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Archive for the ‘CD-Reviews’ Category

CONSFEARACY – CONSFEARACY

Posted by admin On Juni - 30 - 2011

CONSFEARACY_bandCONSFEARACY – Beim neuen Massacre-Signing CONSFEARACY handelt es sich um alles andere als Unbekannte. Ein geschulter Blick auf das Line-Up offenbart dies. Allen voran Gitarrist Ira Black verfĂĽgt ĂĽber eine lebhafte Vergangenheit in namhaften Bands wie HEATHEN, METAL CHURCH, LIZZY BORDEN und VICIOUS RUMORS. Zudem verdingen sich Bassist GĂĽnter Auschrat und Gitarrist Fabian Schwarz hauptamtlich bei THE NEW BLACK, während Sänger Brian O’Connor einigen noch als „Immer-mal-wieder-Sänger“ von VICIOUS RUMORS ein Begriff sein dĂĽrfte. Hier sind also in jedem Falle professionelle Vollblutmusiker am Werke. Naturgemäß schraubt dieser Umstand gleich die Erwartungshaltung in die Höhe.

Was bei manchen Kollegen dann regelmäßig in die Hose geht, kann im Falle CONSFEARACY durchaus beachtlich überzeugen. Auch hohen Ansprüchen genügt das Debütalbum problemlos. Stilistisch bewegt man sich dabei vor allen Dingen zwischen thrashigen ANNIHILATOR und NEVERMORE-artiger Melodik. Dazu gesellen sich mitunter auch leichte Anleihen des ehemaligen Arbeitgebers VICIOUS RUMORS. Letztendlich kommt dabei ein richtig gutes Stück US Power Metal heraus.

Neben den atmosphärischen Soli von Ira Black gefällt mir insbesondere der Gesang von Brian O’Connor. Dem Mann muss man eine wirkliche Leistungssteigerung gegenüber seinen bisherigen Releases attestieren. Es ist schon erstaunlich wie sicher sich der Sänger im Fahrwasser eines absoluten Ausnahmetalentes wie Warrel Dane (NEVERMORE) bewegt. Zudem wirkt das Ganze nicht plump abgekupfert sondern hebt CONSFEARACY angenehm aus der grauen Masse hervor. Ein großes Plus ist auch, dass man im Gegensatz zur genannten Konkurrenz aus Seattle wesentlich direkter agiert und somit schneller auf den Punkt kommt.

Die Klasse des Albums spiegelt sich allem voran im superben Opener ‚Pain Infantry’, in der treibenden Hymne ‚Fall From Grace’ und im thrashigen, großartig gesungenen ‚Your Dead To Me’ wider. Aber auch der Mitgröhler ‚Unbreakable’ oder das mit Flamenco-Gitarren bereicherte ‚Dying To Kill’ wissen ohne Einschränkung zu begeistern. Passende Texte zu den Themen Verschwörungen und mächtige Regierungssysteme sowie das geschmackvolle Cover-Artwork runden das Werk ab.

Einziger Makel ist meiner Meinung nach die etwas schwache Produktion von Fabian Schwarz und Brian O’Connor, die durchaus druckvoller hätte ausfallen können. Vielleicht sollte man in Zukunft doch lieber auf einen externen Produzenten zurückgreifen oder das Budget in Puncto Sound aufstocken. Den hervorragenden Gesamteindruck trübt dieser Umstand allerdings nicht wesentlich. „CONSFEARACY“ ist ein bärenstarkes Debütwerk, an dem kein Fan der genannten Referenzbands vorbeigehen sollte. Kaufen und genießen!

Veröffentlichungsdatum: 01.07.2011

5/6 Punkte

Thomas

AMORPHIS CD-REVIEW

Posted by admin On Juni - 14 - 2011



Sky - Wählen Sie Ihr Lieblingsprogramm!

