Archive for the ‘CD-Reviews’ Category
ALCEST “Ecailles De Lune”
ALCEST â âEcailles De Luneâ Was macht eine Platte aus, die das Leben verĂ€ndern kann und jemanden bis zum Anschlag fasziniert? Das Artwork ? Die Musik? Die Texte ? Der Gesamteindruck ? FĂŒr jeden bedeutet eine geniale Platte was anderes und ALCEST geben uns hier die Antwort: Das seit zehn Jahren bestehende Duo ĂŒberrascht uns mit ihrem 6. Output (inklusive Splits und EPÂŽs) und zelebriert ein wahres Feuerwerk avantgardistischen Metals aus dem französischen Untergrund. Allein der Blick auf das Cover ist eine Augenweide und öffnet das Tor zu einer Welt, die ALCEST musikalisch optimal untermauern.
Von der mystischen Anziehungskraft des Meeres inspiriert nehmen klare Passagen den Hörer von Beginn an bei der Hand, fĂŒhren ihn durch vertrĂ€umte (ĂŒberwiegend klare) GesĂ€nge, ĂŒber eingehende Gitarrenmelodien, an aggressiven AusbrĂŒchen vorbei hin zu einem knapp 42 minĂŒtigen Trip in eine andere Dimension. Dabei bleibt stets der rote Faden erhalten und sowohl der offenherzige Metalfan, als auch der Popliebhaber und Alternativgeweihte versinkt ganz in der Musik.
Ob es die eingehenden Gitarrenmelodien, der glasklare Gesang/die Schreipassagen, die dezent eingesetzte Frauenstimme oder das dynamisch arrangierte Schlagzeug sind, welche dem Hörer eine GĂ€nsehaut nach der anderen ĂŒber den RĂŒcken jagen; meiner Meinung ist es gerade das Zusammenspiel aller Instrumente und das geniale Songwriting, weshalb jeder Song sowohl beim ersten, als auch beim 100. Durchlauf sofort zĂŒndet und auch lange im GedĂ€chtnis bleibt. Kritiker könnten Neige und Winterhalter vorwerfen, das Rad nicht neu erfunden zu haben und lediglich EinflĂŒsse perfekt zu kombinieren; dieser Vorwurf wird jedoch allein schon von dem Gesamteindruck der Platte im Keim erstickt, der eine gĂ€nzlich eigene Note besitzt. ALCEST ist nicht der Spagat, sondern die Symbiose mehrer Musikstile (die auch ĂŒber den Metal hinausgehen) gelungen.
Fazit: Schönes Artwork, glasklare Produktion, viel Abwechslung, eine saugeile AtmosphĂ€re, fĂŒr unterschiedliche Musikfans zugĂ€nglich und eine fantastischer Gesamteindruck. Besser kann man eine Platte nicht machen!
6/6 Punkte
Sebastian GroĂ
ACCEPT REVIEW
ACCEPT âBlood Of Nationsâ Nach 14 jĂ€hriger Wartezeit ist es nun endlich so weit! ACCEPT sind zurĂŒck! Mit zwölf taufrischen Songs wartet hier ein Album der Sonderklasse auf, das von Andy Sneaps, der schon sehr lange ein sehr groĂer ACCEPT-Fan ist, produziert wurde. Ich bin total begeistert, was die alte Solinger Stahlschmiede hier fĂŒr ein Album hingelegt hat. Zwar ohne Udo Dirkschneider, aber dafĂŒr mit dem weitaus abwechslungsreicheren SĂ€nger Mark Tornillo (ex-TT-Quick), beweisen ACCEPT, dass sie immer noch zu den ganz groĂen Metalbands der Welt zĂ€hlen.
Songs wie `Beat The Bastards`, `Teutonic Terror` oder ÂŽRollin ThunderÂŽ, nur um einige zu nennen, zeigen, dass sie absolut nichts verlernt haben, sondern besser klingen als je zuvor. Die Scheibe lĂ€sst absolut nichts missen, angefangen von der messerscharfen authentischen Gitarrenwand, hin ĂŒber die typischen Gitarrensoli, gefolgt vom markanten Gesang von Mark, der sich mĂŒhelos dem Gesamtsound anpasst, besonders auf ÂŽKill The PainÂŽ kann man ihn mit klarer Gesangsstimme hören (sehr gut, wie ich finde) bis hin zur natĂŒrlich erstklassigen Rhythmusarbeit von Bass und Schlagzeug. SchmeiĂt man das alles in einen Topf, rĂŒhrt das Ganze ein paar mal um und schwups, kommt eines der besten Alben des Jahres auf den Teller.
