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LotD Interview
METAL-IMPRESSIONS hatte die Gelegenheit, mit LEGION OF THE DAMNED,  wĂ€hrend der NECKBREAKERS BALL Tour  2011 ein Interview zu fĂŒhren. Unser Schweizer Redakteur Ron hat die Band am 26. Januar in Pratteln im Z7 auf den Zahn gefĂŒhlt und einiges Interessantes erfahren.
Neckbreakerâs Tour: Wie warâs bis jetzt? Bis jetzt grandios. NatĂŒrlich gibtâs unter der Woche ab und zu Shows in kleinen Clubs, in welchen nicht so viele Leute sind wie jetzt am Wochenende. Aber alles in allem sind wir zufrieden.
Ihr spielt die ganze Tour mit KATAKLYSM, MILKING THE GOATMACHINE, EQUIKIBRIUM und MANEGARN. Wie gefĂ€llt euch dieses âPaketâ?
Ich denke generell nie ĂŒber solche Pakete nach. Egal ob da z.B. nur Thrash Bands sind oder wie auch etwas Folk, Death und Grindcore. Das ist gut so â auf diese Art werden viele verschiedene Interessen angesprochen und dementsprechend kommen auch mehr Leute zur Show. Somit haben wir dann auch Fans der anderen Bands die fĂŒr uns jubeln. Das ist immer eine gute Sache.
Ihr habt ja alle neben LEGION OF THE DAMNED noch ânormaleâ Jobs â ist es nicht extrem schwierig diese mit der Band zu vereinbaren?
Manchmal ist es sehr schwierig. Es hĂ€ngt davon ab wie beschĂ€ftigt die Band ist. Nach âSons oft he Jackalâ hatten wir beinahe jedes Wochenende ein Konzert. Das war schon ziemlich hart. Aber mittlerweile sind wir auf einem Level angelangt wo wir uns unsere Auftritte aussuchen können. Wir wĂ€hlen ein paar grosse Festivals und machen eine grosse Tour pro Jahr und dann passt das. Alles eine Frage der richtigen Planung. Aber das Privatleben hat natĂŒrlich PrioritĂ€t.
Ist das Touren dann fĂŒr euch eine Art Mehrarbeit neben den Jobs die ihr eh schon habt? Es gibt ja Bands die das Touren ĂŒberhaupt nicht mögen.
Naja das trifft vermutlich hauptsĂ€chlich auf die Bands zu die mit der Musik ihren Lebensunterhalt verdienen. Die MĂSSEN touren um Geld zu verdienen. FĂŒr uns wĂ€re das kein Spass mehr wenn du auf der BĂŒhne sein musst um Geld zu verdienen. Wir nehmen uns einfach raus was wir wirklich wollen und genau das unterscheidet uns von den anderen Bands. Das hĂ€lt auch unseren Willen am Leben seit den letzten 20 Jahren.
Also seid ihr mit der momentanen Situation zufrieden?
Ja klar, wir können damit umgehen. Und wir haben uns fĂŒr diesen Weg entschieden. Solange du damit umgehen kannst â wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, sodass wir locker zwei bis drei Touren pro Jahr spielen könnten. Aber wie gesagt unser Privatleben hat PrioritĂ€t, und an diesem Punkt musst du dann Entscheidungen treffen. Wir wĂŒrden uns nie dafĂŒr entscheiden von der Musik zu leben. Wir könnten â aber das macht einfach keinen Spass mehr.
Ist das eine definitive Entscheidung?
Ja â denn sobald du von der Musik leben willst bist du auf die Leute angewiesen. Sobald aus welchen GrĂŒnden auch immer statt der erwarteten 1000 Besucher nur 500 kommen bist du total am Arsch. Und da haben wir keinen Bock drauf. Es ist doch scheisse wenn du auf der BĂŒhne stehst und nur dran denken kannst dass wenige Leute da sind und du nun zu wenig Geld bekommst. Auf unsere Art kannst du jede Show geniessen, weilâs einfach egal ist wie viele Fans da sind.
