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STONELAKE VIDEO
Die bei Massacre Records unter Vertrag stehende Band STONELAKE, setzen mit `Red Canyon`ein neues Video ins Netz! Watch Below!!
NOVA ROCK 2011 3. TAG
Nova Rock 2011 Tag 3 , Pannonia Fields II, Nickelsdorf, AUT Nach den gelungenen ersten zwei Festivaltagen, weckte mich Montag frĂŒh die gute Laune unserer Zeltnachbarn bzw. ein lautes, mehrstimmiges âProoost!!!â, gefolgt von dem Klirren zusammenstoĂender Bierflaschen. âWie kann man nur so frĂŒh schonâŠâ dachte ich mir und fĂŒhlte das alt bekannte Pochen im Kopf. Da es noch vor 7 Uhr morgens war beschloss ich mich auf âErkundungsreiseâ zu begeben. Ich flanierte ĂŒber das CampinggelĂ€nde, welches bereits einen etwas mitgenommenen, dreckigen Eindruck (gleich wie die noch immer bzw. schon wieder erwachten Besucher) machte. Vorbei am Duschzelt, wo bereits die ersten âBadegĂ€steâ um die Pole-Position in der Warteschlange rangen, um mich darĂŒber zu wundern, welch groĂen Anklang der Red Bull Stand fand. Egal zu welcher Tageszeit und welche Band gerade live spielte, mindestens fĂŒnf tanzende bzw. torkelnde Personen lieĂen sich immer von der âNachtschicht Muckeâ beschallen.
Plötzlich fand ich mich in einem GesprĂ€ch mit einem – der rund 120 â Sanis wieder und lieĂ mich bereitwillig mit Zahlen fĂŒttern: so erfuhr ich, dass an diesem Pfingstwochenende acht NotĂ€rzte den Ăberblick bei ca. 2000 Patienten nicht verlieren durften und man ca. 70 mal ins naheliegende Krankenhaus (Kittsee) fahren musste. Eine gefĂŒhlte Stunde und einen Erste Hilfe Kurs spĂ€ter begab ich mich wieder auf dem Heimweg. âSeltsam, dass schon einige Besucher ihre Zelte abbauenâ, dachte ich mir als ich dann doch noch einen (preislich) halbwegs humanen FrĂŒhstĂŒcksstand fand. Mittlerweile hatte auch die Warteschlange vor dem Duschzelt ihre durchschnittliche LĂ€nge erreicht und deshalb hielt ich mich an das Motto: âWarum duschen, in zehn Minuten bin ich sowieso wieder schmutzigâ. Wenig spĂ€ter wurde meine Meinung von den ersten sandigen Windböen bestĂ€tigt. Da das ganze Wochenende die Sonne schien, machte das GelĂ€nde einen etwas ausgetrockneten Eindruck. Der sandige Boden wurde immer wieder zu groĂen Staubwolken aufgewirbelt, dass man kaum Luft bekam. That`s Heavy MetalâŠ
Der finale dritte Festivaltag begann mit schwenkenden Mittelfingern seitens Publikums in Richtung BĂŒhnentechniker. Kein Wunder, begann der Auftritt von IN FLAMES doch mit einem totalen Tonausfall wĂ€hrend der ersten zwei Nummern. Anscheinend dĂŒrfte lediglich der Monitorsound auf der Blue Stage funktioniert haben, da âGöteborg`s Finestâ sich anfangs die Seele aus dem Leib sangen bzw. spielten, ehe sie etwas von den Problemen mitbekamen. DafĂŒr lieĂ Anders FridĂ©n seinen Unmut nach dem zweiten Song freien Lauf und schnauzte den zustĂ€ndigen Tontechniker ĂŒbers Mikro ordentlich an. Das dĂŒrfte Wirkung gehabt haben, da bei Titel Nummer drei (âAliasâ) auch die Leute vor der BĂŒhne wieder etwas hörten. Die Melodic Death Metal Pioniere hinterlieĂen trotz Tonausfall einen sympathischen Eindruck und konnten vor allem mit Ă€lteren Songs (wie z.B.: âPinball Mapâ, âOnly For The Weakâ ) ĂŒberzeugen. Die Setlist lĂ€sst aber keine Blicke in, die fĂŒr alle Metaller interessante, Schaffensphase der Band. Mit Songs anno 2000 ist man gut bedient, denn ansonsten liegt der Fokus (mit âThe Mirror`s Truthâ, âMy Sweet Shadowâ oder âTake This Lifeâ) auf den letzten drei Alben. âWhere The Dead`s Ships Dwellâ wird, reprĂ€sentativ fĂŒr das brandaktuelle Album âSongs From A Playground Fadingâ, auch live vorgestellt. Das Stageacting der Schweden war wirklich mehr als zufriedenstellend, was nicht immer der Fall war. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der die BĂŒhnenprĂ€senz von IN FLAMES nahezu beĂ€ngstigende AusmaĂe nahm und auch der Einsatz der Herren zu wĂŒnschen ĂŒbrig lieĂ. Doch diese Zeiten gehören der Vergangenheit und so verabschiedeten sich schlieĂlich IN FLAMES mit âMy Sweet Shadowâ vom Nova Rock 2011, um einer lebenden Legende Platz zu machen: nĂ€mlich niemand geringeren als Lemmy Kilmister & MOTĂRHEAD!
In der Umbaupause erschien plötzlich am (nahezu) wolkenfreien Himmel ein Hubschrauber, der mit Loopings (!!) und anderen KunststĂŒcken zu unterhalten wusste. Eine gute (Werbe-) Idee, die âFlying Bullsâ den Menschenmassen vorzustellen und gleichzeitig fĂŒr offene MĂŒnder im Publikum zu sorgen.
