Archive for Februar, 2011
GARY MOORE R.I.P
Der frĂĽhere irische Gitarrist der Rockband THIN LIZZY Gary Moore ist im Alter von 58 Jahren gestorben. Er wurde am Sonntag tot in seinem Hotelzimmer in Spanien an der Costa del Sol, wo er seinen Urlaub verbrachte, aufgefunden. Einer seiner Kollegen, Eric Bell, sagte dem britischen Rundfunksender BBC: „Ich kann es immer noch nicht glauben.“ Moore sei kein „Rock-Opfer“, sondern „robust“ und ein „gesunder Kerl“ gewesen – ein „groĂźartiger Spieler“ und „engagierter Musiker“. Moore wäre im April 59 Jahre alt geworden.
Nach dem Ausstieg bei THIN LIZZY veröffentlichte er erfolgreiche Soloalben wie: “Victims Of The Future”, “After The War” und “Wild Frontier” und wurde zu einem der besten Hard/Heavy Gitarristen in den 80er Jahren. Aber dann kehrte er der Rockmusik den RĂĽcken und veröffentlichte 1990 sein Bluesalbum “Still Got The Blues” mit der gleichnamigen Hitsingle.
SUMMER BREEZE 2011
Für das diesjährige Summer Breeze 2011 (wir berichteten) wurden die kanadischen Deather von KATAKLYSM bestätigt!
NECKBREAKERS BALL GRAZ
Neckbreakers Ball, Graz 31.01.2011 Am 31. Jänner machten MILKING THE GOATMACHINE, MANEGARM, EQUILIBRIUM, LLEGION OF THE DAMNED & KATAKLYSM im Rahmen der Neckbreakers Ball Tour Station im PPC in Graz. Da der Auftritt in Österreich zu den Letzten dieser Tour zählte, kamen die gut 500 Besucher in den Genuss, spielfreudige bzw. gut eingespielte Bands im nahezu perfekt abgemischten Soundgewand erleben zu dürfen. Der Zeitplan wurde auf die Minute genau eingehalten und unterstrich einmal mehr die gute Organisation der Tour. Dazu kam, dass sich das PPC (ehemals „The Atro“) aufgrund der Tatsache, dass sich Bands und Fans sehr nahe sind, als richtige Location herausstellte. Das heißblütige Publikum war von den ersten Takten an voll dabei und es wurde gemosht, gebangt und crowdgesurft, als gäbe es kein Morgen, was von wirklich jedem Act mit großer Begeisterung und viel Dank aufgenommen wurde. Doch alles der Reihe nach…Pünktlich um 18 Uhr öffneten sich die Pforten des PPC und so blieb allen, die pünktlich gekommen waren, genügend Zeit, um sich an der riesengroßen Auswahl am Merchstand das richtige Accessoire zuzulegen oder sich einfach an der Bar etwas aufzuwärmen.
Als es schließlich eine Stunde später mit MILKING THE GOATMACHINE losging, waren zwar noch nicht allzu viele Leute in der Halle. Dies änderte sich jedoch von Minute zu Minute und so stieg auch das Stimmungsbarometer beim Publikum parallel dazu. Der Goat-Grind, wie die Deutschen selbst ihre Mucke bezeichnen, wurde von den Grazern überraschend gut aufgenommen und bereits nach wenigen Songs bildeten sich die ersten Moshpits. Besonders die Pig-Squeals wurden von „Oberziegenkopf“ Goatfreed Udder extrem grandios umgesetzt und auch das Outfit passte wie die Faust aufs Auge. Kein Wunder, dass Songs wie das witzige George Michael (!) Cover von „Wake Me Up Before You Go Go“, das kurzerhand in „Milk Me Up Before I Go Go“ umgewandelt wurde, von der Meute mit viel Applaus quittiert wurde. Beinahe jeder Song wurde mit denselben Worten („Der nächste Songs ist zum Tanzen und etwas schneller…“) angekündigt und passte zum Gesamtbild von Milking The Goatmachine, welches man sowieso mit einem Augenzwinkern sehen sollte.