Ihr seid bekannt dafĂŒr sehr fanbezogen zu sein: Der Fanday war ziemlich beeindruckend. Denkt ihr nicht ihr könntet NOCH MEHR fĂŒr die Fans tun wenn ihr mehr Shows spielen wĂŒrdet?
Naja, unserer Ansicht nach ist eine Show nichts spezielles. NatĂŒrlich spielt man fĂŒr die Fans. Aber wirklich speziell ist das nicht. Was wir am Fanday gemacht haben war etwas Einzigartiges. Die Fans konnten uns ja nicht nur treffen sondern den ganzen Tag mit uns verbringen â mit einem vollumfĂ€nglichen Unterhaltungsprogram.
Wir es in Zukunft noch weitere Fandays oder etwas Ăhnliches geben?
Nein, nein. Es war viel Arbeit und etwas Einzigartiges. Wenn wir es nochmal machen wĂŒrde wĂ€re es ja nichts Spezielles mehr. Vielleicht kommen wir in ein paar Jahren mit etwas anderem, das weiss man nie, aber es war ein immenser Aufwand. Allein die Organisation. Wir hatten unter anderem Fans aus Deutschland, Frankreich und Belgien. Alleine die Reise fĂŒr alle zu organisieren war ziemlich schwierig. Also wir wĂŒrden dass bestimmt nicht regelmĂ€ssig machen.
Was war der Hauptgrund fĂŒr diesen Fanday? Die meisten Bands behauten von sich sehr fanbezogen zu sein. Aber ihr habt etwas wirklich Einmaliges gemacht. Warum?
Weil die Fans unsere Basis sind. Legion hat nun ein gewissen Level erreicht â und das nur wegen den Fans. Sie kommen zu den Shows und kaufen unser Merchandise. Da wollen wir ihnen irgendetwas zurĂŒckgeben. Es war fĂŒr sie ja auch eine Art Wettbewerb: Wir haben sie aufgefordert uns Bilder zu schicken und GrĂŒnde warum genau sie kommen sollten. Wir machen so etwas gerne fĂŒr die Fans. Zum Beispiel gibt es bei Autogrammstunden auch immer Sachen welche die Fans gratis mitnehmen können. Da wir alle noch normale Jobs nebenbei haben, können wir die gesamten Einnahmen der Band fĂŒr solche Dinge verwenden.
Dann lasst uns ĂŒber euer neues Album reden: Wie lief die ganze Entstehungsphase ab?
Wir haben direkt nach dem letzten Album und nach der darauffolgenden Festivalsaison damit angefangen neues Material zu schreiben. Wir haben uns vorgenommen uns richtig viel Zeit fĂŒr das Album zu nehmen. Deshalb haben wir im letzten Jahr auch nur das Metalfest gespielt. Wir wollten uns voll und ganz auf die Arbeit an der neuen Scheibe konzentrieren. So hatten wir auch genĂŒgend Zeit die Songs gut einzuspielen und ein bisschen zu experimentieren. Und ich denke das Resultat ist ziemlich gut.
Habt ihr euch im Vorfeld ein genaues Konzept zurechtgelegt um es spÀter auszuarbeiten oder habt ihr im Vorfeld alles bis ins kleinste Detail durchgespielt?
Alles war fertig bevor wir ins Studio gingen. Wir haben alle Songs komplett fertiggestellt bevor wir zum ersten Mal im Studio waren. Wir gingen rein und haben aufgenommen. Es war keine Arbeit mehr nötig.
Mir ist aufgefallen, dass auf dem neuen Album einige untypische Tracks drauf sind. âLord oft he Fliesâ oder auch âShrapnel Rainâ. Die sind teilweise ziemlich langsam fĂŒr eure VerhĂ€ltnisse. War es eure Absicht diesmal etwas zu variieren?
