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Archive for the ‘CD-Reviews’ Category

COB CD- REVIEW

Posted by admin On März - 9 - 2011

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CHILDREN OF BODOM – Relentless, Reckless Forever – Mal wieder Neuigkeiten aus Espoo, Finnland. Wobei seit dem letzten Studiowerk „Blooddrunk“ auch schon wieder drei Jahre ins Land gegangen sind. Kam mir gar nicht so lange vor. Womöglich wegen dem zwischenzeitlichen Release der Compilation „Skeletons In The Closet“. Eine Rolle spielt das ohnehin nicht wirklich. An Folgendem gibt es nämlich nicht wirklich etwas zu rĂĽtteln: Das Quintett um Ausnahmegitarrist Alexi Laiho reiĂźt uns in angenehmer Regelmäßigkeit mit seinen tonnenschweren Abrissbirnen in Topqualität aus dem Schlaf. Der neueste Muntermacher hört auf den schönen Namen „Relentless, Reckless Forever“ und bildet da keine Ausnahme.

Geboten wird einmal mehr der typische CHILDREN OF BODOM – Stil. Flotte Riffs galoppieren vor sich hin und treffen auf melodische Hooklines, deren Anteil gegenĂĽber zuletzt spĂĽrbar angehoben wurde. Ăśber dem Ganzen thronen wahnwitzige Duelle zwischen Gitarren- und Keyboardsolos die nach wie vor (wenigstens in diesem Genre) ihresgleichen suchen. Alles wie gehabt also. GlĂĽcklicherweise bedeutet diese Feststellung bei CHILDREN OF BODOM absolut nichts Negatives. SchlieĂźlich weist die Diskographie der Finnen bisher keinerlei Schwachpunkte auf. Und diese Wertung schlieĂźt die neue Veröffentlichung ausdrĂĽcklich mit ein.

Das Album brettert mit dem Opener ’Not My Funeral’ gleich rasant los. Der Song gipfelt danach in einen melodischen Refrain und einen klasse Soloteil. Mit ’Shovel Knockout’ geht es äußerst groovig weiter, während ’Roundtrip To Hell And Back’ durch hohen Melodieanteil und weniger Gaspedal besticht. Auf jeden Fall schon mal ein bärenstarker Auftakt!

In der Folge kann sich der geneigte Hörer insbesondere am Titeltrack und an ’Was It Worth It?’ erfreuen. Erstgenannter ist ein kraftvolles Groovemonster par excellence während die erste Singleauskopplung durch eine bisher ungekannte Eingängigkeit glänzen kann. Abschliessend (aber nur auf der Digipak – Version) haut man dem Konsumenten noch das EDDIE MURPHY – Cover ’Party All The Time’ um die Ohren. Typisch skurril wie seine nicht wenigen Vorgänger auf frĂĽheren Alben.

Auch in Sachen Sound kann die Platte einiges. Es hat sich ausgezahlt, mit Matt Hyde (u.a. MONSTER MAGNET, SLAYER und HATEBREED) erstmals einen auĂźenstehenden Produzenten beauftragt zu haben. Der Sound ist unglaublich druckvoll und trotzdem klar und auf den Punkt. Vor allem den Gitarren steht dieses Gewand auĂźerordentlich gut, so dass man alles richtig gemacht hat.

Ein Manko findet sich dann aber doch. Die normale Albumversion ohne den Bonustrack darf mit gerade mal 36 Minuten Spielzeit als echter Quickie bezeichnet werden. Manch andere Bands veröffentlichen so was noch als EP. Da dafür das Qualitätslevel aber durchgehend hoch ist, wird es die Fans kaum stören. Unterm Strich ein echt starker Output!

