Archive for Oktober, 2019
HAUNT/SCREAMER TOUR
HAUNT / SCREAMER SLASHING ACROSS EUROPE TOUR 2019 Ihr wollt “The Next Generation”, die jungen Wilden im Heavy Metal Sektor Live erleben. Dann habt ihr jetzt die Gelegenheit dazu. Die einzigartigen HAUNT aus den USA touren zum ersten Mal durch Europa. Mastermind Trevor William Church (BEASTMILK) hat ein passendes Line-up gefunden und wird das aktuelle Album “If Icarus Could Fly” prĂ€sentieren. Songs der letzten LP “Burst Into Flame” und den beiden EPs “Mosaic Visions” und “Luminous Eyes” schaffen es hoffentlich auch in die Setliste.
Als Co-Headliner hat man sich niemand geringeres als die Schweden von SCREAMER ins Bord geholt. Ihr Album Nummer vier “Highway of Heroes” erschien im Oktober und wird wohl im Fokus der Tour stehen. Mit ihren leidenschaftlichen Liveshows konnten sie schon eine Menge neuer Fans gewinnen. Wenn Ihr also Bock auf traditionellen Heavy Metal mit EinschlĂ€gen Richtung NWoBHM habt dann bekommt ihr hier die maximale Vollbedienung.Mit TANITH (USA) kommt in einigen Locations noch ein hoffnungsvoller Newcomer dazu.
Tourdaten Deutschland:
03.11.2019 Kassel – Goldgrube
04.11.2019 Weimar – Greber
05.11.2019 Leipzig – Mörtelwerk
10.11.2019 Göppingen – Zille
12.11.2019 SaarbrĂŒcken – Studio 30
13.11.2019 Oberhausen – Helvete
14.11.2019 MĂŒnster – Rare Guitar
15.11.2019 Mannheim – MS Connexion Complex
16.11.2019 Koblenz – Florinsmarkt
Tickets könnt ihr bei den lokalen Vorverkaufsstellen erhalten!
PSYCHOTIC WALTZ BOCHUM
PSYCHOTIC WALTZ – TOUR 2019 Es ist Freitag Abend und draussen echt fieses, nasskaltes Wetter und ich hab mich gegen EXHORDER in Essen und fĂŒr die Proggöttter von PSYCHOTIC WALTZ in der Matrix Bochum entschieden. Also ab in die Bahn und hoffen, dass diese Entscheidung die richtige ist. Ăberraschung dann am Bahnhof BO -Langendreer, eine Masse an Deutschrockfans, alle in Shirts meiner absoluten Lieblingsbands ONKELZ, FREIWILD usw. begleitet mich in Richtung Matrix. Die Auflösung dessen folgte vor der Location. Es gibt heute Abend zwei Veranstaltungen, zum einem die “ROOKIES & KINGS Tour 2019″ und das Konzert von PSYCHOTIC WALTZ.
Dann mal nach unten in den Keller und auf den gerade erlebten Schock ein Bierchen. Viel los ist noch nicht und leider ist das Merchandise auch das selbe wie auf der letzten Tour. Egal, jetzt ab nach vorne und der Vorband GHOST SHIP OCTAVIUS lauschen. Was mir als Erstes auffĂ€llt und was ich echt nicht verstehen kann, warum mĂŒssen sich Bands immer so kacke schminken. Bei Black Metal oder Bands mit okkultem Hintergrund schön und gut, aber warum denn jetzt bei GHOST SHIP OCTAVIUS ? “Weil es doch Geister eines versunkenen Schiffes sein sollen, du Blödmannâ, höre ich jetzt einige Fans schreien. Egal, ich finde es sieht kacke aus. So, aber nun zum Wesentlichen, der Musik. Es stehen mit den GrĂŒndern der Band, Van Williams (NEVERMORE) und Matthias Wicklund (GOD FORBID), zwei alte Hasen auf der BĂŒhne und das merkt man auch. Schöner solider Progmetal, der natĂŒrlich an NEVERMORE und CO erinnert. Was der Band meiner Meinung nach fehlt, sind aber die groĂen Melodien und Refrains die den Unterschied machen.
