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Archive for the ‘News’ Category

LIVE REVIEW: EQUILIBRIUM

Posted by Radu On Oktober - 9 - 2016

EQUILIBRIUM, HEIDEVOLK, FINSTERFORST,NOTHGARD

Pagan Overload vom feinsten versprach der Banner. Einlass 18 Uhr und Startschuss um 19 Uhr in die Bochumer Matrix. Entweder spielten NOTHGARD den kĂŒrzesten Gig ever, oder sie hatten schlichtweg vorher angefangen, weil wir nur noch die letzten anderthalb Songs mitbekommen. Schade, denn da ich sie nicht kannte hĂ€tte ich mich ĂŒber mehr gefreut. Der Meute scheint es zu gefallen, denn sie frisst Dom bei seinen Ansagen aus der Hand und entlĂ€sst die Truppe mit einer ordentlichen Packung Feierwut im Bauch.

Finsterforst Danach wird die BĂŒhne in mystisches Licht getaucht, ehe epochale KlĂ€nge eine unheilige Allianz in Form von FINSTERFORST ankĂŒndigen. Entsprechend seltsam mutet die grĂŒn blickende Brille auf Olis Glatze an, aber die Band hat halt einen eigenen Humor. Epische KlĂ€nge wechseln sich mit kurzfristiger Raserei ab, ohne den Spaß auf der Strecke zu lassen. „Da wir ja so eine böse Black Metal Band sind, gibt es jetzt etwas fĂŒr die gute Laune“ spricht es und lĂ€sst `Zeit fĂŒr Hass` von der Kette. Auch eine Mini Circle Pit der Band auf der BĂŒhne ist drin und so steigt die Stimmung proportional zum Alkoholpegel.

HeidevolkDer Kessel steht schon amtlich unter Druck, ehe die Truppe von HEIDEVOLK auf die BĂŒhne springt, um dem Publikum einen amtlichen Tritt zu verpassen. Die Songs knallen, das Publikum jubelt und klatscht, wĂ€hrend man sich vor und auf der BĂŒhne zu sportlichen Höchstleistungen anstachelt. Kein Wunder, denn Live Granaten wie `voorwaarts` sind halt SelbstlĂ€ufer, die eine Belastungsprobe fĂŒr Nacken und StimmbĂ€nder gleichzeitig darstellen. Auch wenn kurz mal der Fuß vom Gas genommen wird, so dreht man konstant an der Spannungskurve, bis die Meute kaum noch kann. Gegen Ende des Gigs merkt man das der Audienz auch an, denn man ist ausgepowert und wartet mittlerweile auf den Hauptakt. Der Sympathiefaktor zur Band macht alles wieder wett und so wird nochmal alles zusammengekratzt, um nochmal einen wĂŒrdigen Abschluss zu bieten. Die NiederlĂ€nder danken es herzlich, die Masse ist am Ende. Die Umbaupause zieht sich in die LĂ€nge, aber was will man machen, wenn mal eben eine Baumlandschaft und die Instrumente vorbereitet werden mĂŒssen? Besonders in den vordersten Reihen herrscht eine höllische Hitze, wobei die Organisation hier beherzt eingreift und Wasserflaschen an die Besucher verteilt.

EquilibriumDie LĂŒftung funktioniert nur sporadisch und ehe ein Herr mit AufgusswĂŒnschen um die Ecke kommen kann, erlischt das Licht und EQUILIBRIUM betreten die BĂŒhne. Getreu dem Motto „Was auf dem Album funktioniert, klappt auch live“ wird der Opener des aktuellen Werkes „Armageddon“ rausgehauen und der Akku einer ausgepowerten Menge schießt explosionsartig in die Höhe. Robse hĂ€lt die GĂ€ste gut bei der Stange und fordert einiges an Einsatz ein. DafĂŒr wird man im Gegenzug mit ĂŒberwiegend Material vom neuen Album belohnt. Leider hat der Soundmischer einen durchwachsenen Tag, so dass gerade der Effekt bei `Born To Be Epic` teilweise auf der Strecke bleibt. Auch die `Wirtshaus Gaudi` gehört zu den schwĂ€cheren Momenten der Band und lĂ€sst das Konzert an manchen Stellen einbrechen. Solche Patzer sind aber schnell vergeben, wenn in voller LautstĂ€rke das `Skyrim` Cover ertönt und sich Metalheadz und Gaming Nerds beim Feiern die GlĂ€ser reichen. Viel zu frĂŒh scheint man den Stecker zu ziehen, ehe man noch mit weiteren Zugaben belohnt wird spĂ€testens mit `Unbesiegt` den Boden aufwischt. Alles in allem eine schweißtreibende Sache, bei der man einem noch ansieht, dass es ein anstrengender Abend war. Aber ohne Fleiß, keinen Mosh.

