der Video Kandidat Nummer Eins! Es geht um den Wiedergänger slawischer Prägung. Eine interessante Quelle ist von Karl Ferdinand von Schertz, der 1704 das Buch „Magia Posthuma“ verfasst hat, und von unerklärlichen Vorfällen von Wiedergängern, die Menschen angreifen, berichtet. Die Opfer sterben innerhalb weniger Tage. 1732 sorgt ein Bericht über Vampirismus des Stabsarzt Johann Flückinger an den Wiener Hof für große Furore und befeuert das Interesse und den Glauben an die Existenz der Untoten. Eigentlich wurden derartige Untersuchungen über Vampirismus im Auftrag der habsburgischen Obrigkeit mit dem Ziel durchgeführt, dem ländlichen Aberglauben in den slawischen Gebieten den Gar auszumachen. 1755 ergeht sogar eigens dafür der sogenannte „Vampir Erlass“ mit diversen Verboten unter Androhung von Strafen. Unter anderem wurde das Öffnen der Gräber, das Pfählen, Köpfen und Verbrennen von Leichnamen, die man für Wiedergänger gehalten hat, verboten und unter Strafe gestellt. Das „Shadowtaker“ Video haben wir mit der Band und einigen Sequenzen aus der Story unter Tage in einem Berg gedreht. Da mussten wir erstmal durch einen sehr engen Stollen aus dem 18. Jahrhundert etwa 500 Meter unser ganzes Equipment schleppen. Während es draussen an die 35 Grad hatte, war es beim Dreh unter Tage um die 6 Grad Minus! Die Dreharbeiten haben sehr großen Spaß gemacht, gerade auch die Storyline. Ich war ja bei den gesamten Dreharbeiten mit dabei und habe auch mitgefilmt. Tolle Geschichte!“

In unserem Interview zur „Masters Of Darkness“ EP habt ihr schon angedeutet, dass es dieses Mal eine etwas einfachere Schatzsuche geben wird. Hab mich bereits durch das Booklet gewühlt und die limitierte Box nach doppeltem Boden und anderen Hinweisen abgesucht, allerdings nichts gefunden. Wann gibt’s die ersten Hinweise?

Alex: „Richtig! Die goldene CD wird in Nordamerika zu finden sein. Wenn die Platte eine Weile im Umlauf ist, werden wir erst mit weiteren Details rausgehen. Es wird ein Hinweis im Artwork sein, mit dem man auch die nächste Schatzsuche starten kann! Die Spannung steigt, hehe.“

ATROCITY_MASSACREDie Zusammenarbeit mit Massacre hat für die Fans sehr große Vorteile; erstens fühlt man sich stellenweise wieder wie zu den „Blut“ Zeiten, in denen ihr als Vorreiter unterschiedlicher Stile Alben in den 90ern raus gebracht habt und zweitens können wir uns über eine richtig geile Box des Albums (inkl. Autogrammkarte, Shirt und 2 coolen Postkarten) freuen. Wie erlebt ihr die Zusammenarbeit und gibt es bereits erste Reaktionen zum Album und zur Aufmachung?

Tosso: „Das ist eine ganz großartige Geschichte!! Wir haben einige ATROCITY-Kracher-Alben in den 90ern zusammen mit Massacre veröffentlicht: BLUT, WILLENSKRAFT und auch WERK 80. Thomas Hertler war damals bereits und ist auch jetzt unser Ansprechpartner. Das ist schon richtig geil!! Zudem ist das Massacre Office gerade mal 20 Minuten von unserem Mastersound Studio entfernt!! Totale Schwabenpower quasi. Massacre Records haben für OKKULT II einen richtig guten Job gemacht. Das Album hat international sehr viel Beachtung bekommen und ist in Deutschland auf Platz 37 der Albumcharts, sowie Platz 3 der DAC Charts geschossen…was bei so einem knüppelharten Brecher-Album ja auch nicht gerade zu erwarten war. Die Vinylversionen von OKKULT II, sowie auch die mächtig bitterböse Box haben wir gemeinsam mit Massacre vorbereitet und umgesetzt! Ein Traum! So eine Zusammenarbeit macht einfach Spaß!!“

Warum habt ihr euch bei den Postkarten für `Spell Of Blood` und `Phantom Ghost` entschieden und wie kam es zur Auswahl der Models?

Alex: „Zoe und Kim waren unseren absoluten Wunsch Modells, die wir uns ganz bewusst ausgesucht haben, und schon vorher gekannt haben. Zoe ist Sängerin und Modell, kam extra aus den USA fürs Shooting rüber, und ist auch als Gaststimme bei „Infernal Sabbath“ und „Phantom Ghost“ mit dabei. Kim ist ein großer Vampir Fan und wirkle auch beim Videodreh von „Shadowtaker“ als Hauptdarstellerin mit! Klasse Zusammenarbeit mit den beiden!!“

Ein kurzer Ausflug in die heutige Metalszene: Mittlerweile kommen auch einige ältere Bands wieder aus der Versenkung. So bringen Dark Millenium (mit denen ihr ja auch mal getourt habt) beispielsweise auch wieder ein eneus Album raus. Was denkt ihr über die Entwicklung, dass sich alte Bands nochmal erheben?

Tosso: „Wir waren ja eigentlich nie in der Versenkung. Sicher, es gab halt Zeiten in denen wir hauptsächlich mit LEAVES’ EYES unterwegs waren, aber im Hintergrund wurde bei uns auch immer für ATROCITY gewirbelt. Somit sehe ich uns da eher als beständige, fortwährende Combo. Bei manchen Reunions freue ich mich als Fan selbst auch drauf. Es gibt möglicherweise auch jüngeren Menschen die Möglichkeit, Bands nochmal live zu erleben, so wie jetzt bei der Helloween-Geschichte zum Beispiel. Andererseits gibt es auch Beispiele, bei denen man als Außenstehender vielleicht den Eindruck bekommt, es wäre wohl besser gewesen, die Musik aus der Vergangenheit in Würde ruhen zu lassen. Aber das ist ja auch Geschmacksache. Was mir aber tatsächlich auf den Keks geht ist,wenn Bands geplant auf Abschiedstour gehen, um dann 2 Jahre später auf Reunion-Tour zu gehen. Was soll der Scheiß? Das ist doch irgendwie Verarschung.“

Letzte Frage an Alex: wie hast du as Debakel mit der Fußball WM verkraftet?

Alex: „Ganz, ganz bitter… Als großer Fan der Nationalmannschaft frägt man sich wirklich wie man mit solch einem Kader so mies abschneiden kann. Einstellung, Einsatz, Spielidee und die völlig unnötigen Krisen im Umfeld der Nationalmannschaft waren ein absoluter Witz. Nichtsdestotrotz habe ich mich dazu entschieden mit meinem Sohn Leon am 06.09. nach München gegen Frankreich ins Stadion zu gehen, zum Start der Nations League. Ein paar Tage später gehen wir auch noch zum Spiel gegen Peru ins Stadion. Wir hatten tolle Spiele in der WM Quali im Stadion angeschaut. Und hoffentlich hat das ganze „WM 2018 – Elend“ dann bald ein Ende, und man kann sich hoffentlich wieder über die Spiele der Nationalmannschaft freuen! Ein Neuanfang ist bitter nötig. Es muss eine gewaltige Kurskorrektur gemacht werden. Es müssen Leidenschaft, Kampfgeist, unbedingter Wille – die sogenannten deutschen Fussball-Tugenden – wiederbelebt werden. Die WM Turniere zuvor oder der Confed Cup waren ja wirklich hervorragend, und man wünscht sich, dass man wieder so beigeisterten Fussball von der Nationalmannschaft geboten bekommt.“

Nochmals danke für „Okkult II“! Ich habe mich sehr über das Dauerfeuer in meinen Boxen gefreut und wünsche euch, dass es vielen Fans ähnlich ergeht. Noch einige abschließende Worte an unsere Leser?