Die Location hat sich zum GlĂŒck noch ganz anstĂ€ndig gefĂŒllt und alle warten auf PSYCHOTIC WALTZ. Der Beginn zieht sich ziemlich lange hin, weil Gitarrist Brian wohl groĂe Probleme mit der Technik hat. Dann ertönt das Intro “Sleeping Dogs”. “Pull The String” ein neuer Song folgt direkt im Anschluss und so richtig haut mich der nicht um, muss man wohl öfter hören. Was aber sofort auffĂ€llt, ist dass SĂ€nger Buddy nicht besonders gut bei Stimme ist. Leider bessert sich dieser Zustand bis zum Ende des gesamten Konzertes nicht. Teilweise quĂ€lt er sich durch die Songs und vergisst auch Textpassagen. Selbst die Querflöteneinlagen wirken irgendwie gerade neu ausgedacht. Ganz schlimm das Flötensolo in “I Remember”. Auch die komplette Band wirkte nicht so richtig glĂŒcklich im Set. Nicht falsch verstehen, hier spielt eine der besten Progbands der Welt und so Klassiker wie “Into The Everflow”,”…And The Devil Cried”, “I Remember” usw. schĂŒttelt man sich nicht mal eben aus dem Ărmel. Aber so ist es halt bei den alten Helden, da muss halt die Tagesform stimmen und die stimmte heute leider nicht.
PSYCHOTIC WALTZ können es viel, viel besser und das werden sie auf der nĂ€chsten Tour hoffentlich auch wieder unter Beweis stellen. Der zweite neue Song “Back To Black” macht aber zumindest Bock aufs neue Album. Mit der Zugabe “Children Of The Grave” verabschieden sich dann PW vom Bochumer Publikum.
Peter
PhotoCredit: Thomas Buchta
THE HU âTHE GEREGâ
THE HU âThe Geregâ Wer meint, im Rockbereich schon alles gehört zu haben, muss dieser Tage eines besseren belehrt werden. Mit ihrem DebĂŒtalbum âGeregâ liefern THE HU der Szene neue Visionen und bisher ungehörte akustische Reize.
THE HU stammen aus Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, und verbinden auf einzigartige Weise traditionelle mongolische Musik mit Melodik und Rhythmik westlicher Rockmusik. Ihren Stil bezeichnen die vier studierten Musiker Gala, Jaya, Temka und Enkush als Hunnu-Rock und setzen dabei auf Elemente traditioneller mongolischer Musik wie die Pferdekopfgeige und mongolische Gitarre. Archaisch klingt der typische Untertongesang in westlichen Ohren, der sich vom Klang am besten mit der Anmutung eines Didgeridoos vergleichen lÀsst.
Diese einmalige Klanglandschaft wurde fĂŒr die beiden als Videos veröffentlichten Songs âYuve Yuve Yeâ und âWolf Totemâ in bildgewaltiges Material verpackt und erfuhr unerwartet hohes mediales Interesse und internationale Begeisterung. Mit ĂŒber 30 Millionen Klicks auf YouTube weltweit, ersten Einladungen auf europĂ€ische und amerikanische Festivals im RĂŒcken, wurde das DebĂŒtalbum âGeregâ nun veröffentlicht und nimmt den Hörer mit auf eine Klangreise auf die andere Seite der Nordhalbkugel.
Die Texte der neun Songs sind allesamt in Landessprache verfasst, was auf der einen Seite sĂ€mtliche Versuche mitzusingen direkt zunichte macht, andererseits die Konzentration des Gehörs auf die archaisch getragenen bis zum Teil blues-rockigen Parts der Songs bĂŒndelt. Die Rhythmik des Gesangs paart sich zum Teil mit Melodien, die zuerst monoton erscheinen, aber dann eine Dynamik entwickeln, die bei âThe Legend Of Mother Swanâ an schamanistische Beschwörungsrituale erinnern. Auch bei âThe Sameâ lĂ€sst ein ausgeklĂŒgelter Spannungsbogen die Lowtempo-Nummer nicht in keinem Moment langweilig erscheinen. Der Titelsong âThe Geregâ nimmt den Hörer im gemĂ€Ăigten Galopp mit ĂŒber die weiten Steppen der Mongolei – war doch der Gereg nichts Geringeres, als ein metallischer AnhĂ€nger, der schon in Zeiten Dschingis Khans als eine Art diplomatischer Reisepass anzusehen war.
