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ALCEST NEWS

Posted by Anna On März - 18 - 2012

alcest 2012Vor kurzem durften ALCEST eine prestigeträchtige Radio-Session beim
britischen BBC Radio 1 aufnehmen. Hiermit stehen ALCEST nun in einer
illustren Reihe namhafter Independent-Bands wie NIRVANA, RADIOHEAD, DEAD CAN DANCE, SLOWDIVE und vielen anderen. Die aufgenommenen Lieder werden
in der Nacht vom kommenden Montag auf Dienstag (20. März 2012) um
Mitternacht britischer Zeit (1:00 Uhr mitteleuropäische Zeit) in der
Rockshow von Daniel P. Carter ausgestrahlt. Diese besondere Sendung
sollte sich kein Alcest-Fan entgehen lassen!

Infos zur Sendung: http://www.bbc.co.uk/programmes/b006wq4s

Live Stream: http://www.bbc.co.uk/radio/

LES DISCRETS,ALCEST Konzert

Posted by Anna On Februar - 25 - 2012

SOROR DOLOROSA, LES DISCRETS & ALCEST – Oberhausen 24.02.2012

alcest_poster

Die Longplayer der Bands sprechen bereits für sich; hier vereinen sich Herzblut mit Melancholie, leidenschaftlichem Arrangement und musikalischen Seelenreisen. Umrahmt wird alles von malerischen Kunstwerken von Fursy Teyssier, in denen sich sämtliche Formen der Kunst ( Musik, Bilder, Gedichte und Videos) widerspiegeln. Kein Wunder also, dass beim einzigen Deutschlandkonzert in Oberhausen mit 550 Leuten die Bude voll ist und sich die Audienz auf einen ganz besonderen Abend mit den Franzosen freut.

HeretoirDen Anfang machen HERETOIR, die extra für das einzige Deutschlandkonzert aus Bayern angereist sind, um die Meute in Stimmung zu bringen. Nach anfänglichem Beschnuppern springt der Funke auf die Leute über und die Songs entfalten im Laufe des Sets ihre ganze Kraft. Sowohl das abwechslungsreiche Songwriting, als auch die die Atmosphäre weiß hier zu gefallen und so ernten die Jungs rasch wohlwollenden Applaus und Sympathie der Anwesenden. In knapp 40 Minuten preschen sich HERETOIR durch ihren ersten Longplayer hindurch, sorgen mit hypnotischen Riffs und teilweise doppelläufigem Kreischgesang für neugierige Blicke und staunende Gesichter. Die Mischung aus langläufigen Songgebilden, abwechslungsreicher Gitarrenarbeit, epischem Schlagzeugspiel und variablem Gesang (meistens clean, gelegentlich Screamvoacals) passt perfekt in das Gesamtkonzept des Abends und sorgt für einen tollen Einstieg, sowie für einen geplünderten Merchandise Stand. Super Anfang.

Soror DolorosaEin Getränk und ein Gespräch später ging es zum Interview mit Monsieur Fursy, dass ihr hier lesen könnt. Dadurch verpasste ich den Anfang von SOROR DOLOROSA, konnte aber noch einiges von der Setlist mitnehmen. Dabei handelt es sich um den Fotografen der beiden Hauptbands, der mit seinem Sound einen Tribut an musikalische Höhepunkte in den 80ern anknüpft. Definitiv gothicgeschwängerter Sound wechselt sich mit der Bühnenshow des Sängers ab und man fühlt sich zurück in die Zeit versetzt, als Filme wie „The Crow“ gerade raus kamen und Sisters of Mercy ihre wegweisenden Songs schrieben. Sowohl das schulterfreie Shirt, als auch die feminin angehauchte Performance des Frontmanns sorgten für einige „Ausziehen“ Rufe, taten aber der Stimmung keinen Bruch ab. In Punkto Songwriting und Performance reizte man bewusst die Grenze zwischen interessant und kitschig aus, ohne jedoch vollständig einer Seite zu verfallen. Dennoch erntete man höflich Applaus, nachdem man das Pulver des Erstlings „Blind Scenes“ verschossen hatte und läutete die Stimmung für die nächste Band ein.

