Archive for März, 2018

BLACK LABEL SOCIETY ROCKTEN HAMBURG

Posted by Stefanie On März - 30 - 2018

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Schon lange waren ich und auch so viele andere voller Vorfreude, dass BLACK LABEL SOCIETY nach einigen Jahren wieder nach Hamburg kommen sollten. Tagelang fieberte ich diesem Ereignis entgegen. Am Donnerstag, den 29.03.2018 durfte ich dann endlich in die Boots schlüpfen, Kameraausrüstung im Gepäck und ab ging die Fahrt nach Hamburg.

Geplant war das Konzert anfangs in der Markthalle Hamburg. Doch schon nach kurzer Zeit war das Konzert ausverkauft und so entschlossen sich die Veranstalter den Abend mit Black Label Society in das Docks zu verlegen. Einigen Fans, die schon im Besitz eines Tickets waren, gefiel dieser Wechsel keineswegs. Oftmals hörte bzw. las man im Vorwege in den Social Media Bereichen, dass man das Docks auf keinen Fall betreten würde. Aber ich freute mich auf diese Band, deren Fan ich schon seit langer langer Zeit bin. Zuvor hatte ich niemals die Gelegenheit gehabt, Zakk Wylde und seine Mannen live zu erleben.

Etwas verspätet durch den Stadtverkehr erreichte ich den Hamburger Kiez, rauschte schnell in die Parkgarage vor dem Docks und stand Punkt 18:55 Uhr am Einlass. Zum Glück war keine lange Schlange mehr in Sicht. Super! Ich hatte schon anderes erwartet, denn einen Tag zuvor wurde vom Veranstalter verkündet, dass das Konzert ausverkauft sei. Somit sollten sich wohl heute „round about“ 1500 Besucher einfinden. Also, nun aber schnell das Fotoband abgeholt, Tasche von einem wirklich netten Security am Eingang durchforsten lassen und ab ging es Richtung Konzertsaal. Aber: Ein Durchkommen zum Pit war mir nicht mehr vergönnt. MONOLORD (die Vorband des Abends) doomten bereits gechilled die Bühne. In Nebel verhüllt mit rot-blauem Scheinwerferlicht war diese Band leider nur silhouettenmäßig für mich erkennbar und ich ließ die Kamera aus, da ein Bild – trotz Teleobjektiv – nichts bringen würde. Somit ein dickes Sorry an die Band MONOLORD. Ich habe für Euch leider heute kein Foto. Soundmäßig war ich positiv überrascht. Klar und deutlich – selbst bis in die hinterste Ecke des Docks. An dieser Stelle ein Pluspunkt.

Gut eine halbe Stunde lang boten die Göteborger Doom-Metaller dem Hamburger Publikum in guter Qualität ihre Songs. Dann wurde es hell und für mich kam der Moment, mich durch die Menge Richtung Bühne zu kämpfen. Noch hatte man Glück und es gelang mir einigermaßen drängelnd an das andere Ende des Saales zu kommen. Nun hieß es warten. Die Umbauphase hinter dem Black Label Society-Vorhang ging in die Vollen. Viele nutzten die Gelegenheit, eine Zigarettenpause in der Prinzenbar bzw. „Raucherlounge“ einzulegen. Ich versuchte dieses ebenfalls. Im Konzertsaal war es zu diesem Zeitpunkt wirklich sehr warm; hatte man doch das Gefühl, es laufe eine Fußbodenheizung unter dem Dielenboden des Docks. Hier und dort hörte ich schon von Besuchern, dass es ihnen zu warm und stickig sei. Die Prinzenbar war so überfüllt, dass ein Stehen dort kaum möglich war (zumindest während der Pause des Bühnenumbaues). Also kurz eine halbe Zigarettenlänge für mich und wieder zurück nach unten. Es war ja schon fast 20:00 Uhr. Alle warteten mit Spannung auf den Moment des Intros und auf das Herunterlassen des Vorhanges. Aber die „Berserker-Truppe“ um Mr. Zakk Wylde ließ ein wenig auf sich warten. Ca. 20:10 Uhr fiel dann endlich der Vorhang. Die Show begann. Das Publikum riss die Arme empor, so wie es der Chef „On stage“ immer und immer wieder tat und man erlebte nun Besucher, die nach einer ersten halben Stunde Stoner-Doom wieder erwacht waren. Es war schon wirklich eine tolle kraftvolle Stimmung, die auf der Bühne entstand und auch auf das Publikum übergriff. Auch bei dem Hauptact des Abends war der Sound wirklich gut.