âThe Geregâ von THE HU ist kein Rockalbum im klassischen Sinn, und das darf auch nicht erwartet werden, vielmehr erfordert es, dass man die Musik nicht konsumieren will, sondern gewillt ist, sich mit ihr treiben zu lassen. Am besten mit guten Kopfhörern auf der Couch, die FĂŒĂe vor sich und die Augen geschlossen. So kann die Musik wirken und die Phantasie dazu beflĂŒgeln, das innere Auge auf einen andĂ€chtig-stolzen Ritt ĂŒber die rauhen Weiten der mongolischen Steppe zu nehmen.
7,5 / 10 Punkten
Ulli
ALICE COOPER HAMBURG
Am Montag den 23.09.19 war es endlich soweit. Der Gruselrocker ALICE COOPER (gebĂŒrtig Vincent Damon Furnier) gastierte in der Hansestadt an der Elbe und gab sein aktuelles Programm zum Besten.
Entgegen einiger Erwartungen war die Barclaycard Arena mit rund 4300 Besuchern zwar nicht komplett ausverkauft, aber auch nicht wirklich leer. Die Stimmung war trotzdem gut und so startete um 20 Uhr die aus Edmond stammende US Amerikanische Vorband BLACK STONE CHERRY. Den Namen entnahm die Band ĂŒbrigens von einer populĂ€ren US-Billig Zigaretten Marke. GegrĂŒndet wurde sie im Jahr 2001 und hat mit ihrem Southern Rock Stil mittlerweile sieben Alben veröffentlich.
Um 21:15 Uhr war es dann endlich soweit. Der Vorhang fiel und mit dem Opener ,Feed My FrankensteinÂŽ betrat ALICE COOPER durch eine mit Rauch eingehĂŒllte TĂŒr die BĂŒhne. Mit seinen mittlerweile 71 Jahren ist er ein Urgestein der Rockmusik und man merkt ihm deutlich seine fĂŒnf Jahrzehnte BĂŒhnenerfahrung an. SouverĂ€n schafft er es nicht nur die Fotografen, sondern auch das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
Seine durchweg jĂŒngere Band zeigt sich mit sportlichen Einlagen bewegungslustig auf der BĂŒhne und man merkt ihnen den SpaĂ durchaus an. Leadgitarristin Nita Strauss rundet das Paket optisch ab. SouverĂ€n wird eine BĂŒhnenshow geliefert, die schon fast Erinnerungen an einen Theaterabend aufkommen lassen. So wurde einer jungen Frau, die zuerst wie ein an der Security vorbeigekommener Fan wirkte, prompt die Kehle durchgeschnitten.
Man bekommt prinzipiell zwar nicht viel Neues zu sehen, aber ganz ehrlich, wer möchte das auch. Wer zu einem ALICE COOPER Konzert geht, bekommt einfach das was er erwartet.  Eine tolle Show mit Rock Klassikern, die mittlerweile jeder kennen sollte.
Neben ,Million Dollar BabesÂŽ ,IÂŽm EighteenÂŽ ,School`s Outâ war natĂŒrlich auch der Megahit ,PoisonÂŽ dabei. Einziger Wehrmutstropfen, vom aktuellen Album Paranormal wurde lediglich ,Fallen In LoveÂŽ gespielt. Den gleichnamigen Song âParanormalâ hĂ€tte man doch schön in das Programm einbauen können.
Letztendlich sollte jeder, der ALICE COOPER noch nie live erleben durfte, sich diese Show auf jeden Fall einmal ansehen. SchlieĂlich ist er mittlerweile eine Legende. Und wer weiĂ, wie lange er noch auf der BĂŒhne stehen wird.
