Archive for the ‘News’ Category
INTERVIEW: ARCH ENEMY
Mit ihrem aktuellen Album „Will To Power“ überschreiten ARCH ENEMY ihre musikalische Grenzen und loten das bereits opulente Potential weiter aus. Im Century Media Hauptquartier sprachen wir mit Alissa White-Gluz über Entstehung der Texte, Neuzugang Jeff Loomis und der eigenen Verantwortung gegenüber der Welt, die uns umgibt.
Der Albumtitel könnte eine Kampfansage sein; anders jedoch als beispielsweise Panteras „Vulgar Display Of Power“ beschränkt sich das Album nicht nur darauf, musikalische Aggression auf die Außenwelt zu hetzen. Das Album erzählt viel mehr unterschiedliche Geschichten, die sowohl persönlicher, als auch philosophischer Natur sind. „ Der Albumtitel vermittelt viele Botschaften auf unterschiedliche Weise. „Will To Power“ bedeutet, daß etwas existiert und nach mehr strebt. Kleine Moleküle formen sich zu einem großen Ganzen und es wird Leben erschaffen. Ähnlich sieht es im Kosmos generell aus. Wenn man die Evolution nach Charles Darvin betrachtet, strebt alles danach, sich weiter zu entwickeln, um immer mehr zu wachsen. Ähnlich geht es uns sowohl körperlich, als auch psychisch, wenn wir uns weiter entwickeln. Man kann es auch auf unsere Umwelt münzen und die Entwicklung betrachten, was eine extrem spannende Sache ist. Wir wollten kein Konzeptalbum um ein Thema herum bauen; ich denke daß „Will To Power“ viele Facetten mit einer ähnlichen Botschaft erzählt.“
Beim Thema “Texte” spielt man im Haus ARCH ENEMY sich gegenseitig den Ball zu. „Michael und ich schreiben beide gerne Texte. Auf dem letzten Album war ich bereits an Bord und dieses Mal haben wir uns die Aufgabe erneut geteilt. Manchmal schreibt er, manchmal nur ich und manchmal gehen wir es gemeinsam an. Das Album startet mit „The Race“, einer old school Death Metal-/Thrash-/ Punknummer. Wir haben dem Songnamen bewusst eine Doppeldeutigkeit verpasst; einerseits ist es wie ein Rennen, weil es auch eine schnelle Nummer ist, andererseits trägt es auch die Bedeutung der Rasse bzw. der Menschheit allgemein in sich. Ich wollte mit der Nummer Leute dazu bringen, mehr über sich und die Leute nach zu denken, die anders sind. Gerade die Schwächeren brauchen den Schutz der Stärkeren. Es gibt immer Leute, die jene unterdrücken, die anders sind. Ich habe immer daran geglaubt, daß jeder die gleichen Rechte hat. Nicht nur die Gleichstellung von Frauen und Tieren, sondern von allem was uns umgibt geht es maßgeblich auf „Will To Power“. Es geht darum, ein lebenswertes und friedliches Leben führen zu dürfen. Dabei konzentriere ich mich auf `The Race` auf die negative Seiten, wie z.B. jemand der Amok läuft und so etwas. Es klingt aggressiv und das ist es auch, denn es ist die negative Seite, die wir alle in uns tragen.“ Durch das Ausleben der negativen Seite in der Musik, soll die Balance zwischen den positiven und negativen Energien wieder hergestellt werden. Allerdings bedarf es auch dem Bewusstsein, das zu erkennen und die Lethargie der Gleichgültigkeit abzuschütteln. „Die meisten Leute verschließen die Augen vor negativen Ereignissen, bis sie einen persönlich betreffen. Wenn du z.B. aus dem Fenster schaust und ein Haus in der Nachbarschaft brennen siehst, machen einige das Fenster zu und denken, daß Problem ist aus der Welt. Erst wenn sie die Rauchentwicklung mitbekommen, ist das Problem wieder in ihren Köpfen präsent. Ich denke, daß viele Leute ihre Fenster öffnen sollten, bevor es zu einem unlösbaren Problem kommt.“
`Murder Scene war der letzte Song des Albums, der seinen Weg aus Alissas Kopf auf das Papier gefunden hat. „Ich hatte mal ein Gedicht geschrieben und dachte, daß es gut zu dem Song passen würde. Ich war mir aber nicht sicher und fragte mich einige Wochen lang, wie ich den Text mit dem Song verbinden könnte. Eines Tages saß ich einfach da, fing an zu schreiben und sagte danach: „That´s it. Perfect!“ Ich denke daß dieser Song einigen aus der Seele sprechen wird, denn jeder von uns kennt Personen, die uns verlassen oder verraten haben. Es muss nicht mal eine Person sein, es kann auch eine Situation oder auch ein Teil von uns sein, von dem wir uns verabschieden mussten. Vergeben und vergessen ist einfacher gesagt als getan und deshalb bin ich der Meinung, daß man einige Dinge einfach radikal abschneiden muss. Wir gehen in unserem Leben durch mehrere Situationen und erschaffen mehrere Tatorte, die uns letzten Endes zu dem machen, was wir heute sind.“ Man muss erst durch mehrere Höllen gehen, um daran zu wachsen und stärker zu werden. Letzten Endes sind es die vielen Schicksalsschläge, die unsere Aufmerksamkeit auf unsere innere Kraft lenken und dabei helfen, weiter zu machen. Jede (mentale oder körperliche) Narbe könnte daher eine `Murder Scene` darstellen. Das Prinzip könnte man auch auf die Evolution ausbreiten, bei dem sich das Leben seinen eigenen Weg gesucht und den Menschen aktuell auf das obere Podest gesetzt hat. Auch wenn es ebenfalls den Antrieb zu Wachsen beinhaltet bremsen wir uns an dieser Stelle, weil das Gespräch ansonsten leider den Rahmen sprengen würde.
Respekt gegenüber den Mitmenschen und der Welt, die uns umgibt, sind Merkmale, die bei ARCH ENEMY ausgelebt werden. „Unsere Band und Angela haben was das angeht einen ähnlichen Standpunkt. Wenn du dir unsere Erde vorstellst, ist der Mensch lediglich ein Parasit. Wir sind schließlich Schuld daran, daß es zur Zeit so viel Zerstörung gibt. Vor der Menschheit wurde alles recht gut ausbalanciert. Mittlerweile wird die Welt an einigen Ecken überbevölkert und einige entscheiden, wer etwas zu essen bekommt und wer nicht. Zusätzlich wird entschieden, wer mehr Rechte hat und wer weniger, ohne eine logische Grundlage zu haben. Zur Zeit geht es außer Balance und wenn du dir das bei einem menschlichen Körper vorstellst, ist es wie eine Krankheit. Es gibt in der Natur die Möglichkeit, eines symbiotischen Zusammenlebens. Nimm z.B. einen Fisch auf einem Hai; der Fisch nutzt den Hai, um schnell vorwärts zu kommen und frisst im Gegenzug seine Parasiten. Das ist eine Lebensweise, die wir als Menschen schnellstmöglich benötigen, um auf dieser Welt zu überleben.“
Über den Text von `First Day In Hell` wird der Mantel des Schweigens gelegt, weil sich hier der Hörer selbst ein Bild machen soll. Einen kleinen Ausblick gibt uns Alissa dennoch: „Der Song beinhaltet eine Situation aus meiner Kindheit, als ich meine Großeltern über deren Kindheit sprechen gehört habe. Die Geschichte findet während eines historischen Ereignisses statt. Es ist persönlich, aber auch gleichzeitig eine globale Situation, die ich aus einer Ego-Perspektive beschreiben wollte. Es ist ein Song, den ich schon sehr lange machen wollte und bei dem mir viele Ideen kamen. Jedes Wort, jede Silbe sind für mich hier sehr intensiv, denn es ist ein sehr finsterer Song.“
Die Zeilen zu `A Fight I Must Win` sind die gemeinsamen Kinder von Alessa und Michael und beschäftigen sich mit dem inneren Kampf und Depressionen. „Der Song ist ein gutes Beispiel wie gut Michael und ich harmonieren. Er hatte den Text bereits fertig, war sich aber an einigen Stellen nicht sicher. Also habe ich hier etwas ergänzt, dort etwas gestrichen, bis wir beide zufrieden waren. Einer der größten Herausforderungen der Menschheit ist der innere Kampf mit sich selbst. Auch wenn ich es niemandem wünsche, so trägt jeder von uns einen inneren Dämon in sich. Wer jemals dieses Gefühl erfahren hat, wird sich in diesem Text wahrscheinlich gut wiederfinden. Es ist wie brodelnder Sturm, der einen dazu veranlassen könnte, sofort zu den Waffen zu greifen und Amok zu laufen. Du kannst jemandem auf der Straße begegnen und hast keine Ahnung, welchen inneren Kampf die Person vielleicht gerade in sich trägt. Ich denke, daß wir dieses Gefühl in dem Sound und in dem Text sehr gut eingefangen haben.“ Auch wenn der innere Kampf mit dem Dämon die Gefühle aufwirbeln lässt, so ist es doch an jedem von uns zu entscheiden, in wie weit wir mit diesen Gefühlen umgehen. Statt körperlicher Gewalt, kann man die Energien entsprechend kanalisieren, um beispielsweise etwas kreatives zu erschaffen. Der Song dazu ist das beste Beispiel dafür.