Ja schon ein wenig. Wenn wir zum Beispiel drei schnelle Songs geschrieben haben nahmen wir uns vor als nĂ€chstes einen langsamen zu schreiben. Oder einen NOCH schnelleren. Wir haben schon darauf geachtet etwas zu variieren. Aber wir wĂŒrden uns nie die alten Alben anhören um zu verhindern etwas Ăhnliches zu machen.
Apropos Ă€hnlich: Legion of the Damned klingt immer etwas âĂ€hnlichâ. Das gibt eurer Musik einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Und als Fans weiss man bei einem neuen Album auch genau was man erwartet kann. Wie habt ihr diesen einzigartigen Stil gefunden?
Na ja, so sind wir halt einfach. Wir spielen den Sound den wir selbst mögen. Das gibt uns vielleicht diese Art von Markenzeichen.
Dann lasst mich meine Frage umformulieren: Welche Musik bzw. welche KĂŒnstler haben euch beeinflusst?
Das können wir so pauschal nicht beantwortet. Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Geschmack und seine eigenen EinflĂŒsse. Es fing mit âMalevolent Raptureâ an â da wurden wir dann mit anderen Bands verglichen wie z.B. SLAYER. Seitdem haben wir unseren eigenen Stil mit jedem Album etwas mehr gefunden. Mit âDescent Into Chaosâ ist uns ein weiteres âtypischesâ Album gelungen. Du hörst dir den ersten Track an und weisst sofort: Das ist Legion oft he Damned! DafĂŒr gibt es keine simple ErklĂ€rung.
Also seid ihr mit âDescent Into Chaosâ zufrieden?
Ja schon ziemlich. FĂŒr uns war es eine neue Erfahrung im schwedischen Stage One Studio â aber wir waren mit der Arbeit von Andy Classen von Anfang an sehr zufrieden. Es hört sich jetzt genauso an wie wir es eigentlich haben wollten. Es ist vielleicht etwas brutaler, etwas aggressiver, und nicht ganz so modern wie das typische Andy Classen Zeug â schwierig zu sagen. Wir sind jedenfalls zufrieden.
Alle Magazine und Journalisten haben euch ja ganz hervorragende RĂŒckmeldungen gegeben. Wie warâs mit den Fans? Wie haben die reagiert?
Das ist sehr unterschiedlich. Manche bezeichnen es als unser bestes Album und andere verschreien es als das schlechteste ĂŒberhaupt. Alles eine Frage des Geschmacks. Aber alles in allem wurde âDescent Into Chaosâ sehr gut aufgenommen.
Lasst uns ĂŒber ein anderes Thema sprechen das im Moment sehr aktuell ist: Einige Festivals wollen in Zukunft Moshpits und Circle Pits verbieten. Was haltet ihr davon?
Ich denke als Veranstalter eines Festivals ist es sehr schwierig da man ja fĂŒr die Sicherheit der Besucher verantwortlich ist und sich um die ganze Infrastruktur kĂŒmmern muss wie dem SanitĂ€tszelt. Aber wenn die Fans an einer Show Spass haben wollen und ein Moshpit die einzige Möglichkeit dazu bietet, dann sollen sie es doch tun. Wir hatten auf dieser Tour schon zwei oder drei Shows bei denen sich Leute im Pit die Nase gebrochen oder sonst wie verletzt haben. Aber dafĂŒr ist jeder im Endeffekt selber verantwortlich. FĂŒr uns ist es ziemlich cool wenn die Leute zu unserem Sound einen Moshpit oder eine Wall of Death starten. Es motiviert uns noch etwas mehr zu geben als wenn die Leute wie angewurzelt im Publikum stehen und sich nicht bewegen. Wenn sie moshen bekommen wir die Energie vom Publikum â und wir geben ihnen mit unserer Art zu spielen unsere Energie zurĂŒck.
Super, vielen Dank Jungs und viel Spass bei der Show!
