Archive for the ‘CD-Reviews’ Category
WOLFPAKK CD REVIEW
WOLFPAKK “Wolfpakk” – Wölfe scheinen momentan in der Metal Szene ziemlich im Kommen zu sein!? Oder ist es einfach nur Zufall, dass mit POWERWOLF nun auch WOLFPAKK mittlerweile die zweite Band ist, die von den Tieren zu besessen sein scheint. Dass es sich bei WOLFPAKK durchaus um ein All – Star Projekt handelt, ist ĂĽberhaupt nicht ĂĽbertrieben. Die Leitwölfe des Melodic–Metal Projektes WOLFPAKK sind Michael Voss (Ex-CASANOVA, MAD MAX) und Mark Sweeney (Ex-CRYSTAL BALL). Deren Idee, die besten Musiker um sich zu scharen und mit dem schlicht betitelten „Wolfpakk“ ein qualitativ hochwertiges Album herauszubringen, ging alles andere als schief…
20 mehr oder weniger bekannte Musiker geben sich auf dem Album die Klinke in die Hand und folgen dem Heulen der beiden Leitwölfe(Voss & Sweeney) u.a. Paul D`Ianno (Ex-IRON MAIDEN), Tony Martin (Ex-BLACK SABBATH), Tim „The Ripper“ Owens (Ex-ICED EARTH), Rob Rock (IMPELITTERI), Matt Sinner (PRIMAL FEAR), Ira Black (Ex-VICIOUS RUMORS, LIZZY BORDEN) oder Gereon Homann (EAT THE GUN).
Das vermeintliche Wolfsrudel beginnt jedoch ziemlich stark mit dem enorm melodiösen und dennoch sehr flotten „Sirens“ und bekommt im dritten Track sogar weiblichen Besuch, in Form von Michaela Schober (TANZ DER VAMPIRE). „Lost“ ist eine wilde Heavy Metal Nummer, bei der noch am ehesten der Refrain (mit Frau Schober) aus dem Rahmen fällt. Der herausragendste Track ist mit Sicherheit die Schlachthymne „Let Me Die“, bei der sich selbst MANOWAR in Sicherheit bringen müssen! Man hört förmlich wie tief die Gitarren hängen, der Bass treibt in den Strophen zu Höchstleistungen und die Lyrics triefen vor lauter Klischee. Jawoll, so soll und muss sich True Metal anhören!! Eine wahre Meisterleistung.
Doch auch andere Titel wissen durchaus zu überzeugen: „Slam Down The Hammer“ mit seinen klassischen Heavy Metal Riffs und der einzigartigen Melodiösität punkten, während „Reptile`s Kiss“ durch besondere Ohrwurmqualitäten zu überzeugen weiß. Am Ende steht da noch das exakt zehnminütige „Wolfony“, welches in Sachen Tradition und Ohrwurmqualität keine Gefangenen macht.
Keine Zweifel: Voss & Sweeney ist mit WOLFPAKK gleich mit dem Debutalbum gelungen, was manche in ihrer ganzen Karriere vergeblich versuchen…nämlich ein Meisterwerk, das man sich noch sehr oft und sehr lange anhören wird!
(6/6 Punkte)
Gunther
DEF LEPPARD MIRRORBALL LIVE
DEF LEPPARD – „Mirrorball Live & More“ Die alten Haudegen von DEFF LEPPARD haben ihr allererstes Live-Album ĂĽber Frontiers Records auf den Markt geworfen und das bereits nach einer ĂĽber dreiĂźig jährigen beachtlichen Karriere! Was ist nun dabei herausgekommen! Zwei Live CD`s und eine Live-DVD (die mir nicht vorlag) in enormer Länge. Den Anfang macht `Rock Rock (Till You Drop)`, gefolgt von `Rocket` und `Animal´, die perfekten Einsteiger fĂĽr eine Live-Show der Leoparden.