Alex: „Yeah!! Wir möchten uns bei allen Fans für die super Unterstützung bedanken! Wahnsinn! Wir sehen uns hoffentlich alle bald auf Tour, und lassen es richtig krachen!“

Radu

REVIEW: PSOA 2018

Posted by Samir On August - 26 - 2018

ImpressionsPSOA2018_02Sommer, Sonne, Geknüppel. Endlich ist wieder August und das Lieblingsfestival von ca. 8000 Fans steht wieder an. Merchandise Stände, entspannte Leute und 3 Tage Extrem Metal garantieren einen ähnlichen Erholungsfaktor, wie ein All inclusive Urlaub am Strand. Auf geht´s zum Party San 2018, das von Geprügel, Sturm und Ehrfurcht geprägt war.

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WERNER – Das Rennen 2018

Posted by Stefanie On August - 23 - 2018

Werner – Das RennenAn was denken wir, wenn wir Namen wie Andi, Brösel oder Holgi hören. An was denken wir, wenn wir die Band Torfrock mit ihrem Song `Beinhard´ hören. Klar, wir denken an Comics, Filme, ungewöhnliche Motorräder, an einen knallroten Porsche und legendäre Wettrennen.

Blicken wir zurück auf den 04. September 1988. In einer kleinen Gemeinde in Schleswig-Holstein, genauer gesagt in Hasenmoor auf dem Flugplatz Hartenholm, fand das große Werner-Rennen statt.

Seinerzeit traf Rötger „Brösel“ Feldmann mit seinem selbst gebauten Motorrad, dem „Red Porsche Killer“ auf den Kieler Gastwirt Holger „Holgi“ Henze mit seinem roten 1967er Porsche 911. Letzterer gewann das Rennen 1988. Eine Revanche musste her. Eine erste Auflage dieses einzigartigen Rennens fand dann im Jahre 2004 auf dem Lausitzring statt. 30.000 Besucher waren vor Ort. Musikalisch wurde das Event unterstützt von Bands, wie Motörhead , Tracy Chapmann, In Extremo und natürlich Torfrock. In diesem Jahr trat Brösels Bruder Andi auf der „Dolmette“ an und forderte Holgi erneut zum Battle. Aber auch dieses Rennen ging zu Holgi´s Gunsten aus.

Das konnten die Wernersens nicht auf sich sitzen lassen und somit wird es bei der 2. Auflage des Werner Rennens in der Zeit vom 30. August bis 02. September 2018 erneut richtig „kesseln“. Diesmal geht es zurück auf das Flughafengelände Hartenholm, wo einst alles begann. Eine Neuauflage nach 30 Jahren und somit für Brösel und Andi eine Chance zur Revanche. Das Areal, mit einer Größe von 46 Hektar ist ausgelegt für 70.000 Besucher. Gut 80 Acts untermalen auf drei Bühnen dieses Event. Wie schon in 1988 werden Niedeckens BAP, Torfrock, Otto und die Friesenjungs oder aber auch Doro mit am Start sein. Nennenswert auch musikalische Begleiter, wie z.B. Knorkator, Fury in the Slaughterhouse, Beyond the Black, Rose Tattoo, DAD, Uli Jon Roth, Skyline, Almanac, Hämatom, Betontod, Stahlzeit, Santiano, The New Roses, Roger Chapman, Russkaja, Tanzwut, Serum 114, Kneipenterroristen, Ohrenfeind uvm.

Sechs verschiedene Camps laden ein. Für jeden ist etwas dabei. Das Breite-Masse-Camp für die Musikliebhaber, Party-Begeisterte oder Comicfans, das Gas-Wasser-Scheisse-Camp für die Handwerkergemeinschaft, das Schüssel-Camp für Biker und Motorenbegeisterte, das Holgi-Fan-Camp, für Freunde von Sportwagen, Kunst und Kultur, das Biotop – die Feiermeile für die ganze Familie und „last but not least“ der Nobelacker, für all diejenigen, die es gerne etwas luxuriöser und chilliger mögen.

Schon seit Wochen kann man die Erdarbeiten auf dem Flughafengelände beobachten. Hier wird der Ground für die diversen Motosport-Acts angelegt. Auf diesem Nebenschauplatz erlebt ihr das Drag Race, Moto Cross, Farm-Pulling, das Unicycle Drag Race, Stockcar, Autocross und den Mofa-Cup.

Wir sagen Euch, das wird “Beinhard” und eine Riesen-Sause oder um es mit den Worten von Werner zu sagen „ne goile Paadie, Loide“. Wir sind uns sicher, dass das Glück in diesem Jahr auf Seiten der Wernersens liegt und man sich auf vier Tage Festival mit viel Spaß, heißen Öfen, ordentlicher Rockmukke, jeder Menge Bölkstoff und Futtereien freuen darf. Also, nicht lang schnacken, Kopf in Nacken und „hau wech die Scheisse - PLOPP“. Dieses Geräusch wird in gut einer Woche in Hasenmoor des Öfteren zu hören sein und vor allem wird der Duft von Sprit in der Luft liegen und der Abgasnebel die Besucher einhüllen. Für Freunde von Motoren, Comics und Musik ist WERNER – Das Rennen 2018 die Veranstaltung schlechthin.

Überlegt nicht lang, noch gibt es Kaaten und die bekommt ihr hier:

Telefon: 04827 – 99 96 66 66

oder aber online im TICKET-SHOP.

REVIEW: MERA LUNA

Posted by caroline On August - 21 - 2018

IMG_2447 (1) (2)Auch in diesem Jahr wurde der Flugplatz in Hildesheim wieder zur Anlaufstelle für knapp 25000 Besucher aus aller Welt. Das MERA LUNA öffnete am 10.08.2018 seine Pforten für Musikfans der dunklen Szene aus aller Welt. Bei strahlendem Sonnenschein waren die kalten, nassen Tage vom Vorjahr vergessen. Zum Zeltaufbau am Freitag hätte das Wetter besser gar nicht sein können. 26 Grad und leichter Wind. Nur wer am Freitag zu spät anreiste, hatte Schwierigkeiten noch Zeltplätze zu finden. Nachdem das Zelt aufgebaut war ging es auf das Festivalgelände: Duschen, essen, trinken, Workshops besuchen, über den Mittelaltermarkt schlendern oder sich gemütlich in den Hangar setzen und sich die Lesungen anhören. Vor allem der Mittelaltermarkt war in diesem Jahr wieder ein besonderes Highlight, durch zahlreiche Handwerkskunst, Schmuck, Schaustellern, Feuershows, jeder Menge kulinarischer Leckereien und natürlich die Kuppelbörse für alle “Dunklen Singles” inklusive einer mittelalterlichen Hochzeit – falls es denn so richtig funkte.