Dann war es endlich so weit und mit âIron Fistâ begannen MOTĂRHEAD ihre Show. Der erste Teil des Auftritts stand, aufgrund der Andeutungen im BĂŒhnenbild und der Songauswahl (u.a. âGet Back In Lineâ oder âI Know How To Dieâ), ganz im Zeichen des aktuellen 21. Longplayers âThe Wörld Is Yoursâ. In der Zwischenzeit war man zwar auf Seiten der Ton- und Videotechniker sehr bemĂŒht, konnte aber die anhaltenden Probleme mit der Videowall und dem Mikrofon nicht gĂ€nzlich in den Griff bekommen. So kam es dazu, dass vor allem Lemmies Ansagen zwischen den Songs von einem lauten Krachen im Mikrofon begleitet wurden. Doch selbst wenn sich die âlebende Warzeâ auf der BĂŒhne lediglich mit einer Flasche Whiskey in ein Sofa setzen wĂŒrde, könnte man ihn mit offenem Mund bewundernâŠDAS nennt man wohl Ausstrahlung! Doch wieder zurĂŒck zum eigentlichen Auftritt: MOTĂRHEAD hielten die ganz groĂen Klassiker bis zum Ende des Gigs zurĂŒck und riefen somit zu einem grandiosen Finale auf: angefangen mit âKilled By Deathâ, gefolgt von den einzigartigen âAce Of Spadesâ, bis hin zum âOverkillâ bekam das Rock `n Roll Herz alles geboten. Einzig die statische Stimmung unter den Zusehern lieĂ zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Wobei die EnglĂ€nder nicht dafĂŒr verantwortlich gemacht werden konnten, da MOTĂRHEAD ihr Set Ă€uĂerst routiniert, aber zu keiner Zeit herzlos, herunter zockten. Daher wurde das Trio mit groĂem Applaus von den Brettern, die die Welt bedeuten, verabschiedet.
Nach einer etwas lĂ€ngeren Verschnaufs- bzw. Umbaupause leitete UFOs âDoctor Doctorâ den Beginn der gut 90 minĂŒtigen IRON MAIDEN Show ein. Mit âSatellite 15âŠThe Final Frontierâ fiel der Startschuss fĂŒr ein Konzert, dass noch sehr lange in meinem GedĂ€chtnis bleiben wird. Noch nie habe ich so ein geniales, farbenfrohes und zugleich unterhaltsames BĂŒhnenbild gesehen. Passend zu den Titeln, wurde der Hintergrund der BĂŒhne in den jeweiligen Vorhang (welcher das dazugehörige Plattencover zeigte) gehĂŒllt. Das Ganze Spektakel wurde auch noch durch eine perfekt abgestimmte Lightshow unterstrichen und Bruce Dickinson zog sich bei der einen oder anderen Nummer die passende Uniform zu Titel und BĂŒhnenbild an â ein Augenschmaus! Das der Auftritt nicht nur visuell sondern auch audiovisuell seinesgleichen sucht, liegt einmal mehr an der QualitĂ€t bzw. GenialitĂ€t der UrvĂ€ter des NWOBHM. Direkt nach âEl Doradoâ folgte an dritter Stelle mit âTwo Minutes To Midnightâ der erste MAIDEN Klassiker, der nun endgĂŒltig unter den Zuschauern alle DĂ€mme brechen lieĂ.
Es wurde gemosht, gebangt und lauthals mitgesungen, als gĂ€be es kein Morgen (den es ja â zumindest aufs Festival bezogen â tatsĂ€chlich nicht gab)! Trotzdem beinhaltete der erste Teil der Setlist (mit u.a. âThe Talismanâ, âComing Homeâ) mehr neuere StĂŒcke und wusste somit vor allem bei den jĂŒngeren Fans zu punkten. Als Dave Murray und Janeck Gerz mit âDance Of Deathâ ihre FĂ€higkeiten an den sechs Saiten zur Schau stellten, bog man mit âThe Trooperâ, âThe Wicker Manâ und dem schönen âBlood Brothersâ in die Zielgerade ein, um zum finalen Rundumschlag aus zu holen. Davor ĂŒberraschte Bruce Dickinson mit einer zehn minĂŒtigen Ansprache zur prekĂ€ren politischen Situation im Nahen Osten, den Erdbeben in Neuseeland und gewann noch ordentlich Sympathiepunkte, indem er den Zusammenhalt innerhalb seiner âMaiden Familyâ lobte. SpĂ€testens jetzt sollte jedem klar sein, wie Mr. Dickinson seine Brötchen verdient, wĂŒrden IRON MAIDEN nicht mehr existieren. ZurĂŒck zum Konzert: natĂŒrlich durften die ganz groĂen Hits wie âFear Of The Darkâ (GĂ€nsehautstimmung pur!), die Bandhymne âIron Maidenâ, sowie âNumber Of The Beastâ (inkl. Bandmaskottchen âEddieâ live on stage), âHallowed Be Thy Nameâ und das finale âRunning Freeâ nicht fehlen. âAlways look on the bright side of life..â tönte kurz darauf aus den Boxen und traf den Nagel auf den Kopf. Denn es blieb nicht viel Zeit um pĂŒnktlich zur Red Stage zu gelangenâŠ
Erschwerend kam hinzu, dass ca. 90 % der MAIDEN Fans das gleiche Ziel hatten und deshalb glich das Bild fast dem, einer Volkswanderung. Da blieb sogar kaum Zeit, sich das schöne Abschieds Feuerwerk anzusehen, welches in der Zwischenzeit den Nachthimmel erhellte und fĂŒr Aufsehen sorgte. Irgendwie schaffte ich es trotzdem pĂŒnktlich zum heiĂ ersehnten und lang erwarteten Höhepunkt des diesjĂ€hrigen Nova Rock Festivals.
SYSTEM OF A DOWN hĂŒllten die BĂŒhne in einen weiĂen Vorhang, auf dem in groĂen schwarzen Lettern der Bandname zu lesen war. Das GelĂ€nde platzte aus allen NĂ€hten und deshalb mussten die Verantwortlichen den Zuschauerplatz kurzerhand um einen angrenzenden Acker erweitern. Fast hĂ€tten sich die Veranstalter mit ihrem Mega Billing selbst ĂŒbertroffen â aber eben nur fast. So fiel der Vorhang wie geplant und Serj Tankian & Co starteten mit dem âPrison Songâ einen einzigartigen Triumphzug. Vom ersten Takt an moshten und tanzten sich ausnahmslos alle Reihen im Publikum durch die makellose Setlist â von âB.Y.O.B.â & âPsychoâ ĂŒber die ganz groĂen Hits wie âChop Sueâ & âLonely Dayâ und Klassikern wie âHypnotizeâ, âQuestion!â oder dem wilden âBounceâ. Positiv fiel dabei das Zusammenspiel zwischen Bandkopf Serj Tankian und dem âHirn der Bandâ, Daron Malakian, auf. Die Beiden ergĂ€nzten sich gegenseitig wie Tag & Nacht. Bei der Konversation zwischen Band und Publikum hielt man sich genauso betucht, wie bei allen Interviewanfragen: keine Interviews mit niemanden!