AMORPHIS – „The Beginning Of Times“ Mit ihrem aktuellen Album läuten AMORPHIS ein neues Zeitalter ein, indem sie sich dem Hauptdarsteller der finnischen Kalevala namens Väinämöinen widmen. Der Legende nach war er ein Wahrsager, der die Welt erschaffen hat und mit der Kraft der Musik Menschen zu verzaubern und gleichzeitig zu töten vermag. Textlich ist die Kalevala in Heimspiel für die Finnen und bei dem Cover denkt man nicht etwa an Ostern, sondern an die Frage was eher da war; Huhn oder Ei?

Musikalisch bereits seit 1990 aktiv und mit einprägsamen Melodien bewaffnet verschanzten sich die Jungs ins Studio, um einen würdevollen Nachfolger des grandiosen „Skyforger“ auf zunehmen. Herausgekommen ist dabei das aktuelle Album, das sich so anfühlt:

Gleich bei den ersten Klängen brandet die Gänsehaut über den ganzen Körper und der Lautstärkeregler wird schnell auf Maximum gedreht. Innerhalb weniger Sekunden schaffen es AMORPHIS den Hörer in den Bann zu ziehen und man entdeckt eine ganze Klangwelt voller Emotionen. Egal ob es die eingängigen Gitarrenmelodien, die charismatische Stimme, das abwechslungsreiche Schlagzeug oder der Keyboardteppich ist, hier wird ganz großes Kino geboten. Produktionstechnisch ergießt sich das Album durch die Boxen und reisst den Hörer sofort mit sich.

Das Kochrezept ist bei diesem Album nichts neues, aber das aktuelle Werk unterscheidet sich in vielen Hinsichten von früheren AMORPHIS Alben; hier wurde sehr viel wert auf Abwechslung gelegt und sehr detailreich an den Songs geschraubt. Es wurden dezent nichtmetallische Instrumenten (Flöte, Klarinette, Saxophon) eingestreut und der Einsatz von weiblichem Gesang erweist sich hier als wahre Offenbarung. Abwechslung und Eingängigkeit der Songs halten sich hier die Waage und auch die Details jedes Songs für sich, als auch der Gesamteindruck wurde hier Rechnung getragen.

Besonders der Gesang gibt dem Album eine sehr gute Note; mal tragend, dann mitreißend, melancholisch oder einfach nur mit geilem Growl Brett wird hier das Album  durch den Gehörgang in pures Adrenalin verwandelt. Auch besinnen sich AMORPHIS hier auf ihren Lebenslauf führen den Hörer einmal durch die komplette Diskographie ihres Schaffens; egal ob Death Metal, progressive Rock, Gothic oder sogar Mittelalterklänge, an diesem Album wird eine große Bandbreite von Leuten seine Freude haben.

Insgesamt klingt das Album wie aus einem Guss; auch wenn das Album einen regelrecht umhaut, so ist es gerade die Lässigkeit, die den Songs hier Flügel verleihen. Lange klangen die Gitarrenläufe nicht mehr so frisch, die Growls so brutal und die Songs so eingängig. Eine wahre Ohrenweide. Zum Schluss flacht der Spannungsbogen leider leicht ab, daher leider keine volle Punktzahl.

Fazit: Mit „The Beginning Of Times“ haben AMORPHIS meiner Meinung nach eines der stärksten Alben ihrer Karriere abgeliefert. Rundumschlag ihres Könnens, absoluter Gänsehautfaktor und Eingängigkeit bis zum Anschlag hätten selbst Väinämöinen dazu gebracht, diese Platte lange nicht mehr aus dem CD Player zu nehmen.

5,5/6 Punkten

Radu

INFESTING SWARM “DEMO”

Posted by admin On Juni - 7 - 2011

15121INFESTING SWARM – “Demo”  Im Jahr 2007 von Schreihals/Gitarrist Dante aus der Taufe gehoben, lassen INFESTING SWARM nun ihr erstes Lebenszeichen in Form einer Demo von der Leine. Die mittlerweile vierköpfige Kombo aus Dortmund konnte auch live bereits erste Erfahrungen im Rahmen vom Exile Festival 2010 sammeln und erfreut sich der Krönung als Bester Newcomers auf dem Legacy Metalfest 2011. Ein kurzes Intro bereitet die Ohrmuscheln auf fĂĽnf Songs vor, die dann auf den Hörer einprasseln.