Die Setlist des Abends sah wie folgt aus:

Genocide Junkies / Funeral Bell / Suffering Overdue / Bleed for Me / Heart of Darkness / Suicide Messiah / Trampled Down Below / All That Once Shined / Room of Nightmares / Bridge to Cross / In This River / The Blessed Hellride / A Love Unreal / Fire it Up / Concrede Jungle / Stillborn

Bei `Suicide Messiah´ wurden dann rötliche Nebelfontänen aufgerissen und die Luft im Saal war gleich noch ein Ideechen „besser“. Der Showeffekt hingegen war genial. Oftmals stand Frontman Zakk auf einem Podest und ließ sich von seinen Fans und Mitgliedern des BLACK LABEL SOCIETY MC feiern. Er riss kraftvoll seine Arme nach oben, trommelte mit den Fäusten auf seine Brust und schüttelte seine Haarpracht von links nach rechts oder anders herum. Man war sichtlich zufrieden mit diesen Showpassagen. Es waren satte 100% Einsatz des Guitar-Heros, der auch stetig wechselnd seine Gitarrensammlung präsentierte. Stellenweise schien mir der Hüne Wylde jedoch auch wiederum etwas „müde“ oder auch etwas „distanziert“. Bassist John DeServio hingegen lächelte und freute sich was das Zeug hielt und ging richtig gut ab. Er spielte augenscheinlich mit dem Hamburger Publikum. Toll! Ein schöner und berührender Moment war dann natürlich auch der Song `In This River´ an einem schwarzen Flügel präsentiert und im Hintergrund auf einem Banner Dimebag Darrell. Sehr gefühlvoll und bewegend diese Nummer.

Nach knapp zwei Stunden Spielzeit – so gegen 22:15 Uhr – verließ ein schweissgebadetes hanseatisches Publikum sodann das Docks. Man sprach auch noch am darauffolgenden Tag über eine wahrlich gute Band, einen meisterhaften Zakk Wylde, tadelete aber immer wieder die Location, welche z.B. schon zu Beginn der Spielzeit von BLACK LABEL SOCIETY kein Bier mehr ausschenken konnte. In der Prinzenbar war nur ein Mitarbeiter während der Spielzeit von BLS hinter dem Tresen und man wartete gut 20-30 Minuten, um auch nur einmal eine Cola zu bekommen.

Mein Fazit des Abends:

Ein toller musikalischer Querschnitt aus diversen BLACK LABEL SOCIETY-Alben, ein wirbelnder und grandios spielender Zakk Wylde und ein Hamburger Publikum, das trotz diverser Defizite innerhalb der Location Haltung bewahrte und trotzdem seine „Wilden“ auf der Bühne feierte und mächtig abging. Abzugspunkte gab es für die Saunalandschaft des Docks.

Hamburg heißt BLACK LABEL SOCIETY jederzeit herzlich willkommen, aber dann bitte in der guten alten Markthalle, wie es zuvor geplant war.

/Stefanie

Fotos findet Ihr hier in der Galerie…



RHF RUNNING ORDER

Posted by Uli On März - 30 - 2018

UnknownDas Rock Hard Festival 2018 steht bald vor der Tür. Nun ist die Running Order bekannt gegeben worden, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen!

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KONZERTE KULTOPIA HAGEN

Posted by Uli On März - 30 - 2018

Im Kultopia in Hagen (NRW) geht es in den nächsten Monaten laut einher. Am 08.06. Juni kommen die kanadischen Hard Rocker von MOUNTAIN DUST über den Teich, die mit ihrer Mischung aus Hard Rock/Doom und Psychedelic bislang jedes Publikum auf Konzerten faszinieren konnte. Als Supportband ist das holländische Trio THE GOOD HAND aus Holland und ST. RANGE aus Deutschland mit am Start.

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Tickets gibt es hier bei stoneriff.com oder direkt im Kultopia!

Am 27.07. Juni folgt dann ein Knaller! Die Metal Kult-Band RIOT V aus New York kommt nach Hagen, die vor über vierzig Jahren gegründet wurde! Mit im Gepäck haben sie ihr 16. Studio Album “Amor Of Light”, welches am 27. April via Nuclear Blast veröffentlicht wird. Als Supportband sind die Power/Thrash Band  WOLFEN aus Köln verpflichtet worden. Es ist die einzige Headlinershow in NRW!! Also schnell Tickets sichern!!

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Tickets für 23,20 € gibt es hier bei Eventim!