Les+Discrets+l_db93a3bbb4a64f0881cd0eb00028Gleich zu Beginn krachte „L’Ă©chappĂ©e“ aus den Boxen und LES DISCRETS läuteten einen denkwĂĽrdigen Abend ein. Was auf dem Longplayer gefiel, wusste live zu begeistern und so wartete man erst keinen Applaus ab und ging sofort in „Les Feuilles De L’olivier“ ĂĽber, um auch den letzten Zuschauer in ehrfĂĽrchtiges Erstaunen zu versetzen. Winterhalter lieferte ein astreines Schlagzeugspiel ab, Neige (ALCEST) half am Bass aus, der Leadgitarrist zauberte Melodien klarer als auf dem Album raus, während Fursy sich in die Dynamik der Songs verlor, die sich direkt auf das Publikum ĂĽbertrug. Staunende Gesichter, leidenschaftliches Bangen und verträumte Blicke ĂĽberfluteten die Konzerthalle und lieĂźen alle Anwesenden an einer Atmosphäre teilhaben, die man als eine Mischung aus Ehrfurcht und Leidenschaft bezeichnen kann. Man sorgte fĂĽr eine ausgewogene Mischung aus beiden Alben, wobei weder das hypnotische „Le Mouvement PerpĂ©tuel“ noch das kraftvolle „La TraversĂ©e“ fehlen durften und ein Gänsehautgewitter der nächsten Moshattacke folgen sollte. Während der Setlist steigerte sich Begeisterung des Publikums, was den Songs nur zugute kam; die Spielfreude wurde weiter vorangetrieben und als Ăśberraschung gab´s noch ein StĂĽck des Seitenprojekts Amesoeurs auf die Lauscher, das ordentlich abgefeiert wurde. Als RausschmeiĂźer wurde noch ein „Tribut an die beste Band der Welt SOROR DOLOROSA“ gespielt und eine restlos glĂĽckliche Fangemeinde zurĂĽckgelassen.

alcest 2012Kann man so einen Abend noch steigern? Diese Fragen sah man einigen Gesichtern an, als sich die Meute voller Vorfreude nach einem Gang zum Getränkestand erneut versammelte, und ALCEST die BĂĽhne betraten. Die Frage wurde bereits nach wenigen Sekunden mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet; „Autre Temps“ eröffnete das Set und die Herzen aller Anwesenden, bei denen musikalische Leidenschaft in seiner Vollendung zelebriert wurde. Die cleanen Gitarren ebneten sich den Weg zum HauptstĂĽck, vorbei an ersten live Soundgewändern des omnipräsenten Schlagezeugs, wurde von Neiges Stimme in andere Sphären getragen und gipfelte in einem Refrain, der die gesamte Audienz ehrfĂĽrchtig staunen und die Gänsehaut genieĂźen lieĂź. Das dieser Song live noch tiefere Emotionen als auf dem Longplayer hervorrufen kann, ĂĽberraschte viele und so feierte bereits nach dem ersten Song eine verbundene Fangemeinschaft den Abend hemmungslos ab. ALCEST lieĂźen sich nicht lange bitten und lieferten einen musikalischen Erdrutsch nach dem nächsten ab, um sich und die Fans durch sämtliche Emotionen zu jagen, dessen man als Mensch nur fähig ist. Setlistmäßig bedachte man hauptsächlich sowohl den aktuellen Longplayer, als auch den Vorgänger „Écailles de Lune“, wobei die Songs erhaben und majestätisch zugleich vorgetragen wurden. Die live Präsenz von Granaten wie „LĂ  OĂą Naissent les Couleurs Nouvelles“ oder „Nous Sommes l’Emeraude“ lag zwischen ĂĽberwältigend und anbetungswĂĽrdig und entsprechend fiel die Reaktion des Publikums aus. Zum Titeltrack des aktuellen Werkes gab es tanzende Schatten, kreisende Mähnen, ehrfurchtvolle Blicke, sowie Freudentränen. Auch das hypnotische „Sur l’OcĂ©an Couleur de Fer“ schweiĂźte die Audienz noch weiter als Fangemeinschaft zusammen und hinterlieĂź einen erhabenen Moment, den es wohl nur auf sehr wenigen Konzerten gibt. Nach dem treibenden „PercĂ©es de Lumière“ verlieĂźen ALCEST die BĂĽhne, konnten sich natĂĽrlich den Zugaberufen nicht lange verwehren, um den Abend schlieĂźlich mit „Summer´s Glory“ wĂĽrdig zu beenden.

Live

Fazit: Geiles Billing (mit HERETOIR als Special Guest hat man sich definitiv einen Gefallen getan), tolle Atmosphäre, saugeile Musik und eines der emotionalsten Konzerte meines Lebens! Wer bei den Langrillen schon gestaunt hat, sollte sich dieses französische Paket Musikkultur nicht entgehen lassen. Sowohl mit der Musik, als auch mit der erhabenen und gleichzeitig bescheidenen vorgetragenen Performance hat man sich hier selbst ein Denkmal gesetzt und den Grundstein gelegt, wie im Metalsektor Musikgeschichte geschrieben wird.