VREID “V”
Vreid âVâ Nach dem tragischen Tod Valfars (2004) erhoben sich VREID aus den Ăberresten von WINDIR, wie einst Phönix aus der Asche, um mit ihrem Black `n Roll das schwarzmetallische Universum ordentlich aufzumischen. Doch bevor es soweit war, wurde noch ordentlich am Besetzungskarrussel gedreht und so kehrte u. a. mit âStromâ sogar ein alter Bekannter aus WINDIR Zeiten zu den Norwegern an die Gitarrenfraktion zurĂŒck. Das mittlerweile fĂŒnfte Studioalbum der Norweger wurde schlicht und einfach âVâ getauft und fĂŒr die kraftvolle glasklare Produktion zeichnet sich Songwriter & Bassist HvĂĄll selbst verantwortlich, der im Studio 1184 persönlich hinter den Reglern saĂ und somit nichts dem Zufall ĂŒberlieĂ. Der Labelwechsel (von Tabu zu Indie Rec.), der erstmalige Einsatz von cleanen Vocals, die Auseinandersetzung mit einer ganz anderen lyrischen Thematik sowie die musikalische Ausrichtung VREIDÂŽS sind die wichtigsten Neuerungen der Band auf âVâ.
Hatte man sich in der Vergangenheit meist mit der norwegischen Widerstandsbewegung wĂ€hrend des 2. Weltkriegs auf Englisch und (teilweise) Norwegisch in den Texten beschĂ€ftigt, so wird auf dem aktuellen Output lediglich in Englisch gesungen, wie auch schon am VorgĂ€nger âMilorgâ aus dem Jahr 2009. Die Paten fĂŒr die Texte sind dieses Mal Dichter wie Munch, Nietzsche, Satre oder der Norweger Knut Hamsung. Dies bedeutet gleichzeitig das Ende der WW2 Thematik und so wurde âVâ der erste VREID Release, hinter dem kein einheitliches (lyrisches) Konzept steckt. Die musikalische Mixtur aus typisch norwegischem Black Metal und 70ties Rock bleibt weiterhin das Markenzeichen der Band, welches gleich im Opener `Arche` MusterschĂŒler-artig umgesetzt wird.
SĂ€gende Gitarrenriffs mit nahezu virtuosen Soli unterbrochen durch ruhige entspannende Parts und ein kreischender HvĂĄll, der seine Stimme sehr gezielt und dosiert einsetzt, machen den Anfang. Bei `The Blood Eagle` wechseln sich geniale Lead- mit stampfenden Rhythmusgitarren ab und die Keyboards beschwören einmal mehr die EinflĂŒsse aus den 70ern. Ab Titel Nummer vier `The Sound Of The River` beginnen die EinsĂ€tze der cleanen Lyrics, welche durchaus passend eingesetzt werden und sehr gut ins musikalische Gesamtbild des Albums passen. Ebenso enorm positiv zur Geltung kommt dieser Stil auf `Fire On The Mountain`. Das darauf folgende gut zehnminĂŒtige Epos `The Others & The Look` verarbeitet die neuen und alten bandtypische Trademarks. Angefangen von den bereits erwĂ€hnten cleanen Vocals ĂŒber Spoken Word Parts, gepaart mit ruhigen tragenden Passagen, ĂŒber den âvreidschenâ 80er bzw. 90er Gitarrensound bis hin zu den Prog-Rock EinflĂŒssen sowie den schnelleren B.M. Passagen.
`Slave` hingegen beginnt mit militĂ€risch angehauchten Drums, um direkt in eine ruhige Passage ĂŒberzugehen, bevor wieder das Gaspedal durchgetreten wird. Dieses Wechselspiel kennzeichnet den Song und umso ĂŒberraschender folgt das rasend schnelle `Welcome To The Asylum`,bevor man sich mit dem Midetmpokracher `Then We Die` verabschiedet. Ich kann mir gut vorstellen, dass speziell dieser Titel live sehr gut funktioniert und das Zeug dazu hat sich in Zukunft einen Fixplatz in der Setlist von VREID zu ergattern.