`Reason to Believe` markiert für ARCH ENEMY eine Premiere, denn erstmals sind Alissas klare Vocals zu hören. Wer jedoch nun Angst bekommt, daß man sich dem Kommerz öffnet und sich dem (durch die Massentauglichkeit teils verseuchte) Beauty and the Beast Gesang öffnet, kann beruhigt aufatmen. Hier wurde lediglich auf die gleiche Methode gesetzt, mit der bereits Metallica, Pantera oder Testament in ihren (Halb-) Balladen den Kontrast von introvertierten Momenten zu Aggressionseruptionen beackert haben. Dies wird durch die Tatsache unterstrichen, daß mehrere, unterschiedliche Gesangslinien übereinander gelegt wurden. “Michael hat den Text geschrieben und als er die Idee in den Raum warf, mit klarem Gesang zu arbeiten, standen wir erstmals alle da und dachten uns: “OK, das könnte episch werden”. Allerdings brauchte ich dafür einiges an Hintergrundinformationen. Worum geht es, wer ist die Person, was fühlt die Person? Ich wollte hier sicher sein, daß meine Stimme genau das wiederspiegelt, was die Person auch fühlt. Ich sperrte mich stundenlang in einen Raum ein und ging mit meinem Gesang den Text immer wieder und wieder durch, wobei auch einige Tränen flossen. Ich wollte unbedingt, daß meine Stimme im Kopf des Hörers etwas bewegt und ihn wach rüttelt. Letzten Endes ist es ein sehr persönlicher Song geworden. Ich wollte, daß der Schmerz und die Qual direkt in meine Stimme übergeht und ich denke, daß wir dem Song eine eigene Magie gegeben haben. Es ist der erste ARCH ENEMY Song mit klaren Vocals und gleichzeitig unser erster Midtempo Song. Wir machen generell sehr heftigen Stoff: Einprägsame Melodien, ehe es wieder in den harten Stoff mündet. Dieser Song ist ebenfalls heftig, allerdings auf seiner eigenen Art und weise.” Das Prinzip zwischen leisen Tönen und brachialen Ausbrüchen kommt hier besonders zur Geltung.
Mittlerweile können sich ARCH ENEMY über eine Millionen Zuschauer des Videos zu `The World is Yours`(innerhalb von zwei Tagen) erfreuen. Gerade die zugänglichen Riffs und vielen Überraschungsmomente wurden hier gebündelt. Doch wie funktioniert eigentlich das Songwriting generell? “Michael ist unser Hauptsongwriter. Er macht die gesamte Vorarbeit und schickt mir dann seine Ideen, damit ich bescheid sage, was ich darüber denke. `The World Is Yours` ist quasi als erstes entstanden. Der Song ist sehr packend, heavy und vor allem sehr ARCH ENEMY.”
Wem die bisherige Gitarrenarbeit “nur” gefallen hat, dürfte über den Einstieg von Jeff Loomis die Augenbrauen hochziehen. Neben den gewohnten Trademarks, kommt nun noch einge Steigerung in Sachen Griffbrettakrobatik hinzu, die man bei “Burning The Stages” bereits bewundern kann. Auch innerhalb der Band freut man sich ungemein über den festen Einstieg des Saitenhexers.”Jeff ist einer der nettesten Typen überhaupt! Super talentiert, sehr geerdet und absolut nett. Es war schon unglaublich, ihn auf Tour zu haben und es ist genauso herrlich, mit ihm an einem Album zu arbeiten. Er hat einen andren Stil auf der Gitarre als Michael, was sich gegenseitig sehr gut ausbalanciert. Jeff ist ein professioneller Gitarrist, der das Instrument bis an seine Grennzen fordert. während Michael auch technisch, aber sehr viel emotionaler unterwegs ist. Er schaut eher, wie er die Gefühle mit jeder Note transportiert. Als ich die Songs erstmals im Groben gehört habe, dachte ich an einigen Stellen, daß dort ein Solo hin sollte. Später hat Jeff dann auch seine Soli genau dort eingebaut. er ist ein unglaublicher Gitarrist, Perfomer und Persönlichkeit!”
Auch beim Cover wurde nichts dem Zufall überlassen. “Das Cover wurde erneut von Alex Reisfar gestaltet. Wir haben über die Möglichkeiten des Covers diskutiert. Michael hatte eine eher symbolische Vorstellung davon, während ich eigentlich mehr auf abgedrehte Sachen wir Hieronymus Bosch stehe. Ich mag es, wenn man stundenlang auf ein Bild starrt und immer noch neue Details erkennen kann. Bei einem guten Albumcover sollte etwas charismatisches dabei sein, was man beispielsweise auch als Tatoo tragen kann. Bei dem Cover von “Will To Power” kann man noch einige Details ssehen,weil es ein Ölgemälde ist. gleichzeitig hat es aber auch diesen symbolischen Charakter, der einem schnell im Gedächtnis bleibt. Jedes Detail ist hier sehr ausgeprägt und für mich ist es ein interessanter Aspekt zu sehen, was ein anderer Künstler bei unserer Musik gefühlt hat und wie er seine Arbeit umgesetzt hat.” Musik kann also hier als Gesamtkunstwerk verstanden werden, inklusive Texten und Albumcover.
Dies ist auch der große Unterschied zu Stream und MP3 Plattformen, auf denen ganze Diskographien teilweise ungehört auf der Festplatte verrotten. Wie viel Arbeit dahinter steckt, wird bei der Entstehung eines Abums erst wirklich bewusst. Dabei setzt Alissa noch auf alte Methoden. “Ich schreibe meine Texte immer noch in ein altes Skizzenbuch. Einige meiner Texte habe ich nie abgetippt oder irgendwo übertragen. Ich kann mich mit Worten eher ausdrücken, wenn ich etwas per Hand schreibe, weil das Gefühl besser transportiert wird.” Letzten Endes ist es mit den Texten genauso, wie mit der Musik: eingekerkert in seiner Form wartet es nur darauf andere Menschen in ihrer Welt zu treffen und zu größerem zu inspirierren. Der “Will To Power” hat viele Gesichter, trifft bei ARCH ENEMY in Sachen Präzision und Aggression voll ins Schwarze.
Radu
END OF GREEN TOUR
END OF GREEN – Void Estate Tour 2017
Die Schwaben kommen wieder zurück auf unsere Bühnen. Die nicht in eine Schublade zu packende Stuttgarter Band besingt Depressionen, Schwermut und Tragisches. Doch am Ende zeigt uns diese Band eigentlich mit ihren Songs das grüne Licht am Ende, denn dort ist die Hoffnung.
Sie lassen sich nicht lenken, nicht leiten und gehen ihren Weg seit nunmehr 25 Jahren. Nie wurden sie zur Maschine der Musikindustrie, obwohl sie doch schon oftmals gute Erfolge mit den zuvor produzierten Alben landeten. Dennoch beließen sie es dann dabei, dass ein gutes Album eben ein gutes Album war und setzten sich nie unter Druck, zeitnah ein nächstes, noch besseres zu präsentieren. Sie wandten sich Soloprojekten zu und gaben zwischendurch ein Zeichen für ihre Fans mit der Darkoustic Tour im Jahre 2015. In der Ruhe liegt die Kraft und genau das spiegelt sich in allen Alben von End of Green wieder.
Am 18.08.2017 erscheint nun ihr neues Album „Void Estate“ und bringt richtig gutes Material. So viel sei schon einmal vorweg genommen. Kurz konnte man ja schon in die ersten ausgekoppelten Singles „Send in the clowns“ oder „The Door“ hineinschnuppern und sich auf alles Weitere freuen.