IMG_2487 (1) (1)Eine besondere Neuerung in diesem Jahr: Eine Geisterbahn, gruselig oder doch eher lustig? Entscheidet jeder Besucher selbst, findet sich jedoch perfekt ins Ambiente ein. Bei so vielen Angeboten ist es kein Wunder, dass es an der Mainstage am Samstagmorgen bereits um 11:00 Uhr ordentlich gefüllt war. Den Auftakt geben CYBORG, die Gewinner des diesjährigen Newcomer-Wettbewerbs. Mit 55,3 Prozent konnten die SCI-FI Metaller aus dem Norden – genauer gesagt aus Hamburg – die Fans für sich gewinnen und ordentlich einheizen. Im Anschluss folgten ERDLING, die ihr Debüt in 2016 feiern konnten und große Erwartungen an ihren Auftritt stellten: „Wir würden uns freuen, wenn wir den Laden hier mal so richtig abreißen“, versprach Sänger Nils Freiwald. Die Menge wurde nicht enttäuscht und die Jungs der Neuen-Deutsche-Härte weckten auch die Letzten in den Zelten. Es folgten die Gothic-Rock Bands MERCYFUL NUNS und ZERAPHINE. Letztere sorgten für die ganz besondere Romantik-Stimmung auf dem Festival. Nach dieser schunkeligen Nummer ging es dann aber für die Besucher des Festivals nahtlos über zu TANZWUT. Bei den Berlinern wurde mal so ordentlich getanzt und gute Laune versprüht.

IMG_2596 (1) (1)Wer zwischendurch ein wenig entspannen wollte, schaute sich die grandiose Gothic Fashion Show an, die auch in diesem Jahr wieder mit Design der “etwas anderen Art” bestach.

Auf der Bühne ging es nach den Berlinern von TANZWUT weiter mit den Hamburgern von LORD OF THE LOST. Nach ihrem letzten Besuch auf dem MERA LUNA 2016 mit dem “Swan Songs Ensemble” und eher ruhigeren Tönen, gab es in diesem Jahr wieder die gewohnte Energie der Hamburger. Neben Songs aus dem neuen Album folgten auch gewohnte Lieblinge der Fans. Ein Stillstehen war fast unmöglich. Zusätzlich zerschmetterte Sänger und Frontmann Chris Harms zum Ende seine Gitarre auf der Bühne und zum finalen `La Bomba´ rastete nicht nur das Publikum aus, auch Bassist Klaas Helmecke nutzte die Gelegenheit zum Crowdsurfen. THE 69 EYES sowie APOPTYGMA BERZERK und MINISTRY erlebte das feiernde Publikum noch bei strahlendem Sonnenschein. IN EXTREMO leiteten das Ende des Samstagabends mit viel Emotionen, Feuer und lauten Sanges-Chören des Publikums ein. Im Hangar spielten die Szenegrößen LONDON AFTER MIDNIGHT derweil die Headlinershow.

IMG_2951 (1) (1)Die Abschlussparty am Samstag feierten die Besucher mit THE PRODIGY laut und mit viel Bass. Wer noch nicht zu müde war, feierte im Disco-Hangar weiter, der Rest verschwand im Zelt. Viel Zeit zum Schlafen blieb allerdings nicht, denn die Newcomer der Neuen-Deutschen-Härte SCHATTENMANN, die Anfang des Jahres ihr erstes Album veröffentlicht haben, weckten mit Songs wie `Brennendes Eis´ und ihrer Feuershow auch die letzten im Zelt Gebliebenen und hätten ruhig noch länger spielen können, vernahm man von einigen ihrer Fans. Nach HEIMATEARDE und DIE KAMMER wartete die Masse auf etwas besonderes: das Zweitprojekt von Sänger Eric Fish (SUBWAY TO SALLY) spielen ihr Debüt. Die Band BANNKREIS. Aller Anfang scheint schwer: Denn der erst letztes Jahr gegründeten Band versagt beim ersten Song die komplette Technik und kein Ton ist mehr zu hören. Die restliche Spielzeit aber überzeugt das Duo aus Eric Fish und der Sängerin Johanna Kirns und wirkt vielversprechend.

IMG_2424 (1) (1)Neben diesen neuen Sternen am Himmel mussten wir auch einen Abschied feiern: Der Sänger der Band LACRIMAS PROFUNDERE, Rob Vitacca, verlässt die Band und spielte auf dem MERA LUNA seine letzte Show. Nach dem Song `Hope is here´ verabschiedete sich der Sänger der jahrelang die Mengen begeistert und zum Schmelzen gebracht hat und macht Platz für Julian, der sich bei den Fans wohl noch beweisen muss. Nachdem sich LÂME IMMORTELLE die Ehre gaben, folgte eine Ikone der deutschen Musik: PETER HEPPNER (ehem. WOLFSHEIM). Dieser berührte auf sehr stille Art die Massen des Festivals, ohne eine hektische Bühnenshow. Im Laufe der Show stößt JOACHIM WITT dazu und unterstützt seinen langjährigen Kollegen durch seine besondere Art für beispielsweise den Song `Die Flut´. Um die Menschen vor der Mainstage wieder ein bisschen auf das restliche Abendprogramm einzustimmen folgten nunmehr IN EXTREMO und gaben eine richtig gute Show. In gewohnter Weise tanzten die Fans zu den mittelalterlichen Klängen, nur um sich dann kurze Zeit später zu den Elektro-Sounds von FRONT 242 zu bewegen.

IMG_3139 (1) (1)Kurz vor Beginn des Headliners EISBRECHER bahnten sich diverse Pikatchus den Weg zur Bühne. Darauf wird dann von Sänger Alex auch prompt Bezug genommen, der zur Überraschung der Fans und seiner Bandkollegen kurzerhand den Pokerap anstimmt, den er ja alle Jahre einmal wieder auspackt. Ansonsten lieferten EISBRECHER natürlich wie immer eine besondere Show ab: Bei 28 Grad im Wintermantel mit Kunstschnee auf der Bühne. So kann ein Festival doch abschließen. Mit einer Menge toller Bilder im Kopf und vielen dunklen, aber auch bunten und musikalischen Eindrücken können wir uns wohl alle auf das MERA LUNA 2019 freuen. Die ersten zwei Ticket-Kontingente für 2019 sind bereits ausverkauft!

MERA LUNA 2018 – Du warst einfach toll – Wir sehen uns wieder in 2019 !

Review: HOPELEZZ

Posted by Samir On August - 20 - 2018

Stories_Of_A_War_Long_Forgotten_(Albumcover)[1]

Stories Of A War Long Forgotten

Mit ihrem 2016er Werk „Sent To Destroy“(Review hier) präsentierten HOPELEZZ in neuer Besetzung ihren Wandel vom melodischen Death Metal hin zum modernen Thrash  á la MACHINE HEAD und konnten im Anschluss durch zahlreiche Konzerte und Festivalshows ihre Fanbase weiter ausbauen. Auch Massacre Records wurde dadurch auf die Wuppertaler aufmerksam und nahm das Quartett unter Vertrag. „Stories Of A War Long Forgotten“ stellt somit die erste Veröffentlichung unter neuer Labelheimat und zugleich das erste Konzeptalbum der Bandgeschichte dar.