Alle bekannten Werke sind auf diesen zwei CD´s vertreten, aber ebenso kommt neues Material nicht zu kurz. Die Songs wurden auf ihrer „Sparkle Lounge” Tour 2008 auf diversen Konzerten aufgenommen. Die Band spielt sich mit absoluter Leichtigkeit durch das Set, dass es eine wahre Freude ist. Hier gibt es keine ErmĂĽdungserscheinungen, die Band klingt unverbraucht und sehr spielfreudig. Joe Elliot ist total gut bei Stimme, die beiden Gitarreros wechseln sich mit knackigen Soli ab und die Rhythmusfraktion gibt mächtig Gas.
In Sachen Sound wurde aber einiges nachgeholfen, alles klingt sehr steril, zu perfekt. Das Publikum wirkt so, als wenn es dazu gemischt wäre und ist nur sehr leise im Hintergrund zu vernehmen. Nach einem Live-Konzert hört sich das wirklich nicht so richtig an.
Aber egal! Unterm Strich ist eine amtliche Scheibe dabei herausgekommen, die der geneigte Fan auf jeden Fall in seinem Regal stehen haben wird.
4/6
Uli
CROSSING EDGE
CROSSING EDGE “S-O-S” – Eine ordentlich frische Brise modernen Metal verbreiten CROSSING EDGE aus Ă–sterreich vor allem im deutschsprachigen Raum. Wer nun denkt, Berni (Vocals), Thomas & Stefan (Gitarre), Rudi (Bass) und Basti (Drums) machen Heavy Metal mit deutschen Texten, der liegt falsch. Ihre Heimatstad Wels (Oberösterreich) und die Tatsache, dass es CROSSING EDGE erst seit einem Jahr gibt sind die GrĂĽnde, warum man lieber “bescheiden” anfängt.
Mit der Promo EP “S-O-S” sendet die Band einen musikalischen Hilferuf an alle Plattenbosse, da man noch ein festes Label sucht. Mithilfe von drei ausgesuchten Tracks will man ĂĽberzeugen: “Tonight”, “In Case Of Emergency” &Â “New Messiah” stehen stellvertretend fĂĽr den typischen CROSSING EDGE Sound.
Hört man die ersten Takte vom Opener “Tonight”, so kommen einem gleich wirklich groĂźe Namen in den Sinn: KILLSWITCH ENGAGE, TRIVIUM oder doch MACHINE HEAD? Die junge Truppe an solche Kalibern zu messen, wäre doch ein wenig unfair. Doch um eine Vorstellung zu bekommen, wie sich in etwa die Musik der Welser anhört, kann man das durchaus so stehen lassen.
Das Makanteste an CROSSING EDGE sind mit Sicherheit die abwechslungsreichen Vocals von Sänger Bernhard Klausner. Das Wechselspiel zwischen Screams, und cleanen, zugleich enorm emotionalen, Gesang funktioniert sehr gut. Die (cleane) Stimme verleiht dem Gesamtbild der Musik stets eine melodiöse Marke. Besonders gut zum Vorschein kommt dies in Track Nummer drei – “New Messiah”. Ein weiteres Trademark der Band sind die verspielten Soli von Lead Gitarrist Thomas Mayrhofer. Er lässt sein Talent immer wieder aufblitzen und gibt den Songs damit den nötigen Feinschliff. Besonders  ”In CaseOf Emergency” rockt mit seinem coolen Refrain richtig befreiend, wirkt sehr dynamisch und bleibt auch gleich im Ohr.  Jeder, der CROSSING EDGE schon einmal live gesehen hat weiĂź, dass die Jungs On Stage auch noch einen Härtegrad zu legen. Womit wir schon beim (einzigen) Manko von “S-O-S” angelangt sind: der Produkton bzw. demSound. Gerade in diesem Bereich geht der Musik leider einiges an Durchschlagskraft verloren.
Bleibt also zu hoffen, dass CROSSING EDGE bald ein passendes Label finden, um ihrer Mucke auch den Sound zu bieten, den sie sich verdient hat.