Radu

Interview LES DISCRETS

Posted by Anna On Februar - 25 - 2012

Interview Fursy Tessier – LES DISCRETS

Von Kunst, Tod und verschwundenen Bassisten

Auf ihrem musikalischen Siegeszug beglückt die französische Großfamilie ALCEST, LES DISCRETS und SOROR DOLOROSA für einen Tag auch Deutschland mit einem Konzert. Neben der Musik, spielt auch die Malerei und das Filmemachen eine große Rolle in dem Schaffen von Fursy und so nahm er sich einige Minuten Zeit, um mit uns über seine persönliche Entwicklung und die seiner Band zu plaudern.

Les Discrets (Band)

Rückblickend auf die Anfangstage von LES DICRETS kam der Bandname aufgrund der Vorliebe mystischer Gestalten zustande, die man grob mit Waldgeistern vergleichen kann. Legenden nach beeinflussen sie das Leben, obgleich sie nicht sichtbar sind. „Man spürt ihre Präsenz und etwas in dir weiß, dass sie anwesend sind, obwohl man sie mit den alltäglichen Sinnen nicht wahrnehmen kann. Diese Grundidee steckte ursprünglich hinter der Namensgebung und so habe ich es dabei belassen“ gibt Fursy zu Protokoll. Zwischen den beiden Alben liegen zwei Jahre, jedoch steckt viel mehr Arbeit dahinter, als man zuerst erahnen mag. „Für „Septembre et ses dernières Pensées“ habe ich sieben Jahre gebraucht. Aus mehreren unterschiedlichen Riffs sind mehrere Songs entstanden und es hat einiges gedauert sie in einem Zusammenhang zu bringen, dass es sich richtig anfühlt. Danach kam das Arrangement und das Experimentieren mit dem Sound hinzu, was auch Zeit gekostet hat. Mit dem Gesamtergebnis bin ich sehr zufrieden.“ Im Gegensatz zum Vorgänger hat man noch eine Schüppe draufgelegt und auch gesanglich dazugelernt. „Ich nehme mittlerweile Gesangsstunden, was dem aktuellen Album sehr zugute kommt. Songtechnisch habe ich auch Riffs verwendet, die ursprünglich für das Debüt geplant waren. Durch die Routine habe ich gelernt, das Songwriting effektiver zu gestalten und so konnte ich einiges an Zeit sparen.“

Fursy Teyssier - Septembre et ses dernières Pensées

Auch optisch machen die Werke von LES DSICRETS einiges her. „Ich fragte bei der Plattenfirma an, ob es möglich wäre die Malereien in einem dickeren Booklet zu integrieren. Prophecy Prodcutions machte mir sofort ein alternatives Angebot, das Album als Jewel Case, Digipack, Vinyl und im Buchformat (inkl. DVD) raus zu bringen. Ich war sehr erstaunt über so viel Unterstützung und habe natürlich glücklich zugestimmt. Das gleiche Angebot kam für „Ariettes oubliées“; ich bin sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit.“ Womit wir auch schon beim anderen Thema wären: der Kunst der Malerei. Neben dem aktuellen Longplayer steht auch seit kurzem sein Kunstbuch „Fursy Tessier – Collected Works 2006-2011“ in den Läden, bei dem seine Arbeiten für CD Cover diverser Bands (AGALLOCH, MORBID ANGEL, ALCEST, DRUDKH, und weitere) gezeigt werden. Außerdem werden am Rande die Entstehungsgeschichten erzählt, was neugierig auf die Vorgehensweise macht. „Mit den Coveraufträgen ist es so eine Sache. Grundsätzlich gestalte ich nur Cover für Bands, die mir gefallen und mich inspirieren. Ich könnte kein Cover für eine Band anfertigen, deren Musik mich nicht anspricht. Die Kreativität bei diesen Arbeiten ist unberechenbar: meistens habe ich bereits ein Konzept im Kopf, das mir allerdings bei der Umsetzung nicht gefällt. Ich wache am Morgen vor der Deadline auf und habe eine Idee, an der ich sofort losbastele. Innerhalb von vier Stunden ist es dann fertig und das finale Artwork. Bis jetzt ist jedes Artwork immer in letzter Minute entstanden.“ Gerade im Hinblick auf den Gesamteindruck legt Fursy großen Wert darauf, das alles in sich stimmig ist. „Kunst ist vielfältig, egal ob du Musik machst, zeichnest oder Texte schreibst. Alles formt sich am Ende zu einem Großen Ganzen zusammen.“ Die Wurzeln seiner Inspiration zum Malen hat Fursy unter anderem von John Bauer. „Ich habe mal eine seiner Arbeiten auf einem MORTIIS Album als Cover gesehen und war sofort fasziniert.“