Viel Gerede war sowieso nicht von Nöten, sprach die Musik doch ohnehin mehr als BĂ€nde. Das Konzert glich samt der guten Lichtshow mehr einer Inszenierung, SYSTEM OF A DOWN unterstrichen an diesem Abend ihren absoluten Kult Status, lieĂen aber Fragen bezĂŒglich der Zukunft der Band unbeantwortet und offen im Raum stehen. Da kann man nur noch hoffen, dass diese einzigartige Combo uns noch den einen oder anderen TontrĂ€ger beschert und wir noch lange zu deren KlĂ€ngen feiern können. SYSTEM OF A DOWN waren das Highlight, der rund 80 Bands am Nova Rock 2011! Wer noch immer nicht genug gefeiert hatte, konnte sich den ultimativen Adrenalinkick im VergnĂŒgungspark oder beim Bungee Jumping holen. Ich lieĂ den Abend ruhig ausklingen und feierte im kleinen Kreis am Campingplatz mein bis dato schönstes Pfingstwochenende.
AbschlieĂend möchte ich mich bei Gerold Haubner recht herzlich fĂŒr die Gastfreundschaftlichkeit bedanken, ihm und sein Team fĂŒr ein gelungenes Nova Rock 2011 gratulieren und alles Gute fĂŒr 2012 wĂŒnschen!
Gunther
CONSFEARACY – CONSFEARACY
CONSFEARACY – Beim neuen Massacre-Signing CONSFEARACY handelt es sich um alles andere als Unbekannte. Ein geschulter Blick auf das Line-Up offenbart dies. Allen voran Gitarrist Ira Black verfĂŒgt ĂŒber eine lebhafte Vergangenheit in namhaften Bands wie HEATHEN, METAL CHURCH, LIZZY BORDEN und VICIOUS RUMORS. Zudem verdingen sich Bassist GĂŒnter Auschrat und Gitarrist Fabian Schwarz hauptamtlich bei THE NEW BLACK, wĂ€hrend SĂ€nger Brian OâConnor einigen noch als âImmer-mal-wieder-SĂ€ngerâ von VICIOUS RUMORS ein Begriff sein dĂŒrfte. Hier sind also in jedem Falle professionelle Vollblutmusiker am Werke. NaturgemÀà schraubt dieser Umstand gleich die Erwartungshaltung in die Höhe.
Was bei manchen Kollegen dann regelmĂ€Ăig in die Hose geht, kann im Falle CONSFEARACY durchaus beachtlich ĂŒberzeugen. Auch hohen AnsprĂŒchen genĂŒgt das DebĂŒtalbum problemlos. Stilistisch bewegt man sich dabei vor allen Dingen zwischen thrashigen ANNIHILATOR und NEVERMORE-artiger Melodik. Dazu gesellen sich mitunter auch leichte Anleihen des ehemaligen Arbeitgebers VICIOUS RUMORS. Letztendlich kommt dabei ein richtig gutes StĂŒck US Power Metal heraus.
Neben den atmosphĂ€rischen Soli von Ira Black gefĂ€llt mir insbesondere der Gesang von Brian OâConnor. Dem Mann muss man eine wirkliche Leistungssteigerung gegenĂŒber seinen bisherigen Releases attestieren. Es ist schon erstaunlich wie sicher sich der SĂ€nger im Fahrwasser eines absoluten Ausnahmetalentes wie Warrel Dane (NEVERMORE) bewegt. Zudem wirkt das Ganze nicht plump abgekupfert sondern hebt CONSFEARACY angenehm aus der grauen Masse hervor. Ein groĂes Plus ist auch, dass man im Gegensatz zur genannten Konkurrenz aus Seattle wesentlich direkter agiert und somit schneller auf den Punkt kommt.
Die Klasse des Albums spiegelt sich allem voran im superben Opener âPain Infantryâ, in der treibenden Hymne âFall From Graceâ und im thrashigen, groĂartig gesungenen âYour Dead To Meâ wider. Aber auch der Mitgröhler âUnbreakableâ oder das mit Flamenco-Gitarren bereicherte âDying To Killâ wissen ohne EinschrĂ€nkung zu begeistern. Passende Texte zu den Themen Verschwörungen und mĂ€chtige Regierungssysteme sowie das geschmackvolle Cover-Artwork runden das Werk ab.
Einziger Makel ist meiner Meinung nach die etwas schwache Produktion von Fabian Schwarz und Brian OâConnor, die durchaus druckvoller hĂ€tte ausfallen können. Vielleicht sollte man in Zukunft doch lieber auf einen externen Produzenten zurĂŒckgreifen oder das Budget in Puncto Sound aufstocken. Den hervorragenden Gesamteindruck trĂŒbt dieser Umstand allerdings nicht wesentlich. âCONSFEARACYâ ist ein bĂ€renstarkes DebĂŒtwerk, an dem kein Fan der genannten Referenzbands vorbeigehen sollte. Kaufen und genieĂen!
Veröffentlichungsdatum: 01.07.2011
5/6 Punkte
Thomas
SEPULTURA 2011 GRAZ
SEPULTURA, WAKING THE CADAVER, SOLE METHOD Live am Sonntag, dem 14. 8. 2011 im Grazer P.P.C. Kaum zu glauben â aber wahr: Nach mittlerweile 15 Jahren (!!) beehren SEPULTURA im Rahmen ihrer Europa Tournee, am 14. August, endlich wieder Graz. Auch wenn vom ursprĂŒnglichen Line up nur noch GrĂŒndungsmitglied & Bassist Paulo Xisto Pinto Jr. ĂŒbriggeblieben ist, haben es die Brasilianer mit ihren letzten Alben (âDante XXIâ & âA-Lexâ) tatsĂ€chlich geschafft, wieder zu alter StĂ€rke zurĂŒck zu finden.
Mit Nuclear Blast hat man nicht nur bei einem neuen Label UnterstĂŒtzung gefunden, sondern mit âKairosâ auch ein neues Album im GepĂ€ck. Nach dem bandinternen Tief (der Trennung von Max und spĂ€ter auch von Igor Cavalera), setzt man mit SĂ€nger Derrick Green und dem neuen Drummer Jean Dolabella, wieder zu neuen HöhenflĂŒgen an. Nicht zu vergessen ist Gitarrist Andreas Kisser, welcher bereits seit 1987 bei den Thrash Metal Urgesteinen alle Höhen & Tiefen durchgemacht hat und mit Sicherheit zu den Besten seines Faches zĂ€hlt.
