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Review: HOPELEZZ

Posted by Samir On August - 20 - 2018

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Stories Of A War Long Forgotten

Mit ihrem 2016er Werk „Sent To Destroy“(Review hier) prĂ€sentierten HOPELEZZ in neuer Besetzung ihren Wandel vom melodischen Death Metal hin zum modernen Thrash  ĂĄ la MACHINE HEAD und konnten im Anschluss durch zahlreiche Konzerte und Festivalshows ihre Fanbase weiter ausbauen. Auch Massacre Records wurde dadurch auf die Wuppertaler aufmerksam und nahm das Quartett unter Vertrag. „Stories Of A War Long Forgotten“ stellt somit die erste Veröffentlichung unter neuer Labelheimat und zugleich das erste Konzeptalbum der Bandgeschichte dar.

Inhaltlich dreht sich das Album um einen Krieg, der auf die Menschheit als Strafe fĂŒr ihre SĂŒnden losgelassen wird und in dessen Folge jeder gegen jeden kĂ€mpft. Die einzelnen Konflikte werden dabei nach und nach beschrieben und lyrisch durchaus ansprechend umgesetzt, doch hĂ€tte man das Konzept noch eine Spur weiter treiben und beispielsweise detailliertere Charaktere oder weitere HandlungsstrĂ€nge etablieren können. SeiÂŽs drum, als Rahmenhandlung ist es in jedem Fall in Ordnung und harmoniert voll und ganz mit der musikalischen Umsetzung.

Diese ist im Vergleich zum VorgĂ€nger eine ganze Ecke dĂŒsterer ausgefallen und ĂŒberzeugt durch detailreiche Songstrukturen und gekonnte Rhythmuswechsel. WĂ€hrend ‚Ich bin Krieg‘ zu Beginn mit balladesker Dynamik auffĂ€hrt, wird anschließend mit ‚War Against War‘ das Biest von der Kette gelassen und drĂŒckende Gitarren mit mĂ€chtigem gutturalem Gesang gepaart. Besonders Adrians Gesang bietet im Verlauf des Albums wesentlich mehr VariabilitĂ€t als in der Vergangenheit und veredelt die Lieder mit gekonnten Wechseln zwischen klarem Gesang und rauen Shouts. Songs wie ‚What You Deserve‘, das schleppende ‚The Only Way‘ und der vorab veröffentlichte scheppernde Titeltrack können dabei durchaus mit der ersten Garde der modernen Thrash Metal Riege mithalten und werden Fans von MACHINE HEAD und TRIVIUM ein Grinsen ins Gesicht zaubern und die Matten zum Kreisen bringen. Mit ‚Holding Out For A Hero‘ schleicht sich auch ein Bonnie Tyler Cover auf die Platte und weiß musikalisch zu ĂŒberzeugen. Inhaltlich reiht sich der Song auch in das Gesamtkonzept ein, doch wirkt er dennoch vom Klangbild ein kleines bisschen deplatziert und hĂ€tte als Bonustrack besser gepasst.

Technisch gibt es an „Stories Of A War Long Forgotten“ absolut nichts auszusetzen. Rammstein Produzent Sky Van Hoff weiß was er tut und hat den Wuppertalern ein absolutes Soundbrett gezimmert, das Melodie und Druck perfekt vereint und dennoch Platz fĂŒr detailreiche Kompositionen lĂ€sst. Auch das Artwork von Vagelis Petikas könnte nicht stimmiger sein und setzt das Gesamtkonzept graphisch um.

Somit stellt „Stories Of A War Long Forgotten“ den nĂ€chsten Schritt in der Karriere von HOPELEZZ dar und wird alte Fans in jedem Fall begeistern und ebenso neue Hörer erreichen. Wenn die Jungs weiterhin so konstant arbeiten, haben wir hier, da leg ich mich fest, einen der deutschen HoffnungstrĂ€ger im modernen Thrash Metal!

5/6 Punkten

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