LIVE REVIEW: EQUILIBRIUM
EQUILIBRIUM, HEIDEVOLK, FINSTERFORST,NOTHGARD
Pagan Overload vom feinsten versprach der Banner. Einlass 18 Uhr und Startschuss um 19 Uhr in die Bochumer Matrix. Entweder spielten NOTHGARD den kĂŒrzesten Gig ever, oder sie hatten schlichtweg vorher angefangen, weil wir nur noch die letzten anderthalb Songs mitbekommen. Schade, denn da ich sie nicht kannte hĂ€tte ich mich ĂŒber mehr gefreut. Der Meute scheint es zu gefallen, denn sie frisst Dom bei seinen Ansagen aus der Hand und entlĂ€sst die Truppe mit einer ordentlichen Packung Feierwut im Bauch.
Danach wird die BĂŒhne in mystisches Licht getaucht, ehe epochale KlĂ€nge eine unheilige Allianz in Form von FINSTERFORST ankĂŒndigen. Entsprechend seltsam mutet die grĂŒn blickende Brille auf Olis Glatze an, aber die Band hat halt einen eigenen Humor. Epische KlĂ€nge wechseln sich mit kurzfristiger Raserei ab, ohne den SpaĂ auf der Strecke zu lassen. âDa wir ja so eine böse Black Metal Band sind, gibt es jetzt etwas fĂŒr die gute Launeâ spricht es und lĂ€sst `Zeit fĂŒr Hass` von der Kette. Auch eine Mini Circle Pit der Band auf der BĂŒhne ist drin und so steigt die Stimmung proportional zum Alkoholpegel.
Der Kessel steht schon amtlich unter Druck, ehe die Truppe von HEIDEVOLK auf die BĂŒhne springt, um dem Publikum einen amtlichen Tritt zu verpassen. Die Songs knallen, das Publikum jubelt und klatscht, wĂ€hrend man sich vor und auf der BĂŒhne zu sportlichen Höchstleistungen anstachelt. Kein Wunder, denn Live Granaten wie `voorwaarts` sind halt SelbstlĂ€ufer, die eine Belastungsprobe fĂŒr Nacken und StimmbĂ€nder gleichzeitig darstellen. Auch wenn kurz mal der FuĂ vom Gas genommen wird, so dreht man konstant an der Spannungskurve, bis die Meute kaum noch kann. Gegen Ende des Gigs merkt man das der Audienz auch an, denn man ist ausgepowert und wartet mittlerweile auf den Hauptakt. Der Sympathiefaktor zur Band macht alles wieder wett und so wird nochmal alles zusammengekratzt, um nochmal einen wĂŒrdigen Abschluss zu bieten. Die NiederlĂ€nder danken es herzlich, die Masse ist am Ende. Die Umbaupause zieht sich in die LĂ€nge, aber was will man machen, wenn mal eben eine Baumlandschaft und die Instrumente vorbereitet werden mĂŒssen? Besonders in den vordersten Reihen herrscht eine höllische Hitze, wobei die Organisation hier beherzt eingreift und Wasserflaschen an die Besucher verteilt.
Die LĂŒftung funktioniert nur sporadisch und ehe ein Herr mit AufgusswĂŒnschen um die Ecke kommen kann, erlischt das Licht und EQUILIBRIUM betreten die BĂŒhne. Getreu dem Motto âWas auf dem Album funktioniert, klappt auch liveâ wird der Opener des aktuellen Werkes âArmageddonâ rausgehauen und der Akku einer ausgepowerten Menge schieĂt explosionsartig in die Höhe. Robse hĂ€lt die GĂ€ste gut bei der Stange und fordert einiges an Einsatz ein. DafĂŒr wird man im Gegenzug mit ĂŒberwiegend Material vom neuen Album belohnt. Leider hat der Soundmischer einen durchwachsenen Tag, so dass gerade der Effekt bei `Born To Be Epic` teilweise auf der Strecke bleibt. Auch die `Wirtshaus Gaudi` gehört zu den schwĂ€cheren Momenten der Band und lĂ€sst das Konzert an manchen Stellen einbrechen. Solche Patzer sind aber schnell vergeben, wenn in voller LautstĂ€rke das `Skyrim` Cover ertönt und sich Metalheadz und Gaming Nerds beim Feiern die GlĂ€ser reichen. Viel zu frĂŒh scheint man den Stecker zu ziehen, ehe man noch mit weiteren Zugaben belohnt wird spĂ€testens mit `Unbesiegt` den Boden aufwischt. Alles in allem eine schweiĂtreibende Sache, bei der man einem noch ansieht, dass es ein anstrengender Abend war. Aber ohne FleiĂ, keinen Mosh.
Sebastian Radu GroĂ
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