5/6

Thomas

SCHEEPERS – SCHEEPERS

Posted by admin On März - 4 - 2011

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SCHEEPERS – SCHEEPERS Ralf Scheepers. Einstige Stimme von GAMMA RAY, zwischendurch beinahe Halford-Ersatz bei PRIEST, dann Sänger von PRIMAL FEAR und TYRAN´ PACE. Nun also mal solo unterwegs. Soweit die Rahmenbedingungen…

Wenn man ein Soloalbum von Ralf Scheepers in den Player schiebt, dann kann man naturgemäß eine gewisse Erwartungshaltung nicht verleugnen. Der Mann wird schließlich nicht auf einmal Jazz machen. Und tatsächlich denkt man schon beim Hören des ersten Riffs der Platte unwillkürlich an JUDAS PRIEST. Der hohe Gesang im Refrain des starken Openers `Locked In The Dungeon` bestätigt diesen Eindruck dann abschließend. Die restlichen Songs bewegen sich allesamt zwischen diesem Stil und Power Metal im Midtempo-Bereich.

Im Mittelteil der CD gibt es dann noch zwei Coverversionen. Zum einen wird `Before The Dawn` von (wie ĂĽberraschend…) JUDAS PRIEST nett und originalgetreu wiedergegeben, zum anderen wärmt man das alte TYRAN´PACE – StĂĽck `Saints Of The Rock` durchaus geschmackvoll wieder auf. Highlight ist fĂĽr mich aber das StĂĽck `The Pain Of The Accused`. Eine gefĂĽhlvolle Halbballade mit superbem Gesang.

Wer auf PRIEST- oder PRIMAL FEAR -artigen Metal steht kann bei diesem Album nichts falsch machen. Man bewegt sich hier über die volle Distanz zwischen den beiden genannten Polen, setzt dies dabei gewohnt kompetent und qualitativ hochwertig um. Mir persönlich fehlt jedoch eine gesunde Portion Eigenständigkeit sowie eine kleine Prise Überraschungsmoment. Es findet sich nämlich nichts auf dem Album, was Herr Scheepers nicht unter dem Banner einer seiner Hauptbands hätte veröffentlichen können.

4,5/6

Thomas

CROWBAR – CD REVIEW

Posted by admin On März - 4 - 2011

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CROWBAR – “Sever The Wicked Hand” Lang nichts mehr gehört von New Orleans’ Finest. Schlappe sechs Jahre nach dem Vorgänger „Life’s Blood For The Downtrodden“ nun endlich mal wieder ein neuer Output. Nun ja, was soll ich sagen? Es ist immer wieder schön wenn sich langes Warten auszahlt!

Das Album groovt wie Hölle und schafft es zur gleichen Zeit trotzdem eine tiefgehende Atmosphäre zu erschaffen, die einen nicht mehr loslässt. Eine Kunst wie sie so wohl nur von Crowbar beherrscht wird. Allem voran fällt der Gesang von Kirk Windstein besonders angenehm auf. Meines Erachtens war dieser zuvor selten derart intensiv wie hier. Aber es leidet eh niemand so formvollendet und klangästhetisch wie der sympathische Glatzkopf. Referenz hierfür gefällig? Die komplette verdammte CD!

Ansonsten gibt’s das übliche Programm. Tonnenschwere Gitarrenwände werden von düster-doomigen Harmonien umschmeichelt. Allerdings gefällt auch hierbei alles noch ein ganzes Stück besser als zuletzt.

Lückenfüller findet man zumindest keinen Einzigen und es verbietet sich prinzipiell einzelne Songs hervorzuheben. Jeder Track ist absolut großartig, auf seine ganz eigene Art und Weise. Dennoch versuche ich ein paar Anspieltipps zu nennen. Da wären das eingängige `The Cemetary Angels`, `As I Become One` mit harmonischen Gitarren von einer anderen Welt und `Liquid Sky And Cold Black Earth` mit unter die Haut gehendem Gesang. Wer sich an diesen Songs ergötzen kann wird aber auch den Rest des Tonträgers lieben.

Unterm Strich also ein richtig starkes Album, welches sogar an das geniale 97’er Superschwergewicht „Odd Fellows Rest“ herankommt. Welcome back, boys!