Setlist:
March Into Shed
Milk Me Up Before I Go Go
Seven
Goat Thrower
Here Comes Uncle Wolf
Dingo Dongo
In Woods Of Unsuspected
Beware Of The Wolf
Surf Goataragua
Bingo Bongo
Als nächstes enterten MANEGARM die Bretter, die die Welt bedeuten. Zugegeben ist mir der Pagan/Viking Metal der Schweden nicht sehr geläufig, also ließ ich mich einfach überraschen. Als erstes stach mir dabei der Violinist Jan Liljekvist ins Auge, der mich mit seinem grauen Wuschelkopf etwas an einen verrückten Professor erinnerte. Nach einem etwas flauen Beginn gelang es der Band sich von Song zu Song zu steigern und auch das Publikum immer mehr in ihren Bann zu ziehen. Gerade die melodischen Parts, welche vom bereits erwähnten Violinisten musikalisch unterstrichen wurden, konnten auf ganzer Linie überzeugen. Als sich Sänger und Gitarrist Erik Grawsiö etwas zu sehr ins Zeug legte und in der Hitze des Gefechtes seine eigene Gitarre „aussteckte“, sorgte er sogar für ein paar Lacher auf und vor der Bühne. Nebenbei sei noch erwähnt, dass der Bandkopf (welcher normalerweise auch das Schlagzeug spielt) sehr gut durch den Session Drummer Jacob Hallegren vertreten wurde. Die tolle Nummer „Daughters Of Eve“ war mit Sicherheit der Höhepunkt des Gigs von MANEGARM, welcher passend mit „Hemfard“ sein Ende fand.
Setlist:
Mina Faders Hall
Bergagasten
Vedergallningens Tid
Daughters Of Eve
I Evig Did
Hemfard
Weiter ging es wieder mit einer Band aus Deutschland: EQUILIBRIUM eröffneten mit „In Heiligen Hallen“ ihr Set und langsam aber sicher wurde es etwas eng vor der Bühne. Mastermind „Robse“ entpuppte sich als genialer Stimmungsmacher und konnte es selbst kaum glauben, wie heftig es teilweise im Publikum zuging. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ohne Ausnahme alle Bands etwas verblüfft wirkten ob der Tatsache, dass die Stimmung bei wirklich allen Combos am Kochen war. Doch zurück zum Auftritt von Equilibrium. Eine kleine Augenweide ist auf jeden Fall Bassistin Sandra Völkl, die vor allem durch ihr gekonntes Posing auffiel. Musikalisch gesehen waren die Pagan/Folk Metaller über jeden Zweifel erhaben und als „Robse“ die Zuseher zu einer „Wall Of Death“ aufrief, machten tatsächlich alle mit und man konnte gar nicht ungeschoren davon kommen. Titel wie „Blut im Auge“ und „Met“ stießen auf sehr gutes Feedback und mit „Unbesiegt“ besiegelte man eine durchaus gelungene Show. Einziger Wermutstropfen: Das vom Publikum laut geforderte „Wurzelsepp“ fehlte dann doch irgendwie in der Setlist, welche in einem etwas eigensinnigen Schreibstil am Mischpult zur Schau gestellt wurde.