Als Support werden WAKING THE CADAVER aus New Jersey den Fans mit ihrer selbst benannten Mixtur aus Death Metal, Gore & Hardcore, namens âSlamming Gore Grooveâ, einheizen. Davor bekommen die Lokalmatadoren SOLE METHOD die Chance, neues Publikum fĂŒr sich zu gewinnen. Mit ihrem Modern Thrash Metal passt die Combo auch perfekt ins Billing. Man darf gespannt sein.
Jeder Metalhead im Raum Graz sollte sich also an diesem besagten Sonntag (14.8.) ab 18 Uhr ins P.P.C. begeben, um Klassiker wie âInner Selfâ, âRefuse/Resistâ, âRootsâ, âRattamahattaâ sowie Songs der brandneuen CD âKairosâ, nicht zu versĂ€umen! Wer SEPULTURA schon einmal Live erlebt hat, weiĂ was auf ihn wartet…fĂŒr alle Anderen ist dieser Tag ohnehin ein Pflichttermin, wenn man sich âMetallerâ schimpfen will.
Tickets unter www.popculture.at/tickets
RH-Festival 2011 2. Tag
Samstag 11.06.2011 Nach einer ordentlich durchzechten Nacht und der obligatorischen Frage, wie man es geschafft hat sein Zelt zu finden, folgte ein leichter Kater, gefolgt von leichter ĂbermĂŒdung. Der gestrige Abend konnte schon mit vielen geilen Bands, einer traumhaften AtmosphĂ€re und halbwegs gescheitem Wetter aufwarten. Und so ging es weiter…
Nach einem ausgedehnten FrĂŒhstĂŒck und dem ersten Shoppingangriff im Metal Market, ging es wieder Richtung BĂŒhne. Die ersten beiden Bands des Tages hatten wir zwar verpasst, aber pĂŒnktlich zum Paukenschlag von DISBELIEF wurden die GehörgĂ€nge frei geballert. Mit amtlichem Sound ergossen sich binnen Sekunden saugeile Songs ĂŒber die Komapatienten auf den RĂ€ngen und rissen sie schnell aus dem Bierrausch direkt vor die BĂŒhne. Der Platz fĂŒllte sich anstĂ€ndig und der charismatische KrĂ€chzgesang Jaggers lieĂen schnell das Herz eines jeden Old School Death Metal Fans höher schlagen. Unter tonnenschweren Riffs lieĂen die Jungs das Amphitheater beben und zockten sich fleiĂig in GehörgĂ€nge sĂ€mtlicher Extrem Fans. Gelungene Sache!
Eine kurze Umbaupause und eine Ansage spĂ€ter, betraten dann EPICA die BĂŒhne. Ich kannte die Band lediglich von ErzĂ€hlungen und bereitete mich seelisch auf einen weiteren NIGHTWISH-Klon vor, als die Jungs mit ihrem Set begannen. Als Simone Simons dann die BĂŒhne betrat, und mit ihrem klassischen Gesang loslegte spĂŒrte, man sofort, dass es sich hier um eine eigenstĂ€ndige Band handelte, die mit Kopieren nichts am Hut hatte. Mit einer saftigen Packung Spielfreude jagten die HollĂ€nder sich durch ein Set, das sowohl das letzte Album âDesign Your Universeâ als auch einige Ă€ltere StĂŒcke beinhaltete.
Dabei kam besonders die hĂ€rtere Seite der Band zum Vorschein; stellenweise ballerte das Schlagzeug in bester KnĂŒppelmanier auf die Fans ein, wĂ€hrend Herr Jansen (Gitarre & Gesang) einiges an aufgestautem Hass auf die Audienz loslieĂ. Die Spielfreude ĂŒbertrug sich schnell auf die Zuhörer und steigerte die Stimmung in Euphorie. Neben Mitsingparts gab es auch Animation der Chefklasse, durch die kleinen Spielereien auf der BĂŒhne. Sowohl die Freunde guter Melodien als auch die KnĂŒppelfraktion wurden hier mit einer rundum Vollbedienung verwöhnt; ganz groĂes Kino und eines der Highlights auf dem diesjĂ€hrigen Rock Hard!
Ein Klogang und eine Packung gebratener Nudeln spĂ€ter, ging es wieder Richtung BĂŒhne, wo die Umbaupause fĂŒr BULLET inzwischen beendet war. Der Platz war mittlerweile gut gefĂŒllt und nach einem kleinen Intro gingÂŽs auch los. Die Schweden pfefferten eine Mitgröhl Granate nach der anderen ins feierwĂŒtige Publikum. Mit ihrem 80er Jahre Stil (und Outfit) kamen die Jungs souverĂ€n und lĂ€ssig daher, zogen ihr Rock`n Roll Ding locker durch, obwohl sie meiner Meinung nach viel zu sehr an AC/DC erinnerten. Das schien aber sonst kaum jemanden zu stören, denn man sah viele Matten kreisen und noch mehr tanzendes Volk, die mit diesem Soundtrack in Rekordzeit die Bierreserven des Festivals an ihre Grenzen zu treiben drohten. Bereits nach den ersten beiden Songs fraĂ das Publikum den Jungs aus der Hand und es wurde eine ordentliche Rock`n Roll Party gefeiert.
Geschichtsstunde der besonderen Art sollte bei dem Akt von MORGOTH anstehen. 20 Jahre sind seit dem âCursedâ Album vergangen und genau in dem Line Up sollte hier die Wiedergeburt der Band stattfinden. Was dann nach den ersten KlĂ€ngen ĂŒber das Amphitheater einbrach, ist allerdings schwer in Worte zu kleiden. Ein knackiger Sound katapultierte alle Anwesenden in die Zeit zurĂŒck und man hatte das GefĂŒhl, als hĂ€tte âCursedâ gerade vor wenigen Wochen das Licht der Welt erblickt. Die SauerlĂ€nder Stimme rotzt sich durch alle anwesenden GehörgĂ€nge und die dargebotenen Songs ballern wie Sau. Obwohl man am Anfang das GefĂŒhl hat, man spielt hier auf Sicherheit, entlĂ€dt sich nach wenigen Momenten eine Packung aufgestauter Wut, die den Death Metal in seiner urtĂŒmlichsten Version von der Kette lassen. WĂ€hrend des Gigs steigert man sich immer weiter, bis man schlieĂlich sogar den Himmel in StĂŒcke geknĂŒppelt hat, der die Anwesenden mit einem ordentlichen Regenguss auf eine harte Probe stellt. Hier wurde Geschichte geschrieben und fĂŒr junge KnĂŒppelfreunde als auch Fans von Ă€lteren Semester eine ganz groĂe Sternstunde geboten!