Fazit: VREID besinnen sich aufâVâ teilweise auf den ruppigen Sound von WINDIR zurĂŒck und man kann ohne schlechten Gewissen behaupten, dass die meisten StĂŒcke im Midtempo Bereich angesiedelt und gleichzeitig sehr facettenreich sind. Jeder der mit den VorgĂ€nger Alben etwas anfangen konnte, sollte unbedingt zumindest ein Ohr riskieren und die Scheibe anchecken, da âVâ die logische Weiterentwicklung in der Discographie der Norweger darstellt.
5/6 Punkte
Gunther
NERGAL
Nergal, Frontmann der polnischen Extremmetaler BEHEMOTH hat sich einen Infekt sechs Wochen nach seiner Knochenmarktransplantation eingefangen und musste erneut wieder ins Krankenhaus eingewiesen werden. Laut Aussage seiner behandelnden Ărztin habe Nergal nicht genug auf sich geachtet. Ein Infekt zu diesem Zeitpunkt kann lebensgefĂ€hrlich sein, denn dieser kann negative Auswirkungen auf den Erfolg der Knochenmarktransplantation haben. DrĂŒcken wir ihm die Daumen!
CRADLE OF FILTH NEWS
News aus dem Hause CRADLE OF FILTH. Momentan befindet sich die Band in den USA auf der “CREATURES FROM THE ABYSS” Tour. Von dort schickt Dani einen GruĂ und zeigt exclusives Bildmaterial aus dem neuen Video (es wird blutig) Zu sehen gibt es ihn hier! AuĂerdem verlosen Cradle Of Filth eine von Paul Allender designte PRS Gitarre mit den Autogrammen der Band.

SINISTER “LEGACY OF ASHES”
SINISTER â âLegacy Of Ashesâ Die hollĂ€ndische Dampframme schlĂ€gt wieder zu und bittet zum zehnten Mal zum Totentanz in heimischen CD Playern. Mit âLegacy Of Ashesâ kommt nach dem âSilent Howlingâ Album wieder frischer Wind unter den dĂ€monischen FlĂŒgeln auf, denn stilmĂ€Ăig wird hier wieder auf die Old School Schiene im Stil von âCross The Styxâ oder âDiabolical Summoningâ abgezielt. Auch wenn leider qualitĂ€tsmĂ€Ăig nicht an die beide Kultalben ranzukommen ist, wird hier der Weg klar: groovende BasslĂ€ufe und straightes Drumming verursachen schon ein ordentliches Feuerwerk. Die Gitarrenarbeit ist hier jedoch weitaus verspielter ausgefallen, was gleich zwei Fanlager ansprechen könnte: die progressive und gleichermaĂen straighten Freunde des Musikgeschmacks dĂŒrften aufhorchen. Leider klingt es stellenweise eher nach einem Spagat von beiden Sachen und es kommt der Eindruck auf, als könnten sich SINISTER nicht fĂŒr eine Marschrichtung entscheiden.
Trotz einiger Besetzungswechsel hört man SINISTER jedoch noch das QualitĂ€tssiegel an, fĂŒr das sie stehen, nĂ€mlich Todesmetall mit âIn-die-Fresse-Garantieâ. Auch wenn es an einigen Stellen etwas ungewöhnlich rumpelt, mach man hier mit einigen Uptempo Nummern (âInto The Blind Worldâ) wieder alles wett. Auch der betont groovende Titelsong frisst sich schnell in die Hirnströme und gesanglich ist es immer wieder eine Freude SINISTER zu hören, weil ich die Stimme einfach nur geil finde! Die Tatsache, dass die Jungs immer ihr eigenes Ding machen steht ihnen auch gut zu Gesicht, so dass man hier keine fremdartigen EinflĂŒsse hört, sondern tatsĂ€chlich 100% Bandarbeit.
Fazit: Freunde vom Death Metal Brett können hier bedenkenlos zugreifen, es gibt bei diesem Album nur 2 Gebrauchshinweise: man muss es mehrmals hören (obwohl einige Songs sofort knallen) und man muss es definitiv LAUT hören.