Sebastian Radu Groß

BOLT THROWER NEWS

Posted by Radu On September - 16 - 2016

Bolt Thrower liveDurch den Tod von Drummer Martin “Kiddie” Kearns entstand bei BOLT THROWER eine LĂŒcke, die nicht mehr zu fĂŒllen war. Nun hat sich die Band dazu entschlossen, nach 30 Jahren sĂ€mtliche BandaktivitĂ€ten ruhen zu lassen und zu einem wĂŒrdigen Abschluss zu bringen. Keine Tour, keine Ausschlachtung des Bandnamens, sondern ausschließlich wahre Worte wurden auf der Homepage an die Fans gerichtet:

On behalf of ourselves and Kiddie’s family, we would like to thank everyone for their thoughts and support over the last 12 months. Together with Kiddie’s family we made the conscious decision to keep his unexpected death a private matter, and to take time out to deal with it all.

“When Kiddie joined us back in 1994, although he was only 17, he instantly improved Bolt Thrower as a live band, and no one was more loyal to, and prouder to be in Bolt Thrower than him.
We spent over 20 years together, touring the world, with 3 different vocalists, but he was so much more than just a drummer to us. So when we carried his coffin to his final resting place, the Bolt Thrower drummer position was buried with him. He was, and will now forever remain THE Bolt Thrower drummer, our Powerhouse and friend Martin “Kiddie” Kearns.

As for the rest of us, Bolt Thrower has been our way of life for 30 years, never driven by money, fame or ego, but by our own personal principles and values that have guided us through life, and which bonded us as friends long before Bolt Thrower was even formed…”

BOLT THROWER letztes Album “Those Once Loyal” wurde 2005 veröffentlicht. Auch wenn es bereits Material fĂŒr ein Nachfolgealbum gab, wurde es von der Band verworfen, weil es nicht gut genug fĂŒr BOLT THROWER war. Keine halben Sachen oder kommerziellen Ziele, das waren die Grundlagen jender Death Metal Band, deren Herzblut man auf Alben, beim Merchandising und besonders auf den Konzerten spĂŒren konnte. Ich durfte sie letztmalig in Essen 2014 bestaunen (Bericht gibtÂŽs hier) und kann nur unterstreichen, welche Macht und Charisma die Band an sich hatte. Ein kleiner Trost ist es, dass mit MEMORIAM auch einige BOLT THROWER Songs live den Weg zu den Fans finden werden.

Die Band endet mit folgendem Zitat:

“We are not now that strength which in old days
moved earth and heaven; that which we are, we are;
One equal temper of heroic hearts,
made weak by time and fate, but strong in will
To strive, to seek, to find, and not to yield.”

– Tennyson – 1833

GLORYFUL VIDEO

Posted by Uli On September - 1 - 2016

cropped-Gloryful_EndOfTheNight_CoverDie Ruhrpott Metaler von GLORYFUL haben mit dem Song `Hail Of The King`ein neues Video ins Netz gestellt. Das neue Album “End Of The Night” wurde letzten Freitag via Massacre Records veröffentlicht! Viel Spaß damit!

REVIEW: EVERGREY

Posted by Uli On August - 19 - 2016

evergreythestormwithincd

„The Storm Within“ ist der neuste Longplayer der schwedischen Progessive Power Metaler von EVERGREY, der am 9. September via AFM Records erscheinen wird. Gespannt war ich wirklich, ob der hohe Level des VorgĂ€ngers „Hyms For The Broken“, erschienen im Jahre 2014, gehalten werden kann.

Das Album beginnt mit `Distance`. Schwere PianoklÀnge eröffnen den Song, welcher sich zu einem echt schwierigen Brocken entwickelt und sich leider nicht sofort in meinen GehörgÀngen festsetzen kann. Dazu ist er zu sehr vertrackt, aber spÀtestens beim Gitarrensolo kommt Leben ins Spiel, am Ende wird noch ein Kinderchor eingesetzt und der Song endet genau mit schweren PianoklÀngen wie zu Beginn. Nicht dass er schlecht ist, aber einen Opener stelle ich mir anders vor.

Ganz anders geht es bei den nĂ€chsten Songs `Passing Through`, `Someday`und `Astray` zur Sache. Hier gehen einem die GehörgĂ€nge auf. EVERGEY wie man sie kennt und liebt. Hier fließt die Musik, das Album nimmt Fahrt auf, man kann sich zurĂŒcklehnen und genießen.

Mit `The Impossible` wird es nun verhaltener. Tom wird hier nur von Keyboards begleitet, ein sehr atmosphÀrischer Song. ŽMy Allied Ocean` entpuppt sich als wahres Riffmonster mit insgesamt drei Gitarrensoli!! Absolut geil!!

