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Archive for the ‘CD-Reviews’ Category

KREATOR – Phantom Antichrist

Posted by Radu On Juni - 6 - 2012

KREATOR COVERKREATOR – „Phantom Antichrist“

Was muss ein Album in diesen Tagen bringen, um aus der Masse hervorzustechen? Eine lang eingesessene Band ist heutzutage ebenso wenig Garantie für einen musikalischen Erdrutsch, wie gefühlte 1000 Gimmicks in einer Sonderedition zusammengeschnürt. Was also benötigt ein Album, um die Fans zu überzeugen? Die Antwort ist einfach: Musik!

Anders als beim Vorgänger haben Mille & Co dieses Mal den Schwerpunkt auf Melodik und Eingängigkeit gesetzt, ohne dabei Härte und Geschwindigkeit auf der Strecke zu lassen. Nach dem aufbäumenden Intro `Mars Mantra` galoppiert auch schon der Titeltrack erfrischend heftig aus den Boxen. Alle Trademarks (schnelle Riffs, Milles rotzige Stimme, präzises Drumming) sind da, wo sie hingehören, obwohl leichte Schwedentod Anleihen ebenso Platz gefunden haben, wie eingängige Refrains. Den textlichen Stinkefinger inklusive Gratis Arschtritt gibt es mit `Death To The World`, der die Matte automatisch zum Kreisen bringt. Mit einem melodischen Gitarreneinstieg, der auch Fans der jüngeren Metalgeneration sofort packt, wird `From Blood Into Fire`eingeläutet, der sich überwiegend im Midtempo entfaltet, bevor es wieder ans Gaspedal geht. Es ist erstaunlich wie schnell der Song ins Ohr geht und wie lange er danach auch noch im Ohr bleibt. Den ersten 90er Jahre Nostalgie Ohrgasmus bekommt man, während man sich vorstellt, wie `Civilisation Collapse` live knallen muss. Was die Gänsehaut einläutet, tobt sich im Hochgeschwindigkeitsrausch aus, bevor der Refrain einfach nur noch lauthals raus geschrien werden will. Ein akkustisches Intro läutet `United In Hate`ein, der so markant an den Eiern packt, dass man sich nicht entscheiden kann, was den ersten Ausraster verursacht: die Doublebassnähmaschine, das sägende Gitarrenspiel oder der Gesang. Erstaunlich modern geht´s mit ´The Few, The Proud, The Broken` weiter, bei dem KREATOR sich auch mal in die progressive Schiene fallen lassen. Warum auch nicht, schließlich funktioniert es ja. `Your Heaven, My Hell` spielt mit balladesken Sounds und dem einbrechenden Gewitter, bei dem sich jedoch geschwindigkeitstechnisch zurückgehalten wird, was dem Song zu enormer Größe verhilft. Mit `Victory Will Come` besinnt man sich auf die alten Tage und setzt ein klares Zeichen, dass Thrash wieder einen Frühling erlebt. Mit `Until Our Paths Cross Again` beschließt man das Album, indem man alle Facetten noch mal aufblitzen lässt, ehe das Phantom Antichrist melodisch ausfaded.

Insgesamt haben KREATOR eine sehr moderne Scheibe veröffentlicht, die jedoch nichts an Härte oder Authentizität der Truppe verloren hat. Sowohl Kultfaktor, als auch die Weiterentwicklung einer Band sind hier jederzeit spürbar. Eingängige Refrains, abwechslungsreiches Songwriting, 10 Songs voller Arschtritte und eine schöne Aufmachung (saugeiles Cover) sprechen eine klare Sprache. Jens Bogren hat sowohl Härte als auch Melodik von Kreator in ein wuchtiges Soundgewand geschmiedet und frischen Wind durch die modernen Elemente rein gebracht. In der Special Edition gibt´s die Digipack Version zusammen mit DVD (Making Of des Albums und Wacken Auftritt 2008).

Fazit: KREATOR haben ihren Kultstatus klar untermauert und durch ihr innovatives Songwriting ein Album geschaffen, von denen andere (auch alteingesessene) Bands nur träumen können. Zeitlos, genreübergreifend und zu 100% KREATOR. Alle Daumen ausnahmslos nach oben!