Nach einer etwas längeren Umbaupause, näherte man sich nun dem Höhepunkt(en) des Abends. Das PPC platzte inzwischen aus allen Nähten, die Stimmung war am Siedepunkt angelangt und deshalb regte sich auch kaum jemand darüber auf, dass der steigende Alkoholspiegel bei den meisten Besuchern schamlos von gewissen Barleuten ausgenutzt wurde. So konnte es einem leicht passieren, dass man für ein großes Bier zahlte, aber lediglich ein Kleines in die Hand gedrückt bekam (und selbst bei diesem hatte der Becher einen Riss…). Wenn man schon nach Kritikpunkten sucht, dann kann man sich nur über die Preise bzw. die Abzocke an der Bar beschweren. Hier liegt der Hund jedoch nicht bei den Organisatoren des Neckbreakers Balls begraben, sondern bei den Betreibern des PPC, die sich ernsthaft nach der Notwendigkeit solcher „Aktionen“ (welche bereits des Öfteren in der Vergangenheit auffielen) fragen sollten.
Um Punkt 21.45 Uhr stürmten LEGION OF THE DAMNED auf die Bühne und begannen gleich mit dem Opener inklusive dazugehörigem Intro von ihrer neuen Langrille „Descent Into Chaos“, nämlich dem Titel „Night Of The Sabbath“. Von der ersten Minute an knüppelten die Jungs um Frontman Maurice Swinkels den Klub in Schutt und Asche. Die Tatsache, dass man mit „Legion Of The Damned“ und „Cult Of The Dead“ gleich zwei Bandhymnen am Anfang des Sets in die Meute schleuderte, unterstreicht einmal mehr den Status der Combo: Die Holländer gehören ohne Wenn und Aber zur (momentanen) Speerspitze des Thrash Metal. Doch auch die übrige Songauswahl ließ kaum Wünsche offen. Obwohl viel Material vom aktuellen Output gezockt wurde („Shrapnel Rain“, „Killzone“), stimmte die Mischung aus Neu & Alt bzw. Klassikern (u.a. „Death Head`s March“, „Son Of The Jackal“) und der Auftritt der Thrash Metal Schakale entpuppte sich so zu einem einzigen Triumphzug. Unglaublich mit welcher Leidenschaft das Publikum reagierte…um Ermüdungserscheinungen seitens der Besucher brauchte man sich wohl keine Gedanken zu machen und so verabschiedeten sich LEGION OF THE DAMNED mit „Werewolf Corpse“ und hinterließen die Zuschauer völlig berauscht und überglücklich.
Setlist:
Intro
Night Of The Sabbath
Legion Of The Damned
Shrapnel Rain
Cult Of The Dead
Death Head`s March
Killzone
Pray & Suffer
Hand Of Darkness
Son Of The Jackal
Werewolf Corpse
Wer nun denkt, dass KATAKLYSM nur noch vor einer halb vollen Halle spielen mussten, lag weit daneben. Kaum jemand verließ das PPC bevor der letzte Ton aus den Boxen kam. Doch eines vorweg: Die ewigen Diskussionen, ob Drummer Max Duhamel live „Unterstützung“ bekommt oder alles selbst spielt, sollten nun endlich Schnee von gestern sein. Da während des Gigs der Kanadier die Nebelmaschine derart auf Hochtouren lief, konnte man unmöglich den Drummer beobachten. Doch jedem sollte während des Soundchecks aufgefallen sein, dass die Blastbeats aus der Konserve kamen. Vor allem in Anbetracht der Leistung von Fronttier Maurizio Iacono, schmälert das auf keinen Fall die Gesamtleistung der Band. Wie sagt man doch so schön? KATAKLYSM kamen, sahen (in diesem Fall wohl eher: spielten) und siegten!
Die kanadischen Holzfäller schafften das Unglaubliche und setzten der Konzertnacht noch die Krone auf. Diese hätte auf jeden Fall Herrn Iacano gebührt, der mit seiner gesanglichen Leistung über jeden Zweifel erhaben war. Er schrie/kreischte/growlte sich die Seele aus dem Leib und das Publikum fraß ihm dafür aus der Hand. Höhepunkt der Show war auf jeden Fall die Aufforderung von Maurizio an die Zuschauer, auf die Bühne zu kommen und mit der Band zusammen bei „As I Slither“ abzugehen und ordentlich zu „stagediven“. Innerhalb kürzester Zeit war die Bühne randvoll mit Fans und an dieser Stelle sei auch ein großes Lob an die Security auszusprechen, welche sich als sehr friedlich und tolerant erwiesen. Ansonsten war die Stimmung vor allem bei den (älteren) Klassikern top, wie zum Beispiel „The Ambassador Of Pain“ oder „Manipulator Of Souls“, sowie dem neuen Hit „Push The Venom“. Erst nachdem das Licht nach der letzten von zwei Zugaben den Konzertsaal erhellte, war allen klar, dass der Neckbreakers Ball nun leider endgültig zu Ende war.