Nachdem das neue Album schnell von Euch gekauft ist, heißt es dann fix ein Ticket für die sich anschließende Tour im Herbst 2017 zu sichern. Ein MUSS für jeden End of Green Fan und für alle die, die es noch werden. Wir haben in deutschen Landen mit END OF GREEN eine ganz große Band, die noch so viel mehr an Aufmerksamkeit bekommen sollte. Und wenn nicht bei einem geilen Konzert, wo lernt man sonst das Herz einer Band kennen?
Also, hier schon einmal die Tourdaten:
20.10.2017 – Berlin / Columbia Theater
21.10.2017 – Leipzig / Werk 2
03.11.2017 – Aschaffenburg / Colos Saal
04.11.2017 – München / Backstage
09.11.2017 – Nürnberg / Hirsch
10.11.2017 – Bochum / Matrix
11.11.2017 – Hamburg / Knust
18.11.2017 – LKA Longhorn
REVIEW: ICED EARTH
INCORRUPTIBLE
Nach ziemlicher Mitgliederfluktuation scheinen ICED EARTH nun ein Line-up gefunden zu haben, das hervorragend funktioniert. So lieferten sie jetzt ihr 12. Studioalbum “Incorruptible” ab. Ich mach’s kurz, mir gefällt “Incorruptible” wirklich gut.Was unter anderem aber auch daran liegt, dass Frontmann Stu Block mich mit seinem Gesang in den Bann zieht.
Der Opener `Great Heathen Army` startet schonmal vielversprechend mit monumentalem symphonischen Auftakt und geht gut nach vorn. Mit `Black Flag`, `Raven Wing` und `The Veil`, folgen drei eher langsamere Tracks, dennoch sehr abwechslungsreich, mit stimmigen Details.Auf dem Album sind die Gitarrenriffs solide und klar, wenn auch eben nicht ganz so schnell, wie in manchen ICED EARTH Klassikern. Leicht zugängliche eingängige Melodien in Midtempo, selbstverständlich ist der typisch markant Schaffer Sound vorhanden.Beim ein oder anderen Song hab ich allerdings den Eindruck, hier würde gitarrentechnisch noch ein kleines bisschen mehr gehen.
`Seven Headed Whore` ist das schnellste und aggressivste Stück des neuen Albums, `Ghostdance` ist ein indianisch angehauchtes Instrumental, der Schlagzeugsound passt perfekt und geht ins Ohr. Mit `Clear The Way (December 13th, 1862)` begibt man sich mit den irischen Brigaden auf eine mehr als 9-minütige Reise in die Schlacht von Fredericksburg. Fesselnden Riffs, ausgezeichneter Gesang und einem fantastischen Chor. Sänger Stu Block überzeugt mich mit seiner Stimmvielfalt.
5/6 Punkten
Petra
REVIEW: END OF GREEN
VOID ESTATE
Am 18. August 2017 erscheint nun das neunte END OF GREEN Album „Void Estate“ pünktlich zum 25jährigen Bandjubiläum via Napalm Records. So viel schon einmal vorweg genommen: Das Warten hat sich gelohnt!
Fangen wir gleich einmal mit dem ersten Song des Albums an, in dem es um den Clown geht, der Clown, der in schweren Zeiten, in Zeiten von Verlust, Ängsten, Schmerz, oftmals derjenige ist, der uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert. ´Send in the clowns‘ – für mich eine wahnsinnig traurig berührende Nummer, die sehr tief geht und dennoch mit einer gewissen rockigen Lässigkeit zum Ende führt und einem das Gefühl gibt, dass alles gut wird. Bei ‚Darkside of the sun` höre ich nur die ersten Klänge und der dann einsetzende Gesang von Michelle Darkness haut mich komplett um. Wow! Wüsste ich nicht, dass Peter Steele schon länger nicht mehr unter uns weilt, wäre ich davon ausgegangen, dass ich Type O Negative höre. Ich bin eh ein großer Fan von dieser rauchig tiefen Stimme of „Mr. Darkness“. Der Bass spielt ebenso dazu, als sei hier Peter Steele am Werke. Gänsehaut pur dieser Titel und eine Stimme die ihresgleichen sucht.
Naja, dann denkste, nachdem diese Nummer endet, da geht ja fast nicht mehr, da kommt „BAMM“ Track 3 daher. ‚The Door‘ beginnt mit einem unbeschwerten und leichten Sound. Man schließt die Augen und ich ertappe mich, dass mich schon der Anfang komplett mitnimmt. Heißt es hier doch so schön „Wenn du gehst, dann schließe auch die Tür“. Ich interpretiere diesen Song in der uns immer wieder von End of Green übermittelten Botschaft: „Jede Dunkelheit hat am Ende ein Licht“. In diesem Fall wäre es vielleicht: „Wenn du mich verlässt, schließe die Tür, damit ich bereit und offen bin für Neues“. Für mich der EINE Song dieses Albums, den ich nun schon gefühlte 50mal gehört habe und der nicht wirklich Melancholie transportiert, sondern kraftvoll zum Ende hin in den Gitarrenparts mitreißt.
Drei Hammer-Songs an den Anfang des Albums gesetzt und ich hatte fast Angst weiter zu hören, denn oftmals folgt dann eine Enttäuschung. Aber nein, es geht gut und rockig weiter. Hier Songs wie die dann folgende Ballade `Head Down` oder der im American Rock-Style daherkommende Song ´Crossroads‘, bei dem man das Gefühl hat in einem offenen Cabriolet eine lange, niemals endende Straße zu befahren und der Wind pustet durch das Haar.
Fasse ich einmal zusammen: Es ist wieder alles drin und verschiedenste Genrebereiche wurden angefasst und verarbeitet. Einfach so, wie man es von End of Green gewohnt ist und vor allem wie man sie liebt. Sie waren nie eine Schubladen-Band und sind es auch mit diesem Album nach 25 Jahren nicht geworden. Ich verneige mich vor diesem Album und auch vor der göttlichen Stimme von Michelle Darkness. Ich vergebe guten Gewissens nachstehende Punkte-Bewertung und freue mich auf die kommende Deutschland-Tour im November 2017.
5 / 6 Punkten
Stefanie
KNIGHTS OF THOR
Supporting Music Locally – Uniting Fans Globally!
(Musik lokal unterstützen – Fans weltweit verbinden!)
Das ist kurz gesagt das Motto des internationalen Heavy Metal Clubs KNIGHTS OF THOR. Der Knights of Thor H.M.C. ist ein Zusammenschluss von Metalheads, die ihre Leidenschaft zum Metal teilen und leben – in einem engen familiären Zusammenschluss. Der Fokus liegt in der Unterstützung lokaler Bands, der dazugehörigen Szene und Lokale.
Die Mission der Knights of Thor H.M.C. ist dafür da ein Netzwerk von Fans und Lokalitäten zu schaffen, um Bands so die Möglichkeit zu geben an verschiedenen Orten aufzutreten und ihre Musik zu präsentieren. Dafür organisieren wir Bandabende oder gemeinsame Besuche von Konzerten, weil wir so der nachfolgenden Generation die Leidenschaft zum Metal weitergeben wollen. Unser Miteinander ist bestimmt durch LOVE (Liebe), LOYALTY (Loyalität), HONOR (Ehre) & RESPECT (Respekt) zueinander.
Auch dem guten Zweck ist der Club nicht abgeneigt und veröffentlicht seinen ersten Sampler, der die Aufmerksamkeit auf das Kinderhospiz Sternenbrücke lenken soll.
“Als deutsches Chapter des internationalen Knights of Thor H.M.C. haben wir mittlerweile erfolgreich zwei Benefiz-Festivals veranstaltet, bei denen wir insgesamt 6.850 € für das Kinderhospiz Sternenbrücke sammeln konnten. Hierbei schafften wir als Club es, aus einer fixen Idee des eigenen Festivals zwei großartige Veranstaltungen durchzuführen, bei denen die Bands aufgrund des Benefiz-Charakters kostenlos auftraten und sich im Vorfeld sogar bei uns bewarben.
