There is something about me..

In die siebte Runde ging das diesjährige RockHard Festival, das wie immer im Amphitheater in Gelsenkirchen stattfinden sollte. Ein hochkarätiges Billing war wieder einmal verpflichtet worden, und die Macher vom RockHard konnten nur sagen: Sold Out!

20559114Den Auftakt machten am Freitag die deutschen Trasher WITCHBURNER aus Fulda, die auch wirklich gleich voll zur Sache gingen, um mit ihrem deutschen Trash a´ la SODOM/DESTRUCTION, die Meute vor der Bühne kräftig anzustacheln, und diese ging gleich voll mit. Zwar war das Rund noch nicht ganz gefüllt, aber trotzdem herrschte schon bei der ersten Band eine wirklich außerordentlich gute Stimmung, die ich nie zuvor in den letzten Jahren bei der ersten Band am Freitag gesehen hatte.

20559209Die auch gleich bei der nächsten Band anhielt und sich sogar noch steigerte.  Denn jetzt betraten die NWOBHM Legende ANGEL WITCH die Bühne. Und das Kuriosum an der ganzen Sache war, dass die Band um Mastermind Kevin Heybourne nicht vom der RH-Redaktion gefragt wurde, ob sie dort spielen würde, nein, sie hatten selber angefragt. Und da hatte man natürlich nicht nein sagen können.
Die Briten boten einen erstklassigen Sound. NatĂĽrlich durften da die Klassiker wie `Angel Of Death`, `Confused` und natĂĽrlich `Angel Witch` nicht fehlen. Toller Gig einer alten Legende!

20559257Nun wurde es bitterböse. DESTROYER 666 aus Australien waren nun angesagt. Mit im Gepäck hatten sie ihr letztes hoch gelobtes Werk `Definace`. Die Band um Bandleader KK Warslut boten einen soliden Gig. Ultra heavy kam ihr Nietenbehangenes Outfit einher und ihr brutal angeschwärzter Trash kam gut im Rund an. und etliche Rüben wurden kräftig durchgeschüttelt. Nichts weltbewegendes, aber im Großen und Ganzen ein sehr unterhaltsamer Gig.

20559357Nun folgte einer der Höhepunkte am Freitag. PRONG, eine der wichtigsten Band der neunziger betraten wieder erstarkt die Bühne und zeigte deutlich, dass man auch als Trio ein großes Publikum mitreißen kann. Allen voran natürlich Fronter Tommy Victor, wenn er nicht singen musste, war er ständig auf der Bühne in Bewegung. Geboten wurden alte und neue Songs, die aber zu einem vollen homogen Sound mit hohem Wiedererkennungswert zusammen schmolzen. Den Fans gefiel es , es herrschte eine tolle Stimmung im Amphitheater. Daumen hoch!

20559389Ja, nun kommen wir zu den Freitags Co-Headlinern JAG PANZER aus den USA mit dem Ausnahmesänger Harry “The Tyrant“ Conklin, der in gewissen Kreisen, als einer der besten Sänger gepriesen wird.
Geboten wurde hier erstklassiger Powermetal mit Härte, Melodie, Drive und Anspruch! Conklin poste was das Zeug hielt, sang aber wie ein Gott! Hammer!. Jede Bewegung war offensichtlich einstudiert, eigentlich ein wenig zu übertrieben. Aber was sollte es. Den Leuten hat es dort gefallen. Die Band hat tierisch gerockt!

20559438Als Headliner betraten nach einer Umbaupause dann OPETH aus Schweden die Bühne. Nun stellte sich hier vorher schon die Frage, ob die Band ihrem Headlinerstatus gerecht würde. Auch in diversen Foren wurde darüber geredet, das OPETH völlig fehl am Platz wäre!!!
Letztendlich aber wurde dieser Auftritt der progessiven DeathMetal Band zum absoluten Höhepunkt des Freitagabends. Ein gestochen glasklarer Sound waberte aus den Boxen.
Das Ganze wurde untermalt von einer tollen Videoshow, die perfekt zu den einzelnen Songs arrangiert passte. Gezeigt wurden Film und Bildersequenzen ausschlieĂźlich aufgenommen in der Natur.
Mastermind Mikael Akerfeldt war sehr gut aufgelegt und unterhielt das Publikum zwischen den einzelnen Songs mit witzigen Ansagen. Die Songauswahl bestand aus neuen Songs vom letzen genialen „Watershed“ mit `Heir Apparant`, `The Lotus Eater` und Hessian Peel` und ältere wie z.B. das geniale `Ghost Of Perdition` oder ` The Leper Affinity`.
Fakt: Dieser Gruppe konnte sich niemand entziehen…….Musik, die von sphärischen Klängen über in brutalstes DeathMetal Gewitter überging,…..von harmonisch klarem Gesang, bis hin zu den fiesesten Growls..
Nicht umsonst werden OPETH die PINK FLOYD des DEATH METAL genannt…
Absolut Weltklasse!!