REVIEW: ELVELLON

Posted by Radu On März - 28 - 2018

UNTIL DAWN

Cover-web„Von nun an nenne ich nichts mehr schön, es sei denn ihr Geschenk an mich.“ Jenes Zitat aus „Herr der Ringe“ traf auf mich in den 90ern zu, als ich erstmalig Bands wie Theatre of Tragedy und Nightwish für mich entdeckt hatte. Die Kombination aus Anmut und Bombast hatte mich schnell eingenommen; Frauenstimmen trugen epische Songs durch meine Hirnwindungen, während sägende Gitarren meine Mähne kreisen ließen. Mit den Jahren kamen viele Bands und gründeten Female Fronted – und Symphonic Metal. Die Landschaft wurde überflutet von unzähligen Nightwish Kopien, so daß ich mein Interesse verlor. Zusätzlich entwickelte sich, ähnlich wie das Verhältnis zwischen Elben und Zwergen, mein Musikgeschmack in andere Richtungen. Ich lotete die Extremvarianten des Metals aus und hatte nur noch wenig mit melodischen und epischen Songs zu tun. Spätestens seit Tarjas Rausschmiss aus Nightwish war das Thema für mich tot und begraben. Kann mir mal jemand erklären, warum ich mich dann ausgerechnet jetzt wieder in ein totes Genre neu verliebt habe?

Nachdem das Intro auf etwas Großes vorbereitet hat, trifft mich `Oraculum` völlig unerwartet mit seiner epischen Atmosphäre und durchbricht meine Kitscherwartungen mühelos. Vor mir breiten sich sphärische Synthesizer aus, umgeben von kraftvollen Riffs und einer charismatischen Stimme. Gelegentlich rollt das Doublebassgewitter heran und lässt meine aggressive Seite glücklich grinsen. `There´s a morning to create` schallt es aus meinen Boxen, während ich ehrfurchtsvoll meine Gänsehaut zu `Silence From The Deep` bestaune. Endlich eine Traumwelt, aus der ich nicht mehr raus will. Warum auch, denn mein verloren geglaubtes Kind bestaunt noch die liebevollen Songstrukturen, und freut sich bereits auf die Wiederholung des Gitarrensolos. Allerdings werde ich wieder aus dieser Welt herausgerissen, denn `The Puppeteer` schlängelt sich aggressiv durch meine Hirnwindungen. Nach einer abwechslungsreichen Runde in meiner mentalen Moshpit, geht’s mit `Fallen Into A Dream` gemütlich weiter, ehe `King Of Thieves` unterstreicht, daß sich EVELLON auch für kleine Experimente (hier im orientalischen Bereich) nicht zu schade sind.

Spätestens bei `Until Dawn` gibt es kein Halten mehr, und ich wiederhole meinen Schwur aus den 90ern bei ELVELLON; hier gibt es aber auch einfach alles (wirklich alles!) was mich an diesem Genre jemals begeistert hat auf 6 magischen Minuten zelebriert. Nicht unerwähnt sollte auch das balladeske `Shore To Aeon` sein, das zusätzlich mit Akustikgitarren und Flöte aufwartet. `Born From Hope`ist die beste Beschreibung für diesen Song, denn hier wird spätestens meine Hoffnung auf die Wiedergeburt des Symphonic Metals wiedergeboren, ehe `Dreamcatcher` sich unbeschwert durch meine (gefühlte 10.) mentale Moshpit durchgräbt.

Unfassbar, wie viel man in einem Debütalbum richtig machen kann; auch wenn der Vergleich zu Nightwish unumgänglich ist, so setzt man die Stimme nicht in die Mitte der Songs, sondern lässt jedes Instrument frei atmen. Das Zusammenspiel ist optimal, die Atmosphäre intensiv und die Produktion wuchtig. Die Songs zünden beim ersten Durchlauf und lassen auch beim 20. immer Neues entdecken. „Until Dawn“ atmet zu jeder Sekunde das Herzblut einer jungen Band, die epischen Metal nicht spielt, sondern lebt! Entfesselter Bombast inklusive ausbalancierter Härte und und Melodik beleben ein Genre wieder, das ich für mich längst tot und begraben glaubte. Uneingeschränkter Pflichtkauf!

6/6 Punkten
Radu

PARKWAY DRIVE CLUBSHOW

Posted by joel On März - 26 - 2018

Das Lido in Berlin war das erste der drei sehr familiären Klubshowgigs von PARKWAY DRIVE. Am Dienstagmittag gab die Band via Facebook bekannt, sie spielen sehr streng limitierte Klubshows in Deutschland. Jeweils zwei Tage vorher gibt die Band bekannt, wo gespielt wird. Schon am Dienstag wurde dabei das Lido in Berlin bekanntgegeben. Gestern war es dann soweit. Metal-Impressions war für Euch live dabei.