6/6

Thomas

FLOTSAM & JETSAM REVIEW

Posted by admin On März - 1 - 2011

FLOTSAM&JETSAMFLOTSAM & JETSAM – “The Cold” Endlich mal wieder ein Lebenszeichen dieser vollkommen unterbewerteten Band aus Phoenix, Arizona. Und was fĂĽr eins! Mit solch einem Paukenschlag habe zumindest ich nicht mehr gerechnet. Zwar konnte der Studiovorgänger „Dreams of Death“ aus dem Jahre 2005 in puncto Songwriting durchaus ĂĽberzeugen. Doch produktionsmäßig erreichte man gerade mal mittelmäßige Demoqualität. So blieben FLOTSAM & JETSAM weiterhin vor allem eines: Die Band in der Jason Newsted einst spielte….

Umso erfreulicher macht die sympathische Truppe nun wieder auf sich aufmerksam. Schon der Opener „Hypocrite“ überzeugt vollumfänglich. Nach dem düsterem Einstieg geht es flott weiter und man bemerkt dankbar, dass die Produktion wieder modernen Standards genügen kann.

Stilistisch hat man sich vom schnellen Thrash etwas in Richtung Power Metal bewegt. Dabei machen die Jungs allerdings eine so gute Figur wie schon seit dem Debüt „Doomsday For The Deceiver“ nicht mehr. Mal treibend und angepisst (`Black Cloud`, `Always`), mal düster und atmosphärisch (der Titeltrack, die Halbballade `Better Off Dead` sowie `Blackened Eyes Staring`). Das abwechslungsreiche Songwriting begeistert zu jeder einzelnen Sekunde. Es ist förmlich spürbar wie viel Herzblut in der Scheibe steckt.

Besondere Erwähnung verdient dabei der großartige Gesang von Eric A.K., der die dunkle Stimmung der Songs perfekt umzusetzen vermag. Dass keine leichten Jahre hinter dem Quintett liegen, hört man hier an allen Ecken und Enden. Die Herren haben daraus aber das einzig sinnvolle gemacht und ihren Frust in ein bärenstarkes Album gegossen. Hoffentlich eröffnen sie sich damit neue Möglichkeiten und eine bessere Zukunft. Verdient wäre es zumindest!

6/6

Thomas Freyaldenhoven

DIE APOKALYPTISCHEN REITER

Posted by admin On Februar - 24 - 2011

DIE APOKALYPTISCHEN REITER „Moral & Wahnsinn“ DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind für mich persönlich ein zweischneidiges Schwert. Wer die ersten drei Alben der Deutschen kennt („Soft & Stronger“, „Allegro Barbaro“ und „All You Need Is Love“), musste sich schon mit der Band stark in Richtung massenkompatibleren Sound (mit-)orientiert haben, um den musikalischen Wechsel vom Extrem-Metal zum multikulturellen Rock mit allen möglichen Einflüssen, wie unter anderem, klassischen Rock, Metal und vor allem die verschiedensten Folk-Elemente, wie zum Beispiel, die der spanischen und altdeutschen Musik, mitzumachen. Eine außergewöhnliche und extravagante, vor allem Live-Band waren, sind und werden sie wohl für immer bleiben.

So stehen die Weimarer mit „Moral & Wahnsinn“ mit einer brandneuen Langrille in den Startlöchern und auch die Europa Headliner Tour mit TURISAS & AKREA geht schon am 24.3. in Bonn los!

In Sachen Produktion hat man, streng nach dem Motto: „Never Change A Winning Team“, sich wieder in den Prinzipal Studios verbarrikadiert und nach „Riders On The Storm“ (2006) und „Licht“ (2008) bereits zum dritten Mal Vincent Sorg beim Mixing und Mastering freie Hand gelassen. Ob das eine gute Entscheidung war, werden wir sehen…

Mit `Die Boten` hat man einen recht abwechslungsreichen rockigen Opener mit tollem Mitsingrefrain ausgewählt. Bei Titel Nummer zwei, `Gib Dich Hin`, wechseln sich schnelle, wilde Knüppelparts mit Flamenco-artigen Gitarren und einer Pfeifmelodie ab, die einem nach mehrmaligen Durchläufen nur mehr schwer aus den Gehörgängen raus will.