Setlist:
Intro
A Soulless God
Serenity In Fire
The Ambassador Of Pain
Push The Venom
Manipulator Of Souls
Let Them Burn
In Shadows & Dust
As I Slither
At The Edge Of The World
The Road Of Devastation
Cripppled And Broken
Zugaben: To Reign Again
Like Angels Weeping (The Dark)
Bleibt mir nur noch „Dankeschön“ an den Taxifahrer zu sagen, der uns so behutsam nach Hause gefahren hat, dass der übermäßige Alkoholkonsum im Taxi nicht „sichtbar“ wurde.
Gunther
VREID “V”
Vreid „V“ Nach dem tragischen Tod Valfars (2004) erhoben sich VREID aus den Überresten von WINDIR, wie einst Phönix aus der Asche, um mit ihrem Black `n Roll das schwarzmetallische Universum ordentlich aufzumischen. Doch bevor es soweit war, wurde noch ordentlich am Besetzungskarrussel gedreht und so kehrte u. a. mit „Strom“ sogar ein alter Bekannter aus WINDIR Zeiten zu den Norwegern an die Gitarrenfraktion zurück. Das mittlerweile fünfte Studioalbum der Norweger wurde schlicht und einfach „V“ getauft und für die kraftvolle glasklare Produktion zeichnet sich Songwriter & Bassist Hváll selbst verantwortlich, der im Studio 1184 persönlich hinter den Reglern saß und somit nichts dem Zufall überließ. Der Labelwechsel (von Tabu zu Indie Rec.), der erstmalige Einsatz von cleanen Vocals, die Auseinandersetzung mit einer ganz anderen lyrischen Thematik sowie die musikalische Ausrichtung VREID´S sind die wichtigsten Neuerungen der Band auf „V“.
Hatte man sich in der Vergangenheit meist mit der norwegischen Widerstandsbewegung während des 2. Weltkriegs auf Englisch und (teilweise) Norwegisch in den Texten beschäftigt, so wird auf dem aktuellen Output lediglich in Englisch gesungen, wie auch schon am Vorgänger „Milorg“ aus dem Jahr 2009. Die Paten für die Texte sind dieses Mal Dichter wie Munch, Nietzsche, Satre oder der Norweger Knut Hamsung. Dies bedeutet gleichzeitig das Ende der WW2 Thematik und so wurde „V“ der erste VREID Release, hinter dem kein einheitliches (lyrisches) Konzept steckt. Die musikalische Mixtur aus typisch norwegischem Black Metal und 70ties Rock bleibt weiterhin das Markenzeichen der Band, welches gleich im Opener `Arche` Musterschüler-artig umgesetzt wird.
Sägende Gitarrenriffs mit nahezu virtuosen Soli unterbrochen durch ruhige entspannende Parts und ein kreischender Hváll, der seine Stimme sehr gezielt und dosiert einsetzt, machen den Anfang. Bei `The Blood Eagle` wechseln sich geniale Lead- mit stampfenden Rhythmusgitarren ab und die Keyboards beschwören einmal mehr die Einflüsse aus den 70ern. Ab Titel Nummer vier `The Sound Of The River` beginnen die Einsätze der cleanen Lyrics, welche durchaus passend eingesetzt werden und sehr gut ins musikalische Gesamtbild des Albums passen. Ebenso enorm positiv zur Geltung kommt dieser Stil auf `Fire On The Mountain`. Das darauf folgende gut zehnminütige Epos `The Others & The Look` verarbeitet die neuen und alten bandtypische Trademarks. Angefangen von den bereits erwähnten cleanen Vocals über Spoken Word Parts, gepaart mit ruhigen tragenden Passagen, über den „vreidschen“ 80er bzw. 90er Gitarrensound bis hin zu den Prog-Rock Einflüssen sowie den schnelleren B.M. Passagen.