Pünktlich um 12:00 Uhr am Dienstag gab die Band über die Sozialmedia Plattform Facebook bekannt, dass sie am Donnerstagabend ein exklusives Konzert vor 800 Fans in Berlin spielen werden. Mit dabei die englische Hardcore-Punk-Band POLAR. Schon um 16.00 Uhr standen die ersten Fans vor dem kleinen Klub in Berlin und warteten auf den Einlass, um ihre Lieblingsband wie auf der Veranstaltung beschrieben „close and personal; no barriers just pure mosh!“ von vorne zu sehen. Um kurz nach 19.00 Uhr hatte das Warten für die Fans dann endlich ein Ende.

Kurz nach dem Einlass begann pünktlich um 19.30 Uhr die Band POLAR ihr Set zu spielen und heizten den bis zum Rand gefüllten Klub ordentlich ein. Mit ihren energiegeladenen Texten und harten Riffs kamen auch nach kurzer Zeit schon die ersten Moshpits des Abends zustande. Auch der eine oder andere Crowdsurfer fand seinen Weg bis auf die Bühne.

Nach einem kurzen Umbau der Bühne war es dann soweit. Das Licht wurde verdunkelt, das Intro zum neuen Song ‘Wishing Wells’ wurde eingespielt. Die Fans begannen,  den Text laut vorzusingen. Ein absoluter Gänsehautmoment für alle Fans und auch die Band. Gemeinsam setzte man das zum Refrain an und es wurde zusammen gesungen.

Mit dem Worten „You are unbeliveable crazy!“ sprach Frontmann Winston McCall zu den glücklichen Ticketbesitzern in Berlin. Durch den engen Kontakt ohne jegliche Schutzgitter vor der Bühne waren die Fans noch näher an ihren Stars dran, als sie es sich jemals erträumt hatten.

Fotos von Joel Villwock (metal-impressions)

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REVIEW: JUDAS PRIEST

Posted by Peter Marquardt On März - 26 - 2018

FirepowerDa ist es endlich, das 18. Studioalbum von JUDAS PRIEST “Firepower”! Angefixt durch die kurzen Anspieler auf der Facebook /YouTube Seite der Band und die vielen Vorschusslorbeeren anderer Magazine, waren meine Erwartungen extrem hoch. Eigentlich war für mich die Luft nach “Painkiller” schon raus. Umso überraschter war ich jetzt vom zweiten Frühling der Band. Grossen Anteil daran dürfte das Produzententrio um Andy Sneap, Tom Allom und Mike Exeter haben. Diese haben der Legende eine Frischzellenkur verpasst, die sich echt hören lassen kann.

Die ersten vier Songs “Firepower”, “Lightning Strike”, “ Evil Never Dies” und “ Never The Heroes” gehören für mich mit zum besten, was PRIEST seit langem produziert haben. Da gibt es nix zu meckern und sie müssten jedem Metaller und Liebhaber des Priestsounds gefallen. Von DEFENDER mässigen Midtempo bis hin zum PAINKILLER Doublebass ist alles vorhanden. Mit “Necromancer” und “Children Of The Sun” folgen zwei Nummern die für mich nicht so richtig zünden.

Pulver schon verschossen? NEIN, denn mit dem kurzen Instrumental “Guardians” und dem nachfolgenden “Rising From The Ruins” (was für ne´ Hammermelodie!) bekommen JUDAS PRIEST nochmal die Kurve. ”Flame Thrower”, “Traitors Gate” und “No Surrender” sind coole einfach gestrickte Nummern mit netten Refrains. “Spectre” und auch “ Lone Wolf” hätten man meiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht.

Das abschliessende Epos “Sea of Red” beendet schlussendlich ein gutes, frisches Metalalbum.

Fazit: Die Band besinnt sich endlich auf ihre Wurzeln, gehen keine Experimente (“Nostradamus”) mehr ein und machen damit die meisten Fans wieder glücklich.

5/6

REVIEW: DEAD CITY RUINS

Posted by Kai On März - 25 - 2018

dead_city_ruins_764d615c9bDas von Down Under nicht nur Kapellen der Kategorie ROSE TATTOO oder AC/DC kommen, merkt man an DEAD CITY RUINS. Mitten in der aufkeimenden Retro-Rock-Welle 2009 gegründet erkennt die Band schon früh, das in Europa der Schlüssel zum Erfolg liegt. Und so wurden die ersten Alben “Midnight Killer” (2011) und “Dead City Ruins” (2013) auch ausgiebig in Europa promotet und betourt. U.a. im Vorprogramm von FOZZY, WOLFMOTHER, UGLY KID JOE, DEAD LORD, ORANGE GOBLIN und SKID ROW konnten DEAD CITY RUINS sich ihre ersten Sporen verdienen, was ihnen Achtungserfolge beschert.