Für den (Kult-)Keyboarder der Reitermaniacs „Dr. Pest“ wurde eine gleichnamige, man kann schon fast behaupten, `Ode` verfasst. Hier kann der Doc das Grundriff bzw. die Grundmelodie alleine interpretieren und später sogar sein ganzes Können in Form von Orchester & Chor unter Beweis stellen. Der Titelsong hingegen fängt mit einem schnellerem Gitarrenriff an, bei Gesang und Strophen wird das Tempo jedoch etwas gedrosselt.

`Heimkehr` ist ein kurzes Instrumental, das einen aber nur bedingt aus den Socken haut! `Wir Reiten` ist von der lyrischen Thematik her ein echter Reitersong, doch nicht nur hier erinnert Fuchs Stimme, von der Theatralik her einmal mehr an Rammsteins Till Lindemann (u.a. auch beim Titelsong)!

`Hört auf` ist (wie `Ein Liebes Lied`) einer der wenigen Songs, wo sich Fuchs, wie „zu guten alten Zeiten“, zu einigen Growls hinreißen lässt. Der Anfang ist noch etwas zurückhaltend, bevor es vor allem in Refrain heftiger zur Sache geht und man endlich mal wieder eine Prise Metal spüren kann!

Fazit: Für alle Fans, die auch mit den neueren Alben der APOKALYPTISCHEN REITER etwas anfangen konnten, unbedingt reinhören und ihre werdet sehen: ihr werdet im Dreieck hüpfen…Das einzige Manko ist der etwas dünne Gitarrensound, der teilweise sowieso zu leise abgemischt wurde. Meiner Meinung nach hätte man bei der Produktion bzw. beim Sound noch einiges mehr rausholen können. Nichts desto trotz werden die meisten Reiter Fans mehr als zufrieden mit diesem sehr abwechslungsreichen Album sein.

Tracklist:

01. Die Boten
02. Gib Dich Hin
03. Hammer Oder Amboss
04. Dir Gehört Nichts
05. Dr. Pest
06. Moral & Wahnsinn
07. Erwache
08. Heimkehr
09. Wir Reiten
10. Hört Auf
11. Ein Liebes Lied

Laufzeit: 37:04

Punkte 3,5/6

Gunther

SUFFERING SOULS REVIEW

Posted by admin On Februar - 20 - 2011

SUFFERING SOULS – Sadistic Goat Complex Weshalb das Label “Twilight” bei einer Sendung von Promo-CDs ein Album beilegt, das bereits Ende 2009 erschienen ist, würde mich zwar schon interessieren, aber darum geht es ja hier nicht. Hier also ein Nachzügler: das aktuelle Album des deutschen (mittlerweile) Ein-Mann-Projektes SUFFERING SOULS.

Acht Songs zu je 5 bis 6 Minuten, das Ganze ergibt am Ende eine Geasmtspielzeit von 42 Minuten, vielleicht ein wenig kurz geraten, gerade wenn man bedenkt, dass seit der letzten Scheibe 6 Jahre ins Land gegangen sind. Aber Qualität geht ja bekanntlich über Quantiät, also gilt es, diese zu prüfen. Den Anfang macht wie so oft ein eher belangloses Intro, welches, nachdem es in einen kurzen Blast-Part übergegangen ist, auch noch sehr abrupt abbricht. Hier ist wohl eher die Produktion als der Künstler schuldig zu sprechen, also sehen wir da einmal wohlwollend drüber hinweg.
Der erste Song prescht zunächst schnell nach vorn, um nach nichtmal 20 Sekunden schon das erste Mal von einer (ziemlich synthetisch klingenden) Geige unterbrochen zu werden. Spätestens hier merkt man: Aha, Symphonic Black Metal!

