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SOROR DOLOROSA
SOROR DOLOROSA – „Blind Scenes“ Mit SOROR DOLOROSA schicken Northern Silence Productions ein weiteres französisches Pferd ins rennen, um die Herzen melodischer Klänge im Sturm zu erobern. Die Biografie der Band liest sich wie eine interessante Geschichte: der Name wurde von dem Buch „Bruges-la-morte“ (Schriftsteller Georges Rodenbach) beeinflusst und bedeutet gleichermaßen „Schmerzensschwester“ und „Liebende des Schmerzes“. Im Jahr 2001 wurde die Band gegründet und machte sich an die Arbeit von Demos, die jedoch nie an die Öffentlichkeit kamen. Erst im Jahr 2007 wurden konkrete Arbeiten abgeliefert, die wie eine Mischung aus CHRISTIAN DEATH, BAUHAUS und SISTERS OF MERCY klangen. Im Laufe weiterer Songwritings kamen auch Einflüsse wie DEEP PURPLE oder BLACK SABBATH hinzu, um dem Ganzen etwas mehr Dynamik zu verleihen und es wurde die EP „Severance“ veröffentlicht“. Nach einigen Touren durch Frankreich und durch mehrere Kontakte, landeten sie schließlich bei Northern Silence Productions, die dem Sound offen gegenüberstanden und den Jungs die Chance für ihr Debüt Album eröffnen.
Schöne Geschichte, doch was ist mit der Musik? Die Einflüsse sind hier schnell raushörbar: Freunde der 80er Jahre und des DarkWave wissen sofort, was sie erwartet. Aber hierbei wird nicht nur stumpf eine alte Musikära aus dem Keller geholt, sondern auch ein eigener Stempel aufgedrückt. Melancholische Klänge wechseln sich hier mit gekonnten Ohrwürmern ab. Verzerrte Gitarren sucht man hier etwas länger, was jedoch dem Gesamteindruck keine Schwäche abtut. Neben den oben genannten Einflüssen, kommt auch sehr viel nachdenkliche Stimmung auf und SOROR DOLOROSA nehmen den Hörer mit auf einen melodischen Trip der menschlichen Seele, rund um Verlust, Schmerz und Melancholie. Zugegeben, man muss sich darauf einlassen und beim ersten Durchhören ist es stellenweise recht langatmig, aber die Jungs bekommen immer rechtzeitig die Kurve, bevor es eintönig oder gar langweilig wird.
Alles in allem kann man hier von einem interessanten Erstling sprechen, der gerade in der melodischen Fraktion fĂĽr viele offene Ohren sorgen wird. Das Rad wurde hier zwar nicht neu erfunden, aber man darf auf die weitere Entwicklung der Truppe gespannt sein.
4/6 Punkte
Sebastian GroĂź
THE ACE CLUB BERLIN
Am morgigen Samstag wird in Berlin um 20 Uhr der Rock und Metal-Club THE ACE CLUB eröffnet. Zu finden ist dieser Club in der Hochstr. 46 in 13357 Berlin, direkt im S-Bhf Humboldthain. Die ehemalige DDR Legende Sputniks wird dort ihren legendären Wacken-Gig spielen. Der Eintritt ist frei! Also Metalheads auf nach Berlin!

KATAKLYSM DATES
KATAKLYSM haben erfolgreich ihre Europatournee im Rahmen des Neckbreaker´s Ball beendet (wir berichteten). Nun sind sie für das diesjährige Wacken Open Air und das Summer Breeze in Dinkelsbühl bestätigt worden, wo sie zum 20jährigen Bandbestehen eine Live-DVD mitschneiden werden.
RH-FESTIVAL UPDATE
Gerade eben sind drei neue Bands fĂĽr das diesjährige Rock Hard Festival 2011 (10.-12. Juni 2011, Gelsenkirchen – Amphitheater) bestätigt worden: DOWN, die legendären Metaller aus New Orleans in der All-Star Besetzung (Headliner Sonntag), POSTMORTEM, Death-Metal aus Berlin und DREAMSHADE, Melodic Death-Metal aus der Schweiz!  Der Samstags-Headliner und weitere Bands werden in kĂĽrze bei uns bekannt gegeben.
SUMMER BREEZE 2011
Für das diesjährige Summer Breeze 2011 (wir berichteten) wurden die kanadischen Deather von KATAKLYSM bestätigt!