Jetzt melden sich die 5 mit ihrem aktuellen Album “Never Say Die” zurück, welches hierzulande am 13.4.2018 über AFM Records auf CD, DVD und Vinyl erscheint.Geboten wird dem Hörer eine erdige Mischung aus hartem Rock, gemischt mit einer ordentlichen Portion Blues- und GarageRock. Kurz: Man findet die bekannten Einflüsse der 70er und stellenweise der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Lange Bärte und Schlaghosen sind die Devise. “Never Say Die” ist für mich eine kurzweilige Scheibe, die stellenweise an die deutschen ZODIAC erinnert.

Wahrscheinlich haben sich DEAD CITY RUINS durch das ausgiebige Touren mit den alten Hasen der Branche so manchen Kniff abgeschaut, denn das Album ist in sich Rund und hat keine Füller oder Songs, die einen verleiten, auf die Skip-Taste zu drücken. Eine amtliche Produktion rundet das positive Gesamtergebnis ab.  Auf der CD sind noch 3 Live-Versionen der Songs “Bones”, “Devil Man” und “We Are One” welche mir nicht zur Hörprobe zur Verfügung standen.

In dieser Sparte ist es sicherlich schwer geworden, mit einem absolut neuen Sound oder ähnlichem aufzuwarten. Hier kann man eigentlich nichts mehr dazu erfinden. Aber dennoch verstehen DEAD CITY RUINS ihr Handwerk und liefern ein Album ab, welches sich im kommenden Sommer bestimmt des Öfteren auf meinem Plattenteller drehen wird.

Anspieltipps: Bones, Devilman, Lake of Fire

Wertung: 5/6

REVIEW: MILLENNIUM

Posted by Kai On März - 25 - 2018

ziujhViele Bands, welche sich im Rahmen der New Wave of British Heavy Metal gründeten, erwachen seit einigen Jahren wieder oder werden wiederentdeckt. So verhält es sich auch mit den bereits 1982 gegründeten und aus dem englischen Billingham stammenden MILLENNIUM. Nach dem 1984 veröffentlichten und von der Presse mit Lob bedachtem Debut wurde es still und so lösten sich MILLENNIUM bereits 1988 wieder auf.

2014 wurden sie von No Remorse Records wiederentdeckt und diese veröffentlichten einen Re-release des Debuts (mit 14 Bonustracks!). 2016 wurde mit  “Caught in a Warzone” noch ein Silberling nachgeschoben, auf  dem ein paar  im Jahre 1985 entstandene Songs zu hören waren.

Nachdem diese Wiederveröffentlichungen guten Anklang fanden und MILLENNIUM auch Live auf diversen Festivals überzeugen konnte, beschloss Mark Duffy (Gesang), verstärkt von Will Philpot (Gitarre), Louis Asbury (Gitarre), Andy Fisher (Fisher) und Darren Moore (Schlagzeug) ein neues Album aufzunehmen.

Herausgekommen ist mit “Awakening” ein traditionelles Metal-Album. Bei den 11-Songs findet der geneigte Hörer alles, was auf so ein Album gehört: harte Riffs, frickelige (nicht negativ gemeint!) Soli, epische Mitsingparts und das sehr dominante Organ von Mr. Duffy, welches manchmal ein wenig zu sehr im Vordergrund steht.

Das man auf “Awakening” den einen oder anderen Querverweis auf die bekannten Bands der New Wave of British Heavy Metal wie IRON MAIDEN, TYGERS OF PAN TANG oder JUDAS PRIEST findet ist nicht verwunderlich und wahrscheinlich auch beabsichtigt. Somit ist “Awakening” ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Machwerk, welches bei mir bestimmt noch ein paar Umdrehungen auf dem Plattenteller absolvieren wird.

Anspieltipps: “The Calling”, “When Mad Men Rule”, “Revolution Calls”


Note: 4,5/6


INTERVIEW: EIS

Posted by Radu On März - 25 - 2018

Mit ihrer EP “Stillstand und Heimkehr” gehen EIS einen Schritt weg vom Kopf und widmen sich ganz dem Kopf- und Herzgefühl. In unserem Interview sprachen wir über das Innehalten im Moment, ausgewählte Konzerte und Wanderern über dem Nebelmeer.

Hallo und herzlichen Glückwunsch zu eurer EP „Stillstand und Heimkehr“! Wie geht es euch zur Zeit?