6/6 Punkten
Radu

EYE BEYOND SIGHT-The Sun And The Flood

Posted by Radu On Mai - 31 - 2012

EYE BEYOND SIGHT – The Sund And The Flood

Eye Beyond SightWenn eine Scheibe gleich mit dem Opener die heimischen Boxen bis an die Schmerzgrenze des Lautstärkereglers treibt, ist es meistens ein gutes Zeichen. Knackige Riffs, ballerndes Schlagzeug und räudige Stimmbänder rotzen ein wahres Feuerwerk der Aggression runter, gepaart mit einigen Groovepassagen. Auf der zweiten Langrille der slowakischen Thrasher gibt´s auch die melodische Vollbedienung, ohne ins baladeske abzudriften. Räudigkeit wird hier in vielen Facetten durchkredenzt; Todesmetallische Riffs wechseln sich hier mit rhythmischen Nackenwirbelmassaker ab, was zu einem tighten Gesamtbild führt. Um so trauriger, dass ab dem 3. Song häufig auf die Bremse getreten wird und die Breaks dominieren. Auch die Stimme verliert im Verlauf des Albums an Power, so dass einige Songs einfach nur so vor sich hindümpeln. Zwichendurch gibt´s dann wieder eine ordentliche Packung Arschtritt in der breakfreien Zone, aber man braucht dann wieder etwas Anlauf, um sich wieder warm zu toben. Gerade die groovigen Passagen inklusive geschickt eingesetzter Obertöne (`That Hurts`) sind die Stärke der Jungs, die sie auch bis zum Anschlag ausreizen. Immer wieder nehmen sie sich aber den Wind aus den Segeln und ziehen die Aggression nicht konstant durch, was einige Songs abstürzen lässt.

An der Produktionsfront ist alles im grünen Bereich, die Songs kommen klar und (teilweise) extrem kraftvoll aus den Boxen geballert. Die Instrumente werden beherrscht und das Zusammenspiel klingt auch nach viel Potential, allerdings mangelt es hier leider an Durchhaltevermögen. Thrashfanatiker sollten das gute Stück trotzdem antesten, denn alleine `Sick Society` oder `Redemption` sind Songs, die zu sehr knallen, als dass die Band komplett in der Mittelmäßigkeit versinken sollte. Für das nächste Album wünsche ich den Jungs etwas mehr Kontinuität im Songwriting, dann klappt´s auch mit der Moshpit.

3/6 Punkten
Radu

OVERKILL “The Electric Age”

Posted by Thomas On Mai - 17 - 2012

Overkill - The Electric Age COVER

Spätestens mit „Ironbound“ läuteten OVERKILL vor ca. zwei Jahren ihren mindestens dritten Frühling ein. Dermaßen stark war die letzte Langrille der Jungs aus Jersey. Umso schöner, dass sie mit ihrem neuesten Streich gleich mal eindrucksvoll nachlegen. Eine überflüssige Diskussion, welches Album nun einen Ticken besser aus den Boxen tönt ersparen wir uns an dieser Stelle aber. „The Electric Age“ steht seinem Vorgänger qualitativ in nichts nach. Die Thrash-Metal-Gemeinde kann sich also einfach über zwei bärenstarke Alben freuen, Punkt. So einfach ist das!

Und Punkte (wo wir schon mal dabei sind) kann „The Electric Age“ gleich zweifach einfahren. Zum einen versprüht das Album die Frische und den Charme der OVERKILL’schen Frühwerke. Zum anderen verquickt man damit geschickt Groove und  Brachialität der jüngeren Scheiben. Man könnte folglich behaupten, die Band habe ihre Stärken auf geschickte Art und Weise komprimiert. Im Ergebnis bläst man die Hörerschaft mit genialen Auf-die-Fresse-Rockern wie ‚Electric Rattlesnake’ oder ‚Save Yourself’, den stimmungsvoll melodischen Old-Schoolern ‚Drop The Hammer’ und ‚Old Wounds, New Scars’, sowie dem flott-aggressiven ‚All Over But The Shouting’ nachhaltig von seinem Hocker. Und auch ihrer Neuinterpretation des E.L.O.–Klassikers ‚21st Century Man’ schaffen die Thrasher ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Dazu schimpft und rotzt Rohrspatz „Blitz“ die herrlich angepissten Texte mit einer Inbrunst heraus, die sowohl in den guten alten 80ern, als auch heutzutage ihresgleichen sucht.

Chapeau! OVERKILL waren wichtig, sind wichtig und werden in dieser Form immer wichtig bleiben!