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Lord of The Lost – “Thornstar” Tour 2018

Posted by Andrea On August - 16 - 2018

37609808_10155660671456659_7789040491147821056_oNach einigen Festivals und einem neuen Album, das am 03.08.18 das Licht der Welt erblickte und sogleich auf Platz 6 der deutschen Charts einstieg, werden die Dark-Rocker der Band LORD OF THE LOST im Oktober 2018 auf Europatour gehen. Dabei wird das Konzert in Hamburg am 27.10.2018 mit Sicherheit einen krönenden Abschluss ihrer Deutschlandkonzerte bilden, denn Hamburg ist der Heimathafen. Die Lords haben über die letzten Jahre hinweg einiges erreicht und spielten sich durch die verschiedensten Gebiete direkt ins Herz der schwarzen Szene. Mit ihrem nunmehr 8. Studioalbum “Thornstar” haben sich LORD OF THE LOST wieder einmal neu erfunden. Von daher kann man auch dieses Mal ein musikalisches Feuerwerk auf der Bühne erwarten. Ein gutes Jahrzehnt bespielen LORD OF THE LOST die Bühnen Europas (auf dieser Tour erstmalig in Frankreich, Spanien und Großbritannien) und werden es nicht leid, uns musikalisch immer wieder eine zu verpassen. Wer schon einmal einen Vorgeschmack auf die Show der Darkrocker erhaschen will, kann sich den Auftritt der Band auf dem diesjährigen Mera Luna in der NDR Mediathek ansehen. Es wird im Herbst viele gute Gelegenheiten geben, LORD OF THE LOST live zu bewundern. Nutzt also eure Chance und geht zu einem der diversen Konzerte. Mit SCARLET DORN, einer aus Hamburg stammenden Band, haben LORD OF THE LOST zudem einen sehr würdigen Support gefunden. Die Tickets erhaltet Ihr zum Preis von 29,20 € bei EVENTIM.

Die Lords fahren für Euch folgende Städte an:

04.10.2018 Frankfurt / Batschkapp
05.10.2018 Hannover / Musikzentrum
06.10.2018 Berlin / Columbia Theater
11.10.2018 Nürnberg / Hirsch
12.10.2018 Köln / Essigfabrik
18.10.2018 Pratteln / Z7 Konzertfabrik
19.10.2018 München / Backstage Halle
20.10.2018 Leipzig / Werk2 – Halle D
27.10.2018 Hamburg / Markthalle

RMM 2018

Posted by Uli On August - 14 - 2018

rmm18-juniAuch wieder in diesem Jahr findet zum vierten Mal in der Oberhausener Turbinenhalle das große Indoor Festival RUHRPOTT METAL MEETING vom 07.-08.12 statt, mit einem Programm, bestehend aus internationalen und nationalen Metal Acts. Darüber hinaus gibt es noch ein reichhaltiges Rahmenprogramm, wie ein Indoor Biergarten, der Metal Markt, Meet & Greets/Autogrammstunden. In diesem Jahr spielen auf der zweiten Bühne, der Flöz-Stage, zum 30jährigem Jubiläum des Dortmunder Labels Century Media die schwedischen Death Metaler von DARK QUANTILLITY, die italienische Alternative Metaler von LACUNA COIL, sowie die spanischen Trasher von ANGELUS APATRIDA.

Hier das Line Up für 2018

Freitag, 7.12.

VENOM

EXODUS

SODOM

DEATH ANGEL

SUICIDAL ANGELS

PRIPJAT

Samstag, 7.12.

CHILDREN OF BODOM

ALESTORM

D-A-D

TANKARD

MOTORJESUS

SKALMÖD

Flöz Stage/Century Media

DARK TRANQUILLITY

LACUNA COIL

ANGELUS APATRIDA

+1

Tagesticket für Freitag, den 6.12.   42,90 €

Tagesticket für Samstag, den 7.12. 53,90 €

Kombiticket beide Tage.                81,40 €

Tickets gibt es hier!

Einlass 15.30 Uhr/ Beginn 17.30 Uhr

Wacken 2018 – Auf der Suche nach dem Schlamm

Posted by Etienne On August - 13 - 2018

38404589_2286452341371851_1540141028571348992_oWas erwartet man am wenigsten, wenn 75.000 Fans aus aller Welt wie jedes Jahr nach Wacken pilgern? Richtig, eine Staubwüste! Aber zum Glück sind Metalheads anpassungsfähig und so war auch die 29. Ausgabe des größten Metal-Festivals der Welt ein voller Erfolg. Auch dieses Jahr war die ehemalige „Frühanreise-Gebühr“ im Ticketpreis enthalten und so stürmten bereits am Montag große Teile der Besucher die Camping Plätze. Doch durch die jahrelange Erfahrung der Veranstalter lief alles in geordneten und zügigen Bahnen ab, sodass die ersten gegen Montagmittag ihre Zelte neben ihren Autos aufgeschlagen hatten und ihr kühles Bier genießen konnten. Metal Impressions erreichte das „Holy Land“ gegen 16.00 Uhr am Montag und gewann somit schon lange bevor die ersten Bands spielten die ersten Eindrücke. Für mich, als langjährigen Wackengänger, stellte sich direkt ein Gefühl von Heimat ein. Und so ließ ich mit meiner Gruppe und einigen hinzugekommenen Nachbarn, entspannt den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen, viel zu früh von der brütenden Hitze geweckt, musste ich feststellen, dass die Bändchenausgabe für die Presse erst mittwochs öffnet und ich daher gezwungen war auf dem Campground zu verweilen. Also wurde die Zeit genutzt, um eben diesen zu erkunden. Bei gefühlt 40 Grad im Schatten lief ich also von Campground W, auf den es mich verfrachtet hatte, los um mir ein Bild von der allgemeinen Stimmung zu machen. Aufgrund des seit Wochen mangelnden Regens und der extremen Hitze fehlte der altbekannte und allseits beliebte Wackenschlamm, sodass die Schlammtaucher dieses Jahr vorerst ohne auskommen und anders für Abkühlung sorgen mussten. Wo das Auge auch hinblickte, waren entweder Wasserspritzpistolen oder gar unterwegs noch hastig gekaufte Pools zu sehen, um sich und den anderen das Wetter erträglicher zu machen. Netterweise spendeten auch die Händler mit einigen Wasserschläuchen eine kleine Erfrischung und sorgten dabei sogar für kleine Matschpfützen, welche auch schleunigst von eingefleischten Wackenfans genutzt wurden, welche ihre liebgewonnenen Schlammlöcher vermissten. Mittwochmorgen konnte ich dann endlich, nach einem abermals sehr heißen Marsch durch das ganze Dorf und zweistündiger Wartezeit, mein Bändchen abholen und endlich frei auf dem Gelände umherstreifen und so begab ich mich zum Infield. Trotz des Wetters war gefühlt schon die Hälfte der Besucher dort unterwegs und besuchten einen der vielen Händler, bestaunten die Metallskulpturen verschiedenster Metal-Größen oder standen, ebenso unentschlossen wie ich, auf der riesengroßen „Fressmeile“.