Mit âBlood Of Nationsâ ist es ACCEPT geglĂŒckt, an die alten Tage nahtlos anzuknĂŒpfen. Dank ihres neuen Frontmanns Mark Tornillo, der absolut keine billige Kopie von Udo Dirkschneider ist, haben sie einen wahren GlĂŒcksgriff getan und zu guter Letzt noch eine CD mit zwölf Songs ohne einen HĂ€nger zu veröffentlichen, zeigen, dass ACCEPT wieder voll da sind. Und wir alle wollen doch hoffen, dass dies noch lange so bleibt!
Defenitiv Album des Monats!!!
6/6
XERION “CANTARES DAS LOITAS ESQUECIDAS”
Die galizischen Pagan-Black-Metaller XERION haben nach einigen Demos und Splitveröffentlichungen nun ihr zweites Album eingespielt. Zu hören gibt es nach einem Intro mit RegengerĂ€uschen recht melodischen Black Metal mit Pagan- und folkloristischen EinflĂŒssen, welche aber nie die Ăberhand gewinnen und geschickt akzentuiert eingesetzt werden.
Die Songs an sich wirken ausgefeilt und durchdacht, es finden sich schöne EinsÀtze von Flöten und anderen Blasinstrumenten (allesamt wohl leider nur aus der Konserve, sprich Keyboard/ Sampler, aber gut umgesetzt).
Als einziger Wermutstropfen entsteht manches Mal der Eindruck, dass einzelne
Parts zu abrupt aufeinanderfolgen, was vermutlich auch an dem Drum-Computer liegt, den man ruhig etwas dynamischer hĂ€tte programmieren können. Schade um das verschenkte Potenzial, wirken die Songs dadurch teilweise doch etwas gestĂŒckelt beziehungsweise aneinander gekleistert.
Textlich geht es um die galizische Mythologie und Folklore, auch mal ein Thema, das
noch nicht so ausgereizt und ausgelutscht ist â schön!
Als zusĂ€tzliches Schmankerl gibt es noch ein Cover von TAUNUSHEIMÂŽs âNebelkĂ€mpfeâ, das wirklich gut umgesetzt wurde und hier âLoitas na nĂ©boaâ heiĂt.
4,5/6 Punkten
Chris
SUMA “ASHES”
Noisiger Sludge-Doom-Stoner-Metal par Excellence schĂ€lt sich hier in fĂŒnf ĂŒberlangen Tracks aus den Boxen und zermalmt alles, was sich ihm in den Weg stellt. So eine intensive, brachiale Soundgewalt hört man selten. Ich bin beeindruckt, was die vier Jungs aus dem schwedischen Malmö (passender Ort ĂŒbrigens, hehe) hier zurechtgezimmert und auf ihrem eigenen Label Speakerphone veröffentlicht haben.
QuĂ€lend zĂ€hflĂŒssig werden hier Riffs bis aufs Ă€uĂerste ausgereizt, unterstĂŒtzt und aufgelockert durch schwerfĂ€llige Breaks und psychedelische Klangeruptionen, die dem Hörer alles abverlangen. Destruktiver geht es wohl kaum â was fĂŒr eine wahnsinnige IntensitĂ€t!
Bei dem abschlieĂenden âWar on Drugsâ wird alles noch mal auf die Spitze getrieben und die Nerven bis aufs Ă€uĂerste mit extremen Noise-Attacken belastet.
Fans von NEUROSIS und Ă€hnlichen Konsorten sollten sich dieses Album als Pflicht-Kauf auf den Einkaufszettel schreiben, ganz groĂe Kunst!
Anspieltipps sind âAshesâ und âOrissaâ.
5,5/6 Punkten
Chris
IRON MAIDEN “THE FINAL FRONTIER”
IRON MAIDEN sind mit âThe Final Frontierâ noch enttĂ€uschender geworden als mit âBrave New Worldâ. Fakt ist, dass die Band nach dem Weggang von Bruce (nach âFear Of The Darkâ) gestorben und bis zum derzeitigen Album nicht wieder auferstanden ist.
NatĂŒrlich ist es ein qualitativ hochwertiges Album und fast jedes Bandmitglied versucht, Stimmung aufkommen zu lassen. Jedoch stören mich die eintönige Einfallslosigkeit und die fehlende Motivation von Bruce Dickinson.
Nach dem Hören der Platte ist mir kein einziges Lied im GedÀchtnis haften geblieben.
Einzig das vom ersten bis zum letzten Lied durchgĂ€ngige lustlose “Heruntergesinge” blieb, obwohl ich mich daran nicht mehr erinnern will.