5,5/6 Punkten

Thomas

KONTRUST-”SECOND HAND WONDERLAND”

Posted by Anna On Mai - 13 - 2012

Kontrust CD CoverKONTRUST – “Second Hand Wonderland”

Der Name dieser Band hätte nicht passender gewählt sein können, denn Kontraste sind hier Programm. Nachdem sie bereits mit „Time To Tango“ für zwiespältige Diskussionen gesorgt haben, führen sie ihren Weg mit der aktuellen Scheibe fort. Bereits das Video zu `Sock ´n Doll` gibt Aufschluss über den Stil, der in erster Linie schräg und an einigen Stellen leicht krank ist. Auch bei den übrigen Stücken wird das gleiche Rezept verwendet; zu Beginn metalfremde Klänge, weiterführend mit leicht nachvollziehbaren Gesangslinien, bevor man sich zu experimentellen Bridges hinreißen lässt, die bereits den einen oder anderen Hörer vergraulen könnten. Die größte Stärke der Band sind jedoch die eingängigen und kraftvollen Refrains, die sowohl Metalfans als auch Szenefremde sofort vereint. Wen stört´s also, wenn der Nachbar das Tanzbein schwingt, während man selbst in die Moshpit springt?

Experimentelle Klänge warten dabei mit dem vollen Programm an Abwechslung auf; von Polka, Reggae, Volksmusik bis hin zur nervigen Circusorgel ist hier alles vertreten. Viel mehr verwundert es, dass die Songs trotz der vielen unterschiedlichen Einflüsse doch zünden und sich sowohl beim ersten, als auch beim dritten oder vierten Durchlauf zu echten Granaten entwickeln. Man muss allerdings etwas Geduld und sehr viel Toleranz mitbringen, um die schrägen Bridges zu umschiffen, wird dann aber mit einigen Adrenalinkicks belohnt.

Richtig geil ist die wuchtige Produktion und Agatas Stimmarbeit am Mikro. Die Gitarren sind schön fett und dürften auch den einen oder anderen Todesmetallfan vom Hocker reißen. KONTRUST spielen bewusst mit Klischees und schrägen Sound, um zu provozieren und gleichzeitig zu beweisen, dass Kontraste ein durchschlagendes Gesamtbild ergeben.

Fazit: Die Scheibe knallt schnell rein, man muss allerdings einiges an experimentellen Sounds aushalten, damit man die Songs im vollen Umfang genieĂźen kann. Mit dem aktuellen Longplayer dĂĽrten KONTRUST sowohl die Charts problemlos knacken, als auch im Untergrund tĂĽchtig staub aufwirbeln.

4/6 Punkten
Radu

ATOMA-”SKYLIGHT”

Posted by Anna On Mai - 13 - 2012

Atoma CD CoverATOMA – “Skylight”

Was würde wohl passieren, wenn diese Welt zugrunde geht und nur eine Handvoll Leute sich in eine Raumkapsel retten könnten, um das Weltall zu erforschen? Mit dieser Frage als Startpunkt beginnt die musikalische Odyssey von ATOMA und führt mittels Synthesizern und Ambient Flair zur Startrampe.

Bereits auf der Startrampe beginnt die erste Gänsehaut, werden in den elektronischen Klängen doch steigernde Gitarrenmelodien und wuchtiges Drumming verwendet, ehe es sanftmütig in die Ambient Schiene zurückgeht und eine glasklare Stimme den Hörer auf den Start vorbereitet. Der Titeltrack beschert in über 5 Minuten einen Gänsehautfaktor, der seinesgleichen sucht; Symphonische Keyboards eröffnen den Song, während schnelle Drumbecken und eine treibende Double Bass das Tor für die Growl Vocals öffnen. Die Gehörgänge frisch freigeballert, entfaltet sich der Song zu seiner epischen Größe, mit anbetungswürdiger Stimme du Arrangements, die bis in die letzte Synapse des Hörers gelangen. Das Niveau wird auf der Platte nicht nur gehalten, sondern entsprechend der Stimmung noch verfeinert. So öffnet `Hole In The Sky` mit verspielten Arrangements die Tür zum Weltall, um auf sphärischen Klängen den Refrain zu tragen. Bedächtig wird mit `Highway` eine erhaben und stille reise durch den Kosmos angetreten, der durch Pink Floyd ähnliche Gitarrensoli untermauert wird, ehe die Stimme wieder in die altbekannte Gänsehaut mündet. Auch eine Verschnaufpause wird hier mit `Solaris` eingestreut, in der Funksprüche und dezente Keys ebenso gekonnt eingesetzt werden, wie das Element der Stille und auch einige Drum´n Bass Einflüsse. Mein persönlicher Favorit (sofern man das bei dem Album sagen kann) ist `Rainmen`, der allein schon den Kauf des Albums berechtigt.: eingängige Gitarrenläufe umschmeicheln sphärischen Gesang, ummauert von Synthesizern, bevor eine Frauenstimme den Song auf eine weitere Gänsehaut thront.