Mit `In Orbit` hat sich die Band eine langjÀhrige Freundin an Bord gezogen. Das Ganze hat die Band Toms Frau Carina zu verdanken, die bei einem Glas Wein Floor Jansen (NIGHTWISH) fragte, ob sie nicht Lust hÀtte mit zu singen. Das Ergebnis kann sich absolut hören lassen.

Bei der Ballade `The Paradox Of The Flame`, wo Mr. Englunds Frau Carina mitsingt, kommt Toms Stimme voll zur Geltung und man muss schon eingestehen, dass er einer der besten SĂ€nger im Metal Genre ist. Ganz großes Kino! Das nachfolgende `Disconnect` beginnt rasant mit treibenden Bassdrums, wechselt mit ruhigen Passagen ab und entwickelt sich als absolut geiler Song.

Es fĂ€llt mir nicht leicht, den letzten Song, das TitelstĂŒck `The Storm WithinÂŽ, als Höhepunkt zu bezeichnen, obwohl er nach mehrmaligem Hören doch QualitĂ€ten dazu aufweist. Er erinnert zu Beginn ein wenig an David Townsend, aber ich finde das StĂŒck passt gerade vom Aufbau her perfekt ans Ende des Albums! Episch!

`The Storm Within` ist ein absolut geniales Album geworden und kann locker mit dem VorgĂ€nger `Hyms For The Broken` mithalten. Das Album ist bis ins kleinste Detail liebevoll produziert, Tom Englunds Gesang ist wie immer erhaben, der Sound kommt druckvoll aus den Boxen, entfaltet sich auch mit Kopfhörern zum perfekten Hörgenuss! Hier stimmt alles! Höhepunkte sind `Disconnect`, `My Allied Ocean`, sowie die herzergreifende Ballade `The Paradox Of The Flame`. Ganz großes Kino!!

Pflichtkauf!!!!

6/6

Uli

VORBERICHT: WOLFSZEIT FESTIVAL

Posted by Samir On August - 13 - 2016

wolfszeitDas WOLFSZEIT FESTIVAL geht in die 10te Runde und fĂ€hrt zum JubilĂ€um richtig groß auf.

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PROPHECY FEST 2016

Posted by Radu On August - 2 - 2016

Was habt ihr so am Wochenende gemacht? „Wir waren auf einer Kunstausstellung, im TheaterstĂŒck und haben eine Höhle besichtigt. Außerdem haben wir zwei Tage lang Konzerte (von zart bis hart) gehabt und viele nette Leute in einer entspannten AtmosphĂ€re kennen gelernt.“ Soweit die kurze Zusammenfassung vom diesjĂ€hrigen PROPHECY FEST in der Balver Höhle. War es letztes Jahr bereits sehr schön, konnten die Veranstalter dieses Mal sogar noch eine Schippe drauflegen. Aber lest selbst…

Vernisage

Das Ambiente der Balver Höhle ist einzigartig und bietet neben der AtmosphĂ€re auch weitere Vorteile: alles liegt eng beieinander und man hat nur kurze Wege zu Fressbuden, Toiletten und Campingplatz. In Sachen Abwechslung wird erneut Gas gegeben; im hinteren Teil der Höhle stellt Fursy Teyssier von LES DISCRETS seine Malereien aus. Er dĂŒrfte vielen bereits als Covergestalter von seiner Band, sowie von ALCEST bekannt sein. Auch der heiß umkĂ€mpfte Merchandise WĂŒhlstand ist dieses Jahr am Start und bietet neben Schallplatten auch Shirts (zu Schleuderpreisen) und liebevoll aufgemachte CD BĂŒcher an. Hier wurde dieses Mal eine Absperrung eingebaut, damit die Meute in kleinen Gruppen wĂŒhlen können. Auch vor der BĂŒhne haben die Veranstalter eine Absperrung eingebaut, so das man sich jederzeit verkrĂŒmeln kann, was einiges an Massenchaos raus nimmt. Nach einem entspannten Rundgang durch Fursys Galerie geht es auch schon los mit dem ersten Gig.

HEKATE eröffnen das Fest und sorgen anfangs fĂŒr verhaltene Blicke und neugierige Ohren. Der Mix aus experimentellen ElektronikklĂ€ngen und mittelalterlicher Folklore braucht seine Zeit, entfaltet dann jedoch eine packende AtmosphĂ€re. Viele Besucher sehen es Ă€hnlich und so wird im Laufe des Sets aus wohlwollendem Klatschen eine immer grĂ¶ĂŸere Gemeinde, welche der Band aus der Hand fressen. Getreu dem Motto „Keine Ahnung was es ist, aber sie haben es“ zieht die Truppe ihren Siegeszug fort und macht neugierig auf mehr. Ein optimaler Start und charismatischer Opener fĂŒrs Fest.