Hauptberuflich ist der Mastermind als Filmemacher beschäftigt und arbeitet gerade an einem neuen Streifen. „Über die Handlung kann ich zur Zeit noch nicht viel sagen, aber ich denke, dass man Anfang nächsten Jahres sich darauf freuen kann.“ In seinem Kurzfilm „Tir Nan Og“ beschäftigt sich Fursy mit der lebenslangen Liebe, die dem Altern und dem Tod gegenübersteht. Im Film geht es darum, dass Liebende zu einer Insel der Unsterblichkeit reisen dürfen, um sich ewig zu lieben. Eine tröstliche Vorstellung, wie Fursy begründet. „In meinen Songs geht es neben Liebe auch über die Angst vor dem Tod.“ Was denkt man über den Tod, und wie geht es wohl weiter? „Ich habe vor kurzem ein Gespräch darüber geführt, indem der Tod lediglich eine andere Stufe der Existenz ist. Man hat mir eine interessante Theorie erzählt: Das, was wir hier tun hat auch Einfluss auf alles, was danach geschieht. Nicht das klassische Klischee mit Himmel und Hölle, aber es geht irgendwie weiter, auch wenn wir nicht wissen wie. Das Gespräch hat mich zum Nachdenken gebracht und ich stimme teilweise zu. Es macht auf jeden Fall Mut zu wissen, dass alles einen Sinn hat und nicht nach diesem Leben verloren geht.“

Das Tourleben hat einiges zu bieten; neben Feedback der Fans und kulturellen EindrĂĽcken macht man auch Bekanntschaften. „Ich bin auf der Tour vielen interessanten Menschen begegnet. Leider hat man nicht genug Zeit sich intensiver miteinander zu befassen, weil es einen strengen Zeitplan auf Tour einzuhalten gilt. Viele Leute lerne ich leider nur oberflächlich kennen, obwohl sie es verdienen, dass man sich intensiver mit ihnen befasst.“ Auf die berĂĽchtigte frage nach dem schrägsten Tourerlebnis erzählt er lachend: „Es war gleich zu Beginn unserer Tour. Wir sind gerade losgefahren und hatten einen sehr wichtigen organisatorischen Punkt; wann immer jemand den Bus verlässt, muss er seinen Ausweis beim Fahrer lassen, damit wir niemanden vergessen. Zu Beginn unserer Tour war es extrem kalt und unsere Toiletten sind zugefroren, so dass wir einfach in leere Wasserflaschen gepinkelt haben. Als wir in Italien waren tauten die Toiletten wieder auf und wir machten Pause, während der Bassist von SOROR DOLOROSA loszog um die Flaschen zu entsorgen. Leider kam er zu spät wieder und wir sind bereits weitergefahren, weil er seinen Ausweis nicht beim Busfahrer abgegeben hatte und so haben wir nicht darauf geachtet. Er wurde von der Polizei verhaftet und durfte einen Anruf machen, wobei er eine Freundin in Frankreich angerufen hatte, die wiederum einen von uns im Tourbus angerufen hatte. Leider haben wir das Telefon im Bus nicht gehört, so dass uns ein Streifenwagen nach 80 Kilometern stoppte und uns der Polizist fragte, ob wir nicht etwas vergessen hätten, zum Beispiel einen Bassisten…War eine sehr lustige Angelegenheit!“

Fursy TourbusKurz vor dem Auftritt ist bei Fursy von Nervosität keine Spur. „Ich mache vorher einige Gesangsübungen, trinke viel Wasser und das ist es. Der Rest kommt schon, wenn ich auf der Bühne stehe und die Songs fühle.“ Auf die Frage nach einem tiefgründigen Abschlusssatz zuckt der sympathische Franzose mit den Schultern „Keine Ahnung, vielleicht viel Spaß mit unserem Album und hoffentlich mögt ihr es? Auf jeden Fall alles Gute und wir sehen uns hoffentlich mal bei einem Konzert!“ Danke für das nette Interview und Bonne Chance!

Radu

LES DISCRETS “ARIETTES OUBLIÉES”

Posted by Anna On Februar - 7 - 2012

lesdiscrLES DISCRETS – “Ariettes OubliĂ©es… ”

Mit ihrem zweiten Album führen LES DISCRETS fort, was sie bereits mit „Septembre et Ses Dernieres Pensees“ angedeutet haben. Im Gegensatz zum Vorgänger konnte man noch zwei Schüppen beim Songwriting und in Punkto Atmosphäre drauflegen, was sich beim Hören auch klar und deutlich wiederspiegelt.