In Folge unseres bisherigen Engagements für junge aufstrebende Bands und auch unser Engagement für das Kinderhospiz Sternenbrücke haben wir nun unseren ersten Sampler produziert. Dort finden sich Songs von 16 Bands, denen wir getreu unserem Credo „Supporting Music Locally – Uniting Fans Globally“ die Möglichkeit eröffnen wollen bekannter zu werden, zumal einige der Bands leider aufgrund der Fülle der Bandbewerbungen nicht bei unserem Knightfest 2017 berücksichtigt werden konnten. Zudem wollen wir so musikalisch die Zeit bis zu unserem kommenden Knightfest überbrücken, das am 14. April 2018 wieder unter dem Benefiz-Aspekt für das Kinderhospiz Sternenbrücke stattfinden wird.”
Mehr Informationen zu finden online unter folgenden Adressen:
Facebook-Seite des Knightfest
PROPHECY FEST
Prophecy Fest
Zum dritten Mal in Folge lädt Prophecy zum fest in die Balver Höhle ein. Neben einem abwechslungsreichen Billing und atmosphärischer Umgebung gibt es auch wieder kurze Wege zu den Fressbuden, zum Campinggelände und zu den Bierständen. Warum das Festival dennoch nicht mehr jährlich stattfindet, welcher Wahnsinn in der Höhle getobt hat und was für coole Sonderaktionen im Einsatz waren lest ihr in den folgenden Zeilen.
Bei sonnigem Wetter kommen wir in Balve an. Fix unsere Standardpension besucht, Auto vor der Höhle geparkt und dann ab zum Gelände. Alles wie gehabt: unterschiedliches Publikum (von Kutten, über seltene Shirts bis zu Alternativen sind alle da), bekannte Stände und natürlich der Merch-Wühltisch, den wir als erstes ansteuern. Eben bei den Neuerscheinungen schauen, dann noch durch die Kästen schauen und schon beginnt sich die Höhle im Nu zu füllen. Wir bekommen kaum mit, daß irgendwann der Soundcheck zu ende ist und NHOR bereits zu spielen beginnen. Was während des Wühlens durch die Shirthaufen wie eine nette Hintergrundmusik klingt, soll sich als ausgefallene Idee entpuppen; mit dem Rücken zum Publikum spielt NHOR auf seinem Bühnendebüt einige dezente Pianoklänge, während neben ihm eine Dame an einem Bild arbeitet, welches auf der Leinwand auf der Bühne projiziert wird. Das Zusammenspiel zwischen den leisen Klängen und dem Entstehen des Gemäldes verfehlt seine Wirkung nicht, denn man sieht bereits einige Leute andächtig der Performance lauschen. Es hat etwas intimes dabei zu zu sehen, wie in Begleitung simpler Klänge ein Bild Gestalt annimmt und somit ist der Gig bedächtig und mit Ruhe vollzogen worden, ehe es ohne Verbeugung oder Worte an das Publikum von der Bühne geht. Ein etwas anderer Start in ein Festival und eine sehr coole Idee.
Star Allüren sind auf dem Prophecy Fest kaum zu finden. So wundert es auch nicht, daß mal eben einige Mitglieder der musikalischen Familien von Alcest und Les Discrets durch die Reihen spazieren. Man kennt sich halt, macht gemeinsam Musik und quatscht lässig auf dem Fest. SOLOR DOLOROSA wurde von Andy Julia, der ein enger Freund von Neige ist, aus der Taufe gehoben. Optisch und musikalisch frönt die Truppe den 90er Jahren Gothic Rock, wobei Sisters of Mercy für die Einflüsse der Band dabei Pate standen und hier auch zur Schau gestellt werden. Der Sänger post um sein Leben und sein Hüftschwung und der Versuch einen verletzlichen und gleichzeitig hartgesottenen Rockstar zu mimen ist zwar nicht neu, wird aber lässig in Szene gesetzt. Auch bei technischen Problemen lässt er sich nicht von seinem Konzept ablenken und zieht sein Ding durch, was auch bei den Zuschauern gut ankommt. Für einige Damen das Sahneschnittchen, für den Rest ein solider Auftritt bei gutem Sound und amtlicher Wirkung. Titelmäßig spielt man auf Sicherheit und spätestens bei „American Chronicle“ dominiert der Daumen nach oben. Läuft bei den Jungs.
Auch dieses Jahr stellt traditionsgemäß ein Künstler in der Balver Höhle aus. Dieses Mal ist es Irrwisch, der seine Werke ausstellt. Dabei befinden sich sowohl Malereien, als auch zusammengeschnittene Bilder oder mit Garn kreierte Ausstellungsstücke in der Ausstellung.
Im (erneut liebevoll gestalteten) Programmheft findet man nützliche Infos zu den Bands. So auch zu SUN OF THE SLEEPLESS; zwei Alben, 20 Jahre Zusammenarbeit mit dem Prophecy und bisher ein einziger Live Auftritt. Recht dürftig, möchte man meinen, wenn das Soloprojekt nicht vom Mastermind Schwadorf (Empyrium, The Vision Bleak) ins Leben gerufen sein würde. Intensiver und abwechslungsreicher Black Metal steht auf dem Programm und neben atmosphärischem Bühnenbild gibt es auch derbe auf die Fresse. Beginnt alles noch leicht melancholisch, bricht schnell der brachiale Gitarrenwahnsinn aus den Boxen, untermalt von einer knarzigen Stimme und einer bösen Soundwand. Für den zweiten Auftritt ist es beachtlich, wie selbstverständlich das Zusammenspiel funktioniert. Mir war die Band bis dato nur kurz in Erscheinung getreten, aber der live Auftritt ist der beste Beweis dafür, daß Schwadorf etwas konsequent und mit vollem Elan durchzieht. Auch wenn die Abwechslung ganz oben auf dem Programm steht, so hat er anscheinend vor dem Gig eine gehörige Packung Aggression getankt, um sich live übelst aus zu scheißen. Sehr schön.
Mein persönlicher Hauptgrund für das diesjährige Prophecy Fest heißen eindeutig ARCTURUS. Aber kann man die Genialität der Alben auch live atmosphärisch umsetzen? Eine Frage, die sich viele während der 40 minütigen Umbaupause stellen dürfen, ehe der Vorhang aufgeht und der Wahnsinn beginnt. Der Startschuss ist eine Mischung aus Faszination und Fremdschämen, denn Captain ICS Vortex hat nicht nur einen Clown gefrühstückt, sondern anscheinend sich mental die Lichter ausgeknipst. Gefangen im Körper eines erwachsenen Mannes hüpft ein verspieltes Kind auf der Bühne in bester Hodor- Manier rum und wirft mit Posen um sich, wobei ich mir als Zuschauer verarscht vorkomme. Warum tu ich mir so eine Scheiße eigentlich an? Die Antwort ist simpel: weil die musikalische Darbietung einfach nur genial ist! So bescheuert sein Gebaren auf der Bühne auch aus, seine Stimme ist über jeglichen Zweifel erhaben und liefert vom allerfeinsten die Bestellung ab. Der Sound ist herrlich und trägt Klassiker wie „The Chaos Path“ oder „Shipwrecked“ durch sanfte Gefilde und kosmische Stürme, während die intensive Lichtershow diese Grenzerfahrung unterstreicht. Irgendwann hat man sich an das seltsame Gehoppel auf der Bühne gewöhnt und spätestens bei der smootheren Version von „Crashlands“ überrollt einen die Gänsehaut, die man sich von dem Gig erhofft hatte. Keine Frage, diese Band polarisiert, von außen wie von innen und auch wenn ich mir von der Bühnenshow mehr Ernsthaftigkeit gewünscht hätte, passt es um so besser zu ARCTURUS, den Erwartungen des Hörers schlichtweg mit ihrer Performance ins Gesicht zu schlagen. Dieser Gig trümmert sich in allen Facetten durch die Höhle und ist einfach nur krank, wahnsinnig und richtig genial!
Nach ARCTURUS den Boden aufwischen ist keine leichte Aufgabe. Hier wurde von der Running Order auf Sicherheit gesetzt und GLER ARKUR eingesetzt. Bereits im letzten Jahr hat die Truppe mit ihrem Gitarren-Overkill und dem Drohne geschwängerten Sound die Massen hypnotisiert. Dieses Jahr soll es nochmal sein und wer sie letztes Jahr verpasst hat, wird mit einer Top Performance belohnt. Besucher des letzten Jahres erleben eine solide Wiederholung des letztjährigen Gigs mit einem zusätzlichen Gastauftritt; Songs kann ich keine hervorheben, allerdings ist es erstaunlich, welche Soundcoullagen man aus vier Gitarren zaubern kann und diese zu einem harmonischen Zusammenspiel vereinen kann. Gerade die Techniker und Gitarrennerds unter den Besuchern hatten nach dem Gig einiges zu philosophieren und nach dem Gig gingen einige Platten über den Merchandise Thresen.