Beachtet man den Albumtitel, wird man zwangsläufig nicht nur musikalisch an DIMMU BORGIR erinnert. Ob man Lord Esgaroth deshalb gleich in die Imitationsschublade stecken sollte, sei dahingestellt. Fakt ist, dass das Ganze zwar ein wenig mehr Eier hat, als die norwegischen Vorbilder zur aktuellen Stunde und deshalb eher an ihre älteren Werke erinnert, allerdings zu keinem Zeitpunkt in der gleichen Liga spielt, um für die Genre-Größen mal eine Lanze zu brechen.
Die Riffs klingen insgesamt wenig inspiriert und die Keyboardsounds (zu denen offensichtlich auch eben erwähnte Geige gehört) wirken eher aufgezwungen und wollen nicht richtig mit dem Gesamtbild harmonieren, da sie sich oftmals sehr penetrant in den Vordergrund drängen.
Es fällt schwer, auf einzelne Songs einzugehen, da alle wirklich sehr ähnlich klingen. Der 5. Song, ‘The Art Of Arrogance’ sticht als einziger durch den erhöhten Melodieanteil aus der Masse heraus.
Die Tatsache, dass es sich hier um ein Soloprojekt handelt, erklärt auch den künstlichen Schlagzeug-Sound. Hier war mal wieder die moderne Technik am Werk. Dafür wirkt immerhin der Gesang gekonnt und sorgt (wenn auch fast im Alleingang) für Atmosphäre.

Obwohl bisher größtenteils Negatives festgestellt wurde, ist der bis dato letzte Teil von Lord Esgaroths Diskografie nicht unbedingt als schlecht einzustufen. Natürlich gibt es in diesem Soundspektrum genug und einige qualitativ bessere Alternativen, man hätte es aber durchaus noch sehr viel schlechter machen können.

Am Ende bleiben 42 Minuten akzeptable Musik, die man sich zwischendurch als Sympathisant des Genres durchaus zu GemĂĽte fĂĽhren kann.

3/6 Christian

COF – CD-REVIEW

Posted by admin On Februar - 16 - 2011

CRADLE OF FILTH – Darkly, Darkly Venus Aversa Wieder 2 Jahre rum, wieder eine neues Cradle-Album. Veröffentlichungstechnisch ist auf die Engländer um Dani Filth wirklich Verlass. Und da das letzte Konzeptalbum scheinbar recht gut angekommen ist, hat man sich entschieden, ein weiteres zu produzieren. Diesmal beschäftigt man sich thematisch mit der Dämonin Lilith, der ersten Frau Adams.

Nachdem man sich kurz ĂĽber das Peaceville Logo auf der CD gewundert hat (war die Band doch zu Zeiten des letzten Albums noch bei Roadrunner unter Vertrag) und sie einlegt, meldet sich die eben erwähnte Dame auch gleich zu Wort. Nachdem sie sich kurz vorgestellt hat beginnt im Anschluss an das Vorfreude erregende “…and tonight I come for you!” auch schon das Blast-Inferno mit stimmungsvollem Keyboard und dem Dani-typischen Schrei. Mehrere Minuten wartet man auf eine stimmungsvolle Unterbrechung des Sound-Gewitters, doch die Jungs knĂĽppeln erstmal zweieinhalb Minuten fröhlich drauf los, bis es fĂĽr einen kurzen Moment etwas ruhiger wird – diese Härte haben viele bei CRADLE OF FILTH sicher seit Langem vermisst. Und nach dem Motto “Ganz oder gar nicht!” wird diese auch ĂĽber die gesamte Länge des Albums ziemlich gut beibehalten. Das dĂĽrfte besonders Freunde der älteren Veröffentlichungen freuen.