Hekate1

Ganz andere Töne schlagen dagegen GERM an. Mit den Alben hat man sich schnell eine Fangemeinde aufgebaut, die aber weitestgehend auf eine Live PrĂ€senz verzichten musste. Eingebettet in wuchtigem Soundgewand und eingestreuten, sphĂ€rischen KlĂ€ngen, pflĂŒgt man sich durch das Set. Die aggressive Stimme durchbricht dabei die Schönheit (jedoch nicht die Erhabenheit) der StĂŒcke und hinterlĂ€sst bei der Audienz unterschiedliche EindrĂŒcke. Rastet ein Teil mit GĂ€nsehaut auf der Pelle hemmungslos dazu aus, so wĂŒrde sich der andre Teil ebenfalls freuen, wenn das Kreischen am Mikro nicht wĂ€re, aus dem kein menschliches Wort zu verstehen ist. UnterstĂŒtzt wird GERM von Andreas Schiffmann am Bass, David Conrad von Heretoir und Audrey Sylvain am Gesang, wobei „Just For A Moment“ erstmals live dargeboten wird.

Germ1

Es ist bereits einige Zeit her, dass LES DISCRETS live von sich Reden gemacht haben. Auch das letzte Album hat bereits vier Jahre auf dem Buckel und so ist die Erwartungshaltung an Fursy groß. Hat man sich in der Vergangenheit mit Neige und Winterhalter von ALCEST live ausgeholfen, ist man nun mit einer komplett neuen Truppe am Start. Leider hört man es ihnen auch an, denn man stolpert sich mehr oder weniger durch das Set. NatĂŒrlich krachen Klassiker wie „L’Ă©chappĂ©e“ und “Les Feuilles de l’olivier“ live immer noch schön mĂ€chtig, aber man merkt halt, dass es an einigen Ecken noch hapert. Auch die Entscheidung zwei neue Songs direkt hintereinander zu prĂ€sentieren sollte hinterfragt werden, aber OK. Das neue Material vom 2017 erscheinenden Album „Predateurs“ klingt ruhiger und birgt eine Mischung aus 80er Jahre und Ambient EinflĂŒsse, die auch die Marschrichtung der neuen Katatonia verfolgen. Wie es sich insgesamt macht, wird man dann noch sehen; fest steht, dass es hier „nur“ ein guter Auftritt war und man die Band auch schon in besserer Form erlebt hat. Bleibt zu hoffen, dass man sich aufeinander einspielt und die Magie nĂ€chstes Mal wieder besser ĂŒbertragen wird.

Les Discrets1

A propos Magie: zugunsten des Merchandise Standes und der Fressbuden, muss der erste Teil von IRON MOUNTAIN eher im Hintergrund fĂŒr mich laufen. Frisch gestĂ€rkt „nur mal eben rasch reinhören und danach zum Bierstand“ ist aber nicht, denn das komplett instrumentale Material proggt sich munter durch die Audienz. Eine derart zusammengewĂŒrfelte Mischung aus Prog, Psychedelic, und Post Rock zu vereinen ist mutig, aber irgendwie funktioniert es auch live besonders gut. „Bonfires“ entfaltet eine packende AtmosphĂ€re aus introvertierten Momenten, ehe es einen Abstecher zum Irish Folk macht, ohne den Zuschauer los zu lassen. Man kann in vielen Augen erkennen, dass sich ganze Gedankenwelten wĂ€hrend der Darbietung öffnen und jeder seinen eigenen Trip fĂ€hrt, wĂ€hrend sich die Iren auf der BĂŒhne fleißig abmĂŒhen. Die Kritik, nichts Halbes und nichts Ganzes zu sein, lassen sich die Jungs locker gefallen, denn fest steht, dass sie mit ihrem Auftritt fĂŒr große Überraschung gesorgt haben.

Iron Mountain2

Professionell, atmosphĂ€risch und charismatisch; SECRETS OF THE MOON haben auf dem Prophecy Fest ein Heimspiel und können mit einer fetten Setlist punkten. Im Hintergrund werden auf einer Leinwand die einzelnen Songtitel mit kleinen ErlĂ€uterungen aufgefahren, wĂ€hrend man sich eines mĂ€chtigen Sounds erfreuen kann. Wenn alles perfekt ist, warum haut mich die Band an diesem Abend nicht vom Hocker? Vielleicht ist alles zu perfekt oder es ist auch der MĂŒdigkeit geschuldet, aber irgendwie springt der Funken bei mir nicht ĂŒber. Die Fangemeidne freut sich, scheint aber teilweise auch vom Tag angeschlagen zu sein. Nichtsdestotrotz machen die Jungs mit Schwergewichten wie „Man Behind The Sun“ alles richtig und pfeffern alles in die Meute, um zufriedene Gesichter zu hinterlassen.