Den Auftakt am Samstag machte die schwedische Death Metal Band EVOCATION, die wir leider wegen eines Staus auf der Autobahn verpassten. Kamen aber noch rechtzeitig zum Gig des schwedischen Trios GRAND MAGUS, das hier in Gelsenkirchen ordentlich punkten konnten. Die Musik kann ich eigentlich gar nicht so richtig beschreiben. Außer, dass sie total mitreißend, fesselnd, doomig, episch einher kommt. Dazu der melodische Gesang von J.B., gespickt mit mehrstimmigen Refrains…………..mit diesem Gig hat die Band bestimmt neue Fans gewonnen.

20560100Die nächste Band AUDREY HORN aus Norwegen um den charismatischen Sänger Torkjell Rod, konnte die Leute zwar nicht von den Sitzen reißen, überraschten aber trotzdem, da sie hier für frischen Wind sorgte. Mit einer Mischung aus HardRock und Grundge überzeugten sie in erster Linie die Meute vor der Bühne, die auch kräftig die Band abfeierte. Die beiden Gitarristen der Band, Ice Dale und Thomas Tofthagen, sind den meisten keine Unbekannten, denn sie sind die Gitarrenfraktion bei den norwegischen BlackMetalern ENSLAVED. Ein Achtungserfolg! Aber nicht schlecht!!

Aber nun kam zum ersten Mal richtig Stimmung im Rund auf. Old school fuckin´ Death Metal mit HAIL OF BULLETS aus den Niederlanden. Die Band walzte sich wirklich in die Herzen der Zuschauer. Die deutschen Ansagen des Sängers Martin van Drunen kamen total gut an, da sie vor allem normal gesprochen und nicht gekreischt wurden, wie z.B. bei dem Sänger von WITCHBURNER. Mit im Gepäck hatten sie natürlich ihr viel umjubeltes Debütalbum „..Of Frost And War“…………,das sie hier auch zum Besten gaben, eine Mischung aus DEATH, BOLT THOWER und MASSACRE. Daumen hoch!

20560168Bei der jetzt folgenden Band DRANGONFORCE kann man wirklich geteilter Meinung sein! Entweder man liebt, oder hasst sie. Punkt! Aus!
ABER! Was diese Herren an diesem Nachmittag boten, war ein optisches und akustisches Vergnügen sondergleichen. Eine völlig durchgeknallte Kapelle! Allen voran die beiden Gitarristen Li und Totman, die sich gegenseitig in den Soli immer überbieten wollten, um hinterher akrobatische Luftsprünge zu machen oder auf dem Trampolin hüpfend (ja, richtig gelesen) ihre Licks zu spielen. Der Keyboarder Vadim Pruzhanov setzte mit seinen Späßen noch einen obendrauf, während Frontmann ZP Theart sich die Seele aus dem Leib sang.
Ja, nun zur Musik der Band kann man eigentlich nur sagen: Alles geklaut, kein Klischee aus den Metalbereichen wurde ausgelassen: Powermetal a´ la Helloween, jede Menge Tempo und vor allem jede Menge Melodie. Aber das spielte bei dieser Band keine Rollen. Sie sind eben…..DRANGONFORCE! Daumen hoch!!!

20560202FORBIDDEN aus den USA toppten natürlich spielend den Auftritt der Briten. Obwohl sie es nie geschafft hatten, eine Größe zu werden wie EXODUS oder TESTAMENT, wurden ihre beiden Debütalben zu Klassikern des Trashs. Nach einer zehnjährigen Pause meldeten sie sich letztes Jahr wieder erstarkt zurück. Und letztendlich konnten sie auf diesem Festival beweisen, dass sie nichts von ihrer Power verloren haben. Sie entfachten ein Trash-Gewitter sondergleichen und sorgten für zahlreiche Mosh- und Circlepits, vielleicht auch für die ein oder andere verzerrte Nackenmuskulatur.

