LIVE REVIEW: BOLT THROWER

Posted by Radu On September - 25 - 2014

BOLT THROWER, MORGOTH, SOULBURN
Essen, Weststadthalle, 22.09.2014
Bolt Thrower live

Was fĂŒr ein Package! Jedem Todesmetalfreak dĂŒrfte die Vorfreude auf dieses Konzert feuchte TrĂ€ume bescheren. Und was soll man sagen, an diesem Abend sollen sie wahr werden. UrsprĂŒnglich fĂŒrs Turock ausgelegt sind alle Karten innerhalb von drei Tagen ausverkauft. Daher die Entscheidung, fĂŒr die Weststadthalle als Schlachtfeld zu wĂ€hlen, um noch einige Besucher mehr glĂŒcklich zu machen. Bereits am Merchandise Stand geht es erbarmungslos zur Sache; kein Wunder, haut man mal eben fĂŒr lĂ€ssige 12 Euro T Shirts oder fĂŒr 28 Euro ein hochwertiges Worker Shirt raus. Sehr geile Auswahl und genug in Reserve, so dass man nicht vor einem geplĂŒnderten Merchandise Stand verweilen muss.

SOULBURN
Soulburneröffnen den Abend. Ohne lange Geschichten springen sie ins Set und die Audienz heißt sie herzlich willkommen. Kein Wunder, sind sie bereits seit 1996 aus der Asche der restlichen ASPHYX Mitgliedern hervorgetreten. Nach immerhin 16 Jahren machen die Seelenbrenner die BĂŒhne unsicher und bedienen uns fleißig aus ihrer (bis dato einzigen Scheibe) „Feeding On Angels“. Das Zusammenspiel passt, die Riffs rotzen und schnell kommt der Pulk vor der BĂŒhne auf Betriebstemperatur. Ein kleiner Einblick in “The Suffocating Darkness” ist auch noch drin, womit die Vorfreude auf den Release Termin im November nochmal geschĂŒrt wird. Ein sehr gelungener Einstieg fĂŒr einen Abend alter Schule.

MorgothBei MORGOTH braucht man nicht so lange auf einen neuen Live Auftritt warten, schließlich gaben sie bereits drei Wochen vorher auf dem Turock Festival ihr Stelldichein. Seit ihrer Reunion und ihrem Auftritt beim Rock Hard Festival ist einige Zeit ins Land gezogen, die genutzt wurde. Arbeiten sie nicht nur an neuem Songmaterial, sondern sind auch live wieder zu einer Einheit verschmolzen, die derbe Arschtritte verteilt. Marcs Stimme durchlĂ€uft sĂ€mtliche Spektren der BrutalitĂ€t, wĂ€hrend man sich fleißig durch das Set rotzt und den Fans alles abverlangt. Auch in Sachen BĂŒhnenshow wird nicht gegeizt, sondern immer nah an der Basis geblieben, wĂ€hrend man fast schon lĂ€ssig das Adrenalin aus dem Menge kitzelt. Und es lĂ€uft gut, denn die Meute frisst ihnen aus der Hand; die alten Klassiker verlangen von der Audienz vollen Körpereinsatz, wĂ€hrend sich das neue Material nahtlos in die Setlist einfĂŒgt. Neues Album ist in Arbeit, und die Live PrĂ€senz wird an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am Ende des Auftritts sieht man bereits die ersten erschöpften Gesichter in Richtung Bierstand wanken.

BOLT THROWER
Bolt ThrowerBrachial, kompromisslos und gewaltig! Alleine die ersten Töne bringen die Anwesenden zum Ausrasten und innerhalb weniger Sekunden bricht auch schon eine Moshpit los, die sich den Rest des abends nicht mehr beruhigen soll. Der Bolzenwerfer liefert ab und die Meute stĂŒrzt sich ins Massaker, so einfach ist das! Kurze Pause, neumodische Circle Pits oder einen sekundenbruchteil einen DurchhĂ€nger? Fehlanzeige, hier zwiebelt man konsequent unter Dauerfeuer seine Diskografie durch, ohne RĂŒcksicht auf Verluste. Wer Anfang der 90er auf einigen Death Metal Konzerten war, dĂŒrfte bei dieser AtmosphĂ€re schnell nostalgisch werden, denn nach gerade mal 3 Songs hagelt es Crowdsurfer, springen die ersten Fans auf die BĂŒhne, um zusammen mit Karl ins Mikro zu röcheln oder stĂŒrzen sich wieder in die brodelnde Menge. Das musikalische Beben der StĂ€rke 10.0 spuckt dabei Klassiker wie „Fourth Crusade“, „Mercenary“, No Guts,No Glory“ und „When Cannons Fade“ aus und lĂ€sst die Menge frenetisch abfeiern. Kurze Ansagen an die LoyalitĂ€t der Fans oder auch das Dauergrinsen auf der BĂŒhne stachelt die von MORGOTH gemeuchelte Meute ĂŒber das komplette Set hinweg zu Moshpitartigen Höchstleistungen an. Mal ehrlich; wer außer dieser Band kann sich erlauben ohne ein neues Album im GepĂ€ck einfach mal die alten Klassiker runter zu donnern und dabei eine derartige Stimmung zu verbreiten? BOLT THROWER sind in Sachen Kult und BodenstĂ€ndigkeit ein PhĂ€nomen, das sich unter anderem auch bei den Preisen auszeichnet. Wenn es aber an die live Front geht, dann sind sie vor allem eins: Warmasters of Death Metal!

Radu
Fotos: Thorsten Fiolka

1 Response so far
  1. » Blog Archive » BOLT THROWER NEWS Said,

    [...] den Konzerten spĂŒren konnte. Ich durfte sie letztmalig in Essen 2014 bestaunen (Bericht gibtÂŽs hier) und kann nur unterstreichen, welche Macht und Charisma die Band an sich hatte. Ein kleiner Trost [...]

    Posted on September 16th, 2016 at 06:30

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