SOLSTAFIR sollen an diesem Abend den Sack zumachen. Sie stehen einer gut gefüllten Höhle, mit von dem Festival sichtbar gezeichneten Meute gegenüber und legen (nach einer etwas längeren Umbaupause) los. Sänger und Gitarrist Tryggvason lebt seine Songs sehr intensiv und vermittelt das Gefühl, sich in einer anderen Welt zu befinden. Trotz mehrfachen Live Versuchen kann ich dieser Band nichts abgewinnen und so verpuffen sowohl Musik, als auch Bühnenperformance bei mir gänzlich. Nach zwei Songs verlassen wir die vollgestopfte Höhle und erfahren am nächsten Tag, daß eingefleischte SOLSTAFIR Fans anscheinend den Gig ihres Lebens erlebt haben.
Neuer Tag, neues Glück. Pünktlich zur Mittagszeit dürfen LOTUS THIEF ran, um den Besuchern den Schlaf aus den Augen zu spielen. Die Höhle ist bereits amtlich gefüllt und die Vorbereitungen lassen auf einen umfangreicheren Gig schließen. Soundcheck fertig uns sofort geht´s los; während die Band spielt, läuft im Hintergrund ein optimal zusammengeschnittener Film aus Szenen von „Dantes Inferno“ aus den 20er Jahren, aktuellen Nachrichten, Naturaufnahmen und historischen Bildern eines Atombombentests. Das Zusammenspiel mit der Musik funktioniert sehr gut und zaubert eine Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Leider kann man die zweite Gitarre mehr erahnen als hören, aber das tut dem Gig in keinster Weise einen Abbruch. Das gesangliche Zusammenspiel der Damen fesselt, die Soli reißen die Aufmerksamkeit des Publikums an sich und während man noch zwischen dem Film und der Live Performance hin- und hergerissen ist, kann sich die Gänsehaut bereits als Stammgast anmelden. Eine audiovisuelle Vollbedienung die gegen Ende des Gigs in einem aggressiven Growling der Sängerin mündet, was die große Bandbreite an Abwechslung und Überraschungsmomente dieser Band unterstreicht. Überragender Auftritt und ein mehr als gelungener Start in den Tag!
THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT haben einige Anhänger mitgebracht, denn die Höhle füllt sich rasch. Der leicht melancholisch angehauchte,Pagan Folk aus Ungarn wird heute durch einen Bassisten live unterstützt. Nachdenkliche Stimmung, introvertierte Bühnenshow und nur Hintergrundmusik? Vergiss es, die Truppe überrascht mit einem sehr guten Draht zum Publikum und wird entsprechend gefeiert. Das charismatische Geigenspiel und der Gesang auf der einen Seite und das stimmungsvolle Percussion Set (inklusive Solo) und weitere Instrumentenvielfalt lassen die Meute klatschen, staunen und die Stimmung anheizen. Der Gig ist geprägt von einem gegenseitigen Geben und nehmen und das Publikum feiert es glücklich ab, während die Band einen weiteren Erfolg für sich verbuchen kann.
„Jedes Shirt hat eine Geschichte“ mit diesem Satz beginnt ein interessantes Gespräch mit Alexander Prinz , den einige unter dem Pseudonym DER DUNKLE PARABELRITTER kennen dürften. Nun steht er bei dem Stand seines Fair-Trade-Labels VON TILLING und bringt eine neue Shirt Kollektion unter die Leute. Heutzutage gibt es viele Shirts von Bands, die in der Massenproduktion hergestellt werden. Als der Metal noch nicht salonfähig war, war es entsprechend schwierig an solche Sachen ran zu kommen. Grund genug, sich die Frage zu stellen, warum die Leute eigentlich Shirts kaufen. Ist es die Zugehörigkeit zu einer Band, weil das Cover cool aussieht, oder was ist es dann? Eine tiefschürfende Antwort dürfte man bei der Auswahl finden, wobei jedes Shirt ein anderes Thema und eine andere Geschichte aufweist. Hinzu kommt der auf Naturbasis hergestellte Stoff, der sich von der Massenproduktion abhebt. Einen genaueren Eindruck bekommt ihr auf der VON TILLING Website.

Neben seinen Shirts, ist Alex im Auftrag seines Online Magazins SILENCE MAGAZIN unterwegs. An dieser Stelle ist es nur fair auf den ursprünglichen Spirit des Metals hin zu weisen, der die gemeinsame Leidenschaft sieht und sich gegenseitig unterstützt, statt um Besucherzahlen zu konkurrieren. Checkt unseren Kumpel Alex online mit seinem Label und seinem Magazin an, es lohnt sich!
SPIRITUAL FRONT scheinen ebenfalls viele Anhänger zu haben, denn die Höhle wird voller. Mir ist die Band bis dato völlig unbekannt und so gehe ich ohne Erwartungen in die vordersten Reihen. Der Mix aus Country, Blues und irgendwas anderes inklusive eingängigen Gesangslinien reißt mich aber nicht wirklich vom Hocker. Auch die übermäßig zelebrierte Johnny Cash Performance geht spurlos an mir vorbei, so daß ich die Höhle zugunsten eines Mittagessens verlasse. Das Publikum erfreut sich derweil und feiert den Auftritt amtlich ab.
Keinen Grund zum feiern dürften NOETA bei ihrem Gig haben, denn erstmals erlebe ich hier den Tiefpunkt eines Festivals. Bereits im Vorfeld scheint es technische Probleme zu geben und während des Auftritts wird es nicht besser. Aus der Dose kommen sphärische Klänge, während der Gitarrist seinen Part zu spielen versucht und gleichzeitig im Minutentakt eine neue Einstellung an der Elektronik vornehmen muss. Das scheint die Sängerin ebenfalls zu verunsichern, denn sie versucht krampfhaft in den Song einzusteigen, was nur stellenweise gelingt. Peinliche Pausen und schiefe Gesangslinien sind das Ergebnis, die viele Anwesenden zu einer Pinkel- und Bierpause animieren. Hier hätte ich mir Kommunikation mit dem Publikum gewünscht, denn Pannen können immer passieren. So betrachtet man jedoch einen gequälten Auftritt, der nach knapp 40 Minuten Spielzeit den Gnadenstoß erhält. Fans der Band unterstützen durch aufmunternden Applaus, aber es war schlichtweg nicht ihr Tag. Sehr schade.
Es sollte besser werden, denn als nächstes stehen DORNENREICH auf dem Programm. Wer sich jedoch auf die rabiate Vollbedienung, inklusive „Trauerbrandung“ gefreut hat, wird ernüchtert feststellen, daß es ein Akustik Set wird. Gitarre, Geige, Gesang und fertig. Die Höhle ist allerdings bis zum Anschlag mit DORNENREICH Fans gefüllt und so treffen die akustischen Interpretationen der eigenen Stücke auf offene Ohren. Dabei wird sowohl eine große Bandbreite von “In Luft geritzt“, als auch die erste Demo angesteuert. Natürlich dürfen auch Klassiker wie „Reime faucht der Märchensarg“ nicht fehlen und so spielt man sich mit Inbrunst durch ein Set, das staunen lässt; wo andere Kapellen Schlagzeug und elektrische Gitarren benötigen, um Aggression zu erschaffen, genügt hier das minimalistische Modell und verarbeitet Aggression gekonnt in Dynamik. Fans feiern es ab, andere Hörer werden stellenweise an Goethes Erben erinnert bzw. empfinden den Gig als etwas zu sehr in die Länge gezogen. Wie viele andere Bands polarisieren DORNENREICH und gerade Fans, die eine weite Anreise auf sich genommen haben, werden heute sichtlich belohnt.