20560251So, nun zum Co-Headliner am Samstagabend, JON OLIVA´S PAIN, für den viele Besucher schon der eigentliche Highlight des Festivals war. Und für mich galt das ebenso. Absolut!
Die SAVATAGE Fans waren förmlich gespannt, was sie von ihren alten Lieblingen hören sollten……..und sie wurden absolut nicht enttäuscht. Eröffnet wurde das Konzert mit `City Beneath The Surface` gefolgt von `Sirens`. Die Band, mächtig spielfreudig, gepaart mit einem
tollen Sound, einem super gut aufgelegten Jon Oliva, der stimmlich auch sehr auf der Höhe war, sorgte dafür, dass dieser Auftritt wirklich unvergleichlich werden würde.
An neuerem Material wurden nur zwei neuere Songs zum Besten gegeben, der Rest ließ sich wie auf der Zunge zergehen: `Of Rage And War`, `Chance`, `Gutter Ballet` (das Amphitheater ein Tollhaus), ´Tonight He Grins Again`, `Hounds`, (das Tränentreibende) `Believe`, `Jesus Saves` und natürlich zum Schluss `Hall Of The Mountain King`.
Tja, das waren Emotionen ohne Ende. Ein Auftritt, der kaum WĂĽnsche offen lieĂź. GroĂźes Kino!!

20560326Der Auftritt der Samstagsheadliner CHILDREN OF BODOM stand eigentlich unter keinem guten Stern, denn wegen eines Schulterbruchs und einer broken Rippe des Fronters Alexi Laiho, wurde schon ein Teil der USA Tour abgebrochen. Und nun war Bangen angesagt, ob der heutige Termin nicht doch noch kurzfristig abgesagt wurde.
Aber sie kamen. Aber siegten sie auch? Alexi war sichtlich angepisst, denn man konnte ihm die Schmerzen schon ansehen, die von seiner fucking Schulter ausgingen.
Dennoch zogen die Finnen ihr Programm routiniert durch, doch der Funke wollte und wollte nicht so richtig überspringen, obwohl das Publikum EIGENTLICH ganz gut mitging. Somit endete der Gig dann auch schon nach siebzig Minuten…..!! Aber es sei ihnen verziehen! Fuckmotherfuckinfuckfuck………

Man muss dem RockHard eigentlich zu Gute legen, dass sie auch auf so einem großen Festival Nachwuchsbands eine Plattform bieten, sich einem größeren Publikum zu präsentieren. Und diese Chance hatte dieses Jahr TRACEDAWN aus Finnland.
Die Youngsters legten sich am Sonntag um die Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein mächtig ins Zeug. Ihre Musik, eine Mischung aus Melodic und DeathMetal, gepaart mit klaren melodiösen Gesangslinien und tiefen Gowls kamen gut an, obwohl das Rund zu dieser Zeit noch nicht soo gut gefüllt war. Not bad!

20560769FIREWIND aus Griechenland waren nun angesagt, die mit ihrem melodiösen Powermetal schon ein wenig mehr Leute ins Amphitheater zogen. Kopf der Band ist der Ausnahmegitarrist Gus G., der schon bei MYSTIC PROPHECY und DREAM EVIL spielte.
Durchweg routiniert zog die Band alle Register, um das Publikum anzustacheln, was natürlich auch gelang, und somit zufriedene Gesichter im Publikum hinterließ. Höhepunkt dieses Auftrittes war die Coverversion von `Maniac` aus dem Musical Flashdance, was lautstark vom Publikum mitgesungen wurde.
Alles in allem ein gelungener Auftritt.

20560804Noch eine Schüppe drauf legten BULLET aus Schweden, die mit der Zeit immer populärer werden, und eines Tages wohl ganz oben stehen werden. Denn die Mischung aus ACCEPT und ACDC ist hochexplosiv!
Was die Herren um Sänger Hell Hover dort abzogen war Rock´n Roll pur. Rotzig, kraftvoll.
Die Herren posten um die Wette und hatten sichtlich Spaß in den Backen. Was sich natürlich sofort aus das gesamte Publikum übertrug, das die Band nach allen Mitteln der Kunst lautstark unterstütze………