Bereits der instrumentale Opener begleitet den Hörer mit melancholischen Klängen auf seinem Weg Richtung erhabenen Riffs, vorbei an verzerrten Gitarrenlandschaften bis hin zum eigentlichen Beginn des Albums, hinter dem sich bereits „La Traversée“ entfaltet. Sicher vom Eingangsriff bei der Hand genommen, explodieren auch unter Gänsehautattacken sämtliche Glückshormone bei der Begegnung dieses Songs, mit der sich die Band ein eigenes Denkmal gesetzt hat. Sowohl einfühlsame Melodien, eine charismatische Stimme, lyrische Glanzleistungen, einprägsame Gitarrenlinien, Akustikparts und eine Songentwicklung über magische 8 Minuten, die alleine schon den Kauf dieses Albums absolute Pflicht werden lassen. Getragen, stellenweise melancholisch, griffig und doch erdig, bevor der Song vom epischen Gitarrenriff alleine über das Schlagzeug in die Black Metal Wurzeln der Band übergeht. Prädikat: zum Niederknien!

Auch bei den darauf folgenden Stücken hat man aus der Vergangenheit gelernt, so bleibt man bei „Le Mouvement Perpétuel“ (bereits von der Split mit ARCTIC PLATEAU bekannt) der melancholischen Grundstimmung treu und zieht diese mit einer atemberaubenden Atmosphäre konsequent durch. Der Titeltrack kann hier als Video angeschaut werden und dürfte einen guten Einblick in das Album geben. Auch eingängige Ohrwurmattacken gibt´s mit dem (zu Beginn) Midtempo Stück „La Nuit Muette“, dass später eine derartig depressive Grundstimmung beinhaltet, für die andere Doom Kombos etliche Jahre und Alben brauchen. Ein wenig verspielter gestaltet sich die Weiterführung des Albums, das vor allem progressive Freunde der Tonkunst erfreuen und begeistert zuhören lässt. Ein akustisches Schmankerl der besonderen Art lässt den Träumer weiter schreiten, bevor mit dem instrumentalem „Les Regrets“ der Hörer wieder sanft in die Wirklichkeit entlassen wird, nicht ohne ein Augenzwinkern auf die schwarzmetallischen Wurzeln der Band.

Die Produktion ist glasklar und wuchtig, die Songs decken von Erhaben, episch, depressiv und dynamisch alles ab und die Atmosphäre ist von einer anderen Welt. Das Coverartwork hat Mastermind Fursy Teyssier wieder selbst in die Hand genommen und so kann man sich auch beim Kauf der limitierten Buch Version über ein schönes Stück niveauvoller Glanzleistung in allen bereichen der Kunst (Musik, Artwork, Lyrik und Video) erfreuen. Dass sie mit ihrem musikalischen Brüdern ALCEST auf Tour gehen ist bereits jetzt der Garant für einen Abend, den man nur mit Knieschonern, Nackenschmerzen und Staunen verbringen wird.

Fazit: Mit diesem Album habe LES DISCRETS den Sprung in die Oberliga geschafft und neue Maßstäbe in Sachen progressiver Musikkunst mit melancholischem Einschlag gesetzt. Alle Daumen ausnahmslos nach oben!

6/6 Punkten
Radu

LES DISCRETS VIDEO

Posted by Anna On Januar - 29 - 2012

Les DiscretsDas erste Video der franzosen LES DISCRETS ist online. Ein Appetizer auf das im Februar erscheinende Album “Ariettes Oubliées…”

Watch below!

LES DISCRETS NEWS

Posted by Anna On Januar - 18 - 2012

Les DiscretsIm Februar 2012 hat das Warten ein Ende und die Franzosen LES DISCRETS veröffentlichen ihr zweites Werk  “Ariettes OubliĂ©es…”. Einen kleinen Vorgeschmack kann man hier bereits hören.


ALCEST INTERVIEW

Posted by Anna On Januar - 13 - 2012

Interview ALCEST

alcest 2012Mit ihrem aktuellen Werk „Les Voyages De L’Âme“ („Seelenreisen“) liefern ALCEST ein episches Werk ab, das den Hörer binnen Sekunden in die Tiefen der menschlichen Seele eintauchen lässt. Kurz vor dem Startschuss ihrer Tour mit LES DISCRETS und SOROR DOLOROSA (Band des Stammfotografen Andy Julia) nahm sich Neige etwas Zeit, um mit mir über die Entstehung des Albums, die Illusion der Realität und waghalsige Tourbuspannen zu plaudern.

Erstmal herzlichen GlĂĽckwunsch zum aktuellen Album und ein groĂźes merci fĂĽr deine Zeit. Wie geht es dir?

Ich habe zu danken. Danke es geht mir gut. Ich komme gerade vom Proben, schließlich geht´s in 2 Wochen schon los. Das Interview ist eine schöne Abwechslung, weil ich nicht gerne zu viel am Stück probe.

Es hat sich ja einiges bei euch getan seit „Écailles De Lune“; euer aktuelles Album klingt viel atmosphärischer, hat aber einiges an Gradlinigkeit dafür eingebüßt. Wie seid ihr an die Arbeiten rangegangen und welche Unterschiede gibt es beim Komponieren?