(5/6)
Gunther
AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN
AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN – Everything
Hinter dem langen Bandnamen verbergen sich drei Musiker aus Holland, von denen nur spärlich Hintergrundinfos bekannt sind. Bei „Everything“ handelt es sich um die zweite Langrille, die mit einer Symbiose aus schwarzem Extrem Metal, Postrockigen Elementen und einer ordentlichen Ladung Melancholie über den Hörer hereinbricht.
Dabei werden keine großartigen Experimente gemacht, sondern gleich zu Beginn der rote Faden aufgenommen, der sich konsequent durchzieht. Stark auf Melodien getrimmte Gitarren, ein bis zur Unkenntlichkeit verzerrter Gesang, tragende Keyboardteppiche und gelegentliche Wutausbrüche hinter der Schießbude sind hier das Markenzeichen. Der Hörer wird sofort in die melancholische Parallelwelt katapultiert und kann sich auch nach mehrmaligem Hören einfach nur fallen lassen. Besonderes Schmankerl bei der Platte: im Verlauf werden die Lauscher zwar konsequent bei der Stange gehalten, man wagt sich aber dennoch mit einigen Überraschungen aus den Unterholz, wie z.B. cleanem Gesang.
Obwohl die Extremvocals hemmungslos übersteuert sind und die Gitarren alleine betrachtet auch in einem dreckigen Hinterhof aufgenommen werden könnten, so reißt der Gesamteindruck die Messlatte steil nach oben. Alles klingt wie aus einem Guss: dreckig genug für Black Metal Jünger aber ordentlich abgemischt, ohne dass man die Instrumente erraten muss. Besonders die Atmosphäre macht hier ordentlich Spaß und auch Tage später merkt man, dass sich AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN mit ihren Melodien tief im Unterbewusstsein verankert haben. Obwohl es hier melancholisch zur Sache geht, können auf nicht depressive Leute ihren Heidenspaß daran haben, weil das Riffing teilweise schon fast Ohrwumrqualitäten hat.
Fazit: Eine echte Überraschung und definitiv ein Geheimtipp. Zwar nicht die absolute Offenbarung in Sachen Neuigkeiten, aber hier wird gezeigt, worauf es schlussendlich im Musikdschungel ankommt, nämlich auf gradliniger, ehrlicher und leidenschaftlicher Musik. Daumen hoch!
5/6 Punkten
Radu
SORROWFIELD CD REVIEW
SORROWFIELD – “Heritage Of Fire” Es ist gleichermaĂźen erstaunlich wie ungerecht, welch metallische Juwelen noch immer in der musikalischen Bedeutungslosigkeit herumdĂĽmpeln und nicht mal einen Plattendeal ergattern können.
Ein Paradebeispiel dafür sind die deutschen SORROWFiELD, die mit „Heritage Of Fire“ ein enorm facettenreiches Album am Start haben. Leicht hatten es auch diese fünf Jungs nicht, nachdem sie 2002 die Band in Bremen aus der Taufe hoben. Nach etlichen Besetzungswechsel haben schließlich Marco(Vocals), Steven & Martin (Guitars), Thomas (Bass) und Oliver (Drums) zu einem festen Line-up zusammen gefunden. Vielleicht sind gerade die vielen Rochaden am Besetzungskarussel der ausschlaggebende Grund dafür, dass Abwechslung auf „Heritage Of Fire“ ganz groß geschrieben wird. Beim Opener „Remember Me“ regieren klassische Hard Rock Elemente, man zeigt sich durchaus spielfreudig und drückt ein wenig aufs Gaspedal.