38452378_2286452518038500_4750645252883218432_oAuf den kleinen Bühnen hatten zwischenzeitig schon die ersten Bands angefangen und ließen die ersten metallischen Töne über dem Gelände erklingen. Wie es seit Jahren Tradition ist eröffneten im Bullhead Circus die Metalbattle–Gewinner aus verschiedensten Ländern die kleinen Bühnen. So spielten beispielsweise die Gewinner aus Indien, Israel oder der Karibik an diesem Tag und heizten der Menge weiter ein. Mein erstes Konzert für das Wacken 2018 war JESPER BINZER, seines Zeichens Sänger der Band D-A-D. Nach einer kurzen Suche nach der Beergarden-Stage, erreichte ich diese gerade noch rechtzeitig, um die ersten Klänge mit einer kleinen Traube von etwa 150 Menschen zu genießen. Nach einem gelungenen Start mit dem Titelsong seines Soloalbums „Dying Is Easy“, folgten sechs weitere Lieder, welche allesamt vom selbigen stammten. Unterbrochen wurden sie hierbei immer wieder von Jesper, der zwischen den Songs in etwas gebrochenem aber problemlos verständlichem Deutsch dem Publikum von der Entstehung seines Solo-Projekts erzählte und mit seinem schelmischen Lächeln alle Anwesenden für sich gewann. Nach einer kurzen Abkühlung an einer der Wasserstellen ging es für mich wieder ins Camp, um mich auf den Abend vorzubereiten und etwas zu essen. Erst gegen 22.55 Uhr ging es dann im Bullhead Circus mit den Brasilianern von SEPULTURA weiter. Nach knapp 24 Jahren Bandgeschichte und einigen Besetzungswechseln, inklusive dem ehemaligen Sänger Max Cavalera, zeigte sich die Truppe, trotz verhältnismäßig kleiner Bühne, wie immer energiegeladen. Die Fans dankten es ihnen mit einem erzwungenen Einlassstop am Circus wegen Kapazitätsmangel und ausgelassener Stimmung. Von insgesamt 13 Songs stammten dabei beachtliche vier Stück von der letztes Jahr erschienen Scheibe „Machine Messiah“ und mit dem Evergreen `Roots Bloody Roots´ fand der Abend einen krönenden und nochmal auspowernden Abschluss. Auch Donnerstags eröffneten wieder einige Metalbattle–Gewinner die kleineren Bühnen und so entschied ich mich mir BEHIND BARS aus Belgien und DIE FROM SORROW aus China anzuschauen, um im Circus der Hitze ein wenig zu entgehen. Der rapide Wechsel vom Gemisch zwischen Core und Thrash bei BEHIND BARS und den anschließenden Melodic Death Metal-Klängen bei DIE FROM SORROW war anfangs ungewohnt, aber beide Bands waren auf ihrem Gebiet absolut überzeugend und bildeten für mich einen super Start in den Tag. Trotz der frühen Uhrzeit war auch schon gefühlt das halbe Zelt gefüllt, was die Shows für Publikum und Bands natürlich umso erfreulicher und spaßiger machte.

Nachdem ich mich gezwungenermaßen wieder etwas abgekühlt hatte, begab ich mich auf das morgens mit hunderten Litern Wasser gesprengte Infield vor den Hauptbühnen, um dort VINCE NEIL, den ehemaliger Sänger von MÖTLEY CRÜE, zu bestaunen, welcher Großteils seine MÖTLEY CRÜE-Klassiker zum Besten gab. Für viele der Anwesenden ging dabei ein Traum in Erfüllung, die MÖTLEY CRÜE Hits `Shout at the Devil´ oder `Dr. Feelgood´, trotz der Trennung der Band vor zwei Jahren, nochmals live hören zu können. Auch das LED ZEPPELIN-Cover `Whole Lotta Love´ wurde vom Publikum mehr als freudig aufgenommen. Direkt im Anschluss lief ich im Eiltempo zur Wasteland-Stage, auf der die deutsche Horror-Rock ´n Roll-Band THE FRIGHT im kleinen Kreis spielte. Während die Fans vor der Bühne mit zwei riesig aufgeblasenen Bällen spielten oder einfach im Rhythmus mit dem Kopf nickten, wurde die Band auf der Bühne von zwei Damen der Wasteland-Warriors unterstützt, welche zur Musik tanzten und den Leuten mit (selbstverständlich im Endzeitdesign) angepassten Wasserpistolen oder Wasserbomben immer wieder eine kleine Abkühlung verpassten.

38297846_2284454424904976_4593545236210253824_oGekrönt wurde die Show von einer anschließenden Tour der Wasteland Warriors durch das Wackinger Village, wobei sie selbstverständlich auch ihre Wagen und Motorräder im Endzeitdesign zur Schau stellten. Weiter ging es für mich nach einer kurzen Pause auf der Hauptbühne mit der polnischen Metal-Gewalt von BEHEMOTH. Trotz der recht kurzen Spielzeit von einer Stunde und fünfzehn Minuten gaben sie hierbei 14 Songs zum Besten, welche durch die gewohnte Härte mit Klassikern wie `O Father O Satan O Sun!´ oder der Live-Premiere von `God = Dog´ den heiligen Wackenboden zum Beben brachten. Die Musik irgendwo zwischen Black und Death Metal sorgte hierbei für einige Haarventilatoren und auch sonst für ein Publikum, bei dem keiner still stehen konnte. Direkt im Anschluss übernahm DANZIG auf der zweiten Hauptbühne, auf die man auch von meiner Position einen nahezu perfekten Blick und Sound hatte. Nachdem DANZIG in gewohnter Manier mit Songs wie `Mother´ oder `How the Gods Kill´ überzeugt hatten, ging es für mich mit dem Highlight des Abends weiter: JUDAS PRIEST. Wie man es von ihnen gewohnt ist, begannen sie gleich mit einem Knaller und brachten mit dem Titelsong zur aktuellen Scheibe `Firepower“ direkt die ganze Menge in Bewegung. Es folgten eineinhalb Stunden Show, die mit Songs wie `Painkiller´, `Tyrant´ oder `Rising from Ruins´ eine wunderbare Reise durch die Bandgeschichte gaben. Zum Abschluss gab es nochmals eine besondere Überraschung für alte Fans der Band: Der aufgrund einer Erkrankung ausgetretene Glenn Tipton betrat für die drei Songs der Zugabe ebenfalls noch einmal die Bühne und spielte mit. So wurde aus den ohnehin gut gewählten Songs `Metal Gods´, `Breaking the Law´ und  `Living after Midnight´ nochmals etwas ganz Besonderes. Ich begab mich hiernach glücklich, erschöpft und immer noch überhitzt in mein Camp, um mich für die noch folgenden zwei Tage zu erholen.

