NECKBREAKERS BALL GRAZ

Posted by admin On Februar - 6 - 2011

Neckbreakers+Ball+2011+neck
Neckbreakers Ball, Graz 31.01.2011 Am 31. Jänner machten MILKING THE GOATMACHINE, MANEGARM, EQUILIBRIUM, LLEGION OF THE DAMNED & KATAKLYSM im Rahmen der Neckbreakers Ball Tour Station im PPC in Graz. Da der Auftritt in Österreich zu den Letzten dieser Tour zählte, kamen die gut 500 Besucher in den Genuss, spielfreudige bzw. gut eingespielte Bands im nahezu perfekt abgemischten Soundgewand erleben zu dürfen. Der Zeitplan wurde auf die Minute genau eingehalten und unterstrich einmal mehr die gute Organisation der Tour. Dazu kam, dass sich das PPC (ehemals „The Atro“) aufgrund der Tatsache, dass sich Bands und Fans sehr nahe sind, als richtige Location herausstellte. Das heißblütige Publikum war von den ersten Takten an voll dabei und es wurde gemosht, gebangt und crowdgesurft, als gäbe es kein Morgen, was von wirklich jedem Act mit großer Begeisterung und viel Dank aufgenommen wurde. Doch alles der Reihe nach…Pünktlich um 18 Uhr öffneten sich die Pforten des PPC und so blieb allen, die pünktlich gekommen waren, genügend Zeit, um sich an der riesengroßen Auswahl am Merchstand das richtige Accessoire zuzulegen oder sich einfach an der Bar etwas aufzuwärmen.

Als es schließlich eine Stunde später mit MILKING THE GOATMACHINE losging, waren zwar noch nicht allzu viele Leute in der Halle. Dies änderte sich jedoch von Minute zu Minute und so stieg auch das Stimmungsbarometer beim Publikum parallel dazu. Der Goat-Grind, wie die Deutschen selbst ihre Mucke bezeichnen, wurde von den Grazern überraschend gut aufgenommen und bereits nach wenigen Songs bildeten sich die ersten Moshpits. Besonders die Pig-Squeals wurden von „Oberziegenkopf“ Goatfreed Udder extrem grandios umgesetzt und auch das Outfit passte wie die Faust aufs Auge. Kein Wunder, dass Songs wie das witzige George Michael (!) Cover von „Wake Me Up Before You Go Go“, das kurzerhand in „Milk Me Up Before I Go Go“ umgewandelt wurde, von der Meute mit viel Applaus quittiert wurde. Beinahe jeder Song wurde mit denselben Worten („Der nächste Songs ist zum Tanzen und etwas schneller…“) angekündigt und passte zum Gesamtbild von Milking The Goatmachine, welches man sowieso mit einem Augenzwinkern sehen sollte.

Setlist:
March Into Shed
Milk Me Up Before I Go Go
Seven
Goat Thrower
Here Comes Uncle Wolf
Dingo Dongo
In Woods Of Unsuspected
Beware Of The Wolf
Surf Goataragua
Bingo Bongo

Als nächstes enterten MANEGARM die Bretter, die die Welt bedeuten. Zugegeben ist mir der Pagan/Viking Metal der Schweden nicht sehr geläufig, also ließ ich mich einfach überraschen. Als erstes stach mir dabei der Violinist Jan Liljekvist ins Auge, der mich mit seinem grauen Wuschelkopf etwas an einen verrückten Professor erinnerte. Nach einem etwas flauen Beginn gelang es der Band sich von Song zu Song zu steigern und auch das Publikum immer mehr in ihren Bann zu ziehen. Gerade die melodischen Parts, welche vom bereits erwähnten Violinisten musikalisch unterstrichen wurden, konnten auf ganzer Linie überzeugen. Als sich Sänger und Gitarrist Erik Grawsiö etwas zu sehr ins Zeug legte und in der Hitze des Gefechtes seine eigene Gitarre „aussteckte“, sorgte er sogar für ein paar Lacher auf und vor der Bühne. Nebenbei sei noch erwähnt, dass der Bandkopf (welcher normalerweise auch das Schlagzeug spielt) sehr gut durch den Session Drummer Jacob Hallegren vertreten wurde. Die tolle Nummer „Daughters Of Eve“ war mit Sicherheit der Höhepunkt des Gigs von MANEGARM, welcher passend mit „Hemfard“ sein Ende fand.