Umso überraschender folgt mit „Byzantine“ an zweiter Stelle gleich der absolute Killertrack im Midtempo. Marcos Gesang mag eventuell etwas an Scott Stapp (CREED) erinnern – macht aber nichts, da der Sänger im Laufe der zehn Nummern alle Register zieht und jeden Kritiker somit lügen straft. Doch zurück zu „Byzantine“: melodiöse Strophen erzeugen Gänsehautstimmng, der Refrain bleibt stundenlang im Ohr, verträumte Gitarrensoli gipfeln in harmonischem Zusammenspiel und nach dem letzten Takt der Nummer wandert der Finger unaufhaltsam in Richtung Repeat Taste. Da wirkt die bandeigene Bezeichnung der SORROWFIELDschen Mucke mit „Pure Scandinavian Pussy Metal“ doch eher wie eine Beleidigung!
Was danach folgt, ist ein Ausflug in die verschiedensten Ecken stilvielfältiger Rockmusik. „Ascension (The Four Quarters Of The World)“hätte auch auf einem AMON AMARTH Album seine Berechtigung, „Fire“ ist sehr progressiv angehaucht, während „Legions“ als lupenreine Bandhymne durch geht. Der letzte Titel „Decorating Drunkards“ spielt gekonnt mit Reggae Rythmen, spart aber trotzdem nicht mit rockigen Parts und entlässt den Hörer mit einem Lächeln im Gesicht in die Realität.
Hier besteht absolut kein Zweifel: SORROWFIELD haben sich längst einen richtigen Plattenvertrag verdient. Diese Tatsache unterstreicht „Heritage Of Fire“ einmal mehr.
 (5/6)
Gunther
FIRE IN FAIRYLAND “Lit”
Seit Ende März 2009 brennt es im Märchenwald, wo sich eine aufstrebende, junge Band aus Celle einem bunten Stilmix verschrieben hat, der in Kurzform als Female fronted Hard Rock zu beschreiben ist. Das Debüt „Lit“ sollte in knapp 35 Minuten ein professionelles Lebenszeichen sein, nachdem die Band einige Coachings erfahren hatte, um sich durch den überfüllten Dschungel des Musikbusiness zu kämpfen.
Bereits zu Beginn werden hier eingängige Gitarrenriffs mit tanzbaren Offbeats durch die Gehörgänge gejagt. Das alles gepaart mit dem des Gesang von Frontfrau Anna, wobei dezent an einigen Stellen des Albums aggressive Vocals eingestreut werden. Dabei bohren sich die Ohrwürmer recht schnell in die Gehörgänge und bleiben auch nach mehrmaligem Hören im Gedächtnis. Produktionstechnisch ist hier auch alles im grünen Bereich, die songs kommen ordentlich präsent rüber und die Spielfreude ist sichtlich raushörbar.
Auch wenn hier Ohrwürmer groß geschrieben werden, kann man hier keinen Meilenstein erwarten. Während einigen Durchläufen des Albums hört man, dass die Band einen Spagat zwischen musikalischer Selbstverwirklichung und kommerziellem Erfolg anstrebt. Ein Undergroundcharakter fehlt hier völlig, vielmehr muss man an eine gute Schülerband denken, die jedem American Pie Soundtrack alle Ehre machen würde, weil hier gute Laune garantiert wird.
Egal ob beim Autofahren, beim Grillfest oder auf einer Party, mit dem Album im Hintergrund kommt auf jeden Fall Stimmung auf. Live stelle ich mir die Truppe sehr interessant vor, wenn sie die Spielfreude auf der Bühne auch so ausleben, wie es auf dem Album zu hören ist.
Fazit: Ein guter Anfang einer jungen, hungrigen Band, die moderne und frische Rockmusik mit Metaleinflüssen zelebriert. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich diese Band entwickelt. Ausbaufähig sind FIRE IN FAIRYLAND auf jeden Fall und haben einen guten Start hingelegt.