Secrets Of The Moon3

Der Soundcheck von HELRUNAR lĂ€sst bereits staunen, denn auf die Bitte des Tontechnikers mal zu screamen, eröffnet Skald Draugir eine große Bandbreite an AggressivitĂ€t, ehe sein tiefes Stimmorgan auch im cleanen Bereich die Höhle erzittern lĂ€sst. Vorhang auf und nochmal alle Kraftreserven mobilisiert, denn man wird gefordert. Schnell folgt die Audienz der Truppe und auch die charismatischen Ansagen Skalds verfehlen ihre Wirkung nicht. Wehende MĂ€hnen, staunende Blicke und euphorischer Beifall begleiten den Gig, den ich leider wegen der MĂŒdigkeit nicht ganz zu Ende schaffe. Sehr gelungen und eine guter Grund sich die Alben nochmal in Ruhe in den Kopf zu schaufeln.

Helrunar

Der nĂ€chste Tag beginnt relativ frĂŒh, denn unter dem Namen WÖLJAGER hat Marcel „Skald Draugir“ Dreckmann ein TheaterstĂŒck geschrieben, das ebenfalls in meiner Heimatstadt LĂŒdinghausen vor zwei Wochen aufgefĂŒhrt wurde. Nun dient die SchĂŒtzenhalle Beckum als Ort des Geschehens fĂŒr das StĂŒck, dem auch das Album „VanÂŽt Liewen und Stiawen“ („Vom Leben und Sterben“) gewidmet ist. Ein seltsamer Anblick, viele Black Metaller lieb und artig in einer voll besetzten Halle sitzen zu sehen, aber das TheaterstĂŒck ist ein sehr guter Grund dafĂŒr. Packend und extrem atmosphĂ€risch dargeboten wird die Geschichte des jungen Wilhelm aus dem MĂŒnsterland erzĂ€hlt, der die Gabe hat, in die Zukunft zu blicken. Diese Gabe lĂ€sst sich nicht kontrollieren und beschrĂ€nkt sich darauf, den Tod einiger Mitmenschen zu erblicken, weshalb ihn die Leute meiden. Marcel Dreckmann verhilft mit seinem Projekt WÖLJAGER der plattdeutschen Sprache zu seinem Erben, da diese vom Aussterben bedroht ist. Das TheaterstĂŒck unterstreicht sowohl die MĂŒnsterlĂ€nder MentalitĂ€t und baut gleichzeitig die BrĂŒcke zum morbiden Geist der Metalszene. Musik und Theater sind KĂŒnste, die hier auf eindrucksvolle Weise miteinander verschmelzen und zeigen, das der Zeitgeist der Metaller nicht ausschließlich auf dem rebellischen Aufbegehren limitiert ist, sondern gleichzeitig den Geist eines Freidenkers fördert. Dabei kommt viel KreativitĂ€t rum, die hier sehr eindrucksvoll inszeniert wird und das Prophecy Fest in Sachen VielfĂ€ltigkeit um einen großen Beitrag bereichert.

Wöljager

ZurĂŒck zur Balver Höhle, rasch etwas zum Essen reingeballert und ab zur BĂŒhne, wo bereits VÖLUR einen massiven Klangteppich zelebrieren. Auf der BĂŒhne eine Gestalt in schwarzer Kutte mit Bass, eine Violistin mit gefĂŒhlten 100 EffektgerĂ€ten auf der BĂŒhne und ein Schlagzeug im Hintergrund. Mit Leidenschaft bricht ein musikalischer Brocken spirituellen Trance/Dooms auf die Audienz ein, der Staunen lĂ€sst. Unglaublich, was man aus drei Instrumenten rausquetschen kann und auch wenn es fĂŒr mich zu schwer verdaulich ist, so sieht man viele glĂŒckliche Gesichter nach dem Gig mit einer VÖLUR Platte aus der Höhle strömen.

Völur

WĂ€hrend man sich kurz ĂŒber den italienischen Eiswagen am Eingang der Höhle wundert (und sich spĂ€ter ĂŒber ein Vanilleeis hermacht), brummt eine Eruptionswelle von Bass aus der Höhle und macht neugierig auf die nĂ€chste Band. Dunkle BĂŒhne, zĂ€hflĂŒssiger Sound und Ansagen mit Helge Schneider Humor; BOHREN & DER CLUB OF GORE nehmen sich nicht all zu ernst und was ich ursprĂŒnglich fĂŒr den Soundcheck gehalten hatte, stellt sich bereits als Performance heraus. „Wir bringen euch Abwechslung“ lautet die selbstironische Ansage, ehe der Doom/Jazz auf die Audienz unterschiedliche Wirkungen hat. Die einen entfachen im Kopfkino sofort eine Film Noir Szenerie, bei der eine verregnete Straßenecke den Weg zu einem alten DetektivbĂŒro ebnet, in der eine Femme Fatale den Raum betritt. Die anderen wundern sich, wie man eine Stunde Spielzeit mit maximal fĂŒnf Tönen ĂŒberbrĂŒcken kann; da ich zur letzten Kategorie gehöre, verschließt sich mir das Kopfkino und ich ĂŒberbrĂŒcke die Zeit mit einem MittagsschlĂ€fchen, zu dem mich diese Band gut inspiriert hat.