Setlist:
Mina Faders Hall
Bergagasten
Vedergallningens Tid
Daughters Of Eve
I Evig Did
Hemfard

Weiter ging es wieder mit einer Band aus Deutschland: EQUILIBRIUM eröffneten mit „In Heiligen Hallen“ ihr Set und langsam aber sicher wurde es etwas eng vor der Bühne. Mastermind „Robse“ entpuppte sich als genialer Stimmungsmacher und konnte es selbst kaum glauben, wie heftig es teilweise im Publikum zuging. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ohne Ausnahme alle Bands etwas verblüfft wirkten ob der Tatsache, dass die Stimmung bei wirklich allen Combos am Kochen war. Doch zurück zum Auftritt von Equilibrium. Eine kleine Augenweide ist auf jeden Fall Bassistin Sandra Völkl, die vor allem durch ihr gekonntes Posing auffiel. Musikalisch gesehen waren die Pagan/Folk Metaller über jeden Zweifel erhaben und als „Robse“ die Zuseher zu einer „Wall Of Death“ aufrief, machten tatsächlich alle mit und man konnte gar nicht ungeschoren davon kommen. Titel wie „Blut im Auge“ und „Met“ stießen auf sehr gutes Feedback und mit „Unbesiegt“ besiegelte man eine durchaus gelungene Show. Einziger Wermutstropfen: Das vom Publikum laut geforderte „Wurzelsepp“ fehlte dann doch irgendwie in der Setlist, welche in einem etwas eigensinnigen Schreibstil am Mischpult zur Schau gestellt wurde.

Nach einer etwas längeren Umbaupause, näherte man sich nun dem Höhepunkt(en) des Abends. Das PPC platzte inzwischen aus allen Nähten, die Stimmung war am Siedepunkt angelangt und deshalb regte sich auch kaum jemand darüber auf, dass der steigende Alkoholspiegel bei den meisten Besuchern schamlos von gewissen Barleuten ausgenutzt wurde. So konnte es einem leicht passieren, dass man für ein großes Bier zahlte, aber lediglich ein Kleines in die Hand gedrückt bekam (und selbst bei diesem hatte der Becher einen Riss…). Wenn man schon nach Kritikpunkten sucht, dann kann man sich nur über die Preise bzw. die Abzocke an der Bar beschweren. Hier liegt der Hund jedoch nicht bei den Organisatoren des Neckbreakers Balls begraben, sondern bei den Betreibern des PPC, die sich ernsthaft nach der Notwendigkeit solcher „Aktionen“ (welche bereits des Öfteren in der Vergangenheit auffielen) fragen sollten.

Um Punkt 21.45 Uhr stürmten LEGION OF THE DAMNED auf die Bühne und begannen gleich mit dem Opener inklusive dazugehörigem Intro von ihrer neuen Langrille „Descent Into Chaos“, nämlich dem Titel „Night Of The Sabbath“. Von der ersten Minute an knüppelten die Jungs um Frontman Maurice Swinkels den Klub in Schutt und Asche. Die Tatsache, dass man mit „Legion Of The Damned“ und „Cult Of The Dead“ gleich zwei Bandhymnen am Anfang des Sets in die Meute schleuderte, unterstreicht einmal mehr den Status der Combo: Die Holländer gehören ohne Wenn und Aber zur (momentanen) Speerspitze des Thrash Metal. Doch auch die übrige Songauswahl ließ kaum Wünsche offen. Obwohl viel Material vom aktuellen Output gezockt wurde („Shrapnel Rain“, „Killzone“), stimmte die Mischung aus Neu & Alt bzw. Klassikern (u.a. „Death Head`s March“, „Son Of The Jackal“) und der Auftritt der Thrash Metal Schakale entpuppte sich so zu einem einzigen Triumphzug. Unglaublich mit welcher Leidenschaft das Publikum reagierte…um Ermüdungserscheinungen seitens der Besucher brauchte man sich wohl keine Gedanken zu machen und so verabschiedeten sich LEGION OF THE DAMNED mit „Werewolf Corpse“ und hinterließen die Zuschauer völlig berauscht und überglücklich.