Richtig, wir haben einiges verändert. Auf dem aktuellen Album haben wir mehr verzerrte Gitarren verwendet und die dunkle Atmosphäre etwas aufgelockert. Wir wollten diese Mal etwas weg von der melancholischen Stimmung und mehr in die Atmosphäre unserer ersten Werke eintauchen. Die Songs sind dabei epischer und bombastischer ausgefallen, womit wir eine träumerische Landschaft erschaffen konnten. Wir haben vielleicht einige Anhänger der härteren und melancholischen Töne etwas irritiert, aber letztendlich fühlen wir uns mit dem Ergebnis näher an uns selbst als jemals zuvor.

Durch die tiefere Atmosphäre hat man das Gefühl, dass du mehr von deiner Persönlichkeit in deiner Musik preisgibst. Was hat sich in deinem Leben verändert, seit „Écailles De Lune“?

Damals war ich in einem dunklen Kapitel meines Lebens, was sich natürlich auch in meine Musik wieder gespiegelt hat. Mittlerweile bin ich gelassener geworden und betrachte einige Dinge aus einer anderen Perspektive. Dadurch habe ich meine innere Balance gefunden und konnte mich wieder auf das ursprüngliche Gefühl von ALCEST konzentrieren. Musikalisch bin ich dadurch in höheren Sphären abgedriftet, was aber auch den Charakter des Albums ausmacht.

ALCEST COVER CD2

Das Cover ist dieses Mal auch wieder richtig schön geworden, erstmal Respekt dafür! Es macht den Eindruck, als würde es die Pforte zu einer anderen Welt öffnen. Was steckt deiner Meinung hinter dem Cover?

Mein bester Freund Fursy Teyssier hat das Kunstwerk angefertigt und es passt perfekt zu unserem Album. Inhaltlich stimme ich dir zu, es soll die Pforte zu einer anderen Welt öffnen. Ich wollte gerne verschiedene Aspekte der Kunst in das Album mit einbeziehen, dazu gehört natürlich auch das Cover. Es kann sowohl neugierig machen, als auch den Hörer darauf einstimmen, was er musikalisch erwarten kann. Auch die Lyrics sind als Kunst zu verstehen, und so setzt sich das Album als Gesamtkunstwerk zusammen.

Wo wir gerade beim Thema „Kunst sind“: herzlichen Glückwunsch zu eurem ersten Video! Damit dürftet ihr eine weitere Sparte der Kunst abgedeckt haben. Erzähl uns mal bitte etwas über die Entstehung des Videos.

(Lacht) Ja, tatsächlich. ALCEST ist für mich mehr, als nur die Musik. ALCEST setzt sich zusammen aus Musik, Lyrik und Bildern (z.B. das Cover). Da war das Video der nächste logische Schritt. Wir haben es unter professioneller Anleitung aufgenommen, damit sowohl die textlichen, als auch musikalischen Eindrücke in bewegenden Bildern festgehalten wird. Wir wollten kein typisches Video, in dem sich die Band präsentiert, sondern eine kleine Geschichte erzählen. Bei den beiden Hauptfiguren geht es darum,welche Perspektive man hat und welcher Mensch in einem wohnt. Im Zeitraffer erkennt man, dass die beiden älter werden, bis sie einen schönen Ort gefunden haben, an dem sie wieder Kinder sind. Es ist wie das Leben selbst, das man durch kindliche Augen betrachten kann. Die ganzen Dinge, die man während des Älterwerdens erfährt, schränken unsere Perspektive ein. Dadurch verlieren wir die Gabe, die ich als Kind erlebt habe. Ich habe Visionen von anderen Welten gehabt, die ich mit ALCEST versuche neu zu erleben und das Gefühl, das ich dabei hatte, auszudrücken. Das ist uns mit dem Video, denke ich, recht gut gelungen.

In dem Video ist auch eine wunderschöne Landschaft zu bestaunen. Wo wurde es gedreht?

Das war auch Hintergrund des Videos, dass man während des gesamten Clips nicht weiß, ob es in der realen Welt oder in einer Parallelwelt spielt. Es wurde in Frankreich, in der Normandie (Étretat) gedreht und durch professionelle Schauspieler unter einer professionellen Regie fertig gestellt. Dadurch konnten wir die Synopse von Bildern, Text, Musik und Atmosphäre in dem Video erschaffen.

Wir hatten bereits in der Vergangenheit auf eurer letzten Tour mit DORNENREICH das VergnĂĽgen (siehe Interview). Wie ist die Tour danach gelaufen, ihr habt ja einiges von der Welt gesehen?

Ja, stimmt. Die Tour war sehr schön. Wir haben an vielen uns unbekannten Orten gespielt, eine Menge Menschen und deren unterschiedliche Kulturen kennen gelernt und uns auch essenstechnisch fortgebildet. Wir kamen gut mit den anderen Bands aus und hatten eine schöne Zeit.