Insgesamt haben ATOMA mit ihrer Mischung ganze Arbeit geleistet, denn man fühlt sich schwerelos und gleichzeitig frei von allen Dingen, die einen sonst am Boden halten. Egal ob verträumt, episch, aggressiv oder einfach nur erhaben, diese Scheibe deckt alle Bandbreiten ab. In erster Linie dominieren Synthesizer und Ambient Klänge, in denen jedoch ein präsentes Schlagzeugspiel und progressive Gitarrenarbeit eingelassen wurden. Freunde des Extremsektors finden dank dem ersten Track ebenfalls schnell Zugang du die Gesangsarbeit auf „Skylight“ steht für Gänsehautgarantie.

Fazit: Ganz großes Kopfkino, direkt durch die Ohren injiziert. Was ATOMA hier leisten ist pure Atmosphäre und Emotionen, die man nur selten findet. Einzig und allein die Neugierde, wie man diese Entwicklung steigern kann, lässt die Punktzahl nach oben offen. Unbedingt das Video antesten, das gesamte Album ist so geil!

5,5/6 Punkte
Radu

ATROCITY-Die Gottlosen Jahre

Posted by Anna On Mai - 9 - 2012

ATROCITYATROCITY – “Die Gottlosen Jahre”

25 Jahre ATROCITY sind Grund genug, um eine Banddokumentation mit einigen Extras auf den Markt zu werfen. Ähnlich wie die Alben unterscheidet sich auch die dreistündige Dokumentation vom Standard. Statt der üblichen Line Up- und Saufgeschichten konzentriert man sich hier auf die Alben und deren Auswirkung auf die Musikszene. Dabei spielt besonders die musikalische Gemeinschaft und Entwicklung unterschiedlicher Genres eine große Rolle, die mit tonnenweise Interviews bekannter Bands, Live Mitschnitten, Fotos und einer ordentliche Priese Humor erzählt werden. Von den Anfängen, als man Metaller noch am Shirt erkannte, über alte Interviewmitschnitte, bis hin zu Hintergrundstories zu den Alben ist alles vertreten.

Über 80 Interviews mit Bands, Plattenfirmen, Magazinen und Fans sprechen hier eine eigene Sprache und beschränken die Dokumentation nicht nur auf die Band, sondern auf die gesamte Musikwelt. Neben der Dokumentation bekommt man die auditive und visuelle Vollbedienung in Form des Wacken Auftritts 2010. Sowohl Bild- als auch Tonqualität können sich hier sehen lassen und die Tatsache, dass auch alle offiziellen Videos am Start sind, rundet die Veröffentlichung ab. Bei ATROCITY scheiden sich teilweise die Geister, doch ist nicht von der Hand zu weisen dass sie eine der wenigen Bands sind, die sich stets verändert haben und sich dabei immer treu geblieben sind. Fans (egal welcher Ära) werden „Die Gottlosen Jahre“ schlichtweg lieben und allen anderen sei diese Doku dringend ans Herz gelegt.

Egal ob old School Fans oder Facebook Generation, dieser Output vereint alle Stromgitarrenfetischisten und ist ein weiterer Beitrag dafür, in welchem Maß ATROCITY diese Musikwelt mitgestaltet haben und noch gestalten werden. Ausnahmslos volle Punktzahl für diese ultimative Veröffentlichung!

6/6 Punkten
Radu

HEADLESS BEAST-”Forced To Kill”

Posted by Anna On Mai - 8 - 2012

headlessbeastHEADLESS BEAST – „Forced To Kill”

Über 10 Jahre gibt es die Ulmer Formation HEADLESS BEAST nun schon und es dauerte bis zum vergangenen Jahr, dass die Jungs ihr Debüt-Album “Forced To Kill“ veröffentlichten – und damit haben sie alles goldrichtig gemacht! Man hört der Scheibe die Zeit an, die die Musiker hinein gesteckt haben, und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich selten ein so überzeugendes und gut produziertes Erstlingswerk gehört habe.