`Slave` hingegen beginnt mit militärisch angehauchten Drums, um direkt in eine ruhige Passage überzugehen, bevor wieder das Gaspedal durchgetreten wird. Dieses Wechselspiel kennzeichnet den Song und umso überraschender folgt das rasend schnelle `Welcome To The Asylum`,bevor man sich mit dem Midetmpokracher `Then We Die` verabschiedet. Ich kann mir gut vorstellen, dass speziell dieser Titel live sehr gut funktioniert und das Zeug dazu hat sich in Zukunft einen Fixplatz in der Setlist von VREID zu ergattern.
Fazit: VREID besinnen sich auf„V“ teilweise auf den ruppigen Sound von WINDIR zurück und man kann ohne schlechten Gewissen behaupten, dass die meisten Stücke im Midtempo Bereich angesiedelt und gleichzeitig sehr facettenreich sind. Jeder der mit den Vorgänger Alben etwas anfangen konnte, sollte unbedingt zumindest ein Ohr riskieren und die Scheibe anchecken, da „V“ die logische Weiterentwicklung in der Discographie der Norweger darstellt.
5/6 Punkte
Gunther
NERGAL
Nergal, Frontmann der polnischen Extremmetaler BEHEMOTH hat sich einen Infekt sechs Wochen nach seiner Knochenmarktransplantation eingefangen und musste erneut wieder ins Krankenhaus eingewiesen werden. Laut Aussage seiner behandelnden Ärztin habe Nergal nicht genug auf sich geachtet. Ein Infekt zu diesem Zeitpunkt kann lebensgefährlich sein, denn dieser kann negative Auswirkungen auf den Erfolg der Knochenmarktransplantation haben. Drücken wir ihm die Daumen!
CRADLE OF FILTH NEWS
News aus dem Hause CRADLE OF FILTH. Momentan befindet sich die Band in den USA auf der “CREATURES FROM THE ABYSS” Tour. Von dort schickt Dani einen GruĂź und zeigt exclusives Bildmaterial aus dem neuen Video (es wird blutig) Zu sehen gibt es ihn hier! AuĂźerdem verlosen Cradle Of Filth eine von Paul Allender designte PRS Gitarre mit den Autogrammen der Band.
SINISTER “LEGACY OF ASHES”
SINISTER – „Legacy Of Ashes“ Die holländische Dampframme schlägt wieder zu und bittet zum zehnten Mal zum Totentanz in heimischen CD Playern. Mit „Legacy Of Ashes“ kommt nach dem „Silent Howling“ Album wieder frischer Wind unter den dämonischen Flügeln auf, denn stilmäßig wird hier wieder auf die Old School Schiene im Stil von „Cross The Styx“ oder „Diabolical Summoning“ abgezielt. Auch wenn leider qualitätsmäßig nicht an die beide Kultalben ranzukommen ist, wird hier der Weg klar: groovende Bassläufe und straightes Drumming verursachen schon ein ordentliches Feuerwerk. Die Gitarrenarbeit ist hier jedoch weitaus verspielter ausgefallen, was gleich zwei Fanlager ansprechen könnte: die progressive und gleichermaßen straighten Freunde des Musikgeschmacks dürften aufhorchen. Leider klingt es stellenweise eher nach einem Spagat von beiden Sachen und es kommt der Eindruck auf, als könnten sich SINISTER nicht für eine Marschrichtung entscheiden.