VREID “V”
Vreid „V“ Nach dem tragischen Tod Valfars (2004) erhoben sich VREID aus den Überresten von WINDIR, wie einst Phönix aus der Asche, um mit ihrem Black `n Roll das schwarzmetallische Universum ordentlich aufzumischen. Doch bevor es soweit war, wurde noch ordentlich am Besetzungskarrussel gedreht und so kehrte u. a. mit „Strom“ sogar ein alter Bekannter aus WINDIR Zeiten zu den Norwegern an die Gitarrenfraktion zurück. Das mittlerweile fünfte Studioalbum der Norweger wurde schlicht und einfach „V“ getauft und für die kraftvolle glasklare Produktion zeichnet sich Songwriter & Bassist Hváll selbst verantwortlich, der im Studio 1184 persönlich hinter den Reglern saß und somit nichts dem Zufall überließ. Der Labelwechsel (von Tabu zu Indie Rec.), der erstmalige Einsatz von cleanen Vocals, die Auseinandersetzung mit einer ganz anderen lyrischen Thematik sowie die musikalische Ausrichtung VREID´S sind die wichtigsten Neuerungen der Band auf „V“.
Hatte man sich in der Vergangenheit meist mit der norwegischen Widerstandsbewegung während des 2. Weltkriegs auf Englisch und (teilweise) Norwegisch in den Texten beschäftigt, so wird auf dem aktuellen Output lediglich in Englisch gesungen, wie auch schon am Vorgänger „Milorg“ aus dem Jahr 2009. Die Paten für die Texte sind dieses Mal Dichter wie Munch, Nietzsche, Satre oder der Norweger Knut Hamsung. Dies bedeutet gleichzeitig das Ende der WW2 Thematik und so wurde „V“ der erste VREID Release, hinter dem kein einheitliches (lyrisches) Konzept steckt. Die musikalische Mixtur aus typisch norwegischem Black Metal und 70ties Rock bleibt weiterhin das Markenzeichen der Band, welches gleich im Opener `Arche` Musterschüler-artig umgesetzt wird.
Sägende Gitarrenriffs mit nahezu virtuosen Soli unterbrochen durch ruhige entspannende Parts und ein kreischender Hváll, der seine Stimme sehr gezielt und dosiert einsetzt, machen den Anfang. Bei `The Blood Eagle` wechseln sich geniale Lead- mit stampfenden Rhythmusgitarren ab und die Keyboards beschwören einmal mehr die Einflüsse aus den 70ern. Ab Titel Nummer vier `The Sound Of The River` beginnen die Einsätze der cleanen Lyrics, welche durchaus passend eingesetzt werden und sehr gut ins musikalische Gesamtbild des Albums passen. Ebenso enorm positiv zur Geltung kommt dieser Stil auf `Fire On The Mountain`. Das darauf folgende gut zehnminütige Epos `The Others & The Look` verarbeitet die neuen und alten bandtypische Trademarks. Angefangen von den bereits erwähnten cleanen Vocals über Spoken Word Parts, gepaart mit ruhigen tragenden Passagen, über den „vreidschen“ 80er bzw. 90er Gitarrensound bis hin zu den Prog-Rock Einflüssen sowie den schnelleren B.M. Passagen.
`Slave` hingegen beginnt mit militärisch angehauchten Drums, um direkt in eine ruhige Passage überzugehen, bevor wieder das Gaspedal durchgetreten wird. Dieses Wechselspiel kennzeichnet den Song und umso überraschender folgt das rasend schnelle `Welcome To The Asylum`,bevor man sich mit dem Midetmpokracher `Then We Die` verabschiedet. Ich kann mir gut vorstellen, dass speziell dieser Titel live sehr gut funktioniert und das Zeug dazu hat sich in Zukunft einen Fixplatz in der Setlist von VREID zu ergattern.
Fazit: VREID besinnen sich auf„V“ teilweise auf den ruppigen Sound von WINDIR zurück und man kann ohne schlechten Gewissen behaupten, dass die meisten Stücke im Midtempo Bereich angesiedelt und gleichzeitig sehr facettenreich sind. Jeder der mit den Vorgänger Alben etwas anfangen konnte, sollte unbedingt zumindest ein Ohr riskieren und die Scheibe anchecken, da „V“ die logische Weiterentwicklung in der Discographie der Norweger darstellt.
5/6 Punkte
Gunther
NERGAL
Nergal, Frontmann der polnischen Extremmetaler BEHEMOTH hat sich einen Infekt sechs Wochen nach seiner Knochenmarktransplantation eingefangen und musste erneut wieder ins Krankenhaus eingewiesen werden. Laut Aussage seiner behandelnden Ärztin habe Nergal nicht genug auf sich geachtet. Ein Infekt zu diesem Zeitpunkt kann lebensgefährlich sein, denn dieser kann negative Auswirkungen auf den Erfolg der Knochenmarktransplantation haben. Drücken wir ihm die Daumen!
CRADLE OF FILTH NEWS
News aus dem Hause CRADLE OF FILTH. Momentan befindet sich die Band in den USA auf der “CREATURES FROM THE ABYSS” Tour. Von dort schickt Dani einen GruĂź und zeigt exclusives Bildmaterial aus dem neuen Video (es wird blutig) Zu sehen gibt es ihn hier! AuĂźerdem verlosen Cradle Of Filth eine von Paul Allender designte PRS Gitarre mit den Autogrammen der Band.