Musikalisch sind HEADLESS BEAST im klassischen Heavy Metal angesiedelt, mit deutlichen EinflĂĽssen aus den 80er-Jahren. Dennoch ist der Sound innovativ und modern und treibt mit ordentlichem Druck noch vorne.

Dabei tragen alle vier Musiker ihren Teil dazu bei, dass den Hörer hier ein absolut stimmiges Gesamtpaket erwartet. Straighte Schlagzeugrhythmen treiben die Songs voran, der Bass sorgt für den nötigen Druck im Hintergrund. Gitarrist Ingo schafft einen so soliden Sound, wie er sonst mit einer Gitarre kaum zu schaffen ist, und veredelt die Songs mit ausgefeilten Soli. Abgerundet wird das Ganze von Sänger Jürgen, der mit seiner leicht rau klingenden Stimme genau den zur Musik passenden Ton trifft.

Gleich der Einsteiger „Black Rider“ geht ins Ohr und ist damit charakteristisch für eine Sache, die alle Songs gemein haben: Bereits beim zweiten Hören der Scheibe fängt man unwillkürlich an, erste Passagen mit zu summen; nach weiterem Hören hat man bald alle Refrains im Kopf. Wie viel Arbeit im Songwriting steckt, hört man den Songs an, ohne dass diese jedoch zu konstruiert wirken. Über alle zwölf Songs bleiben HEADLESS BEAST ihrem Sound treu und variieren gleichzeitig zwischen ruhigen und aufbrausenden Titeln, zwischen langsamen Nummern und Up-Tempo-Songs. Mit „Dying Day“ ist obligatorische Ballade gegeben und überzeugt ebenso wie die restlichen Titel auf ganzer Linie. Denn genau das ist der ausschlaggebende Punkt bei „Forced To Kill“: Trotz der (für ein Debüt-Album) stattlichen Anzahl von zwölf Titeln, lässt sich kein einziger Ausfall finden und jeder Song kann – spätestens nach mehrmaligem Hören – mit seinen individuellen Stärken überzeugen.

Fazit: Was den vier Ulmern hier gelungen ist, kann sich mehr als nur sehen lassen! Wer nicht immer nur mit dem Trend gehen, sondern sich auch mal auf die traditionellen Wurzeln des Heavy Metal besinnen möchte, dem sei diese Band wärmstens ans Herz gelegt.

5,5/6 Punkten

Anna

WE ARE LEGEND-”We Are Legend”

Posted by Anna On Mai - 6 - 2012

We are legendWE ARE LEGEND – „We Are Legend“

Mit einem eindrucksvollen Cover und großspurigen Worten als Promotion rühren die Schwaben die Werbetrommel. Den Stil jetzt legendär zu nennen wäre übertrieben, allerdings strotzt das erste Lebenszeichen dieser Truppe von Spielfreude und innovativer Ideen. Charismatischer Gesang, straighte Gitarren und ein fettes Schlagzeug wurden im melodischem Power Metal verpackt und eine 80er Jahre Schleife draufgesetzt.

Dabei gibt es während der Songs viel zu entdecken. Nachdem der Opener `Enemy Within` mit einem melodischen Arschtritt die Boxen warmgeballert hat, wartet beispielsweise `This Holy Dark` mit einem Pianozwischenpart auf, der auch locker bei STRATOVARIUS seine Berechtigung gefunden hätte. Richtig eingängig wird´s mit `God Is Dreaming`, wobei die charismatische Stimme seine ganze Kraft entfaltet und dem Hörer eine Gänsehaut beschert. Obwohl es getragen langsam beginnt, schraubt an sich gekonnt ins Midtempo hoch, um den Refrain zielsicher in die Synapsen zu brennen. Den Abschluss bietet `In Pale Moonlight`, bei dem es leicht progressiver zur Sache geht, bevor hymnenhafte Gesangslinien den Finger zum Repeat Knopf schnellen lassen.

Erwähnenswert ist auch die druckvolle Produktion, die den Legenden einen ordentlichen Drive verschafft und den Songs sehr gut zu Gesicht steht. Das Rad wurde hier nicht neu erfunden, aber fleißig gedreht. Ergänzend kommt hinzu, dass Dirk Baur die Klampfe bedient, der ebenfalls bei CORONATUS mitspielt (siehe Review).