4 von 6 Punkten
Radu
SEPULTURA “KAIROS”
Um ehrlich zu sein, habe ich in den letzten Jahren (genauer gesagt seit dem Rausschmiss von Max Cavalera) die Erwartungen von einem SEPULTURA Album deutlich zurĂĽckgeschraubt. Zu oft wurden meine, zugegeben enorm hohen, AnsprĂĽche bei weitem nicht erfĂĽllt und zurĂĽck blieb der bittere Geschmack der Enttäuschung. Doch selbst ein Optimist meines Formates findet sich frĂĽher oder später mit der Tatsache ab, dass SEPULTURA ohne  - mittlerweile beiden – Cavalera BrĂĽdern nicht das ist, was es einmal war. Ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Meinung im metallischen Universum bei weitem nicht alleine bin.
Mit „Kairos“ präsentieren uns Derrik Green, Andreas Kisser, Paul Xisto Pinto Jr. (einzig verbliebenes GrĂĽndungsmitglied!!) und Neo – Drummer Jean Dolabella ihr mittlerweile elftes Studioalbum, immerhin das sechste in der Post – Max Ă„ra. Endlich bekommt man die heiĂź ersehnten Antworten auf folgende Fragen: Kann der neue Mann hinter der Schiessbude tatsächlich Igor Cavalera das Wasser reichen? Wird man endlich an alte Glanztaten anschlieĂźen und machen SEPULTURA anno 2011 ĂĽberhaupt noch Sinn? Ja, ja und noch einmal ja!!!
Kaum zu glauben: 15 (!!) Jahre nach dem Mega – Erfolg von „Roots“ trauen sich die Jungs mit „Kairos“ zum ersten Mal wieder, den bandtypischen Ethno Thrash auf Höchstniveau zu zelebrieren! Der Reihe nach…gleich mit dem Opener „Spectrum“ machen die Exil Brasilianer keine Gefangenen; thrashige Gitarrenriffs eröffnen den Reigen, treibende Drums bringen die Maschinerie langsam ins Laufen, bevor ein total angepisster Mr. Green mit seinem Hardcore lastigen Gesang zum Kampf aufruft. Im darauf folgenden Titelsong wird, vor allem in der zweiten Hälfe, ordentlich das Gaspedal durchgetreten. Spätestens jetzt ist klar, dass man mit Jean Dolabella den richtigen Mann gefunden hat. Plötzlich weiß man wieder, warum man den Glauben an den „Sepultribe“ nicht aufgegeben hat! Unglaublich, wie viel Energie SEPULTURA bereits im Studio versprühen. Angesichts der dieser Tage stattfindenden Headliner Tour, gibt es keine bessere Werbung. Doch weiter im Text. „Relentless“ wäre weder auf „Chaos A.D.“ noch auf „Roots“ aus dem Rahmen gefallen, mit seinem atmosphärischen Zwischenpart und einer erneuten Glanztat der Gitarrenfraktion.
Danach kommt die erste von drei Verschnaufpausen, in Form einer Zwischensequenz. „2011“, „1433“ und „5772“ stehen für verschiedene Kalenderjahre in unterschiedenen Kulturkreisen. Was folgt, sind echte Nackenbrecher mit enorm guten sowie kritischen Texten wie wir sie (nur) von SEPULTURA kennen: „Point Of No Return“, „Dialog“, „Mask“, „Seethe“ – als Reszentent hat man seine liebe Not, einen Song hervorzuheben, sind doch ausnahmslos alle Titel auf einen eigenem Level. Nach Genuss von „Embrace The Storm“ gehen einem eben diese drei Wörter stundenlang nicht mehr aus dem Kopf. Ein weiteres Indiz für die songschreiberischen Qualitäten der Band. Aus dem (stilistischen) Rahmen des Albums fällt lediglich „Structure Violence (Azzes)“, welches als Industrial Nummer mit seinen Tribal artigen Drums durchaus positiv auffällt. Als kleines „Schmankerl“ findet man auf „Kairos“ zwei Covervisionen, nämlich „Just One Fix“ (MINISTRY) und „Firestarter“ (THE PRODIGY). Besonders beeindruckend ist die musikalische Umsetzung von „Firestarter“. In schwermetallisches Gewand gekleidet, glänzt der Song vor allem durch sein intelligentes Gitarrenriffing – sehr interessant!