Um es im Hintergrund beim Putzen laufen zu lassen, ist das Album recht passend.
2/6 Punkten
Kevin
KILLING JOKE “IN EXCELSIS”
âAbsolute Dissentâ wird das Album heiĂen, welches zum 30-jĂ€hrigen JubilĂ€um demnĂ€chst veröffentlicht und zum ersten Mal nach 28 Jahren in der Urbesetzung eingespielt wird. Vorab gibt es diese EP als Appetizer und sie zeigt die Band in Höchstform. Die rotzige Marschroute, wie sie schon auf dem VorgĂ€nger âHosannas from the Basements of Hellâ eingeschlagen wurde, wird beibehalten. Jaz Colemans unverkennbare Stimme scheint nun auch ein wenig rauer zu klingen. Gekonnt wird mit wenigen Mitteln eine AtmosphĂ€re geschaffen, die durch den Gesang nochmals um eine zusĂ€tzliche Ebene bereichert wird und den Hörer (zumindest mich) in Ekstase versetzt.
Der Opener âIn Excelsisâ kommt gerademal mit zwei Akkorden aus, ohne auch nur ansatzweise langweilig zu werden, da geschickt mit kleinen Elementen Variationen eingebaut werden.
âEndgameâ ist ein ordentlicher Rocker, bei dem das Tempo angezogen wird und der echt SpaĂ macht. âKali Yugaâ wiederum klingt nach einem typischen KILLING JOKE-Song mit stampfendem Rhythmus und eingĂ€ngiger MelodiefĂŒhrung.
Der letzte Track bricht mit dem Rest der Songs ein wenig, da hier ein Reggae-Dub-Track geliefert und die Experimentierfreude der Jungs offenbart wird. Zum Abschluss wird mit einer zusĂ€tzlichen Dub-Version nochmals ein wenig rumexperimentiert, zusĂ€tzliche Delays und Sounds werden dort verarbeitet. Meiner Meinung nach hĂ€tte dieser Track nicht mehr sein mĂŒssen, da sonst nicht viel anderes dort passiert, aber er tut auch niemandem weh.
Die EP hat bei mir zumindest den Hunger aufs neue Album richtig geweckt, ich kann es kaum erwarten, das Teil in den Player zu schieben.
5/6 Punkten
Chris
END OF GREEN CD-REVIEW
END OF GREEN âHigh Hopes In Low Placesâ Das siebte Album der DĂŒster Rocker von END OF GREEN âHigh Hopes In Low Placesâ, welches am 20. August ĂŒber Silverdust Records erscheinen wird, ist  wie immer sehr dĂŒster und atmosphĂ€risch ausgefallen. Na wen wundert es? Es ist der ideale Nachfolger des im Jahre 2008 erschienen Albums âThe SickÂŽs Senseâ. Hier wird ordentlich auf die TrĂ€nendrĂŒse gedrĂŒckt und die Songs schwelgen in melancholischem Tiefgang. Der Sound ist finster, mit doomigen Riffs versehen. Die erste Singleauskopplung `Goodnight Insomnia` ist auf dieser Scheibe fĂŒr mich der absolute Favorit, geradezu ein richtiger Ohrwurm.
Fronter Michelle Darkness ĂŒberzeugt total mit seiner einzigartigen, melancholischen Stimme, die hervorragend zur dĂŒsteren Musik passt. Ich will jetzt nicht auf die einzelnen Songs eingehen, denn dieses Album sollte man sich auf jeden Falls ganz im Zusammenhang anhören. Nach mehrmaligen DurchlĂ€ufen entfaltet sich dann das gesamte Spektrum des Albums und zeigt seine wirkliche DĂŒsterheit!
âHigh Hopes In Low Placesâ sollte man sich auf keinen Fall am Tage anhören, dazu braucht man Dunkelheit und neblige herbstliche Abende. Amen!!
5/6
Uli
PSYCHOPUNCH CD-REVIEW
PSYCHOPUNCH “The Last Goodbye” – Die schwedischen Rotzrocker von PSYCHOPUNCH werden  ihr neues Album “The Last Goodbye” am 16. August veröffentlichen. Das Album ist zwar keine Weiterentwicklung in der Bandgeschichte, aber es kann das hohe Level der vorherigen Alben absolut halten. Der Opener ‘Long Time Coming` zeigt deutlich wo es lang geht. Rotziger Rock’n Roll mit einer Prise Punk-Einschlag. Von vorn bis hinten absolut erfrischend gespielt. Mal kommt eine akustische Gitarre bei der Halbballade `The Last Goodbye` ins Spiel oder der âCountry-Songâ ÂŽBring It On` sorgt fĂŒr Abwechslung auf dem Album.