Alboin: Ehrliche Antwort? Allen ist kalt, alle haben immer zuviel zu tun. Torrent hat Grippe, Abarus schiebt 12-Stunden-Schichten und wartet darauf, dass die Angelseen wieder auftauen, Dante musste gerade aus einer Sauna an einem dänischen See wieder zurück nach Deutschland… und über mich reden wir mal ausnahmsweise nicht. ;)
Und jetzt die standardisierte Promo-Antwort: Heeeey, alles total großartig, wir sind so happy, dass unsere neue EP endlich veröffentlicht und sind wir sind ready to take the world und alles.

Die EP ist eine Hommage an das Bild von Caspar David Friedrich – „Dem Wanderer über dem Nebelmeer“ Wie kam es zu der Vertonung des Bildes?

Alboin: Ist sie eigentlich nicht, nur das Titelstück habe ich ganz allgemein allen Wanderern über dem Nebelmeer gewidmet, was natürlich metaphorisch gemeint ist. Auch haben wir nicht das Bild vertont, es hat mich nur in gewissen Dingen inspiriert. Beispielsweise habe ich mich gefragt, wie wohl der Weg hoch über das Nebelmeer gewesen sein mag, und im Zuge dessen auch vieles über meinen eigenen Lebensweg und wie ich dorthin gekommen bin, wo ich jetzt stehe. Oft sieht man ja nur das Ergebnis, selten aber, wie es dazu kam. Von daher ist das Bild wirklich nur ein Ausgangspunkt und eine Inspirationsquelle gewesen.

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Wie seid ihr an das Songwriting ran gegangen? Hattet ihr im Vorfeld eine grobe Idee, oder ist das meiste spontan im Proberaum entstanden?

Alboin: Letzteres. Torrent und ich haben uns, ohne den beiden Gitarristen davon zu erzählen, für ein Wochenende im Proberaum eingeschlossen und einfach drauflos gespielt, und was man jetzt hören kann ist das, was nach zwei Tagen dabei herausgekommen war. Wir wollten auch gar nicht unbedingt Musik für EIS machen, sondern einfach nur zusammen spielen und uns von ein paar Dingen ablenken. Das Ergebnis war dann tatsächlich für uns alle so überzeugend, dass wir uns entschieden haben, die beiden Stücke noch vernünftig aufzuarbeiten und zu veröffentlichen.

Die EP zeigt sehr gut, daß Black Metal mehr kann, also sinnlos dahin zu feuern oder nur verschachtelte Songstrukturen eigenbrödlerisch zu verteilen. Besonders die Emotionen kommen meiner Meinung nach hier sehr eindrucksvoll zur Geltung. Was war euch wichtig, beim Erschaffen dieser EP?

Alboin: Ich kann da nur für mich sprechen, aber mir war tatsächlich nur wichtig, musikalisch aktiv zu sein, mich abzulenken, irgendetwas herauslassen zu können, das ich zu dem Zeitpunkt gefühlt habe. Textlich habe ich versucht, Botschaften zu formulieren, Gedanken zu verpacken, die ich gequält haben, und irgendwie auch loszuwerden. Ja, diese Aufnahme ist für mich tatsächlich die pure Emotion, da ist kein Stück Kopf dabei, keine Ratio, die mich zensiert oder mir etwas verboten hat, und ich freue mich, dass du das offenbar so auch hören kannst.

Gerade im Bezug des Abwendens von der Menschheit und den Rückzug in die innerer Isolation hat mich die eure Musik sehr berührt. Da stellt man sich natürlich die Frage; welche Lebensumstände veranlassen den Künstler dazu, diese Art (in der Intensität) von Musik zu schreiben?

Alboin: Ich fürchte, diese Frage wirst du dir, genau wie alle anderen Hörer, die das beschäftigt, auch weiterhin stellen müssen. Darüber möchte ich nicht sprechen. Allerdings glaube ich, dass man durchaus verstehen kann, was das für eine Situation gewesen sein muss. Es war eine der schlimmsten meines nicht mehr ganz so jungen Lebens, und ich wusste zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nicht weiter. Deshalb habe ich die Musik in diesem Moment mehr denn je gebraucht.

Stillstand ist bekanntlich der Tod für die Weiterentwicklung; sei es für die Seele oder die Gesellschaft an sich. Was bedeuten für dich persönlich die Worte „Stillstand“ und „Heimkehr“? Ist Heimat ein Ort, oder ein Gefühlszustand für dich?