Zu Beginn klingt es etwas chaotisch, als würden die Jungs nicht wissen, in welche Richtung ihre Musik gehen würde; erst im Laufe des ersten Songs „Maelstrom“ wird klar, dass diese Songstruktur beabsichtigt ist, um den Hörer in eine andere Klangwelt zu katapultieren. Der Gesang klingt zu Beginn leicht gewöhnungsbedürftig, aber spätestens ab dem Solo platzt dann endgültig der Knoten und der Song entfaltet schlagartig seine ganze Kraft. Das schnelle Schlagzeug wird von getragenen, teils doomigen Gitarren begleitet und der Gesang peitsch hasserfüllt durch die Gehörgänge. Danach haben INFESTING SWARM den Hörer im (und auch am) Sack, denn je länger der Song geht, desto geiler wird er.

Frisch eingewöhnt an den Sound der Jungs stürzt man sich in die weiteren Songs und erlebt einige Überraschungen. Gleich zu Beginn wird mit „Infernal“ das Tier aus dem Käfig gelassen, um sich ordentlich im Player auszutoben und danach wieder in eingängige Doom Riffs zu verfallen. Faszinierend dabei ist, dass der Spannungsbogen dabei locker gehalten wird und das Kochrezept zwischen langsameren Gitarren und ballerndem Schlagzeug richtig aufgeht.

Mit „Funeral March“ geht´s zu Beginn an langsam Richtung Verdammnis, bevor gelegentliche Ausbrüche den Marsch in einen hektischen Galopp verwandeln. Was sich seit dem ersten Song angekündigt hat, wird auch hier weiter bestätigt; je weiter die Demo fortschreitet, desto schwieriger wird es, sich den Songs zu entziehen. Mit „Catacombs“ wird dann die Doom Rutsche gefahren, was dem Gesamteindruck noch weitere Pluspunkte im Rahmen von Abwechslung gibt. Mit „Relay“ wird sich ein letztes Mal ordentlich ausgeschissen, damit der Aggressions Faktor auf der Demo auch nicht zu kurz kommt.

Stilistisch wird hier ein interessanter Black/Death Metal Cocktail mit einer ordentlichen Packung Doom gemixt. Die Songs sind komplex, aber leicht nachvollziehbar. Besonders gelungen ist die Balance zwischen rasendem Schlagzeug und teils schnellen, teils langsamen Gitarren. Der Gesang ist zu Beginn recht gewöhnungsbedürftig, passt aber im Laufe der Demo gut in die Rahmenbedingungen der Songs rein. Soundtechnisch geht die Produktion in Ordnung (gerade für eine Demo!); sollte produktionstechnisch noch eine Schüppe draufgepackt werden, dürften die Songs richtig übel knallen. Einige hohen Gitarrenläufe klingen manchmal etwas fehl am Platz, machen aber dem Gesamteindruck der Demo nichts negatives aus.

Fazit: Mit ihrer Demo werden INFESTING SWARM auf jeden Fall für Aufsehen sorgen. Sofern eine fettere Produktion ihnen in Zukunft den Rücken stärkt, dürften ihre Klänge auch sehr schnell weitere Kreise ziehen. Neben Atmosphäre haben die Jungs außerdem etwas, was man bei vielen Newcomern vermisst, nämlich einen eigenen, unvergleichlichen Stil. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

4,5/6 Punkten

Radu

MARIENBAD “WERK I”