Das Album ist fett abgemischt und tritt ganz schön Arsch. Dreckiger Gesang, messerscharfe Gitarrenriffs und eine total groovende Rhythmussektion sorgen fĂŒr nicht aufkommende Langeweile. Weiter so. Man darf auf die nĂ€chsten Konzerte gespannt sein.
Fazit: Eine Scheibe ideal fĂŒr heiĂe Sommerpartys!
5/6
FIR BOLG “PAGANISM”
FIR BOLG â âPaganismâNachdem der Franzose Dagoth das erste Demo seines Einmann-Projektes im Jahre 2008 in Eigenregie veröffentlichte, wird es nun remastert auf dem deutschen Label Schwarzdorn erneut veröffentlicht. Die Aufnahmen hat der Multi-Instrumentalist gröĂtenteils allein bewĂ€ltigt, lediglich fĂŒr die Drums und Keyboards wurden Session-Musiker hinzugezogen. Musikalisch geht es auf der 4 Songs umfassenden EP in den atmosphĂ€rischen, leichtmelodischen Black Metal, wie er in den 90ern noch hĂ€ufiger gespielt wurde. Man hört ein wenig ULVER zu Bergtatt-Zeiten heraus, der Gesang erinnert an IMMORTAL, allerdings wird die Klasse der genannten GröĂen ânochâ nicht erreicht, was fĂŒr ein erstes Demo auch zu viel verlangt wĂ€re.
Gute AnsĂ€tze sind zuhauf auszumachen, das Keyboard wird zum GlĂŒck nur fĂŒr die atmosphĂ€rische UnterstĂŒtzung eingesetzt, ohne in Geklimper abzudriften, aber es fehlt irgendwie das gewisse etwas, um den Hörer auf Dauer zu packen. Ein wenigmehr GespĂŒr fĂŒr Hooklines, um das ganze nicht zu eintönig wirken zu lassen, wĂ€re von Vorteil gewesen, was man fĂŒr ein eventuell geplantes Album vielleicht berĂŒcksichtigen sollte.
Ach ja, auch wenn der Name es vermuten lÀsst, mit Pagan hat das ganze eigentlich wenig zu tun, mal abgesehen von dem kurzen folkigen Akustik-Part in `Invocate The Old Spirits Of Woods`.
3,5 / 6
Chris
BATTUE “DEATHINFECTION”
Auf den Namen âDeathinfectionâ hört das neueste Werk der deutschen Metaller BATTUE. Nach âNew World Disorderâ (2008) ist dies die zweite EP der Band und obwohl schon erstere in den höchsten Tönen gelobt wurde, kann man Fortschritte erkennen. BATTUE sind zum einen thrashiger und zum anderen reifer geworden. Zwar bietet âDeathinfectionâ wie schon das DebĂŒt dem Hörer nicht unbedingt Neues im Bereich des Death-/Thrash-Metal, was jedoch noch lange nichts Schlimmes bedeuten muss. Die treibenden Riffs und das durchdachte Songwriting wissen durchaus zu ĂŒberzeugen.
FĂŒr Thrash-Fans wĂŒrde ich den Opener âInfecdeadâ und âOne Shot â Last Faultâ als Anspieltipp nennen, welche teilweise sogar an Meister wie KREATOR erinnern. âDestination Hellâ hingegen orientiert sich eher in die Death-Richtung mit EinflĂŒssen des Black Metal.
Eine Ăberraschung bietet der fĂŒnfte Track âMr. Tortureâ, welcher eine Neuproduktion des schon auf der 2006er-Demo erschienenen Titels ist. Zum Vergleich gibt es die alte Version noch auf der Myspace-Seite zu hören. Die hauptsĂ€chliche Weiterentwicklung besteht natĂŒrlich in der Produktion, doch auch musikalisch enthĂ€lt die Neuproduktion noch einige Feinheiten mehr.
Insgesamt auf jeden Fall eine runde Sache, aber halt alles schon dagewesen⊠Trotzdem gibtâs fast die volle Punktzahl fĂŒr ĂŒberzeugendes Songwriting und sechs Titel, die durch eingĂ€ngige Riffs und Melodien im Kopf bleiben.
Tracklist:
1. Infecdead
2. One Shot â Last Fault
3. Destination Hell
4. To The Fall
5. Mr. Torture
6. Dawn Of Night
5/6 Punkten
Anna