Trotz einiger Besetzungswechsel hört man SINISTER jedoch noch das Qualitätssiegel an, für das sie stehen, nämlich Todesmetall mit „In-die-Fresse-Garantie“. Auch wenn es an einigen Stellen etwas ungewöhnlich rumpelt, mach man hier mit einigen Uptempo Nummern („Into The Blind World“) wieder alles wett. Auch der betont groovende Titelsong frisst sich schnell in die Hirnströme und gesanglich ist es immer wieder eine Freude SINISTER zu hören, weil ich die Stimme einfach nur geil finde! Die Tatsache, dass die Jungs immer ihr eigenes Ding machen steht ihnen auch gut zu Gesicht, so dass man hier keine fremdartigen Einflüsse hört, sondern tatsächlich 100% Bandarbeit.
Fazit: Freunde vom Death Metal Brett können hier bedenkenlos zugreifen, es gibt bei diesem Album nur 2 Gebrauchshinweise: man muss es mehrmals hören (obwohl einige Songs sofort knallen) und man muss es definitiv LAUT hören.
4,5/6 Punkte
Sebastian GroĂź
LIFELOVER ” SJUKDOM”
LIFELOVER – „Sjukdom“ Inmitten von Schattenlichtern tanzt eine Seele hilflos zwischen den Tönen. Melodien grenzen ihre Welt ein und versuchen, den Gedanken freie Bahn zu geben, doch die Trauer zerfrisst den Geist. Doch die Trauer ist nur einen Augenblick lang teil des großen Ganzen, denn schon im nächsten Augenblick vereinen sich Hoffnung, Lust und Hass in ihrem eigenen Tanz eng umschlungen. Voller Zorn blickt diese Welt auf den Hörer hinab um ihn, nach einem einzigen Herzschlag, zum neuen Gott zu krönen. Sobald sich der Rhythmus eingefunden hat und man sich sicher glaubt, durchbricht die Kälte jenen Ort, um die Klänge rückwärts tanzen zu lassen.
Zwischen den Tönen, eine Seele, die inmitten von Schattenlichtern tanzt.
Mit ihrem aktuellen Album „Sjukdom“ (zu Deutsch:“Krankheit“) geben uns die avantgardistischen Jungs von LIFELOVER einen Einblick in ihre eigene Welt, die sie bereits auf ihrem Album „Konkurs“ beschritten haben. Hierbei wird der Gedanke des Vorgängeralbums aufgegriffen, und fortgeführt, jedoch nicht noch einmal warmgespült oder stumpf wiederholt. Songwritingtechnisch wird hier auch wieder extrem verwirrend zu Werke gegangen; eingängige Melodien wechseln sich hier mit schrägen Passagen ab und der Gesang umspannt von dilletantischem Geröchel bis zu makabrem Geschrei alles.
Die Musik von LIFELOVER zu beschreiben ist genauso leicht, wie einer Ziege das Fechten beizubringen, deshalb erspare ich mir weitere Details, denn hier sollte die Neugierde einfach mal der Herr sein. Eine besondere Fangruppe wird hier nicht angesprochen, doch freunde extremer Klänge und experimenteller Geräusche sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren, denn entweder man kann dem Sound überhaupt nichts abgewinnen, oder man liebt ihn abgöttisch. Anhand meiner ersten Zeilen ist es einfach zu erraten, das ich der zweiten Kategorie angehöre.
Fazit: Mit ihrer aktuellen Krankheit entlassen LIFELOVER wieder einmal ein stimmungsgeladenes Album aus den Boxen, das einen Trip durch die Abgründe der menschlichen Seele bereithält. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber durchaus interessant anzuhören.