Da hast du doch bestimmt auch mal die eine oder andere Touranekdote am Start, oder? Erzähl mal bitte.

Als wir in Australien waren, hat unser Drummer den Tourbus gefahren. Leider kannte er sich mit den Gegebenheiten nicht ganz aus und so hat er kurzerhand den Tourbus über eine Brücke ins Wasser befördert. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt und unser Equipment hat auch einen Schutzengel gehabt. In Sydney war mal die Tür unseres Tourbusses kaputt, und mitten während der Fahrt flog unser gesamtes Equipment auf die Straße. Unsre Instrumente haben schon einiges mitgemacht.

Ihr seid dieses mal mit euren Landsleuten von LES DISCRETS und SOROR DOLOROSA unterwegs. Es ist kein Geheimnis, das ihr euch untereinander schon länger kennt und auch musikalisch unterstützt. Wie siehst du der Tour entgegen, voller Anspannung oder eher wie ei Familienausflug?

Ich freue mich schon sehr auf die Tour. Ich bin mit Fursy Teyssier aufgewachsen und er ist wie ein Bruder für mich. Wir haben uns bereits oft auf Tour gegenseitig unterstützt und auch unsere Begleiter sind sehr gute Freunde von uns. Wir sind insgesamt 15 Leute, die sich untereinander blendend verstehen und eine schöne Zeit gemeinsam haben wollen.

Das wird sich bestimmt auf das Publikum übertragen. Wenn ihr eine schöne Zeit habt und dann noch euer neues Album im Gepäck habt, kann eigentlich nichts schief gehen. Wie sind eigentlich die Reaktionen euer Fans auf Konzerten?

Unterschiedlich; einige schauen uns verträumt an und genießen einfach nur die Musik, während andere die Haare fliegen lassen.

Gibt es eigentlich ein bestimmtes Ritual, um dich vor dem Auftritt zu entspannen?

Ich entspanne mich ehrlich gesagt auf der Bühne während ich spiele. Dabei konzentriere ich mich voll auf den Songablauf und bin ganz nah bei mir selbst. Für mich ist es ein sehr schöner Zustand, den ich sehr genieße und mit dem Publikum teile.

Gibt es eigentlich noch Orte, wo du gerne auftreten wĂĽrdest und wo du noch nicht warst?

Japan wäre schön. Die Fans sind bekannt dafür auch Konzerte alles z geben. Auch Schottland wäre noch ein attraktives Ziel.

Im letzten Interview hast du erzählt, das du als Kind Visionen hattest, die aber später verschwanden und nicht wieder zurückgekommen sind. Was denkst du philosophisch darüber; haben wir die Möglichkeit diese Welt nach unserem Tod erneut zu betreten, oder bleibt es uns nur in jungen Jahren vorbehalten die Welt auf diese Weise zu betrachten?

Ich denke, dass wir im Leben durch den Körper und die eigene Lebenserfahrung in unserer Perspektive eingeschränkt sind. Als Kind entdecken wir die Welt mit kindlicher Neugierde, ohne sie aufgrund Lebenserfahrung gleich zu beurteilen. Vielleicht kommen diese Visionen aus einem früheren Leben, vielleicht sind es aber auch Boten aus einer Parallelwelt. Ob sie nach dem Tod noch mal präsent sind oder es ein Paradies gibt ist eine Theorie. Auf jeden Fall zeigen die Visionen das Leben aus den kindlichen Augen, die nicht bewerten sondern entdecken.

Vielen Dank fĂĽr das Interview und fĂĽr eure neue Scheibe. Noch einige abschlieĂźende Worte fĂĽr eure Fans?

Ich hoffe ihr mögt unser neues Album und wir sehen uns auf Tour! Es tut mir leid, dass wir dieses mal nur eine Station in Deutschland haben, aber bei nächsten mal sehen wir uns hoffentlich öfter. Danke für das Interview und einen schönen Abend noch!

Radu

ALCEST – „Les Voyages De L’Ă‚me“

Posted by Radu On Januar - 7 - 2012

ALCEST COVER CD2ALCEST – „Les Voyages De L’Ă‚me“

Endlich ist es soweit und die Fans der französischen Ausnahmetruppe ALCEST werden mit der neuen Langrille „Les Voyages De L’Ă‚me“(„Seelenreise“) beglĂĽckt. Erwartungsgemäß hoch waren die Erwartungen, nach dem Kleinod „Ecailles De Lune“ und der EP „Le Secret“. Die Weiterentwicklung wurde vorab mit einem Video angezeigt, doch wie schaut´s auf dem Langeisen aus?