Abschließend bleibt eigentlich nur noch einmal zu unterstreichen, was in den Zeilen zuvor bereits erwähnt wurde: SEPULTURA haben mit Jean Dolabella den richtigen Nachfolger für Igor Cavalera gefunden und mit „Kairos“ endlich die passende Mixtur aus Thrash, Tribal & Hardcore. Derrik Green überzeugt einmal mehr als legitime Alternative zu seinem Vorgänger. An dieser Stelle muss man auch zugeben, dass mit dieser Veröffentlichung die ewigen Vergleiche mit den „alten“ SEPULTURA der Vergangenheit angehören sollten. Die Band hat sich selbst neu erfunden und das ist auch gut so!
(6/6)
Gunther
SOLITUDE AETURNUS REVIEW
SOLITUDE AETURNUS - Fünf Jahre nach dem grandiosen letzten Studiowerk „Alone“ bescheren uns Massacre Records diese Raritätensammlung mit Namen „In Times Of Solitude“. Enthalten ist in erster Linie das „Justice For All“-Demo aus dem Jahre 1988, welches somit erstmals offiziell auf CD gebannt wurde. Obendrauf gibt es dann noch ein unveröffentlichtes Live-Instrumental aus dem gleichen Jahre, sowie zwei Rehearsal-Tracks und eine ’88er Demoversion des Songs ‚Mirror Of Sorrow’. Optisch abgerundet wird das Package schließlich von einem ansprechenden Coverartwork und allerhand rarem Photomaterial.
FĂĽr Sammler und Die Hard-Fans der Texaner macht diese Veröffentlichung sicherlich Sinn. Denn die bisher nur auf Vinyl erhältlichen frĂĽheren Versionen des Demos sind mittlerweile denkbar schwer zu bekommen. Alle anderen werden sich eine Anschaffung wohl reiflich ĂĽberlegen. Denn prinzipiell sind nur die fĂĽnf ‚Justice For All’ – Songs von Interesse. Die drei Live- bzw. Rehearsal-Tracks bestechen durch einen derart miesen Sound, dass von HörvergnĂĽgen keinerlei Rede sein kann. ‚Mirror Of Sorrow’ wiederum ist einfach zu nah an seiner auf dem DebĂĽtwerk „Into The Depths Of Sorrow“ veröffentlichten Endfassung.
Konzentrieren wir uns also auf das historische KernstĂĽck des Releases, die Demosongs. Zwar sind immerhin 3/5 des „Justice For All“ – Materials später auf den ersten beiden Longplayern veröffentlicht worden und somit schon bekannt. Allerdings wurden diese drei StĂĽcke in ihrer Demofassung von dem damaligen SOLITUDE (AETURNUS) – Sänger Kristoff Gabehart eingesungen. Klar, dass dieser Umstand einen besonderen Reiz ausĂĽbt. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Rob Lowe stellt sich das stimmliche Spektrum des Herrn Gabehart jedoch als relativ ĂĽberschaubar dar. Das passt zwar auch ganz gut zu dem frĂĽhen Doom des Quintetts, doch ein Ausnahmeshouter wie Rob Lowe bringt noch mal ganz andere Emotionen rĂĽber und bedeutet einfach eine immense Bereicherung fĂĽr die Band.
Wie erwähnt, kann man „In Times Of Solitude“ einen gewissen Reiz nicht absprechen. Aus den genannten Gründen sollte sich jeder selber überlegen ob er sich diese Scheibe zulegen möchte oder nicht. Ich persönlich fiebere lieber neuem Studiomaterial der Doom-Götter aus Texas entgegen.