Aber nun zurĂĽck zum BeweisstĂĽck A: ‘The Cult Of Venus Aversa’ ist zwar mit gut sieben Minuten ein recht langer, aber durchgängig starker Song. Hier wird nur selten auf die Bremse getreten und alles ist gut aufeinander abgestimmt. Man kann der Band gegenĂĽber sicherlich ein wenig kritisch eingestellt sein, es lässt sich jedoch nicht abstreiten, dass sie beim Thema atmosphärische Dichte wirklich etwas zustande bringen. Auch wenn sie sich damit in den letzten Jahren nicht unerheblich von ihrem ursprĂĽnglichen Genre entfernt haben, sei Kritikern geraten, diese Art von Musik nicht aus der eher konservativen Black Metal-Perspektive zu sehen. Bei CRADLE OF FILTH steht ganz klar das Gesamtkunstwerk im Mittelpunkt und man sollte sich ĂĽber die Selbstbeschreibung von Stimmakrobat Dani, die da lautet: “Märchen fĂĽr Erwachsene” durchaus mal Gedanken machen . Denn gerade die lyrische Seite der Band ist wie immer auch auf diesem Album nicht zu verachten.

Es geht weiter mit ‘One Foul Step From The Abyss’, der insgesamt ziemlich typisch klingt und mit einer recht guten Hookline ĂĽberzeugt, sich aber insgesamt eher nicht aus dem Durchschnitt hervorhebt.

‘Retreat Of The Sacred Heart’ bietet erstmals einen ruhigen Part, der aber eher kurz gehalten ist. Allerdings hat dieser Song meiner Meinung nach ein gutes Live-Potenzial.

Ruhig wird es auch im folgenden ‘The Persecution Song’, und zwar diesmal ĂĽber längere Zeit. Hier ist der recht eingängige Refrain hervorzuheben, der mit einer sehr harmonierenden Leadgitarre fĂĽr ein wenig Abwechslung zu den vorherigen vier StĂĽcken sorgt.

Besonders positiv fällt mir der Song ‘Lilith Immaculate’ auf, der zwar anfangs recht unscheinbar daher kommt, aber durch den Frauengesang durchaus punkten kann und Ohrwurmqualitäten beweist.

Weniger spannend fällt die vorab als Video veröffentlichte Nummer ‘Forgive Me Father (I Have Sinned)’ aus. Hierbei handelt es sich um einen eher Mainstreamigen, ziemlich weichgespĂĽlten Song, was geradezu danach schreit, als Single veröffentlicht zu werden. Hier hätte man eventuell eine besser Wahl treffen können.

Als Gesamturteil lässt sich festhalten, dass die zurückgewonnene Härte aus früheren Tagen vielleicht wieder einige ehemalige Fans, die sich im Laufe der letzten Veröffentlichungen abgewendet haben positiv stimmen könnte. Das Album ist insgesamt sehr solide, allerdings mangelt es an Volltreffern und wirklichen Innovationen.

Hoffen wir, dass der neu eingeschlagene Weg konsequent fortgesetzt wird und uns in 2 Jahren mit dem nächsten Album etwas erwartet, das sich mit Vorzeigewerken wie z.B. „Midian“ messen kann.

4/6 Christian

SOROR DOLOROSA

Posted by admin On Februar - 11 - 2011

SOROR DOLOROSA – „Blind Scenes“ Mit SOROR DOLOROSA schicken Northern Silence Productions ein weiteres französisches Pferd ins rennen, um die Herzen melodischer Klänge im Sturm zu erobern. Die Biografie der Band liest sich wie eine interessante Geschichte: der Name wurde von dem Buch „Bruges-la-morte“ (Schriftsteller Georges Rodenbach) beeinflusst und bedeutet gleichermaßen „Schmerzensschwester“ und „Liebende des Schmerzes“. Im Jahr 2001 wurde die Band gegründet und machte sich an die Arbeit von Demos, die jedoch nie an die Öffentlichkeit kamen. Erst im Jahr 2007 wurden konkrete Arbeiten abgeliefert, die wie eine Mischung aus CHRISTIAN DEATH, BAUHAUS und SISTERS OF MERCY klangen. Im Laufe weiterer Songwritings kamen auch Einflüsse wie DEEP PURPLE oder BLACK SABBATH hinzu, um dem Ganzen etwas mehr Dynamik zu verleihen und es wurde die EP „Severance“ veröffentlicht“. Nach einigen Touren durch Frankreich und durch mehrere Kontakte, landeten sie schließlich bei Northern Silence Productions, die dem Sound offen gegenüberstanden und den Jungs die Chance für ihr Debüt Album eröffnen.