Setlist:
Intro
Night Of The Sabbath
Legion Of The Damned
Shrapnel Rain
Cult Of The Dead
Death Head`s March
Killzone
Pray & Suffer
Hand Of Darkness
Son Of The Jackal
Werewolf Corpse

Wer nun denkt, dass KATAKLYSM nur noch vor einer halb vollen Halle spielen mussten, lag weit daneben. Kaum jemand verließ das PPC bevor der letzte Ton aus den Boxen kam. Doch eines vorweg: Die ewigen Diskussionen, ob Drummer Max Duhamel live „Unterstützung“ bekommt oder alles selbst spielt, sollten nun endlich Schnee von gestern sein. Da während des Gigs der Kanadier die Nebelmaschine derart auf Hochtouren lief, konnte man unmöglich den Drummer beobachten. Doch jedem sollte während des Soundchecks aufgefallen sein, dass die Blastbeats aus der Konserve kamen. Vor allem in Anbetracht der Leistung von Fronttier Maurizio Iacono, schmälert das auf keinen Fall die Gesamtleistung der Band. Wie sagt man doch so schön? KATAKLYSM kamen, sahen (in diesem Fall wohl eher: spielten) und siegten!

Die kanadischen Holzfäller schafften das Unglaubliche und setzten der Konzertnacht noch die Krone auf. Diese hätte auf jeden Fall Herrn Iacano gebührt, der mit seiner gesanglichen Leistung über jeden Zweifel erhaben war. Er schrie/kreischte/growlte sich die Seele aus dem Leib und das Publikum fraß ihm dafür aus der Hand. Höhepunkt der Show war auf jeden Fall die Aufforderung von Maurizio an die Zuschauer, auf die Bühne zu kommen und mit der Band zusammen bei „As I Slither“ abzugehen und ordentlich zu „stagediven“. Innerhalb kürzester Zeit war die Bühne randvoll mit Fans und an dieser Stelle sei auch ein großes Lob an die Security auszusprechen, welche sich als sehr friedlich und tolerant erwiesen. Ansonsten war die Stimmung vor allem bei den (älteren) Klassikern top, wie zum Beispiel „The Ambassador Of Pain“ oder „Manipulator Of Souls“, sowie dem neuen Hit „Push The Venom“. Erst nachdem das Licht nach der letzten von zwei Zugaben den Konzertsaal erhellte, war allen klar, dass der Neckbreakers Ball nun leider endgültig zu Ende war.

Setlist:
Intro
A Soulless God
Serenity In Fire
The Ambassador Of Pain
Push The Venom
Manipulator Of Souls
Let Them Burn
In Shadows & Dust
As I Slither
At The Edge Of The World
The Road Of Devastation
Cripppled And Broken
Zugaben: To Reign Again
Like Angels Weeping (The Dark)

Bleibt mir nur noch „Dankeschön“ an den Taxifahrer zu sagen, der uns so behutsam nach Hause gefahren hat, dass der übermäßige Alkoholkonsum im Taxi nicht „sichtbar“ wurde.

Gunther

1 Response so far
  1. » Blog Archive » KATAKLYSM DATES Said,

    [...] haben erfolgreich ihre Europatournee im Rahmen des Neckbreaker´s Ball beendet (wir berichteten). Nun sind sie für das diesjährige Wacken Open Air und das Summer Breeze in Dinkelsbühl [...]

    Posted on Februar 11th, 2011 at 11:49

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