Posted by admin On Juni - 5 - 2011

Marienebad bandMARIENBAD – „Werk I: Nachtfall“ Hinter MARIENBAD verbirgt sich ein Projekt der beiden EISREGEN-Musiker M. Roth und Yantit, die Marienbad damit aus den dunklen Wassern noch einmal auferstehen lassen. Auf ihrer Reise tatkräftig unterstützt durch Allen B. Konstanz (The Vision Bleak) and West (Panzerkreutz, Hämatom) erzählen die Herren die Geschichte eines tschechischen Dorfes, dessen Bewohner den Teufel im Leib haben sollen. Der Legende nach zu urteilen wurde das gesamte Dorf zugunsten eines Stausees geflutet und riss 12 Seelen in den Tod, die sich weigerten ihre Heimat zu verlassen. Die ganze Geschichte gibt´s im EISREGEN Forum http://forum-fleischhaus.de/ .

Das Line Up zeigt, das hier sowohl textlich, als auch stimmlich hier stark der EISREGEN Stempel allgegenwärtig ist, wobei der klare Gesang über den kehligen eindeutig dominiert. Die Texte strotzen nur von Zynismus und makabrer Atmosphäre, der an einigen Stellen leider abflacht und wie ein Bericht vorgetragen wird. Durch den großzügigen Einsatz von Keyboardpassagen und dem Midtempo entsteht auf dem ersten Werk eine düstere Atmosphäre, so dass jeder den Soundtrack zu seinem persönlichen Horrorfilm erleben kann. Auch produktionstechnisch wurde hier nicht am falschen Ende gespart; die Songs kommen saftig und ordentlich rüber.

Als Leckerlie gibt´s das Album gleich als Doppelversion in deutscher und englischer Sprache, wo jedoch schon der größte Stolperstein liegt. Der Gesang ist in deutscher Sprache teilweise recht gewöhnungsbedürftig, wirkt in englischer Sprache jedoch an den Haaren herbeigezogen. Die Idee ist gut, das Ergebnis aber nicht unbedingt leicht verdaulich.

Fazit: Im Großen und Ganzen entfaltet das Album erst nach mehrmaligem Hören seine ganze Atmosphäre, hat aber dann eine schöne Horroratmosphäre im Hörbuchstil mit gutem Hintergrundsound. Meine Anspieltipps: Roslins Fluch (Makaber wie Sau) und Wasserwall (absoluter Gänsehauthöhepunkt).

4,5 von 6 Punkten

Radu

ALCEST ” LE SECRET”

Posted by admin On Juni - 5 - 2011

ALCEST – „Le Secret“ Allroundtalent und Kopf von ALCEST Neige erfüllte sich einen Traum, indem er zwei alte Stücke im neuen Gewand präsentiert, um den Hörer auf eine wahre Traumreise mitzunehmen. Hierbei verarbeitet er Visionen von Tod und Wiedergeburt der Seele, die er in seiner Kindheit gehabt hat und mit fortgeschrittenem Alter aufarbeitet.

Das Titelstück entführt bereits von der ersten Sekunde an mit hypnotischer Gelassenheit den Hörer in Neiges Traumwelt und lässt in mit jeder Sekunde tiefer in eine Geisterwelt eintauchen, die durch neugierigen Kinderaugen betrachtet wird. Cleane Gitarren läuten die Reise ein, bevor ein treibendes Schlagzeug und eingängige Gitarrenlinien den klaren Gesang durch die Boxen tragen. Auch wenn hier gelegentlich auf das Gaspedal getreten wird, bleibt der Gesang durchgängig ruhig, was sowohl melancholisch wie neugierig zugleich macht. Hier wurde großen Wert auf instrumentaler Atmosphäre gelegt, was sich durch das ganze Stück zieht.

Der zweite Song „Elevation“ lockt den Zuhörer mit leisen Keyboardteppichen nah an die Boxen, um danach mit zügigem Tempo durch eine neue Klanglandschaft zu entführen. Anders als beim Titelstück wird hier der Krächzgesang rausgeholt, was der Atmosphäre keinen Abbruch tut, weil die Songstruktur eingängig und abwechslungsreich zugleich ist.