Schöne Geschichte, doch was ist mit der Musik? Die Einflüsse sind hier schnell raushörbar: Freunde der 80er Jahre und des DarkWave wissen sofort, was sie erwartet. Aber hierbei wird nicht nur stumpf eine alte Musikära aus dem Keller geholt, sondern auch ein eigener Stempel aufgedrückt. Melancholische Klänge wechseln sich hier mit gekonnten Ohrwürmern ab. Verzerrte Gitarren sucht man hier etwas länger, was jedoch dem Gesamteindruck keine Schwäche abtut. Neben den oben genannten Einflüssen, kommt auch sehr viel nachdenkliche Stimmung auf und SOROR DOLOROSA nehmen den Hörer mit auf einen melodischen Trip der menschlichen Seele, rund um Verlust, Schmerz und Melancholie. Zugegeben, man muss sich darauf einlassen und beim ersten Durchhören ist es stellenweise recht langatmig, aber die Jungs bekommen immer rechtzeitig die Kurve, bevor es eintönig oder gar langweilig wird.

Alles in allem kann man hier von einem interessanten Erstling sprechen, der gerade in der melodischen Fraktion fĂĽr viele offene Ohren sorgen wird. Das Rad wurde hier zwar nicht neu erfunden, aber man darf auf die weitere Entwicklung der Truppe gespannt sein.
4/6 Punkte
Sebastian GroĂź

BROCKEN MOON

Posted by admin On Februar - 11 - 2011

BROCKEN MOON – „Hoffnungslos“ Drei Jahre nach dem letzten Album geben BROCKEN MOON einen weiteren Schlag in Sachen depressive Schwarzmetallkunst. Mittlerweile hat sich einiges im Bandkarussel getan und das einstige Duo ist zu einem (teils aus Session Musikern bestehenden) Quartett angewachsen.

Gleich zu Beginn bekommt der Hörer die volle Breitseite zu spüren; schleppendes Riffing, simple Schlagzeugstrukturen und Synthesizerteppiche greifen sofort aus den Boxen heraus und entführen in eine kalte Winteratmosphäre. Der Gesang krächzt sich stimmig durch die sieben Tracks und vertieft die erdrückende Atmosphäre. In Sachen Songstruktur bewegt man sich hier im mittel- bis langsamen Tempogefilden, was sehr elegisch rüberkommt.

Größtes Manko an der Platte ist jedoch die hauchdünne Produktion. Dadurch scheppert das Schlagzeug vor sich hin und der Gesang klingt stellenweise wie vom Kassettenrekorder aufgenommen. Schwarzmetallfreunde alter Schule werden sich darüber besonders freuen, allerdings kann es auch dazu führen, dass die Platte schnell an Atmosphäre verliert. Hier hätten BROCKEN MOON mit mehr Druck zu Werke gehen sollen, damit die Atmosphäre sich durch die ganze Platte zieht.

Fazit: „Hoffnungslos“ bietet depressiven Black Metal Jüngern Nahrung, die ihnen die Freudentränen in die Augen treiben wird. Wem die dünne Produktion nichts ausmacht, wird hier seine helle Freude haben. Dem Rest wird sich die Platte leider auf Dauer nicht ganz erschließen, weil einfach zu viel Atmosphäre auf der Strecke bleibt. Besser als Durchschnitt, aber leider nicht sehr viel besser.