Alboin: Stillstand ist aber auch ein Innehalten im Moment. Ich musste lernen, und kann es vermutlich immer noch nicht so richtig, in jeder einzelnen Situation auf mich zu hören, zu fühlen, wie es mir gerade geht, was ich brauche, was ich will und was ich nicht möchte. Immer nur weiterzumachen im Leben, Anforderungen zu erfüllen, Ansprüchen zu genügen, Dinge zu „müssen“ und sich immer irgendwo unwohl zu fühlen… das ist kein Zustand. Am Ende stehst du in einer Sackgasse, fragst dich, wo du falsch abgebogen bist in deinem Leben und warum du das nicht gemerkt hast. Das möchte ich nicht. Bevor ich immer weiterlaufe, bleibe ich lieber stehen und versuche, den Moment wahrzunehmen.

Heimkehr ist im Gegenzug eher ein Ankommen an einem richtigen Ort, aber keinem geografischen Ort, sondern wohl eher einem Inneren. Ich glaube nicht, dass man das mit „Heimat“ übersetzen kann, das ist für mich absolut nicht dasselbe. Es ist mehr ein Gefühl, zu etwas zurückzukehren oder etwas zu erreichen, das einem Glückseligkeit verspricht, oder auch nur Zufriedenheit. Ich hatte das einmal, da bin ich mir sicher, aber habe es irgendwo verloren. Das Gefühl kennen wahrscheinlich die meisten von euch Lesern auch, oder? Letztlich ist diese EP (m)ein Versuch, damit irgendwie umzugehen, das zu verarbeiten.

EIS VorschauDa es sich um eine EP handelt, wurde die Messlatte für ein Album sehr hoch gelegt. Wie ist aktuell der Stand? Seid ihr dabei und was könnt ihr uns über die Entwicklung des Albums sagen?

Alboin: Die Messlatte liegt bei mir nach jeder Veröffentlichung hoch. Ich bin eigentlich immer der Ansicht, dass ich das Beste abgeliefert habe, dessen ich fähig bin und weiß meist nicht, was ich danach noch besser machen kann. Was anderes kommt für mich auch nicht infrage, dann brauche ich auch einfach gar nichts zu veröffentlichen. Von daher: Ja, die EP ist sicherlich gut, aber das heißt für die nächste Veröffentlichung nichts.

Ein Album ist aktuell nicht in Sicht. Im letzten Herbst habe ich mich mehrere Wochen in eine Hütte in Norwegen zurückgezogen und dort Musik gemacht. Es sieht danach aus, als liefe es auf Material für zwei ganz verschiedene Alben hinaus. Eines wird sehr norwegisch und nach den 90ern klingen, aber anders als „Wetterkreuz“ eher warm, weich und melancholisch. Das andere Album wollte ich schon vor „Bannstein“ machen, war aber dann musikalisch nicht inspiriert, oder vielleicht auch technisch noch nicht soweit. Das ist konzeptionell und musikalisch sehr ungewöhnlich und eine echte Herausforderung für mich.

Von beiden Alben ist knapp die Hälfte fertig, und ich weiß noch nicht, wann ich daran weiterarbeiten werde. Ich denke, 2018 werden wir nichts weiter veröffentlichen.

Im Internet liest man in erster Linie von euch als Duo, obwohl ihr mittlerweile mehr Leute seid. In wie weit tragen die anderen bei euch zum Songwriting bei?

Alboin: Das liegt daran, dass wir offiziell immer noch mit Dante und Torrent als Live-Musikern arbeiten. Eigentlich ist die Unterscheidung aber hinfällig, wir machen derzeit wirklich fast alles zusammen und sind eine echte Band. Müssten wir einfach mal bei Facebook posten, denn was bei Facebook steht, ist bekanntlich wahr.
Was wir nachwievor nicht zusammen machen, ist die Musik. Die mache ich weiterhin alleine, und das wird wohl auch so bleiben. Wobei… für die EP hat Torrent einen großen Teil der Drumtracks und damit teilweise auch die Struktur der Songs beigesteuert, das ist ein Novum. Alles andere habe ich nachwievor unter meiner Fuchtel, um ehrlich zu sein halte ich das auch für eine Idee, wenn eine Vision eines Stückes oder Albums rein und klar bleibt. Dante hat ja mit Infesting Swarm, theoretisch, sein eigenes Betätigungsfeld, und Abarus ist mit Ferndal als zweiter Band ausgelastet, denke ich.

Eine Frage an Dante: Infesting Swarm wurde vor kurzem aufgelöst. Wie geht es dir aktuell damit und wirst du dein Hauptaugenmerk auf EIS konzentrieren, oder gibt es noch weitere Projekte?