Neben den neu aufgenommenen Versionen finden sich auch die Originalversionen auf dem Silberling, die produktionstechnisch eindeutig von den Black Metal Wurzeln künden. Mir persönlich gefallen die neu aufgenommen Stücke besser, was an der Songqualität jedoch keinen Unterschied macht, weil hier ganz großes Kino geboten wird. Die Tatsache, dass es unterschiedliche Versionen (normales Jewelcase, bis zur Holzschatulle) gibt, rundet die Sache noch ab.

Fazit: ALCEST denken bei den Songs an jedes noch so kleine Detail und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Sie führen in fremde Welten und lassen den Hörer wie nach einer Seelenwanderung zurück; überwältigt und dankbar für seine Ohren.

6 von 6 Punkten

Radu

CATALEPSY – BLEED

Posted by admin On Mai - 29 - 2011



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BLEED COVERCATALEPSY – „BLEED“ Die Erde kann zuweilen ein verdammt kalter, hässlicher Ort sein. Und genau fĂĽr diesen Umstand veröffentlichen CATALEPSY aus Florida in diesen Tagen den perfekten Soundtrack. Nach der DebĂĽt-EP „Godless“ sowie dem ersten Longplayer „Iniquity“ haut man dem geneigten Hörer den neusten Hassbatzen mit Namen „Bleed“ um die Ohren.

Zu Anfang bereiten Sprachsamples und Computer-Loops einen stimmigen Weg für das folgende, entfernt an das klassische FEAR FACTORY erinnernde Stakkato-Riffing. Der Gesang von Frontmann Rick Norman wechselt zwischen tiefen, kehligen Growls und höher gelagertem Gekreische, was durch seine Intensität zu gefallen weiß. Vollendet wird dieses Abbild kalter Perfektion durch die unterlegten Computersounds, die das Klangbild förmlich emotional abrunden. Der Song nennt sich übrigens ‚Faithless’, ist atmosphärisch dicht, beängstigend und rundum gelungen.

Der nächste bemerkenswerte Pluspunkt der CD ist folgender: Was so viel versprechend beginnt wird im weiteren Verlauf keineswegs schwächer! Die eingangs beschriebenen Zutaten des Erfolgsrezepts werden zwar nicht mehr nennenswert abgeändert. Doch tut dies dem gelungenen Ergebnis überhaupt keinen Abbruch. Egal ob man das Gaspedal etwas heftiger durchdrückt wie bei ‚Monolith’ oder ‚Consumed’, das Augenmerk eher auf Grooves setzt wie im Falle des Titelsongs oder des spitzenmäßigen ‚Medusa’ oder durch Hervorheben des Computeranteils (‚Statistic’) sowie den Einsatz von BURY YOU DEAD-Sänger Matt Bruso als Gastshouter bei ‚Goliath’ doch noch etwas mehr Abwechslung einbringt. Das Gesamtbild überzeugt einfach auf ganzer Linie.

Da schließlich auch der von Matt Johnson (u.a. THE AUTUMN OFFERING) in Szene gesetzte Sound wie das sprichwörtliche Hinterteil auf das rundliche Behältnis passt, gibt es wahrlich nichts zu meckern. In Sachen technischer Deathcore ist „Bleed“ eine muskelbepackte Ansage an die Konkurrenz. So würde es mich schwer wundern, würde diese Band in Zukunft nicht noch von sich hören lassen. Eine weitere himmelschreiende Ungerechtigkeit in dieser kalten, hässlichen Welt wäre es allemal!

5,5/6

Thomas

RECKLESS MANSLAUGHTER

Posted by admin On Mai - 26 - 2011

e5a6_2RECKLESS MANSLAUGHTER – „Storm Of Vengeance“ Was ist roh, hat vier Mitglieder und reißt einem die Birne vom Kopf? Die Antwort darauf lautet ganz klar der Erstling der NRW Death Metal Horde RECKLESS MANSLAUGHTER. Satte 9 Songs vereinen sich auf dem Silberling, der bereits beim ersten Durchlauf den CD Player zum Brennen bringt. Ganz in Tradition von SUFFOCATION, CANNIBAL CORPSE oder ASPHYX wird hier die grobe Keule geschwungen. Neben Extremen Drumming, variablem Riffgewitter und einer brachialen Stimmgewalt gibt es hier noch eine Bombenproduktion von Altmeister Dan Swanö obendrauf.