Bohren und Club of Gore

Es fĂ€llt mir schwer, aus meinem hypnotischen Zustand herauszukommen, aber ANTIMATTER dĂŒrften nach der vorangegangenen Band leichtes Spiel bei mir haben. Und tatsĂ€chlich, die ĂŒberwiegend ruhigeren StĂŒcke entfalten rasch ihre Wirkung auf die Audienz und fĂŒllen die Höhle mit jeder Spielminute mehr. Die dunklen Songs beherbergen stets einen Hoffnungsschimmer und gehen schnell in den Gehörgang. Viele Fans haben sich zusammengefunden und feiern frenetisch ab und freuen sich auf die Abwechslung zwischen introvertierten Elementen, Aufbegehren und romantisch, akustischen Momenten. Ich kannte sie bis dahin nicht,aber live kann man ANTIMATTER eine dichte AtmosphĂ€re nicht absprechen.

Antimatter2

Es wird eng auf der BĂŒhne, wenn sich die komplette Belegschaft von GLERAKUR auf die BĂŒhne drĂ€ngelt. Warum zum Teufel hat man drei Gitarristen, zwei Bassisten und zwei Schlagzeuger am Start, wenn der Grundrhythmus doch eigentlich kaum variiert? Und warum kann man sich nicht auf einen Stil einigen? Und warum zum Teufel geht einem der Scheiß auch Minuten spĂ€ter nicht mehr aus dem Kopf, obwohl man es gar nicht so intensiv erlebt hat? Die Antwort ist simpel: was nach nicht viel aussieht oder auf den ersten Blick klingt, entfaltet seine Langzeitwirkung nach mehreren Minuten. Mit chirurgischer PrĂ€zision werden unterschiedliche Gitarrenarrangements untereinander vermischt und zu einem großen Ganzen zusammengefĂŒgt, um es in ruhigen Momenten sanft auseinanderbrechen zu lassen, damit man die einzelnen Elemente raus hören kann. Bestaunt man diese Schönheit gerade fasziniert, ebnet man einen geraden Weg, der den Song in einen Moshpart verfallen lĂ€sst, und damit endgĂŒltig das Siegel der Langlebigkeit drauf klatscht. Klingt verschachtelt, ist es auch. Aber verdammt genial inszeniert und der Audienz dargeboten.

Glerakur

Über ALCEST im Livemodus muss man nicht viele Worte verlieren, denn sie haben sich seit der Veröffentlichung von „Écailles de Lune“ schnell im Sektor verbreitet. Grund genug das Album in kompletter LĂ€nge live zu wĂŒrdigen und um ein Best Of Set zu ergĂ€nzen. Bevor man das Best Of Set auf „2 Mal „Écailles de Lune“ live spielen“ limitiert, gibt es doch noch vier weitere Songs, die dargeboten werden. GĂ€nsehaut pur, schmusende Paare oder Fasziniation in den Blicken der Anwesenden, die Wirkung von ALCEST ist sehr facettenreich. Das nutzt man natĂŒrlich schamlos aus, um eine astreine Performance zu zaubern und der sonst eher schĂŒchterne Neige lĂ€sst sich sogar zu Danksagungen und einigen LĂ€chlern hinreißen. Warum allerdings der Gesang bei `Delivrance` aus der Dose kommt, ist mir ein RĂ€tsel; entweder man spielt alles live oder lĂ€sst es komplett. Das tut dem Auftritt jedoch keinen Abbruch und sei dieses Mal verziehen, denn es wurde nach allen Regeln der Kunst abgerĂ€umt.