Veröffentlichungsdatum: 05.08.2011
Ohne Wertung
Thomas
STONELAKE CD-REVIEW
Schon seltsam, dass diese Truppe aus Schweden nach wie vor ein nahezu unbeschriebenes Blatt in der Szene darstellt. Immerhin haben STONELAKE bisher vier Studioalben veröffentlicht, die allesamt Melodic Metal vom Feinsten beinhalten. Schauen wir also was Werk Nummer fünf mit Namen „Marching On Timeless Tales“ so zu bieten hat.
Wie schon auf den Vorgängern bewegt man sich ausschließlich im Metiers druckvollen Melodic Metals. Über weite Strecken gelingt dies auch auf absolut hohem Niveau. Die Produktion ist angenehm kraftvoll, das Songwriting im stilistischen Rahmen durchaus abwechslungsreich und was spielerisches Können angeht, gibt es ebenfalls absolut nichts zu meckern. Auch Sänger Peter Grundström’s Performance ist handwerklich ohne Fehl und Tadel. Die durchgängig im sehr hohen Bereich gelagerten Vocals nerven allerdings auf Dauer ein wenig. Melodic Metal-Puristen werden dies aber mit Sicherheit gerne verzeihen.
Die Sternstunde des Albums ist meiner Meinung nach das extrem eingängige, fast schon als poppig zu bezeichnende ‚SnakeChild’. Der Song kommt gleich auf den Punkt, versprüht jede Menge Rock-Vibes und macht einfach nur Spaß. Könnte man glatt als Single auskoppeln wäre die Band nur bekannter. Weitere Anspieltipps sind darüber hinaus der treibende Opener ‚Red Canyon’, das leicht atmosphärische ‚Fool With No Denial’ sowie der von der schwedischen Gitarren-Ikone Tommy Denander veredelte Midtempo-Kracher ‚Winds Of Fire’.
Einen Totalausfall gibt es nicht zu verzeichnen wenn auch ein paar Längen über die volle Distanz auftauchen. Unterm Strich aber ist „Marching On Timeless Tales“ ein grundsolides Werk, welches jeder Freund gediegenen Melodic Metals mal antesten sollte. Denn dann werden die Schweden sich mit Sicherheit nicht wenige neue Freunde erspielen können.
4/6 Punkten
Thomas
VADER CD-REVIEW
Was erwartet man von einer Band wie VADER, wenn sie ein neues Album aufnimmt? Richtig: Soliden Death Metal, wie sie ihn seit Urzeiten spielen und wie er von den Fans geliebt wird. Auf dem neuen Output „Welcome To The Morbid Reich“ gibt es keine grossen Veränderungen im Gegensatz zu den Vorgängern, es wird weiterhin grossartige Musik geboten, wie man sie von VADER gewohnt ist.
Den Anfang macht ein kurzes Intro, bevor es dann mit dem ersten Lied des Albums `Welcome To The Morbid Reich` los geht. Das erste Song des Albums zeigt sich in den ersten Sekunden verhalten, um direkt danach die Sau raus zu lassen. VADER sind wieder da, wie eh und je. Es wird geknüppelt was das Zeug hält und Fronter Peter ist am Röcheln, als ob er sein Lebenslicht bald aushauchen würde.
Das Album bietet durch die Bank gute bis sehr gute Songs, die zum Grossteil auch bereits beim ersten Mal hören zünden und dem durchschnittlichen Death Metal Fan zumindest ein anerkennendes Kopfnicken abnötigen sollten. Mit `Come And See My Sacrifice`, einem Song, der bereits vorab als Download verfügbar war, haben VADER hier ein Glanzstück auf das Album gebannt, das Seinesgleichen sucht sicherlich auch ein Highlight auf den kommenden Livekonzerten wird.
Unterm Strich liefern VADER einfach das ab, was sie seit jeher machen. Gute Musik wird gegeben und von den Fans wird auch nicht mehr erwartet. Ich werde der CD auf jeden Fall noch einige Durchläufe geben, bisher habe ich bei jedem Mal hören noch irgendwo etwas neues entdeckt.
5/6
Lasse