Neben altbewährtem Death Metal Geröchel werden hier auch obligatorische Grind Attacken losgelassen, dass die Sau nur so quiekt. Eingängigkeit wurde hier genauso groß geschrieben, wie hohe Abwechslung und obwohl die Songs wahre Abrissbirnen sind, gehen sie schnell ins Ohr und auf die Nackenmuskulatur. Auch das Cover setzt sich in bester Dan Seagrave Manier durch die Massen durch(Coverartwork von Daniel Czaja). Man hört den Jungs ihre Spielfreude und Leidenschaft mit jedem Schlag an, und Schläge gibt es massig auf dem Album. Dass es sich hierbei um das Debüt Album der Ruhrpottler handelt setzt der Bewertung noch einen oben drauf. 

Fazit: NRW´s Antwort auf Old School Death Metal haben ihr Massaker auf die Menschheit losgelassen. Dieses Album ist so herrlich brutal, dass man es eigentlich zusammen mit einem Sturzhelm verkaufen sollte. Pflichtkauf!

5,5 Punkte

Sebastian GroĂź

SHINING “VII” REVIEW

Posted by admin On Mai - 25 - 2011

shining-band-2011SHINING „VII: Född Förlorare“ – Sunshine, My Only Sunshine, You Make Me Happy, When Skies Are Grey“ So beginnt das Intro (Original von Doris Day gesungen?!) des siebten SHINING Albums „VII: Född Förlorare“, was auf deutsch ungefähr „Geborene Verlierer“ ĂĽbersetzt heiĂźt.

Also von vornweg sei es erwähnt, dass ich nicht auf die berühmt berüchtigten Live-Eskapaden von Niklas „Kvarforth“ Olsson eingehen werde, sondern werde mich nur mit der Musik beschäftigen! Denn SHINING ist mittlerweile eine wirklich ernst zu nehmende Band, die man in keine Schublade stecken kann und mit Black Metal hat das wirklich nichts mehr zu tun.

Nach besagtem “lieblichen” Intro geht es sofort brachial mit `Förtvivlan Min Arvedel` los. In bekannter Manier zelebriert hier die Band den typischen SHINING-Sound. Definitiv handelt es sich hier hier um eine klare Fortsetzung zum Vorgängeralbum „VI: Klagopsalmer“. Im Mittelfeld des Songs gibt es einen kleinen ruhigen Break, wo Niklas klare Stimme und eine Akustikgitarre dominiert, um danach aber wieder voll aufzudrehen, während der Schluss mit einem schönen Gitarrensolo aufweisen kann. Ein gelungener Einstieg!

Das zweite Stück `Tiden Läker Inga Sar` beginnt mit Akustikgitarre und Violine, während man im Hintergrund eine röchelnde/hustende Person hört, eine Orgel setzt ein und Niklas singt dazu mit klarer Stimme. Sehr intensiv! Aber der Schein trügt. Denn dieser Song ist eine wahre Achterbahnfahrt! Hier wechseln sich böse Black-Metal Blastbeats mit akustischen Ruhezonen ab, während der Schluss ein wenig an die ruhigen Passagen von OPETH erinnern. So kennt man SHINING eigentlich nicht. Aber es ist ein großer Pluspunkt.

Mit dem nächsten Stück `Människa O´Avskyrda Vi Allt` geht es in altgewohnter SHINING Qualität weiter: brachial, genial, während es auch hier einen sehr gut hörbaren akustischen Mittelteil gibt. Christopher Amott (ARCH ENEMY) ist bei diesem Song als Gastmusiker mit von der Partie, zu hören mit einem geilen Gitarrensolo. Ein wirklich starkes Stück!