4,5/6 Punkte
Sebastian GroĂ
LIFELOVER ” SJUKDOM”
LIFELOVER â âSjukdomâ Inmitten von Schattenlichtern tanzt eine Seele hilflos zwischen den Tönen. Melodien grenzen ihre Welt ein und versuchen, den Gedanken freie Bahn zu geben, doch die Trauer zerfrisst den Geist. Doch die Trauer ist nur einen Augenblick lang teil des groĂen Ganzen, denn schon im nĂ€chsten Augenblick vereinen sich Hoffnung, Lust und Hass in ihrem eigenen Tanz eng umschlungen. Voller Zorn blickt diese Welt auf den Hörer hinab um ihn, nach einem einzigen Herzschlag, zum neuen Gott zu krönen. Sobald sich der Rhythmus eingefunden hat und man sich sicher glaubt, durchbricht die KĂ€lte jenen Ort, um die KlĂ€nge rĂŒckwĂ€rts tanzen zu lassen.
Zwischen den Tönen, eine Seele, die inmitten von Schattenlichtern tanzt.
Mit ihrem aktuellen Album âSjukdomâ (zu Deutsch:âKrankheitâ) geben uns die avantgardistischen Jungs von LIFELOVER einen Einblick in ihre eigene Welt, die sie bereits auf ihrem Album âKonkursâ beschritten haben. Hierbei wird der Gedanke des VorgĂ€ngeralbums aufgegriffen, und fortgefĂŒhrt, jedoch nicht noch einmal warmgespĂŒlt oder stumpf wiederholt. Songwritingtechnisch wird hier auch wieder extrem verwirrend zu Werke gegangen; eingĂ€ngige Melodien wechseln sich hier mit schrĂ€gen Passagen ab und der Gesang umspannt von dilletantischem Geröchel bis zu makabrem Geschrei alles.
Die Musik von LIFELOVER zu beschreiben ist genauso leicht, wie einer Ziege das Fechten beizubringen, deshalb erspare ich mir weitere Details, denn hier sollte die Neugierde einfach mal der Herr sein. Eine besondere Fangruppe wird hier nicht angesprochen, doch freunde extremer KlĂ€nge und experimenteller GerĂ€usche sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren, denn entweder man kann dem Sound ĂŒberhaupt nichts abgewinnen, oder man liebt ihn abgöttisch. Anhand meiner ersten Zeilen ist es einfach zu erraten, das ich der zweiten Kategorie angehöre.
Fazit: Mit ihrer aktuellen Krankheit entlassen LIFELOVER wieder einmal ein stimmungsgeladenes Album aus den Boxen, das einen Trip durch die AbgrĂŒnde der menschlichen Seele bereithĂ€lt. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber durchaus interessant anzuhören.
5/6 Punkte
Sebastian GroĂ
DORNENREICH “FLAMMENTRIEBE”
DORNENREICH â âFlammentriebeâ 2,5 Jahre nachdem âIn Luft Geritztâ die Hörerschaft akustisch schmeichelte, erscheint nun das aktuelle Album âFlammentriebeâ von DORNENREICH. In ihrem 15 jĂ€hrigen Bestehen schafften es die Jungs immer wieder Fans und Kritiker zu ĂŒberraschen und so legt sich auch eine andĂ€chtige Stille ein, wĂ€hrend die CD in meinen Player gleitet…
Nach einem kleinen Geigeneinstieg explodiert âDer Wunde Triebâ in meinen Ohren und lĂ€sst mich erstarren, staunen und gleichzeitig ĂŒber dem Erdboden schweben, denn DORNENREICH haben ihre Black Metal Wurzeln mit ihrer Erfahrung in akustischen Gefilden in diesem StĂŒck bis zur Perfektion vereint: eingĂ€ngige Melodien treffen auf sĂ€gende Gitarrenlinien und zerschmetterndem Schlagzeug. Die Leidenschaft, mit der hier zu Werk gegangen wird, setzt sich glĂŒcklicherweise ĂŒber das gesamte Album fort, so dass man keine Zeit hat auch nur ansatzweise an etwas anderes zu denken, denn die Musik von DORNENREICH vereinnahmt einen von der ersten bis zur letzten Sekunde!