Der Regen wollte sich nicht beruhigen und so zieht sich fĂŒr die noch wenigen Anwesenden die Umbaupause von AMORPHIS quĂ€lend in die LĂ€nge. Nach einer emotionalen Ansage gehtÂŽs auch sofort mit dem Opener von âThe Beginning Of Timesâ los. Das Album hatte vielen Anwesenden bereits zuhause einige Sternstunden beschert, aber live konnte man problemlos einige SchĂŒppen drauflegen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass trotz des Regens die Finnen bereits nach dem Opener hemmungslos abgefeiert wurden. Schon nach 2 Songs hat sich der Regen beruhigt und AMORPHIS fĂŒhren uns durch sĂ€mtliche Alben seit dem Beitritt des SĂ€ngers Tomi Joutsen. Kurze AusflĂŒge in die Vergangenheit gibt es mit âAgainst Widowsâ und âThe Castawayâ. Das jetzt bis zum Anschlag gefĂŒllte Amphitheater bangt, tanzt sich die Seele aus dem Leib, wĂ€hrend ich mit âThree Wordsâ meinen persönlichen Magic Moment habe und bestĂ€tige, dass auch die neuen Songs eine unbeschreibliche Magie haben. FĂŒr mich eindeutig DAS Highlight schlechthin.
Das fand ich auch, aber nur fĂŒr den Samstag geltend! Anm.: Uli
Bis auf die Knochen durchnĂ€sste Klamotten, ein zusammengebrochenes Zelt und MĂŒdigkeit zwingen mich zum Zelt, wo ich es dann auch nicht mehr zu ICED Earth schaffe, was aber nicht schlimm ist, da ich sie bereits bei einem vergangenen Rock Hard Festival bewundern durfte. Ich bin mir aber sicher, dass sie einen guten Job gemacht haben.
Radu
Und den machten sie auch in der Tat! Das hier war eine ganz runde Sache, bzw. lt. Rock Hard, eine geschichtstrÀchtige Show. Denn Matt Barlow verlÀsst mal wieder ICED EARTH und dieses sollte heute Abend eines seiner letzten Konzerte sein. Na ja! Wir sind gespannt!
Es war ein vollkommen geiles Konzert was hier im Rund geboten wurde, nur dass der Regen dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machte. Aber das tat dem Spaà der Fans keinen Abbruch, denn sie feierten ICED EARTH mÀchtig ab! Geboten wurde eine Best Of-Show der Sonderklasse. Der Sound kam klar und druckvoll aus den Boxen, die Band war hochmotiviert und Barlow sang dazu noch göttlich!!! Was will man mehr!! Ein absoluter Headliner!! Denn nicht ohne Grund zÀhlt ICED EARTH zu den besten Metal Bands der Welt. Und so machten wir uns nach dem Konzert völlig durchnÀsst auf den Weg nach Hause.
Uli
Die Fotos werden spÀter in unserer neuen Galerie zu sehen sein! Wir werd euch auf dem Laufenden halten!
NOVA ROCK 2011 1. TAG
Nova Rock 2011, 11. – 13. Juni, Nickelsdorf, AUT â 4 BĂŒhnen: Blue Stage (mit u.a. Guano Apes Linkin Park, Cavalera Conspiracy, Korn, Volbeat, Iron Maiden, Motörhead, In Flames etc.), Red Stage ( mit u. a. Pain, Hammerfall, In Extremo, System Of A Down etc.), Red Bull Brandwagenstage (mit. u.a. The Incredible Staggers, Montreal etc.) Abschalten Jetzt! Stage (mit u.a. Knorkator, Ghost etc.) Ich steige gleich ein mit dem ersten (offiziellen) Festivaltag…dem Samstag.
Im GroĂen & Ganzen haben Anfahrt und Organisation ganz gut funktioniert â wir sprechen immerhin von einem Festival mit insgesamt 160.000 Zuschauern bzw. Leuten aus allen Ecken des Universums innerhalb von nur 3 Tagen. Das Ganze noch dazu zu Pfingsten, was in den umliegenden Ortschaften & Autobahnen zu Staus bei der Anreise fĂŒhrte. Das gesamte Event war mit vier BĂŒhnen (zwei Haupt- und zwei NebenbĂŒhnen) sehr groĂzĂŒgig angelegt bzw. flĂ€chentechnisch etwas weit verstreut, was aber wiederum angesichts der Zuschauerzahlen logisch erscheint.
Als erstes habe ich Peter TĂ€gtgrens aus sicherer Entfernung beobachtet, wie er sein Lieblingshobby, namens PAIN mit dem aktuellen Album âYou Only Life Twiceâ, stolz prĂ€sentierte. Ich kann nur sagen, dass âSame Old Songâ fĂŒr mich & meine Freunde die BegrĂŒĂungshymne schlechthin fĂŒr das Nova Rock Festival geworden ist. Die Sonne bescherte angenehmes âKaiserwetterâ, die Fans feierten die schwedischen Industrial ChartstĂŒrmer ordentlich ab & auch die Setlist lieĂ keinen Wunsch offen. Angefangen von den nahezu heiligen âPsalms Of Extinctionâ bis hin zum KnĂŒller âZombie Slamâ – die Meute kochte und so manche irr witzigen Tanzeinlagen seitens gut gelaunter Zuschauer wurden immer wieder mit herunter gelassener Kinnlade, aber gerne, bestaunt.