5/6 Punkte
Sebastian GroĂź
DORNENREICH “FLAMMENTRIEBE”
DORNENREICH – „Flammentriebe“ 2,5 Jahre nachdem „In Luft Geritzt“ die Hörerschaft akustisch schmeichelte, erscheint nun das aktuelle Album „Flammentriebe“ von DORNENREICH. In ihrem 15 jährigen Bestehen schafften es die Jungs immer wieder Fans und Kritiker zu ĂĽberraschen und so legt sich auch eine andächtige Stille ein, während die CD in meinen Player gleitet…
Nach einem kleinen Geigeneinstieg explodiert „Der Wunde Trieb“ in meinen Ohren und lässt mich erstarren, staunen und gleichzeitig über dem Erdboden schweben, denn DORNENREICH haben ihre Black Metal Wurzeln mit ihrer Erfahrung in akustischen Gefilden in diesem Stück bis zur Perfektion vereint: eingängige Melodien treffen auf sägende Gitarrenlinien und zerschmetterndem Schlagzeug. Die Leidenschaft, mit der hier zu Werk gegangen wird, setzt sich glücklicherweise über das gesamte Album fort, so dass man keine Zeit hat auch nur ansatzweise an etwas anderes zu denken, denn die Musik von DORNENREICH vereinnahmt einen von der ersten bis zur letzten Sekunde!
Auch in ruhigeren Gefilden („Wandel Geschehe“) nimmt die Musik den Hörer mit auf die Reise, um im nächste Augenblick auszubrechen. Eingängige Akustikmelodien wechseln sich hier mit brachialen Gitarren und progressiven Rhythmen ab, ohne den Gesamteindruck auch nur im Ansatz zu schwächen. Die Mischung zwischen brachialen Stücken insgesamt („Flammenmensch“) und ruhigeren Liedern ist hier ebenfalls bis zur Perfektion durchdacht worden.
Man hat den Eindruck, als würde man 10 Jahre in die Vergangenheit geschossen werden, als „Her Von Welken Nächten“ das Licht der Welt erblickt hat und nun in erwachsener Version weiter fort geführt wird. Auf dem siebten Album wird eine Feuerwalze entfacht, die mit Leidenschaft und Intensität glänzt, wie ich sie seit Jahren nicht mehr im Black Metal Sektor gehört habe. Der durchgehen klare Gesang vermittelt eine einzigartigen und intimen Einblick in die Lebensphilosophie des Menschen. Egal, ob beim ersten Mal Durchhören, oder beim 20. Mal, das Album erschließt sich auch im Langzeitrhythmus dem Hörer immer neu und eröffnet neue Perspektiven.
Fazit: „Flammentriebe“ verdient diesen Titel, denn hier treffen Leidenschaft zur Musik, auf Philosophie. Mit diesem Album haben sich DORNENREICH ein eigenes Denkmal gesetzt und die Black Metal Szene ordentlich in Brand gesteckt, denn hier wird Musikgeschichte geschrieben. Absolute alle Daumen hoch und ein ehrfürchtiges Verneigen!
6/6 Punkten
Sebastian GroĂź
SAMAEL UPDATE
Am 29. April wird “Lux Mundi” veröffentlicht. SAMAEL schleifen weiterhin eifrig am Endprodukt und haben das Cover und ein Statement von Frontman Vorph enthĂĽllt:
“Für das Cover-Artwork habe ich mir eine Reihe von Strahlen vorgestellt, die im Zentrum des Covers enden oder anfangen. Ich dachte überhaupt nicht über irgendwelche Motive nach, nur Schwarz auf Schwarz mit mattierten oder glänzenden Tönen, um die Strahlen hervortreten zu lassen. Ich sprach mit unserem Künstler Patrick Pidoux darüber, der auch schon die Artworks zu “Solar Soul” und “Above” anfertigte, und er kam mit einer Idee an, auf die wir uns alle sofort einigen konnten.”
Weiterhin gibt es ein Video, das einen Einblick in die Produktion des neuen Albums gibt.
Watch below!