Auch in ruhigeren Gefilden (âWandel Gescheheâ) nimmt die Musik den Hörer mit auf die Reise, um im nĂ€chste Augenblick auszubrechen. EingĂ€ngige Akustikmelodien wechseln sich hier mit brachialen Gitarren und progressiven Rhythmen ab, ohne den Gesamteindruck auch nur im Ansatz zu schwĂ€chen. Die Mischung zwischen brachialen StĂŒcken insgesamt (âFlammenmenschâ) und ruhigeren Liedern ist hier ebenfalls bis zur Perfektion durchdacht worden.
Man hat den Eindruck, als wĂŒrde man 10 Jahre in die Vergangenheit geschossen werden, als âHer Von Welken NĂ€chtenâ das Licht der Welt erblickt hat und nun in erwachsener Version weiter fort gefĂŒhrt wird. Auf dem siebten Album wird eine Feuerwalze entfacht, die mit Leidenschaft und IntensitĂ€t glĂ€nzt, wie ich sie seit Jahren nicht mehr im Black Metal Sektor gehört habe. Der durchgehen klare Gesang vermittelt eine einzigartigen und intimen Einblick in die Lebensphilosophie des Menschen. Egal, ob beim ersten Mal Durchhören, oder beim 20. Mal, das Album erschlieĂt sich auch im Langzeitrhythmus dem Hörer immer neu und eröffnet neue Perspektiven.
Fazit: âFlammentriebeâ verdient diesen Titel, denn hier treffen Leidenschaft zur Musik, auf Philosophie. Mit diesem Album haben sich DORNENREICH ein eigenes Denkmal gesetzt und die Black Metal Szene ordentlich in Brand gesteckt, denn hier wird Musikgeschichte geschrieben. Absolute alle Daumen hoch und ein ehrfĂŒrchtiges Verneigen!
6/6 Punkten
Sebastian GroĂ
SUMMER BREEZE 2011
Langsam komplettiert sich das Line-Up des mittlerweile vierzehnten Summer Breeze Festivals, das dieses Jahr vom 18. bis 20. August stattfinden wird. Zeit also fĂŒr einen umfassenden Zwischenbericht! Wie immer ist der Mix des Summer Breeze auch dieses Jahr so vielfĂ€ltig, wie er es nur sein kann. Ob traditioneller Heavy und Power Metal (HAMMERFALL), mittelalterliche KlĂ€nge aus dem Hause IN EXTREMO, Hard- und Metalcore (HATEBREED), Death Metal (ARCH ENEMY), opernhafte GesĂ€nge von TARJA oder echter Erlangener Fun Metal (J.B.O.) â hier ist wirklich fĂŒr jeden Geschmack etwas dabei!
Das 3-Tages-Ticket (inkl. Camping und Parken) gibtâs fĂŒr 72 ⏠plus VVK-GebĂŒhr. Den ersten 10.000 Bestellungen liegt auĂerdem die Summer Breeze 2009 DVD bei.
Und so sieht das bisherige Line-Up aus:
9MM
A PALE HORSE NAMED DEATH
ABORTED
ARCH ENEMY
AS I LAY DYING
BOLT THROWER
CALIBAN
CORVUS CORAX
CRIMINAL
CRIPPER
CROWBAR
DECAPITATED
DEMONICAL
DER WEG EINER FREIHEIT
DESTRUCTION
DEVIL SOLD HIS SOUL
EINHERJER
ENGEL
ENSLAVED
EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
FACEBREAKER
FARMER BOYS
HAIL OF BULLETS
HAMMERFALL
HATEBREED
HAYSEED DIXIE
IMPERIUM DEKADENZ
IN EXTREMO
INTERMENT
J.B.O.