Ehrensache, dass Mastermind und âHerr der Augenringeâ, Peter TĂ€gtgren sein bereits erwĂ€hntes neues Output mit eingĂ€ngigen aber harten KnĂŒllern vorstellte. Angefangen vom Opener âLet Me Outâ, ĂŒber âDirty Womanâ oder dem Ohrwurm- bzw. Titelsong âYou Only Live Twiceâ – hier wurde alle Facetten von PAIN vorbildlich auf der Red Stage BĂŒhne umgesetzt. Als uns lauthals âShut Your Mouthâ entgegen schallte, war allen Anwesenden klar, dass sich das Set der Schweden dem Ende zuneigte. Da die Stimmung und auch die Show von PAIN eindeutig Lust auf mehr machten, ging es nach einer kurzen Erfrischung (Geheimtipp: der Long Island Ice Tea, ist wirklich jeden Cent wert!!), dieses Mal nĂ€her ans Geschehen heran…
…EISBRECHER wurden von vielen schon sehnlichst erwartet. Ich persönlich war angesichts des groĂen elektronischen Anteils in der Mucke der Deutschen zugegeben etwas skeptisch und lieĂ mich (nicht zum letzten Mal an diesem Wochenende) bereitwillig eines Besseren belehren. Mit dem Titel âEiszeitâ von ihrem aktuellen (Best Of -) Album begannen die MĂŒnchener mit ihrem Gig. Von Beginn an hatte SĂ€nger & Texter Alex Wesselsky das Publikum voll im Griff und konnte problemlos auch Skeptiker, wie mich, bekehren. Denn spĂ€testens nach Song Nummer zwei (âAngstâ) war klar, dass der elektronische Anteil der Musik von EISBRECHER On Stage einer schwermetallischen Gitarrenfront Platz macht. Somit kann man die Musik (zumindest live) am besten mit den Worten elektronischen Metal beschreiben, was wir ja bereits von anderen Acts (wie z.B.: LACRIMOSA, in diesem Fall Gothic Metal) kennen. Da auch der zweite Hauptprotagonist, nĂ€mlich Noel Pix (Keyboard, Gitarre & Programming), zusammen mit Wesselsky bei MEGAHERZ seine Karriere begann, endete der Auftritt mit dem MEGAHERZ Cover der Nummer âMiststĂŒckâ. Mir persönlich hat die EISBRECHER Show sehr gut gefallen und ich finde die Songs zĂŒnden live auch eindeutig besser als auf CD gepresst. EISBRECHER ist es mit diesem Gastspiel im österreichischen Nickelsdorf gelungen, ihren Ruf als âRammstein Kopieâ hierzulande ein fĂŒr alle Mal abzuschĂŒtteln, da man sich als eigenstĂ€ndigen Elektronik Metal Act mehr als nur bewiesen hat!
Ortswechsel: Der Weg von der Red zur Blue Stage dauert schon eine gute halbe Stunde. Trotzdem schaffte ich es rechtzeitig zu den GUANO APES zu kommen. Schon x-mal im Fernsehen bestaunt, wollte ich mir mein eigenes Bild von den einstigen Senkrechtstartern machen. Sandra Nasic erfreute im gewohnt lĂ€ssigen Outfit inklusiver Riesensonnenbrille und hĂŒpfte â fit wie ein Turnschuh â ĂŒber die BĂŒhne und animierte das Publikum vom Opener âYou Can`t Stop Meâ an, wobei man ihr jedes Wort des eben genannten Songtitels ohne wenn & aber glaubt! Den ersten Höhepunkt setzten die Deutschen mit Nummer vier in ihrer 17 (!!) Lieder umfassenden Setlist, mit âOpen Your Eyesâ. Kurz darauf erfreute das herrliche und zugleich sexy StĂŒck âPretty In Scarlettâ die Zuseher, die wie GummibĂ€lle vor der BĂŒhne auf & ab hĂŒpften. Weitere Highlights waren natĂŒrlich die Bandhymne âLord Of The Boardsâ und das Alphaville Cover âBig In Japanâ. Ich kann nur sagen, dass GUANO APES noch immer das Feuer und die Spritzigkeit aus den Anfangstagen besitzen und weder musikalisch noch Show mĂ€Ăig von ihrer QualitĂ€t etwas eingebĂŒĂt haben. Das Gegenteil ist hier der Fall: man wirkt nun sicherer und Frau Nasic lĂ€sst das Publikum aus ihrer Hand fressen (und ist obendrein ein Augenschmaus fĂŒr alle mĂ€nnlichen Fans)! Enorm gut kam auch das BĂŒhnenbild zur Geltung, welches den Eindruck vermittelte, dass Sandra Nasic & Konsorten ihre Show tatsĂ€chlich ĂŒber den DĂ€chern einer GroĂstadt zelebrierten. Ein Augenschmaus, welchen man durchaus als originell und gleichzeitig intelligent bezeichnen kann. Ăberrascht von der LĂ€nge des GUANO APES Gigs musste ich dann noch vor dessen Ende aufbrechen, um pĂŒnktlich zu HAMMERFALL auf die Red Stage zu gelangen.
An dieser Stelle sei erwĂ€hnt, dass ich mich an keine Band erinnern kann, die mit ĂŒbermĂ€Ăig viel VerspĂ€tung auf die Bretter – die die Welt bedeuten – kamen. Man konnte ja beinahe seine Uhr nach den Auftrittszeiten stellen â ein groĂes Kompliment an die Veranstalter!
So begannen auch die True Metal Helden von HAMMERFALL pĂŒnktlich um 19 Uhr 10 mit einer derart mitreiĂenden, kompakten Show, dass sich sogar SĂ€nger Joacim Cans des öfteren wunderte & sich bei den Fans nach fast jeden Song fĂŒr die tollen Reaktionen bedankte. Doch wer mit einem derart starken neuen Album (âInfectedâ) am Start ist, hat auch dementsprechend leichtes Spiel. Den ersten Track des neuen Outputs, âPatient Zeroâ, auch als Opener fĂŒr das Live Set zu verwenden war die richtige Wahl, um einen fulminanten Triumphzug zu starten.
Neue Nackenbrecher wie âBang Your Headâ oder â666 â The Enemy Withinâ sind dazu prĂ€destiniert live gespielt zu werden und dem Publikum so richtig Feuer unterm Hintern zu machen! Doch auch die Schweden können mittlerweile aus einem umfangreichen Backkatalog wĂ€hlen uns deshalb liest sich ihre Setlist wie die, einer Best Of â CD. Alleine der Zugabenblock unterstreicht mit âOne More Timeâ, âHearts On Fireâ und dem kultigen âHammerfallâ einmal mehr, dass HAMMERFALL zur Speerspitze ihres Genres zĂ€hlen. BĂ€ngende Köpfe, in den Abendhimmel gestreckte FĂ€uste und laut mitsingende Kehlen waren Dauerzustand, als Mr. Cans Hits wie u. a. âRenegadeâ oder âLet The Hammer Fallâ zum Besten gab. Obwohl einigen Die Hard Fans vor allem Ă€ltere Songs aus der âGlory To The Braveâ Ăra abgingen, hinterlieĂen HAMMERFALL ein völlig berauschtes Publikum zurĂŒck, welches sich schon fĂŒr den nĂ€chsten metallischen Höhepunkt bereit machte…
…IN EXTREMO standen nun auf dem Spielplan und man musste nicht mal die BĂŒhne wechseln â sehr praktisch. Da bleibt zwischendurch immer wieder etwas Zeit, um je nach Lust und Laune an den zahlreichen Merchandise, Piercing oder Schmuck StĂ€nden zu schmökern. Logistisch sehr klug innerhalb der HauptbĂŒhnen angelegt musste man schon etwas acht geben, um nicht (vor allem nach fortgeschrittenem Alkoholkonsum) in einen Kaufrausch zu verfallen.