Nach so vielen Gefühlen und abwechslungsreichen Darbietungen braucht man mal wieder etwas Deftiges. Mittlerweile haben sich die Spielzeiten durch teils längere Soundchecks nach hinten verschoben, so daß wir pünktlich zu Beginn von THE VISION BLEAK in der Höhle sind. Heute sind sie mit einem kleinen Orchester am Start, während Fursey Tessier am Bass aushilft. Endlich gibt es das Kontrastprogramm zu den vorangegangenen Bands, nämlich herrlich in die Fresse! Der Soundcheck hat sich gelohnt, denn sowohl die Gitarrenwand, als auch die Gesänge pflügen sich durch eine volle Hätte, die frenetisch abfeiern will. Die Bestellung wird vernommen und auch prompt abgeliefert, denn „Carpathia“ und „ By Our Brotherhood with Seth“ werden abgebangt und mitgesungen, während der Härtegrad sich weiter nach oben schraubt. Während man sich fragt, ob man das noch steigern kann, feuert man mit „Deathship Symphony“ einen Klassiker in die Menge, die sich mit dem brachialen Soundgewand derbe austobt. Kreisende Mähnen, singende Fans und abschließender Beifall krönen einen herrlich aggressiven und leider viel zu kurzen Gig. Inmitten all der unterschiedlichen Bands hat es gerade zu diesem Zeitpunkt eine Packung Arschtritte gebraucht. Sehr gute Wahl!
Rastermähnen, eindeutige Düfte und intensive Songs; HEXVESSEL locken viele Fans der Krautrock und Stonermucke in die Höhle und beeindrucken mit einer eleganten Show. Hier ist alles da, wo es hingehört; nickende Fans, eingängige Gesangslinien und lässige Atmosphäre. Zum Runterkommen und gemütlichem Gänsehautfaktor laden Songs wie „Thiev Of The Mountain“ ein und erfreut die Menge. Nicht meins, aber dennoch gut.
DOOL sind wahrscheinlich die Band der Stunde. Werden sie zur Zeit von vielen gehypt und das erste Album ist in aller Munde. Die Truppe aus Holland hat ebenfalls einige Fans mitgebracht und so ist die Vorfreude (während einer weiteren, längeren Umbaupause) groß. Vorhang auf und los geht´s mit gemütlich, doomigen Riffs, wobei sich die Truppe schnell in Ekstase spielt. Das Album wurde bereits mit vielen Bands verglichen, was ich mir an dieser Stelle erspare. Leider springt der Funke bei mir in keinster Weise über. Ich scheine mit meiner Meinung komplett alleine zu stehen, denn um mich herum tobt der Mob, während sich neben mir eine Moshpit auftut. Fakt ist, daß die Band sich den Arsch nicht auf, sondern definitiv abreißt! Ryanne van Dorst spielt sich in Ekstase und nimmt die begeisterte Menge mit auf einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Mal balladesk, dann wieder als Kampfansage spielt sich die Truppe in einen Rausch, den sonst nur Drogenfreunden vorbehalten sein dürfte. Krasse Stimmung, 200% Herzblut, dennoch nicht meine Baustelle.
Als Rausschmeißer sollen dises Jahr HYPNOPAZUZU ran. Die Höhle hat sich mittlerweile sichtbar gelichtet und lediglich Die Hard Fans sind noch in unterschiedlichen Körperzuständen anwesend. Das Intro „Chirpy Chirpy Cheep Cheep “ wird durch den instrumentalen Fleischwolf gedreht, ehe wenige Minuten später die Truppe auftritt. Synthesizer, eine Quetschkommode und Geige lassen mich Schlimmes erahnen. Als der Sänger im Penner Auftritt und einer Pulle irgendwas auf die Bühne kommt, knallen bei mir sämtliche Klischeeschubladen auf; entweder ist es ein Imagespiel, daß ich nicht brauche, oder der Mann ist derbe fertig. Seine Stimme ist jedoch das genaue Gegenteil und so staune ich nicht schlecht, was er da vom Stapel lässt. Atmosphärisch und beeindruckend, aber letzten Endes gewinnt die Erschöpfung der letzten Tage die Oberhand und ich verlasse die Höhle.
Normalerweise würde ich jetzt alles zusammenfassen und mich auf nächstes Jahr freuen. Allerdings steht das Prophecy Fest , wie es bisher statt fand, auf der Kippe. Nach dem erfolgreichen Einstieg vor drei Jahren, wurden immer weniger Besucherzahlen verzeichnet. Trotz eines vielfältigen Programms (Kunstausstellung, Theaterstück, liebevoll gestaltetes Programmbuch), eines charismatischen Ambientes und vielfältigen Bandauswahl kommt man nicht auf die erhofften Besucherzahlen. Daher hat sich der Veranstalter nach langer Überlegung dazu entschlossen, daß Prophecy Fest nicht im jährlichen Rhythmus fort zu führen. Die Entwicklung des Festivals steht in den Sternen und so stellt man sich als Fan die Frage, womit man rechnen muss; kein Prophecy Fest mehr, oder an einem anderen Ort? Wieder zurückstufen auf das Eintagsfestival? Es dürfte mehrere Möglichkeiten geben, aber hier ist der Veranstalter auf eure Hilfe angewiesen. Was hat euch gefallen, was hat euch gefehlt? Was würde ihr euch wünschen, um das Festival zu besuchen? Hier ist konstruktive Kritik gefragt und daher ist es an den Fans, den Veranstalter durch konstruktives Feedback zu unterstützen. Schreibt eure Anregungen auf der FACEBOOK Seite des Veranstalters und tragt euren Teil für die Zukunft des Prophecy Festes bei!
Jetzt kommt aber unser Fazit:
Es war erneut ein herrliches Fest mit gemütlichem Ambiente, vielfältigen Bands und einer familiären Atmosphäre! Dieses Jahr kannte ich weniger Bands, konnte aber meinen Horizont um einiges erweitern (danke LOTUS THIEF, SUN OF THE SLEEPLESS). Auch die unerwartete Erfahrung von ARCTURUS, die mich anfangs schockiert und im Nachhinein immer noch schwärmen lässt und der herrliche Schlag in die Fresse von THE VISION BLEAK gehören definitiv zu meinen Jahreshighlights. Auch hat man dieses Jahr den Wühltisch besser gestaltet, so daß die Shirts geordnet waren. Mit einigen Bands konnte ich wenig anfangen, aber es war ein Blick über den Tellerrand hinaus. Die freundliche Security gehört mittlerweile genauso zum Kult, wie die coolen Leute, die das Festival besuchen. Schade fand ich die längeren Soundchecks, wobei sich die Shows nach hinten gezogen haben und die Spielzeit einiger Künstler (logischerweise) verkürzt wurde. Auch die kulinarische Auswahl ist recht begrenzt, was aber am Veranstaltungsort liegt. Unterm Strich ist es allerdings seit dem Startschuss ein ungebrochenes Kultfestival, bei dem wir gerne weiterhin Stammgast sind. Große Abwechslung, nette Leute und coole Ideen wie Ausstellung, Theaterstück und eine Live Zeichnung machen das PROPHECY FEST zu einem Erlebnis, das fest eingeplant ist. Egal wann, wir sind wieder dabei!
Radu
Fotos von Heike Groß- Gerenkamp
ROCKHARZ FESTIVAL 2017
NordMensch In Concerts war für uns auf dem Rockharz Festival. Stefanie wird berichten wie es dort so war: Anreisetag war für mich der Donnerstag. Dieser aber leider mit einer Autopanne versehen und einer Ankunft somit auf dem Festivalgelände erst um 20:00 Uhr. Shit happens!
Auf dem Infield der Festival-Area angekommen, konnte ich noch zwei Songs von LACUNA COIL genießen. Sie lieferten eine tolle Show mit viel Bühnenaktivität und es war eine Freunde ihnen zuzusehen und zuzuhören. Es war in diesem Jahr mein erstes ROCKHARZ und ich spürte bereits bei Ankunft diese besondere Athmosphäre, von welcher mir im Vorwege schon berichtet wurde. Mit ca. 15.000 Besuchern ist das Festival angenehm übersichtlich, kurze Wege, nettes Personal, eine klasse Auswahl an kulinarischen Ständen, einer schnellen Bedienung an den Getränkeständen, gemütlichen Sitzmöglichkeiten im Biergarten des „Mutantenstadl“ uvm.. Gut fand ich auch die Bühnensituation der Zwillingsbühne. Hier ist es dem Publikum dann, ohne lange Wegstrecke und ohne zeitliche Überschneidungen der Bands, möglich, in kurzer Zeit vor der anderen Bühne zu stehen und somit nichts zu verpassen.