Der Freitag begann für mich eher spät mit KORPIKLAANI, welche um 14.35 Uhr die Louder Stage bespielten. Erneut war ich erstaunt, wie viele Leute bereits in der Mittagssonne standen und dem Wetter zum Trotze zu `Lempo´,  `Man with a Plan´ oder `Vodka´ hüpften und mitsangen oder einfach nur ihr Bier genossen. Immer wieder wurde dabei von der Bühne zum Trinken animiert, während die Finnen ihre Lieder über das Feiern oder die finnischen Mythen sangen. Nach einem weiteren Stop auf der Fressmeile und den altbekannten Entscheidungsproblemen ging es weiter zur Louder-Stage auf der 2 CELLOS gerade begonnen hatten. Diese warteten mit absolut genialen Cello-Varianten der Songs ,Thunderstruck´ (im Original von AC/DC) und ,Seven Nation Army´ (Original von THE WHITE STRIPES) auf und ihre Mühe und Anstrengung war mehr als deutlich an den gerissenen Haaren ihrer Bögen sehen konnte. Durch eine Überschneidung musste ich leider nach diesem kurzen Einblick auch direkt weiter zur Faster-Stage auf der CHILDREN OF BODOM bereits begonnen hatten und die gerade den Albumtitel ihrer aktuellen Scheibe „I Worship Chaos“ von der Bühne erschallen ließen. Dies blieb im Anschluss aber auch ihr einziges aktuelles Lied und man konzentrierte sich auf die restlichen acht Alben, was die Fans mit großer Begeisterung aufnahmen. Mit Songs wie ,Towards Dead End´, ,Everytime I Die´ oder ,Downfall´ sorgte die Melodic Death Metal-Kombo für ausgelassene Stimmung und trotz einiger kurzer Verwehungen des Tons durch den kurzzeitig stärkeren Wind für ein Grinsen in den Gesichtern der Fans. Kurz nach Mitternacht begann dann für viele der Secret Headliner des Festivals: OTTO UND DIE FRIESENJUNGS. Zuvor gab Otto noch zu sehr unsicher zu sein, wie er und seine Musik auf einem Metal-Festival ankommt, stahl dann aber souverän IN FLAMES, welche gleichzeitig auf der Hauptbühne spielten, die Show. Gefühlt mindestens die Hälfte der Besucher drängte sich vor verhältnismäßig kleinen Louder-Stage und grölten aus voller Kehle zu seinen Hits wie ,Friesenjung´, ,Örtchen´ oder ,Wir haben Grund zum Feiern´. Selbst auf dem Weg zum Zelt ließen es sich die Fans nicht nehmen weiterhin lautstark ´Friesenjung´ weiter zu singen. Der letzte Tag begann nach einem mehr oder minder ausgewogenen Frühstück mit einer über eine Stunde zu frühen Ankunft an der Harder-Stage, um SKINDRED später aus der ersten Reihe zu sehen.

Somit konnte ich die ganze Show der Folk-Metal-Piraten von ALESTORM bestaunen, welche in dieser Zeit auf der Faster-Stage für Stimmung sorgten. Von der Seite sah das Infield vor der Stage nahezu vollständig gefüllt aus und bestand nahezu ausschließlich aus hüpfenden, trinkenden oder crowdsurfenden Menschenmassen. Mit ihren Songs `Drink´, `Fucked With an Anchor´ oder gar dem TAIO CRUZ Cover zu dessen Hit `Hangover´ und ihrer riesigen crowdsurfenden Gummiente fühlte es sich mehr nach einer ausgelassenen Partynacht für Metalheads an, als nach einem Metal-Festival, aber es war definitiv ein Spektakel für Jung und Alt. Nach einer kurzen Pause ging es dann mit SKINDRED auf der Harder-Stage weiter. Die den Fans durchaus bekannte schwarze Union Jack Flagge wehte einsam aber majestätisch im Wind, während mit AC/DC´s `Thunderstruck´ und dem `Imperial March´ aus Star Wars das Intro der Band aus den Boxen schallte. Kurz darauf erschienen die Bandmitglieder endlich auf der Bühne und brachten mit dem Titelsong zur aktuellen Platte “Big Tings” den Boden zum Beben. Es folgten neun weitere Songs aus allen Alben der Band, die immer wieder mit kleinen und größeren Gesangseinlagen durch das Publikum aufgelockert wurden. Und so starteten die Bandmitglieder nach einem simplen „I know you can do this next one!“ des Sängers Benji mit dem BLACK SABBATH Klassiker `War Pigs´ und währenddessen das Publikum im Chor mitsang, breitete sich auf ihren Gesichtern ein breites Grinsen aus, welches auch bis zum Ende des Auftritts nicht mehr verschwand.

38251056_2282768701740215_6819354540635062272_oDirekt im Anschluss folgte GOJIRA auf der Faster-Stage, es hieß also wieder wie ein Krebs zur Seite bewegen, nur um kurz vor der Bühne von einer mühevoll errichteten Sandburg aufgehalten zu werden. Mit den ersten Klängen ertönte noch ein lautes „Protect the Castle!“ und die Hälfte der Menge schien die Band völlig vergessen zu haben, um mühevoll (und erstaunlicherweise erfolgreich) Crowdsurfer und Leute auf der Durchreise aufzuhalten. GOJIRA hingegen legte eine solide Show hin, die mit Songs wie `Flying Whales´, `Shooting Stars´ oder `Backbone´ fast wirkte, als wolle sie die Burg allein durch Erschütterung zum Einsturz bringen. Insgesamt 14 Songs gaben die Franzosen zum Besten, was bei vielen Fans und auch bei mir für erhebliche Nackenschmerzen sorgte, die ich auch zwei Tage später noch spürte. Nach einer weiteren Pause auf der Shopping-Meile, ging es zu der für mich bei diesem Festival letzten Band, nämlich HELLOWEEN. Nach einer zweijährigen Pause kehrte die deutsche Power-/ Speed-Metal-Formation mit ihrer „Pumpkins United“ Tour zurück und dabei durfte selbstverständlich auch das WACKEN OPEN AIR nicht fehlen. Ganze 22 Songs aus der gesamten Bandgeschichte spielten sie dabei im Laufe der zweieinhalbstündigen Show. Auch die Gründungsmitglieder Kai Hansen und Michael Kiske sind für die “Pumpkins United” Tour mit an Bord und so ergab sich eine bunte Reise durch die Bandgeschichte, auf der jeder Winkel der langen Zeit einmal beleuchtet wurde. Für Fans der Band und Power-Metal-Fans bot sich so eine grandiose Show, die man so vermutlich noch nie gesehen hat und auch so schnell nicht vergessen wird. Alles in allem war es für mich wieder einmal ein absolut gelungenes Wacken, das trotz des für mich ungewohnten Wetters einfach grandios war. Die Art der Leute und der Bands hiermit umzugehen zeigt mir wieder einmal warum dieses Festival zu den bekanntesten und besten Festivals der Welt zählt. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist die Anzahl und die Beschilderung der Wasserstellen, sowohl auf dem Campingground, als auch auf dem Infield, was aber mit ein bisschen mehr Fußweg kein Problem darstellte. Trotz einiger Überschneidungen bei den Bands war es im Großen und Ganzen durchaus möglich das Meiste zu sehen, auch wenn mir am Ende hin und wieder wegen der Hitze ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde. Insbesondere den Abschluss mit HELLOWEEN und den von mir leider nicht mehr miterlebten Jungs von DIMMU BORGIR, finde ich persönlich absolut grandios und dies zeugt für mich von der jahrelangen Erfahrung der Veranstalter im Business und ihrem Geschick bei der Bandplatzierung. Und so wird es auch im nächsten Jahr, diesmal zum 30-jährigen Jubiläum, wieder heißen: “See you in Wacken – Rain or Shine!”

Wir danken an dieser Stelle Dirk Jacobs für die Zurverfügungstellung der Impressionsbilder vom Wacken Open Air !