Wie bei den anderen Bands zuvor, nĂ€mlich nahezu unheimlich pĂŒnktlich, begann nach einem kurzen Intro mit einem lauten Knall und einer FeuerfontĂ€ne zu den KlĂ€ngen von (ĂŒberraschenderweise) âSĂ€ngerkriegâ der groĂe Auftritt von IN EXTREMO! Eigentlich habe ich mir als Opener eher ein StĂŒck vom wirklich guten neuen Album âSterneneisenâ erwartet, wurde jedoch nicht enttĂ€uscht, da dieser Titel etwas spĂ€ter gespielt wurde. SĂ€nger Michael Rhein alias âDas Letzte Einhornâ legte sofort mit âFrei Zu Seinâ und dem Klassiker âVollmondâ nach und schon war die Stimmung vor der BĂŒhne wieder am kochen. Sehr beeindruckend war vor allem die Pyro Show, welche wieder und wieder IN EXTREMO stets im richtigen Moment der AbenddĂ€mmerung hell erleuchten lieĂ.
Der Einsatz der Flammen wirkte zu keinem Zeitpunkt ĂŒberzogen und ging mit der mittelalterlichen Metal Mucke der Berliner Hand in Hand. Zwischendurch stellte sich Dr. Prymonte in den Mittelpunkt, um uns seine FĂ€higkeiten an den verschiedensten (mittelalterlichen) Instrumenten wie z.B.: der Marktsackpfeife zu prĂ€sentieren. Das letzte Einhorn hingegen ĂŒberschĂŒttete die âFans in Ăsterreichâ mit Lob und ĂŒbertrumpfte sich dabei selbst mit Superlativen. Selbst von technischen Problemen bei âLiamâ lieĂen sich IN EXTREMO nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen verwöhnte man das Publikum mit Hits wie âPoc Vecemâ, âUnsichtbarâ und den zwei Zugaben âAi Vis Lo Lobâ und âOmnia Sol Temperatâ. FĂŒr mich unterstrich dieser Auftritt einmal mehr, wer im ewigen Kampf um die âMittelalterkrone im deutschsprachigen Raum, die Nase weit vorne hat…einziger Wermutstropfen: es fehlten Klassiker wie âKĂŒss Michâ, âErdbeermundâ oder âRotes Haarâ, welche gerade live vom Feinsten sind. Angesichts der schier endlosen Songauswahl, aus der IN EXTREMO schöpfen können, und der begrenzten Spielzeit ist diese Entscheidung selbstverstĂ€ndlich nachvollziehbar.
Nun war die Zeit gekommen, endlich einmal eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Als Ă€uĂerst fanfreundlich kann man die Preise am Campingplatz bezeichnen: fĂŒr eine groĂe Dose gekĂŒhltes (!!) Bier löhnte man einen Euro…und so kam es, dass die eine oder doch die andere Dose Gerstensaft die Entscheidung, welchen Headliner man heute Nacht sehen will, nachdrĂŒcklich beeinflusste. Deshalb viel die Wahl auf die Blue Stage, wo LINKIN PARK den Headliner stellten. Sehr willkommen war auf dem Weg zwischen Red und Blue Stage die Wasserstelle. Je nach belieben konnte man zwischen AbkĂŒhlung & Schlammschlacht wĂ€hlen. Festivalherz â was willst du mehr?
Gespannt wartete man auf die ersten Takte der Amerikaner LINKIN PARK. Die groĂe Frage, die sich viele vor der BĂŒhne stellten, lautete: Können LINKING PARK den Auftritt von 30 SECONDS TO MARS noch toppen? GeschĂ€tzte 50.000 Fans bekamen die nĂ€chsten 100 Minuten die Antwort darauf einen bunten Strauss aus New Metal Songs geboten. Der Gig begann mit âThe Requiemâ gefolgt von âPapercutâ, wĂ€hrend auf der Videoleinwand spacige Bilder den musikalischen Rahmen unterstrichen. Bei âWhat I`ve Doneâ kam das Publikum richtig auf Touren und es wurde mitgesungen, gehĂŒpft oder das Feuerzeug in den Nachthimmel von Burgenland gehalten. Chester Bennington war stimmlich in einer ĂŒberraschend guten Verfassung, was nach den Problemen mit seinen StimmbĂ€ndern nicht unbedingt so zu erwarten war. Da sich auch die restliche Band von ihrer Besten Seite zeigte, war der Vergleich mit 30 SECONDS TO MARS schon bald kein Thema mehr. Egal ob man sich vom Erfolgsalbum âMeteoraâ mit Hits wie z.B.: âNumbâ, âBreaking The Habbitâ oder âLying From Youâ bediente oder sich doch auf Nummern des Debutalbums konzentrierte (u.a. âIn The Endâ, âOne Step Closerâ, âCrawlingâ) – die Menge dankte es mit tosenden Applaus und guter Stimmung. Irgendwann waren dann auch diese 100 Minuten vorbei und nach âOne Step Closerâ begab sich die Masse auf den Weg zu ihren Zelten, wo noch bis zum Morgengrauen gefeiert wurde…
Gunther
VENDETTA UNTERZEICHNEN

Die bayerische Trash Metal Band VENDETTA wurde in den 80er Jahren gegrĂŒndet. Nach zwei Demos, System Of Death” (1985) und “Suicidal Lunacy” (1987), veröffentlichte die Band 1987 ihr DebĂŒtalbum “Go And Live… Stay And Die” im Jahre 1987. Thematisch ging es in den Songs um soziale Probleme wie Drogen, Korruption und Gewalt sowie Immigration, Krieg und Politik. 1990 trennte sich die Band, 8 Jahre spĂ€ter fanden sie jedoch wieder zusammen.