Beginnen wir also mit KADAVAR, die auf der Rockstage spielten. Die drei Berliner Mannen entwickelten eine solch irre tolle Stimmung. Stoner-/Psychedelic-Rock vom Feinsten. Lupus, das Mammut und der Tiger (so ihre Spitznamen) lieferten lässig und sauber ab und spielten u.a. Songs, wie „The Old Man“, „Come back life“ und auch die „Doomsday Machine“ fehlte nicht. SUPREME ! Alles von hinten bis vorne. Freuen wir uns auf die Berliner im Herbst, denn dann touren sie wieder.
Gut eingestimmt ging es weiter auf der Darkstage mit ARCH ENEMY. Hier füllte es sich natürlich erheblich, denn diese Band war u.a. der heutige Headliner. Frontfrau Alissa White-Gluz war von der ersten Sekunde an präsent und zeigte sich sexy und mit einer klasse Performance dem Rockharz-Publikum. Es fehlte an nichts. Ein gutes Bühnenbild mit Feuereinsatz aus Kanonen rundeten dann die Show ab. PERFEKT !
Next Stop danach dann IN EXTREMO. Ein weiterer Headliner des Abends. IN EXTREMO gaben ebenfalls eine absolut perfekte Show ab. Ein Feuerwerk der Musik, als auch ein Feuerwerk „on stage“. Die Pipes wurden gespielt, die Harfe erklang und bekannte Songs, wie „Vollmond“, „Spielmannsfluch“ oder aber gar die unvergessenen „Merseburger Zaubersprüche“ stimmten die Fans glückselig. Natürlich haben sich In Extremo über die Jahre verändert. Oftmals hatte man das Gefühl, dass Frontmann, Michael Rhein, gleich von seiner Gestikulierung her anfing zu rappen. Alles in allem aber von der Show und auch der Songauswahl her, ein Daumen, der nach oben geht. Diese Band weiß genau was sie tut und dieser Funken sprang auf jeden über.
Den Abschluss des Donnerstags gaben dann FIDDLERS GREEN. Mit einer absolut guten Show bei eher „schwachem“ Licht kredenzte die bunt gemixte Truppe fröhliches Liedgut, bei dem der eine oder andere mit anfing zu tanzen oder noch kurz vorm „Licht ausmachen“, das eine oder andere Bier zu trank. Für mich hieß es nun auch, den ersten langen Tag Revue passieren zu lassen und mich zu meinem Auto zu begeben, um dann totmüde (aber zufrieden) in mein Bett zu fallen.
Am Freitag ging es dann weiter in den Nachmittagsstunden. Ein warmer schwüler Tag, dennoch ließ die Laune der Besucher und das Treiben keinen Abbruch nehmen. Zunehmend waren deutlich mehr Rock- und Metalheads auf dem Gelände. Es flossen noch mehr Getränke und man sah oftmals den einen oder die andere mit neonfarbenen Wassereisstangen umherspazieren. Kurzum: Eine Abkühlung war dringend notwendig, aber diese ließ auf sich warten.
Um 15:25 standen dann UNZUCHT auf meinem Programm und das nicht nur für mich. Es wurde voll und man sah schon, dass diese Band ihre Fangemeinde hat. Da stand er nun mit seinem charmanten aber auch mystischen Blick und die Mädels himmelten in an. Frontmann Daniel Schulz. Geben wir es doch zu, Mädels, er ist ist schon ein heisser Feger. Souverän lieferten sie bekannte Songs ab und als dann auch noch Mr. HOT sich in den Graben begab, die Absperrung erklamm und ins Publikum sprang und dieses ihn „auf Händen trug“ war das Ding gewonnen. Hut ab ! Hat mir sehr gut gefallen. Nun bin ich auch ein Unzucht-Fan geworden.
Auf der Darkstage sollten wir nun auf OST + FRONT treffen. Ganz ehrlich: Das war nie so meines und ist es auch nach diesem Auftritt nicht geworden. Ihre Anhänger feierten sie ab, musikalisch und auch textlich weiss ich allerdings bis heute nicht so recht, wo ich diese Combo ablegen kann. Aber zum Glück ist alles im Leben Geschmackssache und sie lieferten eine blutig-bunte Show.
Nordisch ging es dann weiter mit VARG. Eine sehr sympathische Truppe aus Oberfranken, die aber seit Jahren die nordische Mythologie in ihren Songs verarbeitet. Von daher sind sie schon im Herzen der Nordfrau (und damit meine ich mich). Musikalisch wirklich alles gegeben und von mir für gut befunden, dennoch fiel mir aber auch bei Varg auf, dass die Musiker, wie auch bei vielen Bands zuvor, diese wie festgewachsen auf ihren Plätzen auf der Bühne oftmals die ganze Show stehen blieben. Merkwürdig war das schon. Insofern hierfür kleine Abzugspunkte.
Da der Vortag mir wohl noch in den Knochen lag und die Schwüle am Freitag den Nachmittag überdeckte und die Sonne brannte, gab dann mein Kreislauf ein wenig nach und ich entschied mich (wenn auch traurig), kurz vor Lord of the Lost die Segel zu setzen und fuhr in mein Quartier um für den Samstag, für alles was da noch kommen sollte, wieder fit zu sein. Schade war es allerdings um Bands, wie Iced Earth, Pain oder Heaven Shall Burn, die ich nun leider verpasste.
Die Auszeit tat auf jeden Fall gut und der Samstag konnte kommen. Es war deutlich voller am Samstag. Der Tagesparkplatz musste erweitert werden und der Weg zum Infield wurde etwas länger, aber immer noch nicht der Rede wert und vollkommen in Ordnung. Kennen wir doch von Wacken & Co. ganz andere Wegstrecken.
Die letzten zwei/drei Songs von ASPHYX, der Doom-Death-Metaller aus den Niederlanden, konnten wir noch mit anhören. Sie gefielen zumindest meiner Begleitung absolut gut und genug Publikum zogen sie ebenfalls.
Nun aber schnell rübergeschwenkt zu den Portugiesen von MOONSPELL. Eine Band, auf die ich live gespannt war, denn von den Alben her, begeisterten sie mich. Umso enttäuschter war ich von ihrer Bühnenpräsenz. Sagen wir es einmal so, sie waren sicherlich in ihrem Tun gut, aber sie holten nicht ab. Dies merkte man auch am Publikum, das nun lieber den gerade einsetzenden 20minütigen Regen nutzte, um in diesem zu tanzen, als weiter aufmerksam der Band zu folgen.
Und nun ging es im ZickZack der beiden Bühnen hin und her. INSOMNIUM betraten die Darkstage und mit den ersten Gitarrenklängen und Gesangsparts hatte diese Band mich total in den Bann gezogen. Gutaussehende Finnen, die auch musikalisch glänzten und die ich vorweg gar nicht so recht auf dem Schirm hatte. Melodic Death Metal. Klasse! Ich bin sonst nicht der Freund von NUR Death Metal, aber hier spielten wirklich schöne Melodic-Moments ein und nahmen mich mit auf ihre musikalische Reise. Man ließ sich zufrieden ins Gras plumpsen und verfolgte die Finnen bis zum Ende. Mein Fazit: Daumen nach oben und gerne wieder!
Nun schnell aufgestanden, Gras von den Klamotten geputzt und ab zu GRAVE DIGGER. Man kennt die Urgesteine des True Metals und man mag sie oder nicht. Von der Menge vor der Bühne ausgehend, waren aber viele Anhänger anwesend und feierten ihre Band. Eine fröhlich-freundlich und sympathische Metalband, die sehr fotogen ist und uns Fotografen das eine oder andere schöne Bild schenkten. Das Publikum schien ebenfalls rundum zufrieden und sang mit bei Songs, wie „Vahalla“ oder aber auch „Excalibur“.
Nach Grave Digger ging zu meinem Highlight des Festivals. Sie waren mein absolutes Zugpferd. KORPIKLAANI „on stage“ now. Mit dem ersten Sprung auf die Bühne eroberte Jonne mit seinem Gefolge die Fans und natürlich auch mich. „Pilli On Pajusta Tehty“ wurde gespielt und mit einem Male bewegten sich Musiker. Es war pure Action und die schönsten Songs der Korpiklaani´s wurden abgefeuert. Man trank zusammen gedanklich „Vodka“, ließ sich mitnehmen in die finnische Märchenwelt bei „Ämmänhauta“ oder meinem Lieblingssong „Lempo“. Alles war dabei, nichts fehlte. Diese Band ist und bleibt eine absolute Freude und ich bin dankbar, sie im kommenden Februar wieder zu sehen.