Photo-Credits:  Bands & Fans Foto – Dirk Jacobs

Das war das 21. Headbangers Open Air 2018

Posted by Peter Marquardt On August - 10 - 2018

HOA33 (1 von 1)aaaEin Blick auf die Wetter-APP: 35 Grad und sonnig, also passte!! Los ging es am 26.07.2018 in Richtung Norden zum 21. HEADBANGERS OPEN AIR in Brande-Hörnerkirchen (Schleswig-Holstein). Ich war sehr gespannt, da ich zum ersten Male die größte Metal-Garten-Party erleben sollte. Was wird mich erwarten beim norddeutschen Pendant zum KIT? Die Anreise und auch der Einlass verliefen reibungslos und so  stand ich gegen 15:30 Uhr auf dem Festivalgelände. Erster Eindruck: Schönes Gelände mit zahlreichen Fress- und Bierständen, genug schattigen Plätzen und einem separaten Infield mit Bühnenbereich und Merch-Stand. Dann mal in die Vollen. Den Anfang, pünktlich um 16.00 Uhr, machten SHADOWBANE aus Hamburg. Intro läuft, Nebelmaschine an, zwei bemitleidenswerte Fahnenschwenker (also bei der Hitze) mit Gasmaske auf die Bühne und los ging es. Als Opener kam der Power-Speedmetal genau richtig. Souveräner Auftritt, weiter zu SPEED QUEEN aus Belgien. Das diese auch sehr gut beim Publikum ankamen, sah man am Ansturm auf das Merch der Band. Mit rotzigem Metal und den richtigen Coverversionen machte die Band live echt viel Spass. SEAX, die nächste Band aus den USA, könnten rein musikalisch auch aus Deutschland kommen. Ich sag mal so weit weg von IRON ANGEL, WARRANT und Co. sind sie nicht. Danach ging es weiter mit RAVAGE, ebenfalls aus den USA. Kombinierter Mix aus Speed-Metal und klassischem Metal; wobei hier der sehr gute Sänger den Unterschied machte zu eben anderen Bands. Nun wurde es Zeit, dass auch die Pirates-Sparte des Metals bedient wurde. Und genau diese Fangemeinde kam bei BLAZON STONE aus Schweden voll auf ihre Kosten. Um 21:30 Uhr folgte dann ein besonderes Schmankerl. MANILLA ROAD aus Kansas erreichten nunmehr die Bühne. Eine Band, die den Epic Metal Ende der 70er Jahre ins Rollen brachte und vielen nachfolgenden Bands den Weg ebnete. Ein absolutes Highlight somit in Metal-Insider-Kreisen. Ihr Auftritt glich einem Siegeszug und demonstierte eindeutig, dass sie noch auf die Bühnen gehören. Gerade auch die Genialität des Gitarrenspiels von Mark „The Shark“ Shelton brachte die Sehnsucht der 70er und 80er Jahre zurück. Dass dieser Gig nun aber der letzte Gig des Meisters Shelton gewesen sein sollte, war den Besuchern des Headbangers Open Airs und auch den Fans von MANILLA ROAD bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Er wurde noch in der Nacht aufgrund eines Herzinfarktes in das nahegelegene Krankenhaus gebracht. Doch er verstarb um 6:00 Uhr in der Frühe. Rest in Peace, Mark Shelton. Danke, dass wir deinen letzten Gig noch mit dir und MANILLA ROAD teilen durften. Big honor!

Vergessen dürfen wir natürlich an dieser Stelle nicht den Headlinger des ersten Festivaltages. MORGANA LEFAY. Ich war gespannt, ob sie den Headlinerstatus zu recht erhalten hatten. Der rund eineinhalbstündige Auftritt hatte auf jeden Fall für alle etwas zu bieten. Einige Fans meinten zwar, dass die geilen Melodien weggedroschen wurden und dass die Songs live zu schnell gespielt wurden. Das zu beurteilen, überlasse ich einmal den „Die Hard Fans“. Mir persönlich gefiel ihr Auftritt und so ging mein erster Tag zu Ende. Fazit: Das Niveau der Bands am ersten Tag – ausgenommen natürlich MANILLA ROAD und MORGANA LEFAY – waren durchschnittlich, aber dennoch unterhaltsam. Und es war einfach nur extrem heiß. Aber egal, Tag 2 konnte kommen.

Die Geschehnisse um den Tod Mark Sheltons waren am zweiten Tag natürlich vielen noch nicht bekannt. So überbrachte Festival-Betreiber Thomas Tegelhütter mittags die traurige Botschaft. Dies warf natürlich einen seichten Schatten über das Festival, aber dennoch war man sich einig, es sollte und musste weitergehen.  Man richtete noch eine Spendenaktion zugunsten von Mark Shelton auf die Schnelle ein, um die Rückführung Sheltons in die USA zu ermöglichen.

IMG_7507Mit PSYCHOPRISM aus den USA stand nun die neue Speerspitze des Progressive Metal auf der Bühne. Wer auf QUEENSRYCHE, FATES WARNING, MYSTIK FORCE usw steht, kommt derzeit an dieser Combo nicht vorbei. Selten habe ich einen Sänger erlebt, der in allen Stimmlagen Herr der Lage ist und mit einer Leichtigkeit die schwierigsten Passagen meistert. Mich würde es nicht wundern, wenn wir von dieser Band in Zukunft noch einiges hören werden. Kleines Manko war vielleicht, dass der Gitarrist der Band es mit dem “shreddern” zu gut meinte. Auch die fürchterlich verhunzte Priest-Coverversion gibt einen dicken Abzugspunkt. Nach diesem Gig folgten nun die Texaner von SYRUS. Der Bassist  pumpte ordentlich, die Gitarristen feuerten zweistimmig die geilsten Melodien in die Menge und „on top“ der neue Sänger Rick X. Ich frage mich echt, wo die immer diese geilen Sänger finden. Ein Interview mit SYRUS (auch hier die Frage zum neuen Sänger, dem Bandcamp etc.) folgt in Kürze als Extra auf unserer Seite www.metal-impressions.de.

Nun denn, da aber auch ich einmal etwas essen und trinken musste, wanderte ich erst einmal auf das Food-Gelände und verpasste somit den ersten Europa-Auftritt von ANCIENT EMPIRE. Das, was ich aber vom benachbarten Gelände wahrnehmen konnte, klang gut. Powermetal, ein wenig vergleichbar vielleicht mit ICED EARTH.

Nach dem Soundcheck der Band TRANCE wurde es erst einmal still im „Metal Garten“. Gerald Warnecke, besser bekannt als der “Preacher”, ehem. RUNNING WILD, betrat die Bühne. Als Pastor wählte er die richtigen Worte zum Tode von Mark Shelton und es folgte eine kurze Schweigeminute. Nebenbei angemerkt: Dass TRANCE nun überhaupt auf der Bühne standen und man den Moment der Schweigeminute vor ihrem Auftritt wählte, ist vielleicht auch so zu erklären, da der MANILLA ROAD Drummer “Neudi” ebenfalls in dieser Band spielt. Dass dieser natürlich nach dem Tod seines Freundes und Bandkumpels nicht spielen würde, war allen klar. Großen Respekt daher an Ersatzdrummer Jürgen Baum, der das Set schnell inne hatte. Trotz dieser Umstände ein sehr gelungener Auftritt mit “Shock Power” als Highlight. Die Nächsten, also DESTINY aus Schweden konnten mich nicht wirklich überzeugen, währenddessen die sorcerer (1 von 1) (1)Schweden von SORCERER, welche für die Amerikaner von TYRANT ins Billing kurz zuvor rutschten, alles richtig machten. Doom vs. Metal – und das absolut sauber gespielt und oben drauf noch die Hammer-Stimme von Anders Engberg. Man darf in Zukunft hoffen, mehr von den Stockholmern auf Deutschlands Bühnen zu sehen.