3,5/6 Punkten

Sebastian GroĂź

VREID “V”

Posted by admin On Februar - 6 - 2011

Vreid „V“ Nach dem tragischen Tod Valfars (2004) erhoben sich VREID aus den Überresten von WINDIR, wie einst Phönix aus der Asche, um mit ihrem Black `n Roll das schwarzmetallische Universum ordentlich aufzumischen. Doch bevor es soweit war, wurde noch ordentlich am Besetzungskarrussel gedreht und so kehrte u. a. mit „Strom“ sogar ein alter Bekannter aus WINDIR Zeiten zu den Norwegern an die Gitarrenfraktion zurück. Das mittlerweile fünfte Studioalbum der Norweger wurde schlicht und einfach „V“ getauft und für die kraftvolle glasklare Produktion zeichnet sich Songwriter & Bassist Hváll selbst verantwortlich, der im Studio 1184 persönlich hinter den Reglern saß und somit nichts dem Zufall überließ. Der Labelwechsel (von Tabu zu Indie Rec.), der erstmalige Einsatz von cleanen Vocals, die Auseinandersetzung mit einer ganz anderen lyrischen Thematik sowie die musikalische Ausrichtung VREID´S sind die wichtigsten Neuerungen der Band auf „V“.

Hatte man sich in der Vergangenheit meist mit der norwegischen Widerstandsbewegung während des 2. Weltkriegs auf Englisch und (teilweise) Norwegisch in den Texten beschäftigt, so wird auf dem aktuellen Output lediglich in Englisch gesungen, wie auch schon am Vorgänger „Milorg“ aus dem Jahr 2009. Die Paten für die Texte sind dieses Mal Dichter wie Munch, Nietzsche, Satre oder der Norweger Knut Hamsung. Dies bedeutet gleichzeitig das Ende der WW2 Thematik und so wurde „V“ der erste VREID Release, hinter dem kein einheitliches (lyrisches) Konzept steckt. Die musikalische Mixtur aus typisch norwegischem Black Metal und 70ties Rock bleibt weiterhin das Markenzeichen der Band, welches gleich im Opener `Arche` Musterschüler-artig umgesetzt wird.

Sägende Gitarrenriffs mit nahezu virtuosen Soli unterbrochen durch ruhige entspannende Parts und ein kreischender Hváll, der seine Stimme sehr gezielt und dosiert einsetzt, machen den Anfang. Bei `The Blood Eagle` wechseln sich geniale Lead- mit stampfenden Rhythmusgitarren ab und die Keyboards beschwören einmal mehr die Einflüsse aus den 70ern. Ab Titel Nummer vier `The Sound Of The River` beginnen die Einsätze der cleanen Lyrics, welche durchaus passend eingesetzt werden und sehr gut ins musikalische Gesamtbild des Albums passen. Ebenso enorm positiv zur Geltung kommt dieser Stil auf `Fire On The Mountain`. Das darauf folgende gut zehnminütige Epos `The Others & The Look` verarbeitet die neuen und alten bandtypische Trademarks. Angefangen von den bereits erwähnten cleanen Vocals über Spoken Word Parts, gepaart mit ruhigen tragenden Passagen, über den „vreidschen“ 80er bzw. 90er Gitarrensound bis hin zu den Prog-Rock Einflüssen sowie den schnelleren B.M. Passagen.

`Slave` hingegen beginnt mit militärisch angehauchten Drums, um direkt in eine ruhige Passage überzugehen, bevor wieder das Gaspedal durchgetreten wird. Dieses Wechselspiel kennzeichnet den Song und umso überraschender folgt das rasend schnelle `Welcome To The Asylum`,bevor man sich mit dem Midetmpokracher `Then We Die` verabschiedet. Ich kann mir gut vorstellen, dass speziell dieser Titel live sehr gut funktioniert und das Zeug dazu hat sich in Zukunft einen Fixplatz in der Setlist von VREID zu ergattern.

Fazit: VREID besinnen sich auf„V“ teilweise auf den ruppigen Sound von WINDIR zurück und man kann ohne schlechten Gewissen behaupten, dass die meisten Stücke im Midtempo Bereich angesiedelt und gleichzeitig sehr facettenreich sind. Jeder der mit den Vorgänger Alben etwas anfangen konnte, sollte unbedingt zumindest ein Ohr riskieren und die Scheibe anchecken, da „V“ die logische Weiterentwicklung in der Discographie der Norweger darstellt.

5/6 Punkte

Gunther