Bedarf es der Frage, das nächste Stück „kommerziell“ nennen zu dürfen!? Ansatzweise! Vielleicht! Und vielleicht auch nur, wenn der schwedische Popsänger Hakan Hemlin den Cleangesang im Refrain übernimmt. Dieser Song ist wirklich der „sehr“ hörbar geworden. `Tillsammans Är Vi Allt` ist wirklich stark! Und gefällt! Aber auch hier dominieren wie immer die typischen SHINING-Trademarks, mischen sich aber mit den melodiösen Gesangsparts von Hakan!! Stark!

Das nächste Stück überrascht total. `I Nattens Timma` ist ein reiner akustischer Song. Klavier, Akustikgitarre, Cello und die klare Stimme von Niklas. Absolut der Ruhepol des Albums. Dieser Song stammt diesmal nicht aus der Feder von Herrn Kvarvorth, sonder hier handelt es sich um einen Song der schwedischen Prog. Rocker LANDBERK.

Mit dem letzten Song `FFF`geht es erneut auf Rollercoasterfahrt! Akustische Parts wechseln sich mit derbem Black Metal Gebolze ab. Einfach nur geil!

Mit diesem Album ist es SHINING wirklich gelungen, noch abwechslungsreicher zu klingen , als die Vorgängeralben. Besonders seien hier der sehr oft eingesetzte Cleangesang und die vermehrten akustischen Einlagen zu erwähnen, die dieses Album erst so richtig interessant machen. Für mich ist es das reifste Album der Band, bzw. des Herrn Kvarforth, denn hier hat er Mut bewiesen, einmal mehr mit dem Sound und seiner Stimme zu experimentieren. Und das sollte er in Zukunft beibehalten! Grandioses Album!

6/6

Uli

THEATRE OF TRAGEDY

Posted by admin On Mai - 24 - 2011

theatreoftragedyTheatre Of Tragedy – “Last Curtain Call” Wer hat an der Uhr gedreht – ist es wirklich schon so spät…?”, fragt man sich angesichts der traurigen Tatsache, dass uns mit dem 16 Tracks umfassenden Live Mitschnitt des im Oktober 2010 stattgefundenen Konzertes das wohl letzte Album der norwegischen Gothic Metal Pioniere vorliegt. Visuell wurde die Abschiedsshow in Stavanger – der Heimatstadt der Protagonisten – in Form einer DVD festgehalten und ist im Handel wieder rum mit einer einfachen CD (mit 10 Titeln), neben der hier besprochenen separaten Doppel CD, zu erhalten.

Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ja, es ist tatsächlich schon so spät! Genauer gesagt möchten sich die Bandmitglieder nun mehr Zeit für ihre Familien nehmen, was genügend Platz für Spekulationen einer möglichen Reunion zulässt. Der ursprünglichen, in den frühen 90ern als Gesangswunder hochgepriesenen und heutzutage bei Leaves`s Eyes (haupt-) tätigen, Sängerin Liv Kristine folgte Nell Sigland und diese ist mehr als der blosse Ersatz für ihre Vorgängerin. Zusammen mit Gründungsmitglied Raymond Istvan Rohonyi beherrschen die Beiden nach wie vor das stimmliche Wechselspiel zwischen hohen verträumten weiblichen Tönen und den rauhen maskulinen Growls, welches seit jeher eines der unverkennbaren Trademarks der Band ist.

Die Tracklist von “Last Curtain Call” lässt keine WĂĽnsche offen, deckt jede stilistische Ă„ra der norwegischen Goths ab und beinhaltet Klassiker angefangen von “A Hamlet For A Slothful Vassal” ĂĽber “Der Tanz der Schatten” bis hin zu neueren (nicht minder genialen) Titeln wie den Opener “Hide And Seek”, das etwas elektronisch angehauchte “Machine” oder das finale “Forever Is The World”. Hier kommt durchaus Gänsehautstimmung auf, welche jedoch einmal mehr aus den gut ausgesuchten Songs, denn aus der Live Atmosphäre resultiert. Womit wir auch schon beim einzigen Kritikpunkt der Scheibe angelangt sind – der Produktion.