TKO7a (1 von 1) (1)aaaUm 19:30 Uhr war es für mich und meine nun auch hinzugekommene Kollegin Stefanie vom Metal Impressions Magazine soweit. Eine der Bands, auf die wir uns am meisten freuten, stand nun auf der Bühne. T.K.O. !!! Brad Sinsel hatte bekannte Gesichter mitgebracht. Kendel Bechtel „on guitar“ (FIFTH ANGEL), Even Sheeley am Bass (Q5) und Drummer Jeffrey Mc Cormack (Q5) Was sollte da denn noch schiefgehen? Nichts! Brad Sinsel und Band legten mit `Give into the Night´ fulminant los. Es folgten Granaten, wie `I wanna Fight´, `End of the Line´ und die Mega-Ballade `I can do without you´. Natürlich beinhaltete die Setlist noch Songs vom Debut Album “Let it Roll” und vom letzten Studiowerk “Below the Belt” aber der Fokus lag auf dem Hammeralbum “In your Face”.

TANKARD1 (1 von 1) (1)bbbbIm Anschluss an T.K.O. wurde es wild und feucht. Gerre stürmte die Bühne, das heisst, TANKARD waren da. Die Thrasher aus Frankfurt sind stets willkommen und hauen einen Bandklassiker nach dem anderen ins trinkfreudige Publikum. Ja, was soll ich zu “Freibier für alle” noch viel schreiben!!! Man kennt sie, man liebt sie und ein Gig mit TANKARD geht immer auf und der Bierpegel stieg. Prost!

LOUDNESS2 (1 von 1)cccUmbaupause für den Headliner LOUDNESS. Hoffe hier hatte nun jeder auch sein Japanisch aufgefrischt, denn die ersten Songs kamen teilweise in Muttersprache. Gespielt wurde einiges von den Alben “The Law of Devils Land” und “Disillusion”. Akira spielte gross auf und die Band genoss die geile Stimmung vor der Bühne. Als dann im zweiten Teil auch noch die Klassiker wie `Crazy Nights´,`Like Hell´ uvm. gespielt wurden, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Leider packten LOUDNESS direkt danach wieder neuere Songs aus und ich für meinen Teil machte mich dann erst einmal zurück auf den Weg ins Hotel.

Fazit Tag 2: Richtig geile und gut ausgewählte Bands auf einen sehr gutem Niveau, die Hitze war immer noch allgegenwärtig und jede Band für sich zog doch viele begeisterungsfähige Fans vor die Bühne.

Am nächsten Morgen kam er endlich, der Wetterbericht der alle HOA Besucher an frühere Zeiten erinnern sollte. Starkregen und schweres Gewitter im Anmarsch. Dann mal los und hoffen, dass es nicht allzu schlimm wird.

EXISTANCE aus Frankreich eröffneten Tag 3 mehr als ordentlich. 80er Jahre Metal, sehr energiegeladen vorgetragen. Zwischenstop für mich schnell auf eine Wurst und ein schönes kühles Bier. Herrlich ! Durch meine Pause verpasste ich leider MILLENIUM und den Anfang von HITTEN. Aber das, was ich von den Spaniern von HITTEN noch erhaschen konnte, gefiel sehr gut. „Junge Wilde“, die totalen Spass an Oldschool-Metal gefunden haben und diesen auch richtig schön mit allen Klischees live zur Schau brachten. Daumen hoch! WITCHFYNDE war und ist so gar nicht meine Baustelle und daher trat ich den Gang zum Parkplatz an, um Freunde zu treffen oder mit anderen Bands auf dem Gelände zu quatschen. Allerdings immer mit dem Ziel, rechtzeitig zum Gig von DARKNESS in der ersten Reihe zu stehen. Passenderweise wurde es mit einem Mal so richtig dunkel am norddeutschen Himmel. Alle Zeltbesitzer suchten panisch ihre Zelte auf und versuchten diese irgendwie sicher zu machen. Und dann ging es plötzlich los. Ab ins sichere Auto und warten bis es sich wieder beruhigt hatte. Das Unwetter war zwar nur sehr kurz, aber dafür echt heftig. Diverse Zelte und Gegenstände flogen an uns vorbei und eine Frau wurde von einem umherfliegenden Schild getroffen und musste ins Krankenhaus. Und was passierte natürlich dadurch: Ich verpasste  DARKNESS. Diese wiederum hatten damit zu kämpfen, dass ihr Bassist sich kurz vor dem Gig ins Krankenhaus einliefern ließ und sie den Gig erst einmal zu Viert durchziehen mussten. Laut Aussagen der Fans jedoch kein Problem für die Ruhrpottler.

Wenn Sänger El Rojo von METAL INQUISITOR auf der Bühne steht, geht einem einfach nur das Herz auf. Dieser sympatische Bursche zog alle in seinen Bann, ob einem jetzt die Musik gefällt oder auch nicht, allein die Ansagen und Gestik reichten aus, um sich wohl zu fühlen. Rein musikalisch war mir das ein wenig zu unspektalulär, aber egal, ich hatte Spaß. GIRLSCHOOL, ganz ehrlich – nicht mein Ding und ANVIL hatte ich einfach schon zu oft gesehen. Von daher ließ ich auch diese beiden Acts aus. Also ging es für mich dann direkt zu RIOT und ihrer 30 Jahre “Thundersteel”-Show. Die Band, die es ja nun schon seit 1975 gibt, hat ja das Besetzungskarusell in Dauerbetrieb. Fakt ist aber, dass es die Mannen um Sänger Todd Michael Hall richtig gut machten. Es wurden alle Epochen bedient und die Klassiker, nach denen die Fans schrien, leidenschaftlich gespielt. “Thundersteel” geht immer und so endete das Headbangers Open Air 2018 mit einem würdigen Headliner.

Fazit: Auch Tag 3 war mit Ausnahme des kurzen Unwetters und der Tatsache, dass ich DARKNESS nicht sehen konnte, ein voller Erfolg. Ein großes Lob an alle,  die bei diesem Festival mitgewirkt haben und dafür gesorgt haben, dass man sich von Anfang an so richtig wohl fühlte. Gut organisiert und für jeden Metal-Liebhaber des Oldschool-Metals, der 70er und 80er Jahre, ein Muss. Zwar steht das Motto „Let this garden burn“ im Vordergrund dieser größten Metal-Garten-Party, aber zum Glück brannte dieser – auch wenn es wirklich trocken und heiss war – nicht. Ein Lob auch hier an die Metalheads, die mit Feuer und Kippen sorgsam umgingen.

Aber nun zum Schluß kommen und genug der netten Worte, sonst kommen nur noch mehr Metalheads in das kleine im Grünen gelegene Brande-Hörnerkirchen in Schleswig-Holstein. Es würde dann einfach mit viel mehr Besuchern nicht mehr das sein, was ich vorfand. Wir vom Metal Impressions Magazine danken dem Headbangers Open Air, dass wir mit vor Ort sein durften und wünschen Euch noch viele geile Parties im wohl schönsten Metal Garten überhaupt.