Alcest2

Der Tag hinterlĂ€sst seine Spuren und man wird mĂŒde, Dennoch werden nochmal alle Kraftreserven gesammelt, um sich SOL INVICTUS anzuschauen, die mir bis dahin unbekannt sind. Prog Folk mit irischen Momenten oder doch eher eine Mischung aus nachdenklichen und fröhlichen Elementen? Mein Kopf kann die Schublade zu dieser spĂ€ten Stunde nicht mehr finden; fest steht, dass Tony Wakeford an der Akustik Klampfe und Gesang alles gibt und die Menge damit auf seine Seite zieht. Das muss er auch, denn der Auftritt ist leider von Pannen ĂŒberschattet: die zweite Violine fĂ€llt aus, beim Duett wollen die Stimmen nicht harmonieren und auch die Flöte rutscht in schiefe Gefilde rein. Dennoch macht man seine Sache gut, kann man schließlich auf die Diskographie von gefĂŒhlten 30 Alben zugreifen. Die Dame am Cello geht steil, der dritte Geiger fĂ€llt mit seine arhythmischen Verrenkungen auf, Tony spielt locker weiter und schafft es noch dazu, das Publikum mit seinem trockenen Humor zu begeistern. Trotz (oder gerader wegen?) dieser Pannen reißt man einen charismatischen Gig runter, der sich gewaschen hat.

Sol Invictus

Letztes Jahr VEMOD verpasst, dieses Jahr soll es aber sein. Nachdem sie letztes Jahr einen epischen Auftritt gehabt haben, stehen die Zeichen dieses Jahr auf Wiederholung. Nach einem langgezogenen Intro, das alleine schon fĂŒr sich das Warten wert ist, ballert man sich auch schon durchs Black Metal Programm. AuffĂ€llig der Gesang, der nicht klassisch gescreamt, sondern eher tief ist. Leider schluckt der Bass einiges an Sound weg, so dass es fĂŒr mich „nur“ ein guter, aber halt kein epischer Gig ist. Auf jeden Fall ein guter Grund sich nĂ€her mit dem Album zu beschĂ€ftigen.

Vemod2

Fazit:
Das warÂŽs dieses Jahr also leider schon wieder mit dem PROPHECY FEST. Was also bleibt noch zu sagen? Es gab tolle KĂŒnstler, ein sehr vielfĂ€ltiges Programm und eine tolle AtmosphĂ€re. Die Veranstalter haben alles richtig gemacht und aus dem letzten Jahr gelernt. Das Besondere an der ganzen Sache: die herzlichen und familiĂ€ren Rahmenbedingungen ebnen den Weg fĂŒr die vielen Kleinigkeiten, die dieses Festival zu etwas ganz Besonderem machen. So ist es ein ĂŒberschaubares Festival, bei dem man seine Kumpels immer wieder ĂŒber denn Weg lĂ€uft (ca. 1300 Leute). Ein aufwendig gestaltetes Programmbuch (inkl. Soundtrack und Video) fĂŒr lau und die Vorabshow am Donnerstag von Troll Music (leider nicht geschafft) sind ebenfalls ein echtes Schmankerl. Auch die freundliche und hilfsbereite Security, sowie entspannten Feuerwehrleute tragen ihren Teil dazu bei, dass sich die GĂ€ste wohl fĂŒhlen. Und die GĂ€ste sind das, was diesem Festival zum Highlight verhelfen: hier kommen die Leute gerne hin, um Freunde zu treffen, sich ĂŒber unterschiedliche Musikstile auszutauschen, ihren Horizont zu erweitern (WÖLLJAGER TheaterstĂŒck) und neue Leute aus unterschiedlichen LĂ€ndern kennen zu lernen. Musik verbindet halt unterschiedliche Nationen und gerade in diesen Tagen, in denen sich die Nachrichten ĂŒber Terror ĂŒberschlagen, ist es schön zu sehen, wie die Leute respektvoll und freundschaftlich miteinander umgehen. Mittlerweile wurde auch der Termin fĂŒrs nĂ€chste Jahr (28./29.07.2017) und erste Bands (DORNENREICH, SUN OF THE SLEEPLESS, DOOL, THE VISION BLEAK, THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT) bestĂ€tigt. Letztes Jahr waren wir neugierig, ab diesem Jahr steht fĂŒr uns fest: PROPHECY FEST ist fester Bestandteil unseres Sommers und hat sich zum Kult gemausert.

Thanx PROPHECY, it was a blast!!!

CROSSPLANE VIDEO

Posted by Uli On Juli - 30 - 2016

CROSSPLANE-Logo-160x110Die Essener Rocker von CROSSPLANE werden am 10. Februar ihr neues Album “Backyard Frenzy” via 7Hard in die PlattenlĂ€den eurer Wahl stellen. Um die Wartezeit zu verkĂŒrzen veröffentlichen sie mit `Dance With The Devil`ein Zeichentrickvideo, welches von den Machern der Zeichentrickserie Heavy Metal Maniacs kreiert worden ist! Watch Below!

EVERGREY VIDEO

Posted by Uli On Juli - 30 - 2016

13533028_1194469783937901_158367824524095401_nDie schwedischen Dark Metaler EVERGREY haben mit `Distance` ein neues Video ins Netz gestellt, welches vom kommenden neuen Album “The Storm Within” stammt, welches am 9. September via AFM Records erscheinen wird! Watch Below!!