Gleich zu Beginn entfalten Neige & Co ihre gesamte Kraft mit der Singleauskopplung „Autre Temps“, der ordentlich zu begeistern weiß und die Eintrittskarte in die tiefe Seelenreise ist. Mit eingehendem Riffing startet „Là Où Naissent Les Couleurs Nouvelles“, um sich in cleane Gitarren, bedächtigem Druming und Neiges Stimme zu verlieren. Die Bridge ist dann auch schon der erste unsterbliche Gänsehautfaktor; Stakkato Drumming vermischt sich mit eingemischten Schreien, während die klare Stimme den Song voran trägt, bevor der Krächzgesang übernimmt und der schnelle Part eingeläutet wird, was von den Black Metal Wurzeln kündet. ALCEST verstehen die Stimme als eigenes Instrument das sich dermaßen an seine Umgebung anpasst, dass die Atmosphäre bereits den Inhalt der Texte wieder spiegelt. In den knapp 9 Minuten entfalten die Jungs ihr ganzes Können und fesseln den Hörer von der ersten bis zu letzten Minute. Geil!

Der Titeltrack der Seelenreise kommt bedächtiger daher; mit einem gemütlichen Einstieg steigert man sich langsam ins Midtempo und wird von einer verträumten Parallelwelt umsponnen, der man sich kaum entziehen kann. Innere Ruhe und kindliche Neugierde geben sich in dieser Gefühlswelt die Klinke in die Hand, während fern am Horizont die Gitarrenmelodien daran erinnern, dass man grad eine metallische Platte hört. Auf dem Höhepunkt es Songs wird man noch mit einer weiteren Gänsehaut beglückt.

Der obligatorische Ohrwurm „Nous Sommes L’Emeraude“ vervollständigt das Gesamtkunstwerk der Platte getreu dem Motto Mal-zwischendurch-in-die Parallelwelt-versinken. Auch 2 Instrumentalstücke gibt es, die sowohl die melancholische, als auch die Black Metal Jünger ansprechen. Obwohl es in erster Linie melodisch, clean und ruhig zugeht, wurde die Krächzstimme nicht eingemottet, sondern bleibt auch weiterhin fester Bestandteil des Albums. „Summer´s Glory“ bildet den fulminanten Abschluss der Platte, die den Hörer wieder in die Realität entlässt.

Insgesamt habe ALCEST den Härtegrad und die straighte Schiene etwas zurĂĽckgefahren, um eine dichte Atmosphäre zu erschaffen. Die Instrumente sind sehr schön aufeinander abgestimmt, die Produktion ist glasklar und das Songwriting abwechslungsreich. Nach dem ersten Durchhören hat man den Eindruck, dass die Jungs etwas an Biss verloren haben und stellenweise ins Kitschige abdriften könnten, ehe sie sich problemlos wieder fangen. Das erste Durchhören ist ganz nett und auch schön zum Entspannen, aber die wahre Größe der Songs offenbart sich erst nach mehrmaligem Durchhören. Bei der Seelenreise gibt Neige vieles von seiner inneren Welt preis, während er musikalisch Elemente von „Souvenirs d’un Autre Monde“ und „Écailles de Lune“ verschmelzen lässt, um neue Wege zu beschreiten. Menschliche Emotionen wurden hier musikalisch genial umgesetzt.

Empfehlenswert ist auch das limitierte Buch zum Album, das neben schönen Fotos auch mit dem Video zu „Autre Temps“ aufwarten kann. Das schöne Cover und die komplette Aufmachung runden die Sache ab.

Fazit: Mit der Seelenreise setzen ALCEST ihren musikalischen Triumphzug durch Parallelwelten fort. Freunde der harten Klänge und Black Metal Wurzeln könnten hier etwas vermissen, während Anhänger der melodischen Klänge hier definitiv eine Offenbarung finden. Eines ist jedoch sicher: die Platte ist in Sachen Gesamteindruck, Produktion, Songwriting und Atmosphäre über jeden Zweifel erhaben. Die Vertonung von Emotionen ist definitiv ein Handwerk, das ALCEST perfekt beherrschen!

6/6 Punkten
Radu

ALCEST ALBUM

Posted by Radu On Januar - 4 - 2012

ALCEST COVER CD2Am 6. Januar 2012 hat das Warten ein Ende und ALCEST treten mit ihrem Album “Les Voyages De L’Ă‚me” ihre Seelenreise an. Als Vorgeschmack kann man sich das komplette Album hier anhören!

ALCEST VIDEO

Posted by Anna On Dezember - 7 - 2011

ALCEST COVER CD2Neues Augen- und Ohrenfuter von ALCEST. Der Song “Autre Temps” vom im Januar 2012 erscheinenden Album “Les Voyages De L’Ă‚me” kann hier genossen werden.

Watch below!