Mark
PhotoCredit: Mark
BLIND ILLUSION TUROCK
BLIND ILLUSION “The Slam Asylum Tour 2019â Stellt euch das einmal vor, eine Band, deren bekanntesten Ex-Musiker Les Claypool (PRIMUS), David White (HEATHEN), Larry LaLonde (PRIMUS,,POSSESSED) uvm., spielt an einem Dienstag im Essener Turock und keine Sau interessiert das. Das kann nicht sein, sagt Ihr? Leider doch!!! Da fragt man sich doch wirklich, wo denn die ganzen sogenannten Underground Verfechter geblieben sind? Etwa bei irgendeiner gehypten Schwachsinnskapelle? (Namen nenne ich jetzt mal nicht, ihr wisst genau, welche ich meine!). Ich kann euch nur schon mal vorab etwas mitteilen. Ihr habt eins der geilsten Konzerte im Jahr 2019 verpasst!! (Anmerkung des Fotografen: DAS stimmt wirklich)
Die Vorverkaufszahlen, siebzehn StĂŒck an der Zahl, sprachen im Vorfeld schon eine ganz deutliche Sprache: Es wird nicht voll sein. Und richtig, als wir so gegen 19.30 im Turock ankommen , sehe ich genau diese siebzehn Metaller einsam und verlassen im groĂen Rund des Turocks. Schöne Voraussetzungen fĂŒr die Vorgruppe denke ich mir und dann geht es auch schon los.
FUSION BOMB aus Luxemburg springen in kunterbunten Shorts vor einem riesigen Backdrop auf die BĂŒhne und sie geben mal richtig Gas. Ihr Crossover Thrash, ich sag mal so, grob ATROPHY, NUCLEAR ASSAULT, macht nicht nur den Bandmitgliedern SpaĂ.
Denen ist es scheinbar auch egal wieviele Metaller vor der BĂŒhne stehen. Sie rennen, posen und springen mit soviel Freude und Leidenschaft ĂŒber die BĂŒhne, dass es keinem der Ă€hhm 17 Metaller gelingt dabei ruhig zu bleiben. RESPEKT!! Also wenn FUSION BOMB mal in Euer NĂ€he spielen, nix wie hin.
Es wird voller, ich schĂ€tze mal so um die vierzig Metaller warten nun auf BLIND ILLSUSION. Als erstes wird ein Besucher als Ansager auserwĂ€hlt und dann gehts auch schon direkt mit dem kleinen Szenehit “Vengeance Is Mine” los.
Was dann folgt ist ein Parcour Deluxe durch so manche Stilrichtungen. Thrash, Fusion, Jazz, Stoner und Classic Rock, alles wohl durchdacht vorgefĂŒhrt von Mastermind Marc Biedermann, der richtig gut bei Stimme ist und im perfekten Zusammenspiel mit Doug Piercy (HEATHEN) zockt man sich durch alle drei bisher erschienenen Alben.
Kompliment auch an Basser Tom Gears, der das schwere Erbe eines Les Claypool angetreten ist und an den sympathischen und stark spielende Drummer Erik Cruze. Höhepunkte sind aber fĂŒr mich die ausufernden Gitarrenparts und das unbeschreibliche Spiel eines Doug Piercy. Als Zugabe gibt es dann noch Led Zeppelins “Immigrant Song”.
Nach dem Gig kommt die komplette Band noch zum Merchstand und schenkt jedem ein signiertes Tourposter und ein Pin. So muss das !!!
Fazit: Ein perfektes Konzert von Anfang bis zum Ende !!
P.S. Der Eintrittspreis von 25 Euro war vielleicht zu hoch, aber der Veranstalter trĂ€gt halt auch das Risiko und die Kosten. Und da er selber Fan der Band ist, hat ihm das fehlen der Fans zusĂ€tzlich ĂŒberrascht.
Peter
PhotoCredits: Uli Bechstein