TUROCK OPEN AIR 2016

Posted by admin On Juli - 26 - 2016

130716_101832Der Essener Metalclub Turock, veranstaltet auch in diesem Jahr wieder das beliebte TUROCK OPEN AIR Festival 2016, welches vom  02.-04.09.2016 in Essen stattfindet. Und das wie immer umsonst und draußen. Folgende Bands sind bisher bestĂ€tigt worden:

PENNYWISE
JOHN DIVA & THE ROCKETS OF LOVE
ASPHYX
DARK TRANQUILLITY
STEAK NUMBER EIGHT
PYROGENESIS
HONIGDIEB
DEBAUCHERY
KRISIUN
CROSSPLANE
THUNDERMOTHER
EAT MY BODY
DISBELIEF
TOXIC WALTZ
GREYDON FIELDS
CORPORAL SHRED

Review: WITHERSCAPE

Posted by Radu On Juli - 23 - 2016

REVIEW: THE SANTUARY

WitherscapeMan sollte meinen, dass man sein persönliches Schaffen irgendwann nicht mehr steigern kann. Dan Swanö und Ragnar Widerberg belehren uns hier eines besseren und vermischen mit dem aktuellen WITHERSCAPE Album sowohl 70er, Prog Rock und sogar AOR Elemente und tĂŒten diese in ein atmosphĂ€risches Death Metal Gewand ein.

Der Opener `Wake Of Infinity` zeigt zwar anfangs seine ZĂ€hne, mĂŒndet jedoch in eine introvertierte Rocknummer, ehe wieder Aggressionsalarm herrscht. Abwechslung und das Element der Überraschung wird hier professionell eingesetzt. `In the Eyes Of Idols` ist eine griffige Nummer in Black Tears Tradition, wĂ€hrend die Griffbretter mit `Rapture Ballet` drastisch bearbeitet werden und ProgressivitĂ€t und AtmosphĂ€re vereinen. Eine „Ballade“ der besonderen Art kredenzt `The Examiner` auf der Dan Swanös Stimme in Begleitung mit Piano und Akustikgitarre bedĂ€chtig Melancholie herbeibeschwören.

Erstaunlich, wie selbstverstĂ€ndlich der Song sich aufbaut, wĂ€chst und schließlich die Fangarme noch so vielen Stilen ausstreckt und in einer GĂ€nsehaut vereint. Nicht minder geht es bei `Marionette` zu, wo der Kontrast zwischen Ruhe und Aggression mittels balladesken Tönen und Stimmwechsel (klar und geröchelt) eindeutig gelebt wird. `Divinity` ist ein Augenzwinkern in Richtung Nightingale, unterscheidet sich jedoch klar durch seine WutausbrĂŒche, wĂ€hrend `God Of Ruin` schon etwas rituelles an sich an. Der Titeltrack ist Dan Swanös Reaktion auf einen Kommentar im Netz, bei dem man ihn angestiftet hat, nicht immer auf Sicherheit zu spielen. Als Ergebnis wurden alle Elemente in die Waagschale geworfen und ein 14 minĂŒtiges Monster erschaffen, das problemlos als Erbe der Crimson Alben durchgehen kann.

Dan Swanö Röchelt und singt in Topform und schafft es trotz starkem Wiedererkennungswert eine klare Grenze zu aktuellen Nightingale und alten Edge of Sanity zu ziehen. Auch wenn der Rausschmeißer `Vila I Fried` nicht gerade lang ist, so hat das InstrumentalstĂŒck einen Charme, der den Hörer in nachdenklicher Ruhe zurĂŒck lĂ€sst. StorymĂ€ĂŸig wird an dem DebĂŒt angeknĂŒpft, wobei Paul Kuhr (Novembers Doom) unterstĂŒtzt hat; der Mann in Weiß hat das Horrorhaus neu hergerichtet und vermietet es an einige GĂ€ste. UngĂŒnstig nur, dass es auf den Ruinen eines Höllentores erbaut wurde, und so wird der Protagonist besessen und öffnet das Tor zu einer anderen Dimension. Die Thematik wurde beim Cover perfekt umgesetzt, wobei Swanö und Widerberg perfekte GeschichtenerzĂ€hler sind.

Fazit: neben der gewohnt hohen QualitĂ€t, gibt es einige neue Elemente und GĂ€nsehautmomente, die man lĂ€ngst nicht gewohnt ist. WITHERSCAPE erklimmen das nĂ€chste Level und perfektionieren nicht nur, sondern bereiten neue Wege. Auch fĂŒr Swanö VerhĂ€ltnisse ein herausragendes Album und absoluter Pflichtkauf!

5 Punkte

Radu