Sowohl Musik als auch Gesang kommen aus einem Guss, das Publikum ist (zu) stark in den Hintergrund gedrängt worden. Das es sich bei den Titeln um Livesongs handelt merkt man lediglich am Applaus nach Ende der Nummern. Hier wurde im Studio doch ein wenig zu viel nachgeholfen. Die Songs wirken dadurch sehr glatt poliert und das Publikum, während der Songs kaum bis gar nicht vorhanden, eindeutig kĂĽnstlich ausgeblendet. Mir persönlich ist es lieber den einen oder anderen musikalischen Fehltritt bei einem Live – Mitschnitt herauszuhören, anstatt einen nahezu perfekten dafĂĽr umso kĂĽnstlicheren Sound aufgetischt zu bekommen. Hier wäre mehr Mut zur Authenzität mit Sicherheit angebracht gewesen. Ansonsten hätte das “Theater der Tragˆdien” gleich eine Best Of CD zum Abschied herausbringen können.

Trotzdem kann man “Last Curtain Call” ohne schlechtem Gewissen weiterempfehlen. Denn eines ist sicher: man bekommt einen schönen Ăśberblick ĂĽber das Lebenswerk einer Band, die ein ganzes Genre bis dato massgeblich beeinflusst hat und deren Musik man auch in zwanzig Jahren noch gerne hören wird.

-/7 Punkte

(keine Punktewertung, da Live – bzw. Best Of – Album!)

VICTORY DON`T TALK SCIENCE

Posted by admin On Mai - 23 - 2011

don_t_talk_scienceVICTORY – „Dont´Talk Science“ Das alte Hannoveraner Hardrock Urgestein VICTORY, welches seine Hoch-Zeit in den 80ern hatte, verabschiedet sich nun mit „Don´t Talk Science“ von der aktiven Szene. Mit Jioti Parcharidis als Sänger, beweist die Band abermals, dass sie immer noch zu den Speerspitzen des guten alten deutschen Hardrocks zählt.

Die Mannen um Tommy Newton, Hermann Frank (ACCEPT) und Peter Knorn zeigen mit diesem Album vielen Bands den Stinkefinger, denn was hier herausgekommen ist, hört sich in keinster Weise nach einem Abschiedsalbum an. (Da tut sich ja eigentlich der Vergleich mit dem Abschiedsalbum der SCORPIONS „Sting In The Tail“ auf, die sich ja momentan auf großer Abschiedstournee befinden!!)

Alle Songs auf „Don`t Talk Science“ sind durchweg so einprägsam, dass es hier schwerfällt wirklich die besten Songs herauszupicken! Den Anfang macht das geniale ´Reckless`, gefolgt von ´Speak Us`, die wirklich die idealen Opener sind. Als nächster Anspieltipp sei der an Kiss erinnernde Song `Burn Down The City` mit einem wahren Killerrefrain zu erwähnen. Mehr will ich hier gar nicht aufzählen, denn es sei dem geneigten Hardrock-Fan nur ans Herz gelegt, dieses Album zu kaufen. Denn hier wird alles geboten! Es kommt absolut keine Langeweile auf, jeder Song ist eine Perle für sich. Hier steckt noch Herzblut drin! Eine tighte Rhythmussektion, geile Gitarrenriffs, knackige Gitarrensoli und nicht zuletzt ein hervorragender Sänger runden das Ganze ab. Genau so und nicht anders muss es klingen!!!

Was alles in den 80ern begann, soll nun 2011 zu Ende gehen? Ich kann es mir absolut nicht vorstellen. Und wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann aber bitte auch mit einer Abschiedstour. Die Fans haben es verdient!! Also Jungs!? Wie wäre es!?

5/6