20560908Aber! DAD aus Dänemark legte noch eine Schüppe mehr drauf!! Die Band kam eigens mit einem riesigen Truck angereist und baute schon während des Auftrittes von BULLET hinter den Verstärkern die Utensilien auf, was den Auftritt der Schweden etwas störte. Das sei nur mal am Rande erwähnt.
Heiligs Blechle! Welche Show und Aufwand die Dänen boten! Und all das nur für eine Spielzeit von 45 Minuten. Allen voran, der durchgeknallte Bassist Stig Pedersen, der fast zu allen Stücken einen neuen Bass spielte: einen zweisaitigen Bass, mal in Raketenform, oder einer Olive oder mal zur Abwechslung in Cadillac Heckflossenform. Dazu seine ausgeflippte Kleidung, die er öfters wechselte (mehr bei den Bildern zu sehen). Dazu kam noch eine Pyroshow und ein Bassspieler, der mit funkensprühendem Pyrohelm a´ la RAMMSTEIN, über die Bühne lief. Das nur mal am Rande erwähnt!
Die Musik kam rotzig und schweißtreibend rüber. Alles was zu einer guten Hardrockshow gehört, wurde hier geboten. Natürlich durfte `Sleeping My Day Away´ nicht fehlen. Frenetischer Jubel am Ende des Konzerts war natürlich bei dieser Band vorprogrammiert!
Alle Daumen hoch! Gerne wieder sehen wollen!!

20560911Als nächstes war US Trash mit HEATHEN angesagt, die hier im Rund einen wahren Hexenkessel entfalteten, mich aber nicht so wirklich vom Hocker reißen konnten. Ich gönnte mir mal eine kleine Auszeit und setzte mich in den Schatten, um einen Kaffee zu trinken.

20560955UFO, eine wirkliche Legende, wollte ich mir natĂĽrlich nicht entgehen lassen. Ups. Was war das denn? Die Band war wirklich TOP! Da gab es nichts zu meckern.

Frontmann Phil Moog stand meist gebĂĽckt, rieb sich oft die (wohl arthritischen) Knie und starrte gebannt auf den Teleprompter. Stimmlich war er gut drauf. Aber hier wollte der Funke ĂĽberhaupt nicht so recht ĂĽberspringen. Ein zwanzigminĂĽtiges `Rock Bottom` mit endlos gedudelten Soli, macht noch lange keine Legende aus. Wo war der Ăśberhit `Doctor Doctor`, hatten sich die meisten wohl an diesem Abend gefragt?!
Nein, da hätte man wohl doch lieber eine andere Band verpflichten sollen. Sorry! Doch das war langweilig!!

Aber dieser Auftritt wurde von einer anderen Band wieder Wett gemacht. Lang ersehnt und nun endlich da: SACRED REICH aus Arizona. Trash as can.
Das Amphitheater mutierte eineinhalb Stunden lang zum Hexenkessel, alles war auf den Beinen. Matten wurden geschüttelt, gebangt ohne Ende. Im Innenraum war die Hölle los: Mosh, Circlepits bis zum Abwinken.
Die Band zog souverän ihr Set durch und stand mit einem Dauergrinsen auf der Bühne. Songs wie `Who´s To Blame`, ` Surf Nicaragua` oder der BLACK SABBATH Klassiker `War Pigs` sorgten für überschwappende Stimmung. Für die meisten Zuschauer waren SACRED REICH die absoluten Headliner des Festivals, genau wie Jahr zuvor EXODUS an gleicher Stelle.

Danach gab es noch eine kleine Karaokeshow auf der Hauptbühne, wo sich die drei Sieger des Karaokewettbewerbs dem großen Publikum präsentieren konnten. Unterstützt wurden sie wie jedes Jahr von der Band ROKKEN.

20561029So, und zu guter letzt standen Biff mit seinen Mannen als Sonntagsheadliner auf der BĂĽhne. SAXON ist und bleibt eine Institution, bei der man eigentlich nichts falsch machen kann.
Immer wieder sind sie gern gesehene Gäste überall auf der Welt.
Heute Abend boten sie einen Special Classic Set incl. Adler, der es wirklich in sich hatte. Fast alle Hits wurden zum Besten gegeben, und das Publikum feierte die Band lautstark!
Mit glasklarem Sound und einer tollen Lightshow zog die Band souverän durch ihr Set, der mit `Princess Of The Night` endete.

Wieder einmal ist es den Machern vom RockHard gelungen ein total entspanntes Wochenende auf die Beine zu stellen. Angefangen von der tollen Location, über die fairen Preise und die nette Security, bis hin zum fantastischen Wetter (habt ihr da eure Hände mit im Spiel gehabt?) und natürlich den fantastischen Fans…………………….

Gerne wieder………………

Uli Bechstein

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