Dante: Hey Radu, aufgelöst haben wir Infesting Swarm so direkt nicht. Die Band gibt es schon noch, aber wir haben uns dazu entschieden gerade erstmal eine Pause einzulegen. Unser Sänger Tim und Drummer Johnny haben sich aus persönlichen Gründen dazu entschlossen die Band zu verlassen.
Da wir in dieser Konstellation nun schon sehr lange Musik zusammen gemacht haben, ist es für uns als verbliebenen Mitglieder nicht einfach sich direkt wieder auf neue Menschen einzulassen. Daher nehmen wir uns jetzt einfach die Zeit, die wir brauchen um das ganze zu verarbeiten und neue Musik zu schreiben.
Zur Zeit habe ich viel mit EIS zu tun ja, aber ich werde definitiv weiter Musik machen. In welcher Form und mit welcher Band, das ist noch nicht ganz klar.

Welche Live Aktivitäten sind bei euch geplant?

Alboin: Eine ganze Menge einzelner Konzerte und Festivals in diesem Jahr (unter anderem Ende März in der Schweiz, auf dem Dark Easter Metal Meeting, dem Metal Frenzy, dem Rock for Roots, dem Barther Metal Open Air, dem Black Fall Fest in Bremen usw.), wobei wir keine Band sind, die jedes Wochenende überall spielen kann. Wollen wir auch nicht. Das geben unsere Jobs und privaten Situationen aber auch einfach nicht her, und wir haben nicht den Anspruch, mit der Band unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wir freuen uns über tolle Konzerte, wissen aber auch, dass das sehr anstrengend ist und wir diese Band letztlich machen, um Spaß daran zu haben. Deshalb rennen wir nicht jedem Angebot hinterher.

Ihr seid bei Prophecy unter Vertrag; bis letztes Jahr gab es noch das Prophecy Fest, das leider zur Zeit auf Eis liegt. Falls es wiederkommt, könntet ihr euch vorstellen, dort zu spielen? Was wäre das perfekte Setting für euren Live Auftritt?

Alboin: Das Label hat den Anspruch, dass das Festival nach Möglichkeiten ausverkauft sein sollte, was natürlich auch finanzielle Gründe hat, und das war nach dem ersten Jahr dann nicht mehr der Fall. Daher ist die Entscheidung verständlich, ein Jahr auszusetzen und vielleicht mit einem überarbeiteten Konzept 2019 weiterzumachen. Wir würden, wie in allen anderen Jahren zuvor, gerne spielen. Leider sind wir bis jetzt nicht berücksichtigt worden.

Danke für deine Zeit und die Antworten. Die letzten Worte an unsere Leser gehören dir.

Alboin: Ich bin kein Mensch für letzte Worte und „jetzt sag mal das und das“-Situationen. Danke für deine Zeit, Mühe und Unterstützung! Wir freuen uns über jeden, der sich mit unserer Musik beschäftigt, dem oder der sie etwas bedeutet, und auch über Rückmeldungen jeder Art. Wir sind eine der Bands, die darauf auch noch antworten. ;)

Radu

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STEVE ROTHERY LIVE

Posted by Uli On März - 24 - 2018

Der MARILLION-Gitarrist Steve Rothery gab mit seiner Band im fast ausverkauften Musiktheater Piano in Dortmund im Rahmen seiner „Ghost And Garden Parties Tour 2018“ ein Konzert der Extraklasse!

Als Special Guest eröffnete die niederländische Band um Namensgeber Stijn Grul den Abend. Mit ihrem experimentellen Pop, konnte sie das Publikum zwar nicht ganz so überzeugen, aber einen Achtungsapplaus gab es auf jeden Fall.

P3092804Nach einer etwas längeren  Umbaupause ging es dann endlich los. Das Set bestand aus zwei Teilen. Im ersten stellte er sein neues Soloalbum „The Ghosts Of Pripyat“ vor, welches hervorragende Kritiken seitens der Medien bekam, wobei hier noch die Mitarbeit von Steve Hackett und Steven Wilson am Album zu erwähnen wäre!P3092802

Im zweiten Teil wurden dann Songs aus der Fish-Ära dargeboten. Sänger Martin Jakubski kam mit seiner Stimme fast an das Original heran. Der Rest der Band spielte absolut homogen und es machte ihnen sichtlich Spaß hier heute Abend auf der Bühne zu stehen.P3092891

Es war ein einmaliges, stimmiges zweistündiges Konzert. Hier stimmte alles! Ein ausgewogener Sound, hervorragende Musiker und ein dankbares Publikum, welches die Band lautstark bei jedem Song feierte!

Uli

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