Fazit: Ein schöner, innovativer Einstieg, der neugierig macht auch mehr. Freunde von abwechslungsreichem Power Metal werden bei dem Output feuchte Augen bekommen, während nostalgische Gemüter wieder die Kutten aus dem Schrank holen und heftigst bangend die Songs mitsingen werden.

4,5/6 Punkten
Radu

DIN BRAD-”Dor”

Posted by Anna On Mai - 6 - 2012

Din Brad CoverDIN BRAD – „Dor“

NEGURA BUNGET dürfte bereits ein fester Bestandteil im Black Metal Sektor sein; innovativ, eigenständig und moderne Musik gepaart mit Folklore. So ist es nicht verwunderlich, dass Negru und Dinia einen Schritt weitergehen und mit DIN BRAD den Hörer überraschen.

Bereits in den ersten Sekunden dieser zeremoniellen Klanglandschaften bereist der Geist die wilde und doch eingängige Natur Rumäniens. Die Rauheit dieses Landes wird in den kürzeren Stücken, die meist a capella und ohne Studiobearbeitung eingesungen wurden, sehr deutlich. Teilweise klingt es etwas schräg, tut der traurigen Grundstimmung jedoch keinen Abbruch. Die Erhabenheit von „Dor“ wird durch den Einsatz von hypnotischen Trommeln, Flöten und schamanistischem Sprechgesang deutlich. Hier gönnte man sich auch den Luxus einer modernen Produktion, ohne etwas von der Rauheit einzubüßen. Über allen Aspekten des Albums thront die depressive und nachdenkliche Grundstimmung.

Folkloristische Klänge vereinen sich mit der paganistischen Atmosphäre NEGURA BUNGETS und gewinnen eine eigene Identität. Obwohl das Werk teilweise schwer zugänglich ist, bleibt man über die gesamte Spielzeit des Albums in der Atmosphäre gefangen, so dass man einfach nur die Augen schließen und loslassen möchte.

Fazit: Ein abgrundtief depressiver und anmutiger Soundtrack über die Naturverbundenheit Rumäniens, vorgetragen mit folkloristischem Flair. Alternative Ohren sollten ein Ohr riskieren, Stromgitarrenfreunde gehen hier allerdings leer aus.

4,5/ 6 Punkten
Radu

PARADISE LOST-”Tragic Idol”

Posted by Anna On Mai - 6 - 2012

Tragic Idol SmallPARADISE LOST-„Tragic Idol“

Muss man großartig Worte über diese Band verlieren, die ein ganzes Genre geprägt hat? Grundsätzlich nicht, allerdings ist dies auch kein Garant dafür, dass jede Langrille automatisch in den Musikolymp gelobt wird. Haben sich die Herren mit „Faith Divides Us, Death Unites Us“ noch einen Schritt näher an ihre Wurzeln herangewagt, so wurde hier der Härtegrad wieder etwas zurückgeschraubt. Schwerpunkt der Platte sind schlängelnde Gitarrenlinien, treibendes Riffing und der charismatische Gesang, der wieder etwas mehr in den Fokus gerückt ist.

Beim Songwriting haben PARADISE LOST sich von ausuferndem Bombast getrennt und kommen anno 2012 eher auf den Punkt. Moderne Gitarrenriffs wechseln sich flüssig mit altbekannten Trademarks ab. So wartet der Opener `Solitary One` mit einem dezent eingestreuten Klavierpart im Hintergrund auf, der bereits eine ganze Gothic Generation prägte. Aber auch schnelle Nummern wie `Theories From Another World` zeigen die Stärken der Briten. Der Titeltrack besticht vor allem durch Mackintosh´s Gesang, der sich auf diesem Album noch etwas mehr gesteigert hat. An einigen Stellen plätschert das Album etwas seicht daher und man hat kurz Angst, dass den Jungs die Luft ausgeht, was jedoch nie der Fall ist.

Insgesamt wirkt das verlorene Paradies sehr aufgeräumt und spannt die Brücke zwischen retro Feeling und modernem Sound. Auch das Coverartwork zeigt sich zeitgemäß, ohne an Originalität einzubüßen. Ihren Standpunkt als zeitgemäße Band, die eine feste Größe in der Musikszene ist können die Jungs mit der aktuellen Platte definitiv untermauern und festigen.

Fazit: Der Name steht für Qualität und PARADISE LOST zeigen, dass eine gestandene Band sich auch einem modernern Zeitalter soundmäßig anpassen kann, ohne an Identität einzubüßen.

5/6 Punkten
Radu