DARK TRANQUILLITY waren danach Programm. Sicherlich waren sie mir von einigen Songs her geläufig, aber was ich nun erlebte, war der Hammer. Das Publikum war heiss auf die Schweden. Das merkte man sofort und die Band war 100% von Anfang an da. Schon nach zwei Songs war ich begeistert. Eine solche Ausstrahlung hatte Frontmann Mikael Stanne. „Forward Momentum“, ein Song der live so berührte. Die Stimme von Mikael Stanne einfach genial. Dark Tranquillity haben mit Sicherheit seit dem Rockharz den einen oder anderen Anhänger mehr und ich glaube, das war nicht das letzte Mal, dass ich diese Band sah. Großes Kompliment !
ELUVEITIE nun als einer der Headliner des Samstags. Es wurde deutlicher voller vor der Bühne oder sagen wir vor den Bühnen, denn natürlich sammelten sich auch schon einige für den weiteren Headliner. Dazu später jedoch mehr. Gesang, Harfe, Geige, Leiher und Flöte waren nun im Groben angesagt. Wie bei allen Headlinern wurde das Licht total grell. Dies tat natürlich der Band und ihrer Musik keinen Abbruch. Sie präsentierten wundervolles Liedgut und gerade auch Fabienne Erni verzauberte mit einer besonderen Klangfarbe und einem schönen Harfenspiel. Alles in allem: Eluveitie kamen, spielten und überzeugten. Danke auch dafür.
Bevor es mit BLIND GUARDIAN losgehen sollte, bedankte sich das Rockharz-Team nun bei allen Helfern, Künstlern und natürlich den Fans. Ein schöner Abschluss und ein nahtloser Übergang zu den eigentlichen Headlinern. Diese Band begleitet über Jahre doch einige Metalhearts. Es war auf dem Infield brechend voll. Alle waren gekommen. Eine wahnsinnige Stimmung. Die Fans feierten ihre Heroes und sangen laut mit voller Inbrunst „Vahalla“ oder aber auch „Nightfall“. Als vorletzter Song gab es natürlich „The Bard´s Song“ und die Fans lagen sich teils in den Armen. Ein schönes Abschlussbild eines einfach tollen Festivals, das meiner Meinung nach nicht viel größer werden sollte, denn dann verliert es seinen Charme für viele, denen Wacken und andere Festivals einfach zu groß wurden.
Nach Blind Guardian leerte sich das Infield in einer rasanten Geschwindigkeit und einige Wenige blieben noch, um FEUERSCHWANZ zu sehen. Ein letztes Aufzucken der Fans und eine bunte „Sex is Muss“-Show der Feuerschwänze in ihren Rittergewandungen folgte. Trinkliederstimmung, wie ich immer sage. Hübsch bunt, aber die Kraft bei vielen, weiter zuzuhören war nicht mehr vorhanden. Platte Füße trugen mich zum Auto. Man drehte sich auf der Anhöhe des Parkplatzes noch einmal um, schaute auf das Lichtermeer des Festivalsgeländes und für die Nordfrau es war Zeit zu sagen:
Tschüß Rockharz und Danke ! Wir sehen uns 2018 wieder ! Stefanie
REVIEW: DIRKSCHNEIDER
Die lang ersehnte DIRKSCHNEIDER – Live – Back To The Roots – Accepted erscheint am 4. August via AFM-Records. Die Show wurde im Dezember 2016 in Brno in Tschechien aufgenommen und ist quasi die visuelle Ergänzung zur im Jahre 2016 erschienen Live-CD.
Leider liegt mir nur die CD-Version zur Rezension vor, so dass ich nicht die Live BluRay besprechen kann. Aber das macht nichts. Denn was man hier zu hören bekommt ist Heavy Metal vom Allerfeinsten. Und das weiß eigentlich jeder, der die Band auf ihrer letzen viel umjubelten Welttournee oder auf den großen Open Air Festivals zu Gesicht bekam.
Udo ist gesanglich gut in Form. Ok, nicht mehr ganz so wie damals und seine Band spielt sich hier sprichwörtlich wirklich den Arsch ab. Dementsprechend wird so auch die Live BluRay werden, nur mit entsprechendem visuellen Background.
Die Songauswahl zergeht auf der Zunge. Alle Klassiker der ACCEPT-Ära werden gespielt, nichts wird ausgelassen. Sei es `London Leatherboys`, `Breaker`, `Princess Of The Dawn`, `Restless And Wild`, ´Screaming For A Lovebite`, ´Metal Heart´, `Balls To The Walls`nur um einige zu nennen und man kann wirklich sagen, dass die Herren von ACCEPT damals wirklich neben den Scorpions, die beste Band Deutschlands auf dem Sektor der harten Schiene war.
Zum Sound der CD ist zu sagen, dass er glasklar und druckvoll aus den Boxen kommt und
sehr homogen wirkt, während der Gesang von Herrn Dirkschneider über allem liegt. Der Gitarrensound steht wie eine Wand und die Rhythmusfraktion tritt ganz gewaltig Arsch. Es macht richtig Spaß das Ganze laut zu hören.
Fazit: Udo Dirkschneider hat hiermit alles richtig gemacht, um sich nun endgültig von der ACCEPT-Ära zu verabschieden und mit U.D.O. weiter machen zu können.
Herausgekommen ist hier ein Live Dokument der Extraklasse. Heavy Metal! Wie er nur sein kann. Laut! Ehrlich! Mitreißend!!! Denn wo DIRKSCHNEIDER draufsteht ist auch DIRKSCHNEIDER drin.
Volle Punktzahl 6/6
Das Ganze erscheint als DVD/2 CD, BluRay/2-CD und Gtf. 3-Vinyl und 2 verschiedenen Farben.
ROCK HARZ NEWS
Bekanntermaßen ist nach dem ROCKHARZ ja vor dem ROCKHARZ. Und so gibt es auch in diesem Jahr direkt erste Neuigkeiten: Denn das Festival wird 25! Zum Jubiläum fahren die Veranstalter groß auf und präsentieren die ersten dicken Highlights für 2018 – bestätigt sind bisher:
HAMMERFALL mit Special “Harz on Fire” Show
EISBRECHER
PARADISE LOST
KNORKATOR
AMORPHIS
EQUILIBRIUM
Damit nicht genug: Auch die beliebten Frühbucherpackages sind ab sofort in zwei verschiedenen Varianten erhältlich:
RHZ 2018 Frühbucherpackage#1 (enthält KEIN SHIRT)
Das kleinere der beiden Frühbucher-Packages zum ROCKHARZ 2018. Es besteht aus:
1 Festivalticket RHZ 2018 inkl. Camping und PKW-Parken
1 Original ROCKHARZ 2018 Jubiläums-Flagge ca. 150×105cm im 2018er-Design (farbig)
1 DIN-A1-Wandkalender 2018
1 Postkarte „Luftbilder ROCKHARZ 2017“
1 Sticker ROCKHARZ 2018
Dieses Package ist limitiert auf 1700 Stück! Zum Preis von 102,80 Euro.
RHZ 2018 Frühbucherpackage#2
Das umfangreichere der beiden Frühbucher-Packages zum ROCKHARZ 2018. Es besteht aus:
1 Festivalticket RHZ 2018 inkl. Camping und PKW-Parken
1 Original ROCKHARZ 2018 Jubiläums-Flagge ca. 150×105cm im 2018er-Design (farbig)
1 ROCKHARZ-Frühbucher-Shirt (wahlweise Girlie oder Herren, Größen S-XXL)
1 ROCKHARZ – PATCH (zeitloses Design, rund) ca. 10×10cm
1 DIN-A1-Wandkalender 2018
1 Postkarte „Luftbilder ROCKHARZ 2017“
1 Sticker ROCKHARZ 2018
Dieses Package ist limitiert auf 1200 Stück! Zum Preis von 105,80 Euro.
Hier der Link zu den Tickets: https://shop.rockharz-festival.com/
Das ROCKHARZ Open Air 2018 findet vom 04. – 07. Juli 2018 in Ballenstedt statt.
MYSTIC PROPHECY NEWS
MYSTIC PROPHECY werden ihr drittes Album “Never Ending” am 25. August 2017 bei Massacre Records erneut veröffentlichen.
Es ist der dritte Re-Release in diesem Jahr und folgt den Vorgängeralben “Vengeance” und “Regressus”. “Never Ending” wird ebenfalls als remastertes und limitiertes Digipak erhältlich sein und beinhaltet folgende Songs: Read the rest of this entry »