Nun haben VENDETTA bei Massacre Records unterschrieben. Ihr neues Album, das aggressiver und progressiver als ihre vorherigen Veröffentlichungen sein wird, wird von Dan Swanö im Unisound Studio gemastert werden und soll im Winter 2011 erscheinen!
KYUSS EUROPA TOUR 2

Am Freitag beginnt der 2.Teil der Europa Tour von Kyuss Lives! Neben diversen Festivals (Hellfest, Sonisphere, Wacken etc.) stehen auch ein paar Headlinershows an. Danach geht es dann nach Kanada, USA und SĂŒdamerika. Die kompletten Dates findet ihr hier, die fĂŒr uns relevanten Dates sind folgende:
28.06. Hannover – Capitol w/Burden
29.06. Dresden – Alter Schlachthof w/Burden
01.07. Esch Alzette (Lux) – Rockhal
03.08. Dortmund – FZW
04.08. Hamburg – Stadtpark
05.08. Wacken Open Air (ausverkauft)
ANVIL EUROPATOUR
Am 19. Juni wird ANVIL ihre erste deutsche Show im Rahmen ihrer Europatour in Berlin spielen. ANVIL befinden sich bereits mehr als drei Jahrzehnten auf einer wahren Achterbahnfahrt durch die Welt des RockÂŽnÂŽRoll. Erst nach ihrer Filmdokumentation âThe Story Of Anvilâ bekam die kanadische Band ihre zustehende Aufmerksamkeit. Seither eilt ANVIL nicht nur der glĂ€nzende Ruf voraus, einer der bestĂ€ndigsten und rastlosesten Metal-Bands der Welt zu sein, sondern gehören auch zu den Gruppen, die Bands wie Metallica, Motörhead oder auch Guns NÂŽRoses nachhaltig beeinflusst haben.
Das neue Album “Juggernaut Of Justice” (Veröffentlichung am 17. Juni) ist ein handfestes Metal-Statement, das in Dave GrohlÂŽs (Foo Fighters, Nirvana) Studio â606â unter den wachsamen Ohren von Produzent Bob Marlette (Ozzy Osbourne, Marilyn Manson) aufgenommen wurde.
INFESTING SWARM “DEMO”
INFESTING SWARM â “Demo”  Im Jahr 2007 von Schreihals/Gitarrist Dante aus der Taufe gehoben, lassen INFESTING SWARM nun ihr erstes Lebenszeichen in Form einer Demo von der Leine. Die mittlerweile vierköpfige Kombo aus Dortmund konnte auch live bereits erste Erfahrungen im Rahmen vom Exile Festival 2010 sammeln und erfreut sich der Krönung als Bester Newcomers auf dem Legacy Metalfest 2011. Ein kurzes Intro bereitet die Ohrmuscheln auf fĂŒnf Songs vor, die dann auf den Hörer einprasseln.
Zu Beginn klingt es etwas chaotisch, als wĂŒrden die Jungs nicht wissen, in welche Richtung ihre Musik gehen wĂŒrde; erst im Laufe des ersten Songs âMaelstromâ wird klar, dass diese Songstruktur beabsichtigt ist, um den Hörer in eine andere Klangwelt zu katapultieren. Der Gesang klingt zu Beginn leicht gewöhnungsbedĂŒrftig, aber spĂ€testens ab dem Solo platzt dann endgĂŒltig der Knoten und der Song entfaltet schlagartig seine ganze Kraft. Das schnelle Schlagzeug wird von getragenen, teils doomigen Gitarren begleitet und der Gesang peitsch hasserfĂŒllt durch die GehörgĂ€nge. Danach haben INFESTING SWARM den Hörer im (und auch am) Sack, denn je lĂ€nger der Song geht, desto geiler wird er.
Frisch eingewöhnt an den Sound der Jungs stĂŒrzt man sich in die weiteren Songs und erlebt einige Ăberraschungen. Gleich zu Beginn wird mit âInfernalâ das Tier aus dem KĂ€fig gelassen, um sich ordentlich im Player auszutoben und danach wieder in eingĂ€ngige Doom Riffs zu verfallen. Faszinierend dabei ist, dass der Spannungsbogen dabei locker gehalten wird und das Kochrezept zwischen langsameren Gitarren und ballerndem Schlagzeug richtig aufgeht.
Mit âFuneral Marchâ gehtÂŽs zu Beginn an langsam Richtung Verdammnis, bevor gelegentliche AusbrĂŒche den Marsch in einen hektischen Galopp verwandeln. Was sich seit dem ersten Song angekĂŒndigt hat, wird auch hier weiter bestĂ€tigt; je weiter die Demo fortschreitet, desto schwieriger wird es, sich den Songs zu entziehen. Mit âCatacombsâ wird dann die Doom Rutsche gefahren, was dem Gesamteindruck noch weitere Pluspunkte im Rahmen von Abwechslung gibt. Mit âRelayâ wird sich ein letztes Mal ordentlich ausgeschissen, damit der Aggressions Faktor auf der Demo auch nicht zu kurz kommt.
Stilistisch wird hier ein interessanter Black/Death Metal Cocktail mit einer ordentlichen Packung Doom gemixt. Die Songs sind komplex, aber leicht nachvollziehbar. Besonders gelungen ist die Balance zwischen rasendem Schlagzeug und teils schnellen, teils langsamen Gitarren. Der Gesang ist zu Beginn recht gewöhnungsbedĂŒrftig, passt aber im Laufe der Demo gut in die Rahmenbedingungen der Songs rein. Soundtechnisch geht die Produktion in Ordnung (gerade fĂŒr eine Demo!); sollte produktionstechnisch noch eine SchĂŒppe draufgepackt werden, dĂŒrften die Songs richtig ĂŒbel knallen. Einige hohen GitarrenlĂ€ufe klingen manchmal etwas fehl am Platz, machen aber dem Gesamteindruck der Demo nichts negatives aus.
Fazit: Mit ihrer Demo werden INFESTING SWARM auf jeden Fall fĂŒr Aufsehen sorgen. Sofern eine fettere Produktion ihnen in Zukunft den RĂŒcken stĂ€rkt, dĂŒrften ihre KlĂ€nge auch sehr schnell weitere Kreise ziehen. Neben AtmosphĂ€re haben die Jungs auĂerdem etwas, was man bei vielen Newcomern vermisst, nĂ€mlich einen eigenen, unvergleichlichen Stil. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
4,5/6 Punkten
Radu