SINISTER “LEGACY OF ASHES”
SINISTER – „Legacy Of Ashes“ Die holländische Dampframme schlägt wieder zu und bittet zum zehnten Mal zum Totentanz in heimischen CD Playern. Mit „Legacy Of Ashes“ kommt nach dem „Silent Howling“ Album wieder frischer Wind unter den dämonischen Flügeln auf, denn stilmäßig wird hier wieder auf die Old School Schiene im Stil von „Cross The Styx“ oder „Diabolical Summoning“ abgezielt. Auch wenn leider qualitätsmäßig nicht an die beide Kultalben ranzukommen ist, wird hier der Weg klar: groovende Bassläufe und straightes Drumming verursachen schon ein ordentliches Feuerwerk. Die Gitarrenarbeit ist hier jedoch weitaus verspielter ausgefallen, was gleich zwei Fanlager ansprechen könnte: die progressive und gleichermaßen straighten Freunde des Musikgeschmacks dürften aufhorchen. Leider klingt es stellenweise eher nach einem Spagat von beiden Sachen und es kommt der Eindruck auf, als könnten sich SINISTER nicht für eine Marschrichtung entscheiden.
Trotz einiger Besetzungswechsel hört man SINISTER jedoch noch das Qualitätssiegel an, für das sie stehen, nämlich Todesmetall mit „In-die-Fresse-Garantie“. Auch wenn es an einigen Stellen etwas ungewöhnlich rumpelt, mach man hier mit einigen Uptempo Nummern („Into The Blind World“) wieder alles wett. Auch der betont groovende Titelsong frisst sich schnell in die Hirnströme und gesanglich ist es immer wieder eine Freude SINISTER zu hören, weil ich die Stimme einfach nur geil finde! Die Tatsache, dass die Jungs immer ihr eigenes Ding machen steht ihnen auch gut zu Gesicht, so dass man hier keine fremdartigen Einflüsse hört, sondern tatsächlich 100% Bandarbeit.
Fazit: Freunde vom Death Metal Brett können hier bedenkenlos zugreifen, es gibt bei diesem Album nur 2 Gebrauchshinweise: man muss es mehrmals hören (obwohl einige Songs sofort knallen) und man muss es definitiv LAUT hören.
4,5/6 Punkte
Sebastian GroĂź
LIFELOVER ” SJUKDOM”
LIFELOVER – „Sjukdom“ Inmitten von Schattenlichtern tanzt eine Seele hilflos zwischen den Tönen. Melodien grenzen ihre Welt ein und versuchen, den Gedanken freie Bahn zu geben, doch die Trauer zerfrisst den Geist. Doch die Trauer ist nur einen Augenblick lang teil des großen Ganzen, denn schon im nächsten Augenblick vereinen sich Hoffnung, Lust und Hass in ihrem eigenen Tanz eng umschlungen. Voller Zorn blickt diese Welt auf den Hörer hinab um ihn, nach einem einzigen Herzschlag, zum neuen Gott zu krönen. Sobald sich der Rhythmus eingefunden hat und man sich sicher glaubt, durchbricht die Kälte jenen Ort, um die Klänge rückwärts tanzen zu lassen.
Zwischen den Tönen, eine Seele, die inmitten von Schattenlichtern tanzt.
Mit ihrem aktuellen Album „Sjukdom“ (zu Deutsch:“Krankheit“) geben uns die avantgardistischen Jungs von LIFELOVER einen Einblick in ihre eigene Welt, die sie bereits auf ihrem Album „Konkurs“ beschritten haben. Hierbei wird der Gedanke des Vorgängeralbums aufgegriffen, und fortgeführt, jedoch nicht noch einmal warmgespült oder stumpf wiederholt. Songwritingtechnisch wird hier auch wieder extrem verwirrend zu Werke gegangen; eingängige Melodien wechseln sich hier mit schrägen Passagen ab und der Gesang umspannt von dilletantischem Geröchel bis zu makabrem Geschrei alles.
Die Musik von LIFELOVER zu beschreiben ist genauso leicht, wie einer Ziege das Fechten beizubringen, deshalb erspare ich mir weitere Details, denn hier sollte die Neugierde einfach mal der Herr sein. Eine besondere Fangruppe wird hier nicht angesprochen, doch freunde extremer Klänge und experimenteller Geräusche sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren, denn entweder man kann dem Sound überhaupt nichts abgewinnen, oder man liebt ihn abgöttisch. Anhand meiner ersten Zeilen ist es einfach zu erraten, das ich der zweiten Kategorie angehöre.
Fazit: Mit ihrer aktuellen Krankheit entlassen LIFELOVER wieder einmal ein stimmungsgeladenes Album aus den Boxen, das einen Trip durch die Abgründe der menschlichen Seele bereithält. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber durchaus interessant anzuhören.
5/6 Punkte
Sebastian GroĂź