KALMAH
KAMPFAR
KATAKLYSM
KVELERTAK
MARDUK
MELECHESH
MOONSORROW
NEAERA
PRIMORDIAL
REV 16:8
REVAMP
ROTTING CHRIST
SALTATIO MORTIS
SCAR SYMMETRY
SEVENTH VOID
SKELETONWITCH
SMOKE BLOW
SODOM
SONIC SYNDICATE
SUICIDAL TENDENCIES
SWASHBUCKLE
SYLOSIS
TĂR
TARJA
THE HAUNTED
THE OCEAN
THE SORROW
TRIGGER THE BLOODSHED
TURISAS
VADER
VOMITORY
VREID
WITCHERY
WOLF
YOUR DEMISE
RH-FESTIVAL ZUWACHS
Zuwachs gibt es auf dem diesjÀhrigen RH-Festival 2011. BestÀtigt worden sind: AMORPHIS, PRIMORDIAL und VANDERBUYST. Das aktuelle Billing kann hier sehen!
HERETOIR – HERETOIR”
Northern Silence Productions presents: HERETOIR mit ihrem gleichnamigen Album. Der Name leitet sich aus der englischen Silbe âHereâ (von âHeretic) und dem französischen âtoirâ ab, was einen Fantasienamen bildet, der im ĂŒbertragenen Sinne âWegbereiterâ bedeutet. Seit 2006 wird unter diesem Banner schon Musik gemacht, wobei in den AnfĂ€ngen eher die akustischen Kompositionen im Vordergrund standen. Mittlerweile hat man Black Metal Elemente hinzugefĂŒgt und der geneigte Leser kennt bereits zwei Möglichkeiten: entweder es klingt gut, oder es klingt dĂŒrftig. Dass man aber auch neue Soundcoullagen bauen kann, beweisen HERETOIR mit ihrem aktuellen Album.
Auf diesem, mit satten 9 Songs bestĂŒcktem, Silberling entfaltet sich sofort eine eigene AtmosphĂ€re; auch wenn das Intro noch lediglich eine Soundkulisse ohne erkennbare Richtung erzeugt, wird hier der Hörer sofort bei der Hand genommen und es geht los in eine andere Welt. Thematisch wird der Protagonist eines geliebten Menschen beraubt und erfĂ€hrt unterschiedliche SeelenstĂŒrme, von Trauer, Angst, Schmerz, Hass und Liebe gleichermaĂen umschlungen. Die Kompositionen sind so geschickt aufgebaut, das Abwechslung im ganz groĂen Stil vorgenommen wird. Mal vertrĂ€umt, mal straight in die Fresse, mal mystisch (stellenweise sogar psychedelisch) und teilweise einfach nur brachial hasserfĂŒllt entladen HERETOIR ihr gesamtes Repertoir auf neugierige Ohren und ich muss sagen: Sie machen ihre Sache wirklich sehr gut!
Vor dem Mikro wird sowohl gesungen, geknurrt aber auch ordentlich vom Leder geschrien, dass es nur so eine Freude ist. Man findet schnell Zugang und die Songs setzen sich fleiĂig ins Ohr fest, ohne nach dem 8. Mal langweilig zu werden. Was Neues gibt es auch immer wieder zu entdecken, so dass hier auch auf Langzeit hingearbeitet wurde.
Das Kochrezept wird zwar von Bands wie ALCEST oder LES DISCRETS zelebriert, und doch wird hier das eigene SĂŒppchen gekocht. AnhĂ€ngern oben genannter Bands werden HERETOIR sofort ins Herz schlieĂen, ansonsten sei jedem Melancholiker oder Black Metal Fan diese Platte ans Herz gelegt, um sie anzutesten und fĂŒr sich die besten Elemente rauszuhören. Und davon gibt es hier viele zu hören!Fazit: Restlos begeistert, endlich mal wieder ein richtig geiler Geheimtipp! Das gute Musik auch aus Deutschland kommen kann, wird hier eindrucksvoll bewiesen. Vielen Dank, fĂŒr diese geile Platte!
6/6 Punkte
Radu




